Hi Luke, jetzt komme ich besser dazu.
Ich würde gerne den Versuch starten, aus meinen Augen, zu beschreiben, wieso (auch) ich auf deinen Kommentar angesprungen bin.
Mir kam auch dein Posting davor schon etwas platt bzw drüber gewischt vor, wie: "Ist doch alles logisch und ganz einfach!" - so logisch und einfach finde
ich das Thema allerdings nicht.
Ich verstehe dennoch nicht, trotz eurer Erklärungen, was daran frauenfeindlich sein soll, wenn Tamaraa darauf steht, wenn ihr Mann ihr ins Gesicht spritzt. Das war ihre banale Frage, auf die ich geantwortet habe. Dachte ich zumindest.
Vielleicht lese ich als Frau mehr als nur eine "banale" Frage....
Schaut man sich die Entwicklung der letzten Jahrzehnte an (oder vielleicht gleich die letzten 100 Jahre) dann merkt man, dass Frauen viel "Nein" zu Dingen gesagt haben, die vorher ganz normal waren - aus Prinzip, um aus dem Kreislauf immer mehr auszusteigen. Genauso ist vieles auch in der Sexualität von einem "stummen etwas" zu einem "nein" geworden. Hier geht es grundsätzlich ganz viel darum Männern die Macht zu entziehen. (Ich hoffe du verstehst was ich meine). Und ich verstehe diese "Grenzen der Sexualität" unter diesem Gesichtspunkt. Daher kann auch ich verstehen, dass jemand das spontan als frauenfeindlich bewertet, für mich ist ein Anhaltspunkt aber viel zu wenig
Wie wäre es denn als Mann, wenn ich mich von einer Frau vollspritzen lasse? Werde ich dann der Meinung deiner Freundinnen nach auch erniedrigt, Tamara? Das würde mich mal interessieren.
Jeder lebt seine Sexualität anders aus; die einen hemmungsloser und die anderen kommen über Petting und Blümchensex nicht hinaus. Aber eure Sexualität jetzt als frauenfeindlich und demütigend zu verurteilen, ist schon irgendwie schräg
Die Frau kommt doch genau so auf ihre Kosten, wie der Mann. Sie wird verführt. Natürlich nicht in dem Moment, um den es jetzt hier geht, aber doch im Gesamtkontext. Was daran frauenfeindlich sein soll, erschließt sich mir irgendwie nicht.
Die Erniedrigung beruht eben nicht auf dieser einzelnen Situation. Auch für diese Frauen dort nicht. Sondern es ist ein Abbild der oben genannten Problematik, die unreflektiert dort wiedergegeben wurde.
Deine Antwort ist für mich in diesem Moment um vieles banaler als die Frage.
Vielleicht war es von deiner Sicht einfach ein "banale Frage = banale Antwort"-Ding?
Aber auch hier fand ich deine Antwort.... Wie drüber gewischt... Es hat mich stutzen lassen...
Ich habe mir zu dem Thema auch schon einige Gedanken gemacht. Mein (Ex)- AM ist immer in meinem Mund gekommen. Ich mochte das sehr gerne, aber hätte er nicht mal fragen können? Oder hat er einfach gemerkt, dass ich es gut finde?
Offensichtlich schon, denn ansonsten hättest du es doch nicht immer gemacht, oder?
Zudem merkt man(n) doch, was Frau gefällt, und was nicht. Sicherlich nicht alle, aber das wird mMn gleichermaßen gelten.
Ich finde es durchaus akzeptabel sich selbst zu überlegen, ob man hätte gefragt werden wollen. Eigene Grenzen und so...Zumindest bevor es das erste mal "passiert".
Ob dieser Mann das erste mal nur "Glück" hatte oder wirklich davon überzeugt war, dass sie es mag, ist eine reine Mutmaßung. Während du vollkommen logisch die erste Variante annimmst und selbstbewusst im zweiten Absatz sagst, dass man(n) das doch merkt, gehe ich eher (persönliche Erfahrungen) davon aus, dass man(n) das NICHT merkt, sondern auf "gut Glück" unterwegs ist. Und das finde ich durchaus übergriffig.
Luke ich lese dich hier im Forum als reflektierten und belesenen Mann! Und ich glaube dir sofort, wenn du sagst "He, ich bin immer so aufmerksam, ich spüre doch genau, was meine Partnerin gerne hat". Aber du bist bei weitem nicht alle Männer - wäre zwar begrüßenswert, wenn sich diese etwas von die Abschneiden würden, aber die Realität sieht doch leider anders aus.
Im groben denke ich, dass unsere Ausdrucksweise mehr das Problem war, als unsere tatschliche Denkweise. Ich habe das Gefühl jetzt sehr detailliert auf dich eingegangen zu sein. Ich hoffe du kannst das lesen ohne dich "zerpflückt" zu fühlen.
Liebe Grüße Sonnenglitzer