Sommerwind
Aktives Mitglied
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- 31 Jan. 2018
- Beiträge
- 196
Hallo ihr Lieben,
lange Zeit war ich hier stille Mitleserin ... (so fangen hier viele erste Nachrichten an.) Auch ich bin eine von ihnen, habe gelesen, mich sehr oft selbst erkannt, mitgefiebert und mich gefreut, wenn es gut ausging und vor allen Dingen: Ich habe viel gelernt ... über mich, über ihn und, dass nicht immer alles so ist, wie es sich anhört oder aussieht.
Ich schreibe meine Geschichte hier auch nicht auf, um ihn für mich zu gewinnen ... ich möchte einigen von euch einfach Mut machen, dass es auch ein Leben nach der Affäre geben kann und dass manches nur schön aussieht, weil wir es so sehen wollen.
Meine Affäre begann vor zweieinhalb Jahren. Ich lebte in einer eingeschlafenen Beziehung ohne große Emotionen und einige Jahre ohne S6. Er, 12 Jahre jünger, verheiratet, zwei Kinder war aktiv auf der Suche nach einem Seitensprung, da er in seiner Ehe sexuell sehr auf Sparflamme gehalten wurde und wenn dann eben nur 0815. Hatte mir bis dahin der Mut für die Trennung gefehlt, hatte ich ihn plötzlich und wusste, dass ich mit 52 ein Recht auf ein Leben habe, in dem noch etwas passiert.
Und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Es fühlte sich einfach fantastisch an. Ich bekam Aufmerksamkeit, wurde als Frau wieder wahrgenommen und ich begann mich immer besser zu fühlen, veränderte mich auch äußerlich, habe mir eine Wohnung neu eingerichtet, fand neue Hobbys ... kurz: ich lebte wieder.
Und Zwischendurch litt ich ... vor Sehnsucht, weil er Sehnsucht hatte, wenn er schlecht drauf war ...
Im Laufe der Zeit wurde weniger per WhatsApp kommuniziert und mehr telefoniert. Was sich am Anfang gut anfühlte, wurde zum schleichenden Ende der Affäre. Ich bekam mehr mit, als gut war ... seine Eigenheiten, seine teilweise schon narzisstische Art, wie er von seiner Frau sprach, wie er seinen Kindern predigte, dass man nicht lügen darf ...
Irgendwann wollte sich seine Frau trennen, wollte einfach ohne ihn weiterleben (gut strategiert würde ich sagen)und er fängt an mit ihr zur Paartherapie zu dackeln UND weiter mit mir zu telefonieren und zu treffen.
Und da kam endlich wieder mein klarer Verstand zum Vorschein und ich fragte mich: Willst du diesen Mann? Er ist nicht zufällig in einer Affäre gelandet, ich bin nach seinen Aussagen die Dritte AF. Er belügt und betrügt die Frau, der er vorm Altar ewige Treue geschworen hat und die ihm zwei wirklich prächtige Kinder geboren hat. Wahrscheinlich würde er auch mich belügen und betrügen. Er ist narzisstisch veranlagt und er beginnt immer mehr, mich wie selbstverständlich zu betrachten.
Daraufhin habe ich im Sommer die Affäre beendet und er begann zu kämpfen. Es gab dann doch noch zwei Treffen.
Für nächste Woche hatten wir uns wieder verabredet. Und es wäre wie immer gelaufen: er kommt mit dem Zug, wird von mir am Bahnhof abgeholt, es wird gemeinsam gefrühstückt, ich koche zu Mittag, habe Kuchen gebacken oder wir fahren Kaffeetrinken, abends bringe ich ihn wieder zum Bahnhof und dazwischen viel S6 und reden ... Wer bis hier gelesen hat und sich nun gerade an den Kopf fasst, dem kann ich aus heutiger Sicht zustimmen. Selbst wenn ich in seiner Stadt war, habe ich das Hotelzimmer bezahlt. .. lange habe ich das alles gut gefunden, wie es war. Ich tat es gern ... ich liebte ihn.
Nun begann er vor dem geplanten Besuch immer öfter über gestiegene Fahrpreise zu mosern, er erwähnte es bei jeder auch noch so unpassenden Gelegenheit. Hieß für mich im Klartext: Beteilige dich an den Kosten, du wirst mir zu teuer. Und nun trafen der klare Verstand und die Enttäuschung, gepaart mit Wut über sein Verhalten aufeinander, ich fühlte mich wie eine Alte, die es nötig hat, sich einen Mann zu finanzieren und ich schrieb ihm, dass ich für niemanden eine finanzielle Belastung sein möchte und er die Zeit dann lieber kostengünstig mit seiner Familie verbringen soll. Ergebnis war folgende Nachricht: Er ist nun mal direkt und ich bekomme immer alles in den falschen Hals. Das war am Samstag und gestern habe ich festgestellt, dass ich bereits in einigen Medien gelöscht bin. So schnell kann das also gehen
Mein Resümee:
Er war lange Zeit ein wichtiger Punkt in meinem Leben, dadurch, dass er in mein Leben trat, habe ich den Absprung aus meiner eingeschlafenen Beziehung geschafft. Im ersten Jahr war mein größter Wunsch, ihn bei mir zu haben... ich hätte ihm einen roten Teppich ausgerollt und die Türen zum Empfang aufgerissen. Im Laufe des zweiten Jahres wurde mir immer mehr bewusst, dass ich jetzt wahrscheinlich die Tür doppelt versperren würde.
Vieles sieht aus der Entfernung und mit wenig Kontakt anders aus, als es ist. Wir bekommen immer nur die Szenen einer Ehe präsentiert, wie er sie schildert. Und NEIN, ich möchte jetzt nicht alle AM’s über einen Kamm scheren. Nur manchmal ist unser Blick durch die rosa Brille getrübt und die Schmetterlinge im Bauch lassen vieles in einem anderen Licht erscheinen, einfach, weil es sich gut anfühlt ... Es ist meine Geschichte und ich bin dankbar, dass ich sie erleben durfte ... ich habe endlich wieder geliebt, gelebt, zu mir gefunden und erkannt, was ICH will und besonders dankbar bin ich, dass es dieses Forum gibt. Hier habe ich erkannt, dass ich nicht allein in so einer Situation stecke und habe mir hier Kraft geholt.
Als ich gestern festgestellt habe, dass er beginnt, mich aus seinem Leben zu löschen, flossen nicht mal Tränen... Es war der richtige Zeitpunkt zu gehen und ich gehe gestärkt aus dieser Affäre.
Danke fürs Lesen ☺️
lange Zeit war ich hier stille Mitleserin ... (so fangen hier viele erste Nachrichten an.) Auch ich bin eine von ihnen, habe gelesen, mich sehr oft selbst erkannt, mitgefiebert und mich gefreut, wenn es gut ausging und vor allen Dingen: Ich habe viel gelernt ... über mich, über ihn und, dass nicht immer alles so ist, wie es sich anhört oder aussieht.
Ich schreibe meine Geschichte hier auch nicht auf, um ihn für mich zu gewinnen ... ich möchte einigen von euch einfach Mut machen, dass es auch ein Leben nach der Affäre geben kann und dass manches nur schön aussieht, weil wir es so sehen wollen.
Meine Affäre begann vor zweieinhalb Jahren. Ich lebte in einer eingeschlafenen Beziehung ohne große Emotionen und einige Jahre ohne S6. Er, 12 Jahre jünger, verheiratet, zwei Kinder war aktiv auf der Suche nach einem Seitensprung, da er in seiner Ehe sexuell sehr auf Sparflamme gehalten wurde und wenn dann eben nur 0815. Hatte mir bis dahin der Mut für die Trennung gefehlt, hatte ich ihn plötzlich und wusste, dass ich mit 52 ein Recht auf ein Leben habe, in dem noch etwas passiert.
Und so nahm die Geschichte ihren Lauf. Es fühlte sich einfach fantastisch an. Ich bekam Aufmerksamkeit, wurde als Frau wieder wahrgenommen und ich begann mich immer besser zu fühlen, veränderte mich auch äußerlich, habe mir eine Wohnung neu eingerichtet, fand neue Hobbys ... kurz: ich lebte wieder.
Und Zwischendurch litt ich ... vor Sehnsucht, weil er Sehnsucht hatte, wenn er schlecht drauf war ...
Im Laufe der Zeit wurde weniger per WhatsApp kommuniziert und mehr telefoniert. Was sich am Anfang gut anfühlte, wurde zum schleichenden Ende der Affäre. Ich bekam mehr mit, als gut war ... seine Eigenheiten, seine teilweise schon narzisstische Art, wie er von seiner Frau sprach, wie er seinen Kindern predigte, dass man nicht lügen darf ...
Irgendwann wollte sich seine Frau trennen, wollte einfach ohne ihn weiterleben (gut strategiert würde ich sagen)und er fängt an mit ihr zur Paartherapie zu dackeln UND weiter mit mir zu telefonieren und zu treffen.
Und da kam endlich wieder mein klarer Verstand zum Vorschein und ich fragte mich: Willst du diesen Mann? Er ist nicht zufällig in einer Affäre gelandet, ich bin nach seinen Aussagen die Dritte AF. Er belügt und betrügt die Frau, der er vorm Altar ewige Treue geschworen hat und die ihm zwei wirklich prächtige Kinder geboren hat. Wahrscheinlich würde er auch mich belügen und betrügen. Er ist narzisstisch veranlagt und er beginnt immer mehr, mich wie selbstverständlich zu betrachten.
Daraufhin habe ich im Sommer die Affäre beendet und er begann zu kämpfen. Es gab dann doch noch zwei Treffen.
Für nächste Woche hatten wir uns wieder verabredet. Und es wäre wie immer gelaufen: er kommt mit dem Zug, wird von mir am Bahnhof abgeholt, es wird gemeinsam gefrühstückt, ich koche zu Mittag, habe Kuchen gebacken oder wir fahren Kaffeetrinken, abends bringe ich ihn wieder zum Bahnhof und dazwischen viel S6 und reden ... Wer bis hier gelesen hat und sich nun gerade an den Kopf fasst, dem kann ich aus heutiger Sicht zustimmen. Selbst wenn ich in seiner Stadt war, habe ich das Hotelzimmer bezahlt. .. lange habe ich das alles gut gefunden, wie es war. Ich tat es gern ... ich liebte ihn.
Nun begann er vor dem geplanten Besuch immer öfter über gestiegene Fahrpreise zu mosern, er erwähnte es bei jeder auch noch so unpassenden Gelegenheit. Hieß für mich im Klartext: Beteilige dich an den Kosten, du wirst mir zu teuer. Und nun trafen der klare Verstand und die Enttäuschung, gepaart mit Wut über sein Verhalten aufeinander, ich fühlte mich wie eine Alte, die es nötig hat, sich einen Mann zu finanzieren und ich schrieb ihm, dass ich für niemanden eine finanzielle Belastung sein möchte und er die Zeit dann lieber kostengünstig mit seiner Familie verbringen soll. Ergebnis war folgende Nachricht: Er ist nun mal direkt und ich bekomme immer alles in den falschen Hals. Das war am Samstag und gestern habe ich festgestellt, dass ich bereits in einigen Medien gelöscht bin. So schnell kann das also gehen
Mein Resümee:
Er war lange Zeit ein wichtiger Punkt in meinem Leben, dadurch, dass er in mein Leben trat, habe ich den Absprung aus meiner eingeschlafenen Beziehung geschafft. Im ersten Jahr war mein größter Wunsch, ihn bei mir zu haben... ich hätte ihm einen roten Teppich ausgerollt und die Türen zum Empfang aufgerissen. Im Laufe des zweiten Jahres wurde mir immer mehr bewusst, dass ich jetzt wahrscheinlich die Tür doppelt versperren würde.
Vieles sieht aus der Entfernung und mit wenig Kontakt anders aus, als es ist. Wir bekommen immer nur die Szenen einer Ehe präsentiert, wie er sie schildert. Und NEIN, ich möchte jetzt nicht alle AM’s über einen Kamm scheren. Nur manchmal ist unser Blick durch die rosa Brille getrübt und die Schmetterlinge im Bauch lassen vieles in einem anderen Licht erscheinen, einfach, weil es sich gut anfühlt ... Es ist meine Geschichte und ich bin dankbar, dass ich sie erleben durfte ... ich habe endlich wieder geliebt, gelebt, zu mir gefunden und erkannt, was ICH will und besonders dankbar bin ich, dass es dieses Forum gibt. Hier habe ich erkannt, dass ich nicht allein in so einer Situation stecke und habe mir hier Kraft geholt.
Als ich gestern festgestellt habe, dass er beginnt, mich aus seinem Leben zu löschen, flossen nicht mal Tränen... Es war der richtige Zeitpunkt zu gehen und ich gehe gestärkt aus dieser Affäre.
Danke fürs Lesen ☺️