Kinderwunsch: ja, nein, vielleicht ?

Mod May

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Häää?
Ich kenn so viele die lieber sterben möchten als gepflegt...ich bin verwundert, dass das hier als Einzelfall von Banane betrachtet wird.
Finde ich auch nicht. ich war ja positiv überrascht, dass sich einige für die Pflege von Verwandten ausgesprochen haben und dies auch theoretisch auch selbst annehmen wollten. (Gerade die, die selbst Erfahrung damit haben, auch im Nachhinein). Ist ja immer nur theoretisch, weil wir nie wissen, was auf uns zukommt und was wir (er)tragen können.
 
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lilli22

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Viel wichtiger ist mir aber, dass Kinder sich dazu moralisch nicht verpflichtet fühlen sollen. Sie schulden ihren Eltern nichts, gar nichts.

Das ist der springende Punkt, meine ich.
Es ist toll, wenn Kinder selbst das Bedürfnis haben, sich um ihre Eltern zu kümmern.
Wenn dies nur aus einem reinen Gefühl der Verpflichtung entstünde, würde ich es als Elternteil auch ablehnen und mich lieber von Fremden in den Tod begleiten lassen.
Ich denke, es muss in der Pflege der Eltern durch die Kinder differenziert werden zwischen "ja, es ist mühsam, es ist anstrengend, aber ich möchte mich dennoch kümmern" und "ich will es nicht, ich tue es, weil es gesellschaftlich erwartet wird".
Als Pflegebedürftige würde ich Zweites nicht wollen.
Meiner Erfahrung nach hat die Entwicklung, ob und wie sich Kinder um ihre Eltern kümmern wollen, auch nichts mit Schuld, Schuldigkeit oder Fehlverhalten zu tun, sondern liegt vorwiegend in der Persönlichkeit des Einzelnen.
 

Mod Banane

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Also ich muss schon sagen, dass ich mich über die Entwicklung dieser Diskussion schon sehr wundere.

Worum ging es mir?:

1. Ich finde nicht, dass es die Bestimmung einer jeden Frau ist Mutter zu werden.

-> Das habe ich hoffentlich gut begründet und leider keine Antwort von dir erhalten Wolfgang. Etwas schade, aber wirst schon deine Gründe haben.

2. Kinder schulden ihren Eltern grundsätzlich nichts.

-> hier habe ich ausschließlich aus der Sicht eines Vaters argumentiert. Entgegnet wurde mir jedoch ausschließlich aus der Perspektive der des Sohnes, der Tochter oder des Partners.

Es ging mir nie darum hier ein Argumentarium zu schaffen, dass Kinder für sich nutzen könnten, um sich von einer vermeintlichen Verantwortung befreien zu können, falls diese nicht gewollt ist.

Es ging mir viel mehr um mein Selbstverständnis als Vater bzw. Elternteil.

Ein Kinderwunsch ist ja per se schon nicht selbstlos. Wir setzen Kinder in diese Welt, entweder weil wir nicht konsequent verhüten oder aber bewusst daraufhin wirken. Kinder sind für viele ein Teil von Sinn in ihrem Leben. Sich kümmern zu können, Liebe zu schenken und zu erhalten und die kleinen Wesen heranreifen zu sehen erfüllt uns mit Freude und Stolz.

Aber, Vater oder Mutter zu werden ist kein Verdienst. Das kann so gut wie jeder. Es ist erst ein Verdienst, wenn man die Kinder mit einer gesunden Mischung aus Liebe und Disziplin/Regeln erzieht und diese Kinder später selbständig und glücklich zu leben lernen. Der Preis für diesen Verdienst ist oftmals das Gefühl von Glück und Sinn. Aber doch bitte nicht die Erwartung Kinder müssten sich wegen unserer Anstrengungen dankbar zeigen? Etwas für uns tun? Etwas zurückgeben? Was ist das denn für ein Gedanke?

Wenn die Bindung stark und liebevoll ist, dann suchen Kinder im späteren Erwachsenenalter ganz von alleine immer mal wieder die Nähe ihrer Eltern. Sie wollen dann aus eigenem Antrieb Liebe und Unterstützung zurückgeben. Aber doch bitte nicht aus einem Schuldgefühl oder Verantwortungsgefühl heraus, sondern aus Liebe und weil es schön für sie ist, wenn man zusammen Zeit verbringt.

Am schlimmsten finde ich Eltern, die sich ständig zurücknehmen und ein Bein ausreißen und ihren Kindern später Vorwürfe machen, wenn diese sich nicht so dankbar zeigen und das nicht so zurückkommt, wie sie sich das wohl erhofft hatten.

3. ich möchte nicht gepflegt werden und in Frieden gehen, wenn das Alter mich irgendwann zu sehr einschränken sollte.

-> das ist für mich ein Grundrecht eines jeden Menschen schlechthin. Ich möchte das zum einen nicht, weil es mir sehr unangenehm wäre gewaschen, abgeputzt und gefüttert zu werden. Und erst recht möchte ich nicht, dass das eines meiner Kinder machen muss, aber auch kein anderer. Das kommt für mich nicht in Frage.

Ich kann mir schon vorstellen, dass es viele Kinder gibt, die aufgrund der sehr guten und intakten Beziehung zu ihren Eltern diesen im Alter ganz ohne Zwang und Schuldgefühle etwas zurückgeben wollen und es sie auch bereichern kann. Nur für mich persönlich gibt es da halt Grenzen und die müssen meine Kinder später respektieren.

Und, viele Kinder, die die Pflege ihrer Eltern übernehmen werden das eben auch einem Schuldgefühl heraus machen, weil sich sonst keiner kümmern würde und sie es nicht übers Herz bringen, diese allein zu lassen. Ich könnte das bei meinen Eltern auch nicht.

Deshalb möchte ich meine Kinder gar nicht erst in diese Situation bringen.
 

Mod Banane

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PS: und wenn du den Artikel kritisiert May, dann bitte nicht mit Allgemeinplätzen aufwarten, sondern die Stellen zitieren und dann verargumentieren, weshalb du das als falsch empfindest. Bisher hast nur eine Stelle zitiert, mit der du konform gegangen bist. Ich weiß sonst gar nicht, mit welchen Aussagen du warum ein Problem hast.
 

Admina Schneewittchen

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Ich hab jetzt dreimal den Artikel gelesen, um zu sehen, wo genau die Autorin schreibt, dass sie es befürwortet, Eltern im Alter im Stich zu lassen und all das, was hier in der Diskussion draus gemacht wurde, ohne dass es in diesem Artikel steht. Ich hab nichts gefunden. :Nichtwissen:

Ich verstehe den Artikel so, dass er auf ein Problem abzielt, was mindestens genauso 'da' ist, wie dieses, dass alte Menschen verwirrt und alleine und eingekotet in einer Klinik auftauchen: diese Schuldgefühl-Sache und die gemischten Gefühle den eigenen Eltern gegenüber, welche oftmals höchste Ambivalenz ausdrücken und womit z.B. ich in meiner Arbeit zu tun habe. Wenn Eltern sagen: "Aber, ich hab dich doch zum Klavierunterricht jahrelang gefahren, du könntest doch jetzt dieses und jenes für mich tun. Wie undankbar du bist". Oder: "Du könntest mich ruhig mal anrufen, hast dich ja schon eine Woche nicht mehr gemeldet"...Oder das Beispiel der Mutter im Artikel bezüglich des Sohnes, der einen Blumenstrauss mitbringt und die Mutter ihn bloßstellt.

Ich hab höchste Ambivalenz von Kindern ihren Eltern gegenüber schon x-mal gehört in meiner Arbeit und so einfach find ich das nicht, zu sagen: wenn du deine Eltern liebst, dann übernimmst du Verantwortung für sie. Die Sicht der Kinder ist oft eine ganz andere und zwar OBWOHL sie ihre Eltern lieben. Das ist ja das oft grausame Dilemma, was Kinder in höchste, innere Not bringen kann.

Kinder lieben ihre Eltern im Normalfall bedingungslos und doch entsteht oft eine Art Hassliebe, vermischte Gefühle, welche aus Kindheitserinnerungen bestehen, aus Hass, aus Liebe, aus Zuneigung und aus Abneigung usw. usf. Gefühle, die sich nicht mit einem Barometer messen lassen und die eben nicht eindimensional sind. Oft sind Dinge vorgefallen (und ich rede nicht von den ganz krassen Dingen), was Familiendynamiken anbelangt, die eine klare Linie von "Ich liebe meine Eltern, also tu ich das und das für sie" gar nicht so einfach umsetzen lassen, weil eben die Ambivalenz da ist und diese auch nicht weggeredet werden kann. Wen also dann im Stich lassen, wenn sich die Frage stellt und wenn man das so fühlt? Die Eltern oder sich selbst?

Wie die Autorin völlig richtig schreibt, ist das Eltern-Kind-Verhältnis eben das Komplexeste und vor allem auch das Ambivalenteste, was es gibt und so einfach und eindimensional wie es hier jetzt dargestellt wird unter dem Kausalschluss: wenn ich meine Eltern liebe, dann tu ich dieses und jenes für sie- ist es m.M. und Erfahrung nach, BEI WEITEM, nicht, da vielmehr Faktoren in dieses Verhältnis hineinspielen, was sich letztendlich in der (fehlenden) Fürsorge und Bedingungslosigkeit für die Eltern ausdrücken kann.

Hier in dieser Diskussion entstand für mich der Eindruck einer recht einfachen Sicht auf das Kind-Eltern-Verhältnis derart, dass Kinder, die ihre Eltern lieben, sich auch um sie kümmern im Alter.

Warum ist das denn so problematisch für dich, wenn sich deine Kinder um dich kümmern, wenn du ein alter Mensch bist?
Das ist das Normale, Banane. Früher war das auch immer so, unausgesprochen. Es ist erst unsere Generation, die die Kinder frei sprechen will von ihrer Bindung zu den Eltern, die im Normalfall immer auch Fürsorge impliziert.

Wenn man an jemanden gebunden ist dann kann einen niemand davon freisprechen, weil das gar nicht geht. M.M. nach ist es vielmehr unsere Generation, die den Spagat vollbringen will, die Fürsorge und das Bedürfnis des Daseins für andere noch zu spüren und zu leben und darüberhinaus die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen. Weil, es sind ganz sicher nicht immer die eigenen Bedürfnisse des Kindes, ein Elternteil zu pflegen. Ganz frei von einer gewissen Schuldigkeit den Eltern gegenüber, wird sich wohl niemand machen können, wenn er die Eltern pflegt und aus der reinsten Liebe werden es wohl die wenigsten tun, wenn das überhaupt möglich ist. Dass menschliche Wärme und Fürsorge bei gesunden Menschen automatisch da ist, ist ja auch klar.

Nur, woher weiss man, was passiert ist in der Familiengeschichte bei Kindern, die egozentriert in einer anderen Stadt leben und ihrer Karriere nachgehen oder die desinteressiert sind? Man weiß doch überhaupt nicht, was deren Familien-Päckchen ist, was sie zu tragen haben. Man sieht ja immer nur die Spitze des Eisbergs.

Aber wenn man sich liebt, übernimmt man auch Verantwortung füreinander.

Find ich gefährlich den Satz, weil er eine Kausalität impliziert, die genau das wieder antriggern kann, worauf die Autorin (vermutlich!) sensibilisieren möchte: Schuldgefühle, und dass man eben nicht per se ein schlechtes Kind ist, wenn man -aus welchen (triftigen, innerlichen wie äußerlichen) Gründen auch immer- diese Verantwortung für Eltern nicht übernehmen kann oder will. Nach meinem Verständnis geht es ihr (der Autorin) um die erwartete Schuldigkeit, die aus Pflichtgefühlen entspringt, weil ein Erwartungsdruck auf den Kindern herrscht, wie es eben früher und auch heute noch, oft der Fall war und ist, dass von Kindern erwartet wird, dass sie Dankbarkeit zeigen, für die Eltern da sind, Sonntag zum Mittagessen kommen usw. Wenn das ein Kind von sich aus will, dann ist das gut und schön und gleichzeitig ist es aber nicht automatisch schlecht, sich auf sich zu besinnen und sich aus etwaigen Zwängen und Pflichten zu befreien (wie erwartete Dankbarkeit), die einen selbst zu Lasten gehen, auch wenn es zum Wohle der Eltern sein mag.

Ich denke darum ging es im Artikel, (zumindest hab ich ihn so verstanden) und wahrhscheinlich auch dem Banane (?).

Zu deinem Wunsch noch Banane, auch wenn er mich traurig gemacht hat: Ich sehe dein Dilemma unter anderem (!) da, dass weder du in deine Töchter, noch deine Töchter in dich hineinschauen können was ihre wirklichen (!) Wünsche betrifft, so dass du also auf Nummer sicher gehen möchtest und deine Töchter davon freisprechen möchtest, dich mal im Alter zu pflegen. Denn auch wenn sie es von Herzen gerne tun wollen würden, kannst du das ja nicht wissen und was Menschen sagen, zeigt noch lange nicht, wie sie sich wirklich fühlen.

Es bestünde also immer die Gefahr, dass du ihnen eine Last wärst, obwohl sie das Gegenteil behaupten. Genauso wie es traurig wäre, wenn sie es gerne tun würden und du es nicht zulässt, zählt aber auch ebenso dein eigener Wille und dein Wunsch und da gibt es keine Wunsch-Hierarchie. Sollten eure Wünsche also im Konflikt miteinander stehen, irgendwann, wenn sich die Frage stellen sollte, dann wird es also immer einen geben, dessen Bedürfnisse zurückstecken: Entweder du, weil du nicht mehr selbst entscheiden kannst oder deine Kinder, weil du eben noch selbst entscheiden kannst und dies aber nicht dem Wunsch deiner Kinder entspricht (den du ja aber sowieso nie zur Gänze erfahren wirst können, da wir so gut wie immer ambivalent sind und somit nie nur aus reinstem Gefühl handeln, sondern dies immer auch mit ein paar Störfaktoren vermischt und verunreinigt ist). Und, dass du nicht von deinen Töchtern gepflegt wollen würdest, versteh ich gut, ich verstehe, wie entwürdigend das für dich und für viele andere wäre. Ebenso würd ich auch verstehen und es schön finden, wenn man sagt: nun ja, angenehm wär es mir nicht, aber es wäre auch schön, wenn sie es tun würden.

Und klar, wer weiß schon, wie es dann in vierzig Jahre mal aussieht, Einstellungen können sich auch ändern udn wer weiß, wie alles ist, wenn es denn mal so weit ist. Aber, momentan ist das eben aus der jetzigen Sicht dein Standpunkt.

Schönen Tag an alle. :smile:
 

Admina Felis

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ich hab Wolfgangs Satz mit der Bestimmung als eine Antwort auf Hibis Beobachtung verstanden und finde ihn daher gar nicht falsch - und
auch gar nicht so, dass er Frauen herabsetzt, die sich gegen das Muttersein entscheiden. Es stimmt doch, dass Frauen diese innere Stimme in sich haben, sonst würden sie sich doch gar nicht mit der Frage Kinderwunsch ja/nein beschäftigen ?



Auf der anderen Seite sehe ich gerade bei meiner Schwester, wie bedingungslos und echt die Liebe zu ihrem Neugeborenen ist. Wie viel Glück es in ihr Leben bringt und wie stark sie und ihre Beziehung an all dem wachsen.
Es scheint, als habe sich ihr bisheriges Leben nur auf die Zeit des Mutterseins zubewegt und als sei sie jetzt endlich im Leben angekommen.

Naja, das ist ja auch die Bedeutung eines jeden weiblichen Wesens auf dieser Welt, Junge in die Welt zu setzen. Das ist die Bestimmung einer jeden Frau schlechthin.

In manchen ist die Stimme nicht so stark oder sie sind aufgrund ihrer Sozialisierung nicht geeignet Mutter zu sein und lassen es dann. Aber, so schlecht kann die Welt gar nicht sein, um Frauen von der Mutterschaft abzuhalten. Und, die Welt ist viel, viel besser als zu den Zeiten im vorigen Jahrhundert, wo die Menschen in Kriegen verheizt wurden.
 

Admina Schneewittchen

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P.S.: Ach ja, was ich vorhin noch schreiben wollte: Was die Pflege im Alter betrifft, da spielte die Autorin ja nur auf das Gerichtsurteil an, wo ein Richter einen jungen Mann zu Unterhalt verpflichtet hat, weil sich der Vater ja gekümmert habe bis zu seinem 18 Lebensjahr und dann aber von sich den Kontakt zum Sohn abbrechen wollte und nicht mehr auf Kontaktversuche eingegangen ist. Die Begründung des Richters war ja genau das, was im Artikel bemängelt wird: Sei für deine Eltern da, egal, was sie dir "angetan" haben, immerhin haben sie dich ja in die Welt gesetzt und dich aufgezogen, also sei dankbar und zahl für deinen Vater, egal, was passiert ist.

Das Urteil ist totaler Quatsch gewesen und genau das spiegelt aber das altmodische, verkrustete Denken wider, worauf m.M. nach der Artikel hinauswill, um aus diesem Denken zu befreien: Du bist nicht automatisch und per se für deine Eltern verantwortlich, nur weil sie dir das Leben geschenkt haben - es geht um einen Abgleich der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse anderer (eben auch der Eltern).
 

Mod Banane

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Danke Schneewittchen, ich hab auch gar nicht verstanden wo das jetzt herkam dieses Thema der sozialen Kälte der Kinder gegenüber ihren Eltern, wo es mir doch vielmehr darum ging, was ich darunter verstehe ein verantwortungsvoller Vater zu sein und was dazu an Erwartungsmanagement gegenüber meinen Kindern gehört. Und genau darüber wurde ja auch in dem Artikel gesprochen.

Ich finde Eltern gruselig, die ihren Kindern aufzählen, was sie alles für sie getan, bezahlt oder gar geopfert haben und dann damit etwas einklagen wollen. Oder Eltern, die später geschieden werden und sich verzweifelt an ihren Kindern festhalten. Eltern die meinen, es wäre ihr Recht Kinder später mit ihren eigenen Problemen und Lebenskrisen zu belasten, statt sich selbst um die Dinge zu kümmern.

Das alles kommt für mich nicht in Frage. Ich liebe meine Kinder und ich erwarte, dass sie mich mit Respekt behandeln, mehr nicht. Um mein späteres Leben kümmer ich mich selbst, das ist nicht ihre Aufgabe.

Es bestünde also immer die Gefahr, dass du ihnen eine Last wärst, obwohl sie das Gegenteil behaupten. Genauso wie es traurig wäre, wenn sie es gerne tun würden und du es nicht zulässt, zählt aber auch ebenso dein eigener Wille und dein Wunsch und da gibt es keine Wunsch-Hierarchie.
Das sehe ich etwas anders. Für mich gibt es da eine ganz eindeutige Hierarchie. Genau wie eine Frau das Recht hat über ihren Körper letztlich alleine zu entscheiden, wenn sie vor der Frage steht, ob sie ein ungewolltes Kind bekommen oder lieber abtreiben möchte, sollte jeder Mensch das Recht haben im Alter ab einem gewissen Punkt zu sagen, so will ich das nicht mehr. Das haben Angehörige und vor allem die Kinder zu respektieren und steht in der Hierarchie vor den Wünschen der Kinder.
 

Mod Banane

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P.S.: Ach ja, was ich vorhin noch schreiben wollte: Was die Pflege im Alter betrifft, da spielte die Autorin ja nur auf das Gerichtsurteil an, wo ein Richter einen jungen Mann zu Unterhalt verpflichtet hat, weil sich der Vater ja gekümmert habe bis zu seinem 18 Lebensjahr und dann aber von sich den Kontakt zum Sohn abbrechen wollte und nicht mehr auf Kontaktversuche eingegangen ist. Die Begründung des Richters war ja genau das, was im Artikel bemängelt wird: Sei für deine Eltern da, egal, was sie dir "angetan" haben, immerhin haben sie dich ja in die Welt gesetzt und dich aufgezogen, also sei dankbar und zahl für deinen Vater, egal, was passiert ist.

Das Urteil ist totaler Quatsch gewesen und genau das spiegelt aber das altmodische, verkrustete Denken wider, worauf m.M. nach der Artikel hinauswill, um aus diesem Denken zu befreien: Du bist nicht automatisch und per se für deine Eltern verantwortlich, nur weil sie dir das Leben geschenkt haben - es geht um einen Abgleich der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse anderer (eben auch der Eltern).
Ja, absolut. Deshalb hab ich das auch alles gar nicht verstanden, was da gestern so kam.
 

Admina Schneewittchen

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ich hab auch gar nicht verstanden wo das jetzt herkam dieses Thema der sozialen Kälte der Kinder gegenüber ihren Eltern, wo es mir doch vielmehr darum ging, was ich darunter verstehe ein verantwortungsvoller Vater zu sein und was dazu an Erwartungsmanagement gegenüber meinen Kindern gehört. Und genau darüber wurde ja auch in dem Artikel gesprochen.

Ich finde Eltern gruselig, die ihren Kindern aufzählen, was sie alles für sie getan, bezahlt oder gar geopfert haben und dann damit etwas einklagen wollen. Oder Eltern, die später geschieden werden und sich verzweifelt an ihren Kindern festhalten. Eltern die meinen, es wäre ihr Recht Kinder später mit ihren eigenen Problemen und Lebenskrisen zu belasten, statt sich selbst um die Dinge zu kümmern.

JA! Ganz genau so, hab ich das auch verstanden! Und, was ich jahrelang so gehört habe und erfahren haben, kommt das öfter vor, als gedacht und kann schwere Störungen in der Familiendynamik und bei (inzwischen erwachsenen) Kindern hinterlassen, wenn Kinder da nicht herausfinden (bezieht sich auf das, was ich fett markiert habe).

Für mich gibt es da eine ganz eindeutige Hierarchie. Genau wie eine Frau das Recht hat über ihren Körper letztlich alleine zu entscheiden, wenn sie vor der Frage steht, ob sie ein ungewolltes Kind bekommen oder lieber abtreiben möchte, sollte jeder Mensch das Recht haben im Alter ab einem gewissen Punkt zu sagen, so will ich das nicht mehr. Das haben Angehörige und vor allem die Kinder zu respektieren und steht in der Hierarchie vor den Wünschen der Kinder.

Ich verstehe das schon, Banane. Immerhin ist es dein Körper und somit auch das Recht mit ihm und deinem Leben umzugehen. Ist aber ein heikles Thema, vor allem weil ich da auch an Suizide in jüngeren Jahren denke und an das, was man der Familie antut damit, welche zurückbleibt. Aber, darum geht es ja dir ja nicht und ich will da jetzt kein anderes Faß aufmachen, ich verstehe schon, was du meinst.
 

Mod Banane

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Dass Wolfgang ein Mann ist der Frauen respektieren und ihnen sogar überdurchschnittlich viel hilft sich in dieser Welt zu behaupten steht für mich außer Frage. Eine negative Intention war da bestimmt nicht vorhanden.

Naja, das ist ja auch die Bedeutung eines jeden weiblichen Wesens auf dieser Welt, Junge in die Welt zu setzen. Das ist die Bestimmung einer jeden Frau schlechthin.

ich hab Wolfgangs Satz mit der Bestimmung als eine Antwort auf Hibis Beobachtung verstanden und finde ihn daher gar nicht falsch - und
auch gar nicht so, dass er Frauen herabsetzt, die sich gegen das Muttersein entscheiden
Aber, hier teile ich deine Meinung gar nicht. Diese Aussage stimmt meines Erachtens so nicht und ich habe auch dargelegt warum, schlicht weil es Frauen gibt, die sich dagegen entschieden haben Mutter zu werden und es nicht als ihre Bestimmung gesehen haben. Das reicht doch bereits völlig, oder nicht?
 

Admina Felis

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Ja, absolut. Deshalb hab ich das auch alles gar nicht verstanden, was da gestern so kam.


naja, was denn genau kam ? was mich betrifft, so fand ich diesen Satz einfach zu pauschal und nicht stimmig ''das Wasser fließt immer von oben nach unten '' - klar, stimmt, Wasser fließt von oben nach unten , das lässt sich aber nicht mal eben auf eine Familie übertragen.

Das Wasser fließt immer von oben nach unten und meine Kinder werden niemals in diesem Leben irgendeine Art von Verantwortung für mich übernehmen müssen, soweit ich das noch selbstbestimmt beeinflussen kann.

und du hattest das erst später mehr als deine ganz persönliche Sicht revidiert. aus meiner Sicht, ist dieser Satz übertragen auf eine Pflegesituation ohne Sinn.
daher habe ich dann meine Erfahrung schildern wollen - die eben auch konkret ist, es ist eben auch etwas ganz anderes, wenn du tatsächlich in der Situation stehst. .
es ist auch etwas anderes, jetzt zu sagen 'ich will lieber sterben als dass man mich jemand pflegt', als wenn du wirklich damit konfrontiert wirst, eine unheilbare Krankheit zu haben, in dem Moment, in dem du dich noch gut fühlst. oder einfach alt zu sein. denn das Ganze ist ja ein Prozess. in den deine Angehörigen eingebunden sind.

und was das ''Verantwortung übernehmen müssen'' betrifft, fehlt mir hier deine Sicht auf das ''dürfen'' deiner Töchter.
 

Admina Felis

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Diese Aussage stimmt meines Erachtens so nicht und ich habe auch dargelegt warum, schlicht weil es Frauen gibt, die sich dagegen entschieden haben Mutter zu werden und es nicht als ihre Bestimmung gesehen haben.


ja und ? sie haben sich mit ihrer angeborenen Fähigkeit und auch 'Bestimmung der Natur' auseinandergesetzt und sich dagegen entschieden.
 

Mod Banane

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Ist aber ein heikles Thema, vor allem weil ich da auch an Suizide in jüngeren Jahren denke und an das, was man der Familie antut damit, welche zurückbleibt. Aber, darum geht es ja dir ja nicht und ich will da jetzt kein anderes Faß aufmachen, ich verstehe schon, was du meinst.
Da hast recht, genau darum geht es mir gerade nicht. Es geht mir wirklich nur darum, dass Menschen, die im Alter irgendwann so viel Einschränkungen erfahren, dass sie ihre Umstände nicht mehr aus lebenswert erachten ein Recht haben selbst entscheiden zu dürfen jetzt gehen/sterben zu wollen. So, wie es auch David Goodall getan hat, der sich nochmal den ganzen Stress gegeben hat von Australien in die Schweiz zu gelangen, um damit ein Zeichen zu setzen. Toller Mann!
 

Mod Banane

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naja, was denn genau kam ? was mich betrifft, so fand ich diesen Satz einfach zu pauschal und nicht stimmig ''das Wasser fließt immer von oben nach unten '' - klar, stimmt, Wasser fließt von oben nach unten , das lässt sich aber nicht mal eben auf eine Familie übertragen.
Für mich passt dieser Satz zu 100%. Ich erwarte nicht und möchte das auch gar nicht, dass meine Kinder in gleichem Maße Verantwortung für mich übernehmen, wie ich das für sie tue.
 

Admina Felis

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Es gibt aber keine Bestimmung der Natur. Was soll das Bitte sein?


damit meine ich schlicht, dass Frauen eine Gebärmutter haben und Männer Kinder zeugen können. das lässt sich nicht weg diskutieren. ist aber auf dem heutigen Entwicklungsstand ganz normal und sehr gut so, dass Frauen (und auch Männer) diesem Konzept, das die Natur so hat entstehen lassen, nicht zwangsläufig folgen und sich dagegen entscheiden können. das ist doch eine ganz einfache Tatsache .
ohne Verhütung wäre das dann nur mit Sexverzicht möglich.
 

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