Pepe
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Nach 2,5 Jahren Beziehung hat sich meine Freundin vor knapp 3 Wochen von mir getrennt. Ich leide wie ein Hund und versuche in aller Kürze das Wichtigste aus meiner Sicht zu beschreiben. Ich habe Wolfgang diesen Text bereits zugeschickt, aber mich interessiert auch die Meinung der Foristen. Zunächst die harten Fakten: Ich bin berufstätig, sie ist Studentin ; keine gemeinsame Wohnung, keine Kinder.
Es gab zwei Punkte in unserer Beziehung, die ich als Kernprobleme bezeichnen würde. Zum einen die Tatsache, dass sie oft unselbstständig auf mich gewirkt hat und es manchmal auch war. Dabei ging es um eigentlich unwichtige Dinge wie ein Auto zu mieten um zu Ikea zu fahren (für ihre Besorgungen) oder die Auseinandersetzung mit ihrer Hausverwaltung o.ä. Diese Dinge habe zumeist ich gemanaged. Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie durch ihre Unselbstständigkeit unattraktiver für mich wird. Auf der anderen Seite habe ich aber die Dinge oft zu dominant und aufdringlich an mich gerissen, weil ich der Ansicht war, dass ich es besser kann. Wir haben uns deswegen 1-2 mal recht heftig gestritten, aber das ist schon eine ganze Weile her. Zuletzt ist es etwas besser geworden, weil wir das Problem reflektiert hatten.
Der zweite Punkt wiegt aus meiner Sicht wesentlich schwerer: Ich habe vor gut einem Jahr ein Angebot für eine zeitlich begrenzte Stelle im Ausland erhalten. Mein Job hat eine starke internationale Ausprägung und ich hatte jahrelang die Vorstellung ins Ausland gehen zu müssen. Mein erstes Gefühl bei diesem Angebot war Angst und Ablehnung, aber ich habe das über Monate sorgfältig unterdrückt und mir eingeredet, dass ich ein vollkommener Idiot sei, das nicht zu machen. Ich hatte oft ein schlechtes Gewissen meiner Freundin gegenüber, der ich damit eine machbare, aber alles andere als ideale Fernbeziehung zugemutet hätte – auf die ich ja selbst tief drinnen keine Lust hatte! Ich habe das Problem vor mir hergeschoben und hatte Angst mit meiner Freundin offen darüber zu reden, weil ich Angst hatte, sie könnte mich dann langweilig und unattraktiv finden. Schließlich hatte sie mich als den coolen Typen kennengelernt, der ja so international und unabhängig ist. Ich habe mit diesem Verhalten ihre Gefühle für mich beschädigt. Ende März hat sie mir das erste Mal gestanden, dass sie einfach nicht mehr sicher ist ob sie mich noch liebt. Wir haben eine 2-wöchige Pause, allerdings mit regelmäßigem Telefonkontakt eingelegt, danach habe ich mich mächtig bei ins Zeug gelegt und dann lief es eine Weile auch wieder ziemlich gut.
Dann kam ein wirklich blödes WE, an dem wir uns gleich zweimal gestritten haben. Ich war angestrengt und genervt von der Arbeit und sie hat Stress wegen Kleinigkeiten gemacht. Ich habe nicht mehr die Kraft gehabt, den Konflikt vernünftig zu lösen und es ist (verbal) eskaliert. Nach dem recht heftigen Streit habe ich - noch voller Zorn – eine weitere Pause vorgeschlagen. Sie hat zuerst versucht zu deeskalieren, nach ein paar Stunden dann haben wir telefoniert und sie hat Schluss gemacht.
Dann hatten wir ein paar Tage Funkstille. Danach bin ich abends zu ihr gefahren und habe ihr ein paar Sachen gebracht/geholt, die dringend gebracht werden. Es war ein ruhiges, streitloses aber eben trauriges Gespräch. Wir haben beide geweint und als ich gegangen bin, hat sie mich von der Straße zurück gerufen und wollte dass ich bei ihr übernachte. Das habe ich dann gemacht, ich konnte nicht anders. Wir haben auch miteinander geschlafen.
Am nächsten Morgen bin ich zur Arbeit gefahren und wir hatten 2 Wochen gar keinen Kontakt. Dann hat sie mich angerufen, weil sie ihre Wohnung aus Versehen fast angezündet hätte und ich habe ihr per Telefon erklärt, wie sie sich verhalten soll, wo Hilfe holen etc. Alles freundlich und gemessen an den Umständen unaufgeregt. Ich habe ihr auch einen Brief geschrieben, in dem ich unsere Probleme aus meiner Sicht schildere, beschreibe, was ich an ihr schätze aber ich habe keinen Neuversuch vorgeschlagen um nicht flehend oder bettelnd zu wirken. Nach diesem Brief haben wir nochmal miteinander telefoniert, immer respektvoll und ohne Streit. Leider sind mir in den Folgetagen ein-zweimal die Nerven durchgegangen und ich habe mich aktiv gemeldet und auch geschrieben, dass ich sehr an ihr hänge. Sie hat dann geschrieben, dass nun alles ruhen müsste und ich habe zugestimmt.
Sie hat mehrmals gesagt, dass sie Angst hätte, ich würde mich neu orientieren (frauenmäßig) und ich bin darauf nicht weiter eingegangen. Ihr Hauptpunkt ist, dass sie mir nicht wirklich vertraut, wie sie es ausdrückt.
Das ist es in groben Zügen. Es gäbe natürlich noch eine ganze Reihe wichtiger Details und Vorkommnisse, aber der Kürze zuliebe belasse ich es hierbei. Es liegt mir wirklich sehr viel an dieser Beziehung, ich hatte schon einige, aber hier liegt der Fall anders. Sie ist etwas ganz Besonderes.
Zuletzt modifiziert von Pepe am 09.07.2012 - 18:11:03
Es gab zwei Punkte in unserer Beziehung, die ich als Kernprobleme bezeichnen würde. Zum einen die Tatsache, dass sie oft unselbstständig auf mich gewirkt hat und es manchmal auch war. Dabei ging es um eigentlich unwichtige Dinge wie ein Auto zu mieten um zu Ikea zu fahren (für ihre Besorgungen) oder die Auseinandersetzung mit ihrer Hausverwaltung o.ä. Diese Dinge habe zumeist ich gemanaged. Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass sie durch ihre Unselbstständigkeit unattraktiver für mich wird. Auf der anderen Seite habe ich aber die Dinge oft zu dominant und aufdringlich an mich gerissen, weil ich der Ansicht war, dass ich es besser kann. Wir haben uns deswegen 1-2 mal recht heftig gestritten, aber das ist schon eine ganze Weile her. Zuletzt ist es etwas besser geworden, weil wir das Problem reflektiert hatten.
Der zweite Punkt wiegt aus meiner Sicht wesentlich schwerer: Ich habe vor gut einem Jahr ein Angebot für eine zeitlich begrenzte Stelle im Ausland erhalten. Mein Job hat eine starke internationale Ausprägung und ich hatte jahrelang die Vorstellung ins Ausland gehen zu müssen. Mein erstes Gefühl bei diesem Angebot war Angst und Ablehnung, aber ich habe das über Monate sorgfältig unterdrückt und mir eingeredet, dass ich ein vollkommener Idiot sei, das nicht zu machen. Ich hatte oft ein schlechtes Gewissen meiner Freundin gegenüber, der ich damit eine machbare, aber alles andere als ideale Fernbeziehung zugemutet hätte – auf die ich ja selbst tief drinnen keine Lust hatte! Ich habe das Problem vor mir hergeschoben und hatte Angst mit meiner Freundin offen darüber zu reden, weil ich Angst hatte, sie könnte mich dann langweilig und unattraktiv finden. Schließlich hatte sie mich als den coolen Typen kennengelernt, der ja so international und unabhängig ist. Ich habe mit diesem Verhalten ihre Gefühle für mich beschädigt. Ende März hat sie mir das erste Mal gestanden, dass sie einfach nicht mehr sicher ist ob sie mich noch liebt. Wir haben eine 2-wöchige Pause, allerdings mit regelmäßigem Telefonkontakt eingelegt, danach habe ich mich mächtig bei ins Zeug gelegt und dann lief es eine Weile auch wieder ziemlich gut.
Dann kam ein wirklich blödes WE, an dem wir uns gleich zweimal gestritten haben. Ich war angestrengt und genervt von der Arbeit und sie hat Stress wegen Kleinigkeiten gemacht. Ich habe nicht mehr die Kraft gehabt, den Konflikt vernünftig zu lösen und es ist (verbal) eskaliert. Nach dem recht heftigen Streit habe ich - noch voller Zorn – eine weitere Pause vorgeschlagen. Sie hat zuerst versucht zu deeskalieren, nach ein paar Stunden dann haben wir telefoniert und sie hat Schluss gemacht.
Dann hatten wir ein paar Tage Funkstille. Danach bin ich abends zu ihr gefahren und habe ihr ein paar Sachen gebracht/geholt, die dringend gebracht werden. Es war ein ruhiges, streitloses aber eben trauriges Gespräch. Wir haben beide geweint und als ich gegangen bin, hat sie mich von der Straße zurück gerufen und wollte dass ich bei ihr übernachte. Das habe ich dann gemacht, ich konnte nicht anders. Wir haben auch miteinander geschlafen.
Am nächsten Morgen bin ich zur Arbeit gefahren und wir hatten 2 Wochen gar keinen Kontakt. Dann hat sie mich angerufen, weil sie ihre Wohnung aus Versehen fast angezündet hätte und ich habe ihr per Telefon erklärt, wie sie sich verhalten soll, wo Hilfe holen etc. Alles freundlich und gemessen an den Umständen unaufgeregt. Ich habe ihr auch einen Brief geschrieben, in dem ich unsere Probleme aus meiner Sicht schildere, beschreibe, was ich an ihr schätze aber ich habe keinen Neuversuch vorgeschlagen um nicht flehend oder bettelnd zu wirken. Nach diesem Brief haben wir nochmal miteinander telefoniert, immer respektvoll und ohne Streit. Leider sind mir in den Folgetagen ein-zweimal die Nerven durchgegangen und ich habe mich aktiv gemeldet und auch geschrieben, dass ich sehr an ihr hänge. Sie hat dann geschrieben, dass nun alles ruhen müsste und ich habe zugestimmt.
Sie hat mehrmals gesagt, dass sie Angst hätte, ich würde mich neu orientieren (frauenmäßig) und ich bin darauf nicht weiter eingegangen. Ihr Hauptpunkt ist, dass sie mir nicht wirklich vertraut, wie sie es ausdrückt.
Das ist es in groben Zügen. Es gäbe natürlich noch eine ganze Reihe wichtiger Details und Vorkommnisse, aber der Kürze zuliebe belasse ich es hierbei. Es liegt mir wirklich sehr viel an dieser Beziehung, ich hatte schon einige, aber hier liegt der Fall anders. Sie ist etwas ganz Besonderes.
Zuletzt modifiziert von Pepe am 09.07.2012 - 18:11:03