Nordstern
Mitglied
- Registriert
- 27 Jan. 2023
- Beiträge
- 8
Liebe Forumsgemeinde,
ich lese schon monatelang hier mit, konnte viel mitnehmen und irgendwie scheinbar doch gar nichts. Ich bin auch unschlüssig, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin oder im Ex zurück-Bereich, aber ich glaube, am Ende ist es hier (erstmal) stimmiger.
Zur Vorgeschichte:
Wir sind beide Mitte 30, verheiratet, in längeren Beziehungen, ich mit kleinem Kind, er kinderlos.
Angefangen hat es, relativ klassisch, mit zwanglosem Kontakt Anfang letzten Jahres. Mir ging es zu der Zeit nicht gut, ich habe sehr mit privaten Problemen gehadert und irgendwie war er der erste und einzige, mit dem ich wirklich gut sprechen konnte. Der mir keine tollen Tipps gegen meine Depression gegeben hat, sondern einfach da war, zugehört hat, ohne zu werten. Einfach da. So hat sich sehr sehr sehr schnell ein sehr intensiver Austausch entwickelt. Wir haben uns anfangs regelmäßig und intensiv geschrieben, aber nicht den ganzen Tag. Je länger es lief, desto mehr wurde es. Wir waren der erste Kontakt am Morgen und der letzte am Abend.
Meinen Mann habe ich sehr schnell "eingeweiht", er meinte, ich solle tun, was mir gut tut, weil er sich damals sehr große Sorgen um mich machte, aber nicht so für mich da sein konnte, weil er sich um unser Kind kümmern musste. Das klingt beim Niederschreiben unfassbar egoistisch; mein Mann hütet das Kind, während ich mit einem Anderen Spaß habe. Ganz so war es nicht, aber auch das noch zu erläutern würde hier massiv den Rahmen sprengen.
Mit meinem Mann hatte ich bis zur Schwangerschaft an sich eine sehr harmonische und schöne Beziehung geführt. Es fehlte zwar irgendwie immer was, aber er war mein Fels in der Brandung, mein Ein und Alles. Rückblickend würde ich sagen, ich hatte die ersten Jahre unserer Beziehung eine Form von Abhängigkeit von ihm, die ich im Laufe der Zeit überwunden habe, indem ich selbständiger und stärker wurde. Mit der Geburt des Kindes wurde mir mein großes Autonomiebedürfnis bewusst. Und darüber hinaus der Mangel an Lebendigkeit und Emotionalität in unserer Ehe.
Der andere Mann gab mir all dies. Er ist zwar vom Typ ähnlich (sehr fürsorglich, liebevoll), aber einfach lebendiger, sensibler und insgesamt emotionaler. Die Freude über Kleinigkeiten, die Liebe zum Detail, zur Musik, zum Tanzen, zum Ausgelassensein fand ich mit und in ihm wieder zurück.
In den ersten Monaten sah ich in ihm keine Gefahr für meine Ehe, wir waren uns beide einig, dass unsere Ehen Bestand haben sollten, wie, davon hatten wir keinen Plan Mit meinem Mann stand ich in engem Austausch zur Situation. Es ging mir psychisch langsam besser, die Unzufriedenheit in der Beziehung blieb. Logisch, hatte ich ja das Kontrastprogramm vor Augen.
Der Kontakt intensivierte sich weiter, wir fuhren Wochenenden zusammen weg, im Sommer auch mal eine Woche und es war unfassbar schön, innig, intensiv. Wir fanden im Anderen das, was wir vermeintlich immer gesucht hatten. Uns zwar Beiden klar, dass wir niemals aufhören würden zu suchen, kein Partner kann alles endgültig erfüllen. Aber dass wir ineinander sehr viel Erfüllung gefunden hatten und, wenn wir zusammen sein würden, auch immer wieder gemeinsam auf die Suche nach Aufregung etc gehen könnten.
Wie man sieht, es verschob sich. Er hatte sich schon länger von seiner Frau abgewendet, aber durch das Mitlesen hier im Forum glaubte ich das alles nicht so ganz. Im Sommer war dann auch das erste Mal von ihm ausgesprochen worden, dass er mit mir zusammen sein will.
Im Herbst folgte tatsächlich seine Trennung, er zog unmittelbar daheim aus, zu seinen Eltern zurück, weil keine Alternative bestand. Von uns gewusst hat bis dahin keiner, das änderte sich auch nicht. Ich war gefühlt irgendwie im Zugzwang. Er machte mir zwar keinen Druck, aber es war ja logisch, dass es so nicht bleiben könnte.
In der ganzen Zeit war er immer liebevoll, verständnisvoll, zugewandt, geduldig, alles. Man muss dazu sagen, ich bin nicht einfach. Ich dachte, ich hätte diese Seite überwunden, aber leider kam bereits im Frühsommer wieder meine "unschöne" Seite zum Vorschein (und das ist sehr geschönt). In Paarbeziehungen fange ich recht früh, wenn mir jemand sehr wichtig ist, an, zu fordern. Ich möchte 100%ige Sicherheit und definiere sozusagen "Vorgaben", die erfüllt sein müssen, damit ich sicher sein kann, dass der andere mich liebt. Mein AM versuchte all diese, unerfüllbaren, Vorgaben zu erfüllen, dazusein, immer erreichbar, immer in Kontakt etc pp. Er setze mir keinerlei Grenzen. Es eskalierte regelmäßig, ich geriet in Panik, weil ich unsicher wurde und ging auf Angriff. Teilweise ganz massiv und extrem unter der Gürtellinie. Es fällt mir sehr schwer, das hier zu schreiben, aber es hilft ja alles nichts.
Ich habe versucht, mich zu regulieren, es scheiterte regelmäßig. Er machte mit, setze keinerlei Grenzen, hörte sich alles an, machte und machte und machte und versuchte, mir gerecht zu werden.
So zog sich unsere "Beziehung" immer weiter und wurde irgendwie immer konfliktbehafteter. Oft wollten wir eine Pause machen, hielten es aber keine 24h ohneeinander aus.
Wir liebten uns wirklich sehr, das weiß ich. Wir waren bis dahin nie einem Menschen so nah. Ich meinem EM schon, aber es war einseitig. Mein EM ist ein toller und liebevoller Mann (der meine Anfangseskapaden damals ausgehalten hat, das legt sich ja dann relativ schnell eigentlich; macht es nicht besser, aber das so am Rande), aber eben nicht sonderlich emotional. Mit dem AF hatte ich eine so innige Verbindung. Wir konnten miteinander mitschwingen, waren emotional voll auf einer Wellenlänge.
Aber er setzte mir eben keine Grenzen (die ich NATÜRLICH selber einhalten hätte müssen, das ist mir klar, das ist ganz allein MEIN Problem, aber ich habe es nicht geschafft..), machte mir zu fast allem, was ich forderte Zusagen und Versprechungen, die er natürlich nicht einhalten konnte. WAs es dann wieder zum Eskalieren brachte.
Im Januar zog er dann hier in die Nähe in eine eigene Wohnung. Wir sahen uns noch häufiger, hatten eine innige intensive und schöne Zeit, aber es eskalierte weiter.
An einem Abend sagte er mir, er könne nicht mehr, er liebe mich, wolle mich, aber könne nicht mehr. Wir diskutieren (mal wieder ) ewig, ich überzeugte ihn, allem noch eine Chance zu geben. Klarer zu kommunizieren, was ER braucht, was ER möchte, was ER eben nicht möchte.
Klar war: Ich war zu lange zwischen ihm und EM hin und hergeschwankt, darunter hatte er verständlicherweise sehr gelitten, aber Haus und Kind einfach so zu verlassen hatte ich bis Anfang Januar nicht geschafft. Da trennte auch ich mich, blieb aber erstmal dort wohnen, weil das eben nicht von jetzt auf gleich zu bewerkstelligen ist.
Ich gab mir danach alle Mühe, regulierte mich besser (was mir natürlich unter dieser Unsicherheit nochmal schwerer fiel) und hoffte. Wir hatten wieder wunderschöne Tage miteinander, sagten uns, wie sehr wir uns lieben, wie besonders das für uns ist.. Naja. Es kam, wies wohl kommen musste, ein Missverständnis brachte es zum Kippen, er meinte zwar an dem Tag, es ginge ihm nicht darum, sich zu trennen, aber am nächsten Tag war es wieder so weit: Er könne nicht mehr, er schaffe es nicht, er sei am Ende. Ich sei nicht zu viel, aber er könne mir nicht gerecht werden, seinem eigenen Anspruch nicht gerecht werden, fertig.
Wir sprachen lange darüber, es drehte sich im Kreis, wegschicken tat er mich aber auch nicht, sagte mir, wie sehr er mich liebe. Naja, irgendwann habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen.
Das war am Mittwoch. Mittwochabend bekam ich eine Nachricht, in der er schrieb, dass wir das ja nicht weiter besprochen hätten, er aber denke, dass es zu einer Trennung dazugehöre, keinen Kontakt zu haben und er deshalb nicht weiter geschrieben habe. Er habe nur jetzt die Sorge, ich könne denken, dass ihm der fehlende Kontakt so in den Kram passe. Das sei nicht so, es ehe ihm gar nicht gut mit dem fehlenden Kontakt.
Ich habe das so stehenlassen.
Gestern Abend kam die nächste Nachricht, mit dem Beginn "Noch eine Nachricht.." und dem Inhalt, ich hätte ja einen Haufen Sachen dagelassen, er sei nicht sicher, ob ich das wirklich alles mit "Kannst du wegschmeißen" gemeint habe. Und dass er mir die Sachen gern zu einem geeigneten Zeitpunkt vorbeibringen würde.
Ich wusste wieder nicht, was ich dazu sagen soll. Also habe ich nicht geantwortet.
Heute Mittag bekam ich eine Nachricht bezüglich einer Feier, die wir beide besuchen wollten. Ich hatte ihm am "Trennungstag" gesagt, dass ich dann nicht hingehen würde. In dieser Nachricht stand, dass von seiner Seite aus es keinen Grund gebe, warum ich nicht zur Feier gehen solle.
So. Das ist der aktuelle Stand. Ich habe viel weggelassen, weil es sonst einfach den Rahmen sprengen würde. Ich hoffe, es gibt trotzdem einen angemessenen Überblick. Ich habe ehrlich gesagt schon etwas Sorge vor den Reaktionen. Ich habe ja relativ blank gezogen bezüglich meiner großen Probleme in der Beziehungsgestaltung und schäme mich wirklich dafür..
Was ich mir erhoffe? Ich weiß es nicht. Ich hatte halt nun endlich die Entscheidung für ihn getroffen (was für ihn glaub nicht wirklich ersichtlich war, weil ich immernoch diese Pendelei etwas hatte; ebem einfach Angst, alles aufzugeben, was ich habe). Aber innerlich war ich nach Monaten der Unsicherheit endlich klar. Und dann das.
Ich stehe sehr verloren da.
Plan ist jetzt, mir eine eigene Wohnung zu suchen. Mit meinem EM stehe ich nach wie vor in gutem Austausch. Allein wegen unseres Kindes. Aber auch generell. Wir sind uns beide einig, dass um den Auszug nichts drumrumführt. Ich muss für mich selber klarkommen jetzt erst einmal.
Ich vermisse den AM sehr. Sehr sehr. Ich habe keine Ahnung, ob wir nach dieser Sache noch eine Chance haben. Ich habe das Gefühl, alles kaputtgemacht zu haben. Gleichzeitig ist da auch Enttäuschung, dass er "die Liebe seines Lebens", all das, für das er alles aufgegeben hat, einfach so wegwirft, ohne rechtzeitig Grenzen zu ziehen Ich verstehe, dass er keine Kraft mehr hat. Aber.. ja.. keine Ahnung.
Achso, kurzes Edit: Ich bin mittlerweile (Wieder) in therapeutischer Behandlung. Das Thema war jedoch die ganze Zeit, leider, nicht vordergründig, weil privat auf anderer Ebene so viel schief lief, was zusätzlich massiven Druck gemacht hat, dass ich da keinen Fokus drauf legen "konnte". Ich will mein Verhalten nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Nur so als zusätzliche Information.
ich lese schon monatelang hier mit, konnte viel mitnehmen und irgendwie scheinbar doch gar nichts. Ich bin auch unschlüssig, ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin oder im Ex zurück-Bereich, aber ich glaube, am Ende ist es hier (erstmal) stimmiger.
Zur Vorgeschichte:
Wir sind beide Mitte 30, verheiratet, in längeren Beziehungen, ich mit kleinem Kind, er kinderlos.
Angefangen hat es, relativ klassisch, mit zwanglosem Kontakt Anfang letzten Jahres. Mir ging es zu der Zeit nicht gut, ich habe sehr mit privaten Problemen gehadert und irgendwie war er der erste und einzige, mit dem ich wirklich gut sprechen konnte. Der mir keine tollen Tipps gegen meine Depression gegeben hat, sondern einfach da war, zugehört hat, ohne zu werten. Einfach da. So hat sich sehr sehr sehr schnell ein sehr intensiver Austausch entwickelt. Wir haben uns anfangs regelmäßig und intensiv geschrieben, aber nicht den ganzen Tag. Je länger es lief, desto mehr wurde es. Wir waren der erste Kontakt am Morgen und der letzte am Abend.
Meinen Mann habe ich sehr schnell "eingeweiht", er meinte, ich solle tun, was mir gut tut, weil er sich damals sehr große Sorgen um mich machte, aber nicht so für mich da sein konnte, weil er sich um unser Kind kümmern musste. Das klingt beim Niederschreiben unfassbar egoistisch; mein Mann hütet das Kind, während ich mit einem Anderen Spaß habe. Ganz so war es nicht, aber auch das noch zu erläutern würde hier massiv den Rahmen sprengen.
Mit meinem Mann hatte ich bis zur Schwangerschaft an sich eine sehr harmonische und schöne Beziehung geführt. Es fehlte zwar irgendwie immer was, aber er war mein Fels in der Brandung, mein Ein und Alles. Rückblickend würde ich sagen, ich hatte die ersten Jahre unserer Beziehung eine Form von Abhängigkeit von ihm, die ich im Laufe der Zeit überwunden habe, indem ich selbständiger und stärker wurde. Mit der Geburt des Kindes wurde mir mein großes Autonomiebedürfnis bewusst. Und darüber hinaus der Mangel an Lebendigkeit und Emotionalität in unserer Ehe.
Der andere Mann gab mir all dies. Er ist zwar vom Typ ähnlich (sehr fürsorglich, liebevoll), aber einfach lebendiger, sensibler und insgesamt emotionaler. Die Freude über Kleinigkeiten, die Liebe zum Detail, zur Musik, zum Tanzen, zum Ausgelassensein fand ich mit und in ihm wieder zurück.
In den ersten Monaten sah ich in ihm keine Gefahr für meine Ehe, wir waren uns beide einig, dass unsere Ehen Bestand haben sollten, wie, davon hatten wir keinen Plan Mit meinem Mann stand ich in engem Austausch zur Situation. Es ging mir psychisch langsam besser, die Unzufriedenheit in der Beziehung blieb. Logisch, hatte ich ja das Kontrastprogramm vor Augen.
Der Kontakt intensivierte sich weiter, wir fuhren Wochenenden zusammen weg, im Sommer auch mal eine Woche und es war unfassbar schön, innig, intensiv. Wir fanden im Anderen das, was wir vermeintlich immer gesucht hatten. Uns zwar Beiden klar, dass wir niemals aufhören würden zu suchen, kein Partner kann alles endgültig erfüllen. Aber dass wir ineinander sehr viel Erfüllung gefunden hatten und, wenn wir zusammen sein würden, auch immer wieder gemeinsam auf die Suche nach Aufregung etc gehen könnten.
Wie man sieht, es verschob sich. Er hatte sich schon länger von seiner Frau abgewendet, aber durch das Mitlesen hier im Forum glaubte ich das alles nicht so ganz. Im Sommer war dann auch das erste Mal von ihm ausgesprochen worden, dass er mit mir zusammen sein will.
Im Herbst folgte tatsächlich seine Trennung, er zog unmittelbar daheim aus, zu seinen Eltern zurück, weil keine Alternative bestand. Von uns gewusst hat bis dahin keiner, das änderte sich auch nicht. Ich war gefühlt irgendwie im Zugzwang. Er machte mir zwar keinen Druck, aber es war ja logisch, dass es so nicht bleiben könnte.
In der ganzen Zeit war er immer liebevoll, verständnisvoll, zugewandt, geduldig, alles. Man muss dazu sagen, ich bin nicht einfach. Ich dachte, ich hätte diese Seite überwunden, aber leider kam bereits im Frühsommer wieder meine "unschöne" Seite zum Vorschein (und das ist sehr geschönt). In Paarbeziehungen fange ich recht früh, wenn mir jemand sehr wichtig ist, an, zu fordern. Ich möchte 100%ige Sicherheit und definiere sozusagen "Vorgaben", die erfüllt sein müssen, damit ich sicher sein kann, dass der andere mich liebt. Mein AM versuchte all diese, unerfüllbaren, Vorgaben zu erfüllen, dazusein, immer erreichbar, immer in Kontakt etc pp. Er setze mir keinerlei Grenzen. Es eskalierte regelmäßig, ich geriet in Panik, weil ich unsicher wurde und ging auf Angriff. Teilweise ganz massiv und extrem unter der Gürtellinie. Es fällt mir sehr schwer, das hier zu schreiben, aber es hilft ja alles nichts.
Ich habe versucht, mich zu regulieren, es scheiterte regelmäßig. Er machte mit, setze keinerlei Grenzen, hörte sich alles an, machte und machte und machte und versuchte, mir gerecht zu werden.
So zog sich unsere "Beziehung" immer weiter und wurde irgendwie immer konfliktbehafteter. Oft wollten wir eine Pause machen, hielten es aber keine 24h ohneeinander aus.
Wir liebten uns wirklich sehr, das weiß ich. Wir waren bis dahin nie einem Menschen so nah. Ich meinem EM schon, aber es war einseitig. Mein EM ist ein toller und liebevoller Mann (der meine Anfangseskapaden damals ausgehalten hat, das legt sich ja dann relativ schnell eigentlich; macht es nicht besser, aber das so am Rande), aber eben nicht sonderlich emotional. Mit dem AF hatte ich eine so innige Verbindung. Wir konnten miteinander mitschwingen, waren emotional voll auf einer Wellenlänge.
Aber er setzte mir eben keine Grenzen (die ich NATÜRLICH selber einhalten hätte müssen, das ist mir klar, das ist ganz allein MEIN Problem, aber ich habe es nicht geschafft..), machte mir zu fast allem, was ich forderte Zusagen und Versprechungen, die er natürlich nicht einhalten konnte. WAs es dann wieder zum Eskalieren brachte.
Im Januar zog er dann hier in die Nähe in eine eigene Wohnung. Wir sahen uns noch häufiger, hatten eine innige intensive und schöne Zeit, aber es eskalierte weiter.
An einem Abend sagte er mir, er könne nicht mehr, er liebe mich, wolle mich, aber könne nicht mehr. Wir diskutieren (mal wieder ) ewig, ich überzeugte ihn, allem noch eine Chance zu geben. Klarer zu kommunizieren, was ER braucht, was ER möchte, was ER eben nicht möchte.
Klar war: Ich war zu lange zwischen ihm und EM hin und hergeschwankt, darunter hatte er verständlicherweise sehr gelitten, aber Haus und Kind einfach so zu verlassen hatte ich bis Anfang Januar nicht geschafft. Da trennte auch ich mich, blieb aber erstmal dort wohnen, weil das eben nicht von jetzt auf gleich zu bewerkstelligen ist.
Ich gab mir danach alle Mühe, regulierte mich besser (was mir natürlich unter dieser Unsicherheit nochmal schwerer fiel) und hoffte. Wir hatten wieder wunderschöne Tage miteinander, sagten uns, wie sehr wir uns lieben, wie besonders das für uns ist.. Naja. Es kam, wies wohl kommen musste, ein Missverständnis brachte es zum Kippen, er meinte zwar an dem Tag, es ginge ihm nicht darum, sich zu trennen, aber am nächsten Tag war es wieder so weit: Er könne nicht mehr, er schaffe es nicht, er sei am Ende. Ich sei nicht zu viel, aber er könne mir nicht gerecht werden, seinem eigenen Anspruch nicht gerecht werden, fertig.
Wir sprachen lange darüber, es drehte sich im Kreis, wegschicken tat er mich aber auch nicht, sagte mir, wie sehr er mich liebe. Naja, irgendwann habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen.
Das war am Mittwoch. Mittwochabend bekam ich eine Nachricht, in der er schrieb, dass wir das ja nicht weiter besprochen hätten, er aber denke, dass es zu einer Trennung dazugehöre, keinen Kontakt zu haben und er deshalb nicht weiter geschrieben habe. Er habe nur jetzt die Sorge, ich könne denken, dass ihm der fehlende Kontakt so in den Kram passe. Das sei nicht so, es ehe ihm gar nicht gut mit dem fehlenden Kontakt.
Ich habe das so stehenlassen.
Gestern Abend kam die nächste Nachricht, mit dem Beginn "Noch eine Nachricht.." und dem Inhalt, ich hätte ja einen Haufen Sachen dagelassen, er sei nicht sicher, ob ich das wirklich alles mit "Kannst du wegschmeißen" gemeint habe. Und dass er mir die Sachen gern zu einem geeigneten Zeitpunkt vorbeibringen würde.
Ich wusste wieder nicht, was ich dazu sagen soll. Also habe ich nicht geantwortet.
Heute Mittag bekam ich eine Nachricht bezüglich einer Feier, die wir beide besuchen wollten. Ich hatte ihm am "Trennungstag" gesagt, dass ich dann nicht hingehen würde. In dieser Nachricht stand, dass von seiner Seite aus es keinen Grund gebe, warum ich nicht zur Feier gehen solle.
So. Das ist der aktuelle Stand. Ich habe viel weggelassen, weil es sonst einfach den Rahmen sprengen würde. Ich hoffe, es gibt trotzdem einen angemessenen Überblick. Ich habe ehrlich gesagt schon etwas Sorge vor den Reaktionen. Ich habe ja relativ blank gezogen bezüglich meiner großen Probleme in der Beziehungsgestaltung und schäme mich wirklich dafür..
Was ich mir erhoffe? Ich weiß es nicht. Ich hatte halt nun endlich die Entscheidung für ihn getroffen (was für ihn glaub nicht wirklich ersichtlich war, weil ich immernoch diese Pendelei etwas hatte; ebem einfach Angst, alles aufzugeben, was ich habe). Aber innerlich war ich nach Monaten der Unsicherheit endlich klar. Und dann das.
Ich stehe sehr verloren da.
Plan ist jetzt, mir eine eigene Wohnung zu suchen. Mit meinem EM stehe ich nach wie vor in gutem Austausch. Allein wegen unseres Kindes. Aber auch generell. Wir sind uns beide einig, dass um den Auszug nichts drumrumführt. Ich muss für mich selber klarkommen jetzt erst einmal.
Ich vermisse den AM sehr. Sehr sehr. Ich habe keine Ahnung, ob wir nach dieser Sache noch eine Chance haben. Ich habe das Gefühl, alles kaputtgemacht zu haben. Gleichzeitig ist da auch Enttäuschung, dass er "die Liebe seines Lebens", all das, für das er alles aufgegeben hat, einfach so wegwirft, ohne rechtzeitig Grenzen zu ziehen Ich verstehe, dass er keine Kraft mehr hat. Aber.. ja.. keine Ahnung.
Achso, kurzes Edit: Ich bin mittlerweile (Wieder) in therapeutischer Behandlung. Das Thema war jedoch die ganze Zeit, leider, nicht vordergründig, weil privat auf anderer Ebene so viel schief lief, was zusätzlich massiven Druck gemacht hat, dass ich da keinen Fokus drauf legen "konnte". Ich will mein Verhalten nicht rechtfertigen oder entschuldigen. Nur so als zusätzliche Information.
Zuletzt bearbeitet: