Firefly007
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Hallo zusammen,
nach monatelangem Mitlesen im Affärenforum erstelle ich nun doch ein eigenes Thema. Ich sage gleich zu Beginn "danke" fürs Lesen und Auseinandersetzen mit meiner Situation.
Worum geht es?
Seit November letzten Jahres befinde ich mich in einer Affäre.
Ich bin Ende 40, Mutter eines 14jährigen Kindes, der Kindsvater ist mein Lebenspartner, mit dem ich seit 20 Jahren zusammenlebe. Meine Beziehung ist lieblos, funktional, Sex ist emotional von meiner Seite nicht mehr möglich. Mein Partner würde schon gerne noch körperlich werden. Die Kommunikation beschränkt sich auf das Notwendige. Er ist sehr stabil, zuverlässig, sozusagen „ein Fels in der Brandung“. Aber kulturell uninteressiert. Ihm reicht es, zuhause vorm PC zu sitzen, im Garten oder am Haus zu arbeiten. Wir wohnen seit acht Jahren in einem kleinen Dorf. Sind sehr für uns. Freunde, Kontakte nach außen haben wir eher nicht. Meinem Partner ist Sozialleben nicht wichtig. Er genügt sich selbst. Macht alles mit sich aus. Ich habe hier im Dorf noch keine wirklichen Freunde finden können. Das Haus, in dem wir leben, gehört meinem Partner allein. Ich habe also keine finanziellen Verpflichtungen. Allerdings wohnt mein achtzigjähriger Vater mit im Haus.
Der AM ist mein Kollege. Wir arbeiten in einem Büro. Sitzen uns am Schreibtisch gegenüber. Er ist Ende 50, seit drei Jahren verheiratet. Nach seiner Aussage ist Sex kein Thema mehr. Die Heirat erfolgte aus Sicherheitsgründen. Das Verhältnis zur EF (die er ca. zwölf Jahre kennt) ist eher freundschaftlich. Es gibt keine gemeinsamen Kinder. Keine gemeinsamen finanziellen Verpflichtungen. Die EF ist aktuell arbeitssuchend, psychisch etwas angeschlagen und deshalb stark auf ihn fixiert.
AM und ich haben uns durch die Arbeit kennengelernt. Er hat vor ca. drei Jahren in der Firma angefangen. Ich war direkt von ihm sehr angetan. Er ist zugewandt, lieb, aufmerksam. Wir haben viele gleiche Interessen. Seine Kommunikation ist offen. Was mir sehr gutgetan hat, da mir der Austausch mit anderen Menschen ja eher fehlt. So haben wir uns im Laufe der Zeit immer weiter angenähert. Haben privat auch mal was unternommen. Über WhatsApp Nachrichten geschrieben. Das alles aber eher unverbindlich. Meine Gefühle ihm gegenüber sind allerdings immer intensiver geworden. Ich kann sagen, dass ich mich aus tiefstem Herzen in ihn verliebt habe. Das zu verbergen ist natürlich schwierig, wenn man zusammen arbeitet und sich gegenüber sitzt. Ab und zu sind wir mittags gemeinsam essen gegangen. Irgendwann letzten November habe ich es nicht mehr ausgehalten und ihm während eines Mittagessens (mehr oder weniger entschuldigend) meine Gefühle gestanden. Er wirkte wenig überrascht und fragte mich, ob ich mir sicher sei, dass es ihm nicht genauso ginge. Wir haben dann darüber gesprochen, wie mit der Situation am besten umzugehen sei, uns aber auf kein weiteres Vorgehen geeinigt. Am Abend dieses Tages hat er mich mit einem Kuss auf die Wange und den Worten „wir schaffen das“ verabschiedet.
In den folgenden Tagen haben wir überlegt, dass wir, weil wir uns so gut verstehen, vielleicht eine Freundschaft + probieren könnten. Wir sind dann auch relativ schnell in einem Hotelzimmer gelandet. Es war sehr schön, intensiv. Wir harmonieren auch in diesem Bereich perfekt und sind mit dem Wissen auseinandergegangen, dass wir das wiederholen wollen.
Seitdem nutzen wir jede passende Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen. Das können Dienstreisen sein oder wir erfinden ab und zu Ausreden für einen Samstag oder Sonntag. Dann haben wir aber nicht immer Sex, sondern gehen z.B. wandern. Leider gibt es solche Gelegenheiten zur Zweisamkeit nicht oft. Wir müssen halt überall aufpassen. Im Büro und in unseren jeweiligen Partnerschaften sowieso.
Im Lauf der Zeit haben wir uns natürlich auch darüber unterhalten, ob und wenn ja, welche Perspektive wir haben. Die Ausgangslage bei uns ist ähnlich. Wir sind in unseren Beziehungen nicht glücklich und wollen auch aus unseren jeweiligen Wohnorten weg. Wobei seine Ehe noch bedeutend besser läuft als meine Partnerschaft. Er möchte gern in seine Heimatstadt zurück. Ich kenne und mag diese Stadt auch. Also haben wir angefangen zu träumen, irgendwann vielleicht in dieser Stadt zusammen zu leben. Wir sind auch schon zweimal zusammen dort gewesen. Haben sehr schöne Stunden miteinander verbracht, uns verschiedene Stadtteile angeschaut und überlegt, in welchem wir uns wohlfühlen würden.
Und nun kommen wir zum eigentlichen Problem. Nämlich mir.
Ich bin ein extrem ungeduldiger Mensch. Eifersüchtig bin ich auch und voller Selbstzweifel. In meiner Beziehung in höchstem Maße unglücklich. Allerdings hatte ich mich mit der Situation irgendwie arrangiert. Gedacht, dass die Sicherheit, die mein Lebenspartner mir bietet, ganz viel wert ist und ich froh sein kann, dass ich ihn habe. Außerdem sind da noch mein Kind und mein Vater, für die ich Verantwortung habe.
Der AM hat mich nun buchstäblich wachgeküsst. Ich habe wieder angefangen zu leben und das Leben zu spüren. Und natürlich will ich mehr davon. Viel mehr. Das Wissen um die Tatsache, dass AM jede Nacht mit seiner EF im Bett liegt, mit ihr frühstückt, mit ihr lacht, den größten Teil seiner Freizeit mit ihr verbringt, macht mich kaputt. Also wenn es den Prototyp einer Frau gibt, die aufgrund ihrer emotionalen Beschaffenheit keine Affäre haben sollte … bin ich das!
Ich habe also angefangen, ein wenig Druck aufzubauen und AM zu einer Aussage zu bringen, wie die Zukunft für uns aussehen soll. Wir haben dann immer wieder über dieses Thema gesprochen und der aktuelle Plan ist folgender:
Bis zur Mitte des nächsten Jahres (2025) haben wir unseren aktuellen Partnern mitgeteilt, dass wir uns trennen werden und in unserer Wunschstadt eine gemeinsame Wohnung gefunden. Ich suche mir in der neuen Stadt eine andere Arbeitsstelle und AM bleibt vorerst in der alten Firma. Das ist wegen der Möglichkeit zum Homeoffice kein Problem. Das heißt, in der zweiten Hälfte 2025 sind wir dann offiziell zusammen. Wir planen bereits, wie unsere Wohnung aussehen könnte. Er schickt mir Beispiel-Wohnungsanzeigen und wir überlegen schon, welche Möbel und Gegenstände aus unserem jeweiligen Hausstand wie mitnehmen würden.
Soweit klingt das alles sicher ganz gut. Trotzdem geht es mir total schlecht. Ich will versuchen, das zu beschreiben:
Vergangene Woche teilte mir AM mit, dass er mit seiner Frau einen Kuchen backen wird. Eigentlich ist das total banal und ich weiß ja, dass die zwei einen gemeinsamen Alltag haben. Nur hat mich das irgendwie total getriggert. Ich bin fast durchgedreht und dachte und hab mich gefühlt, dass ich das einfach nicht mehr länger aushalte. Am Sonntag waren wir gemeinsam wandern. Da habe ich dann versucht, „Schluss zu machen“. Habe ihm gesagt, dass ich mir eine andere Arbeit suche (anders ginge es bei uns nicht, wenn wir einen Schlussstrich ziehen sollten. Wir arbeiten ja zusammen). Er war zuerst sprachlos, hat aber nicht versucht, mir die Entscheidung auszureden. Ich habe es dann doch nicht geschafft, das durchzuziehen. Am Ende haben wir uns in den Armen gelegen und uns unsere Liebe gestanden und uns gegenseitig versichert, dass wir uns wollen und die schwere Zeit zusammen durchstehen. Die Tage danach und die Kommunikation waren sehr liebevoll. Er schickte mir über Insta und WhatsApp viele Liebesbotschaften und viele Kuss-Emojis und rote Herzen.
Seit vorgestern ist er mit seinem erwachsenen Sohn und ohne EF im Süden im Urlaub. Und plötzlich ist alles anders. Die Kommunikation ist fast völlig eingeschlafen. Nix mehr mit roten Herzen und „ich lieb Dich“. Er schickt kurze WhatsApp-Nachrichten, die aber auch an Bekannte gerichtet sein könnten. Jetzt sitze ich also hier und heule. Zum Glück im Homeoffice. Frage mich, ob all seine schönen Worte und Zukunftsaussichten nur dazu da sind, mich zu beruhigen und die Situation im Büro leichter zu machen. Heute kam noch keine Nachricht. Ich melde mich von mir aus nicht.
Oder kann ein Mann denn einfach so umschalten von „Du bist meine Zukunft, ich liebe Dich und schicke Dir ganz viele rote Herzen“ auf „ich weiß, dass Du irgendwo da draußen bist, bin jetzt aber im Urlaub und will meine Ruhe haben“?
Ich habe einfach Angst, dass ich durch meine Ungeduld und Zweifel ganz viel zerstört habe. Oder ihn zu Zugeständnissen gedrängt, hinter denen er gar nicht wirklich ernsthaft steht.
Vielleicht braucht er auch wirklich einfach Ruhe. Immerhin hat er jetzt zwei Frauen an der Backe, die Sicherheit von ihm erwarten. Mit seiner EF zuhause wird er sicherlich häufiger kommunizieren …
Mir ist bewusst, dass Hilfe von außen nicht wirklich möglich ist. Die ganze Situation ist ja noch viel komplexer. Ich kann sie hier nur grob umreißen. Danke auf jeden Fall für euer Ohr und eventuelle Tipps.
nach monatelangem Mitlesen im Affärenforum erstelle ich nun doch ein eigenes Thema. Ich sage gleich zu Beginn "danke" fürs Lesen und Auseinandersetzen mit meiner Situation.
Worum geht es?
Seit November letzten Jahres befinde ich mich in einer Affäre.
Ich bin Ende 40, Mutter eines 14jährigen Kindes, der Kindsvater ist mein Lebenspartner, mit dem ich seit 20 Jahren zusammenlebe. Meine Beziehung ist lieblos, funktional, Sex ist emotional von meiner Seite nicht mehr möglich. Mein Partner würde schon gerne noch körperlich werden. Die Kommunikation beschränkt sich auf das Notwendige. Er ist sehr stabil, zuverlässig, sozusagen „ein Fels in der Brandung“. Aber kulturell uninteressiert. Ihm reicht es, zuhause vorm PC zu sitzen, im Garten oder am Haus zu arbeiten. Wir wohnen seit acht Jahren in einem kleinen Dorf. Sind sehr für uns. Freunde, Kontakte nach außen haben wir eher nicht. Meinem Partner ist Sozialleben nicht wichtig. Er genügt sich selbst. Macht alles mit sich aus. Ich habe hier im Dorf noch keine wirklichen Freunde finden können. Das Haus, in dem wir leben, gehört meinem Partner allein. Ich habe also keine finanziellen Verpflichtungen. Allerdings wohnt mein achtzigjähriger Vater mit im Haus.
Der AM ist mein Kollege. Wir arbeiten in einem Büro. Sitzen uns am Schreibtisch gegenüber. Er ist Ende 50, seit drei Jahren verheiratet. Nach seiner Aussage ist Sex kein Thema mehr. Die Heirat erfolgte aus Sicherheitsgründen. Das Verhältnis zur EF (die er ca. zwölf Jahre kennt) ist eher freundschaftlich. Es gibt keine gemeinsamen Kinder. Keine gemeinsamen finanziellen Verpflichtungen. Die EF ist aktuell arbeitssuchend, psychisch etwas angeschlagen und deshalb stark auf ihn fixiert.
AM und ich haben uns durch die Arbeit kennengelernt. Er hat vor ca. drei Jahren in der Firma angefangen. Ich war direkt von ihm sehr angetan. Er ist zugewandt, lieb, aufmerksam. Wir haben viele gleiche Interessen. Seine Kommunikation ist offen. Was mir sehr gutgetan hat, da mir der Austausch mit anderen Menschen ja eher fehlt. So haben wir uns im Laufe der Zeit immer weiter angenähert. Haben privat auch mal was unternommen. Über WhatsApp Nachrichten geschrieben. Das alles aber eher unverbindlich. Meine Gefühle ihm gegenüber sind allerdings immer intensiver geworden. Ich kann sagen, dass ich mich aus tiefstem Herzen in ihn verliebt habe. Das zu verbergen ist natürlich schwierig, wenn man zusammen arbeitet und sich gegenüber sitzt. Ab und zu sind wir mittags gemeinsam essen gegangen. Irgendwann letzten November habe ich es nicht mehr ausgehalten und ihm während eines Mittagessens (mehr oder weniger entschuldigend) meine Gefühle gestanden. Er wirkte wenig überrascht und fragte mich, ob ich mir sicher sei, dass es ihm nicht genauso ginge. Wir haben dann darüber gesprochen, wie mit der Situation am besten umzugehen sei, uns aber auf kein weiteres Vorgehen geeinigt. Am Abend dieses Tages hat er mich mit einem Kuss auf die Wange und den Worten „wir schaffen das“ verabschiedet.
In den folgenden Tagen haben wir überlegt, dass wir, weil wir uns so gut verstehen, vielleicht eine Freundschaft + probieren könnten. Wir sind dann auch relativ schnell in einem Hotelzimmer gelandet. Es war sehr schön, intensiv. Wir harmonieren auch in diesem Bereich perfekt und sind mit dem Wissen auseinandergegangen, dass wir das wiederholen wollen.
Seitdem nutzen wir jede passende Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen. Das können Dienstreisen sein oder wir erfinden ab und zu Ausreden für einen Samstag oder Sonntag. Dann haben wir aber nicht immer Sex, sondern gehen z.B. wandern. Leider gibt es solche Gelegenheiten zur Zweisamkeit nicht oft. Wir müssen halt überall aufpassen. Im Büro und in unseren jeweiligen Partnerschaften sowieso.
Im Lauf der Zeit haben wir uns natürlich auch darüber unterhalten, ob und wenn ja, welche Perspektive wir haben. Die Ausgangslage bei uns ist ähnlich. Wir sind in unseren Beziehungen nicht glücklich und wollen auch aus unseren jeweiligen Wohnorten weg. Wobei seine Ehe noch bedeutend besser läuft als meine Partnerschaft. Er möchte gern in seine Heimatstadt zurück. Ich kenne und mag diese Stadt auch. Also haben wir angefangen zu träumen, irgendwann vielleicht in dieser Stadt zusammen zu leben. Wir sind auch schon zweimal zusammen dort gewesen. Haben sehr schöne Stunden miteinander verbracht, uns verschiedene Stadtteile angeschaut und überlegt, in welchem wir uns wohlfühlen würden.
Und nun kommen wir zum eigentlichen Problem. Nämlich mir.
Ich bin ein extrem ungeduldiger Mensch. Eifersüchtig bin ich auch und voller Selbstzweifel. In meiner Beziehung in höchstem Maße unglücklich. Allerdings hatte ich mich mit der Situation irgendwie arrangiert. Gedacht, dass die Sicherheit, die mein Lebenspartner mir bietet, ganz viel wert ist und ich froh sein kann, dass ich ihn habe. Außerdem sind da noch mein Kind und mein Vater, für die ich Verantwortung habe.
Der AM hat mich nun buchstäblich wachgeküsst. Ich habe wieder angefangen zu leben und das Leben zu spüren. Und natürlich will ich mehr davon. Viel mehr. Das Wissen um die Tatsache, dass AM jede Nacht mit seiner EF im Bett liegt, mit ihr frühstückt, mit ihr lacht, den größten Teil seiner Freizeit mit ihr verbringt, macht mich kaputt. Also wenn es den Prototyp einer Frau gibt, die aufgrund ihrer emotionalen Beschaffenheit keine Affäre haben sollte … bin ich das!
Ich habe also angefangen, ein wenig Druck aufzubauen und AM zu einer Aussage zu bringen, wie die Zukunft für uns aussehen soll. Wir haben dann immer wieder über dieses Thema gesprochen und der aktuelle Plan ist folgender:
Bis zur Mitte des nächsten Jahres (2025) haben wir unseren aktuellen Partnern mitgeteilt, dass wir uns trennen werden und in unserer Wunschstadt eine gemeinsame Wohnung gefunden. Ich suche mir in der neuen Stadt eine andere Arbeitsstelle und AM bleibt vorerst in der alten Firma. Das ist wegen der Möglichkeit zum Homeoffice kein Problem. Das heißt, in der zweiten Hälfte 2025 sind wir dann offiziell zusammen. Wir planen bereits, wie unsere Wohnung aussehen könnte. Er schickt mir Beispiel-Wohnungsanzeigen und wir überlegen schon, welche Möbel und Gegenstände aus unserem jeweiligen Hausstand wie mitnehmen würden.
Soweit klingt das alles sicher ganz gut. Trotzdem geht es mir total schlecht. Ich will versuchen, das zu beschreiben:
- Obwohl es mit dem Plan für kommendes Jahr eine Perspektive gibt, macht mich das Warten darauf wahnsinnig. AM sagt, dass er auf keinen Fall eher weg kann. Er kann seine EF in ihrer aktuellen instabilen Phase nicht mit einer Trennung konfrontieren. Zuerst muss sie wieder einen Arbeitsplatz haben und gesundheitlich etwas fitter sein. Er meint, dass wäre schließlich für unsere gemeinsame Zukunft sehr wichtig. Wenn sie eigenes Geld verdient, muss er weniger Unterhalt zahlen. Außerdem möchte er sich fair und anständig verhalten. Das verstehe ich aus seiner Sicht auch. Nur kommt bei mir dann automatisch der Gedanke, wie er sich verhält, wenn sich ihr Zustand bis nächstes Jahr nicht gebessert hat. Diese Bedenken habe ich AM gegenüber geäußert. Er sagt, dass er das für ausgeschlossen hält. Eigentlich wäre sie eine Kämpferin …
- Ich leide unter der Situation extrem. Habe mich sehr nachteilig verändert. Ich bin total auf AM fixiert. Es ist wie eine Sucht. Beim Lesen in den anderen Strängen habe ich festgestellt, dass das in einer Affäre bei den AF wohl häufiger vorkommt. Ich hänge nur am Handy und warte auf Nachrichten von ihm.
- Den Tipp, mich auf mich selbst zu konzentrieren und mir Gutes zu tun, versuche ich umzusetzen. Nur bringt es nichts. Ich mache viel Sport. Inzwischen wiege ich 15 kg weniger (was nicht schlimm ist, ich war vorher leicht übergewichtig). Außerdem habe ich begonnen, mir einen Traum zu erfüllen und angefangen, ein Instrument zu erlernen. Nur bringt mir das weder Ablenkung noch mich auf andere Gedanken.
- Ich habe allerhöchste Zweifel an der Durchsetzung unseres Plans für nächstes Jahr. Wenn ich AM darauf anspreche, sagt er, die Zweifel seien unbegründet. Er will die Zukunft mit mir in Wunschstadt ab nächstem Jahr auf jeden Fall und wir werden das machen und schaffen. Das wüsste er.
- Durch meine ständigen Zweifel und Unsicherheiten habe ich große Angst, mir alles kaputt zu machen.
Vergangene Woche teilte mir AM mit, dass er mit seiner Frau einen Kuchen backen wird. Eigentlich ist das total banal und ich weiß ja, dass die zwei einen gemeinsamen Alltag haben. Nur hat mich das irgendwie total getriggert. Ich bin fast durchgedreht und dachte und hab mich gefühlt, dass ich das einfach nicht mehr länger aushalte. Am Sonntag waren wir gemeinsam wandern. Da habe ich dann versucht, „Schluss zu machen“. Habe ihm gesagt, dass ich mir eine andere Arbeit suche (anders ginge es bei uns nicht, wenn wir einen Schlussstrich ziehen sollten. Wir arbeiten ja zusammen). Er war zuerst sprachlos, hat aber nicht versucht, mir die Entscheidung auszureden. Ich habe es dann doch nicht geschafft, das durchzuziehen. Am Ende haben wir uns in den Armen gelegen und uns unsere Liebe gestanden und uns gegenseitig versichert, dass wir uns wollen und die schwere Zeit zusammen durchstehen. Die Tage danach und die Kommunikation waren sehr liebevoll. Er schickte mir über Insta und WhatsApp viele Liebesbotschaften und viele Kuss-Emojis und rote Herzen.
Seit vorgestern ist er mit seinem erwachsenen Sohn und ohne EF im Süden im Urlaub. Und plötzlich ist alles anders. Die Kommunikation ist fast völlig eingeschlafen. Nix mehr mit roten Herzen und „ich lieb Dich“. Er schickt kurze WhatsApp-Nachrichten, die aber auch an Bekannte gerichtet sein könnten. Jetzt sitze ich also hier und heule. Zum Glück im Homeoffice. Frage mich, ob all seine schönen Worte und Zukunftsaussichten nur dazu da sind, mich zu beruhigen und die Situation im Büro leichter zu machen. Heute kam noch keine Nachricht. Ich melde mich von mir aus nicht.
Oder kann ein Mann denn einfach so umschalten von „Du bist meine Zukunft, ich liebe Dich und schicke Dir ganz viele rote Herzen“ auf „ich weiß, dass Du irgendwo da draußen bist, bin jetzt aber im Urlaub und will meine Ruhe haben“?
Ich habe einfach Angst, dass ich durch meine Ungeduld und Zweifel ganz viel zerstört habe. Oder ihn zu Zugeständnissen gedrängt, hinter denen er gar nicht wirklich ernsthaft steht.
Vielleicht braucht er auch wirklich einfach Ruhe. Immerhin hat er jetzt zwei Frauen an der Backe, die Sicherheit von ihm erwarten. Mit seiner EF zuhause wird er sicherlich häufiger kommunizieren …
Mir ist bewusst, dass Hilfe von außen nicht wirklich möglich ist. Die ganze Situation ist ja noch viel komplexer. Ich kann sie hier nur grob umreißen. Danke auf jeden Fall für euer Ohr und eventuelle Tipps.
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