angel17 schrieb:
Als Eltern für sich selbst die Verantwortung zu tragen und sie nicht seinen Kindern aufzuladen, beinhaltet für mich auch die Problematik, die du angesprochen hast.
Die Liebe und die "Macht" zwischen Eltern- und Kindern ist immer ungleich verteilt. In jungen Jahren sind Kinder auf Gedeih und Verderb ihren Eltern ausgeliefert, da sie allein nicht überlebensfähig sind. Meist sind Eltern in dieser Zeit die mit Abstand wichtigsten Bezugspersonen für sie.
Mit jedem Jahr werden die Kleinen dann aber selbständiger und wollen es auch werden. Vermutlich löst dies in allen Eltern sowohl Freude als auch Verlustängste aus.
Eltern, bei denen die Freude überwiegt, haben eine gesunde Einstellung zum Leben und sehen in ihren Kindern "lediglich" eine von mehreren Sinn erfüllenden Bereichen.
Eltern, bei denen die Verlustängste überwiegen, fehlt es oft an alternativen Sinnbereichen in ihrem Leben. Das Bedürfnis seinem Kind Liebe zu geben und zu empfangen bekommt dann oft einen für die Eltern-Kind-Beziehung ungesunden Charakter.
Kinder fühlen sich dann in die Pflicht genommen. Sie empfinden es als erdrückende Last einen derart hohen (überhöhten) Stellenwert im Leben ihrer Eltern zugesprochen zu bekommen. Kinder wollen schlicht nicht für das Glück ihrer Eltern verantwortlich sein.
LG, Banane
Nun was Du sagst Banane, dass hat alles Hand und Fuß und kann ich sehr gut nachvollziehen.
Verlustangst wurde durch meine Erfahrungen in frühester Kindheit ein "leider" unangenehmer Wegbegleiter und zu einem Glaubenssatz tief in meinem UB, wobei ich genau diesen Aspekt mir sehr genau ansehe und das jetzt mal akzeptiere.
Es ist interessant, dass meine anderen Kinder, offensichtlich mich so nicht sehen oder anders damit umgehen können.
Ich schleich weiß Gott nicht mit hängender Miene in der Gegend um.
Bin so verliebt in meinen Beruf, lerne täglich so viele neue Menschen kennen und das beste daran ist, ich hab es geschafft, dies alles auf selbständiger Basis zu tun.
Diese Entwicklung begann vor 3 Jahren, also schon während meiner Mutter so krank wurde und das ganze Drama um die Familie begann.
Meine Tochter und ich hatten sehr viel Spaß zusammen. Sie war auch immer glücklich, dass der kleine Mann, mein Enkel, sich so wohl bei mir fühlt, ich , seine "Momi" die einzige Bezugsperson war, wo er auch gerne über Nacht blieb.
Der Auslöser war der Tod meiner Mutter, der plötzlich alles umkehrte.
Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber manchmal denke ich, dass ich das "Erbe" meiner Mutter weiter trage. Denn meine Schwester hat ja das letzte Jahr den Kontakt zu unserer Mutter abgebrochen. Warum, weshalb ist eine lange Geschichte.
Es ging ihr mit dem ganzen Missbrauch, die Erwartungshaltung der Eltern (besonders die von Ihrem Vater ausging und verbalbrutal verlangt wurde) sehr, sehr schlecht.
Ich hab das verstanden, fühlte mich auch solidarisch meiner Schwester verbunden.
Doch ich musste zurück zu meiner Mutter, ich hatte eine ganz andere Geschichte mit Ihr zu klären. Das brachte mir auch den Kontaktabbruch seitens meiner Schwester zu mir.
Meine Tochter hat ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Schwester. Damit möchte ich gleich festhalten, ich glaub nicht, das meine Schwester, meine Tochter bewusst beeinflusst, doch ihre Handlung ist Beispiel, wenn ihr versteht was ich meine.
Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit meinem Anwalt, der mich bei der Verlassenschaft vertreten hat und er ist noch dazu Mediator.
Das ist ein riesen Vorteil.
Jedenfalls hörte er sich (natürlich einseitig ) meine Sicht der Dinge an und ihr könnt mir glauben, ich weiß meine "Anteile" schon sehr gut einzuschätzen.
Er vermutet, dass meine Tochter, meiner Schwester gegenüber so etwas wie eine solidarische Verbindung hat. Bedingt dadurch, dass diese ja in dem kleinen Ort, vom Vater denunziert bis auf die Knochen, keinen leichten Stand mehr hat.
Meine Vermutung ist, dass die Vorkommnisse bei der Scheidung (ihres Stiefvaters) damals, sie hart getroffen haben. Ich habe erst im Nachhinein z. B. erfahren, dass sich meine Mädchen damals große Sorgen um mich machten, wobei eben meine mittlere Tochter, doch meist bei mir war und viel mehr mitbekam (die Schläge usw) (damals 17) während die andere sehr oft mit Ihrem Freund zusammen war und mein Sohn 12 Jahre, so glaub ich, doch sehr viel von den Mädels unterstützt wurde.
Ich musst unsere Existenz sichern und beruflich war ich ordentlich gefordert.
Wir haben das gemeinsam souverän gelöst, die Übersiedlung, die neue wunderschöne Wohnung, das alles in 6 Wochen!!! Wir waren ein tolles Team.
Meine Älteste maturierte gerade und 2 Jahre später meine mittlere Tochter mit Auszeichnung.
Nun, meine Schwester und meine Tochter tauschen sich ja auch sehr viel aus und möglicherweise, fühlt meine Tochter hier ähnlich wie meine Schwester.
Kann gut sein, dass sie nun ähnlich denkt und einen Kontaktabbruch zu mir als möglichen "Selbstschutz" sieht.
Ich liebe meine Schwester und ich weiß, dass sie ihren Weg gehen musst und mich freut, wenn ich heute ab und zu in WA ein neues Profilbilchen sehe, in dem Sie fröhliche Bilder einstellt. Sie lacht wieder und das ist gut so.
Ja Banane, Deinen Vorschlag, wie ich die Geburtstagsgrüße sende, nehme ich sehr gerne an.
Wasser fließt von Oben nach Unten und das ist jetzt genau der Punkt, das möchte ich Ihr gerne zeigen, dass sie weiß, sie ist für nichts und niemanden sondern nur für sich verantwortlich war und ist.
Ich gab mein Bestes und meine Kinder sind mir das wichtigste auf der Welt. Das hat nichts damit zu tun, Ihnen ständig auf der Pelle zu hocken. Das tu ich ganz bestimmt nicht, hab ich nie getan.
Mein Lebenswunsch war es immer eine intakte Familie zu haben, für meine Kinder da zu sein (denn das kannte ich von meinen Eltern in weiten Strecken meines Kindseins überhaupt nicht). Es ist mir so leider nicht geglückt.
Tja, das Leben wird vorwärts gelebt und nach hinten verstanden.
Hast Du einen Vorschlag Banane, wie ein solcher Geburtstagstext in etwa klingen könnte?
Du bist da sehr gewandt und ich lerne gerne von Dir
@ Angel
Danke für Deine Offenheit und Danke, dass Du Dich hier bei mir einbringst.
Ich weiß, was Du mir mit all dem sagen wolltest.
Meine "Kelllerkinder" schaue ich mir sehr gut an, stehe dazu und beschönige nix.
Diese Offenheit haben meine Kinder bisher immer geschätzt. Sie wissen auch, dass ich nicht unfehlbar bin und mir niemals zu gut bin, die Hand zur Versöhnung auszustrecken.
Mit meiner älteren Tochter bin ich ja sehr viel zusammen und manchmal kommen hier so Bemerkungen von Ihr durch, die mich ganz schön schlucken lassen.
Wir reden das dann aus und ich höre ihr einfach zu.
Da kommen dann schon so Sätze sehr häufig in der Möglichkeitsform.
Hauptsächlich geht's hier um meinen Ex-Mann, dem sie vorwirft, unseren gemeinsamen Sohn bevorzugt zu haben.
Das ist Ihre Wahrnehmung und ich verstehe sie da auch, weil ja auch nicht unbegründet.
ABER ich fühl mich da oft in den Topf mit hinein geworfen, denn ich machte keinen Unterschied in der Liebe zu meinen Kindern.
Patchwork ist nicht einfach und doch finde ich, haben wir 5 großartige Kinder und diese stehen heute ALLE ausnahmslos mit beiden Beinen im Leben.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung, möchte sie nicht missen und liebe alle wie sie sind!
Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen.......