nevertheless
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- 16 Okt. 2013
- Beiträge
- 90
Hallo Ihr lieben Forumsmitglieder, Verlassene und Liebeskummergeplagte,
meine Geschichte gehört zu der Kategorie 180 Grad-Wendung. Zuerst habe ich verlassen, dann wollte ich zurück, was dann er nach einigem Hin und Her nicht mehr wollte, weil er keine Gefühle mehr hatte.
Aber von vorne: mein Ex und ich waren viele Jahre zusammen. In den vergangenen Jahren mussten wir zahlreiche Hürden überwinden. Ich saß fest im Jobsattel, während er nochmals ein Studium begann und dafür in eine andere Stadt zog. Die Wochenendbeziehung bekam uns mal besser, mal schlechter. Aber wir hielten durch und ich sehnte das Ende seines Studiums herbei in der Hoffnung, endlich dieses Beziehungs-Provisorium verlassen zu können. Auch er bekräftigte noch Anfang des Jahres, dass er unbedingt mit mir zusammen ziehen wolle und sich nichts Schöneres vorstellen könne, als neben mir aufzuwachen.
Trotzdem merkte ich, wie er sich peu á peu von mir distanzierte. Zusehends wurden alle anderen Dinge wichtiger. Wenn ich mittwochs um ein Gespräch bat, schlug er mir als Termin den Sonntag vor. Dabei brannte es mir unter den Nägeln...
Durch meine aufkommende Ungeduld machte ich ihm immer mehr Druck. Wohnung, Job, evtl. Familie, alles sollte möglichst zügig passieren. Die Folge davon war, dass er sich gegen alles sperrte. ICH suchte nach Wohnungen, ICH suchte Stellenanzeigen für ihn, ICH machte mir Gedanken über uns und die Zukunft, während er immer mehr abtauchte, immer genervter und unfreundlicher wurde. Mein Gefühl war "ich habe ihn durchs Studium begleitet, jetzt bin ich dran".
Wir kamen nicht mehr vom Fleck und jegliches positive Gefühl füreinander blieb auf der Strecke bis wir uns nur noch in den Haaren lagen. Ich fühlte mich kurz vor dem emotionalen Verdursten und beendete sozusagen aus "Notwehr" die Beziehung.
Trotzdem sahen wir uns weiterhin. Zuerst gingen unsere Streitereien unverändert weiter, doch dann begann es entspannter zu werden. Er schrieb liebevolle Sätze, die eindeutig nicht in die Freundschaftsecke passten. Mich freute das sehr, ich sah erste Veränderungsansätze und konnte mir vorstellen, dass es doch nochmal klappen könnte zwischen uns.
Kurze Zeit später eröffnete er mir, dass er keine Gefühle der Liebe mehr für mich empfinde, sich aber eine Freundschaft wünsche.
War ich über weite Strecken die Dominante in unserer Beziehung, rutschte ich daraufhin komplett ins Gegenteil. Der Mechanismus funktionierte perfekt. Er rückte immer weiter weg und ich war vollkommen machtlos.
Verletzt aufgrund der plötzlichen Wende ging ich in die Kontaktsperre, die nur durch ein paar Mails organisatorischer Art unterbrochen wurde. Nach meinem Subi-Anfall bemühte ich mich, cool und entspannt zu wirken, mit dem Ziel, das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Unsere Kommunikation via Mail ist oberflächlich freundlich und humorvoll, aber zwischen den Zeilen liest sich ein Machtkampf heraus, den vor allem auch er befeuert. Ich vermute, er ist gekränkt, dass ich keinen Kontakt zu ihm möchte.
Der aktuelle status quo: aufgrund seines längeren Urlaubs hatten wir jetzt wieder mehrere Wochen keinen Kontakt. Kürzlich schrieb er noch, dass er gerne mal wieder mit mir einen Kaffee trinken würde. Aus Zeitmangel sagte ich ab mit dem Hinweis, dass wir das ja vielleicht irgendwann mal realisieren könnten. Seitdem keine Reaktion mehr von ihm.
Mir ist mittlerweile klar, dass ich nicht so viel Druck hätte ausüben sollen. Mit mehr Geduld wäre es möglicherweise anders gelaufen. Aber hinterher weiß man bekanntlich immer mehr.
Zuletzt modifiziert von nevertheless am 25.10.2013 - 11:44:47
meine Geschichte gehört zu der Kategorie 180 Grad-Wendung. Zuerst habe ich verlassen, dann wollte ich zurück, was dann er nach einigem Hin und Her nicht mehr wollte, weil er keine Gefühle mehr hatte.
Aber von vorne: mein Ex und ich waren viele Jahre zusammen. In den vergangenen Jahren mussten wir zahlreiche Hürden überwinden. Ich saß fest im Jobsattel, während er nochmals ein Studium begann und dafür in eine andere Stadt zog. Die Wochenendbeziehung bekam uns mal besser, mal schlechter. Aber wir hielten durch und ich sehnte das Ende seines Studiums herbei in der Hoffnung, endlich dieses Beziehungs-Provisorium verlassen zu können. Auch er bekräftigte noch Anfang des Jahres, dass er unbedingt mit mir zusammen ziehen wolle und sich nichts Schöneres vorstellen könne, als neben mir aufzuwachen.
Trotzdem merkte ich, wie er sich peu á peu von mir distanzierte. Zusehends wurden alle anderen Dinge wichtiger. Wenn ich mittwochs um ein Gespräch bat, schlug er mir als Termin den Sonntag vor. Dabei brannte es mir unter den Nägeln...
Durch meine aufkommende Ungeduld machte ich ihm immer mehr Druck. Wohnung, Job, evtl. Familie, alles sollte möglichst zügig passieren. Die Folge davon war, dass er sich gegen alles sperrte. ICH suchte nach Wohnungen, ICH suchte Stellenanzeigen für ihn, ICH machte mir Gedanken über uns und die Zukunft, während er immer mehr abtauchte, immer genervter und unfreundlicher wurde. Mein Gefühl war "ich habe ihn durchs Studium begleitet, jetzt bin ich dran".
Wir kamen nicht mehr vom Fleck und jegliches positive Gefühl füreinander blieb auf der Strecke bis wir uns nur noch in den Haaren lagen. Ich fühlte mich kurz vor dem emotionalen Verdursten und beendete sozusagen aus "Notwehr" die Beziehung.
Trotzdem sahen wir uns weiterhin. Zuerst gingen unsere Streitereien unverändert weiter, doch dann begann es entspannter zu werden. Er schrieb liebevolle Sätze, die eindeutig nicht in die Freundschaftsecke passten. Mich freute das sehr, ich sah erste Veränderungsansätze und konnte mir vorstellen, dass es doch nochmal klappen könnte zwischen uns.
Kurze Zeit später eröffnete er mir, dass er keine Gefühle der Liebe mehr für mich empfinde, sich aber eine Freundschaft wünsche.
War ich über weite Strecken die Dominante in unserer Beziehung, rutschte ich daraufhin komplett ins Gegenteil. Der Mechanismus funktionierte perfekt. Er rückte immer weiter weg und ich war vollkommen machtlos.
Verletzt aufgrund der plötzlichen Wende ging ich in die Kontaktsperre, die nur durch ein paar Mails organisatorischer Art unterbrochen wurde. Nach meinem Subi-Anfall bemühte ich mich, cool und entspannt zu wirken, mit dem Ziel, das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Unsere Kommunikation via Mail ist oberflächlich freundlich und humorvoll, aber zwischen den Zeilen liest sich ein Machtkampf heraus, den vor allem auch er befeuert. Ich vermute, er ist gekränkt, dass ich keinen Kontakt zu ihm möchte.
Der aktuelle status quo: aufgrund seines längeren Urlaubs hatten wir jetzt wieder mehrere Wochen keinen Kontakt. Kürzlich schrieb er noch, dass er gerne mal wieder mit mir einen Kaffee trinken würde. Aus Zeitmangel sagte ich ab mit dem Hinweis, dass wir das ja vielleicht irgendwann mal realisieren könnten. Seitdem keine Reaktion mehr von ihm.
Mir ist mittlerweile klar, dass ich nicht so viel Druck hätte ausüben sollen. Mit mehr Geduld wäre es möglicherweise anders gelaufen. Aber hinterher weiß man bekanntlich immer mehr.
Zuletzt modifiziert von nevertheless am 25.10.2013 - 11:44:47