nur wie kommt dann das hier zustande ?
das hört sich ja nicht so an als hätte er null reagiert, gar kein Interesse am Kind ?
Er hat an unserem Kind nur soweit Interesse, als dass ich von ihm erzähle, ihm schöne Bilder und Videos schicke und er in seinem Bekanntenkreis stolz diese Fotos herumzeigen kann.
Weiterführendes Interesse, zum Beispiel PRÄSENT zu sein, etwas für es zu TUN, und sei es nur, sein eigenes Leben mal auf die Reihe zu bekommen und mit den Ämtern zu kooperieren, gibt es bisher nicht, liebe Felis.
Ich habe das vielleicht immer noch nicht deutlich genug geschrieben...
Über die Jahre habe ich nur
einen Druck gemacht, und der ging nicht darum, dass er MIR irgendwas schuldet, er eine Beziehung mit mir führen muss oder dergleichen. Es ging um unser Kind!!! Für das KIND sollte er einstehen und Verantwortung tragen, nicht für mich. Er ist zu 50% Elternteil - theoretisch, und ich mache seit drei Jahren jeden Tag und jede Nacht ohne Pause alles allein, 100%.
Und das passt nicht zusammen. Seine Liebe besteht aus Worten! Würde er das Kind lieben, dann könnte er es gar nicht ertragen, Jahr um Jahr von ihm getrennt zu sein.
Dann hätte er längst auch mal Anstrengungen auf sich genommen für das Kind.
Eine Story möge das verdeutlichen:
Ich habe, wie gesagt, beständig gesagt, dass er Verantwortung übernehmen muss, wenn er Interesse an seinem Kind hat. Er hat darauf immer nur gesagt, dass ich SO nichts bei ihm erreichen werde. Und das hat er in einem abfälligen, süffisanten Ton zu mir gesagt. Nch dem Motto: Wenn du willst, dass ich mich kümmere, sei gefälligst artig und spiele nach meinen Regeln.
Er hat dann eines Tages Ärger bekommen mit einem Amt, und er musste dann wohl oder übel etwas tun, seine Dinge auf die Reihe bekommen u.s.w..
Als ich davon erfuhr, meinte ich in meiner Verzweiflung, warum er es denn nun erst so weit kommen lassen musste, zu solchen Sanktionen... Warum er nicht eher etwas getan hat.
Seine Antwort werde ich nicht vergessen, sie lautete:"Tja, manches kann man eben erzwingen, und manches nicht. " Dahinter ein Zwinkersmiley.
Übersetzt heisst das: Und wenn ich zig Dinge erzwungenermaßen tun werde müssen - DU ´hast keine Möglichkeiten, mich zu zwingen, mich ums Kind zu kümmern.
Zitat Felis: "dass du es schaffst, Nora, es auch aus einer anderen Perspektive zu sehen. in der du auch 'Täterin' bist, nicht nur Opfer.
ich sehe hier in der Beschreibung auch einen Mann, der eben nach der anfänglichen Anziehung keine Verliebtheit und Liebe empfand.
er signalisierte das durch Nicht Besuche, Nicht Bemühen,offenbar auch keine Initiative mehr in Richtung Sex von ihm aus. du schreibst ja, dass du ihn verführen musstest,da er passiv war."
Ja, der arme Mann.
Nun, sein einziges 'Vergehen' kann ich bisher darin sehen,dass er anscheinend ungeschützt Sex hatte.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sein "Vergehen" darin bestand und besteht, dass er nicht zu seinen echten Nicht - Gefühlen stehen will. Dass er mir Liebe vormacht, wo keine ist. Dass er noch nicht längst Schluss gemacht hat, sondern im Gegenteil sich beschwert hat, wenn ich still war.
Dass er ungeschützten Sex hatte, sehe ich nicht als sein "Vergehen" an, ich hatte ja auch ungeschützten Sex mit ihm.
Er war , das habe ich noch nicht erzählt, genau ein mal bei mir. Kurz, nachdem ich ihm erzählt habe, dass ich schwanger bin.
Was hat er in diesen 3Tagen seines Besuches gemacht? Er hat mich überredet, mit ihm zu einer Beratung zu gehen über Schwangerschaftsabbruch.
Als es sich in einer weiteren Beratung herauskristallisierte, dass ich das Kind auf jeden Fall bekommen werde, fing er an zu weinen.
ich meine, vor dem Hintergrund ist auch zu verstehen, dass er in der Schwangerschaft nicht anwesend war usw ? dass er auch Fehler machte, sich evtl. auch als Opfer fühlte ?
Ja, bestimmt. Verantwortung trägt er nicht so gern, natürlich kam ihm das ungelegen.
weiter wissen wir doch nur, dass er den schriftlichen Kontakt aufrecht erhält - was man auch nachvollziehen kann oder ?
Ich weiß nicht, liebe Felis... Davon, dass ER tagtäglich viele SMS bekommt von mir, hat das KIND auch nichts. ER hat einen Einblick in unser Leben, unser Kind hat keinen Vater.
auch,dass er sagt, dass er dich und das Kind liebt, wenn er deine Verzweiflung spürt und nicht als Arsch dastehen will ?
Da mag ich zu hart sein, aber das finde ich verwerflich. Sowas zu sagen, um nicht als Arsch dazustehen. Aber das wird es sein, er wollte das Kind nicht, war mit mir zur Abtreibungsberatung (worüber ich mich furchtbar aufgeregt habe, dass er sowas vorschlägt) und behauptet später, das wäre nicht wahr, dass er das Kind nicht wollte und er liebe es sehr, und mich auch.
Er soll sowas einfach nicht erzählen, wenn es nicht stimmt.
Das ist eigentlich alles, was ich verlange.
wir wissen auch nicht, warum, aus welchen Situationen und Emotionen heraus er dich manchmal 'verrückt' und 'bösartig' nennt.
Im Streit sagt er sowas.
ich schreibe das nicht, um dir 'Mitgefühl zu entziehen'.
doch ich glaube, dass es leicht passiert, dass man, wenn man verzweifelt ist und sich ungeliebt fühlt, in eine Situation gerät, in der die Realität etwas verdreht wird - zumindest die andere Wirklichkeit (die des Vaters) außer acht gelassen wird und zu einseitig verurteilt.
Dann könnte er seine Wirklichkeit ja mal offenlegen. In den drei JAhren hat er offenbar keinerlei Leidensdruck verspürt, was den Nichtkontakt betrifft. Gelitten hat er immer nur dann, wenn ich das Thema angeschnitten habe. Das war ihm immer unangenehm.
das wird keine Lösung bringen, für dich langfristig nicht . und besonders für das Kind nicht.
Ja, ich weiß, Felis. Und ich bin der letzte, der knallhart ist und bleibt, wenn ich auch nur den Hauch von Verzweiflung bei jemandem spüre. Eher bin ich zu nachgiebig und gutwillig und mache zu viel mit. Aber nach diesen drei Jahren, in denen er mir wirklich zugesetzt hat und keinen Funken Unrechtsbewusstsein in bezug auf SICH sieht, bin ich an einen Punkt gelangt, wo ich nur noch sagen kann, es hat keine Sinn. Er will nicht und steht nicht dazu, weil er eben die nette bequeme SMS - Konversation nicht missen möchte. Sonst hat er ja niemanden, der mit ihm viel spricht...
Ich sehe das eigentlich auch so wie du, Felis. Als "böse" würde ich ihn gar nicht bezeichnen. Eher als feige und bequem. Und ziemlich unehrlich.
Liebe Grüße