Hallo zusammen,
gestern habe ich hier sehr viel gelesen, hauptsächlich um AFen besser zu verstehen. Ich war gelinde geschrieben schockiert, dass es einige gibt, die meiner Ex-AF sehr ähneln. Es ist unglaublich wieviel Hass, Verzweiflung, Liebe und Angst mir begegnet sind. Und es ist umso unglaublicher wie ähnlich ich fühle. Der einzigste Unterschied ist: mein Hass hat sich gegen mich selbst gerichtet. Mein Therapeut hat versucht meine Ex-AF von meinem innerlichen Thron zu holen und ich habe ihm gebeten es zu lassen, was er akzeptiert hat. Andere Therapeuten wenden garantiert diese Technik auch an und setzen sich sicherlich durch.
Ich habe die Techniken, wie sich eine Ex-AF endgültig von ihrem AM emotional befreien kann, kennen gelernt und sie sind wirksam, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Familie, Freunde und Therapeuten spielen dabei eine große Rolle und vermitteln das Gefühl: Mit dem Mann geht es Dir nicht gut, also befreie Dich von ihm. Sie beeinflussen die AF und vermitteln gleichzeitig das Gefühl dass die AF sich dadurch selbstbestimmt befreit.
Keine Ahnung, ob das langfristig erfolgreich ist, oder ob die AF dadurch immer leidet, oder gar ihre Meinung ändert. Das ist sicherlich sehr individuell, genauso wie die AMer unterschiedlich sind. Die GUTE AF und der SCHLECHTE AM gibt es sicherlich nicht, sondern jeder trägt positive und weniger positive Eigenschaften, Zweifel, Hoffnung, Liebe und Angst in sich.
Ich für meinen Teil habe als erstes meinen Therapeuten um eine Pause gebeten. Ich versuche selbstbestimmt und fair durch die Welt zu laufen. Mit meinen Gefühlen zu meiner Ex-AF, die nicht erwidert werden, habe ich noch sehr lange zu kämpfen. Das macht mich instabil und dennoch versuche ich jeden Tag ein wenig besser drauf zu sein. Klar gibt es Tage da geht es zwei Schritte nach vorne und dann wieder ein Schritt zurück, manchmal umgekehrt, aber der Trend geht nach vorne.
Meine Trennung strukturiere und diskutiere ich gerade und ich habe erkannt, dass es viele Hürden gibt, die ich alleine bewältigen muss. Da gibt es organisatorische, emotionale und auch finanzielle Fragen, die mit meiner Ex-AF ein Klacks gewesen wären, aber ohne sie sehr schwer fallen und leider mehr Zeit in Anspruch nehmen als mir lieb ist, aber Nachhaltigkeit ist mir immer wichtiger als Schnellschüsse. Ich habe keine Geschwister und meine Eltern machen mir es noch schwerer als es ohnehin schon ist. Und dann gibt es nette Menschen, die mir selbstlos helfen. Ich erhalte so viel Kraft dadurch und bin sehr dankbar dafür.
Dann gibt es noch meine Firma, an der Existenzen von Mitarbeitern hängen, die ich auch nicht vernachlässigen darf. Meine Ex-AF meint zwar, dass es mir in diesem Bereich nur um Gewinnmaximierung geht, aber das stimmt nicht. Es geht um Existenzen und um ein weiteres Stück Halt und Kontinuität in meinem Leben.
Ich wollte Euch das schreiben, damit ihr ein wenig mehr die AMer versteht. Jeder hat seine eigenen Herausforderungen im Leben und es gibt den eher guten oder schlechten AM. Ob es sich lohnt für die Liebe zu kämpfen oder es besser ist sie aufzugeben entscheidet ihr selbst. Eine sehr schwierige Entscheidung, die Euer ganzes Leben bestimmt.
Ich wünsche Euch alles Gute und dass ihr die für Euch richtige Entscheidung fällt. Wenn Ihr Fragen habt, kommt einfach auf mich zu. Bitte seid aber fair zu mir, denn ich bin nicht EUER AM und stehe nicht für ihn, sondern ich bin nur ein Mann, der seine große Liebe gefunden und verloren hat. Vielleicht kann ich Euch ja weiterhelfen in der ein oder anderen Richtung.
Meinem Schatz wünsche ich auch alles Gute. Mein Schatz hat eine Entscheidung gefällt und so sehr ich Ihren Sturkopf liebe, ich befürchte der ist so dick, dass sie damit durch die Wand rennt. Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich hoffe dass es ihr dabei gut geht, aber das wäre gelogen. Ich wünsche dass bei uns die Liebe siegt und ich sie auf Händen tragen kann, niemals mehr als AM sondern in einer liebevollen gemeinsamen Familie. Ob ich deswegen ein schlechter Mensch bin soll jeder selbst entscheiden.
LG ein Mann