Ambivalenzen

[sanna77]

Hallo liebe Antea,

ich habe mich nun auch bei dir eingelesen und kann vieles so sehr nachvollziehen. Ich selbst habe seit zwei Jahren mit großen und kleinen Pausen auch eine Affäre zu einem jedoch geschiedenen Mann (ich bin auch Single) und daher im Kennenlernforum verortet. Allerdings kaum Sex bisher gehabt.

Ich kenne dieses Katz und Maus Spiel, was du beschreibst, zu gut. Auch wir sehen uns nur alle vier Wochen, was mich zermürbt.

Ich freue mich sehr, dass dein AM sein größeres Kind über dich informiert hat. Das ist ein ganz ganz wichtiger Schritt in deine Richtung. Unterschätz das nicht. Ich glaube, das ganze bei euch braucht einfach leider noch viel Zeit. Er muss seine Trennung auch erst einmal verarbeiten, bei euch ist schon so viel passiert.

Du bist durch Wolfgang ja schon super gecoacht, von daher wage ich es kaum, hier Ratschläge zu geben. Zumal ich sie leider auch nicht habe. Aber ich wollte dir sagen, dass ich deinen Strang verfolgen möchte, weil es mich doch sehr interessiert, wie die Dinge sich bei euch weiterentwickeln.

Liebe Grüße

Sanna

 

[Ophelia]

Liebe Antea,

ich habe mich mal durch deinen Strang gelesen.

Sind es denn wirklich nur die familiären Verpflichtungen am Wochenende, die euch von häufigeren Treffen abhalten?

Ihr lebt zwar 200 km voneinander enftfernt, aber wäre es nicht trotzdem möglich, die Dinge so zu organisieren, dass ihr euch ab und zu auch mal zwischendurch trefft?

Falls das irgendwie möglich wäre, könnte man ja anfangen die Treffen ganz vorsichtig auf z. B. alle drei Wochen zu bringen. Natürlich ohne, dass du es ansprichst.

Ich bin gar nicht so der Fan von zu häufigen Treffen, aber bei euch erscheint mir das wirklich ziemlich wenig.

 

[Antea]

Liebe Sanna,

hab Dank, dass du bei mir reinschaust.

Ich habe nun auch deine Geschichte gefunden und lese sie. Und ja, ich sehe dort auch einige Parallelen, auch wenn unsere Geschichte als Affäre von zwei gebundenen Menschen begann. Und das erschwert vieles. Die Leichtigkeit des Anfangs ist verlorengegangen, es ist eben von vielen nicht so schönen Erinnerungen überlagert. Das ist natürlich auch bei dir so, dass inzwischen sich einiges an Ballast angehäuft hat, aber auch viel schönes (Familienfeier und Kennenlernen des Sohnes!). Und nochmal ja, ich schätze es sehr, dass er seinem Sohn von uns erzählt hat -ich schrieb ja, es erzeugt ein sehr warmes Gefühl in meiner Bauchgegend.

Trotzdem habe ich Zweifel, aber ich glaube grundsätzlich noch an ein gutes Ende. Ich weiß gar nicht so recht, wie ich es beschreiben soll, will es jedoch versuchen: als wir noch an andere Partner gebunden waren, beendete ich insgesamt 3 Mal die Affäre. Und trotzdem hatte ich den Eindruck, dass es nicht zu Ende sei und dass ich eine Chance vertan hatte. Nach unserem Revival seit Oktober bin ich da insgesamt ruhiger und habe das Gefühl, dass, wenn es ein weiteres Mal beendet ist, das Buch auch wirklich zu Ende geschrieben ist und geschlossen werden kann. Möglicherweise hat das ja auch mit Wolfgangs Endzeitstimmung nach 4 Jahren zu tun, diese sind ja bei uns rum . Klingt das zu verschwurbelt oder verstehst du, was ich meine? Soll heißen, ich lasse es mehr auf mich zukommen, denn jetzt besteht die Chance ja, aber auf einer anderen Basis.

Glaub jedoch nicht, dass ich dabei die personifizierte Geduld bin, nein, nein, auch ich muss mich immer mal ziemlich zusammenreißen, wenn die Abstände zu groß werden. Gottseidank habe ich einen Job, der mich ziemlich ausfüllt und bin obendrein mit einem großartigen Kind beschenkt (leider nur am Wochenende).

Liebe Grüße
Antea

 

[Antea]

Liebe Ophelia,

auch an dich mein Dank, dass du dich reingelesen hast. Immer wieder bin ich über Posts von dir in verschiedenen Strängen gestolpert, deine empathischen Worte habe ich immer gern gelesen. Umso mehr freue ich mich, dass du dich hierhin verirrt hast.

Tja, unsere Treffintervalle sind schon ein harter Brocken. Es sind ja korrekterweise 250 km und dazu kommt die Strecke quer durch unsere gemeinsame Stadt, dann komme ich auf fast 300 km.

Und wir hatten schon immer ein miserables Timing!

Ich bin ja in meiner Familie die Pendlerin und komme am Wochenende nach Hause und in unsere gemeinsame Stadt. Als Mama Pendlerin zu sein, ist - zumindest bei mir - mit einem etwas schlechten Gewissen verbunden, so dass ich möglichst viel Zeit mit meinem Kind verbringe. Es gibt genug Menschen - auch aus meiner nähere Umgebung - die dies als egoistischen Karriere/Selbstfindungstrip betrachten.
Der Mann meines Herzens ist mind. alle 14 Tage bei seinen Kindern (ca. 400 km Entfernung) und damit dann nicht in unserer gemeinsamen Stadt. Dazu kommt, dass er extremst verpeilt ist und Verabredungen, die irgendwann mal getroffen wurden, zu 60 % vergisst. Letztes Wochenende beispielsweise waren wir schon seit einiger Zeit für das gesamte Wochenende verabredet. Dienstags erzählte er mir nebenbei, dass er Donnerstag jobmäßig in eine andere Stadt fliegt. Mir ist fast das Telefon aus der Hand gefallen! Ich erinnerte ihn daran, dass wir ja nun verabredet wären. Er war dann ziemlich bedröppelt, er hatte es schlicht vergessen mir das zu erzählen. Es scheint keine böse Absicht, sondern reine Verhuschtheit! Wir haben uns dann eben nur für einen Tag "fest" verabredet.

Allein das finde ich ziemlich blöd und lasse dann auch lockere Verabredungen verfallen, wenn dann nichts mehr kommt. Aber vielleicht hast du recht und ich sollte den Turnus verkürzen. Ich könnte versuchen, es einbauen, wenn ich von meinem Arbeitsort wieder zurückfahre, nur müsste dann die Initiative eher von mir kommen - ich werde es mal sacken lassen - dank dir für den Gedankengang!

Liebe Grüße
Antea

 

[Ophelia]

Liebe Antea,

danke für deine herzlichen Worte

Ich bin ja in meiner Familie die Pendlerin und komme am Wochenende nach Hause und in unsere gemeinsame Stadt. Als Mama Pendlerin zu sein, ist - zumindest bei mir - mit einem etwas schlechten Gewissen verbunden, so dass ich möglichst viel Zeit mit meinem Kind verbringe. Es gibt genug Menschen - auch aus meiner nähere Umgebung - die dies als egoistischen Karriere/Selbstfindungstrip betrachten.

Antea

Oh je, da hast du dir aber noch ein zusätzliches, emotionales Päckchen aufgeladen. Meines Erachtens brauchst du hier überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben; weder deinem Kind noch deiner Umgebung gegenüber.

Ich überlege gerade, wie oft ich über einen beruflich engagierten Mann gehört habe, er würde einer "egoistischen Karriere bzw. Selbstfindung" nachgehen? Heißt es nicht bei Männern, dass sie so viel arbeiten nur um ihre Familie möglichst gut zu versorgen?


Die Verpeiltheit deines Herzensmannes, macht es für eure Verabredungen natürlich nicht leichter. Dennoch erscheint es mir einen Versuch wert, einfach mal zu schauen wie sich etwas häufigere Treffen auf eure Beziehung auswirken würden.

Liebe Grüße

 

[Antea]

Ich überlege gerade, wie oft ich über einen beruflich engagierten Mann gehört habe, er würde einer "egoistischen Karriere bzw. Selbstfindung" nachgehen? Heißt es nicht bei Männern, dass sie so viel arbeiten nur um ihre Familie möglichst gut zu versorgen?

Liebe Ophelia,

wir recht du hast! Ich könnte aber selbstverständlich einem deutlich weniger anspruchsvollen Job, dafür jedoch in meiner Stadt, nachgehen... so zumindest die gelegentlichen Anmerkungen und den Begriff der Rabenväter gibt es ja nicht!
Nein, nein, ich habe grundsätzlich kein schlechtes Gewissen und mein Kind geht auch sehr souverän mit dieser Situation um. Letztlich war es die Entscheidung meines Kindes - er geht auf eine wunderbare Schule und die mag er nicht wechseln - verständlich! Also eigentlich alles gut, nur vermissen wir uns eben über die Woche, so dass wir am Wochenende möglichst viel Zeit miteinander verbringen.

Nun werde ich mir Gedanken machen, wie ich unauffällig unsere Treffintervalle verkürze und ihm suggeriere, dass es seine Idee wäre - knifflige Aufgabe!

Liebe Grüße
Antea

 

[Ophelia]

Liebe Antea

Liebe Ophelia,

wir recht du hast! Ich könnte aber selbstverständlich einem deutlich weniger anspruchsvollen Job, dafür jedoch in meiner Stadt, nachgehen... so zumindest die gelegentlichen Anmerkungen und den Begriff der Rabenväter gibt es ja nicht!

Liebe Grüße
Antea

Möglicherweise könntest du in deiner Stadt in einem weniger anspruchsvollen Job arbeiten, möchtest du vielleicht gar nicht...

Bei der Denkweise mancher Mitmenschen wird mir immer wieder schwindelig, obwohl mein Kreislauf sonst sehr stabil ist.


Die Intervalle sollten Schritt für Schritt und etwas verkürzt werden. Ein bisschen wie beim Ein- oder Ausschleichen eines Medikamentes - der Patient sollte es möglichst wenig spüren...

 

[sanna77]

Nun werde ich mir Gedanken machen, wie ich unauffällig unsere Treffintervalle verkürze und ihm suggeriere, dass es seine Idee wäre - knifflige Aufgabe!

Liebe Antea,

wollen wir uns da gegenseitig drin bestärken und uns eine geeignete Strategie überlegen (falls es überhaupt eine gibt)? Das ist nämlich genau auch mein Thema aktuell.

Was nicht funktioniert:

1. Ihn nach Treffen fragen oder unauffällig, auffällig Events vorschlagen, wo man immer schon mal hinwollte und ob er motkommen will. Ich hab das 2015 alles versucht und er roch den Braten. Er konnte sich so auch nicht mehr als "Macher" fühlen.

2. Ihm Vorwürfe machen oder sich beschweren, dass man sich doch zu selten sieht. Auch so macht man sich sehr klein und erweckt keine Sehnsucht beim anderen.

Was könnte funktionieren:

1. Wenn er endlich mal wieder nach einem Treffen fragt, sich beschäftigt und "hart to get" zeigen. So etwa: "Danke für dein schönes Angebot, aber meine nächste Woche scheint recht busy zu werden. Ich würde mich Anfang der Woche zwecks Terminabsprache dann noch mal bei dir melden" (und dann nicht! melden, so dass er KK kriegt und selber nachhakt)

2. Wenn er fragt, die Spannung und den Invest, den er zeigen muss, erhöhen und fragen: "Was hast du denn vor mit mir" (Nö, mein Lieber, nur zum Sex zu Hause treffen ist mir zu langweilig)

3. Zusagen und die Treffen unbeschwert, locker-flirtig, aber auch etwas distanziert gestalten. Nach dem Motto, man fremdelt und hat Geheimnisse. Nur wenn er sich öfters mit einem trifft, ist man bereit, das fremdeln aufzugeben und AM an seinem Leben teilhaben zu lassen. Aber so.....nee, wir sind nur Bekannte. Er muss sich mehr bemühen!!!

Meiner meinte mal zu mir, dass wir sofort Nähe herstellen können und wie fantastisch das sei, auch wenn wir uns zwei Monate nicht gesehen haben, das hat er mit niemanden so intensiv. Dadurch sieht er sich doch in einer super Position und weiß: Egal, wann er wieder anklopft, die Sanna ist ein offenes Buch, immer easy-peasy und ich kann mir diese langen Pausen somit erlauben. Damit ist jetzt SCHLUSS.

Das wären nur meine Überlegungen wie ich nun verfahren möchte. Weiß nicht, ob es bei euch auch klappen könnte?

LG

Sanna

 

[Antea]

Die Intervalle sollten Schritt für Schritt und etwas verkürzt werden. Ein bisschen wie beim Ein- oder Ausschleichen eines Medikamentes - der Patient sollte es möglichst wenig spüren...

... dann werde ich daran arbeiten, dass es keine bittere Pille wird

Nein, nein, natürlich nicht, ich verstehe sehr gut, was du meinst, liebe Ophelia und überlege bereits, wie ich es einfädeln kann, ohne es zu benennen.

Liebe Grüße
Antea

 

[Antea]

wollen wir uns da gegenseitig drin bestärken

Liebe Sanna,

sehr, sehr gern!

Ich gehe mal Punkt für Punkt deinen Post durch, hab Dank hierfür:

zu A1. Ich benenne schon gelegentlich Orte, die ich gern bereisen oder besuchen möchte und schlage durchaus auch vor, dies gemeinsam zu tun. Das stößt auch auf positive Resonanz. Was ich allerdings vermeide, sind konkrete Termine hierfür. Das birgt jedoch die Gefahr, dass dann - wie am letzten Wochenende passiert - mich eine freudige Nachricht erreicht, dass er einen von mir vorgeschlagenen Ort besuchte und mir begeistert darüber berichtete. Arrrgggghhh, ich schreibe es seiner Verpeiltheit zu.

zu A2. Das vermeide ich, aber es ist mir schon auch mal rausgerutscht, jedoch mit meiner Anmerkung, dass dies eben nun einfach mal so ist. Ich hatte auch schon dem umgekehrten Fall, dass er kurz nach Weihnachten bedauerte, dass ich schon wieder in meine Arbeitsstadt zurückgekehrt war, weil er mich gern vorher nochmal getroffen hätte. Das hatte dann allerdings mit meiner Verpeiltheit und Unsicherheit zu tun.

zu B1. Passiert mir gelegentlich, ohne dass ich es plane. Allerdings biete ich dann eine Alternative an, ich bin ja nicht verkracht mit ihm. Wolfgang meinte mal zu mir ich solle aufpassen, dass ich nicht zu unterkühlt wäre. Und ich hoffe, ich plaudere jetzt nicht zu sehr aus dem Nähkästchen @Admin Wolfgang , wenn ja, verzeih! - Wolfgang meinte, die Frauen aus dem Norden Deutschlands seien ohnehin etwas reservierter. Gottseidank komme ich nicht ganz aus dem Norden.

zu B2. Eigentlich machen wir immer was zusammen, denn wir haben wirklich eine große Schnittmenge bei unseren Interessen. Unsere imaginäre To-do-Liste ist immens und wir benötigen mehrere Leben, um diese abzuarbeiten. Ich kann auch nicht sagen, dass es grundsätzlich auf Sex hinausläuft. Es sind immer besondere Treffen, wenn sie dann stattfinden, kleine Highlights. Was ich - so glaube ich - gelegentlich vermisse, ist sowas langweiliges wie gemeinsam kochen oder ähnliches, also normaler Alltag und eben Kontinuität bei der Treffdichte.

zu B3. Das Dumme ist, ich fremdel tatsächlich nach längeren Pausen und ich beäuge mein Gegenüber zunächst mal und benötige etwas Zeit, um wieder mit ihm warm zu werden. Vielleicht aus Unsicherheit, könnte sein.

Herrje, wenn ich das jetzt so lese, verwirren mich meine Aussagen - ich muss das morgen oder übermorgen nochmal mit etwas Abstand lesen. Ich hatte ja den Strang als eine Art Tagebuch begonnen, um eine mögliche Entwicklung zu verfolgen. Vielleicht muss ich mich aber erst einmal mit dem Status quo, und zwar meinem eigenen beschäftigen.

Hab Dank, liebe Sanna, denn ohne deine Vorschläge, was funktionieren könnte und was nicht, hätte ich das nie so rekapituliert.

Aber nochwas zum Thema Pistole auf die Brust setzen: Ich habe mir ein Zeitfenster gesetzt, gleich nach unserem Wiedersehen im Oktober. Diese von mir gewählte Endlichkeit des Experimentierens lässt es wahrscheinlich zu, dass ich dem etwas entspannter gegenüberstehe. Und ich kann und will mir einfach nicht vorstellen, dass der Mann meines Herzens so schlechte Eigenschaften hat. Wahrscheinlich, weil ich dann ja auch meine eigene Menschenkenntnis hinterfragen müsste, könnte also auch reine Naivität meinerseits sein.

Gott, was für ein elend langer Post - sorry, ich hoffe, du hast die Geduld, hier durchzusteigen.

Liebe Grüße

Antea

 

[Andrey]

er wünscht sich zwei Frauen, ich zwei Männer.

Da bin ich ganz bei dir, Antea! Sein Wunsch ist ja so'n typischer Männerwunsch. War das euer erstes Gespräch in der Art?

darauf folgte die Frage, ob er denn einer von beiden sein würde. Als ich dies bejahte, meinte er, dass er dabei wäre. Er hat keinerlei bisexuelle Ambitionen. ?

Woher weißt du das? Denkst du das? Oder sagt er das?

Ich habe keine Ahnung, wie ich das interpretieren soll - Unsicherheit oder ist ihm das völlig egal? Oder glaubt er, dass er nebenbei läuft? Oder wäre es ihm am liebsten, wenn er nebenbei laufen würde

Gute Frage. Im Grunde ist jeder deiner Gedanken möglich. Es kann ein Test sein - ob du ihn wirklich willst, weil er sich das z.B. wünscht. Genausogut kann es eine Abgrenzung sein, eine Schutzbarriere. Du kennst ihn persönlich - was würde denn besser zu ihm passen?

 

[sanna77]

Liebe Antea,

danke, dass du so ausführlich auf die einzelnen Punkte von mir eingegangen bist. Jetzt verstehe ich alles etwas besser Nein, ich hab definitiv Geduld, das alles zu lesen. Mache es doch gerne ;-)

Allerdings biete ich dann eine Alternative an, ich bin ja nicht verkracht mit ihm. Wolfgang meinte mal zu mir ich solle aufpassen, dass ich nicht zu unterkühlt wäre.

Ok, das machst du sehr authentisch und souverän. Was Wolfgang meinte...mhh unterkühlt ist nie gut. Das wirkt oftmals dominant und wenig Frau/wenig herzlich. Wer mag das schon. Aber es gibt da ja schon einen Unterschied zu distanziert und schwer greifbar. Ich denke, es kommt wirklich immer sehr auf das Gegenüber an. Braucht deiner denn "Ermutigungen" und Gegenfragen, weil er sonst meint, du könntest das Interesse verloren haben? Ist er ein sehr selbstsicherer Mann?

Es sind immer besondere Treffen, wenn sie dann stattfinden, kleine Highlights. Was ich - so glaube ich - gelegentlich vermisse, ist sowas langweiliges wie gemeinsam kochen oder ähnliches, also normaler Alltag und eben Kontinuität bei der Treffdichte.

Das hört sich schön an, das ist wie bei uns. Und genau, ich vermisse auch die Alltags-Dinge wie gemeinsam kochen, gemiensam einfach mal TV schauen oder einkaufen gehen. Aber ich glaube, genau das wollen die Herren nicht mehr, weil es zu sehr nach Beziehung und Verbindlichkeit riecht.

Wann werdet ihr euch wieder sehen und wie langfristig plant ihr immer eure Treffen? Schade, dass er oftmals so verpeilt ist. Wie kann das sein, wenn er im Job sonst alles unter Kontrolle hat?

LG und einen schönen Tag

Sanna

 

[NewMoonDaughter]

Hallo Antea,
nachdem ich im anderen Forum von dir gelesen habe, habe ich mich nun auch einmal mit deinem Strang beschäftigt. Ich bin auch mit einer "vor sich hin dümpelnden" Geschichte hier, wobei sich mir die Frage stellt, welchen Anteil ich selbst daran habe.
Ein paar Gedanken zu Deiner Geschichte: Ich stelle mir das nicht so einfach vor, von einem jahrelang "funktionierenden" Affärensystem zu wechseln in eine Beziehung. Jetzt habt Ihr eine ganz neue Situation. Die Notwendigkeit, sich zu verstecken fällt weg.
Sanna hat das vom strategischen Gesichtspunkt ja schon sehr gut analysiert, wö man Änderungen annbringen könnte. Was ich besonders interessant finde ist das Bild mit den Sumoringern und Deine Schilderung, dass Ihr Euch gegenseitig ins Leere laufen lasst, wenn einer sich fallen lässt. Wäre das möglich und was würde passieren, wenn dann der andere zu verstehen gibt "ich fange Dich auf, du kannst mir vertrauen"?
Das ist hier sicher nicht der Rahmen, um sich Ängsten und ihren Ursachen zu befassen, und du musst mir auch darauf nicht antworten. Ich finde deine Situation nur faszinierend.
LG NewMoon

 

[Antea]

Liebe Audrey,

hab Dank für deine Ideen:

Woher weißt du das? Denkst du das? Oder sagt er das?

Beides..., aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr stolpere ich über die mögliche Dialektik der Thematik. Ich werde das bei nächster Gelegenheit mal prüfen.

Du kennst ihn persönlich - was würde denn besser zu ihm passen?

Liebe Audrey, leider kann ich diese Frage garnicht beantworten. Ich würde mir eine Antwort hierauf sehr wünschen. Wenn ich wüßte, ob er sich aus Unsicherheit, Ignoranz oder Schnöseligkeit so verhält, dann hätte ich - so hoffe ich - das entsprechende Rezept. Aber er ist - zumindest für mich - so undurchschaubar, so habe ich leider keine Antwort. Vielleicht bin ich aber auch nur betriebsblind, wer weiß. Hach ich merke gerade, dass ich trotz des wunderschönen Frühlingswochenendes, etwas Trübsal blase. Dabei gibt es gar keinen richtigen Anlass und eigentlich bin ich ein recht sonniges Gemüt. Wird Zeit, dass morgen mein Arbeitsalltag wieder beginnt, dann habe ich genug andere Themen, die mich faszinieren.

Liebe Grüße

Antea

 

[Antea]

Liebe Sanna,

hab Dank für deine Antwort.

Braucht deiner denn "Ermutigungen" und Gegenfragen, weil er sonst meint, du könntest das Interesse verloren haben? Ist er ein sehr selbstsicherer Mann?

Tja, genau das weiß ich nicht so recht, vermute jedoch, dass er ähnlich ambivalent ist, wie ich. Als ich ihn kennenlernte (ist ja schon eine Ewigkeit her), war er zunächst der Fels in der Brandung. Wir waren ja beide gebunden und es war unser beider erste Affäre und ich war von Anfang an voller Zweifel. Ich sagte ihm damals, dass er für mich ebenjener Fels sei und ich seine Ruhe und Sicherheit sehr schätze. Er antwortete, dass dies täusche, er eigentlich eher unsicher sei. Nach außen und auch in seinem Job wirkt er allerdings sehr souverän. Interessant ist auch, dass er gern darauf hinweist, wie wichtig ihm wäre, alles unter Kontrolle zu haben. Keine Ahnung, wie ich das interpretieren soll.

Wann werdet ihr euch wieder sehen und wie langfristig plant ihr immer eure Treffen? Schade, dass er oftmals so verpeilt ist. Wie kann das sein, wenn er im Job sonst alles unter Kontrolle hat?

... ich weiß es nicht, es gibt keinen Plan, wir planen das eher gar nicht und das finde ich wirklich ziemlich blöd!!!! Es ist entweder so, dass ich auf dem Weg von meinem Arbeits- zu meinem Wochenendwohnort eine Schleife kurzfristig bei ihm vorbeidrehe (allerdings nur, wenn ich mich überwinden kann, das vorzuschlagen und das widerstrebt mir etwas) oder er max. eine Woche vorher irgendwas vorschlägt. Evtl. gibt es Ende März/Anfang April ein Treffen.

Wie er das im Job hinkriegt, ist mir gelegentlich auch ein Rätsel, denn es ist wirklich viel Arbeit und er ist sehr engagiert, sitzt allerdings häufig auch bis lang in den Abend und an den Wochenenden. Das ist aber in unserem Bereich durchaus typisch. Und wir sind ja beide Workaholicer.

Dir einen schönen Abend, liebe Sanna.

Viele Grüße

Antea

 

[Antea]

Liebe NewMoon,

ich freue mich, dass du bei mir vorbeischaust - herzlich Willkommen!

Ich stelle mir das nicht so einfach vor, von einem jahrelang "funktionierenden" Affärensystem zu wechseln in eine Beziehung.

Ja, das trifft es, aber die Affäre hat ja nicht wirklich funktioniert, ich bin ständig ausgebrochen. Und trotz Statusänderung kommen ja alte Verletzungen hoch und es fällt mir schwer, diese auszublenden. Das bedeutet einfach, dass ich häufig in Habacht-Stellung bin und meine Alarmglocken schneller läuten als evtl. unter anderen Umständen.

Wäre das möglich und was würde passieren, wenn dann der andere zu verstehen gibt "ich fange Dich auf, du kannst mir vertrauen"?

Liebe NewMoon, interessante Frage, wahrscheinlich sind wir noch nicht so weit. Während unserer Affäre hat er mir mal anfangs geschrieben, er würde mein Sicherheitsnetz sein wollen. Das war er dann aber nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe ihn während unserer Affäre 3 x verlassen. Soll heißen, das gegenseitige Vertrauen muss erst wieder entstehen. Bis wir also an dieser Stelle wieder einsteigen können, wird es noch dauern, aber ich wünsche mir das wirklich sehr.

Ich werde mich mal nächste Woche bei dir einlesen, ja.

Liebe Grüße

Antea

 

[sanna77]

Liebe Antea,

oh, da scheint dein AM meinen etwas ähnlich zu sein. Vielleicht sind einfach viele Workaholiker und geschiedene Männer um die 40/50 so?

Er antwortete, dass dies täusche, er eigentlich eher unsicher sei. Nach außen und auch in seinem Job wirkt er allerdings sehr souverän. Interessant ist auch, dass er gern darauf hinweist, wie wichtig ihm wäre, alles unter Kontrolle zu haben. Keine Ahnung, wie ich das interpretieren soll.

Schön finde ich, dass er so ehrlich über sich spricht. Das ist typisch: Nach außen selbstsicher und souverän, im Job sicher auch eine Führungskraft, oder? Die wollen immer die Kontrolle haben. Meiner ist haargenau so. Er kann die Kontrolle nicht abgeben. Die Frage ist, wie geht man dann mit solchen Männern um. Es ihnen immer recht machen, dass sie sich sicher fühlen, stets die Kontrolle über einen zu haben? Oder das Gegenteil, lieber den Schmetterlingsmodus fahren und ihn damit ganz verrückt machen? Ich denke, letzteres, denn dann sind sie gezwungen, sich mal mit ihren Schwächen auseinander zu setzen. Und Frau wird und bleibt stets die Herausforderung, die sie im Job ja auch immer suchen.

Es ist entweder so, dass ich auf dem Weg von meinem Arbeits- zu meinem Wochenendwohnort eine Schleife kurzfristig bei ihm vorbeidrehe (allerdings nur, wenn ich mich überwinden kann, das vorzuschlagen und das widerstrebt mir etwas) oder er max. eine Woche vorher irgendwas vorschlägt. Evtl. gibt es Ende März/Anfang April ein Treffen.

Mh, findest du das gut, dass du immer oder oft kurzfristig bei ihm vorbeischaust? Du schreibst ja selbts, dass dir das widerstrebt. Ich würde es ihm da nicht zu leicht machen. Außerdem kannst du ja nichts dafür, wenn er oft verpeilt ist. Dann muss er lernen, zuverlässiger zu werden. Der kann das ja, im Job kriegt er es ja auch hin. Ende März. Oh das ist echt noch lange hin. Warum bloß immer diese langen Pausen. Bei mir ja auch. Die Herren fühlen sich unserer einfach zu sicher, sonst hätten sie mehr Sehnsucht und würden öfters Treffen initiieren.

Liebe Grüße und einen schönen Montag noch

Sanna

 

[NewMoonDaughter]

Liebe Antea,
die alten Verletzungen, die meinte ich. Wenn das Vertrauen wieder aufgebaut werden muss, kann man damit anfangen, dem anderen und sich selbst zu verzeihen.
Es ist lieb von Dir, dass Du Dich in meinen Strang einlesen willst. Im Moment läuft bei mir alles sehr gut. Bald werde ich ein Update schreiben. LG NewMoon

 

[Antea]

Mh, findest du das gut, dass du immer oder oft kurzfristig bei ihm vorbeischaust?

Liebe Sanna,

weder immer noch oft - eher im Gegenteil - ich habe dieses Procedere seit Anfang Oktober nur einmal umgesetzt. Ansonsten wollte ich das nicht, denn ich komme dann totmüde dort an und davon habe ich nichts, ich schlafe dann nämlich innerhalb von 5 Minuten ein, da bin ich ziemlich unbeherrscht.

Und tja, diese Pausen sind blöd, aber sie geben mir auch die notwendige Ruhe, die Treffen rückblickend zu betrachten. Oben schrieb ich ja, dass wir noch einige Altlasten aus unserer Affäre mitschleppen und ich - und er wahrscheinlich ebenso - etwas mißtrauisch die ganze Situation betrachten. Da wäre ein Gefühlstsunami und Treffmarathon möglicherweise gar nicht so gut, sondern der Abstand lässt uns die Begegnungen wieder ganz gut verarbeiten.

Wie NewMoon schrieb:

Wenn das Vertrauen wieder aufgebaut werden muss, kann man damit anfangen, dem anderen und sich selbst zu verzeihen.

Vielleicht drängel ich auch deshalb nicht, ich benötige die Zeit ja ebenso - naja, nicht ganz so üppig wie mein Gegenüber. Etwas kürzere Abstände wären schon schön!

Habt Dank, ihr beiden für eure Beiträge, es freut mich so, denn es gibt mir den Anstoß auch immer noch nach rechts und links zu denken.

Liebe Grüße

Antea

 

[Caira]

Liebe Antea,

nun habe auch ich mich bei dir eingelesen

Hm, spannende Entwicklung, nach dem Ende der Affäre nochmal einen Neustart in Angriff zu nehmen... Ich kann dir das so gut nachempfinden, diese beiderseitige Vorsicht, dieses einander Spiegeln, immer die Sorge, dass man vielleicht einen zu raschen Schritt macht oder zu weit vorprescht. Das Bild der beiden Sumoringer ist ein sehr anschauliches, das dieses Gefühl sehr gut beschreibt.

Um bei deinem Bild zu bleiben: ...bei mir war es ja so, dass der eine Sumoringer (der mit dem deutlichen Brustansatz ) plötzlich einen Ausfallschritt nach vorne tat, woraufhin der andere vor lauter Schreck seinen Lendenschurz abwarf und in Riesensprüngen davonhüpfte... (wortlos, mit lauten Trampelschritten)


Ich werde jedenfalls weiter gern bei dir mitlesen

GLG Caira