Kinderwunsch: ja, nein, vielleicht ?

Min

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Und es war schon immer so, dass die breite Masse Abweichler bekämpft hat,

Das ist bestimmt so.

Männer sind, wenn sie das herkömmliche Rollenverhalten einfordern, meist eh in der komfortableren Situation. Sie haben in aller Regel ihr Soll an Kindererziehung mit zwei Monaten Elternzeit erfüllt und erhalten allgemeinen Applaus.

Für sie bedeutet es nicht so häufig, dass sie sich ihr Leben radikal ändert (wenn sie länger pausieren und z.B. ihre Laufbahn stagniert) oder sie doppelt belastet werden durch Job und Kinder. Eine Studie, von der ich im oben genannten Buch gelesen habe besagt jedenfalls, dass Frauen bei weitem den größeren Anteil an Erziehungsarbeit leisten: Wenn beide Elternteile voll arbeiten, verbringen Frauen durchschnittlich zwischen 3-4 Stunden täglich mit ihren Kindern, wohingegen Männer nur 10 min täglich mit den Kindern verbringen.

Das soll nicht heißen, dass diese Zeit nicht für viele Mütter sehr wertvoll ist - dennoch heißt das, dass eigene Wünsche und Entwicklungsmöglichkeiten zurückgestellt werden müssen. Es geht ja gar nicht anders und das ist das momentane Dilemma. Überspitzt formuliert:

Frauen bekommen Kinder. Das ist so normal, dass dafür keine weitere Anerkennung oder Unterstützung nötig ist.

Und wir Frauen haben diese Rolle häufig so verinnerlicht, dass wir uns kasteien und sie zu 150% erfüllen möchten. So meine Beobachtung. Und manchmal (ich bewege mich da auf dünnem Eis und möchte das auf keinen Fall generell unterstellen) - und manchmal auch neidisch auf Frauen blicken, die sich diesem Druck bewusst entziehen durch Kinderlosigkeit.

Wegen Menschen wie dir geht unser Rentensystem kaputt

Und auch da gibt es Rechnungen, die das Gegenteil besagen. Wir Menschen zahlen ja nicht nur ein ins Rentensystem, unsere Ausbildung und Erziehung kostet doch ebenfalls. Wenn es etwas weniger Menschen gibt, dann brauchen die später auch weniger Rente. Es ist, wie so oft, ein Verteilungsproblem.
 

Engelin

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Oh, das finde ich auch ein spannendes Thema. Ich habe mich lange Zeit in den 20ern gar nicht damit beschäftigt, dann mit Mitte 30 hatte ich einen Freund, der nicht wollte, woraufhin wir uns schlussendlich auch getrennt hatten, aber ich zu lange gehofft habe, es würde sich noch ändern. Danach war ich endlos lange Single. Und jetzt mit Anfang 40 ist der Ofen aus.

Finde ich es schlimm?

Ich muss zugeben, in letzter Zeit kommt öfter mal eine gewisse Trauer hoch über einen "Unfall" mit Anfang 20, den ich habe wegmachen lassen ... (wie sich das liest).

Keine Ahnung, ob das noch schlimmer wird.

Aber mir war eins nur immer glasklar: ich wollte nie ein Kind allein großziehen. Sonst hätte es ja Mittel und Wege gegeben.
Aber ich habe das eben auch von einem Mann und einer funktionierenden Partnerschaft abhängig gemacht. Und das war eben nie gegeben.

Ob ich deshalb weniger Frau bin? Ich bin definitiv keine Mutter. Auf der anderen Seite gibt es Mütter, da fragt man sich, ob die noch Frau sind oder nur noch in ihrer Mutterrolle aufgehen :lach:
 

Girlwithnoname

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Frauen bekommen Kinder. Das ist so normal, dass dafür keine weitere Anerkennung oder Unterstützung nötig ist.

Und wir Frauen haben diese Rolle häufig so verinnerlicht, dass wir uns kasteien und sie zu 150% erfüllen möchten. So meine Beobachtung. Und manchmal (ich bewege mich da auf dünnem Eis und möchte das auf keinen Fall generell unterstellen) - und manchmal auch neidisch auf Frauen blicken, die sich diesem Druck bewusst entziehen durch Kinderlosigkeit.

Min, mit diesen Gedanken und Beobachtungen bist du keineswegs alleine :)
 
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Mod Clara

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Und wir Frauen haben diese Rolle häufig so verinnerlicht, dass wir uns kasteien und sie zu 150% erfüllen möchten. So meine Beobachtung. Und manchmal (ich bewege mich da auf dünnem Eis und möchte das auf keinen Fall generell unterstellen) - und manchmal auch neidisch auf Frauen blicken, die sich diesem Druck bewusst entziehen durch Kinderlosigkeit.
Helikopter Mütter ... ganz furchtbar ...
Ich habe zwei mittlerweile sind die beiden schon 16 und 18 und ein schlauer Mensch sagte mal zu mir... Clara, deine Kinder werden mit 18 nicht das Haus verlassen und sagen, Danke Mama, dass du dein Leben für uns geopfert hast.
Man muss dieses schlechte Gewissen, was manche andere Mütter ein einreden wollen, einfach ablegen. Ich bin in den ganzen Jahren feiern gegangen, Motorrad gefahren, alleine ohne Kinder verreist, meinen Job nie aufgegeben etc. Was habe ich für böse Blicke bekommen von den neidischen Übermüttern... tja, ich kann in Gegensatz zu denen behaupten, meine Kinder sind selbstständig, streben beide das Abitur an, nehmen keine Drogen, Alkohol oder Nikotin. Sie haben eine Mutter die sie liebt, sich aber nie selber aufgegeben hat.
 

Mod May

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Clara, deine Kinder werden mit 18 nicht das Haus verlassen und sagen, Danke Mama, dass du dein Leben für uns geopfert hast.
Vielleicht doch, Clara...:smile: nur rechnen sollte man nicht damit. Und mit 18 eher gar nicht.

Die Wertschätzung, die Bilanz über das Elternhaus, die kommt meistens erst später im Leben. Aber sie kommt.
 
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Mod May

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Man muss dieses schlechte Gewissen, was manche andere Mütter ein einreden wollen, einfach ablegen. Ich bin in den ganzen Jahren feiern gegangen, Motorrad gefahren, alleine ohne Kinder verreist, meinen Job nie aufgegeben etc.

Ich denke, es kommt darauf an, wann im Leben man Mutter wird. Wenn man sehr jung ist, dann hat man selbst noch so viel Bedürfnisse, Träume, Pläne für sich und Angst, sich selber völlig aufzugeben, wenn die Kinder zu viel Raum einnehmen.
Das ist als ältere Mutter nicht mehr so. Dann kann man sich innerlich gelassener auf die Familie/Kinder etc einstellen, ohne das das Gefühl zu haben, alles zu verpassen. Man hat da dann eine andere Basis.
Aber das muss man nehmen, wie es kommt - es funktioniert so oder so.
 
M

Mod Clara

Gelöschter User
Vielleicht doch, Clara...:smile: nur rechnen sollte man nicht damit. Und mit 18 eher gar nicht.

Die Wertschätzung, die Bilanz über das Elternhaus, die kommt meistens erst später im Leben. Aber sie kommt.
Liebe May,
das war natürlich überspitzt gesagt. Ich habe auch erst viel später es geschätzt, was ich von meinem Elternhaus mitbekommen habe und noch bekomme.

Das Alter spielt natürlich eine ganz große Rolle, wie du schon sagst. Meine Brüder kamen als sie 19 und 25 war ... ich erst mit 39. Natürlich war die Erziehung und der Umgang anders bei mir ... gelassener. Ich finde es wichtig, sich selbst treu zu bleiben und auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten.

Kleine Geschichte, damit du besser meine Intention verstehst. Unseren Sohn haben wir das 1. mal mit 8 Wochen bei den Großeltern schlafen lassen. Mein Mann und ich wollten essen gehen - als Paar. Was habe ich mir von der Krabbelgruppe anhören müssen - Rabeneltern ...
Uns war es wichtig, auch Zeit als paar zu verbringen. Nach der Scheidung bin ich auch für Woche mal allein in den Urlaub, Kraft tanken und das ohne schlechtes Gewissen. Darauf wollte ich hinaus.

Heute sollen Frauen soviel auf einmal schaffen. Für die Kinder, den Mann und die Arbeit - viele vergessen sich dabei aus falschen schlechten Gewissen. Einmal im Monat was für sich tun und für die Kinder da sein, steht für mich nicht im Konflikt.

Auch sollte sich keine Frau in dem Zwang fühlen, Kinder bekommen zu müssen, weil die Gesellschaft es so möchte. :smile:

Mein Sohn weis jetzt schon, dass er (kann bitte noch Jahre dauern) Kinder haben möchte, heiraten, Haus bauen etc. Meine Tochter möchte hinaus in die Welt, sofern ihre Gesundheit es zulässt. Egal welchen Weg sie gehen, sie wissen, dass sie eine starke Familie haben, die immer ihr Anker sein wird. Das ist das was zählt und auf das ich immer zurückgreifen kann.
 

Fragezeichen007

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Hallo Miteinander!

Ich bin gerade auf diesen interessanten Strang gestoßen und möchte auch dazusenfen :PP.

Mir ging es ähnlich wie Engelin. Bis zum 30. Lebensjahr hatte ich kein Bedürfnis Kinder zu bekommen. Ich hatte bis dahin 2 Partnerschaften, wo es für die Männer kein Problem gewesen wäre. Einer drängte sogar drauf, aber da wollte ich noch nicht, fühlte mich nicht reif genug. Dann mit Mitte 30. wollte ich plötzlich, da viele in meinem Umfeld Kinder bekamen, u.a. auch meine Schwester. Ob dieser Wunsch wegen ihr, bzw. meines süßen Neffen aufkam, weiß ich nicht, er war auf jeden Fall da und mein damaliger Freund wollte nicht, und so trennten wir uns.
Ich war zu dem Zeitpunkt gerade in einer Ausbildung und wollte diese auch noch fertig bekommen. Aber es ergab sich auch keine Partnerschaft mehr, wo es gepasst hätte.
Mit 40 entschied ich mich für einen Umbau von einem Haus, wo ein Kind (im schlimmsten Fall, wenn ich allein erziehend gewesen wäre) ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, vom finanziellen Standpunkt betrachtet!
Eine Bekannte sagte damals zu mir: wenn man als Frau ein Kind möchte, gibt es immer einen Weg, und man bekommt auch eines!
Das mag schon stimmen, die Frage ist nur wie? Für mich war eine Partnerschaft Grundvoraussetzung! Mich von einem Typen schwängern zu lassen, um meinen Mutterinstinkt erfüllt zu bekommen, wäre in meinen Augen nicht nur egoistisch, sondern auch verantwortungslos gewesen! Man möchte dem Kind den Vater nicht vorenthalten, und es sollte in einem Umfeld aufwachsen, so wie ich es auch kenne, nämlich mit beiden Elternteilen! Auch der finanzielle Aspekt ist nicht außer acht zu lassen: man möchte dem Kind etwas bieten, aber wie soll man, wenn man alleine alles bewerkstelligen muss und mit dem Geld kaum über die Runden kommt!

Aber mir war eins nur immer glasklar: ich wollte nie ein Kind allein großziehen. Sonst hätte es ja Mittel und Wege gegeben.
Aber ich habe das eben auch von einem Mann und einer funktionierenden Partnerschaft abhängig gemacht. Und das war eben nie gegeben.
Genau so ging es mir auch! Für mich wäre ein Kind nur in einer stabilen Beziehung in Frage gekommen, mit einem Mann, den ich in 10 Jahren auch noch an meiner Seite sehe, das war auch nicht gegeben.

Meine Schwester bekam dann noch ein zweites Kind, und sie und ihr Freund trennten sich, als die Kleine 2 Jahre alt war, und da sah ich die wirklichen Probleme, die mir den Kinderwunsch wieder nahmen! Allein erziehend, niemand da, wo man die Kinder mal für ein paar Stunden abgeben kann, finanziell ein ständiger Kampf, sie war teilweise überfordert und mit den Nerven am Ende!
Ich nahm die Kinder ab und zu an den Wochenenden, um meine Schwester zu unterstützen und zu entlasten, das gefiel meinem Neffen so gut, dass er am liebsten jedes Wochenende kommen wollte, was natürlich nicht ging, ich es aber soweit es ging, ermöglichte! Ich hatte/habe mit ihm von klein auf schon ein sehr inniges Verhältnis, was sich bis heute (mittlerweile ist er 13) nicht geändert hat.
So wurde ich zur Teilzeit-Mutti :PP! Einerseits war es eine Freude die Kleinen zu versorgen und verwöhnen, andererseits durfte ich sie wieder "abgeben" und konnte mich wieder um mein Leben kümmern.

Hier zur allgemeinen Erheiterung eine Übersicht der Sprüche, die ich mir in den letzten 20 Jahren mit schöner Regelmäßigkeit anhören durfte ()

  • Wie kann man nur so egoistisch sein
  • So ein Quatsch, JEDE Frau will Kinder!
  • Was stimmt nicht mit dir?
  • Du drückst dich vor der Verantwortung! (Lieblingsspruch meiner Mutter)
  • Ach, das kommt schon noch!
  • Du hast nur noch nicht den richtigen Mann getroffen
  • Ich glaube, du wärst eine tolle Mutter! (durchaus möglich, aber das auf gut Glück zu testen, ist mir dann doch zu heikel)
  • Wegen Menschen wie dir geht unser Rentensystem kaputt
    (mein persönliches Highlight! :-))
  • …… Sprachlosigkeit kombiniert mit entsetztem Blick
  • ......totale Ratlosigkeit mit Fragezeichen in den Augen
you made my day! :thumbsup: Genau solche oder ähnliche Sprüche kenne ich zu genüge!

Bei Familienfeiern wurde neben mir oft auch die Aussage geäußert (laut genug, dass ich es ja mitbekomme), dass man ja als Frau erst dann etwas wert ist, wenn man Kinder bekommt!
Ich finde so etwas sehr verletzend, gemein und anmaßend! Denn, es gibt genug Frauen, die sich Kinder wünschen, aber keine bekommen können, und einfach nicht schwanger werden. Sei es durch Stress, oder sonstige Faktoren!
Sind diese Frauen dann aufgrund ihrer Unfruchtbarkeit nichts wert?

Wenn ich zurück denke, wie oft ich damals auf die Pille vergaß und dennoch nicht schwanger wurde, wirft sich bei mir die Frage auf, ob ich überhaupt je Kinder bekommen hätte, wenn ich den richtigen Partner gehabt hätte!


Liebe Grüsse
 

Mod Banane

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Naja, das ist ja auch die Bedeutung eines jeden weiblichen Wesens auf dieser Welt, Junge in die Welt zu setzen. Das ist die Bestimmung einer jeden Frau schlechthin.
Puh Wolfgang, so ein Spruch im 21. Jahrhundert und dann noch von einem Mann geäußerter, erscheint mir zumindest heikel.

Aus biologischer Sicht ist es eine Binsenweisheit und für den Erhalt unserer Spezies unerlässlich, aber wir Menschen sind doch mittlerweile viel mehr, als rein durch Instinkte getriebene Wesen.

Es gibt heutzutage Frauen, die entscheiden sich aus den unterschiedlichsten Gründen gegen Kinder und sagen über sich selbst, sie seien alles im allem glücklich damit.

Bestimmt haben solche Frauen auch mal wehmütige Momente, aber ist das nicht immer so im Leben? Ist nicht jede Entscheidung für oder gegen etwas automatisch damit verbunden, dass wir bestimmte Alternativen nicht leben können und es daher normal ist hier und da auch mal einen „Vermissen“ von etwas unerfülltem zu spüren?

Unsere Gehirne sind wohl noch so wie vor rund 100.000 Jahren aufgebaut und auch unsere über Millionen von Jahren entwickelten Instinkte wirken weiterhin auf uns ein und lenken uns hier und da im Verborgenen. Gleichzeitig leben wir jedoch in einer gänzlich veränderten sozialen Umwelt, zumindest in den westlichen Demokratien. Noch nie hatten Männer und Frauen so viele Handlungsfreiheiten und gleichzeitig so viel Wissen über uns und unsere Umwelt wie jetzt.

Wenn eine Frau sich heutzutage bewusst gegen Kinder entscheidet, weil sie z.B. mehr interessiert ist an ihrer Karriere oder an einem lebensumfassenden Forschungsprojekt oder einfach an einem selbstbestimmten Leben etc., hat sie dann aus deiner Sicht ihre Bestimmung verfehlt?

Und was soll das überhaupt sein eine Bestimmung? Ist das eine Konstante oder etwas Veränderliches? Ist die Evolution nicht selbst ein sich stetig verändernder Prozess? Werden Menschen in Zukunft überhaupt noch gebären oder das Kinderkriegen irgendwann in künstlich geschaffenen Brutstationen stattfinden lassen, weil es für Frauen unkomplizierter ist oder weil es die Entwicklung unserer Intelligenz zu sehr zurückhält, dass unsere Gehirne in einem so kleinen Schädel passen müssen, dass eine Frau die in ihrem Leib tragen und austragen kann? Wie wird sich sowas auf die Geschlechterrollen auswirken? Wie flexibel sind wir Menschen?

Ich wage zu behaupten Wolfgang, dass der Blick zurück für das Verständnis wer wir sind unerlässlich ist, aber für den Blick nach vorne nicht oder nur bedingt taugt.

Ich persönlich kann mir ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen. Die Vaterrolle erfüllt mich sehr, aber ich liebe es auch ein Mann und Liebhaber zu sein. Meine Partnerin dagegen geht nur sehr bedingt in ihrer Mutterrolle auf und liebt die kinderlose Paarzeit deutlich mehr. Sie hatte ihren Sohn damals aus Liebe zu ihrem Ex-Mann bekommen und liebt ihn auch. Oft fühlt sie sich davon aber überfordert und sagt mir offen, sie hätte das nicht unbedingt gebraucht.

Allein die Tatsache, dass solche Frauen existieren falsifiziert bereits deine Aussage, dass das Mutterwerden die Bestimmung einer jeden Frau schlechthin ist. Denn diese Frauen geben sich eine andere Bestimmung und es passiert, weil es möglich ist.
 
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Mod Banane

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Vielleicht doch, Clara...:smile: nur rechnen sollte man nicht damit. Und mit 18 eher gar nicht.
Man sollte nicht nur nicht damit rechnen, man sollte es erst gar nicht anstreben finde ich. Meine Kinder sollen später selbstbestimmt ihren Weg gehen und sie schulden mir gar nichts, noch nicht einmal ein kleines Fitzelchen Dankbarkeit. Ihre Mutter und ich haben sie zusammen auf diese Welt geholt, gefragt wurden sie nicht. Dass wir sie gut behüten, Liebe geben und ihnen helfen später selbstbestimmt ihr Leben zu meistern ist eine Selbstverständlichkeit und das Schulden wir ihnen und nicht umgekehrt.

Dazu auch ein guter Artikel:
http://m.spiegel.de/kultur/gesellsc...den-kindern-ihren-eltern-etwas-a-1195813.html

Ich möchte später keine Dankbarkeit. Ich möchte Kinder, die glücklich und selbstbestimmt Leben und die mich daran in dem Maße teilhaben lassen, wie es ihnen passt. Und wenn ich mal alt bin und es zu einer Situation kommen sollte, in der ich mich nicht mehr selbst versorgen kann, dann werde ich meinen Hut nehmen. Auch das ist nicht Aufgabe unserer Kinder, uns zu pflegen. Das ist ein unerträglicher Gedanke für mich.

Das Wasser fließt immer von oben nach unten und meine Kinder werden niemals in diesem Leben irgendeine Art von Verantwortung für mich übernehmen müssen, soweit ich das noch selbstbestimmt beeinflussen kann.
 
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Mod May

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as Wasser fließt immer von oben nach unten und meine Kinder werden niemals in diesem Leben irgendeine Art von Verantwortung für mich übernehmen müssen, soweit ich das noch selbstbestimmt beeinflussen kann.
Du findest es doch normal, wenn sich Eltern um ein Kleinkind kümmern, das sich nicht selbst versorgen kann.
Warum ist das denn so problematisch für dich, wenn sich deine Kinder um dich kümmern, wenn du ein alter Mensch bist?
Das ist das Normale, Banane. Früher war das auch immer so, unausgesprochen. Es ist erst unsere Generation, die die Kinder frei sprechen will von ihrer Bindung zu den Eltern, die im Normalfall immer auch Fürsorge impliziert.
Welche Formen das annimmt, ist eine andere Sache. Aber wenn man sich liebt, übernimmt man auch Verantwortung füreinander.
 

Admina Felis

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Ja, - als meine Mutter krank und bettlägerig wurde ( obwohl sie noch nicht sehr alt war) , habe ich es auch ganz natürlich gefunden, bei der Pflege und Versorgung zu helfen - es war für mich neben der Belastung der natürlich traurigen Situation auch ein schönes Gefühl, ihr geben zu können- und auch so meine tiefe Dankbarkeit zeigen zu können, für alles, was sie mir über die ganzen langen Jahre gegeben hat.
Für mich fühlte sich das ganz normal an und nicht so, als ob das Wasser in die falsche Richtung fliesst.-
Es war ein Ausdruck von Liebe.
Wie May sagt - so ist es immer schon gewesen - wenn einem das nicht möglich ist, verstehe ich das, doch es ist nicht so, dass das 'verkehrt' wäre, wenn die erwachsenen Kinder Verantwortung für die Eltern übernehmen.
 

Kellerkatze

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Ich möchte später keine Dankbarkeit. Ich möchte Kinder, die glücklich und selbstbestimmt Leben und die mich daran in dem Maße teilhaben lassen, wie es ihnen passt. Und wenn ich mal alt bin und es zu einer Situation kommen sollte, in der ich mich nicht mehr selbst versorgen kann, dann werde ich meinen Hut nehmen. Auch das ist nicht Aufgabe unserer Kinder, uns zu pflegen. Das ist ein unerträglicher Gedanke für mich.

Sehr ähnlich hat das meine Mutter auch formuliert.

Ich bewundere Menschen, die das wie du empfinden können - Felis. Ich kenne aber auch viele andere Aussagen, wo es Menschen nicht mit Dankbarkeit erfüllt, dass sie sich um kranke Angehörige kümmern müssen. Diese Situationen ergeben sich eher aus einem Mangel an Alternativen - vor allem in finanzieller Hinsicht.

Ich würde es meinen Kindern auch nicht aufbürden, meinen Verfall beobachten und ihr Leben zurückstellen zu müssen.
 

Admina Felis

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Ja, das kann ich auch gut verstehen , Kellerkatze.
Ich denke, es hat auch viel damit zu tun, wie man groß wird innerhalb der Familie. Wie die Konstellationen sind, wie Familie gelebt und geliebt wird.

Ich hatte da gerade auch nochmal drüber nachgedacht, da hier ja auch das ' opfern' diskutiert wurde - und ich habe meine Eltern schon so erlebt, dass ich bemerkt habe, schon als Kind, dass meine Eltern für uns drei Kinder auch ' geopfert' und verzichtet haben - doch war das ganz ohne negativen Beigeschmack.
Und ich war dankbar - auch schon als Kind - vor allem für die grundsätzliche Wärme, Güte und Nahbarkeit meiner Eltern. Das habe ich bei vielen Freundinnen und Freunden von mir leider ganz anders mitbekommen.

Auch wurde z.B. mein Opa ( Vater meiner Mutter ) bei uns zuhause betreut, als er alt und geistig verwirrt war. Das war zwar eine Umstellung, doch auch das kam nicht als Belastung bei uns Kindern an. Die Geschwister meiner Mutter unterstützten dabei auch - so dass wir auch ohne Opa in den Urlaub fahren konnten usw.

Es war normal.
Mein Vater äußerte sich zu dem Thema Pflege im Alter eher so wie deine Mutter, Kellerkatze, er dachte daran, dass er uns nicht gerne ' Sorgen' machen wolle. So war es dann auch gewesen, er war nie ernsthaft krank.

Mir ging es auch hauptsächlich um die Formulierung Bananes, die auch May heraus gegriffen hatte.
Ich denke nicht, dass man das Gefüge in einer Familie immer damit vergleichen kann, dass das Wasser von oben nach unten fliesst...Verantwortung für die alt oder krank gewordenen Eltern zu übernehmen kann ganz normal und natürlich sein. Und war zu früheren Zeiten unerlässlich.
 
M

Mod Clara

Gelöschter User
Ich komme aus einer Familie, wo meine Mutter, neben ihrem Job, alle zu Hause gepflegt hat - bis sie verstorben sind. Oma, Opa, Tante - nun ist sie schon fast 80 und meine Brüder kümmern sich um sie, da sie dort wohnt, ich und meine Kinder versuchen so oft es geht auch da zu sein.

Sie hat im Laufe der Jahre festgestellt, dass es oft zuviel war. Sie hat vorgesorgt, alle Kosten und eventualitäten sind abgedeckt - damit wir Kinder keine Finanzielle Last haben. Ich werde es ihr irgendwann gleich tun.

Einen Wunsch hat sie, wenn es geht, möchte sie irgendwann zuhause sterben und diesen Wunsch werden wir Kinder ihr erfüllen. Schon als Kinder haben wir oft am Sterbebett gesessen, die Hand gehalten - bis die Augen sanft geschlossen wurden. Ob das gut oder schlecht für die Entwicklung ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenn es halt nicht anders und bei uns ist es so, am Anfang und am Ende, ist man nie allein.

Früher waren es andere Zeiten, die Familien haben nah beieinander gewohnt - da war vieles anders und etwas leichter.

Ich möchte das meine Kinder, die Welt entdecken und sich nicht um ihre Mutter/Vater sorgen müssen. Ich bin mir aber sicher, sofern es in ihren Möglichkeiten besteht, mich und ihren Vater unterstützen werden. Gerade meine Tochter hat gerade eine tiefe Dankbarkeit in sich, durch die Erkrankung hat sie erfahren, wie eine Familie wie ein Fels hinter einem steht. Ohne zu erwarten - sie sind einfach da.

Aber wir kommen hier gerade ganz schön vom Thema ab :::
 

Kellerkatze

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Verantwortung für die alt oder krank gewordenen Eltern zu übernehmen kann ganz normal und natürlich sein. Und war zu früheren Zeiten unerlässlich.

Da hast du bestimmt recht. Aber damals war das soziale Gefüge in den Familien auch noch ein anderes. Oft haben die Generationen da ohnehin schon unter einem Dach gelebt - sodass es natürlich selbstverständlich ist, sich im Alter dann auch um die Angehörigen zu kümmern. Heute leben die Menschen ganz anders. Das Leben spielt sich nicht mehr größtenteils im Familienverband ab.
Ich denke es ist bestimmt auch einfacher, wenn man eine größere Familie hat. Ich bin Einzelkind und könnte das gar nicht leisten meinen Lebensunterhalt zu verdienen und einen kranken Elternteil zu pflegen. Diesbezüglich haben meine Eltern schon finaziell vorgesorgt - was eine große Last von mir nimmt. Dass sie diese Erwartung nicht an mich haben, empfinde ich ebenfalls als einen Ausdruck von Fürsorge und Liebe.
Zudem heißt es ja nicht, dass man einen Menschen völlig im Stich lässt, nur weil man ihn nicht pflegen kann? (Ich weiss, dass du das so nicht gemeint hast :smile:)
 

Admina Felis

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Vielleicht sollten wir für dieses Thema einen eigenen Strang eröffnen? :)


ach, ich denke nicht...es passt doch weitgefasst zum Thema - wir sind ja alle Kinder.

speziell zu Thema Kinderwunsch finde ich persönlich eher heikel etwas zu schreiben, da das wirklich sehr subjektiv ist und ich nur für mich sagen kann, dass es für mich immer klar war, Kinder bekommen zu möchten, dies auch passiert ist, und ich es mir anders nicht vorstellen kann. Ich habe mir aber auch nie Gedanken gemacht : Kinder ja/nein, kenne dieses Dilemma also gar nicht und möchte mir da keine Beurteilung anmaßen.
Ich habe zwei gute Freundinnen, die bewusst keine Kinder bekommen möchten, und ich empfinde sie 'trotzdem' als sehr weiblich - ich mache mir darüber gar keine Gedanken, ob sie nun mehr oder weniger Frau wären deswegen ? das fände ich Unsinn.
es sagt auch gar nichts darüber aus, wie mütterlich (oder weiblich) sie sich gegenüber Kindern verhalten, oft bemerke ich, dass gerade diese Frauen Kindern viel mehr Verständnis und Offenheit entgegen bringen, als Mütter, die auch kenne und das als 'überfordernd' empfinden.

für mich selbst steht dabei auch nicht das 'Kinder haben' im Vordergrund, sondern eben das Leben mit Kindern, der Austausch mit ihnen, ihre Welt durch Kinderaugen gesehen, ihr Heranwachsen, die Verantwortung für sie, ihre Entfaltung eigener Persönlichkeiten, ihre Zukunft - es gehört für mich zu meinem Leben dazu, und ich empfinde es als Glück.
Hätte ich keine Kinder bekommen können, hätte ich Kinder adoptieren wollen.
Alles andere in meinem Leben hat nie diese gefühlte Priorität gehabt . Daher kann ich gar nichts dazu sagen, nach welchen Kriterien man sich 'für' oder 'gegen' Kinder entscheidet.
Bei mir wäre auch ein Partner, der sich nicht als Vater geeignet hätte oder der eben keine Kinder hätte haben wollen, höflich aber klar verabschiedet worden- insofern war es dann vielleicht doch eine Entscheidung, die ich getroffen habe.
 

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