Nähe-Distanz-Problem, Depression und schließlich Trennung

Anariel

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Schau! DU würdest es tun, also ist das vielleicht auch dein Standart (vielleicht ist es ein DIN-Standart: 10 Seiten minimum!) Und wenn es schon deiner und meiner ist, dann ist es rein aus mathematischer Sicht hochwahrscheinlich auch der Standart vieler anderer Menschen da draussen. Und du willst ja nicht jemanden zurück, der ein bisschen was hinrotzt. Wenn du dir 10 Seiten nicht wert bist, mach 9 draus, aber beim Rest wäre ich nicht kompromissbereit.
Möchte mich hier um die Uhrzeit noch zu Wort melden, nur um zu sagen: Ich würde es auch machen. Und bin gerade im Kopf meinen engsten Freundeskreis durchgegangen, vier Leute: Drei von vier würden das machen.
Ja.10 Seiten sind ein realistischer Standard.

Ich mag sehr gern auf deine ganze Geschichte eingehen, aber muss das auf morgen schieben. Habe mich gerade in meinem eigenen Strang etwas erschöpft und werde meditieren und dann hoffentlich auch mal schlafen. Aber ich hab alles gelesen.
 

Admin Wolfgang

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Lieber Jan, da ist er ja, dein eigener Strang. Ich war wirklich dankbar für deine Antwporten in meinem Thread und es war echt traurig, dass deine Beiträge dann gelöscht wurden... auf die letzten konnte ich gar nicht mehr eingehen.
Hallo Anariel, hallo Jan,

da ja nun ein eigener Strang existiert, habe ich die entfernten Beiträge in Anariels Strang wieder hergestellt.

Euch noch nen schönen Tag!

Admin Wolfgang
 

JanS

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Danke Wolfgang
Danke Monti für diese Anerkennung

Ich habe heute Nacht noch über diesen Standart nachgedacht und hatte genau dieses Gefühl, was du, Anariel, in deinem Strang beschrieben hast, dass es ihr ja so schlecht geht und das das herzlos von mir ist. Abgesehen davon weiß ich, dass es auch völlig utopisch ist und der einzige nano Rest an Wahrscheinlichkeit darin besteht, dass sie zu einem Menschen wird, der dermaßen weit über seinen Schatten springen kann und dazu muss man schon ganz schön down mit sich selbst sein.
Was ich aber eigentlich sagen wollte, ist, dass wenn man über den Standart nachdenkt und wie du ja auch zustimmst ,
Ich würde es auch machen. Und bin gerade im Kopf meinen engsten Freundeskreis durchgegangen, vier Leute: Drei von vier würden das machen.
Ja.10 Seiten sind ein realistischer Standard.
es anscheinend Leute gibt, die diese Ansprüche zumindest in diesem Punkt erfüllen, wieso um Himmelswillen kleben wir dann in diesem Netz fest, anstatt uns eine Partnerschaft vorzustellen, die unseren Wünschen entspricht, in allen Details. Eine belastbare, gute Disskusionkultur eine Welt ohne komplett kräftezerrende Taktiererei und der ständigen Angst, dass gleich wieder irgendwo ein Blindgänger hoch geht und die Alte irgendwas macht, worüber du ewig nachdenken musst und am Ende drauf kommst, dass es wohl irgendwie an dir liegen muss...

Das volle Brimborium an Schönheit muss her und wenn dieses Bild dann gezeichnet ist, in unserem Kopf, dann steuern wir es an. Ich vermute stark, dass es uns in eine andere Richtung treiben wird, als jene, auf die wir gerade so fixiert sind.

Als ich mir das fertig ausgedacht habe, bin ich eingeschlafen, wie so ein Zufriedener. Am Morgen aufgewacht und PENG! da war es wieder: "Wir sind kein Paar mehr - du bist einsam und verlassen" So was blödes aber auch. Gerade war ich spazieren im Wald und anstatt die Schönheit zu genießen hab ich lieber darüber nachgedacht, ob sie wohl an ihrer Depression arbeitet? Ob sie an mich denkt? Ob sie alles weggewischt hat und das Zuwendungsdefizit einfach durch jemand neues ersetzt hat? Hoffentlich geht es ihr gut. Aber in Bewusstheit. Juhuuuu! Gedankenkaroussel. Die Aufmerksamkeit muss weg von diesem Menschen.
Gibt es eigentlich den ehemals hochgeschätzten Beruf des Exorzisten noch?
 
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Anariel

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Erstmal: Juhu! Danke, Wolfgang... es wär auch irgendwie traurig gewesen, wenn diese reichhaltigen und schönen Beiträge verloren gegangen wären :).

@JanS - die herzlichen Glückwunsch, dass du den Roman endlich fertiggeschrieben hast - vielleicht finden sich ja noch andere Veröffentlichungsmöglichkeiten :D. Deine Schreibe ist echt so schön und deine Selbstironie ist catchy, da kann man über den ganzen Scheiß wenigstens ab und an lachen und lacht deshalb über den eigenen Scheiß gleich mit. ich lass mal ein paar Gedanken raus, auch wenn die wahrscheinlich nur bedingt hilfreich sind.

Erstmal: Ja, ihre Zerissenheit fand ich von Anfang an ziemlich spürbar. Das hat vielleicht auch was damit zu tun, dass ich mich in deiner Ex auch in Teilen wieder. Ich neige auch manchmal dazu, alles infrage zu stellen, wenn irgendwas nicht stimmt - auch wenn dieses irgendwas eindeutig bei mir liegt und nicht in der Beziehung. Neige vor allem auch dazu, mir meinen kleinen Rücjzugsraum zu erhalten - ich hab mich in früheren Beziehungen zum Beispiel immer ganz kolossal gefreut, wenn mein Partner sich lieber bei sich zuhause getroffen hat als bei mir, weil meine Wohnung dann MEINE blieb. das ist vielleicht so ein bisschen das Äquivalent dazu, die Freunde nicht vorgestellt zu kriegen. Andererseits war aber immer die totale Sehnsucht da, unsere Leben zusammenzulegen, zusammenzuziehen etc. - damit bin ich nur häufig nicht direkt rausgerückt, um mich nicht zu verletzbar zu machen und weil ich das Gefühl hatte, vielleicht was zu versprechen, was ich nicht halten jann, wenn ich das so sage.
Am Ende ist's nbei mir wohl Verlustangst, wenn ich ehrlich zu mir selber bin. Einerseits mit dem Partner verschmelzen wollen, aber andererseits immer damit rechnen, dass die Beziehung ja auch vorbei sein könnte und dann von mir selbst nichts mehr übrig ist, was ich mühevoll wieder aufpäppeln könnte. Nach außen gebe ich mich immer super unabhängig und das bin ich ja auch, solange ich immer dieses bisschen Distanz halte zwischen meinem Partner und einem Teil meines Lebens.
Wie gesagt, sind nur so zufällige Gedanken, vielleicht spielt sowas bei deiner Exfreundin rein, vielleicht auch nicht... aber in die Zerissenheit kann ich mich generell erstmal reinfühlen.

Nächster Gedanke: Was beyond mit dem Zerreden meint, verstehe ich flaube ich, jetzt mal unabhängig davon, ob man das als Manko und als Generationsphänomen betracht (sind eh gleich alt, wenn ich das richtig im Kopf habe). Oder ich glaube es nur zu verstehen, weil ich auch damit meine Erfahrungen habe. Die Bewusstheit über das eigene Selbst, die eigene Psyche, zwischenmenschliche Dynamiken finde ich an sich sehr, sehr hilfreich, wenn es darum geht, eine Beziehung zu führen und auch sonst - aber man neigt doch ganz schön dazu zu glauben, dass man auf diese Art jedes Problem lösen kann und muss. Dann analysiert man weiter und versucht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, während die produktivere Haltung an manchen Stellen schon wäre: Ich kann mich in der Sache jetzt nicht in dich reinversetzen, aber ich kann's als deine Macke annehme nund es mitlieben. Oder man denkt immer noch über die Pathologie des Anderen nach, wenn man eigentlich völlig unabhängig von den Ursachen schon hätte beschließen sollen, ihn ziehen zu lassen. Du hast dich ja beispielsweise viel mit dem Thema Bindungsangst beschäftigt - und wenn du da eigene Anteile erkennst (sind die denn in früheren Beziehungen auch zum Tragen gekommen?) und ihr nebenbei noch einen Denksanstoß geben konntest, ist das super. Aber es ist nichts, was etwas an der Tatsache ändern wird, das sie gegangen ist, und Akzeptanz kommt nicht (nur) dadurch, dass man etwas im Detail versteht. Sagt diejenige, die ähnlich miserabel und ohne jede Erklärung verlassen wurde wie du, selber wahnsinnig gerne denkt und selber mit der Akzeptanz struggled - ob du der zuhören willst, steht auf nem anderen Blatt :).

Nächster Gedanke: Was mich an deinen Beiträgen am meisten zum Nachdenken gebracht hat, war die Aussage, dass andere Beziehungen im Alltag viel mehr aushalten, als deine Beziehung ausgehalten hat und hätte. Ja. Ja! Die Erkenntnis ist glaube ich echt wertvoll für jeden, der eine Beziejung mit einem bindungsängstlichen oder depressiven oder auch einfach nur psychisch sehr instabilen Partner geführt hat. Dieser Eiertanz ist nicht der Standard und man sollte ihn auch als Standard nicht annehmen. Wenn man jemanden liebt, nimmt man Rücksicht, klar, und jeder Mensch ist kompliziert und jeder Mensch hat Probleme, wo Tiefen sind, sind auch Abgründe usw. - aber dass diese Fragilität eine ständige Bedrohung für die Beziehung ist, ist eine Belastung, die halten nur sehr wenige Nervenkostüme auf Dauer aus. Will man das zurück? Wohl nur, wenn sich beim Anderen ganz entscheidend was geändert hat - und mit dem zehnseitigen Brief auch noch eine Psychotherapie und im besten Fall eine Paarberatung einhergehen.

Ja, soviel erstmal die ersten paar zufälligen Gedanken. Einen hatte ich noch, den habe ich aber gerade vergessen und er fällt mir später bestimmt wieder ein...
 

Anariel

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PS: Jetzt ist schon wieder n neuer Beitrag von dir da, verdammt. Das hat sich überschnitten. Ich lese nach. :)
 

Anariel

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Jetzt hab ich nachgelesen...

Danke Wolfgang
Danke Monti für diese Anerkennung

Ich habe heute Nacht noch über diesen Standart nachgedacht und hatte genau dieses Gefühl, was du, Anariel, in deinem Strang beschrieben hast, dass es ihr ja so schlecht geht und das das herzlos von mir ist. Abgesehen davon weiß ich, dass es auch völlig utopisch ist und der einzige nano Rest an Wahrscheinlichkeit darin besteht, dass sie zu einem Menschen wird, der dermaßen weit über seinen Schatten springen kann und dazu muss man schon ganz schön down mit sich selbst sein.
Was ich aber eigentlich sagen wollte, ist, dass wenn man über den Standart nachdenkt und wie du ja auch zustimmst ,

es anscheinend Leute gibt, die diese Ansprüche zumindest in diesem Punkt erfüllen, wieso um Himmelswillen kleben wir dann in diesem Netz fest, anstatt uns eine Partnerschaft vorzustellen, die unseren Wünschen entspricht, in allen Details. Eine belastbare, gute Disskusionkultur eine Welt ohne komplett kräftezerrende Taktiererei und der ständigen Angst, dass gleich wieder irgendwo ein Blindgänger hoch geht und die Alte irgendwas macht, worüber du ewig nachdenken musst und am Ende drauf kommst, dass es wohl irgendwie an dir liegen muss...
Ha, richtig, danke für den Anstoß, das wollte ich eigentlich sagen, als es um die Sache mit dem Zerreden und auch dem Zerdenken ging, also, unter anderem. Wenn da immer dieses Verstehenwollen ist, was dann in Analysen und Recherchen ausartet, passiert es einfach schnell, dass man glaubt, auf diese Art auch alles lösen zu können. Und dass man dann vergisst, stattdessen mal bei sich zu bleiben und zu gucken: Was macht das gerade mit mir und habe ich echt Lust auf dieses Gefühl? Der Impuls, für das, was man versteht, auch Verständnis zu haben und selber deswegen zurückzustecken, ist schnell da - und manchmal wäre es eh ganz gut zu sagen: Mag sein, dass ich das jetzt verstehen könnte, aber ich will und muss das gar nicht verstehen - so lasse ich mich nicht behandeln und das ist das Entscheidende.
Das volle Brimborium an Schönheit muss her und wenn dieses Bild dann gezeichnet ist, in unserem Kopf, dann steuern wir es an. Ich vermute stark, dass es uns in eine andere Richtung treiben wird, als jene, auf die wir gerade so fixiert sind.

Als ich mir das fertig ausgedacht habe, bin ich eingeschlafen, wie so ein Zufriedener. Am Morgen aufgewacht und PENG! da war es wieder: "Wir sind kein Paar mehr - du bist einsam und verlassen" So was blödes aber auch. Gerade war ich spazieren im Wald und anstatt die Schönheit zu genießen hab ich lieber darüber nachgedacht, ob sie wohl an ihrer Depression arbeitet? Ob sie an mich denkt? Ob sie alles weggewischt hat und das Zuwendungsdefizit einfach durch jemand neues ersetzt hat? Hoffentlich geht es ihr gut. Aber in Bewusstheit. Juhuuuu! Gedankenkaroussel. Die Aufmerksamkeit muss weg von diesem Menschen.
Gibt es eigentlich den ehemals hochgeschätzten Beruf des Exorzisten noch?
Geht mir morgens auch oft so. Ist ein mieses Gefühl und ich finde, wej du dann aufgestanden bist und was gemacht hast, bist du schon gut dabei. Bei mir verzögert das manchmal den Start in den Tag um mindestens eine halbe Stunde. Exorzisten kenn ich keinen, aber ich find den Tipp von Venette in meinem Strang mit dem kalten Wasser schon ganz gut - oder eben die Chilischoten. Mal kurz was tun, wobei kein Mensch denken kann. Die kleine Unterbrechung reicht manchmal schon...
Krieg ich aber auch nicht immer so mit, dass es an der Zeit für sowas wäre :)
 

JanS

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@Anariel Danke für deinen Text. was meine eigenen Anteile betrifft, würde ich die auch eher als verlustängstlich beschreiben. Diese Schublade schafft ist aber lediglich eine verkürzte Kommunikation. Ich habe daran aber eigentlich schon Zeit meines "Beziehungslebens" gearbeitet, also minimum 20 Jahre, allerdings ohne therapeutische Begleitung. Verlustangst ist nicht nur der arme verängstige Mensch, den man sich vorstellt. Verlustangst bedeutet auch Macht und Kontrolle und die werden je nach Person verschieden ausgelebt. Das kann sehr subtil und sehr offen stattfinden. Leider ist das auch ein Arbeitsprozess der fast nur innerhalb einer Beziehung stattfinden kann. Fast.

.Eigentlich ist die Handlung in meiner Geschichte jetzt vorbei. Falls nochmal Handlung stattfinden sollte, werde ich es euch wissen lassen.
Ich denke, ich lasse diesen Strang jetzt erstmal ruhen. Der Fokus muss weg von Schmerz, hin zu den Kräften in mir, die mir nur Gutes wollen. Die Chronik meines eigenen Psychogramms werde ich hier nicht "in Stein meißeln" und plaudern können wir ja auch bei einer anderen Gelegenheit.
Ich würde gerne einen weisen Satz als Fazit an dieser Stelle raus ballern, aber dafür ist es noch zu nah dran.
 
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Anariel

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Nanu. Hast ja den Beitrag editiert. Dabei hatte ich gestern schon eine Antwort zu tippen begonnen - die beinhaltete unter anderem, dass du Bier und Wetter hoffentlich genossen hast und ich noch nie einen Liebesratgeber geschrieben habe, weshalb wir uns vermutlich nicht aus der Schule kennen. Aber hey, der Text jetzt ist auch gut :)

Ich hoffe, es hat generell erstmal irgendwie gut getan, deine Geschichte auszuschreiben. Beendet ist sie insofern vermutlich noch nicht, als dass die Wette aussteht, wer als erster drüber weg ist. Glaube, du bist ganz gut im Rennen - Schmerz erst fühlen und ihn dann nicht mehr in den Mittelpunkt stellen, so in etwa...
 

Meta

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:moin: JanS &
herzlichen Willkommen in unserer Runde.

Nach Deiner ausführlichen Darstellung lässt sich eine Schablone auf die Beziehung legen.

Idealisieren-Abwerten-Fallen lassen

Das hat bei Dir zur Folge, dass DU wieder an den Anfang der großen Herzphase (Idealisieren) zurück möchtest, wenn Du gerade wieder fallen gelassen wurdest. Es wird sich für Dich wie ein Entzug anfühlen. Wie ein Junkie wartest Du auf den nächsten Schuss(?)....
Die Droge ist nur von kurzer Dauer und so rennst Du Dich im Hamsterrad mit getrübten Blick halb tot. Es ist eine Frage der Zeit & Deiner Willensstärke, nach wie vielen Runden Du den Entzug schaffst.

Deine Ex hält keine Nähe aus, obwohl sie es gerne möchte. Das führt dazu, dass sie Dich immer wieder heranzieht (Idealisierung), um Dich wieder wegstoßen (Abwertung) und FINAL fallen zu lassen.

Ihre depressiven Phasen, die Hoch- und Tiefs, die Ambivalenzen in der Beziehung lassen möglicherweise eine Borderline-Persönlichkeit vermuten. (Ich bin kein Psychologe)

Meines Erachtens wirst Du Dein Glück nicht in dieser Beziehung finden….

Der Fokus muss weg von Schmerz, hin zu den Kräften in mir, die mir nur Gutes wollen.
Das ist ein sehr guter Ansatz. :Respekt:
Ich wünsche Dir viel Kraft & Glück.

Meta
 
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JanS

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Hallo Meta
Danke für deinen Beitrag. Du beschreibst die Beziehungsdynamik. Die sehe ich auch ja. Das ist der Kreislauf toxischer Beziehungen. Aber ich tu mir ein bisschen schwer mit dem Begriff "toxisch", denn mit ihm geht meistens eine klare Opfer-Täter-Rollenverteilung einher, die im nazistischen Kontext zutreffen mag, wobei ich auch da vorsichtig wäre (heutzutage ist jeder Nazist - gefühlt), in unserem Fall jedoch nicht ganz greift, auch wenn die Dynamik, die nun mal aus der Interaktion zweier Menschen entsteht, die selbe zu sein scheint. Weder möchte ich mich als Opfer sehen, noch sie als Täter abstempeln.
Ein toxischer Mensch ist gemäß der landläufigen Meinung jemand, der seinen Mitmenschen nur Schmerz und Leid zufügt. Oftmals geht damit die Stigmatisierung einher, solche Menschen seien nicht therapierbar. Insofern wäre dein Schluss richtig, dass man ihnen nur aus dem Weg gehen kann.
Im Bezug auf die ängstliche Vermeiderin, in unserem Fall, wäre die Schublade: " Diese Menschen sind kalt." und das stimmt nicht. Ich habe sie als einen sehr, teilweise hochsensiblen Menschen wahrgenommen. Und ihr Gefühle waren echt (behaupte ich) und sehr tief. Allerdings auch die Ängste. Sie leidet darunter. Deswegen tue ich mir auch schwer, einen Abschluss zu finden.
Trotz allem, auch jetzt, mit bald 3 Monaten Abstand, stehe ich zu meiner Aussage, dass ich diesen Menschen in seiner Gesamtheit annehme und bereit bin, daran zu arbeiten. Nicht aus einen Rettersyndrom heraus, sondern der Wahrhaftigkeit wegen, gemeinsam an den Grund dieses Problems zu kommen, indem man sich die Wunden gegenseitig zeigt. Keine Beziehung ist einfach. Manche vielleicht einfacher, aber wer weiß, welche Dynamiken ich in einer anderen Beziehung entwickeln würde. Für mich hat das aber auch eine globale Dimension: Ich will hier nicht die Botschaft verbreiten, dass diese Mitmenschen ihre Dämonen sind , sondern viel lieber das Handwerkszeug erlernen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, so wie das "theWho" auf der "anderen Seite" mit all seinem Vermögen versucht.
Nanu. Hast ja den Beitrag editiert.
Aus diesem Grund habe ich meinen Beitrag auch editiert. Der Dialog zwischen Lena und theWho hat mir da ein bisschen die von (gesunder) Wut getrübten Augen geöffnet. Ich möchte diesen Menschen nicht beschämen, indem ich ihr etwas defizitäres Zuschreibe. Und auch sonst niemanden als "kaputt" bezeichnen. Auch nicht mich selbst, denn in uns drin ist immer ein unversehrtes heiles Ganzes, das nur Gutes will, aber von Kompensationstrategien überlagert ist, die uns schützen.
Die Wut ist eine dieser Strategien. Sie hat absolut ihre Daseinsberechtigung auf dem Weg zur Genesung, aber ich möchte ihr Abbild nicht hier in meinem Beitrag stehen lassen und damit nach außen tragen, denn sie wird sich weiter entwickeln und unterliegt selbst im akuten Zustand massiven Schwankungen. Die Verbundenheit und die Erinnerung an das Gute in meiner Partnerin, aber auch die Erinnerung an ihre innere Zerrissenheit, ihr Anpassungsdruck "normal" empfinden zu wollen, klingen immer im Hintergrund mit und müssen genauso angeschaut werden wie die destruktiven Anteile, um ein stimmiges Bild zu schaffen, das einem friedvollen Abschluss dient. Für mich wäre es ein Erfolg, ohne Frust aus dieser Geschichte raus zu gehen, ein größerer Erfolg, mit tieferer Erkenntnis über mich selbst, ein noch größerer wenn ich sehen würde, dass sie das auch geschafft hat und der maximale, wenn wir diesen Weg gemeinsam beschreiten würden.
Da dieser Drops allerdings gelutscht zu sein scheint, werde ich den nächst kleineren Erfolg anstreben.
Dieses ganze Trennen fühlt sich an, als würde ich einen Teil von mir gewaltsam abschneiden. Da stimmt doch was nicht. Ich denke, es geht nur über integrative Prozesse nachhaltig vorwärts und das bedeutet zunächst für mich, hin zu sehen, welche Anteile da in mir so krass verletzt wurden. Das allein ist schon ein riesen Ding. Wenn ich das geschafft habe, erst dann, kann ich eigentlich meine Grenzen innerhalb einer Beziehung wahren und auf Überschreitungen erwachsen reagieren, denn das hab ich definitiv nicht immer getan.
In der Praxis sieht das z.B. so aus: Wenn die Beziehungsvermeiderin mich abwertet, weil sie das halt so macht, dann soll sie das nicht in ihrem Kopf ausmachen, sondern mir direkt mitteilen. Ich fühle mich dann nicht in meinem Selbstwert angegriffen (ja, das macht auf Dauer kaputt) und minderwertig, sondern erkenne ihre eigene Unzulänglichkeit dahinter und kann es ausdiskutieren., entschärfen, whatever...
Das ist krass, aber eigentlich will ich so sein und die Beziehung zu einer dermaßen herausfordernden Partnerin bietet dafür die nötige ...äh... Arena?

Puh...schon wieder ganz schön viel Text für jemanden, der eigentlich nicht mehr in diesem Thema drin hängen möchte...
 
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Anariel

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Ganz schön viel Text und auch Text, durch den ich erstmal durchsteigen muss :)

Ich finde tatsächlich, dass du hart mit dir ins Gericht gehst, wenn es um dein eigenes Bedürfnis nach Austausch geht. Was du hier schreibst, stellt in erster Linie dich, deine Wahrnehmung und deine Gefühle dar - und das ist der Filterm durch denn wir deine Exfreundin wahrnehmen, aber zumindest für mich ist total klar, dass dieser Filter da ist und damit dein, unser Schreiben hier das Protokoll eines Verarbeitungsprozesses. Ich finde, du hast ein Recht auf diesen Prozess - und ich erinnere mich bisher an einen einzigen Strang, bei dem ich klar dachte (und geschrieben habe) "Der Typ ist ein Arsch, auf gar keinen Fall Ex Back, lauf!" - in jedem anderen Strang war immer eine hohe Akzeptanz dessen dar, dass wir hier gerade eine Perspektive von zweien lesen, und zwar die Seite, die hier in diesem Forum nach Unterstützung sucht. So ein Strang wie von TheWho ist da natürlich unglaublich bereichernd, weil er eine ganz andere Perspektive eröffnet und daran erinnert, dass die eigene Wut keine Wahrheit ist, genauso wenig wie die Perspektive des Verlassenen.
Wenn du schlichtweg kein Bedürfnis hast, über diesen Verarbeitungsprozess hier zu schreiben, ist das natürlich was Anderes (das hier ist auch kein mimimi, du hast deinen Beitrag editiert - mach das natürlich, ich versuch nur auf das Vorherige einzugehen!) - ich möchte nur sagen: Ich glaube, man kann einordnen, dass hier keine in Stein gemeißelten Wahrheiten über andere Menschen zu finden sind. Und der Austausch an sich ist in bestimmten Momenten genauso wichtig wie das Fühlen von all den Gefühlen, die da sind, ohne dabei die Frage stellen zu müssen, welche dieser Gefühle berechtigt sind - welche davon man kultiviert und welche man loslässt ist natürlich trotzdem irgendwann eine Frage, die sich stellt.
Wut loszulassen ist glaub ich meistens ein guter Ansatz, solange man nicht gerade vor einer Revolution steht oder sie sonstwie als Triebfeder braucht :) - aber wenn sie doch stellen weise wiederkommt, find ich's nicht schlimm, dann muss das whl nochmal sein.

Das mit der globalen Dimension sehr ich genauso - zumindest, wenn ich richtig verstehe, wie du das meinst. Wenn es um so Bindungsthematiken geht, um psychische Krankheiten, all diese Kompliziertheiten, mag ich das auch nicht auf eine individuelle Ebene heben, in der einzelne "Elemente" kaputt sind und zu reparieren sind (und wenn das nicht gelingt, sind sie im Zweifelsfall selber Schuld). Wir sind alle Teil von einer Welt, und diese Welt bringt diese Symptome hervor, die sich beim einen Element zeigen und beim anderen nicht - aber was falsch ist am Gesamtsystem. Also. Wenn ich dich richtig verstanden habe. Aber so nehme ich das zumindest wahr.

Danke in jedem Fall für den Denkanstoß. Denjenigen, die Wut wieder oszulassen. Und auch denjenigen, sich bewusst zu machen, dass man hier immer ein Bild zeichnet von dem, der einen da verlassen und verletzt hat. Persönlich finde ich es manchmal schwer, da die Balance zu finden zwischen, ich muss meine Gefühle fühlen und ich brauche den Austausch über diese Gefühle, um nicht in meinem eigenen Saft kleben zu bleiben, und, ich möchte niemanden verurteilen und den Menschen, den ich immer noch liebe, am allerwenigsten. Ich hab mich in letzter Zeit dadurch häufiger mal in der Position gefunden, in der ich meinen Ex gegenüber Freunden verteidigt habe, die mit der "Arschlochkeule" immer viel schneller bei der Hand waren als ich (klar, sie haben mich ja leiden sehen und sie haben mich gern). Ich bin aber ganz optimistisch, dass ich selbst dieses Gleichgewicht schon irgendwie wieder finden werde, wenn die Verarbeitungsnummer etwas besser durch ist...
Über dein Vier-Stufen-Ziel denke ich da mal nach, vielleicht ist das auch für mich vernünftig. :)
 

JanS

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Ich finde tatsächlich, dass du hart mit dir ins Gericht gehst, wenn es um dein eigenes Bedürfnis nach Austausch geht. Was du hier schreibst, stellt in erster Linie dich, deine Wahrnehmung und deine Gefühle dar - und das ist der Filterm durch denn wir deine Exfreundin wahrnehmen, aber zumindest für mich ist total klar, dass dieser Filter da ist und damit dein, unser Schreiben hier das Protokoll eines Verarbeitungsprozesses. Ich finde, du hast ein Recht auf diesen Prozess - und ich erinnere mich bisher an einen einzigen Strang, bei dem ich klar dachte (und geschrieben habe) "Der Typ ist ein Arsch, auf gar keinen Fall Ex Back, lauf!" - in jedem anderen Strang war immer eine hohe Akzeptanz dessen dar, dass wir hier gerade eine Perspektive von zweien lesen, und zwar die Seite, die hier in diesem Forum nach Unterstützung sucht.

Das mit der globalen Dimension sehr ich genauso - zumindest, wenn ich richtig verstehe, wie du das meinst. Wenn es um so Bindungsthematiken geht, um psychische Krankheiten, all diese Kompliziertheiten, mag ich das auch nicht auf eine individuelle Ebene heben, in der einzelne "Elemente" kaputt sind und zu reparieren sind (und wenn das nicht gelingt, sind sie im Zweifelsfall selber Schuld). Wir sind alle Teil von einer Welt, und diese Welt bringt diese Symptome hervor, die sich beim einen Element zeigen und beim anderen nicht - aber was falsch ist am Gesamtsystem. Also. Wenn ich dich richtig verstanden habe. Aber so nehme ich das zumindest wahr.
Ich höre das irgendwie ständig, dass ich hart mit mir ins Gericht geh...Ich denk da auch jedes Mal drüber nach, aber finde das dann garnicht.

In einen G'sicht-zu-G'sicht Gespräch hätte ich wirklich kein Problem damit, meiner Wut freien Lauf zu geben (also wenn mir jetzt ein guter Freund z.B. gegenüber sitzt), aber hier hat das schon immer was definitives. Das steht dann da. Klar, wenn ich am nächsten Tag wieder schreibe: Och heute bin ich nich mehr wütend, sondern einfach nur traurig, oder jut druff, oder so, dann würde das ein, der Realität entsprechendes Abbild meines Prozesses darstellen. Meistens schreibe ich aber, wenn ich irgendeine Energie hab, die ein Ventil braucht und "ich bin so traurig" gehört da nicht dazu. Das wirkt eher nach innen und hier sind schon so viele traurige Menschen!
Gibt's eigentlich auch ein Forum für glückliche Liebende?
Ich hab gesehen, hier gibt's "Stränge von erfolgreichen Usern" aber der letzte Eintrag ist zehn Jahre alt, oder? Das stimmt mich nicht unbedingt optimistisch Freunde!

Mit der globalen Ebene meine ich aber auch, dass wir gemeinsam für das Gute in der Welt kämpfen müssen, gegen die destruktiven Kräfte im Universuch, indem wir Teufelskreise durchbrechen, die teilweise unsere Großeltern schon geschaffen haben und unseren Müll trennen!
Danke in jedem Fall für den Denkanstoß. Denjenigen, die Wut wieder oszulassen. Und auch denjenigen, sich bewusst zu machen, dass man hier immer ein Bild zeichnet von dem, der einen da verlassen und verletzt hat. Persönlich finde ich es manchmal schwer, da die Balance zu finden zwischen, ich muss meine Gefühle fühlen und ich brauche den Austausch über diese Gefühle, um nicht in meinem eigenen Saft kleben zu bleiben, und, ich möchte niemanden verurteilen und den Menschen, den ich immer noch liebe, am allerwenigsten. Ich hab mich in letzter Zeit dadurch häufiger mal in der Position gefunden, in der ich meinen Ex gegenüber Freunden verteidigt habe, die mit der "Arschlochkeule" immer viel schneller bei der Hand waren als ich (klar, sie haben mich ja leiden sehen und sie haben mich gern). Ich bin aber ganz optimistisch, dass ich selbst dieses Gleichgewicht schon irgendwie wieder finden werde, wenn die Verarbeitungsnummer etwas besser durch ist...
Über dein Vier-Stufen-Ziel denke ich da mal nach, vielleicht ist das auch für mich vernünftig. :)
Ja stimmt. Gefühle muss man einfach manchmal aushalten, ohne gleich ein Ventil zu suchen. meinst du das so? Okay ja, wenn man dann schlecht über den Ex redet, dann finden den alle doof und dann kann der gar nicht mehr zurück kommen, weil wenn er den Raum betritt, alle nur so: "Oh ne...nicht der Hu*******n schon wieder!" OBACHT!
Also du suchst das Gleichgewicht zwischen raus posaunen und einfach fertig fühlen? Also zuende fühlen? Ja, das kommt 100pro wieder, aber im Moment gibt's ja so viel was raus muss! uiuiui!
Was ich mich neulich mal gefragt hab: " laut Energieerhaltungssatz verwandelt sich eine Energie in eine andere, ohne dass dabei etwas verloren geht, oder neu entsteht. Wenn ich also voller Liebeskummer bin, wo wird diese Energie abgezogen? " Ist da irgendwo am anderen Ende der Welt ein verliebtes Paar, was jetzt nichtmehr verliebt ist, weil ich alle Liebe mit meinem lieblosen Vakuum abgezogen habe? Das würde mir mega leid tun.
Oder liebt mich meine Freundin äh Exfreundin nicht mehr, weil irgendwo jemand sich verliebt hat und die Liebe dann dort hin musste. Genau so scheiße der Gedanke, also für mich.
 

Anariel

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Ich höre das irgendwie ständig, dass ich hart mit mir ins Gericht geh...Ich denk da auch jedes Mal drüber nach, aber finde das dann garnicht.

In einen G'sicht-zu-G'sicht Gespräch hätte ich wirklich kein Problem damit, meiner Wut freien Lauf zu geben (also wenn mir jetzt ein guter Freund z.B. gegenüber sitzt), aber hier hat das schon immer was definitives. Das steht dann da. Klar, wenn ich am nächsten Tag wieder schreibe: Och heute bin ich nich mehr wütend, sondern einfach nur traurig, oder jut druff, oder so, dann würde das ein, der Realität entsprechendes Abbild meines Prozesses darstellen. Meistens schreibe ich aber, wenn ich irgendeine Energie hab, die ein Ventil braucht und "ich bin so traurig" gehört da nicht dazu. Das wirkt eher nach innen und hier sind schon so viele traurige Menschen!
Gibt's eigentlich auch ein Forum für glückliche Liebende?
Ich hab gesehen, hier gibt's "Stränge von erfolgreichen Usern" aber der letzte Eintrag ist zehn Jahre alt, oder? Das stimmt mich nicht unbedingt optimistisch Freunde!

Also erstmal: Ich glaube, der Beitrag ist halt einfach ewig nicht aktualisiert worden. Das könnte man jetzt als an Naivität grenzenden Optimismus werten, aber mich hat es einfach nur dazu gebracht, die Geschichten anderer so oder so nicht zu sehr auf mich und meine Situation zu übertragen, auch wenn die Erfahrungen und Perspektiven dahinter mir wertvoll sind. Und ich glaub, dass es kein Forum für glücklich Verliebte gibt (ich hab jedenfalls auch noch keins gefunden), hat vermutlich ja aiuch damit zu tun, dass die ihre Glücksgefühle eben miteinander teilen - aber mit wem den Liebeskumer teilen? Da sucht man sich dann eben sowas hier. In jedem Fall scheint es vielen ein Bedürfnis zu sein, die Gefühle zu teilen...

Was diesen Unterschied zwischen dem schriftlichen Festhalten und dem Eins-zu-Eins-Gespräch angeht, ist das wahrscheinlich irgendwie eien Typfrage. Mich erinnern meine festgehaltenen Gefühle in manchen Momenten gerade daran, dass sie nur Momentaufnahmen sind. Ich lese das und denke, interessant, so habe ich mich also auch mal gefühlt. Und heute fühle ich mich so. Und nichts davon ist wahr oder unwahr, aber wie auch immer ich mich gerade fühle: Auch das wird vorbeigehen.
Aber wie gesagt, ich denke, das ist irgendwie Typsache, wobei ich auch da die andere Perspektive irgendwie bereichernd finde.
Mit der globalen Ebene meine ich aber auch, dass wir gemeinsam für das Gute in der Welt kämpfen müssen, gegen die destruktiven Kräfte im Universuch, indem wir Teufelskreise durchbrechen, die teilweise unsere Großeltern schon geschaffen haben und unseren Müll trennen!

Das ist superschön gesagt und ist ganz ehrlich eine Dimension von Hoffnung und Handlungsfähigkeit, die mir manchmal fehlt im ganzen Weltschmerz. Danke dir.
Ja stimmt. Gefühle muss man einfach manchmal aushalten, ohne gleich ein Ventil zu suchen. meinst du das so? Okay ja, wenn man dann schlecht über den Ex redet, dann finden den alle doof und dann kann der gar nicht mehr zurück kommen, weil wenn er den Raum betritt, alle nur so: "Oh ne...nicht der Hu*******n schon wieder!" OBACHT!
Also du suchst das Gleichgewicht zwischen raus posaunen und einfach fertig fühlen? Also zuende fühlen? Ja, das kommt 100pro wieder, aber im Moment gibt's ja so viel was raus muss! uiuiui!

Nee, da hab ich mich unklar ausgedrückt. Was ich suche, ist das Gleichgewicht von: Meine Gefühle wollen verarbeitet werden (und für mich gehört da manchmal auch zu, sie mitzuteilen und zu teilen und zu veräußern), aber gleichzeitig weiß ich schon jetzt, dass ich eigentlich im Ergebnis gar nicht so schlecht über den Menschen denke, auf den ich gerade so wütend bin. Ich weiß, dass ich durch diesen Prozess durch muss, aber kann auch schon halbwegs sein Ergebnis einschätzen - und da die Balance zu finden zwischen "Ich bin jetzt total wütend und verletzt und zwar deshalb, weil mir jemand wehgetan hat" und "Ich weiß jetzt schon, dass das Fühlen und Durchleben und Rauslassen dieser Verletzung mich im Ergebnis in einen Zustand bringen wird, in dem ich den Anderen nicht mehr verurteilen werde... das ist schon tricky, das beides passieren zu lassen.
Vor allem eben, wenn da dann auch noch das außen dazukommt. Wenn mein Ex (ich bleib mal bei mir) zurückkommen würde, wär das nichtmal das Problem, meine Freunde würden ihm das im persönlichen Kontakt schon nicht auf Dauer schwierig machen. Aber dass sie ihn, wenn er nicht zurückkommt, nicht weiterhin für einen blöden Kerl halten, wenn ich das schon lange nicht mehr denke, weil ich fertiggefühlt habe... schwieriger... dabei möchte ich aber auch den Frieden, den ich mit jemandem gemacht habe, teilen...

Wahrscheinlich ziemlich elend komplizert ausgedrückt.

Was ich mich neulich mal gefragt hab: " laut Energieerhaltungssatz verwandelt sich eine Energie in eine andere, ohne dass dabei etwas verloren geht, oder neu entsteht. Wenn ich also voller Liebeskummer bin, wo wird diese Energie abgezogen? " Ist da irgendwo am anderen Ende der Welt ein verliebtes Paar, was jetzt nichtmehr verliebt ist, weil ich alle Liebe mit meinem lieblosen Vakuum abgezogen habe? Das würde mir mega leid tun.
Oder liebt mich meine Freundin äh Exfreundin nicht mehr, weil irgendwo jemand sich verliebt hat und die Liebe dann dort hin musste. Genau so scheiße der Gedanke, also für mich.
Und zuguterletzt: Ich kann zwar keine Gesetze bzgl. Energie zitieren, weiß aber doch, dass eine Energie in die andere umgewandelt werden kann, und das wird schon auch für Liebesenergie gelten. Dein Liebeskummervakuum saugt vielleicht von deinem Charisma und deiner Lebensfreude momentan, oder die Liebesenergie kanalisiert sich stattdessen in Tatendrang. Von daher: würde ich als weiteres Feld betrachten und es nicht zu werten versuchen. :)
 

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  2. Ramona_in_Love @ Ramona_in_Love: @Seele Oder auch Auch Steak and BJ - Day am 14. März .... ich fand immer schon, dass die Kerle mehr Spaß im Leben haben und hing schn als Teenagermädchen gernhe mit den coolen Jungs ab
  3. Seele @ Seele: Folgt nicht bald der Schniblotag?
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