Suprarenin
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- 11 Jan. 2022
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Hallo zusammen,
seit ein paar Tagen lese ich hier bei euch mit und habe mich dazu entschlossen, auch meine Geschichte zu veröffentlichen, da ich nicht mehr weiß, woran ich noch glauben soll.... Ich bin am Boden zerstört wie noch nie in meinem Leben zuvor, obwohl ich schon viele Schicksalsschläge erlebt habe.
Auch ich habe, oder soll ich sagen hatte eine Affäre mit einem verheirateten Mann über 7 Jahre lang. Ich bin mittlerweile 49 Jahre und er wird bald 51.
Wir sind weder Arbeitskollegen, noch Nachbarn, haben auch keine nennenswerten gemeinsamen Bekannten. Kennengelernt haben wir uns im Verein, ich bin dort die Trainerin und er kam zu meinen Übungsstunden. Damals war er gerade etwas über ein Jahr verheiratet, hatte aber mit seiner EF eine gemeinsame Tochter, die damals 7 Jahre alt war. Wir haben uns von Anfang an super verstanden einfach auf freundschaftlicher Ebene. Nach ca. einem 3/4 Jahr merkte ich, das es irgendwie anders wurde, vertrauter, inniger. Wir fingen an, über soziale Medien täglich zu schreiben. Da ich immer ein Mensch klarer Worte bin, sprach ich ihn darauf an. Er tat es sofort ab, mit den Worten, da ist nichts und da wird auch nie etwas sein. Ok, habe ich hingenommen und den Kontakt auf ein Minimum reduziert. Er schrieb weiterhin jeden Tag, bekam nur knappe, nötigste Antworten und so zog sich das über Tage hin.
Um das Ganze ein wenig abzukürzen, es dauerte Wochen, bis es zum ersten Kuss kam und nochmal solange, bis wir den ersten sexuellen Kontakt hatten.
Es war klar, das es nur eine Affäre ist, mehr nicht. Ich war zu dem Zeitpunkt noch in einer unglücklichen, eher geschwisterlichen Beziehung. Nach einem Jahr löste ich mich aus dieser Beziehung, zog aus und lebe seitdem alleine. Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt schon hoffnungslos verliebt in den AM, aber ich konnte die Gefühle auch nicht abstellen. Klar hat man sich dann häufiger getroffen, war ja jetzt auch deutlich einfacher. Zu dem Zeitpunkt kam AM im Schnitt 2x wöchentlich zu mir. natürlich nie am WE, Feiertag oder andere wichtige Tage.
Nach ca. 3 Jahren änderte sich sein Verhalten, er besuchte mich häufiger, kam jetzt im Schnitt 3x die Woche vorbei, hin und wieder auch am WE. zu dem Zeitpunkt war er aus dem Verein ausgetreten, da EF mich natürlich ein paarmal gesehen hat und Druck machte, sie ahnte wohl was. AM machte eines Tages den Fehler, EF eine WA zu schicken, die an mich gehen sollte. Tja, Kontakt sofort abgebrochen, 4 Tage nichts gehört, dann war alles wieder in Ordnung.
Ich habe dann angefangen Tagebuch zu schreiben, um einfach den Überblick zu behalten und auch zu merken, wann es denn abnehmen würde und das Ende abzusehen ist. Das passierte aber nicht, ganz im Gegenteil.
Ab dem 4. Jahr nahm es noch weiter zu, plötzlich erzählte er von sich aus Dinge, über die vorher nie gesprochen wurde. Ich erfuhr Namen von Freunden, Chef, Arbeitskollegen, kannte jeden Skandal in seiner Familie. Ich weiß über manche Leute so gut Bescheid, obwohl ich sie noch nie gesehen habe. Zu diesem Zeitpunkt erwähnte er erstmals, das er mit EF über solche Dinge nie reden könne, es würde sie nicht interessieren. Und es wurde immer inniger, keinerlei Anzeichen darauf, das es irgendwie abflauen würde, wie ich das nach einer so langen Affäre vermutet hätte, denn mal ehrlich, körperlich gab es ja nun auch nicht wirklich mehr neues zu entdecken.
Dann kam das Jahr 2020 und Pfingsten dann die Megalüge. Er hatte mir erzählt, das er übers WE zur Jagd fahren würde und Montags am Feiertag noch bei seinem Vater zum Grillen sei.
Tja, ich habe dann aber über soziale Medien rausgefunden, das er an der Nordsee übers WE war. Ich habe einen Status geschrieben, meine Welt war zerstört. 5 Tage Funkstille, dann habe ich ihn angeschrieben, wollte eine Erklärung. Er rief mich dann an, heulte, sei am Boden zerstört, hätte so Angst gehabt, mich für immer verloren zu haben, sei so froh, das ich mich gemeldet hätte, er würde sich so sehr schämen. Seine schlechteste Eigenschaft sei, das er immer wieder lügen würde. Das Problem habe er immer schon gehabt. Er wolle jetzt endlich A. in der Hose haben und zu mir stehen. Er habe mich so lieb und wolle mich nicht verlieren. Ich habe mich einwickeln lassen und ihm geglaubt.
Es wurde noch inniger, er kam jetzt so gut wie jeden Tag vorbei. Auch Weihnachten, Silvester, Ostern, Hochzeitstag....egal wann, wie auch immer er es hinbekommen hat. Er sprach über seine Ehe, man würde nur nebeneinander her leben, es seien keine Gefühle mehr da, EF sei nur auf sich bedacht, hätte immer schon ihren Dickkopf durchgesetzt, er hätte zu allem immer ja und Amen gesagt, nur damit er seine Ruhe hätte.
Im Januar 2021 wollte ich dann eine Entscheidung von ihm. Ich konnte einfach nicht mehr. Wir hatten dann eine KS fast 3 Wochen lang. Ich habe gelitten wie ein Tier... ich fühlte mich, als ob man mir das Herz rausgerissen habe. Dann schrieb er mir, das sein Vater plötzlich an Corona verstorben sei. Ich habe 3 Wochen umsonst gelitten, er hatte gar keine Zeit sich irgendwelche Gedanken zu machen, da er mit der Trauer um seinen Vater und der Beerdigung beschäftigt war. Der Vater ist tatsächlich an dem Tag, als wir die Beziehung auf Eis gelegt haben, ins KH gekommen, welch eine Ironie des Schicksals..... Ich war einfach nur fassungslos. Da ich auf seinen Trauerstatus regiert habe, der erste Kontakt somit mal wieder von mir ausging, habe ich mir natürlich seitdem die Frage gestellt, ob AM sich je wieder bei mir gemeldet hätte.... Er konnte dies nicht klar beantworten, meinte aber, er denke ja.
Im Sommer wollte er dann den letzten Familienurlaub machen. Natürlich habe ich dazu etwas gesagt, aber er meinte, das er dem Kind zuliebe mitfahren müsse. Er hat sich aus diesem Urlaub täglich gemeldet, zigmal am Tag geschrieben und auch telefoniert. Nach dem Urlaub kam dann das erste mal ein Gespräch über unsere gemeinsame Zukunft. AM kommt gebürtig aus dem Nachbarland und wir besprachen auch die Option zusammen in dieses Land zu gehen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einiges seiner Sprache mir angeeignet.
In den Herbstferien kam es dann zu einer erneuten Diskussion. EF wollte das er mitfährt.... Er ist dann mitgefahren, allerdings nur für 3 Tage, dann kam er zurück und blieb bei mir den Rest der Woche. Das war das erste Mal, das er bei mir übernachtete.
Danach die Zeit war wohl so die innigste, die ich mit ihm erlebt habe. AM beschloss Anfang 2022 eine Entscheidung zu fällen, da er selber auch nicht mehr genügend Kraft hätte, dieses Versteckspiel weiter fortzuführen. Klar, hatte ich auch Bauchschmerzen, Angst, das er sich gegen mich entscheidet.
Am 4. Dezember 2021 passierte dann der Supergau.... er meldete sich morgens bei mir, wollte vorbeikommen. Ich war aber schon auf dem Weg zum spazieren mit meinem Hund. Wir haben uns dann im Wald getroffen und sind nur 20 Min. eine kleine Runde zusammen gegangen. Als wir zu den Autos zurückkamen, stand das Auto der einzig gemeinsamen Bekannten direkt neben unseren. AM war gar nicht so panisch, wie ich es nun erwartet hätte. Er hat mich sogar noch zum Abschied geküsst. Direkt danach schrieb er mich dann an und sagte, das er nun zu Hause wohl mal einiges klären müsse, denn diese Bekannte würde garantiert EF alles erzählen. Ab diesem Moment setzte mein Bauchgefühl ein, die nackte Angst überkam mich. Ich hatte einfach nur Angst, das er unsere Beziehung wegwirft. Er rief mich später noch an, schrieb mir nachts noch per WA. Sonntags abends hat er dann wohl mit EF gesprochen, es kam wohl so einiges auf den Tisch. Von mir hat er nichts erzählt, aber das hätte ich jetzt auch nicht für nötig befunden, es muss ja nicht mehr verletzt werden, als unbedingt sein muss.
Dienstags haben wir uns dann wieder gesehen, es war sehr innig und gefühlvoll. Wir haben viel gesprochen und jeder hat gesagt, was ihn belastet.
Mittwochs wurde es dann verhaltener, er sprach von Bedenken und Ängsten.
Am Donnerstag dann auch und wir haben abends telefoniert. Es war der Abend vor meinem Geburtstag. Ich habe ihm gesagt, das wenn er Abstand bräuchte, er das sagen solle. Er müsse nicht nur weil ich Geburtstag habe sich Stress machen. Wenn es nur ein begrenzter Zeitraum sei, käme ich damit zurecht. Da sagt er plötzlich, er wisse nicht, ob er mich tatsächlich im Januar vermisst hätte. Er hätte die Ruhe genossen, nicht reden zu müssen. Er käme auf jeden Fall aber am nächsten Tag morgens vor der Arbeit zu mir, dann würden wir reden.
Tja, und dann kam mein Geburtstag...... er kam morgens mit einem Gutschein und einer Karte, auf der er noch nicht mal unterschrieben hat.....hat mir was von ich weiß nicht, was ich will....alles so schwer..... will meine Tochter nicht verletzen erzählt. Er bräuchte Abstand. Er ging nach einer Stunde und rief mich an..... Und dann hat er mich im wahrsten Sinne des Wortes zu Boden gestreckt. Er will eine KS von 1-2 Monaten, müsse sich über seine Gefühle im klaren werden. Ich hätte noch sein Buch, das würde er sich dann eben noch am Folgetag bei mir abholen. Das war es dann....
Ich war so geschockt, noch heute kann ich mich nicht an einzelne Worte von ihm erinnern. Trotzdem ich versucht habe, es sofort in meinem Tagebuch aufzuschreiben.
Ich habe ihm 2 Stunden später eine WA geschickt, in die ich meine Gefühlslage versucht habe zu beschreiben. Und das ich keinesfalls ihn am nächsten Tag sehen möchte. Ich hätte ihm sein Buch in meine Garage gelegt, diese sei offen, er könne es sich holen kontaktlos.
Ich habe keine Antwort darauf bekommen. Den Tag selber habe ich nur mit viel Alkohol überstanden, eigentlich wollte ich nur sterben.......
Das Buch hat er bis heute nicht abgeholt, das liegt mittlerweile wieder in meiner Wohnung, da eine Garage ja nie ganz trocken ist und ich nicht wollte, das es kaputt geht.
Weihnachten bin ich dann leider schwach geworden, obwohl ich diesmal nicht den ersten Schritt machen wollte. Ich habe ihm frohe Weihnachten gewünscht, auch wenn er vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Nach über 7 Jahren sollte wenigstens ein Weihnachtsgruß noch drin sein. Er war in den ganzen 15 Tagen so gut wie nie online, egal wann ich geschaut habe und das habe ich quasi im Minutentakt. Ich dachte, er hätte vielleicht eine neue Nummer. Er hat diese WA innerhalb von 5 Min. gelesen und nach 1,5 Std. ein: danke, das wünsche ich dir doch auch geantwortet.... Daraufhin habe ich gefragt, was mit ihm los sei, ich würde leiden ohne Ende und nichts von ihm hören.... wo ich stehen würde....
Er antwortete: ich melde mich die Tage bei dir, ok.... Ich antwortete, das das nicht fair sei, warum er mit mir spiele und man nicht das töten würde, was man lieb hätte......
Bis heute habe ich keine Nachricht von ihm mehr bekommen.... er ist so gut wie nie online und wenn dann sofort wieder offline.
Mir geht es sooo schlecht, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Warum macht er das?
Er hat ja im Prinzip noch nicht mal den Mut gehabt, das Ganze zu beenden, sondern er hat mich einfach auf unbestimmte Zeit in die Ecke gestellt.
Ich schwanke konstant zwischen Trauer, Wut, Verzweiflung. In meinen wütenden Phasen, möchte ich EF das Buch gerne zukommen lassen, mit einer ausführlichen Erklärung. Das habe ich aber bisher erfolgreich unterdrücken können. Auch habe ich es bisher unterlassen ihn anzuschreiben, auch wenn es unglaublich schwer fällt....
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht den Rahmen hier gesprengt, ist ja fast schon ein Buch geworden
Aber ich wollte auch, das es verständlich rüberkommt, was er mit mir gemacht hat.
Ich hoffe auf Nachrichten von euch..... Danke fürs Lesen
seit ein paar Tagen lese ich hier bei euch mit und habe mich dazu entschlossen, auch meine Geschichte zu veröffentlichen, da ich nicht mehr weiß, woran ich noch glauben soll.... Ich bin am Boden zerstört wie noch nie in meinem Leben zuvor, obwohl ich schon viele Schicksalsschläge erlebt habe.
Auch ich habe, oder soll ich sagen hatte eine Affäre mit einem verheirateten Mann über 7 Jahre lang. Ich bin mittlerweile 49 Jahre und er wird bald 51.
Wir sind weder Arbeitskollegen, noch Nachbarn, haben auch keine nennenswerten gemeinsamen Bekannten. Kennengelernt haben wir uns im Verein, ich bin dort die Trainerin und er kam zu meinen Übungsstunden. Damals war er gerade etwas über ein Jahr verheiratet, hatte aber mit seiner EF eine gemeinsame Tochter, die damals 7 Jahre alt war. Wir haben uns von Anfang an super verstanden einfach auf freundschaftlicher Ebene. Nach ca. einem 3/4 Jahr merkte ich, das es irgendwie anders wurde, vertrauter, inniger. Wir fingen an, über soziale Medien täglich zu schreiben. Da ich immer ein Mensch klarer Worte bin, sprach ich ihn darauf an. Er tat es sofort ab, mit den Worten, da ist nichts und da wird auch nie etwas sein. Ok, habe ich hingenommen und den Kontakt auf ein Minimum reduziert. Er schrieb weiterhin jeden Tag, bekam nur knappe, nötigste Antworten und so zog sich das über Tage hin.
Um das Ganze ein wenig abzukürzen, es dauerte Wochen, bis es zum ersten Kuss kam und nochmal solange, bis wir den ersten sexuellen Kontakt hatten.
Es war klar, das es nur eine Affäre ist, mehr nicht. Ich war zu dem Zeitpunkt noch in einer unglücklichen, eher geschwisterlichen Beziehung. Nach einem Jahr löste ich mich aus dieser Beziehung, zog aus und lebe seitdem alleine. Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt schon hoffnungslos verliebt in den AM, aber ich konnte die Gefühle auch nicht abstellen. Klar hat man sich dann häufiger getroffen, war ja jetzt auch deutlich einfacher. Zu dem Zeitpunkt kam AM im Schnitt 2x wöchentlich zu mir. natürlich nie am WE, Feiertag oder andere wichtige Tage.
Nach ca. 3 Jahren änderte sich sein Verhalten, er besuchte mich häufiger, kam jetzt im Schnitt 3x die Woche vorbei, hin und wieder auch am WE. zu dem Zeitpunkt war er aus dem Verein ausgetreten, da EF mich natürlich ein paarmal gesehen hat und Druck machte, sie ahnte wohl was. AM machte eines Tages den Fehler, EF eine WA zu schicken, die an mich gehen sollte. Tja, Kontakt sofort abgebrochen, 4 Tage nichts gehört, dann war alles wieder in Ordnung.
Ich habe dann angefangen Tagebuch zu schreiben, um einfach den Überblick zu behalten und auch zu merken, wann es denn abnehmen würde und das Ende abzusehen ist. Das passierte aber nicht, ganz im Gegenteil.
Ab dem 4. Jahr nahm es noch weiter zu, plötzlich erzählte er von sich aus Dinge, über die vorher nie gesprochen wurde. Ich erfuhr Namen von Freunden, Chef, Arbeitskollegen, kannte jeden Skandal in seiner Familie. Ich weiß über manche Leute so gut Bescheid, obwohl ich sie noch nie gesehen habe. Zu diesem Zeitpunkt erwähnte er erstmals, das er mit EF über solche Dinge nie reden könne, es würde sie nicht interessieren. Und es wurde immer inniger, keinerlei Anzeichen darauf, das es irgendwie abflauen würde, wie ich das nach einer so langen Affäre vermutet hätte, denn mal ehrlich, körperlich gab es ja nun auch nicht wirklich mehr neues zu entdecken.
Dann kam das Jahr 2020 und Pfingsten dann die Megalüge. Er hatte mir erzählt, das er übers WE zur Jagd fahren würde und Montags am Feiertag noch bei seinem Vater zum Grillen sei.
Tja, ich habe dann aber über soziale Medien rausgefunden, das er an der Nordsee übers WE war. Ich habe einen Status geschrieben, meine Welt war zerstört. 5 Tage Funkstille, dann habe ich ihn angeschrieben, wollte eine Erklärung. Er rief mich dann an, heulte, sei am Boden zerstört, hätte so Angst gehabt, mich für immer verloren zu haben, sei so froh, das ich mich gemeldet hätte, er würde sich so sehr schämen. Seine schlechteste Eigenschaft sei, das er immer wieder lügen würde. Das Problem habe er immer schon gehabt. Er wolle jetzt endlich A. in der Hose haben und zu mir stehen. Er habe mich so lieb und wolle mich nicht verlieren. Ich habe mich einwickeln lassen und ihm geglaubt.
Es wurde noch inniger, er kam jetzt so gut wie jeden Tag vorbei. Auch Weihnachten, Silvester, Ostern, Hochzeitstag....egal wann, wie auch immer er es hinbekommen hat. Er sprach über seine Ehe, man würde nur nebeneinander her leben, es seien keine Gefühle mehr da, EF sei nur auf sich bedacht, hätte immer schon ihren Dickkopf durchgesetzt, er hätte zu allem immer ja und Amen gesagt, nur damit er seine Ruhe hätte.
Im Januar 2021 wollte ich dann eine Entscheidung von ihm. Ich konnte einfach nicht mehr. Wir hatten dann eine KS fast 3 Wochen lang. Ich habe gelitten wie ein Tier... ich fühlte mich, als ob man mir das Herz rausgerissen habe. Dann schrieb er mir, das sein Vater plötzlich an Corona verstorben sei. Ich habe 3 Wochen umsonst gelitten, er hatte gar keine Zeit sich irgendwelche Gedanken zu machen, da er mit der Trauer um seinen Vater und der Beerdigung beschäftigt war. Der Vater ist tatsächlich an dem Tag, als wir die Beziehung auf Eis gelegt haben, ins KH gekommen, welch eine Ironie des Schicksals..... Ich war einfach nur fassungslos. Da ich auf seinen Trauerstatus regiert habe, der erste Kontakt somit mal wieder von mir ausging, habe ich mir natürlich seitdem die Frage gestellt, ob AM sich je wieder bei mir gemeldet hätte.... Er konnte dies nicht klar beantworten, meinte aber, er denke ja.
Im Sommer wollte er dann den letzten Familienurlaub machen. Natürlich habe ich dazu etwas gesagt, aber er meinte, das er dem Kind zuliebe mitfahren müsse. Er hat sich aus diesem Urlaub täglich gemeldet, zigmal am Tag geschrieben und auch telefoniert. Nach dem Urlaub kam dann das erste mal ein Gespräch über unsere gemeinsame Zukunft. AM kommt gebürtig aus dem Nachbarland und wir besprachen auch die Option zusammen in dieses Land zu gehen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einiges seiner Sprache mir angeeignet.
In den Herbstferien kam es dann zu einer erneuten Diskussion. EF wollte das er mitfährt.... Er ist dann mitgefahren, allerdings nur für 3 Tage, dann kam er zurück und blieb bei mir den Rest der Woche. Das war das erste Mal, das er bei mir übernachtete.
Danach die Zeit war wohl so die innigste, die ich mit ihm erlebt habe. AM beschloss Anfang 2022 eine Entscheidung zu fällen, da er selber auch nicht mehr genügend Kraft hätte, dieses Versteckspiel weiter fortzuführen. Klar, hatte ich auch Bauchschmerzen, Angst, das er sich gegen mich entscheidet.
Am 4. Dezember 2021 passierte dann der Supergau.... er meldete sich morgens bei mir, wollte vorbeikommen. Ich war aber schon auf dem Weg zum spazieren mit meinem Hund. Wir haben uns dann im Wald getroffen und sind nur 20 Min. eine kleine Runde zusammen gegangen. Als wir zu den Autos zurückkamen, stand das Auto der einzig gemeinsamen Bekannten direkt neben unseren. AM war gar nicht so panisch, wie ich es nun erwartet hätte. Er hat mich sogar noch zum Abschied geküsst. Direkt danach schrieb er mich dann an und sagte, das er nun zu Hause wohl mal einiges klären müsse, denn diese Bekannte würde garantiert EF alles erzählen. Ab diesem Moment setzte mein Bauchgefühl ein, die nackte Angst überkam mich. Ich hatte einfach nur Angst, das er unsere Beziehung wegwirft. Er rief mich später noch an, schrieb mir nachts noch per WA. Sonntags abends hat er dann wohl mit EF gesprochen, es kam wohl so einiges auf den Tisch. Von mir hat er nichts erzählt, aber das hätte ich jetzt auch nicht für nötig befunden, es muss ja nicht mehr verletzt werden, als unbedingt sein muss.
Dienstags haben wir uns dann wieder gesehen, es war sehr innig und gefühlvoll. Wir haben viel gesprochen und jeder hat gesagt, was ihn belastet.
Mittwochs wurde es dann verhaltener, er sprach von Bedenken und Ängsten.
Am Donnerstag dann auch und wir haben abends telefoniert. Es war der Abend vor meinem Geburtstag. Ich habe ihm gesagt, das wenn er Abstand bräuchte, er das sagen solle. Er müsse nicht nur weil ich Geburtstag habe sich Stress machen. Wenn es nur ein begrenzter Zeitraum sei, käme ich damit zurecht. Da sagt er plötzlich, er wisse nicht, ob er mich tatsächlich im Januar vermisst hätte. Er hätte die Ruhe genossen, nicht reden zu müssen. Er käme auf jeden Fall aber am nächsten Tag morgens vor der Arbeit zu mir, dann würden wir reden.
Tja, und dann kam mein Geburtstag...... er kam morgens mit einem Gutschein und einer Karte, auf der er noch nicht mal unterschrieben hat.....hat mir was von ich weiß nicht, was ich will....alles so schwer..... will meine Tochter nicht verletzen erzählt. Er bräuchte Abstand. Er ging nach einer Stunde und rief mich an..... Und dann hat er mich im wahrsten Sinne des Wortes zu Boden gestreckt. Er will eine KS von 1-2 Monaten, müsse sich über seine Gefühle im klaren werden. Ich hätte noch sein Buch, das würde er sich dann eben noch am Folgetag bei mir abholen. Das war es dann....
Ich war so geschockt, noch heute kann ich mich nicht an einzelne Worte von ihm erinnern. Trotzdem ich versucht habe, es sofort in meinem Tagebuch aufzuschreiben.
Ich habe ihm 2 Stunden später eine WA geschickt, in die ich meine Gefühlslage versucht habe zu beschreiben. Und das ich keinesfalls ihn am nächsten Tag sehen möchte. Ich hätte ihm sein Buch in meine Garage gelegt, diese sei offen, er könne es sich holen kontaktlos.
Ich habe keine Antwort darauf bekommen. Den Tag selber habe ich nur mit viel Alkohol überstanden, eigentlich wollte ich nur sterben.......
Das Buch hat er bis heute nicht abgeholt, das liegt mittlerweile wieder in meiner Wohnung, da eine Garage ja nie ganz trocken ist und ich nicht wollte, das es kaputt geht.
Weihnachten bin ich dann leider schwach geworden, obwohl ich diesmal nicht den ersten Schritt machen wollte. Ich habe ihm frohe Weihnachten gewünscht, auch wenn er vielleicht nichts mehr mit mir zu tun haben möchte. Nach über 7 Jahren sollte wenigstens ein Weihnachtsgruß noch drin sein. Er war in den ganzen 15 Tagen so gut wie nie online, egal wann ich geschaut habe und das habe ich quasi im Minutentakt. Ich dachte, er hätte vielleicht eine neue Nummer. Er hat diese WA innerhalb von 5 Min. gelesen und nach 1,5 Std. ein: danke, das wünsche ich dir doch auch geantwortet.... Daraufhin habe ich gefragt, was mit ihm los sei, ich würde leiden ohne Ende und nichts von ihm hören.... wo ich stehen würde....
Er antwortete: ich melde mich die Tage bei dir, ok.... Ich antwortete, das das nicht fair sei, warum er mit mir spiele und man nicht das töten würde, was man lieb hätte......
Bis heute habe ich keine Nachricht von ihm mehr bekommen.... er ist so gut wie nie online und wenn dann sofort wieder offline.
Mir geht es sooo schlecht, ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Warum macht er das?
Er hat ja im Prinzip noch nicht mal den Mut gehabt, das Ganze zu beenden, sondern er hat mich einfach auf unbestimmte Zeit in die Ecke gestellt.
Ich schwanke konstant zwischen Trauer, Wut, Verzweiflung. In meinen wütenden Phasen, möchte ich EF das Buch gerne zukommen lassen, mit einer ausführlichen Erklärung. Das habe ich aber bisher erfolgreich unterdrücken können. Auch habe ich es bisher unterlassen ihn anzuschreiben, auch wenn es unglaublich schwer fällt....
Ich hoffe, ich habe jetzt nicht den Rahmen hier gesprengt, ist ja fast schon ein Buch geworden
Aber ich wollte auch, das es verständlich rüberkommt, was er mit mir gemacht hat.
Ich hoffe auf Nachrichten von euch..... Danke fürs Lesen