Beziehung mit depressiver Frau eingehen?

Jens_90

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Hallo zusammen :)

Ich kenne schon seit längerem, also mehr als ein Jahr bereits, eine sehr nette Frau, wo es zwischenmenschlich zu 99% stimmt, sie mir die Wärme und Nähe gibt die ich in einer Beziehung brauche. Sie möchte eine Beziehung mit mir eingehen, ich bin jedoch aufgrund ihrer Erkrankung unsicher. Sie hat seit >10 Jahren Depressionen und Angst-/Panikattacken und nimmt Venlafaxin.
Die Frage die ich mir stelle ist, ob ich mich in die Person mit Antidepressiva verliebt habe, oder ob sie sonst eine andere Persönlichkeit hat und ob ich lieber jetzt die Notbremse ziehen sollte.

Wie seht ihr das? War vielleicht jemand von euch in ähnlicher Situation?

Ich höre ab und an aus meinem Umfeld, dass ich es sein lassen solle, da ich irgendwann selbst darunter leiden würde. Aber ich mag diese Person so unheimlich, dass ich sie auch ungern gehen lassen will :/
 
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MsFranklin

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Hallo Jens!

Ich hab gerade Deine Geschichte entdeckt und möchte Dir dazu was schreiben.

Zunächst: Ich finde es echt gut, dass Du Dir darüber Gedanken machst und Dein eigenes Wohlbefinden im Blick hast, das ist richtig so und sehr gesund!

Ich denke, krank ist nicht gleich krank. In meinem beruflichen und privaten Umfeld hatte/habe ich es immer wieder mit Menschen mit psychischen Problemen und auch Störungen zu tun. Für mich persönlich liegt der wichtigste Unterschied im Umgang mit derartigen Schwierigkeiten darin, ob eine 'Krankheitseinsicht' vorliegt und jemand zu entsprechenden Konsequenzen bereit ist - oder eben nicht!

Die meisten dieser Erkrankungen, gerade Depressionen, lassen sich gut behandeln, und das scheint bei Deiner Herzdame ja der Fall zu sein?

Die Frage die ich mir stelle ist, ob ich mich in die Person mit Antidepressiva verliebt habe, oder ob sie sonst eine andere Persönlichkeit hat und ob ich lieber jetzt die Notbremse ziehen sollte.
Da musste ich ein wenig schmunzeln.
Das Schwierige an Beziehungen mit Menschen, die psychische Herausforderungen haben, ist ja oft die Unberechenbarkeit von deren emotionalem Zustand. Genau den sollen Medikamente bei Bedarf stabilisieren.

Man muss davor, sofern sie richtig dosiert, ärztlich verabreicht und überwacht und auch verantwortungsvoll eingenommen werden, ehrlich keine Angst haben. Sie verändern auch nicht eine Persönlichkeit, sondern sie 'kappen Spitzen' und übernehmen im Gehirn die Aufgabe, die der Körper aus verschiedenen Gründen selbst nicht mehr erledigt (zB Stichwort Serotonin, natürlich sehr vereinfacht dargestellt).

Die Menschen bleiben aber trotzdem ja noch dieselben, nur bewahrt sie ein Medikament (oder entsprechende Therapien etc.) im Idealfall vor emotionalen Extremen, eben zum Beispiel davor, dass eine Angst oder eine Depression so krass wird, dass sie den Lebensalltag bestimmt.

Du kennst ja nun die Frau schon recht lange, da wirst Du vermutlich mitbekommen haben, wie sie ihr Leben so meistert?
Wenn jemand über weite Strecken stabil ist, emotional nicht immer wieder extreme Reaktionen zeigt, seinen Alltag gut im Griff hat und die Grundvoraussetzungen eines geregelten Lebens - Arbeit, soziale Kontakte, für sich sorgen im Allgemeinen, Hygiene etc. - gut erfüllt, dann scheint die Person mit ihrer 'Diagnose' ja gut und konstruktiv umzugehen. Dabei spielt es dann eigentlich keine Rolle, ob ein Medikament ihr dabei 'hilft', diese Stabilität zu bewahren.

Und dann steht doch einer gelingenden, erfüllten Partnerschaft auch nichts im Wege! Natürlich ist das von mir keine Handlungsempfehlung, wir können Dir hier Deine Entscheidung ja nicht abnehmen :smile:, aber diese Dinge können Dir vielleicht zur Orientierung dienen? Also grob die Frage, wie ist die Frau im Alltag so drauf, wie erlebst Du sie, wie kriegt sie ihr Leben gebacken?

Bedenkliche Warnsignale könnten eher sein, wenn jemand sein Medikament immer wieder ohne ärztliche Begleitung absetzt ("brauche ich nicht mehr"), wenn man jemanden sehr instabil und 'extrem' wahrnimmt, also so, dass die Person ihre Impulse nicht unter Kontrolle hat. Wenn man das Gefühl hat, manipuliert zu werden, auch indirekt (man hat das Gefühl, sich so und so verhalten zu müssen, dieses und jenes nicht tun oder sagen zu dürfen, sonst geht es dem Anderen schlecht). Wenn jemand über längere Zeiträume antriebslos ist oder massiv ein Verhalten zeigt, das sehr irrational wirkt, kindlich etc. Das sind jetzt alles nur ganz allgemein gehaltene, willkürliche Beispiele aus meiner Erfahrung.

Lieben Gruß und alles Gute Dir!
MsFranklin
 

Jens_90

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Danke für deine Antwort :)

Natürlich ist krank nicht gleich krank, das stimmt. Bei ihr ist es so, dass sie unter der Situation mit uns leidet, denn sie möchte eine Beziehung und ich bin aktuell zurückhaltend bzw. noch nicht bereit dazu, was ich ihr kommuniziert habe.

Ich kann nicht genau unterscheiden, welche Reaktionen auf die Depression zurückzuführen sind oder welche auch einfach mit der Unzufriedenheit zu tun haben. So kam es in der letzten Zeit häufiger vor, dass sie nachts geweint hat, fehlende Motivation hat aufzustehen, unter Schlaflosigkeit bzw. unruhigem/nicht erholsamen Schlaf leidet, sich allgemein schwer motivieren kann finde zu erledigen (z.B. den Abwasch, Saugen…).
Dann kommen ab und an Nebenwirkungen vom Antidepressiva dazu (Kribbeln in den Fingerspitzen, Tremor, Nachtschweiß).
Ich weiß nicht genau warum, aber sie hat auch schon ein oder zwei Tage hintereinander Mal ihre Tablette vergessen, da war es ihr richtig mies. Nicht nur aufgrund der Absetzsymptome (Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit).
Ich kann schwer einschätzen was wäre, wenn die Situation zwischen uns geklärt ist. Sind dann all diese Dinge weg, oder ist dann der nächste Grund/Auslöser da, weswegen es ihr nicht gut geht (Stress auf der Arbeit zum Beispiel).

Sie hat diese Erkrankung ja schon länger und meinte einmal, dass sich viele von ihr mit der Distanzieren, weil die sie als zu anstrengend empfinden.

Auch ich habe mal eine Panikattacke und richtig depressive Tage/Phasen mitbekommen und fühlte mich echt hilflos. Ich wollte helfen, irgendetwas machen damit es ihr besser geht, aber es ging/half nichts. Wir haben darüber gesprochen und sie meinte, ich solle einfach nur „da sein“ und „sie in den Arm nehmen“, trotzdem war es auch mit diesem Wissen ab und an schwierig, denn der Wille alles zu tun damit es ihr besser geht lässt sich nicht so leicht mit „ich nehm sie in den Arm und das reicht“ besänftigen.

Natürlich ist in meinem Kopf „ich kann sie durch die Beziehung mit mir stabilisieren“, vermutlich weil ich es mir wünsche, aber mache ich mir da nicht etwas vor?

Ich muss auch gestehen eine alte Geschichte von einer Bekannten im Kopf gehabt zu haben. Diese litt auch unter Depressionen und hat sich und ihre Kinder eines Tages umgebracht. Das ist zwar schon locker 20 Jahre her, aber diese tragische Geschichte war auf einmal wieder in meinen Gedanken. Natürlich wieder verknüpft mit der Frau für die ich so viel empfinde. Sie kann sich Kinder mit mir vorstellen…aber ist sie dem gewachsen? Das weiß niemand, vermutlich nicht einmal sie selbst.

Es ist ein Dilemma. Auf der einen Seite ist diese Frau so toll, aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass mich eine Beziehung zu ihr sehr belasten würde.
 
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MsFranklin

Gelöschter User
Natürlich ist in meinem Kopf „ich kann sie durch die Beziehung mit mir stabilisieren“, vermutlich weil ich es mir wünsche, aber mache ich mir da nicht etwas vor?

(...)

Es ist ein Dilemma. Auf der einen Seite ist diese Frau so toll, aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass mich eine Beziehung zu ihr sehr belasten würde.

Hier musst Du auch etwas aufpassen, Jens. Deine Aufgabe ist es nicht, sie zu stabilisieren und so solltest Du an die Sache nicht herangehen.

Ihr beiden scheint mit der Thematik ja offen umzugehen und sie kommuniziert offenbar auch, was sie in solchen Momenten braucht (einfach da sein, festhalten etc.). Das finde ich positiv und eine wichtige Grundlage. Und wenn sie das so sagt, dann darfst Du ihr das erstmal glauben, dann ist dieses "einfach da sein" auch genug. Umgekehrt kannst Du dann im passenden Moment natürlich auch Deine 'Überforderung' oder Verunsicherung in Bezug auf das Thema kommunizieren.

Vorsichtig oder hellhörig müsstest Du hier aus meiner Sicht eher werden, wenn zB Vorwürfe kämen, auch versteckt: Mir geht es nicht gut, weil Du nicht genug da bist, weil Du dieses und jenes (nicht) getan/gesagt hast etc. Aber solange sie ihre Schwierigkeiten gut benennen und auch 'bei sich lassen' kann, die Verantwortung für ihren emotionalen Zustand also nicht an Dich abgibt, habt ihr wohl schon mal eine gute erste Basis.

Was den Rest angeht - da musst Du halt wahrscheinlich gut für Dich abwägen, was Du brauchst und was in Kauf zu nehmen Du bereit bist.

Ich persönlich finde, die wichtigste Voraussetzung ist (immer in einer Partnerschaft), dass beide grundsätzlich gut auf sich Acht geben können, einigermaßen mit sich selbst klarkommen und Eigenverantwortung für das eigene Wohlbefinden übernehmen. Das betrifft Dich genauso wie sie. Natürlich ist man füreinander da, unterstützt und hilft sich und natürlich sind manche Dinge, die uns das Leben so in den Weg wirft, zu zweit auch oft einfacher zu händeln als alleine. Deshalb hat man ja unter anderem auch eine Beziehung bzw. das ist ja das Wertvolle an Partnerschaft. Aber man darf für das Gegenüber nicht zu dessen Krücke und alleiniger Stütze werden.

Es ist schwer, das für Dich und eure Situation von außen einzuschätzen, ich denke, das kannst Du wirklich nur selbst. Wichtig ist eben - noch mal -, dass Du Deine eigenen Grenzen und Dein Wohlbefinden stets gut im Blick behältst und auf dieser Basis dann schaust, wie die Dinge zwischen euch laufen. Ist die Zeit, die ihr zusammen verbringt, und auch euer Kontakt / eure Kommunikation überwiegend positiv? Gibt sie Dir insgesamt ein gutes Gefühl, bereichert sie Dein Leben oder überwiegt die Belastung?

Auch Du musst aktiv schauen, dass Du ihre Problematik nicht zur Deinen machst, selbst dann, wenn sie das zB von sich aus gar nicht tut. Man kann sich natürlich zwischendurch Gedanken machen und sich unter Umständen um den Anderen auch mal sorgen, das sollte aber nicht zu Deinem Alltag werden, geschweige denn Deine eigene Stabilität in Gefahr bringen.
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Jens,

ich finde, wie MsFranklin, diese Fragen sehr wichtig:
Es ist schwer, das für Dich und eure Situation von außen einzuschätzen, ich denke, das kannst Du wirklich nur selbst. Wichtig ist eben - noch mal -, dass Du Deine eigenen Grenzen und Dein Wohlbefinden stets gut im Blick behältst und auf dieser Basis dann schaust, wie die Dinge zwischen euch laufen. Ist die Zeit, die ihr zusammen verbringt, und auch euer Kontakt / eure Kommunikation überwiegend positiv? Gibt sie Dir insgesamt ein gutes Gefühl, bereichert sie Dein Leben oder überwiegt die Belastung?
Es ist ein Dilemma. Auf der einen Seite ist diese Frau so toll, aber auf der anderen Seite habe ich Angst, dass mich eine Beziehung zu ihr sehr belasten würde.
Dass dies für dich ein Dilemma ist, kann ich gut verstehen.

Nimmt sie denn eigentlich "nur" Medis oder ist sie auch in psychotherapeutischer Behandlung? Das fände ich nämlich die wesentlich sinnvollere Variante als lediglich auf Medis als solitäre Maßnahme zu bauen.
Meine ganz subjektive Meinung ist (und ohne ja euch zu kenne bzw. selbst in dieser Situation zu stecken), dass ich mir eine weitere Partnerschaft durchaus schwierig vorstellen könnte. In der Regel wird eine solche Erkrankung nicht besser ohne begleitende Behandlung und die lange Dauer ihrer psychischen Erkrankung (du schreibst über 10 Jahre) spricht auch nicht dafür. Ihr seid noch frisch in einer Beziehung (ein Jahr), wo in der Regel noch alles besser und frischer ist und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es möglicherweise belastender für dich wird, je länger ihr euch kennt, je mehr "Abnutzungserscheinungen" in eurer Beziehung auftreten...Depressionen sind in der Regel für den Partner auch schwer belastend. Ich finde unter diesem Gesichtspunkt auch die Kinderfrage schwierig.

Was anderes wäre es ja, wenn im Laufe einer Beziehung ein Partner Depressionen entwickelt - die Frage in dir ist ja (und ich denke, darauf zielst du auch ab), ob jetzt noch ein einigermaßen guter Absprung zu schaffen wäre, bevor sich die Bindung noch weiter stärkt (u.U. noch mit Kindern) und es dann immer schwieriger werden würde, die Beziehung zu verlassen. Das kann einem irgendwann schwer zu schaffen machen: Man liebt diese Person einerseits, andererseits ist kein unbeschwertes Leben möglich und eine spätere Trennung kann einen dann in schwere Schuldgefühle oder auch emotionale Abhängigkeiten (kann sie doch nicht verlassen, sie schafft das ja nicht, sie tut sich sonst noch was an usw. usf.) stürzen.

Ich höre ab und an aus meinem Umfeld, dass ich es sein lassen solle, da ich irgendwann selbst darunter leiden würde.
Das würde mich interessieren: Dein Umfeld kennt dich und sie und eure Situation ja besser als wir hier. Wieso schätzt dein Umfeld dies so ein?
 

Jens_90

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Nimmt sie denn eigentlich "nur" Medis oder ist sie auch in psychotherapeutischer Behandlung?

Sie nimmt derzeit nur Medis ein, die letzte Therapie war ca. Ausgust 2020. Ansonsten immer nur ein kurzes Gespräch mit dem Psychiater, der stellt dann das neue Rezept aus. Meines Wissens nach gab es schon mehrere Therapien bzw. Therapieversuche, ich glaube fünf.


Was anderes wäre es ja, wenn im Laufe einer Beziehung ein Partner Depressionen entwickelt - die Frage in dir ist ja (und ich denke, darauf zielst du auch ab), ob jetzt noch ein einigermaßen guter Absprung zu schaffen wäre, bevor sich die Bindung noch weiter stärkt (u.U. noch mit Kindern) und es dann immer schwieriger werden würde, die Beziehung zu verlassen. Das kann einem irgendwann schwer zu schaffen machen: Man liebt diese Person einerseits, andererseits ist kein unbeschwertes Leben möglich und eine spätere Trennung kann einen dann in schwere Schuldgefühle oder auch emotionale Abhängigkeiten (kann sie doch nicht verlassen, sie schafft das ja nicht, sie tut sich sonst noch was an usw. usf.) stürzen.

Ihr seid noch frisch in einer Beziehung (ein Jahr), wo in der Regel noch alles besser und frischer ist und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es möglicherweise belastender für dich wird, je länger ihr euch kennt, je mehr "Abnutzungserscheinungen" in eurer Beziehung auftreten...Depressionen sind in der Regel für den Partner auch schwer belastend. Ich finde unter diesem Gesichtspunkt auch die Kinderfrage schwierig.

Also wir sind nicht in einer Paarbeziehung, sie möchte, aber ich bin aktuell nicht bereit den Schritt zu gehen. Wir sehen uns aber recht häufig und übernachten auch beeinander und sind intim, also Gefühlt ist es aktuell eine Paarbeziehung ohne den entsprechenden Status.

Und ja, meine Frage zielt darauf ab, rechtzeitig den Kontakt zu reduzieren und klar zu äußern, dass ich mehr als eine Freundschaft nicht bereit bin zu geben oder nicht geben kann. Eben bevor ich in einer Partnerschaft stecke und die Bindung noch enger und stärker als sie das jetzt ohnehin schon ist. Und wenn Kinder in der Beziehung wären, dann wäre das noch einmal schwieriger zu gehen.


Ich glaube, dass wenn wir in einer länger andauernden Beziehung wären, ich gar nicht diese Fragen im Kopf hätte, sondern meine Partnerin so unterstützen würde, wie ich es mir von ihr ebenfalls wünschen würde. Nach dem Motto: "Gemeinsam kann man vieles schaffen."
Aber ob ich nach Jahren in einer (unbewusst) unglücklichen Beziehung mit einer neuen starten möchte, wo das Thema "Depression und Angst-/Panikattacken" im Gepäck ist...ja, das bringt mich in einen massiven Zwiespalt.

Auf der einen Seite tut mir der Kontakt zu dieser Frau sehr gut, ich fühle wie schön und leicht das Leben sein kann, auf der anderen Seite habe ich für mich festgestellt, dass es mich manchmal Kraft kostet ihr zu helfen. Damit meine ich zum Beispiel, dass wenn ich selbst für mich einfach mal Ruhe bräuchte und dann das dreckige Geschirr sehe, sie dazu motiviere mit mir das zusammen zu machen. Obwohl ich selbst keine Lust dazu habe. Aus einem gewissen Teil des Schuldgefühls (ungeklärte Situation zwischen uns beiden bzgl. Beziehung) und auch einfach weil ich ihr helfen möchte, mache ich das dann.

Das würde mich interessieren: Dein Umfeld kennt dich und sie und eure Situation ja besser als wir hier. Wieso schätzt dein Umfeld dies so ein?

Das Umfeld ist genauer gesagt einmal mütterlicherseits und ein anderes Mal ein guter Freund.
Sie haben die Sorge, dass die Depression auf Dauer die Beziehung belastet und ich irgendwann erschöpft bin und selbst darunter leiden würde. Ich vielleicht Sorgen im Kopf hätte wie "Hoffentlich hat sie sich nichts angetan".
Da die Depression schon >10 Jahre ist und es einige sehr traumatische Ereignisse in ihrem Leben gab (näherers nur per persönlicher Nachricht) glauben sie nicht daran, dass diese einmal überwunden würde.
 

Jens_90

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Hier musst Du auch etwas aufpassen, Jens. Deine Aufgabe ist es nicht, sie zu stabilisieren und so solltest Du an die Sache nicht herangehen.

Ja stimmt, da hast du vermutlich recht. Sie müsste sich selbst stabilisieren und ich kann unterstützend für sie da sein.

Ihr beiden scheint mit der Thematik ja offen umzugehen und sie kommuniziert offenbar auch, was sie in solchen Momenten braucht (einfach da sein, festhalten etc.). Das finde ich positiv und eine wichtige Grundlage. Und wenn sie das so sagt, dann darfst Du ihr das erstmal glauben, dann ist dieses "einfach da sein" auch genug. Umgekehrt kannst Du dann im passenden Moment natürlich auch Deine 'Überforderung' oder Verunsicherung in Bezug auf das Thema kommunizieren.

Ich verstehe was du meinst, nur ist für mich "schwierig" zu glauben, dass das alleine reicht. Aber es ist sicherlich auch ein Lernprozess bei mir.

Vorsichtig oder hellhörig müsstest Du hier aus meiner Sicht eher werden, wenn zB Vorwürfe kämen, auch versteckt: Mir geht es nicht gut, weil Du nicht genug da bist, weil Du dieses und jenes (nicht) getan/gesagt hast etc. Aber solange sie ihre Schwierigkeiten gut benennen und auch 'bei sich lassen' kann, die Verantwortung für ihren emotionalen Zustand also nicht an Dich abgibt, habt ihr wohl schon mal eine gute erste Basis.

Das gab es bisher so in der Form nicht, keine Vorwürfe oder so etwas in diese Richtung.

Auch Du musst aktiv schauen, dass Du ihre Problematik nicht zur Deinen machst, selbst dann, wenn sie das zB von sich aus gar nicht tut. Man kann sich natürlich zwischendurch Gedanken machen und sich unter Umständen um den Anderen auch mal sorgen, das sollte aber nicht zu Deinem Alltag werden, geschweige denn Deine eigene Stabilität in Gefahr bringen.

Ich glaube das Fällt mir ab und an schwer, weil ich möchte das es ihr gut geht. Deswegen bin ich bereit dafür so ziemlich vieles zu tun. Sollte es zu einer Beziehung kommen, muss ich da definitiv auf mich aufpassen.


Ist die Zeit, die ihr zusammen verbringt, und auch euer Kontakt / eure Kommunikation überwiegend positiv? Gibt sie Dir insgesamt ein gutes Gefühl, bereichert sie Dein Leben oder überwiegt die Belastung?


Wie ich in der Antwort für Schneewittchen schon schrieb, bereichert diese Frau momentan mein Leben und ich verbringe schöne Stunden und Tage mit ihr. Die Situation würde ich derzeit zu 75% positiv, zu 25% negativ einschätzen.
 

Admina Schneewittchen

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Hallo Jens :smile:,

Ich glaube, dass wenn wir in einer länger andauernden Beziehung wären, ich gar nicht diese Fragen im Kopf hätte, sondern meine Partnerin so unterstützen würde, wie ich es mir von ihr ebenfalls wünschen würde. Nach dem Motto: "Gemeinsam kann man vieles schaffen."
Aber ob ich nach Jahren in einer (unbewusst) unglücklichen Beziehung mit einer neuen starten möchte, wo das Thema "Depression und Angst-/Panikattacken" im Gepäck ist...ja, das bringt mich in einen massiven Zwiespalt.
Das finde ich ehrenwert - aber auch schwierig. Vermutlich werden sich deine Ansprüche nicht so ohne weiteres umsetzen lassen. Eine psychische Störung gemeinsam zu schaffen - puh, das müsste sie tatsächlich alleine. Aber, automatisch bist du dann natürlich mit verwickelt, wenn ihr in einer richtigen Beziehung seid.
Sollte es zu einer Beziehung kommen, muss ich da definitiv auf mich aufpassen.
Ja.

Du wirkst recht reflektiert, Jens. Ich bin sicher, du triffst eine gute Entscheidung für dich.
 

Jens_90

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Hallo zusammen!

Es gibt Neuigkeiten, jedoch keine Guten. Überraschenderweise hat sie mir mitgeteilt keinen Kontakt mehr zu mir haben zu wollen, weil sie sich an mir zu sehr verletzt hätte. Wir haben dann ca. eine Stunde lang geredet und auf meine Nachfrage hin hat sie bestätigt, dass sie sich in einen anderen Mann verknallt (Zitat) hat.

Das hat gesessen! Und mir zeigt der unendliche Schmerz, dass mein Herz sich vermutlich schon längst für sie entschieden hatte, der Kopf aber die vielen Bedenken wegen der Erkrankung das ganze nicht zulassen wollte.

Wie ich schon schrieb kam das ganz für mich nun ein wenig überraschend, da sie vor ca. 15 Tagen noch von Seelenverwandheit zu mir sprach und mir einen Spiegel vorhielt, was ich alles für sie mache und meinte, dass dies und jenes „Zeichen“ seien, dass ich sie ja lieben würde.

Eine schwere Pille die ich nun schlucken muss und ich fühle mich, als wäre mir mein Lachen genommen worden. Zumal sie mir als Mensch selbst auch einfach unheimlich wichtig ist, eigentlich schon von Beginn an.

Auch wenn ich es nicht darf, so mache ich mir natürlich ein klein wenig Hoffnung, dass die Beziehung zu dem anderen Mann so etwas wie eine kurzweilige Flucht ist, denn unsere Situation hat sie, wie ich oben schon einmal erwähnte, belastet. Wenn sie mit mir, für den sie noch nie so viel empfunden hat wie für jemand anderen (Zitat), nicht in eine Beziehung kommen konnte und auf der anderen Seite jemand ist, der von seiner Frau verlassen wurde, vor kurzem die Scheidungspapiere bekommen hat, die Trennung von seiner Frau verarbeiten muss….also dann ist das doch ein scheinbare win-win-Situation für beide. Sie bekommt die uneingeschränkte Nähe, Zuneigung und vor allem den Status „Beziehung“ den sie bei mir vermisste und er bekommt Anerkennung für sein eventuell durch die Trennung angekratztes Ego. Und wer wünscht sich in solch Zeiten nicht jemanden zum Anlehnen?

Natürlich ist der Gedanke daran zu verlockend und er ist leider auch nur zu oft im Kopf, gleichwohl ich weiß darauf nicht hoffen zu dürfen.

Das gemeine an der Sache ist nur, dass es erst soweit kommen musste um zu spüren, wieviel mir diese Frau bedeutet und das die Erkrankung eigentlich für mich kein Problem darstellt.

Ich könnte grad echt nur heulen :(
 

Admin Wolfgang

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Hallo Jens!
wieviel mir diese Frau bedeutet und das die Erkrankung eigentlich für mich kein Problem darstellt.
Die Krankheit hat für Dich natürlich ein Problem dargestellt, sonst hättest Du hier ja nicht so ausführlich darüber geschrieben. Nur ist es halt jetzt so, dass Du auf einen Schlag die Kontrolle über die Situation verloren hast, was - nach den Regeln der paradoxen Leidenschaft - Deine Gefühle für sie ordentlich in die Höhe getrieben hat.

Wenn Du sie wieder hättest und ne gewisse Zeit vergangen wäre, kämen die Zweifel wieder zum Vorschein. Nimm den Umstand, dass sie jetzt von sich aus gecuttet hat als Anlaß selber mit ihr abzuschließen. Möglicherweise ist Dir im Leben viel erspart geblieben.

Wolfgang
 

Admin Wolfgang

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Natürlich ist der Gedanke daran zu verlockend und er ist leider auch nur zu oft im Kopf, gleichwohl ich weiß darauf nicht hoffen zu dürfen.
Jens, die meisten neuen Beziehungen scheitern wieder in der Phase des Kennenlernens. Das kann bei Deiner und ihrem Neuen natürlich auch passieren. Vorallem, wenn sie in Dich sehr verliebt war, wird sich dieses Gefühl nicht einfach so mal eben überschreiben lassen und auslöschen. Er kann deshalb sowas wie der berühmte Übergangsmann sein.
.also dann ist das doch ein scheinbare win-win-Situation für beide. Sie bekommt die uneingeschränkte Nähe, Zuneigung und vor allem den Status „Beziehung“ den sie bei mir vermisste und er bekommt Anerkennung für sein eventuell durch die Trennung angekratztes Ego.
Scheinbar, das ist das wichtige Wort hier in Deinem Satz. Dass die Liebe funktioniert, dazu ist noch etwas mehr nötig, als eine offensichtlich gegebene Win-win-Situation.
 

Jens_90

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Hallo zusammen :)

Ich habe mich ein wenig eingelesen in das Thema der Trennungstypen, kann sie allerdings nicht ganz einordnen. Ich tendiere eher zu Typ 2, aus folgenden Gründen:

- es gab einen Moment der Ambivalenz, denn nachdem ich ihr sagte welche Gefühle ich für sie habe, hat sie von den vergangenen Tagen berichten, die sie bei dem anderen Mann war, dass sie sich körperlich sehr nah waren und sich vorstellen könnte, dass ich mich jetzt betrogen fühle.
- sie meinte, dass sie während der gemeinsam verbrachten Zeit oft an mich denken musste
- sie sagte „sie würde jetzt hier bei mir sitzen“ (das interpretiere ich als „ich sitze hier mit dir und nicht bei ihm)
- es gab die Äußerung des Wunsches, dass es (noch) einen gemeinsamen Weg für uns gibt
- wenn ich sie richtig verstanden habe bzw. es richtig in Erinnerung habe, dann hatte sie mir von den vergangenen Tagen mit ihm berichtet, weil ihr Ehrlichkeit sehr wichtig ist und sie nicht damit (mit dem verschweigen was in den Tagen lief) etwas Neues beginnen möchte


Aber…nachdem wir dann ca. 4 Tage keinen Kontakt hatten kam das ein paar Beiträge weiter oben genannte Gespräch, wo sie mir mitteilte, dass ich sie zu oft verletzt hätte, sie einen Schutzpanzer um sich aufgebaut hat, gemerkt hat, dass es ihr ohne meinen Kontakt besser ginge. Und das sie in der letzten Zeit öfter Wut in sich gespürt hat, zum Beispiel nach Telefonaten, und zu sich sagte „Der merkt nie was er für mich empfindet.“

Erst im weiteren Gesprächsverlauf sagte sie zu mir, dass der andere Mann der Grund dafür sei (was ich mir anhand des Gespräches vor den 4 Tagen ohne Kontakt ohnehin an einer Hand abzählen konnte).

Das würde ich eher dem Typ 1 zuordnen (neue Liebe, keine Gefühle mehr für die alte)


Mich irritiert der krasse „Sinneswandel“ und dann bin ich wieder beim Typ 2, Gefühle sind da aber sie lässt sie nicht zu.
Auch das sie sagte, sie möchte keinen Kontakt mehr zu mir kann man entweder dem Typ 2 zuordnen oder der Tatsache, dass sie den aus Rücksicht des neuen Mannes gegenüber nicht möchte.
Dazu passt aber nicht, als ich sie zum Ende des letzten persönlichen Gespräches frug, ob es okay sei, dass wenn mir noch etwas einfiele was gerade nicht genannt wurde, noch schreiben darf, dies von ihr bejaht wurde.

Ich habe ihr dann am nächsten Tag geschrieben, mich für die schönen Stunden bzw. für die schöne Zeit bedankt, dass ich sie kennenlernen und bei ihr zu 100% so sein durfte wie ich bin. Auf diese Nachricht hat sie in ähnlicher Form reagiert.

Einen Tag später stellte ich fest, dass ich noch gemeinsame Bilder habe, welche sie noch nicht hat. Wir haben diese bisher immer ausgetauscht, so dass jeder alle Bilder hatte. Diese habe ich ihr dann am Sonntag mit der sinngemäßen Nachricht „Habe noch Bilder gefunden und weiß nicht, ob du sie noch haben magst. Ich schicke sie dir einfach rüber und du kannst selbst entscheiden was du damit machst.“

Ich habe unverhofft auf diese Mail am Freitag eine Nachricht erhalten. Sie hat sich für die späte Antwort entschuldigt und begründet, warum sie diese erst jetzt geschickt hat. Weiterhin hat sie sich für die Bilder bedankt und gemeint, sie hätte evtl. auch noch welche für mich, die sie mir bei Gelegenheit auf meinen USB-Stick (der liegt noch bei ihr) packen würde.

Dann gab es am Sonntag eine erneute Mail mit dem Hinweis, dass sie jetzt eine Woche in der Heimat sei (ca. 300km von hier) und das sie gerade noch etwas bei sich im Auto gefunden hätte was mir gehört (Autoreiniger, nichts von großem Wert).

„[…]und würde mich wenn ich zurück bin deswegen wieder melden? Dann könnte man das mit dem USB-Stick auch klären. Oder ggf. schick ich es per Post.[…]“

Formuliert als Frage und sie lässt offen, wie ich die Sachen erhalten soll.

Ich habe ihr dann eine schöne Zeit in der Heimat gewünscht, mitgeteilt das ich den Reiniger bisher nicht vermisst habe, sie sich damit keinen Stress machen soll und Genesungswünsche geschickt (sie hat aktuell ne kleine Verletzung).

Heute habe ich dann eine weitere Mail erhalten, die ich bis auf die Anrede und Verabschiedung einfach mal zitiere.

„[…]Wenn es noch nicht aufgefallen ist und es gesucht wurde, desto besser. Ich schaue dann wenn ich wieder zu Hause bin das du deine Sachen bekommst. Meine Pizzateller stehen noch bei dir, ist mir eingefallen.
Danke für die Besserungswünsche.
[…]“


Auf diese Mail habe ich bisher nicht reagiert.

Mich verwirrt das alles ein wenig. Sie wünscht keinen Kontakt mehr, ich darf aber noch was zum Gespräch ergänzen, eine Mail mit „Danke für die Bilder und einer Entschuldigung, dass die Nachricht so spät beantwortet wurde“ und sie auch noch Bilder hat, dann ne Mail wegen dem Autoreiniger den sie gefunden hatte, dann noch eine wegen zweier Teller….
Vor allem die Mail mit den Tellern, also wo sie jetzt mit dem neuen Mann in ihrer Heimat ist und dort Zeit verbringt zeigt mir, dass sie sich mit mir „beschäftigt“.
Und wenn ich keinen Kontakt mehr wünsche, dann kann einem doch so n USB-Stick, Autoreiniger und Teller doch egal sein? Und ich muss mich nicht für Bilder bedanken?

Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, irgendwie wirkt das auf mich komisch. Gedanklich bin ich irgendwie bei „Kontakt ignorieren“, den es geht nicht um wichtige Dinge. Begründen kann ich den Gedanken allerdings nicht.

Sorry für den langen Text, ich habe versucht mich kurz zu halten :)
 

Ponygirl

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Hallo Jens,

Ich weiß nicht wie ich reagieren soll, irgendwie wirkt das auf mich komisch. Gedanklich bin ich irgendwie bei „Kontakt ignorieren“, den es geht nicht um wichtige Dinge.
würde ich auch so machen. Generell hat sie ja die Treffen mit dir beendet und das würde ich auch so akzeptieren. aufgrund ihrer Erkrankung bin ich auch der Meinung, dass du dir am Ende einiges an Leid erspart hast.
versuche, damit abzuschließen.. alles andere wird sich schon fügen.:smile:
 

Jens_90

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Generell hat sie ja die Treffen mit dir beendet und das würde ich auch so akzeptieren.

Das ist richtig und bis auf den „Rückfall“ mit den Bildern habe ich bisher nur auf ihre Nachrichten reagiert. Nachdem sie nun weg ist möchte ich mit ihr, meinen vorherigen Bedenken zum Trotz, gerne eine Beziehung. Der Schritt von ihr hat mir dahingehend die Augen geöffnet.
Das da nur noch minimale Chancen sind ist mir rein rational klar, gefühlsmäßig klammert man sich dennoch an jeden Funken Hoffnung.


aufgrund ihrer Erkrankung bin ich auch der Meinung, dass du dir am Ende einiges an Leid erspart hast.
versuche, damit abzuschließen.. alles andere wird sich schon fügen.:smile:

Da magst du recht haben, zumal sie die Erkrankung nicht erst seit ein paar Wochen hat. Es gibt ein paar Stunden, da denke ich „Es war besser so, wer weiß wie dich das belastet hätte.“ Den Großteil der Zeit denke ich aber „Einen schönen Mist hast du da verzapft, jetzt hast du Klarheit aber sie ist weg.“


Wie sehen das die anderen, hat jemand noch eine Meinung dazu? :)

Sind die Nachrichten von ihr eher aus einer Art Pflichtbewusstsein (ich möchte, dass du deine Sachen wiederbekommst) oder steckt eventuell doch mehr dahinter? Ich kann das leider nicht richtig deuten, denn zu groß ist der Wunsch sie lässt sich eine Hintertüre auf.
 

Ponygirl

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Das da nur noch minimale Chancen sind ist mir rein rational klar, gefühlsmäßig klammert man sich dennoch an jeden Funken Hoffnung.
ja, das kenne ich total! Aber da sie in einer neuen Beziehung ist, muss das erstmal akzeptiert werden. Es hat schließlich alles seinen Grund und manchmal ist es auch am Ende besser so :)
„Es war besser so, wer weiß wie dich das belastet hätte.“ Den Großteil der Zeit denke ich aber „Einen schönen Mist hast du da verzapft, jetzt hast du Klarheit aber sie ist weg.“
kenne ich auch! das wird mit der Zeit besser :)
Sind die Nachrichten von ihr eher aus einer Art Pflichtbewusstsein (ich möchte, dass du deine Sachen wiederbekommst) oder steckt eventuell doch mehr dahinter? Ich kann das leider nicht richtig deuten, denn zu groß ist der Wunsch sie lässt sich eine Hintertüre auf.
ich tippe hier aufs Pflichtbewusstsein. mein Ex hat ähnliche Dinge gesagt und geschrieben und möchte auch maximal noch eine Freundschaft.
 

Jens_90

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Die Option einer Freundschaft hatte sie mir beim letzten Gespräch nicht eingeräumt. Da hieß es einfach nur sinngemäß, dass sie keinen Kontakt mehr möchte. Und „kein Kontakt“ passt irgendwie nicht zu dem Verhalten, also finde ich :nanu:
 
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Ponygirl

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Die Option einer Freundschaft hatte sie mir beim letzten Gespräch nicht eingeräumt. Da hieß es einfach nur sinngemäß, dass sie keinen Kontakt mehr möchte.
Dann streiche ich das "auch" in meinem Satz :zwinkern: dann will sie auch keine Freundschaft, ok.
 

Jens_90

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Hallo zusammen,

auch wenn ich mich vermutlich danach nicht besser fühlen werde, möchte ich hier etwas schreiben.

Es gibt leider nichts Neues, sie hat sich seit der letzten Mail von Montag nicht gemeldet. Ich bin immer noch sehr gespannt was sie sagt/schreibt, wenn sie sich meldet. Soll alles per Post ablaufen oder möchte sie sich dazu treffen?

Ich habe in den vergangenen Tagen viel gegrübelt. Auf der einen Seite habe ich versucht sie zu vergessen und zu denken „Es war besser so, wer weiß schon, wie sich die Krankheit entwickelt und was es mit der Beziehung gemacht hätte“, auf der anderen Seite ist die Hoffnung im Kopf, dass es von ihr nur die Flucht in etwas ist, was ihr Sicherheit/Halt gibt und was sie sonst noch braucht und ich ihr aufgrund meiner unklaren Gefühle bisher nicht geben könnte. Denn irgendwie ging mir das alles zu schnell mit dem anderen Mann.
Und all die schönen Dinge die wir zusammen erlebt haben sind auch oft präsent, ich versuche das aber nicht zuzulassen, gelingt nur nicht immer…eher selten.


Ich hoffe, dass sie für den neue Mann (soweit ich weiß ist sie die erste nachdem ihn seine Frau verlassen hat) nur mehr eine Übergangsfreundin ist. Natürlich heißt es nicht automatisch, dass (wenn dort Schluss sein sollte) es für uns eine Perspektive gibt, aber die Chance darauf würde mich freuen.

Ich vermisse sie einfach so schrecklich, dabei sind schon zwei Wochen rum. :cry

Der Gedanke sich auf eine Nachricht von ihr mich nicht zu melden hat sich etwas gefestigt, aber wenn sie sich meldet wird dieser Gedanke sicher nochmal auf den Prüfstand gestellt.
 

Jens_90

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Das Gefühl "ich melde mich nicht" hat sich gedreht. Ich glaube, dass bei ihr noch Gefühle für mich sind und das wenn ich mich nicht melde es als "die ist mir eh nicht wichtig" gedeutet werden könnte.
Meine letzte Mail an sie ist 9 Tage her. Ich hätte gleich die 100%tige Möglichkeit für einen "Pling", bei anderen müsste ich selbst auf einen Zufall hoffen.

Ich bin mir so unsicher :/

Edit: Ich habe eine Mail geschrieben, aber die ist noch als Entwurf gespeichert und ich könnte sie abschicken. Eigentlich habe ich nichts zu verlieren, denn weniger als jetzt geht ja nicht.
 
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