Ich finde, diese Schilderung eines Affärenmannes paßt hier hinein.
Geschichte eines Seitenspringers.
Drei Tage hatten wir uns jetzt nicht mehr gesehen, dann hat sie wieder angerufen. Sie weinte am Telefon, fragte, ob ich heute Abend Zeit hätte, ja, das hatte ich, und so bin ich zu ihr hingefahren.
Wir redeten nicht viel, ich nahm sie in den Arm, begrüßte ihre Kinder, auch die freuten sich.
Eigentlich wollte ich am Anfang keinen großen Kontakt zu ihren Kindern, das ist nicht gut, schließlich habe ich Familie, bin verheiratet und habe selber 2 Kinder. Kerstin weiß es, und meine Frau ahnt es, aber meine Frau sagt nichts, sie hat Angst vor dem Unausgesprochenen, vor dem Wort Konsequenz. Kerstin hatte etwas vorbereitet, einen Wein gekauft, Rotwein, weil ich ihn mag. Zuerst haben wir uns unterhalten, haben zusammen etwas ferngesehen, dann sind wir in ihr Schlafzimmer, wir hatten, guten, schnellen Sex. Wieder weinte sie, als ich ging.
Aber ich konnte nicht länger bleiben, musste nachhause, 3 Stunden müssen reichen, meine Frau, meine Kinder warten.
Abgesehen davon, ich muss morgen arbeiten, zur Frühschicht, da ist es besser, wenn ich zuhause schlafe.
Seit über einem Jahr gehen wir schon zusammen, es ist inzwischen eine richtige Beziehung geworden, aber wir wissen, dass es doch keine ist. Auch wenn sie immer wieder die Hoffnung hat.
Vor 6 Monaten hat sie sich von ihrem Mann getrennt, er ist ausgezogen. So richtig verstanden habe ich das nicht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was sie an mir findet. Ihr Mann sah besser aus, verdiente mehr Geld, behandelte sie gut, kümmerte sich um die Kinder, war ein feiner Kerl. Trotzdem wollte sie mich.
Wir trafen uns zunächst nur im Verborgenen, mal auf einer Party, mal im Café. Sie war schnell zu mehr bereit, mal im Auto, mal im Park, mal auf der Toilette. Am Anfang sagte sie mir, dass, wenn sie beginnen würde sich in mich zu verlieben, würde sie sofort Schluss machen. Ich sah es genau so, sagte ich damals, und sehe es auch noch heute so.
Auch vor Kerstin hatte ich Verhältnisse, aber nie über längere Zeit. Zuerst war da immer diese Neugierde auf eine neue Frau, aber auch die Selbstbestätigung durch die jeweilige Frau. Es war teilweise so einfach, zu einfach manchmal, so dass ich schnell das Interesse verlor. Eingangs war ich selber überrascht, hätte es mir niemals zugetraut, aber dann bemerkte ich, wie die eine oder andere Frau für mich Interesse zeigte. Früher war mir das nie bewusst gewesen. Ich hatte sehr früh geheiratet, meine Frau war gerade mal 18, und ich auch nur ein Jahr älter. Vorher hatte ich auch schon einmal eine Freundin, aber als ich meine Frau kennen lernte wusste ich, dass sie es ist. Na ja, sie wollte mich, sie wollte raus bei ihren Eltern, und sie wollte eine Familie, Harmonie, Glück und Zweisamkeit. Und in den ersten Jahren hatten wir das auch. Wir schufen uns ein Zuhause, waren glücklich miteinander. Nach 4 Jahren kam dann unsere Tochter, und 3 Jahre später ein Sohn, Hey, wir waren eine Bilderbuchfamilie. Zumindest nach außen. Sie ging in ihrem Traum auf, und so behandelt sie mich auch, zumindest solange ich bereitwillig an und in ihrer Welt mitarbeite.
Das erste Mal betrog ich sie, als sie mit dem zweiten Kind schwanger war, es war so unbeschreiblich lächerlich, aber effektiv. Es war ein geselliger Abend, ich war mit Kollegen unterwegs, wir waren ein bisschen feiern, und da stand diese Frau an der Theke. Sie war wesentlich älter als ich, bereits über 40, und sie wollte mich. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass ich nur als Mann gewollt wurde. Und mir gefiel dieses Gefühl, ich ließ es zu, ich überlegte nicht einmal, so fasziniert war ich davon, nein, nicht von der Frau, sie war ganz ok., wir hatten ein paar Wochen Kontakt, ich hatte ihr einen falschen Namen gesagt, Frau und Kind verleugnet.
Kurze Zeit später lernte ich wieder eine Frau kennen, wieder war ich mit Freunden unterwegs, wieder ging alles sehr schnell, wieder nannte ich einen falschen Namen, hatte mir sogar eine kleine Legende zurecht gelegt, aber diesmal hatte ich schlechte Karten. Diese Frau setzte mich unter Druck, sie wollte wissen, was mit mir wirklich los war, wer ich bin, und wo ich herkam. Sie empfand etwas für mich. Hm, sie brachte mich zum Schwitzen, rief mich auf dem Handy an, wollte mich treffen, an jenem Abend, ich sagte, dass ich nicht konnte, doch sie bestand darauf mich zu sehen. Sie sagte, dass sie bereits auf dem Weg zu mir hin sei. Ich wiegte mich in Sicherheit, hatte ich ihr doch eine falsche Adresse gegeben, doch sie nannte mir die richtige nun am Telefon. Auch kannte sie meinen richtigen Namen, Hey, das war vielleicht eine Situation. Klar, dass ich sie bereitwillig an jenem Abend traf. Wir fuhren zu ihr, sie war sauer, nicht dass ich verheiratet war, was ich ihre dann sagte. Dass ich sie belog, das schmerzte sie, mit allem anderen könnte sie umgehen, meinte sie. Diese Geschichte war aber kurze Zeit danach wieder vorbei.
Ich war froh, erleichtert, und beschloss, mich erst einmal wieder auf meine Frau, meine Familie zu konzentrieren.
Doch lange hielt dieser Zustand nicht an. Irgendwie hatte ich Spaß an der Sache gefunden, ja, es wurde so etwas wie eine Sucht. Ich bemerkte an mir, wie ich nun bestimmte Situationen suchte, merkte wie ich ungehemmt Frauen anbaggerte. Ich empfand mich damals als nahezu unwiderstehlich. Ich ging in entsprechende Lokale, wusste wo man Frauen treffen konnte.
Meine Frau schmunzelte, fand es sogar ganz nett, dass ich auch einmal etwas aktiver wurde, mehr unter Leute ging. Verstehen sie mich nicht falsch, meine Frau und meine Kinder vernachlässigte ich absolut nicht. Zwar bemerkte ich schon, dass meine Frau nun ab und zu genauer wissen wollte, wo ich hinging, doch sehr oft machte ich nun Überstunden, extra Schichten, die ich erfand. Meine Kollegen deckten mich, riefen mich an, wenn meine Frau sich meldete, ich rief dann umgehend zurück. Aber irgendwie hatte ich schon den Eindruck, dass sie etwas ahnen würde. Ich belog sie weiter.
Nur etwas hatte sich geändert, ich sagte den Frauen, die ich nun traf, von Anfang an die Wahrheit, ließ sie nicht im unklaren, wenn sie dann trotzdem mit mir gingen, so brauchte ich mir zumindest keine Vorwürfe machen. Denn ich ließ nie einen Zweifel daran, dass ich Frau und Kinder niemals verlassen würde. Auf meine Art liebe ich meine Frau, und meine Kinder sind mir heilig.
Abgesehen davon, ließe ich mich scheiden, so würde ich finanziell ausbluten, ich müsste zahlen ohne Ende. Mein bisheriges Leben, mein Lebensstandard würde sich radikal ändern. Und das nicht zum positiven. Und mich von einer Frau aushalten lassen, niemals. Ich habe auch meinen Stolz, in Abhängigkeit geraten, nein, das wäre etwas, was ich nicht möchte.
Ich bin absolut davon überzeugt, dass es auch das ist was Frauen an mir mögen, dass ich sie so behandele wie ich es tue, dass ich ihnen nichts verspreche, nichts vormache, keine Geschenke mache, sie nicht ständig mit Liebesschwüren beglücke. Ich benehme mich wie ein Macho, obwohl ich keiner bin. Aber die Frauen mögen das. Auch Kerstin fuhr darauf ab, sie wollte mich, ich spürte ihre Blicke, und so sprach ich sie dann an. Es war mein erarbeitetes Selbstbewusstsein, was sie ansprach, was auch allen anderen gefiel.
Zuerst ging ich davon aus, dass es mit Kerstin auch nicht anders laufen würde, als mit den anderen. Eher schlechter, denn sie war ebenfalls verheiratet, aber ihre Freundin deckte sie, half ihr. Ihr Mann passte sogar auf die Kinder auf, damit sie sich auch einmal verwirklichen konnte, wie sie es nannte, sich selbst finden. Schon erstaunlich, dass Männer nie etwas merken, aber sie sind sich wohl einfach zu sicher, halten sich für unbesiegbar. Und dann fallen sie aus allen Wolken, wenn sie es doch mitbekommen, wenn ihnen jemand diese Neuigkeit zusteckt.
Bei Kerstins Mann hat es fast 8 Monate gedauert, und dann hatte sie es ihm gesagt. Er weinte, beschwor sie, wollte noch einmal einen Neuanfang, aber sie wollte nicht. Männer begreifen wenig. Schon gar nicht ihre Frauen.
Wenn eine Frau sich mit einem anderen Mann einlässt, dann ist sie auch bereit sich von ihrem bisherigen Mann/ Freund zu trennen. Aber auch das darf man nicht verallgemeinern, es gibt genug Frauen, die sich durchaus eine eigenständige Sexualität genehmigen. Die nehmen mit was sie kriegen können, ohne sich der Gefahr auszusetzen ihren bisherigen Lebensstandard zu gefährden. Ist halt alles eine Frage von Offenheit, die man nie haben darf.
Man darf nie etwas zugeben, soviel habe ich gelernt. Niemals. Mit einer Lüge lässt es sich leben, lässt es sich arrangieren, doch mit der ausgesprochenen Wahrheit, da ist das so eine Sache. Die fordert Konsequenzen. Und wer will das schon.
Kerstin sagte mir einmal, sie zeigte dabei auf ein Foto ihres Ex-Mannes, er sei ihr Mann gewesen, mit dem könne man leben, aber ich sei ihr Typ, das sei etwas anderes. Habe ich nicht verstanden zuerst, doch dann habe ich es einfach umgekehrt; meine Frau ist eben meine Frau, die Mutter meiner Kinder. Sie hält die Wohnung sauber, versorgt die Kinder und mich, bei ihr weiß ich immer wo alles liegt, wir sind ein eingespieltes Team, ab und zu schlafen wir sogar noch miteinander, das ist dann sogar sehr schön. So vertraut eben.
Aber meine Frau könnte ich niemals in einer Tiefgarage bumsen, mit Kerstin geht das, sie ist halt mein Typ, mit ihr ist der Sex anders. Die 3 bis 4 Stunden die wir tageweise zusammen verbringen, oder wenn wir Tanzen gehen, Kino, etc. ist viel intensiver, zumindest glaubte ich das am Anfang. Aber mittlerweile laufen unsere Treffen bei ihr zuhause auch immer gleich ab, ich komme vorbei, wir unterhalten uns etwas, manchmal sind die Kinder dabei, da wirkt das Ganze sehr familiär, wir essen was, je nachdem, schauen fern, dann schlafen wir miteinander, und dann muss ich wieder gehen.
Sie ist dann immer traurig, wenn ich mich danach einfach anziehe, ihr noch einen Kuss gebe und dann gehe. Aber was soll ich machen. Ich kann sie ja schlecht direkt bumsen wenn ich komme, obwohl mir das auch nichts ausmachen würde. Aber damit käme sie wohl überhaupt nicht zurecht.
Einmal hat meine Frau sogar bei ihr angerufen, ihre Nummer stand noch im Display meines Handys, wie gesagt, meine Frau weiß es, ahnt es, doch ich gebe nichts zu, so dumm bin ich nicht. Ich gab Kerstin als eine alte Schulfreundin aus, sie hat so getan als würde sie es glauben. Sie sagte zu Kerstin, das ich mit ihr verheiratet sei und 2 Kinder habe, Kerstin sagte, das sie auch noch verheiratet sei, und auch 2 Kinder habe, und wir uns noch aus der Schule her kennen würden.
Nein, meine Frau hat das niemals geglaubt. Aber sie weiß, dass ich sie nicht verlassen würde. Und sie hängt an ihrem Weltbild, das lässt sie sich nicht erschüttern, durch nichts. Kerstin ist mehr ein Freund, eine Partnerin, mit ihr kann ich lachen. Kann ich fröhlich sein und ausgelassen. Bin ich das zuhause auch?
Sicher hatte ich bei Kerstin das Gefühl, dass das mehr wird, sich eine Beziehung entwickelt. Es war kein einfacher Seitensprung mehr, so wie mit den anderen, aber ich machte ihr klar, dass ich niemals zu mehr bereit sei.
Ihre Scheidung läuft, ihr Mann zahlt auch den Unterhalt, er holt die Kinder alle 14 Tage, ist auch sonst sofort für sie da, ist schon ein feiner Kerl. Hat sie auf Händen getragen, war wohl sein Fehler.
Ich trage sie nicht, stehe nicht zu ihr, und trotzdem liebt sie mich. Die Welt ist schon eigenartig.
In den Ferien will sie eine Woche ans Meer, sie hatte mich doch tatsächlich gefragt, ob ich mit komme, ich verneinte, machte ihr noch einmal klar, dass das nicht geht. Ich könne nicht eine Woche einfach mit ihr verreisen. Was soll ich meiner Frau erzählen?
Dann könne sie auch ohne mich leben, sie bräuchte mich nicht, sie käme auch ohne mich klar. Ich sagte ok, es ist ihre Entscheidung, ihr Leben, dann ging ich, das war vor 3 Tagen.
Nein, ich meldete mich nicht, warum auch, ich wusste das sie wieder anruft, und das tat sie dann ja auch. Und so war ich heute Abend wieder bei ihr, sie hat geweint, aber sie war auch glücklich. Ich mache sie glücklich, wenn ich komme. Meine Frau ist glücklich, dass ich bei ihr bleibe.
Quelle
... auch die Quelle des nachfolgenden Briefes der Ehefrau
Zuletzt modifiziert von G.Ost am 28.08.2012 - 18:31:58