Maja45
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- 29 Juni 2022
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Hallo Ihr Lieben, nach wirklich jahrelangem Mitlesen hier in diesem Forum und unzähligen Gedanken, meine Geschichte mal selbst niederzuschreiben, bin ich jetzt an dem Punkt, wo ich dies in die Tat umsetze.
Ihr kennt das ja sicher, man vertraut sich nicht unbedingt soooo vielen Menschen mit so einer Sache an. Und ich persönlich (weil ich mich ja als soooo tough ansehe, was ich dann doch aber in Gefühlsdingen so gar nicht bin ) war ja immer der Meinung: "ach Quatsch, du hast schon alles im Griff". Pustekuchen!
Ich bin in meiner persönlichen Sackgasse gelandet und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und funke hier jetzt mal SOS.
Wo fang ich an, wo hör ich auf.....
Mein AM und ich sind (wie auch einige andere hier) Arbeitskollegen, was die Sache einerseits super macht, weil wir uns dadurch sehr viel sehen und aber andererseits genau deshalb zur Qual werden kann.
Kurz zu uns: ich bin 45, kinderlos und "Single" (im Herzen an ihn vergeben), er ist 39, Vater einer 5 jährigen Tochter, die im August in die Schule kommt und rein theoretisch ist er getrennt. Er hat Gefühle für mich und möchte "mit mir schauen". Rein praktisch lebt er aber aktuell mit seiner "Noch Frau" wieder zusammen. Er nennt es WG. Es funktioniert, es ist ok, sie sehen sich angeblich kaum.
Ihr merkt sicher schon an dem letzten Satz, dass DAS genau mein Problem ist, was mich langsam verzweifeln lässt.
Zum Altersunterschied vielleicht noch, der mir ab und zu auch im Kopf rumschwirrt, der aber nie Thema zwischen uns war und ja auch absolut nix von uns geplant war. Wir sind da irgendwie einfach reingeschlittert und es hat bis heute Bestand.
Ob ER sich darüber mal Gedanken gemacht hat, ich glaubs fast nicht.
Da ich eine sehr locker, flockige Art hab und sehr sportlich bin und auch die dazugehörige Figur hab, wirke ich anscheinend generell jünger.
Aber nun endlich zum Anfang:
Beide 2016 in derselben Firma angefangen, aber in unterschiedlichen Abteilungen, die aber sehr dicht beisammen sind und auch tägliches Miteinander herrscht.
Zu 90% Männerbelegschaft. Ich als Frau bis heute dort heiß begehrt, was ihm verständlicherweise immer mal wieder missfällt und er auch äußert.
Ich kann schon auch sehr flirtig unterwegs sein, was er natürlich auch desöfteren mitbekommen hat, aber er immer erst so richtig was dazu gesagt hat, wenns ihm zu viel wurde.
Ich bin aber die Treue in Person und das weiß er auch.
Privat würde ich nie einen Mann ansprechen und solch ein Angebaggere ist mir eigentlich auch völlig zuwider, weil ich generell auch nicht gern im Mittelpunkt stehe.
Man spielt dort eine Rolle.
Er passte in seine Abteilung überhaupt nicht rein: inmitten von Machos, war er der Ruhige, Anständige, Hilfsbereite und so wie ich dann mitbekam, absolut treuer Ehemann, der irgendwie auch ständig mit seiner Frau in Kontakt war und für den seine Familie alles war.
Bin mir nicht mehr sicher, ob er da schon verheiratet war. Entweder 2015 oder 2016 Hochzeit. Ich bekam allerdings mit, dass Nachwuchs unterwegs war.
Wir hatten losen Kontakt auf Arbeit. Er war für mich völlig uninteressant und er selbst ja sowieso völlig auf seine Familie fixiert.
Als die Frau wieder anfing, zu arbeiten, hat er die Abteilung gewechselt und ist in Dauerspätschicht gegangen, damit er morgens die Kleine betreuen konnte und sie nachmittags. Gesehen haben sie sich folglich nicht mehr viel.
Für ihn war das eine Dauerbelastung, die er aber für seine Familie auf sich genommen hat.
Dadurch, dass ich selbst immer 3 Wochen früh und 1 Woche spät hatte, sind wir vermehrt ins Gespräch gekommen. Besonders in Spätschichten, weil man da bei uns in der Firma alleine ist ohne Vorgesetzte.
Dadurch habe ich auch Einblicke in sein Leben und seine Familie bekommen und in ihn als Person an sich. Man lernte sich kennen.
Ich steckte zu dem Zeitpunkt in einer unguten Beziehung und war damit so belastet, dass ich davon dann auch mal erzählte. Wir waren uns so relativ schnell vertraut.
Mit keinem Anderen hatte ich dort so über Privates gesprochen.
Ich erinnere mich, dass er mir zum Nikolaus 2018 plötzlich einen Riesen Weihnachtsmann mitbrachte und er mir 2018/2019 zum ersten Mal einen Guten Rutsch wünschte.
Im Zuge einer Betriebsveranstaltung hatte er mir mal seine Nummer gegeben. Getickert hatten wir bis dato aber selten.
2019 wurde es enger. Er erzählte immer mehr von Zuhause. Dass er seine Frau abgöttisch geliebt hat, hab ich gemerkt.
Trotzdem krieselte es. Wir tickerten unter der Woche immer mehr. Am Wochenende war Funkstille. In Urlauben genauso.
Er äußerte den Verdacht, dass sie ihm fremdgeht.
Er hatte ihr für Frühjahr 2019 eine Reise zum 30sten geschenkt, die sie dann antrat und er zu mir gleichzeitig den Kontakt sehr intensivierte.
Da waren wir auch zum ersten Mal außerhalb der Firma unterwegs.
Ich habe es damals versucht, nicht an mich ranzulassen und vor allem mich NICHT darauf EINZULASSEN, weil ich von davor schon geschädigt war mit fast genauso einer "Sache".
Da ich im Prinzip auch noch in der vorherigen "Sache " tief emotional drin hing, hatte ich schon bei dem Ausflug mit ihm ein schlechtes Gewissen.
Schon ab dem Zeitpunkt haben sich dann aber Gefühle eingeschlichen unbewusst, vermute ich.
Nach der Reise hat er sie drauf angesprochen, weil ich ihn dazu ermutigt habe und es stellte sich raus, dass sie ihm tatsächlich fremdging.
Er war am Boden. Hat verlangt, dass sie auszieht.
Er zog sich immer mehr zu mir.
Im Nachhinein war ich klassischer Rebound zu der Zeit, wie ich hier erkennen konnte.
Es wurde (obwohl ich mich lange dagegen gewehrt habe) körperlich. Da war eine Anziehung, die war unerklärlich und immer mehr magisch und süchtigmachend.
Wir taten es auch nur als solches ab. Bzw er. Wir ziehen uns halt an und genießen das.
Um mich war es natürlich schon geschehen und nix mehr locker.
Er war fest davon überzeugt, für ihn ist die Ehe beendet. Ich hab ihm das komplett abgenommen, obwohl ich gemerkt hab, dass er seine tiefe Enttäuschung überspielt. Sie hatte für den Sommer 2019 eine Wohnung gefunden, weil er es so wollte.
Kurz vor dem Auszug (für mich aus dem Nichts und ohne Vorwarnung) die Rolle rückwärts.
Er hätte gemerkt, dass er sie doch noch liebt und es nochmal versuchen will.
Ich war geschockt.
Keine 4 Wochen später hat er zugegeben, es wird nix.
Im Dezember ist sie dann also doch ausgezogen mit der Tochter.
Er hat mehr gelitten als er zugeben wollte.
Ich hab viel auch freundschaftlich mit ihm gesprochen, weil ich ihm "helfen" wollte.
Weil ich so bin. Ihm war das sicher oft zu viel und er hat sich auch sehr oft komplett zurückgezogen in der Zeit, was mich damals schon sehr verletzt hat.
Wir machten trotzdem weiter. Ich sollte es locker sehen und es genießen. Solange bis einer von uns was Neues gefunden hat. Dann müssten wir das natürlich beenden. Alles seine Worte.
Wir sprangen umher zwischen Freundschaft und Körperlichem.
Sie war also ausgezogen und Ostern 2020 erfolgte die nächste Rolle rückwärts.
Ich war abermals vom Donner gerührt. Wieder ohne jegliche Vorwarnung.
Da hatte es mich so richtig hart getroffen, weil wir bis dahin natürlich schon eine sehr intensive Zeit hatten.
Er müsste es nochmal versuchen, so seine Worte und sich komplett drauf einlassen. Er wüsste nicht, ob es richtig oder falsch ist. Dieselben Worte wie beim ersten Mal.
Ich musste ihn ziehenlassen.
Was hab ich gelitten und was war ich enttäuscht. Diesmal war ICH am Boden.
Kurz vorher hatten wir erst das erste Mal richtigen Sex. Er konnte sich davor nie richtig einlassen, sagte er im Nachhinein. Auch Küssen hat er größtenteils vermieden gehabt. Gesagt habe ich nie was dazu.
Sie ist daraufhin sofort wieder eingezogen und von ihm selbst kam dann eigentlich nicht mehr viel. Eigentlich gar nix. Nur ICH hab verzweifelt versucht, den Kontakt zu halten, weil er mir als Kollege und Freund auch sehr gefehlt hat.
Er war auch immer noch freundschaftlich lieb zu mir, aber das was vorher war, war natürlich weg und durfte nicht mehr sein. Keine Herzchen mehr, nix.
Ich hab ihn fast jeden zweiten Tag gefragt, wie es läuft und ob es ihm gut geht damit. Ich hab es als freundschaftliche Gespräche gesehen.
Er sagte, sie seien schon immer ein perfektes Team gewesen, alles andere würde dauern, das wieder hinzubekommen.
Nach 2 Wochen hatte ich mich halbwegs wieder im Griff und dachte, ok, ich halte es auch aus, ihn auf Arbeit zu sehen. Es war ok. Kontakt habe ich nicht mehr gesucht.
Dafür er wieder.
Keine 4 Wochen nach ihrem Wiedereinzug, waren wir wieder vereint.
Er sagte, er hätte das so vermisst mit uns und er käme an sie nicht ran. Er meinte das Körperliche. Für ihn war es sinnlos, wenn das nicht wiederkommen würde. Sie hatten auch davor schon jahrelang keinen Sex gehabt. Es hatte ihm auch nicht gefehlt, weil er es nicht mehr kannte, bis er mich getroffen hat.
Von da ab wurde es kurioserweise immer enger und enger, OBWOHL sie wieder zusammengewohnt hatten und er auch sagte, dass sie das so beibehalten wollten. Urlaube und alles drum und dran inklusive. Familienleben auf der einen Seite. Ich heimlich auf der Anderen Seite.
Mittlerweile sprach auch er natürlich von Gefühlen und dass ich mir null Gedanken machen müsste.
Witzbold. JEDEN Tag hab ich mir Gedanken gemacht, was wohl als nächstes wieder kommt.
So ziemlich 1 Jahr hab ich das dann mitgemacht und unter der Situation aber auch mehr und mehr gelitten und als ich innerlich soweit war, dass ich dachte, das hat keinen Sinn mehr, ich geh daran kaputt.... da steht er letztes Jahr nach Pfingsten plötzlich vor mir und eröffnet mir, dass er auszieht.
Da war ich ausnahmsweise mal positiv vom Donner gerührt.
Ich voller Zweifel wieder, dass er es durchzieht, aber er hat es getan.
Er ist sehr dicht in meine Nähe gezogen und wir wollten gucken, was wird. Über unsere Gefühle zueinander waren wir uns mittlerweile einig.
So wie ich es mir vorgestellt hatte, wurde es aber nicht. Von den vielen Rückschlägen in unserer Geschichte war ich äußerst misstrauisch und sensibel geworden. Ich hab hinter jeder Ecke irgendwas vermutet und es wurde zunehmend anstrengend.
Er selbst hatte eh auch zu kämpfen, weil er sich in der Wohnung nicht wohlfühlte und ich hab ihn zusätzlich gestresst.
Wir waren zu der Zeit öfter an dem Punkt, das ganze zu beenden. Er, weil er sich unter Druck gesetzt fühlte und ich, weil ich von Misstrauen zerfressen war.
Ende vom Lied, er hat die Wohnung zum 1.12. letzten Jahres gekündigt gehabt. Ohne es mir zu sagen. (Die Wohnung war von Anfang an befristet, weil möbliert und er hätte sich nach 6 Monaten ummelden müssen)
Der nächste Schlag. Ich hab es durch Immobilienscout erfahren.
Er sagte, kein Grund zur Beunruhigung. Seine Frau fuhr mit Kind in Kur und die Wohnung war 3 Wochen leer. Er hätte für Januar schon eine neue Wohnung in Aussicht.
Es würde sich nichts ändern zwischen uns.
Ich hab ihm angemerkt, dass es ihm richtig schwer fiel, dort vorübergehend wieder einzuziehen. Es ist übrigens im Prinzip seine Wohnung. Er ist als Mieter eingetragen.
Die 3 Wochen, wo sie zur Kur war und er alleine, waren natürlich nochmal wieder ein Stück mehr des Zusammenrückens und des "Sicherseins", dass doch alles echt sein muss.
Im Januar hat er verstärkt nach Wohnungen gesucht, aber es ließ immer mehr nach.
Ich habe mal wieder keine Ruhe gegeben und er fühlte sich wieder vermehrt unter Druck.
Dann erwischte alle 3 Corona. Wohnungssuche noch mehr in die Ferne gerückt.
Im März stand sein Urlaub an. Ursprünglich sein Alleiniger. Aus Erfahrung hatte ich ein komisches Gefühl. Und es bestätigte sich. Sie hatte ihren Urlaub umgeworfen und auf seinen gelegt und kurz vorher eröffnete er mir, dass sie nochmal verreisen. Der Kleinen wegen. Bevor sie in die Schule kommt, weil es danach zu teuer werden würde.
Abermals vom Donner gerührt.
Während des Urlaubs hab ich ihn bis auf wenige SMS gelassen.
Ich bin auch selbst mal zur Ruhe gekommen, muss ich sagen.
Er kam wieder und hat mich überschüttet mit SMS.
Dass es ein Fehler war und er gemerkt hat, dass er mit der falschen Person dort war. Er kann und will nicht ohne mich.
Die Wohnungssuche würde jetzt wieder vorangetrieben werden, Gütertrennung wurde besprochen.
Der Urlaub war Ostern.
Wir haben jetzt Ende Juni.
Es ist nach wie vor keiner ausgezogen.... Ich fange an, nicht mehr zu wollen und vor allem, nichts mehr zu glauben. Es zermürbt mich.
Ich bin in meiner persönlichen Sackgasse!
Oh mein Gott, es ist soooo lang geworden und fast erstmal nur ein Abspulen von 4 Jahren, die das unfassbare Hin und her verdeutlichen sollen.
Ich hoffe, jemand ist bis hierhin gekommen.
Auch für mich selbst war das grad ein Riesen Kraftakt, das alles so zu versuchen wiederzugeben. Da ist emotional natürlich noch so so viel mehr, als das das jetzt hier grad deutlich wird.
Dazu dann aber im hoffentlichen Austausch mehr.
Ihr kennt das ja sicher, man vertraut sich nicht unbedingt soooo vielen Menschen mit so einer Sache an. Und ich persönlich (weil ich mich ja als soooo tough ansehe, was ich dann doch aber in Gefühlsdingen so gar nicht bin ) war ja immer der Meinung: "ach Quatsch, du hast schon alles im Griff". Pustekuchen!
Ich bin in meiner persönlichen Sackgasse gelandet und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und funke hier jetzt mal SOS.
Wo fang ich an, wo hör ich auf.....
Mein AM und ich sind (wie auch einige andere hier) Arbeitskollegen, was die Sache einerseits super macht, weil wir uns dadurch sehr viel sehen und aber andererseits genau deshalb zur Qual werden kann.
Kurz zu uns: ich bin 45, kinderlos und "Single" (im Herzen an ihn vergeben), er ist 39, Vater einer 5 jährigen Tochter, die im August in die Schule kommt und rein theoretisch ist er getrennt. Er hat Gefühle für mich und möchte "mit mir schauen". Rein praktisch lebt er aber aktuell mit seiner "Noch Frau" wieder zusammen. Er nennt es WG. Es funktioniert, es ist ok, sie sehen sich angeblich kaum.
Ihr merkt sicher schon an dem letzten Satz, dass DAS genau mein Problem ist, was mich langsam verzweifeln lässt.
Zum Altersunterschied vielleicht noch, der mir ab und zu auch im Kopf rumschwirrt, der aber nie Thema zwischen uns war und ja auch absolut nix von uns geplant war. Wir sind da irgendwie einfach reingeschlittert und es hat bis heute Bestand.
Ob ER sich darüber mal Gedanken gemacht hat, ich glaubs fast nicht.
Da ich eine sehr locker, flockige Art hab und sehr sportlich bin und auch die dazugehörige Figur hab, wirke ich anscheinend generell jünger.
Aber nun endlich zum Anfang:
Beide 2016 in derselben Firma angefangen, aber in unterschiedlichen Abteilungen, die aber sehr dicht beisammen sind und auch tägliches Miteinander herrscht.
Zu 90% Männerbelegschaft. Ich als Frau bis heute dort heiß begehrt, was ihm verständlicherweise immer mal wieder missfällt und er auch äußert.
Ich kann schon auch sehr flirtig unterwegs sein, was er natürlich auch desöfteren mitbekommen hat, aber er immer erst so richtig was dazu gesagt hat, wenns ihm zu viel wurde.
Ich bin aber die Treue in Person und das weiß er auch.
Privat würde ich nie einen Mann ansprechen und solch ein Angebaggere ist mir eigentlich auch völlig zuwider, weil ich generell auch nicht gern im Mittelpunkt stehe.
Man spielt dort eine Rolle.
Er passte in seine Abteilung überhaupt nicht rein: inmitten von Machos, war er der Ruhige, Anständige, Hilfsbereite und so wie ich dann mitbekam, absolut treuer Ehemann, der irgendwie auch ständig mit seiner Frau in Kontakt war und für den seine Familie alles war.
Bin mir nicht mehr sicher, ob er da schon verheiratet war. Entweder 2015 oder 2016 Hochzeit. Ich bekam allerdings mit, dass Nachwuchs unterwegs war.
Wir hatten losen Kontakt auf Arbeit. Er war für mich völlig uninteressant und er selbst ja sowieso völlig auf seine Familie fixiert.
Als die Frau wieder anfing, zu arbeiten, hat er die Abteilung gewechselt und ist in Dauerspätschicht gegangen, damit er morgens die Kleine betreuen konnte und sie nachmittags. Gesehen haben sie sich folglich nicht mehr viel.
Für ihn war das eine Dauerbelastung, die er aber für seine Familie auf sich genommen hat.
Dadurch, dass ich selbst immer 3 Wochen früh und 1 Woche spät hatte, sind wir vermehrt ins Gespräch gekommen. Besonders in Spätschichten, weil man da bei uns in der Firma alleine ist ohne Vorgesetzte.
Dadurch habe ich auch Einblicke in sein Leben und seine Familie bekommen und in ihn als Person an sich. Man lernte sich kennen.
Ich steckte zu dem Zeitpunkt in einer unguten Beziehung und war damit so belastet, dass ich davon dann auch mal erzählte. Wir waren uns so relativ schnell vertraut.
Mit keinem Anderen hatte ich dort so über Privates gesprochen.
Ich erinnere mich, dass er mir zum Nikolaus 2018 plötzlich einen Riesen Weihnachtsmann mitbrachte und er mir 2018/2019 zum ersten Mal einen Guten Rutsch wünschte.
Im Zuge einer Betriebsveranstaltung hatte er mir mal seine Nummer gegeben. Getickert hatten wir bis dato aber selten.
2019 wurde es enger. Er erzählte immer mehr von Zuhause. Dass er seine Frau abgöttisch geliebt hat, hab ich gemerkt.
Trotzdem krieselte es. Wir tickerten unter der Woche immer mehr. Am Wochenende war Funkstille. In Urlauben genauso.
Er äußerte den Verdacht, dass sie ihm fremdgeht.
Er hatte ihr für Frühjahr 2019 eine Reise zum 30sten geschenkt, die sie dann antrat und er zu mir gleichzeitig den Kontakt sehr intensivierte.
Da waren wir auch zum ersten Mal außerhalb der Firma unterwegs.
Ich habe es damals versucht, nicht an mich ranzulassen und vor allem mich NICHT darauf EINZULASSEN, weil ich von davor schon geschädigt war mit fast genauso einer "Sache".
Da ich im Prinzip auch noch in der vorherigen "Sache " tief emotional drin hing, hatte ich schon bei dem Ausflug mit ihm ein schlechtes Gewissen.
Schon ab dem Zeitpunkt haben sich dann aber Gefühle eingeschlichen unbewusst, vermute ich.
Nach der Reise hat er sie drauf angesprochen, weil ich ihn dazu ermutigt habe und es stellte sich raus, dass sie ihm tatsächlich fremdging.
Er war am Boden. Hat verlangt, dass sie auszieht.
Er zog sich immer mehr zu mir.
Im Nachhinein war ich klassischer Rebound zu der Zeit, wie ich hier erkennen konnte.
Es wurde (obwohl ich mich lange dagegen gewehrt habe) körperlich. Da war eine Anziehung, die war unerklärlich und immer mehr magisch und süchtigmachend.
Wir taten es auch nur als solches ab. Bzw er. Wir ziehen uns halt an und genießen das.
Um mich war es natürlich schon geschehen und nix mehr locker.
Er war fest davon überzeugt, für ihn ist die Ehe beendet. Ich hab ihm das komplett abgenommen, obwohl ich gemerkt hab, dass er seine tiefe Enttäuschung überspielt. Sie hatte für den Sommer 2019 eine Wohnung gefunden, weil er es so wollte.
Kurz vor dem Auszug (für mich aus dem Nichts und ohne Vorwarnung) die Rolle rückwärts.
Er hätte gemerkt, dass er sie doch noch liebt und es nochmal versuchen will.
Ich war geschockt.
Keine 4 Wochen später hat er zugegeben, es wird nix.
Im Dezember ist sie dann also doch ausgezogen mit der Tochter.
Er hat mehr gelitten als er zugeben wollte.
Ich hab viel auch freundschaftlich mit ihm gesprochen, weil ich ihm "helfen" wollte.
Weil ich so bin. Ihm war das sicher oft zu viel und er hat sich auch sehr oft komplett zurückgezogen in der Zeit, was mich damals schon sehr verletzt hat.
Wir machten trotzdem weiter. Ich sollte es locker sehen und es genießen. Solange bis einer von uns was Neues gefunden hat. Dann müssten wir das natürlich beenden. Alles seine Worte.
Wir sprangen umher zwischen Freundschaft und Körperlichem.
Sie war also ausgezogen und Ostern 2020 erfolgte die nächste Rolle rückwärts.
Ich war abermals vom Donner gerührt. Wieder ohne jegliche Vorwarnung.
Da hatte es mich so richtig hart getroffen, weil wir bis dahin natürlich schon eine sehr intensive Zeit hatten.
Er müsste es nochmal versuchen, so seine Worte und sich komplett drauf einlassen. Er wüsste nicht, ob es richtig oder falsch ist. Dieselben Worte wie beim ersten Mal.
Ich musste ihn ziehenlassen.
Was hab ich gelitten und was war ich enttäuscht. Diesmal war ICH am Boden.
Kurz vorher hatten wir erst das erste Mal richtigen Sex. Er konnte sich davor nie richtig einlassen, sagte er im Nachhinein. Auch Küssen hat er größtenteils vermieden gehabt. Gesagt habe ich nie was dazu.
Sie ist daraufhin sofort wieder eingezogen und von ihm selbst kam dann eigentlich nicht mehr viel. Eigentlich gar nix. Nur ICH hab verzweifelt versucht, den Kontakt zu halten, weil er mir als Kollege und Freund auch sehr gefehlt hat.
Er war auch immer noch freundschaftlich lieb zu mir, aber das was vorher war, war natürlich weg und durfte nicht mehr sein. Keine Herzchen mehr, nix.
Ich hab ihn fast jeden zweiten Tag gefragt, wie es läuft und ob es ihm gut geht damit. Ich hab es als freundschaftliche Gespräche gesehen.
Er sagte, sie seien schon immer ein perfektes Team gewesen, alles andere würde dauern, das wieder hinzubekommen.
Nach 2 Wochen hatte ich mich halbwegs wieder im Griff und dachte, ok, ich halte es auch aus, ihn auf Arbeit zu sehen. Es war ok. Kontakt habe ich nicht mehr gesucht.
Dafür er wieder.
Keine 4 Wochen nach ihrem Wiedereinzug, waren wir wieder vereint.
Er sagte, er hätte das so vermisst mit uns und er käme an sie nicht ran. Er meinte das Körperliche. Für ihn war es sinnlos, wenn das nicht wiederkommen würde. Sie hatten auch davor schon jahrelang keinen Sex gehabt. Es hatte ihm auch nicht gefehlt, weil er es nicht mehr kannte, bis er mich getroffen hat.
Von da ab wurde es kurioserweise immer enger und enger, OBWOHL sie wieder zusammengewohnt hatten und er auch sagte, dass sie das so beibehalten wollten. Urlaube und alles drum und dran inklusive. Familienleben auf der einen Seite. Ich heimlich auf der Anderen Seite.
Mittlerweile sprach auch er natürlich von Gefühlen und dass ich mir null Gedanken machen müsste.
Witzbold. JEDEN Tag hab ich mir Gedanken gemacht, was wohl als nächstes wieder kommt.
So ziemlich 1 Jahr hab ich das dann mitgemacht und unter der Situation aber auch mehr und mehr gelitten und als ich innerlich soweit war, dass ich dachte, das hat keinen Sinn mehr, ich geh daran kaputt.... da steht er letztes Jahr nach Pfingsten plötzlich vor mir und eröffnet mir, dass er auszieht.
Da war ich ausnahmsweise mal positiv vom Donner gerührt.
Ich voller Zweifel wieder, dass er es durchzieht, aber er hat es getan.
Er ist sehr dicht in meine Nähe gezogen und wir wollten gucken, was wird. Über unsere Gefühle zueinander waren wir uns mittlerweile einig.
So wie ich es mir vorgestellt hatte, wurde es aber nicht. Von den vielen Rückschlägen in unserer Geschichte war ich äußerst misstrauisch und sensibel geworden. Ich hab hinter jeder Ecke irgendwas vermutet und es wurde zunehmend anstrengend.
Er selbst hatte eh auch zu kämpfen, weil er sich in der Wohnung nicht wohlfühlte und ich hab ihn zusätzlich gestresst.
Wir waren zu der Zeit öfter an dem Punkt, das ganze zu beenden. Er, weil er sich unter Druck gesetzt fühlte und ich, weil ich von Misstrauen zerfressen war.
Ende vom Lied, er hat die Wohnung zum 1.12. letzten Jahres gekündigt gehabt. Ohne es mir zu sagen. (Die Wohnung war von Anfang an befristet, weil möbliert und er hätte sich nach 6 Monaten ummelden müssen)
Der nächste Schlag. Ich hab es durch Immobilienscout erfahren.
Er sagte, kein Grund zur Beunruhigung. Seine Frau fuhr mit Kind in Kur und die Wohnung war 3 Wochen leer. Er hätte für Januar schon eine neue Wohnung in Aussicht.
Es würde sich nichts ändern zwischen uns.
Ich hab ihm angemerkt, dass es ihm richtig schwer fiel, dort vorübergehend wieder einzuziehen. Es ist übrigens im Prinzip seine Wohnung. Er ist als Mieter eingetragen.
Die 3 Wochen, wo sie zur Kur war und er alleine, waren natürlich nochmal wieder ein Stück mehr des Zusammenrückens und des "Sicherseins", dass doch alles echt sein muss.
Im Januar hat er verstärkt nach Wohnungen gesucht, aber es ließ immer mehr nach.
Ich habe mal wieder keine Ruhe gegeben und er fühlte sich wieder vermehrt unter Druck.
Dann erwischte alle 3 Corona. Wohnungssuche noch mehr in die Ferne gerückt.
Im März stand sein Urlaub an. Ursprünglich sein Alleiniger. Aus Erfahrung hatte ich ein komisches Gefühl. Und es bestätigte sich. Sie hatte ihren Urlaub umgeworfen und auf seinen gelegt und kurz vorher eröffnete er mir, dass sie nochmal verreisen. Der Kleinen wegen. Bevor sie in die Schule kommt, weil es danach zu teuer werden würde.
Abermals vom Donner gerührt.
Während des Urlaubs hab ich ihn bis auf wenige SMS gelassen.
Ich bin auch selbst mal zur Ruhe gekommen, muss ich sagen.
Er kam wieder und hat mich überschüttet mit SMS.
Dass es ein Fehler war und er gemerkt hat, dass er mit der falschen Person dort war. Er kann und will nicht ohne mich.
Die Wohnungssuche würde jetzt wieder vorangetrieben werden, Gütertrennung wurde besprochen.
Der Urlaub war Ostern.
Wir haben jetzt Ende Juni.
Es ist nach wie vor keiner ausgezogen.... Ich fange an, nicht mehr zu wollen und vor allem, nichts mehr zu glauben. Es zermürbt mich.
Ich bin in meiner persönlichen Sackgasse!
Oh mein Gott, es ist soooo lang geworden und fast erstmal nur ein Abspulen von 4 Jahren, die das unfassbare Hin und her verdeutlichen sollen.
Ich hoffe, jemand ist bis hierhin gekommen.
Auch für mich selbst war das grad ein Riesen Kraftakt, das alles so zu versuchen wiederzugeben. Da ist emotional natürlich noch so so viel mehr, als das das jetzt hier grad deutlich wird.
Dazu dann aber im hoffentlichen Austausch mehr.