aber es ist tatsächlich so, dass seit dem ersten Treffen die Kristalle nur so klirren
Ich glaube ein bisschen war uns das schon allen klar Cala
Ich bin ja ein großer Freund davon, sich selbst nichts vorzumachen und begrüße deshalb diese Aussage
, dass Du nicht nicht-verliebt bist. Weil so richtig zugeben, dass Du vielleicht schon verliebt bist, willst Du ja auch nicht
Und ich kenne das.
Hier bist Du allerdings gleich wieder ein bisschen beim relativieren:
Trotzdem finde ich, dass es ein Unterschied zu einer romantischen Liebe ist. Ich möchte mit ihm keinen gemeinsamen Alltag führen, nicht mit ihm Essen gehen oder ins Kino, kein gemeinsames Leben, das war mir von Anfang an klar und ist auch heute definitiv so nach seinem Verhalten.
Natürlich ist es ein Unterschied, ob Du ein gemeinsames Leben mit ihm willst. Aber halt nur im Ziel, nicht im Gefühl, dass Dich antreibt. Weil ohne Verliebtsein oder auch ohne Kristalle kein so (verzeih) exzessives Festhalten an etwas, das wenig ROI bringt.
Ich denke, dass kann keiner so schnell wieder bei mir auslösen.
Ich habe es schon mal gesagt, sage es aber auch nochmal (bin da schmerzfrei
): das ist auch nur die sexualisierte Version eines romantischen Gefühls. Sehr wahrscheinlich, dass Du genau diese Kombination nie wieder triffst. Ich persönlich finde, das trifft aber auf egal was, bei egal wem zu. Weil eben jeder in seiner Kombination in sich und mit Dir dann auch einzigartig ist. Ich liebe ja trotz deutlicher Sprachaffinität auch Zahlen sehr, weil es für mich vieles plastischer macht, deshalb lass es mich so sagen: 100% hat man mit niemand (glaube ich). 90% vielleicht schon mit mehr Menschen. Bei ihm sind es ja auch keine 100%, er ist Dir dafür viel zu anstrengend. Es kann aber sein, dass Du wieder diese (sexuellen) 90% hast, die sich aber aus ganz anderen Bausteinen zusammensetzen, als bei ihm. Im Ergebnis wird es aber wieder dasselbe. Ähnlich wie viele am Beziehungsende oder in der ersten Verliebtheit sagen "nie wieder werde ich so einen Menschen wieder trefffen" und das stimmt wahrscheinlich auch. Und doch ist man irgendwann wieder genauso glücklich.
Damit will ich ÜBERHAUPT nicht sagen, dass Menschen ersetzbar sind. Und auch nicht, dass es leicht wäre, ihn jetzt zu ersetzen. Aber mit dieser Attribution des alleinig Glücklichmachens (oder des alleinig orgasmisch machen in Deinem Fall) gibt man dem Konstrukt eine Macht, die es einem erlaubt daran festzuhalten, allen Einsatz dafür zu rechtfertigen und zu sagen "es muss einfach so sein". Man hat eher eine Chance, sich zu lösen und auch Dinge mit einer gewissen Distanz zu sehen, wenn man sagt: okay, er ist super. Aber dann gibt es halt irgendwann ein anderes super oder eine Version von mir, die das super nicht braucht.
Ich will auch gar nicht sagen, dass das leicht ist, nur wenn man eine gewisse Leichtigkeit finden will, dann ist das ein möglicher Weg.
Mich macht es eben auch etwas fertig, dass ich mich so sehr danach sehne und er sich einfach zurückhalten kann, dass er auf einmal vernünftig sein kann...dass es ihm einfach egal ist.
Verständlich. Ginge mir ähnlich. Aber halt auch Deine Baustelle. Weil Du damit automatisch eine Wertung vornimmst. Meine Gedanken dazu:
1. Weißt Du nicht. Du unterstellst, dass es einfach ist, dass er es gut kann und dass es ihm egal ist. Weil er es nicht so zeigt, wie Du es würdest und vor allem wie Du es gerne hättest. Ist gefährlich und sinnlos selbst-verletzend. Und führt nur wieder dazu, dass ich mit meinem Lieblingsthema komme: er priorisiert es einfach nicht. Es steht für ihn vielleicht auch mehr auf dem Spiel, er hat offensichtlich ein schlechtes Gewissen und einfach andere Kämpfe.
2. Kann man auch umdrehen. Trotzdem er das nicht priorisiert und es ihm nicht so wichtig ist wie Dir, hat er es immer wieder gemacht. Die Zeit mit Dir ist also so toll, dass er entgegen aller seiner Zweifel und Gewissensbisse es trotzdem immer wieder mal macht.
3. Das ist natürlich auch etwas, das aus dem Verliebtheitsgefühl entsteht. Weil man möchte natürlich gleichermaßen (oder ein bisschen mehr) zurück geliebt, zurückgewollt, zurück geschätzt werden. Und klar, er macht schon bis zu einem gewissen Grad deutlich, dass er nicht lichterloh brennt. Aber gerade wenn Du sagst Du magst ihn gern, ist hier vielleicht auch der Punkt wo man nicht versuchen sollte ihn in Deine Richtung zu biegen, sondern seine Grenzen anzunehmen. Denn du bist Dir ja bewusst, dass er kämpft und Schwierigkeiten hat mit der Situation. Und es nicht so um Dich kreisen lassen (und ich meine das nicht böse, das ist ja ein großes Problem für uns alle, aber von außen ist das immer leichter).
Deshalb - nur meine 2ct - wirst Du für einen Schlüssel noch ein bisschen ehrlicher zu Dir selbst sein müssen und vielleicht auch noch mehr dahin gehen, wo es bei Dir selbst weh tut. Gerade WEIL Du kein Ziel hast, außer Abenteuer