Ich finde, du hast es super auf den Punkt gebracht Gloria. Ich hatte ähnliche Gedanken was die Strategie anbelangt, nachdem ich einige Tage hier im Forum gelesen hatte.
Ich glaube, man kann unterscheiden zwischen zwei Formen: einerseits wenn man nicht so selbstbewusst und unabhängig ist, vielleicht vom Grundcharakter schon dazu neigt eher nachzugeben, nachzulaufen und nicht seine Bedürfnisse (die man ja nicht nur kennen und artikulieren sondern auch noch durchsetzen muss) zu leben und andererseits, wenn man im Leben an Punkte gelangt, durch bestimmte Rahmenbedingungen wie zum Beispiel eine Trennung nach langer Ehe/ Partnerschaft, die plötzlich mehr Bedürftigkeiten aufwirft, als es zu anderen Lebenskapiteln der Fall gewesen wäre und aufgrund derer man Dinge tut, die man zu anderen Zeiten nicht tun würde.
Was ich sagen möchte, man ist ja nicht immer in der gleichen Verfassung mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Es gibt ja verschiedene Säulen im Leben die den Menschen stützen, Familie, Freunde, Gesundheit, Liebe und Beruf. Wenn mehr als eine dieser Säulen nicht mehr trägt, gerät man ins Rudern und ist infolgedessen auch bedürftiger und weniger wehrfähig als man es vielleicht sonst wäre.
Ich lese hier sehr viele wirklich kluge Beiträge von den Frauen. Es gibt halt diese Phasen im Leben, da steht man nicht mit beiden Beinen auf dem Boden. Und sich zu verlieben konfrontiert einen mit sich selbst wie nichts anderes. Und da kommen auch schon mal Schwächen wieder ans Tageslicht, von denen man dachte sie bereits überwunden zu haben oder denen man lange nicht mehr ins Gesicht sehen musste, wie Verlustangst oder Ängste oder was auch immer.
Manchmal hat man einfach nicht die Kraft das richtige zu tun obwohl man weiß was das richtige wäre. Und dann braucht man Menschen, die trotzdem für einen da sind und helfen so gut sie können. Auch indem sie darauf hinweisen was das richtige wäre aber auch, indem sie einfach zuhören und trösten. Dafür ist das Forum und ich finde es deshalb gut das es das gibt!