Ich weiß nicht weiter ...

Urmeli

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und versuche gleich mal mein Problem zu schildern ... weil ich weiß nicht weiter ... trotz vielem Lesen, hier und auch sonst ...

Doch alles von Anfang an:
Ich bin 37, m und lebe seit nunmer fast 19 Jahren in einer Beziehung. Wir sind nicht verheiratet haben keine Kinder und leben von diesen 19 Jahren ca. 17 Jahre in einer Fernbeziehung ... Uns beiden war der Beruf wichtig, wir sind auch beide recht erfolgreich gewesen, was das angeht, und wir beide haben dem anderen diese Freiheit und Möglichkeit gegeben. Kinder und Heirat haben wir (in Absprache) immer auf einen späteren "geeigneteren" Zeitpunkt verschoben. (Obwohl ich sie 2009 schon mal gefragt hatte, ob sie mich heiraten möchte). Wir waren das perfekte glückliche Pärchen, schon seit Schulzeiten zusammen, bei allen Freunden das Vorzeige-Paar. Für uns und alle anderen war eigentlich klar, dass wir "wie verheiratet" sind.

Doch wie es so ist, es kam anders ... natürlich hatten auch wir unsere Problemchen aber nichts sonderlich ernstes ... klar, unsere Fernbeziehung war immer eine Belastung. Und ehrlich gesagt hauptsächlich für sie, da sie die größte Zeit immer gependelt ist und das rechne ich ihr hoch an! Vielleicht ein Punkt, der immer ein Problem war ... wir hatten nie wirklich gemeinsame Hobbies. Heißt nicht, dass wir unsere Zeit nicht schön miteinander verbracht haben, aber z.B. sportlich haben wir unterschiedliche Interessen.

Wo fingen nun die "wirklichen" Probleme an?? Schwer zu sagen aber aus meiner Sicht ging es los, als sie beruflich eine schwierige Zeit hatte ... viel Stress, wenig Zeit, ich habe ihr (sehr) viel geholfen, so dass auch ich damit irgendwie belastet war. Nachdem dieses Thema mehr oder weniger erledigt war (ging über Monate), hatte sie einen diagnostizierten Burn-out. Wir entfremdeten uns, sie benötigte Abstand, Ruhe (auch vor mir), blieb immer häufiger in ihrer Wohnung (an ihrem Arbeitsplatz). Ich konnte (gefühlt) nichts für sie tun, war hilflos. Zärtlichkeit und körperliche Nähe war nicht mehr existent. Nach wiederum mehreren Monaten fing sie sich langsam wieder, es ging ihr wieder besser, was unsere Beziehung aber kaum verbesserte ...

In dieser Zeit lernte ich eine relativ neue (verheiratete) Arbeitskollegin kennen, anfangs war sie nur eine gute Freundin, wir redeten und lachten viel. Ich fühlte, dass jemand zuhört, ich fühlte mich verstanden. Wir gingen vielleicht 1-2 mal einen Kaffee trinken, mehr nicht ... für mich war klar, da ist nichts, sie ist verheiratet, ich in einer Beziehung ...

Danach kam ein weiterer Schicksalsschlag für meine Freundin ... ein Tumor wurde entdeckt - anfangs hieß es, relativ sicher bösartig (was sich am Schluss glücklicherweise als falsch heraus gestellt hat), dennoch eine riesen Belastung für sie. Viele Arztbesuche, viele Entscheidungen zu treffen, OPs, Nachbehandlungen, etc.

Und jetzt kommt das schlimme - und alle mögen mich jetzt hier steinigen - ja, während dieser Zeit war ich nicht wirklich für sie da, ich war mit dem Kopf woanders ... ich konnte sie nicht mehr unterstützen, ich weiß nicht warum ... im Nachihinein betrachtet war ich ein richtig mieses Schwein, sie in der Situation "alleine" zu lassen ... und ja, das weiß ich, und ja, so fühle ich mich auch ...
Trotz allem habe ich mich in dieser Situation häufiger mit der anderen Frau getroffen ... Sie gab mir zu verstehen, dass ihr mehr an mir lag, und ja, das Knistern war zu spüren ... Sie erzählte mir, dass es in ihrer Beziehung ebenfalls Probleme gab ... das verband uns irgendwie ... wir redeten darüber
Auch hier muss ich im Nachhinein sagen, dass ich in dieser Situation wahrscheinlich zu negativ über meine Freundin gesprochen habe ... ich habe sie und unsere Beziehung oft schlecht gemacht ...

Na ja, wir kamen uns näher, küssten uns, trafen uns öfters, schrieben uns fast täglich Nachrichten ...
Sie ging in den Urlaub, ich ging (mit meiner Freundin) in den Urlaub ... Danach eröffnete mir meine Affäre, dass sie sich von ihrem Mann trennen wird - auf mehrfache Nachfrage nicht wegen mir ...
Ihr Mann hatte irgend etwas bemerkt, kam zu mir und fragte mich aus, wollte zu meiner Freundin gehen - was er aber schlussendlich nicht getan hat ...
Dies war allerdings für mich der Anlass, das ganze zu beenden ... zu viel schlechtes Gewissen, zu viel von allem ...

Zwei Monate sahen und hörten wir wenig voneinander ... klar, man sah sich beim arbeiten, wir hatten auch miteinander zu tun ...
während dieser Zeit ging es meiner Freundin nach der OP wieder deutlich besser ... dennoch schafften wir es nicht, wieder etwas positives in unsere Beziehung zu bekommen, sie wollte trotzdem oft noch Abstand, weiterhin keine Zärtlichkeiten, sie wollte nicht mit auf Geburtstage, etc.

Zuu irgend einem Anlass - ich weiß nicht mehr genau, irgendwann im November - nahm ich den Kontakt wieder zu meiner Affäre auf. Ich überzeugte sie, dass ich sie wieder sehen möchte. Doch auch sie mochte mich noch immer ... Wir verstanden uns schnell wieder sehr gut miteinander. Und wir fingen an, miteinander zu schlafen.

Ich war verwirrt, bin es ehrlich gesagt immer noch. Ich bin nicht der Typ, der Affären hat, hatte bisher noch nie eine. Aber ich hatte mich verliebt. Sie gab mir Zeit, hörte mir zu, verstand mich, und ja, ich will ehrlich sein, das körperliche war auch schön.
Das ganze ging 3 Monate, wir sahen uns immer häufiger, unternahmen mehr miteinander, ich blieb über Nacht, es war sehr schön.
Doch ich hatte auch ein schlechtes Gewissen, ich wusste, ich tue meiner Freundin unrecht. Und ich wollte sie nicht verlassen. Ich war hin und her gerissen.
Einerseits die langjährige Beziehung, voller Vertrautheit, blindes Verständnis, familiäre Liebe, der Gewissheit, dass man mit diesem Menschen alt werden wollte, leider ohne jegliche Zärtlichkeit oder Zweisamkeit ...
auf der anderen Seite, eine neue Liebe (übrigens gleich alt), Schmetterlinge im Bauch (ja, und ich weiß auch, dass die vergehen ...), viel reden, Zärtlichkeit, Humor, Spaß, neue Erlebnisse teilen ...

Ich konnte (oder ja, vielleicht wollte ich auch nicht) mich nicht entscheiden. Ich wollte meine Freundin nicht verlassen, ich wollte/konnte es nicht beenden. Ich hatte zuviel Angst vor der Zukunft, wie reagiert sie, was sagen Freunde und Familie, ich war wie gelähmt. Aber ich wollte auch sie als Person nicht verlieren ... aber waren da noch Gefühle?!? Ich weiß es immer noch nicht ...
Auf der anderen Seite war sie, ich war verliebt, doch war/ist sie es "wert"?! Schreckliche Gedanken, ich weiß ...

Meine Affäre drängte mich zu einer Entscheidung ...
In diesem Zeitraum schlug meine Freundin einen (großen) Urlaub vor und ich willigte ein. Einerseits wollte ich uns eine Chance geben, wieder zueinander zu finden, andererseits musste sie mich überreden, ich wollte nicht so wirklich ...
Meine Affäre war außer sich ... sie konnte den Urlaub nicht verstehn und wir stritten deshalb ... Sie sagte, ich solle mich entscheiden, bis nach dem Urlaub

Der Urlaiub war schön, ich genoss ihn mit meiner Freundin, wir hatten seit langem mal wieder sehr schöne Momente, lachten miteinander ... doch parallel schrieb ich immer noch meinre Affäre, war in Gedanken auch (nicht immer aber auch) bei ihr.
Ich hielt diese Zerrissenheit nicht mehr aus ... Ich war am Ende ...

Am letzten Tag des Urlaubs beichtete ich meiner Freundin alles ...
Der Anfang vom Ende ...
Sie flippte aus, war wütend, sauer, aggresiv ... zurecht ...
Sie rief meiner Affäre an, bedrohte und beschmipfte sie, sie "zwang" mich ebenfalls anzurufen und ihr zu sagen, dass es aus und vorbei ist.
Ich tat alles, fast alles ...
Es wurde 3-4 Wochen eine üble Schlammschlacht, meine Freundin schickte emails und Nachrichten, meine Affäre als Antwort intime Details ... es schaukelte sich lange hoch ... zwischendurch war sogar mal eine mögliche Schwangerschaft in Diskussion, was sich allerdings als Fake heraus stellte ...
Und jetzt ... aktueller Stand ist, dass ich mit meiner Affäre mit harschen Worten per email Schluss gemacht habe (mit Kopie an meine Freundin als "Beweis" ) - ehrlich gesagt, bereue ich dies, da ich ihr trotz allem nichts böses wollte und ihr auch nicht weh tun wollte ... Ich sehe meine Freundin, doch dort ist (natürlich) nichts im Lot. Sie macht mir (nur noch) Vorwürfe, stundenlang, am Telefon, am Wochenende ... und verlangt Dinge von mir, die ich nicht geben kann und möchte (z.B., kündigen, Wohnung wechseln, meiner Affäre mehrfach sagen, wie sch... ich sie finde etc.)

Doch was das allerschlimmste ist ... Ich weiß nicht weiter ... ich habe alles kaputt gemacht, beide Frauen zutiefst verletzt ...
Meine Freundin möchte es mit mir weiter versuchen, vorausgesetzt ich tue die Dinge, die sie verlangt. Ich habe ihr gesagt, dass ich das auch möchte, doch ich bin wie versteinert, ich kann nicht um sie kämpfen, wie sie das gerne möchte. Sie sagt ich bin zu passiv, würde nichts tun, sie müsste alles sagen. Eigentlich müsste das von mir kommen ...
Das Problem ist, ich bin mir über meine Gefühle nicht im Klaren ...
Ich habe sie wahnsinnig geliebt, tue es wahrscheinlich immer noch auf eine Art und Weise ... fast schwesterlich ... ich möchte sie nicht verlieren, ihre Familie, unsere gemeinsamen Freunde ... alle können nicht verstehen, dass ich nicht "kämpfe" ...

Auf der anderen Seite meine Affäre ... ich sehe sie im Büro, wir haben eine zeitlang kein Wort miteinander gewechselt. Mittlerweile reden wir wieder, über berufliches ... aber verdammt nochmal ... da sind immer noch Gefühle, ich bekomm sie nicht aus meinem Kopf, ich vermisse sie, würde ihr das am liebsten sagen, tue es aber nicht ... Ich würde ihr gerne erklären, warum ich den ganzen Mist gemacht habe, tue es aber nicht ...

Ich verstehe das nicht ... ich bin so hin und her gerissen ... mein Kopf sagt bleibe, mein Herz sagt sei kein Feigling und versuch dein neues Glück ... (auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine Affäre nochmal wollen würde ...)

Oh mann ... ist ein ewig langer Text geworden -- tut mir Leid ... das liest bestimmt kein Mensch - irgendwie tut es aber auch schon gut, das hier zu schreiben ...

Ich würde mich auf jede Antwort, Hilfe o.ä. freuen ...
Erwarte auch wilde Beschimpfungen, was für ein Schwein ich bin ... ich weiß es, und das macht mich zudem auch noch fertig ...

Urmeli
 

Ava Gardner

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Hallo Urmeli,

ich habe mir deinen Text sehr wohl durchgelesen, mit der Zeit wirst du sehen, dass du dich auf die Menschen hier im Forum sehr verlassen kannst, sie sind immer da.

Nun zu dir. Ich spüre deine Zerrissenheit wirklich in jedem deiner geschriebenen Worte. Ich habe eine Gänsehaut, weil du das alles so leidenschaftlich erzählst.

Gegen Ende schreibst du ja - Herz gegen Verstand. Auf der einen Seite diese Verantwortung für einen Menschen der dir wichtig ist und auf der anderen Seite möchtest du glücklich sein.


Seit wann kennst du deine Arbeitskollegin bzw. seit wann seit ihr als Affäre zusammen?


Ganz lieben Gruss,
Ava
 

Urmeli

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Hallo Ava,

danke für deine Antwort! (du bist ziemlich schnell im lesen ...)

Kennen tue ich meine Kollegin seit ca. 1.5 Jahren, vor ca. 1 Jahr haben wir uns angefangen zu treffen, im Sommer haben wir viel Zeit miteinander verbacht.
Dann war die angesprochene Unterbrechung von September bis November.
Seit Ende November war es dann wohl eine "richtige" Affäre :/
bis ich es Ende März dann gebeichtet habe.

viele Grüße,
Urmeli
 

Ava Gardner

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Auch das schnelle Lesen und das Wichtige rauszufiltern ist nur Übungssache :)
lernt man hier auch sehr flott, am Anfang war es sehr anstrengend alles zu lesen und sich da reinzufinden, jetzt aber ist es so als wenn ich nie etwas anderes gemacht hätte ;)


Ok, gut. Ist deine Arbeitskollegin noch vergeben?

Du schreibst ja, dass du deine Freundin fast schon schwesterlich liebst, sind da noch andere Gefühle, also Verlangen, Begierde? Sie blockte ja auch viel ab, also denke ich mir, dass es auch nach deiner Beichte nicht unbedingt leichter wurde.


Was hast du dir denn nach deiner Beichte erhofft, was wolltest du in diesem Moment? Weil es war ja nach schönen Tagen, war es das schlechte Gewissen oder doch was anderes?

Ist sie nach wie vor die Frau, mit der du alt werden möchtest?
 
M

Miss Buffington

Gelöschter User
Hallo Urmeli!

Ich kann gut nachfühlen was in dir vorgeht! Du hast diese innere Zerissenheit sehr gut beschrieben.. Mir geht es zur Zeit ganz ähnlich, ich weiß nicht was ich fühle und erkenne mich selbst kaum.
Die Gedanken kreisen und kommen auf keinen Nenner.
Einerseits diese unwahrscheinlich schöne Verliebtheit und andererseits die Vernunft die dagegen ankämpft...
Wäre man sich unter anderen Umständen begegnet könnte alles so wundervoll sein...
Leider kann ich dir noch keine Ratschläge geben, aber ich hoffe das sich bei dir alles zum Guten wendet und du wieder glücklich wirst!
LG
Buffy
 

Urmeli

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Nein, meine Arbeitskollegin ist nicht (mehr) vergeben.
(dafür aber stinksauer auf mich)

Ob da noch andere Gefühle sind? mmh, ja, ich denke schon ... trotz der langen Zeit, in der "nichts" war ... aber es schon mal mehr muss ich gestehen ...
Ob sie wirklich "blockt" weiß ich nicht - sie sagte immer, es hat mit ihrem Stress, Burn-out, Krankheit, ... zu tun. Es gab immer irgendwie "gute" Gründe. Trotzdem habe ich mich (natürlich) nicht mehr das Verlangen nach mir als Person gespürt.
Und nein, nach meiner Beichte ist es mit Sicherheit nicht leichter geworden.

Was ich mir erhofft hatte ist leider ebenso eine gute als auch eine schwierige Frage. Ich habe mir einen extrem bescheuerten Augenblick ausgesucht. Wir hatten einen richtig schönen Tag. Aber ich konnte nicht mehr, ich musste es einfach los werden. Ich weiß, das hört sich "falsch" an aus meinem Mund, aber es hat mich fertig gemacht. Einerseits habe ich die Situation genossen, andererseits hat mich mein schlechtes Gewissen aufgefressen. Vielleicht hatte ich gehofft, dass sie für mich entscheidet ... mich verlässt oder mir verzeiht.
Ich weiß, auch das ist naiv. Aber ich war - und ehrlich gesagt bin ich es immer noch - unfähig, eine Entscheidung zu treffen. Und ja, ich weiß auch, man(n) kann nicht zwei Frauen auf einmal lieben. Das wurde mir oft genug gesagt :S

Und ja, ich könnte mir gut vorstellen, mit ihr alt zu werden. Allerdings müsste dazu "etwas" passieren. Unabhängig von der Affäre müsste sich was ändern. Wir müssten wieder "zueinander finden". Ich sehe, ehrlich gesagt, im Moment nur nicht wie.
 

Urmeli

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Hallo Buffy,

danke für deine Anteilnahme!
"Wäre man sich unter anderen Umständen begegnet könnte alles so wundervoll sein... "
Das habe ich mir (und ihr) auch schon so oft gesagt. Aber leider hilft das nicht weiter.

Dein Zitat "Eine Affäre ist nicht der Grund für eine gescheiterte Beziehung, sondern eine gescheiterte Beziehung ist der Grund für eine Affäre." finde ich auch passend.
Ich habe dies meiner Freundin auch gesagt. Sie sieht das allerdings anders. Sie sieht, dass ich nicht mehr bei ihr war, sie in schweren Stunden alleine gelassen habe. Und dass ich schlussendlich den Schritt gemacht habe.
Sie sagt auch, sie hätte es so oft auch tun können (fremd gehen), hat es aber nie gemacht. Und das glaube ich ihr auch, sowohl, dass sie viele Möglichkeiten/Angebote hatte, als auch, dass sie es nie getan hat.

Ich hoffe auch für dich, dass du bald wieder glücklich wirst.
 

Ava Gardner

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Naja, man muss sagen, ihr seid wahnsinnig lange zusammen, natürlich kann es passieren, dass man sich auseinander lebt;

Aber du warst ja nicht mehr bei ihr bzw. konntest ihr ja auch schon vor der Affäre nicht mehr richtig beistehen, also muss etwas davor passiert sein. Denke ich.


Bei euch ist ja in den letzten Monaten sehr, sehr viel passiert, vor allem auch Unschönes. Das muss man erst mal verkraften.


Ich kann das schon verstehen, gerade nach so schönen Tagen oder Erlebnissen, hat man ja das Gefühl dass das alles falsch ist. Es ist halt eben so passiert. Das kann man nicht mehr rückgängig machen.


Puh, schwierig, du bist halt hin und her gerissen.

Was müsste denn passieren deiner Meinung nach, warum denkst du, habt ihr euch verloren?

Also ganz abschreiben möchtest du die Beziehung noch nicht, verstehe ich das richtig? Oder meinst du es ist die Verantwortung, die vielen Jahre, die dich zum Bleiben bewegen?
 

Feuerlilie

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Lieber Urmeli,

nein, du bist kein Schwein.

Genauso wenig wie deine Freundin, die dir jetzt Dinge abverlangt, die du nicht tun kannst, weil sie verzweifelt nach Beweisen sucht, die ihr Sicherheit geben, dass sie sich deiner Liebe und Treue (wieder) gewiss sein kann.

Was ihr beide braucht, ist einen richtigen "Neuanfang" - ihr wieder richtig aufeinander zu geht, in dem Bewusstsein, dass ihr beide irgendwie beigetragen habt du dieser Situation, die im Moment sehr schmerzhaft für euch beide ist.

Jeder leidet auf seine Art.

Sie leidet unter deinem Betrug und unter dem Bewusstsein, dass du eine andere Frau geliebt hast und sie vielleicht immer noch insgeheim liebst.

Und du leidest unter ihren Vorwürfen, deinem schlechten Gewissen und dem Verlust dieser anderen Liebe oder Verliebtheit.

Wenn du wirklich an deiner Freundin festhalten willst und an eurer Beziehung, dann versuche, dich ganz auf sie einzulassen.

Was am meisten hilft und wieder bindet, sind gemeinsame schöne Erlebnisse und Erfahrungen.

Wie erfindungsreich ist man oft, wenn man gemeinsame Erlebnisse mit seiner Affaire plant und gestaltet.
Genauso erfindungsreich werde du jetzt in deiner "wirklichen" Beziehung und Partnerschaft.

Und ganz wichtig: Verzeiht euch gegenseitig !

Auch ich habe mal gedacht, man kann das Eine UND das Andere leben, aber ich habe erfahren, dass das nicht wirklich gut geht - man keinem gerecht wird, auch nicht sich selbst.

Ich weiß nicht, ob dir meine Worte weiter helfen, aber ich wünsche dir von Herzen, dass du dich entscheiden kannst für einen Weg, auf dem Kopf, Herz und Bauch sich wohlfühlen.

Und egal , welcher Weg das auch sein mag, die ersten Schritte werden vielleicht weh tun, weil du an der Kreuzung entschieden hast, welchen Weg du nicht gehst, und deshalb von einer Strecke Abschied nehmen musstest.

Also Schmerzen sind dann normal, und bedeuten nicht, dass es die falsche Entscheidung war !

Liebe Grüße von der Feuerlilie
 

Urmeli

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@Ava:
Ja, ich bin auch davon überzeugt, dass davor was passiert ist, schleichend vielleicht ... und/oder ihre Probleme ... ich wahr überfordert oder ab einem gewissen Zeitpunkt auch "genervt", dass es immer nur um sie ging ... ich weiß, das hört sich total egoistisch an, aber ich glaube, das habe ich irgendwie gefühlt ...

ja, ich bin hin und her gerissen ... es macht mich wahnsinnig ... jeden Tag würde ich anders entscheiden. Das führt dann auch teilweise zu "Kurzschlussreaktionen". Am Wochenende habe ich z.B. im Streit (oder nach 1-2 Stunden Vorwürfe anhören) gesagt, es ist Schluss, ich gehe, sofort. Ich kann das nicht mehr. Dabei bin ich allerdings in Tränen ausgebrochen ... irgendwie haben wir dann weiter geredet und es hat sich wieder etwas beruhigt. Mein Problem ist auch, dass ich nicht den Mut habe, meiner Freundin zu sagen, dass da noch Gefühle für die andere sind ... ich weiß nicht was für welche, aber da ist noch was, Verliebtheit, die übrigen Schmetterlinge, ich weiß es nicht ... In ihren Augen ist sowieso die Affäre mit am meisten Schuld. Sie hat mich verführt, mich hinterhältig ausgespannt, ... ich sehe die Schuld eher bei mir ...

"Was müsste denn passieren deiner Meinung nach, warum denkst du, habt ihr euch verloren?"
--> zu viele üble Dinge passiert + zu lange Fernbeziehung + zu lange hat jeder sein eigenes Leben geführt

"Also ganz abschreiben möchtest du die Beziehung noch nicht, verstehe ich das richtig? Oder meinst du es ist die Verantwortung, die vielen Jahre, die dich zum Bleiben bewegen?"
--> wenn ich das wüsste ... :|


@ Feuerlilie
Danke!
gemeinsame schöne Erlebnisse ... das dachte ich auch, habe sie eingeladen, mehrfach gefragt, ob sie etwas unternehmen möchte. Meistens mit der selben Antwort: Sie kann das nicht, sie will nicht einfach so weiter machen, sie will eine klare Entscheidung von mir, sie will, dass ich es "klar stelle", meiner Affäre, ihren Freunden klar und deutlich sage, wie sehr ich es bereue, dass ich nur sie liebe, dass meine Affäre das allerletzte ist etc. - Ohne diese Symbole will sie nicht weiter machen. Sie hat mir mittlerweile auch schon "die Pistole auf die Brust gesetzt". Wenn du das nicht tust, liebst du mich nicht, dann bin ich weg ...
Und das macht es für mich noch schlimmer ... ich bin wie versteinert

"Wie erfindungsreich ist man oft, wenn man gemeinsame Erlebnisse mit seiner Affaire plant und gestaltet. "
^^ genau das wirft sie mir vor: mit ihr habe ich dies und das gemacht ... warum nicht mit mir??

"Verzeiht euch gegenseitig ! "
^das sehe ich bei ihr im Moment nicht, dass sie das jemals könnte

"Also Schmerzen sind dann normal, und bedeuten nicht, dass es die falsche Entscheidung war ! "
^^ ja, trotzdem würde ich so gerne wissen, was die "richtige" Entscheidung ist
 

Feuerlilie

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Lieber Urmeli,

so wie du es jetzt beschreibst, brauchst du vielleicht Abstand von beiden Frauen ... um selbst einmal zur Ruhe zu kommen, und genau das zu fühlen:

Wer oder was fehlt dir wirklich ?

Ich kann sehr gut verstehen, dass du das, was deine Freundin da verlangt, nicht tun kannst ... d.h. deine Affaire " in den Dreck" ziehen und klein machen.

Was deine Freundin im Grunde wirklich wissen will ist, ob SIE es ist, die du wirklich liebst und willst und für die du "alles tun würdest".

Aber weißt du das im Moment selbst ?

Ich kann so gut nachvollziehen, wie zerrissen du dich fühlst.

Du brauchst Abstand und Ruhe ... und deine Freundin muss sich klar darüber werden, ob sie dir verzeihen kann und vertrauen, ohne dass du deiner Umwelt gegenüber ständig neu beteuerst, was für eine Riesendummheit du gemacht hast.

Wenn wir in einer Situation nicht mehr wissen, was richtig und falsch ist, dann hilft immer nur "aussteigen" und Abstand.

Dann können wir oft wieder klar sehen und empfinden, was wir eigentlich wollen.
 

Urmeli

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ja, ich dachte auch schon, dass Abstand evtl. helfen könnte. Auch diesen Wunsch interpretiert meine Freundin als mangelnde Liebe und sagt das geht nicht. Es kommt ja dazu, dass wir unter der Woche nicht zusammen wohnen. D.h., hier hat sie dann auch Sorgen, dass wenn wir uns gar nicht mehr sehen würden, dass ich zu meiner Affäre zurück gehen würde ...

"Aber weißt du das im Moment selbst ? "
^^ nein, genau das ist ja mein Problem. Zumindest habe ich (leider) nicht den ureigenen Antrieb, im Moment "alles" für sie tun zu wollen :S
 

Claudi

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Wenn ich den Verlauf deiner Nachrichten lese, dann spürt man das du noch grosse Gefühle für deine AF hast. Eine Trennung ist oft ein langer Prozess und ich verstehe deine Zerrissenheit. Tief in dir drin musst du doch spüren für wen dein Herz wirklich schlägt, oder? Deine Freundin übt einen riesigen Druck auf dich aus und treibt dich unbewusst immer weiter weg. Ich möchte dir nur eines zu bedenken geben: lass nicht deinen verstand entscheiden sondern dein Herz.  Lg claudi
 

Senka

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Guten Morgen Urmeli,

erstmal willkommen bei uns. Ich hab mir deine Geschichte durchgelesen, sehr heftig. Es geht Dir momentan nicht gut und Du bist zerrissen, weißt nicht in welche Richtung. Ich glaube das einzige was du fuer dich tun kannst ist der Rueckzug von beiden Frauen, dich auf dich selber konzentrieren . Vielleicht kannst du danach klar denken.
Es ist schlimm wenn eine Affaere auffliegt, ich verstehe auch das deine Freundin sehr verletzt ist und großen Druck ausuebt. Aber du mußt einen klaren Kopf bekommen.

Und noch was ich hoffe du nimmst es mir nicht uebel. Ich denke deine AF leidet gerade sehr, vielleicht siehst du es ihr nicht an, aber das schlimmste was einer AF passieren kann ist passiert und deine Freundin und auch du haben sie als Schuldigen hingestellt. Vielleich solltest du mal darueber nachdenken ihr zumindest eine Entschuldigung entgegen zu brigen und sie in Zukunft aus allen Euren Angelegenheiten rauszuhalten und auch Deine Freundin sollte das oder du solltest dafuer sorgen das sie sie in Ruhe laesst. Sorry, musste ich so schreiben. Ich bin AF und ich lese hier viele AFs denen es nicht sonderlich gut geht aufgrund vom Verhalten ihres AMs. Das hat deine AF doch sicherlich nicht verdient.

So, ich hoffe ich krieg jetzt keinen auf den Deckel und wuensche dir Klarheit welchen Weg du gehen willst, vielleicht entscheidest du dich auch fuer einen ganzen anderen Weg.

LG
 

Mrs. Steele

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Hallo Urmeli,

willkommen im Forum :-)
Deine Geschichte klingt echt heftig, und es tut mir sehr leid, wie sehr Du leidest und keine Entscheidung für Dich findest.
Mir ist als erstes auch, wie andere vor mir schon geschrieben haben, eine Auszeit eingefallen, und die geht auch, wenn man eine Fernbeziehung hat, man sieht sich dann halt nicht am Wochenende und reduziert den Kontakt. Ich denke nur so könntest Du vielleicht merken, wen Du dann mehr vermisst, und es stellt sich vielleicht Klarheit ein.

Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht noch eine Paartherapie für Dich und Deine Freundin. Hast Du über so etwas schon mal nachgedacht?
Ich habe das auch mal gemacht, im Endeffekt hat es zur Trennung geführt, aber es war dann ein bewussterer Schritt, den ich da mache.

Für einige AFs hier ist es sicherlich auch hilfreich zu lesen, wie schwer sich der AM mit der Entscheidung tut.
Und ein Schwein bist Du sicherlich nicht lieber Urmeli! Ein richtiges Schwein würde sich nicht so viele Gedanken machen, würde sicher nicht in so einem Forum seinen Kummer mitteilen, einem Schwein würde es auch gar nicht schlecht gehen damit, der würde betrügen und nicht mit der Wimper zucken.
Also zumindest da mach Dir mal keine Sorgen!!

lg von
Flaumi


Zuletzt modifiziert von Flaumi02 am 28.05.2014 - 14:18:37
 

Urmeli

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Hallo Claudi, Senki, Flaumi,

danke für eure Antworten!
Ja, es hilft, hier unterschiedliche Meinungen zu hören.

@Claudi:
das mit dem Herz und dem Verstand ist ja genau das schwierige. Auch wenn ich "offiziell" eine Entscheidung getroffen habe, muss ich gestehen, dass mein Herz noch an meiner AF (Affären-Frau??) hängt. Ich vermisse sie (sehr). Allerdings kann ich nicht klar denken ... liegt das jetzt nur daran, dass mir meine Freundin Stress macht und ich mich unwohl fühle?!?
Ich glaube, wenn ich mein Herz frage, würde ich mich für meine AF entscheiden (wie gesagt, ich wüsste nicht, ob das überhaupt noch möglich wäre, nach allem, was ich ihr angetan habe) ... aber es bleibt die Angst, mein "komplettes bisheriges Leben" zu beenden - so fühlt es sich zumindest an

@Senka:
ich nehme dir überhaupt nichts übel!! Ganz im Gegenteil!! Ich habe meine AF im Büro gesehen, habe gesehen, wie sie gelitten hat, habe es gespürt. Es hat mich fertig gemacht, dass ich mich habe "überreden" lassen, die emails etc. zu schreiben, ihr viele Dinge gesagt habe (viele davon nicht wahr), nur damit meine Freundin beruhigt war. Auch dies macht mich fertig.
Seit ein paar Tagen rede ich wieder ein paar Worte mit meiner AF. Sie scheint mittlerweile deutlich besser darüber hinweg gekommen zu sein als ich. Sie sagte mir, ich solle doch mal wieder lächeln - alle würden es schon merken.
Ich habe ihr gesagt, dass ich ihr gerne die "Wahrheit" sagen würde, warum ich alles so gemacht habe, warum ich sie so verletzt habe, dass ich es nicht wollte.
Ich möchte ihr sagen, dass es mir Leid tut, dass ich die Zeit mit ihr genossen habe, dass sie mir so viel gegeben hat. Aber ich habe Angst davor, davor, was das in mir auslösen würde und Angst davor, wie sie darauf reagieren würde ... ich glaube, ich würde ihr auch sagen, dass ich sie vermisse ...

@Flaumi:
Paartherapie ist ein gutes Stichwort. Ehrlich gesagt bin ich schon 3-4 mal alleine zu eine Psychologin gegangen. Auch schon, bevor ich gebeichtet habe ... Leider kann/konnte sie mir nicht so viel weiter helfen, wie ich mir das gewünscht hätte.
Meiner Freundin habe ich ebenfalls eine Paartherapie vorgeschlagen ... sie hat bisher abgelehnt, da sie "nicht krank ist", sie "kein Problem" hätte, ich bräuchte Hilfe, und ich muss jetzt "beweisen" ...
 

Nona

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Urmeli schrieb:
Ich glaube, wenn ich mein Herz frage, würde ich mich für meine AF entscheiden (wie gesagt, ich wüsste nicht, ob das überhaupt noch möglich wäre, nach allem, was ich ihr angetan habe) ... aber es bleibt die Angst, mein "komplettes bisheriges Leben" zu beenden - so fühlt es sich zumindest an

Guten Abend Urmeli,

wenn ich das alles so bei Dir lese, dann ist Dein Weg doch eigentlich klar, oder? Letztlich weißt Du es auch schon selbst, Du traust Dich nur noch nicht. Aus Angst vor Veränderung in einer bestehenden Beziehung zu bleiben kann nicht wirklich gut gehen. Angst ist eh kein guter Ratgeber.

Bei allem Verständnis für ihre Verletztheit, Deine Freundin ist schon auch eine harte Nuss. DU musst jetzt liefern, DU musst jetzt beweisen, anstatt dass sie auch mal schaut, wo sind ihre Anteile an der Gesamtsituation. Ihre Äusserungen zum Thema Paartherapie haben schon auch eine gewisse Selbstherrlichkeit. Auch wenn sie meint, sie selbst sei nicht krank - Eure Beziehung ist es, und daran haben IMMER beide Anteil. Das liegt nie nur an einem allein. Und so müssen sich auch beide bemühen, diese Beziehung wieder gesunden zu lassen. Im übrigen muss man für eine Therapie nicht krank sein; es geht ja darum Verhaltensmuster anzugucken und sich bewusst zu machen.

Mich erinnert das alles sehr an meine eigene Situation vor ein paar Jahren, da war ich quasi an Deiner Stelle. Ich habe meinem damaligen Partner - auch aus freien Stücken - gesagt, dass es AM gibt. Seine Reaktion war die gleiche wie die Deiner Freundin - ich solle mich entscheiden, ER oder er. Paartherapie (um die ich ihn gebeten hatte) - nein, bloß nicht, er doch nicht. Es endete damit, dass ich mich ein knappes Jahr später endlich von ihm getrennt habe, und ich bin heute sehr froh, dass ich mich schließlich so entschieden habe. Vielleicht hätte er damals noch etwas ändern können, wenn er sich bei meiner "Beichte" nicht so verweigert hätte und AM auch erst mal noch hätte hinnehmen können - aber mit seinem Verhalten hat er sich bei mir endgültig ins Aus geschossen, da ging irgendwann nichts mehr.

Ich habe auch mein "komplettes bisheriges Leben" geändert, ich kenne das Gefühl genau, von dem Du da schreibst. Als ich mich erst einmal dazu durchgerungen hatte, dass ich mir selber zugestehe dies tun zu dürfen - eine Beziehung zu verlassen, in der es mir nicht mehr gut ging - es war eine Befreiung. Übrigens auch dank Therapie, ich weiß nicht ob ich es ohne so geschafft hätte.

Ich kann Dir also nur raten, geh weiter in Therapie; wenn Du glaubst, dass es Dir mit dieser Therapeutin nicht so viel bringt, dann such Dir jemand anders. Aber hol Dir die Hilfe, damit Du die Rückenstärkung bekommst, Deinen Weg gehen zu können, egal wie der aussieht. Vielleicht findest Du das in der Therapie ja auch erst noch heraus. Es könnte jedenfalls sein, dass Dich neben der Angst vor Veränderungen vor allem Pflichtgefühle an Deine Freundin binden - keine Basis zum Glücklichwerden. Und rede beizeiten mit Deiner AF, sonst kann es Dir passieren, dass beide weg sind. Schau mal in den Strang von Doofkopp - er hat auch zu lange gewartet, und dann war es zu spät.

Nona
 

Urmeli

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Hallo Nona,
ja, ich glaube, die Angst vor Veränderung ist bei mir schon sehr ausgeprägt. Nach dieser Zeit fällt es mir extrem schwer. Dazu kommt außerdem, dass ich fast nur "gemeinsame" Freunde habe. Ich befürchte, die meisten davon würden eher zu ihr "halten". Vor allem natürlich auch, weil ich so ein Arsch war ...
So einen richtigen "Männerfreund", mit dem ich den ganzen Mist auch mal besprechen könnte, habe ich leider nicht.

na ... mal schauen ... für morgen (Feiertag) und das Wochenende haben wir jetzt erst mal "Sendepause" abgemacht.
Trotzdem will meine Freundin am Sonntag gerne einen "Plan" von mir. Wie geh es weiter, was habe ich vor, ...

Ich bin so verunsichert, ob ich meiner Freundin erzählen soll, dass da noch Gefühle für meine AF sind ...


Zuletzt modifiziert von Urmeli am 28.05.2014 - 23:42:40
 

Mrs. Steele

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Lieber Urmeli,

klar, Deine Freundin ist sehr verletzt, weist dadurch jede Verantwortung am momentanen Zustand der Beziehung von sich mit den Worten, sie sei doch nicht krank.
Aber man muss nicht krank sein, um sich in eine Therapie zu begeben, und was heißt denn auch schon krank?!
Wenn es beiden wichtig ist, an der Beziehung zu arbeiten und man alleine nicht mehr weiter kommt, kann das der richtige Weg sein, mit einer Außenstehenden Person alles zu reflektieren.
Gut, aber wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Damit macht sie es sich aber auch etwas leicht.
Es gibt nicht nur einen "Schuldigen" in so einer Geschichte, das hat alles einen langen Vorlauf, schuld ist sowieso niemand, aber sicher hat sie auch Anteile daran, dass Dir in der Beziehung etwas gefehlt haben könnte.

Deine Angst vor Verlust des Freundeskreises kann ich vestehen. Bei meinem Ex-AM war es auch so, nachdem er sich wegen einer Neuen von seiner Freundin getrennt hat, hat er so ziemlich alle Freunde verloren, da diese alle auf der Seite von der Ex-Freundin standen. Aber das muss nicht so sein. Echte und wahre Freunde werden versuchen unparteiisch zu sein und zu verstehen, warum es so gekommen ist, würden Dich sicher auch fragen, was Dir gefehlt hat. Leute, die vorschnell urteilen, ohne beide Seiten zu kennen, kann man doch auch nicht als wahre Freunde bezeichnen, oder?

Habe gerade einen Spruch gelesen: Mut ist die Affäre mit dem Unbekannten!

Aber die Angst vor dem Unbekannten wird man natürlich nicht sofort los, das vestehe ich schon.
Irgendwann musst Du eine Entscheidung treffen. Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass wichtige Entscheidungen immer dadruch geprägt sind, dass auch gewichtige Gründe gegen diese Entscheidung sprechen. Das hat mir mal sehr geholfen. Die wenigsten Entscheidungen werden getroffen und es zu 100% klar und eindeutig. Es gibt immer Argumente auf der Gegenseite.
Wissen ob es die richtige Entscheidung war, wirst Du erst hinterher. Aber irgendwann muss man etwas machen, in welche Richtung auch immer, dann hört der Stillstand auf!!!

Vielleicht tut es Dir ganz gut, jetzt mal eine Sendepause zu haben!

Wünsche Dir viel Kraft!

lg Flaumi
 

Corazon

Aktives Mitglied
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16 Okt. 2012
Beiträge
6.028
Lieber Urmeli,

ich kann dazu nur einen Satz sagen:

Wenn die Gründe eine Beziehung zu erhalten NUR NOCH im Aussen liegen, dann ist die Beziehung über kurz oder lang tot.

Also lass beim überlegen, was die richtige Entscheidung ist mal weg, was Hin oder Kunz, Omma und Oppa dazu sagen werden. Sondern frag dich, ob SIE als Mensch und Frau dir fehlen würde (und nicht die gemeinsame Zeit mit Freunden), ob du sie noch begehrst und sie dich (!), denn da gab es ja auch auf ihrer seite Defizite, oder?

Seid ihr noch ein Liebespaar oder nur noch ein Freundespaar?

Lieben Gruss

Cora
 

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