schnelle Trennung nach Ex-Affäre

[Mod May]

Hallo arven, und hallo Pony (falls du mal wieder hier liest)...

Pony, ich hab in den letzten Tagen viel an dich gedacht - das Gespräch mit meinem Exmann hat mich sehr aufgewühlt. Du hattest ja auch mal so eine Phase...

Ich bin momentan ziemlich wütend auf ihn. Wütend über seinen Beitrag zum Scheitern unserer Ehe, die eigentlich sehr liebevoll und respektvoll war.
Ich hatte ja immer unheimlich Schuldgefühle, weil ich diejenige war, die sich fremdverliebt hat - dieses Gefühl hat mich fast zerrissen.
Aber jetzt, nachdem ich von seiner neuen Beziehung weiss und höre, wie er sie gestaltet - jetzt kommt einfach auch die große Wut.

Da hat er mir meine Freiräume über die Jahre hinweg genommen, hat sich überall in mein Leben gedrängt (hat auch mein letztes Hobby für sich, das eigentlich absolut meins war, so dass wir da auch noch zusammen gewesen sind... als ob 33 qm wohnung nicht schon ausreichen würden...) hat mich versucht in so vielen Bereichen zu dominieren, mein Leben in die Hand zu nehmen, hat jetzt auch noch den Freundeskreis, den ich mir über meine Freizeitaktivitäten erschlossen habe für sich übernommen (denn ich bin ja die "Schuldige", habe mich auch aus Rücksicht auf ihn zurückgezogen)... hat mich unter Druck gesetzt, auch sexuell, hat mir immer wieder Vorwürfe gemacht, ich würde ihn nicht genug lieben, weil ich mich nicht mehr so hingeben konnte...
hat mich weggetrieben von ihm und hat mit seinem verhalten mit verursacht, dass ich mich in einen totalen Bindungsphobiker verliebt habe, der 100% gegenteilig gestrickt ist, was Nähe anbelangt...
hat mich dadurch in eine furchtbare emotionale Lage gebracht... mir meine Schwiegerfamilie genommen, der ich sehr verbunden bin...

Ich weiss sehr gut, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, aber bis jetzt habe ich nur meinen Teil sehen können...

und jetzt muss das raus... jetzt hat er die neue Freundin und geht wieder sofort mit dem Kopf durch die Wand drauf los... obwohl er noch an mir hängt, das weiss ich ja... aber trotzdem tut er das, mit derselben Dominanz, wie damals bei mir...

jetzt kann ich langsam auch seine Anteile erkennen... so lange dauert das...

und was hilfts? Ehe kaputt - und meine Gefühle sind weg. Auch die Distanz hat nicht geholfen - und wir hatten wenig Kontakt... natürlich hatte das Verlieben in einen anderen auch die Folge, dass sich keine Gefühle mehr aufbauen konnten, aber selbst ohne - ich kann einfach nicht zurück, weil's emotional einfach nicht mehr reicht...

Das macht mich gerade sehr wütend und traurig... und jetzt nimmt er schlimmstenfalls diese neue Frau überall mit, in meine Freiräume, in die Familie, die auch zu meiner geworden ist, über die letzten 10 Jahre... das tut auch weh.
Ich trauere ganz stark - aber ein Zurück kann ich nicht...

Und das tut auch so weh.

Ich weiss nicht, ob es euch auch so geht, arven, pony?

liebe Grüße von mir


eure traurige May

 

[arven]

Liebe May

Nehme Dich einfach mal ganz ganz fest in den Arm und drücke Dich.

Unsere Situationen sind nicht dieselben und trotzdem kann ich mir sehr gut vorstellen, wie Du Dich fühlst. Die Trauer überschwemmt einem und lässt einem für einen kurzen Moment in sehr tiefe Tiefen schauen.....

Weisst Du...ich bin ja diejenige die verlassen wurde- mein Nochmann hat sich fremdverliebt. Es ist so, dass ich aber versuche nicht zu sagen und zu denken: er ist der Schuldige. Erstens waren wir 16 sehr schöne Jahre zusammen. Zweitens haben wir zwei gemeinsame Kinder. Wir gehen nach wie vor sehr respektvoll miteinander um. Was für einen anderen Grund gibt es auch...er ist noch immer derselbe verlässliche im Grunde genommen liebevolle Mann den ich kannte. Ausser, dass er mich verlassen hat wegen einer anderen, die er erst noch nur 2-3x jährlich sieht.....
Da unterdrücke ich gerne meine Kränkung und lasse sie nur ab und an mal hervor....

Aber: meine Trauer über die ganze Sache ist noch nach drei Jahren oft sehr sehr gross. Auch aus dem Grund weil ich weiss, dass wir es zusammen hätten auch mit Familie sehr gut haben können. Weil es gepasst hätte.

Aber auch ich will ihn unterdessen nicht mehr zurück. Er zieht mich nicht mehr an. Ich mag ihn einfach noch. Nichts desto trotz ist mir sein Handeln oft unverständlich. Immer wieder erledigt er Dinge für mich (ohne dass ich frage) und schenkt mir Sachen....(wie z.Bsp. letzte Woche einen Staubsauger??? weil meiner gerade kaputt ging). Das ist für mich oft sehr eigenartig.....und gleichzeitig weiss ich, er mach das rein freundschaftlich und wohl auch weil er schuldgefühle hat.

Mit meiner angeheirateten Familie habe ich nach wie vor viel Kontakt. Seine Schwester ist eine meiner besten Freundinnen. Und da wir Kinder haben möchte ich diese nicht den Grosseltern vorenthalten.....

Also Du siehst...eine andere Situation...man könnte meinen harmonisch....aber glaube mir...sein freundschaftliches Verhalten kränkt mich oftmals ebenso wie es wohl gegenteilig wäre.

Ach liebste may....das Leben ist einfach kein Picknick. Aber wir schauen, dass wir so oft als möglich eine Decke ausbreiten und eines vorbereiten.

Bist nicht alleine.

Sehr herzlich- arven

 

[Mod May]

liebe Arven,

dein Vergleich mit der Picknickdecke ist sehr schön...

ich war die letzten Tage wegen dieses Gesprächs sehr aufgewühlt -war richtig wütend und habe noch einmal richtig um meine Ehe getrauert...

das merkt er natürlich... dem es momentan beruflich wieder nicht gut geht...

@skies, falls du hier mal wieder liest:

ich hab grad Mins Antwort in deinem Strang gelesen, in dem sie von manipulation spricht... das glaube ich auch. Schau, diese Rückzüge ect sind alle manipulatives Verhalten - teils bewusst, teils unbewusst.
In meinem Fall will er auch "bemuttert" werden, wenn's ihm beruflich nicht gut geht - und er hat ein burnout, das ist für mich ganz klar. ein bisschen bemuttern ist ja auch nicht verkehrt - man muss nur höllisch aufpassen, nicht selbst in diesen Strudel zu geraten... solange er dann auch für mich da ist, sich um mich kümmert, wenn wir uns treffen, für mich kocht und mich auch umsorgt, mir etwas bietet - solange ist das auch in Ordnung. Aber wenn es zu einseitig wird... deshalb ist die Distanz nicht verkehrt.

Dass ich momentan mit dem Scheitern meiner Ehe nochmal hadere, (konnte ihm nicht ganz verborgen bleiben, leider) ist für ihn wieder die Bestätigung, "dass ich einfach auch noch nicht so weit bin, in vielen Bereichen", so wie er selbst, sagt er... wahrscheinlich hat er recht damit.

Aber ich habe mir vorgenommen, auf diese Aussagen nicht mehr einzugehen und das einfach mal so stehen zu lassen - darüber zu diskutieren bringt gar nichts - und ehrlich gesagt ist auch ein Körnchen Wahrheit in dem, was er sagt...
Wir werden uns jetzt einfach immer wieder mal aus der Distanz "beschnuppern" und treffen - das ist das, was zählt. Ich habe keine Lust, mich wieder in Grundsätzlichkeiten aufzureiben...

Ich hoffe einfach, ich kann mich jetzt so verhalten, dass es MIR am besten tut - das ist mein Hauptanliegen momentan. Ich kann ihm nicht helfen - da muss er selbst durch... und dass es auch auf längere Sicht keine "normale" Beziehung geben wird, ist mir auch klar... aber jetzt im Moment kann ich wirklich sagen, das ist mir recht so.

ich lasse euch allen einen Gruß da - heute abend gehts zum Entspannen und Feiern in den Süden..., bzw. in den Osten.... freu mich schon sehr!


Zuletzt modifiziert von mayflower am 05.07.2012 - 10:38:36

 

[7skies]

Liebe May,

klar lese ich laufend bei Dir hier mit!
Mir ist mittlerweile endlich bewusst, dass er mich - ich vermute unbewusst - in gewisser Weise manipuliert. Täte er das nicht und hätte sich auch nicht weiter auf mich zu bewegt wäre ich seiner sicher schon abtrünnig geworden. Gut möglich dass er das spürt. Aber das hier ist Dein Strang ...

Es ist schön zu lesen, dass Du selbst über Dich sagst dass Du derzeit eine konventionelle Beziehung nicht willst. Das ist doch schon mal ein großer Fortschritt, wie ich meine. Die Zeit für die "richtige Beziehung" wird auch für Dich sicher kommen wenn Du mit der Vergangenheit (zB. der gescheiterten Ehe) "fertig" bist. Ob mit Ex oder wem anderen ... tja ... wer weiss das schon ... und aus den Sternen können wir es nicht lesen.

Liebe Grüße,
7skies

 

[cinderella]

Liebe May,

lese immer gern bei dir.Du reflektierst dich so wunderbar und erforscht deine Eigenanteile um in der Beziehung zu bestehen.

Das "Bemuttern"welches Narzissten einfordern auf eine ganz subtile Art und Weise,kenne ich sehr gut.Haben sie ihr Ziel erreicht,erfolgt die Abwertung.

Geh weiter deinen Weg.Nur so kannst du ihn halten.Frei von Druck und Zwang.

Vielleicht tut ihm deine Trauer um den Exmann auch recht gut.er wird sich deiner zumindest nicht zu sicher.Kann momentan sogar sehr hilfreich sein

LG Cinderella

 

[Sporty]

Liebe Mayflower,

ich schließe mich Cinderellas Worten voll an. Vielleicht schützt Dich der Verarbeitungsprozess Deines Exmannes vor den Auswirkungen des Nähe-Distanz-Verhaltens Deines Ex-Freundes .. so hast Du jetzt eine weitere (männliche) Baustelle, die bearbeitet werden möchte und macht Dich vielleicht in Bezug auf den Exfreund noch gelassener .. so wie Cinderella es schreibt .. es könnte ihm evtl. Beine machen! Schadet gar nicht, dass er das mitbekommen hat!!

Ich wünsch Dir gaaanz viel Spass im Süden/Osten, lass es Dir richtig gut gehen!

Danke noch für Deine off-Topic-Antwort (Ich bewundere Dich in Deiner Einstellung zum Reisen sehr!)!

LG

Sporty

 

[Admina Ruby]

Liebe May,

ich liebe es, bei Dir zu lesen! Du schreibst so klar und rein, ich kann mich sofort in Deine Situation hinein fühlen.

Du machst das alles so gut, so dass ich Dir keinen Rat geben kann an dieser Stelle ausser; weiter so!

Umarme Dich

Ruby

 

[arven]

Liebe May

Ich glaube sehr es ist wichtig und gut, dass Du Dir auch nochmals die Zeit gibst um um Deine Ehe zu trauern. Es waren doch viele gemeinsame Jahre und viele Erlebnisse....dies zu verarbeiten ist ein nicht zu unterschätzender Prozess.

Du machst das sosehr gut und ich fühle sehr mit Dir- auch, weil ich diese Gefühlswelt nur all zu gut kenne.

Drücke Dich fest....wir schaffen das!!

Herzlich- arven

 

[Mod May]

Liebe alle,

vielen Dank für eure Unterstützung

Ich brauch nochmal eure sachliche Meinung heute... und muss viel strukturieren.

Gestern kam ich zurück. Habe mich dort sehr entspannt, viel gesehen, viel unternommen - kurz gesagt, ich war richtig glücklich.

Kam dann gestern zurück - hatte am Vorabend von ihm noch eine SMS bekommen, sehr liebevoll, dass ich gut wieder nach Hause kommen soll ect. ... wir hatten ausgemacht, dass er sich meldet, wenn er Dienstschluss hat - tat er nicht. Ich hatte schon das Gefühl, dass da irgendwas im Busch wäre (dann kommen diese Rückzüge, ich HASSE es) und hab ihn dann angerufen. Er kam dann bei mir vorbei - und da ging's dann los.

Ob ich nicht den Eindruck hätte, dass wir reden müssten... er würde die ganze Zeit über uns nachdenken. Sinngemäß kam dann folgendes:

Meine Reise war der Anlass, wieder einmal über unsere Lebensentwürfe und Persönlichkeiten nachzudenken. Er sei viel bodenständiger als ich, ich wäre viel "unternehmungslustiger", würde meine Auszeiten brauchen, mal ausbrechen wollen, ect. Er hingegen brauche seine Bodenständigkeit. Dieser Unterschied mache ihm Angst.

In diesem Rahmen habe er sich Gedanken gemacht, warum ich mich von meinem Mann getrennt hätte. Das habe er immer noch nicht verstanden. Für ihn wären es Peanuts gewesen, an denen unsere Beziehung gescheitert wäre. Gewisse "Handlungsmuster" würden sich immer wiederholen, deshalb frage er sich immer wieder, ob ich aufgrund unserer Unterschiede dann wegen chronischer Unzufriedenheit unsere Beziehung beenden würde. Und dann stünde man von einem riesigen Scherbenhaufen.
Im "richtigen" Leben (wir würden beide aufgr. unserer Arbeit nicht richtig leben), gäbe es viel ernstere Krisen, als chronische Unzufriedenheit, und es sei fraglich, ob wir unter diesen Umständen krisenfest wären.

Er habe überdies den Eindruck, dass ich die Trennung von meinem Mann immer noch nicht verarbeitet hätte und noch nicht bereit wäre "zu neuen Ufern aufzubrechen". Wir seien immerhin einen Zeitraum von 6 Monaten zusammengewesen, da hätte ich doch Zeit gehabt. Ich hätte ausserdem den Abstand steuern können - wenn ich den gebraucht hätte, dann hätte er das total verstanden.
Dass ich seine Eltern so früh kennengelernt hätte - das wäre ich ihm schon wichtig gewesen, immerhin hätte ich ihn da in eine emotionale Konfliktsituation gebracht. (seine Eltern wussten nicht, dass ich verheiratet bin - er wollte es ihnen nicht sagen um angeblich sie nicht voreingenommen zu machen gegen mich).

Er hätte mich sehr gern, weiss auch, dass ich ihn sehr gern habe, aber er glaubt, dass sich in unserem Leben wahnsinnig viel ändern müsste, um eine stabile Beziehung zu führen. Er hält uns beide für "naiv".

Manchmal käme ich ihm vor, wie mit Mühlsteinen um den Hals... "zyklothym" nennt er das... das wäre er selbst auch, aber es zeige ihm eben, wie schlecht es uns beiden noch ginge. Wir wären immer noch 2 Ertrinkende, die sich aneinander klammern.
Unter diesen Umständen - er im Burnout und ich seiner Meinung nach noch sehr belastet, beruflich und privat - wäre die Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Wir müssten neue Perspektiven entwickeln und neue Ziele setzen - das gelänge uns aber gerade nicht, aus oben genannten Gründen und vielleicht auch, weil wir es schon einmal versucht hätten.


___________________________________

AAAAHHHHHHHHHHHH!!!!!


Genau dieselbe Diskussion hatten wir schon vor einem Jahr - ungefähr um die gleiche Zeit. Fast wortgetreu dieselbe.
Damals habe ich diskutiert - an anderer Stelle hat ein user mal geschrieben, sie sei sich vorgekommen, wie in schlechter Verkäufer, der die Beziehung an den mann bringen muss. So ähnlich habe ich mich damals auch gefühlt.

Das Ende vom Lied war, dass er sich dann nach weiteren 6 Wochen in die Beziehung gleichsam hineingestürzt hat - und ich im Januar hier gelandet bin, nach einem Fetzenstreit, weil er mich rausgeschmissen hat.
Den Rausschmiss hätte ich übrigens verdient ich könne das ja anders sehen und das würde er auch akzeptieren, aber ich hätte ihm damals schreckliches angetan.

WAS SOLL MAN JETZT DAZU SAGEN?

WAS SOLL ICH DENN JETZT EIGENTLICH MACHEN?

WAS HEISST DAS EIGENTLICH KONKRET?


Ich will nicht mehr diskutieren. Ich bin so müde.

Im Endeffekt bekomme ich hier einen riesen Haufen hingekehrt, den ich bitte aufräumen soll - so kommt es mir manchmal vor... und dann könnte ja alles gut sein.
Das wär ja auch schön - wir mögen uns ja doch so gern, liebe Mayflower... dann räum mal schön...

Verabschiedet hat er sich mit der Frage, ob ich ihm meine Urlaubsphotos zeige. Termin gibts keinen. Ach ja, gut, dass wir miteinander geredet haben. Das war mal wichtig. Das macht ihm auch Angst, dass wir uns manchmal damit schwertun.

Das war jetzt sehr lang - einfach mal das zusammengefasst, was er gesagt hat, möglichst wortgetreu. Ich bin ganz erschlagen... irgendwann resigniere ich einfach. Was soll das bitte?

Ich bin fast schon zu resigniert, um wütend zu sein - ob das gut ist oder schlecht, weiss ich nicht... habe ich ihm zu viel Sicherheit gegeben? Das mag schon sein...
Er wirkte sehr gedrückt und traurig gestern, furchtbar traurig und zerrissen. Nicht selbstgerecht, wie das vielleicht jetzt klingt, wenn man das geschriebene liest. Er war zurückhaltend ("man kann nicht diskutieren, wenn man sich so nah ist"), aber zärtlich... wir haben auch miteinander geschlafen - ganz entspannt und leidenschaftlich...

Diese Ambivalenz... aber mir sind buchstäblich die Hände gebunden.

was soll ich machen? Ich habe gestern einfach vieles stehen lassen, weil ich diese Diskutiererei so satt habe. V.a. , was helfen denn alle Diskussionen... gar nichts...

Dieser Blödmann sollte u.a. mal kapieren, dass ein großer Mühlstein um meinen Hals er und sein Verhalten ist - weil ich auch Verbindlichkeiten und Stabilität brauche. Das hab ich ihm auch gesagt - die Antwort war, das braucht er auch...

Einerseits bin ich ganz froh, dass es ein Gespräch gab - aber ich hätte das jetzt erstmal so laufen lassen wollen, ganz langsam und behutsam. Und er? was soll denn das, was soll denn das...

Willst du mich? JEIN.


Zuletzt modifiziert von mayflower am 09.07.2012 - 11:00:16

 

[cinderella]

Liebe Mayflower,

nimm es nicht so tragisch.Aufgrund seiner Störung wird er sich nie genug geliebt fühlen.Da kannst du machen was du willst.Er testet an,will Bestätigung.Kommst du ihm aber zu nahe,distanziert er sich auch wieder.er kann weder mit dem Einen,noch mit dem Anderen umgehen

Aber du bist auch nicht da,um ihm Alles recht zu machen.Zeig ihm einfach nur das du zu ihm stehst,aber er sich deiner nie ganz sicher sein kann...und selbst dann wirds noch schwierig...

Bleibe weiter bei dir und lebe dein Leben.Lass dir von ihm keine Fallen stellen und dich verunsichern...

Natürlich will er dich wieder so zurück,wie du warst.Nur die "May" gibts nicht mehr.Damit kommt er nicht klar.Aber er wird sich dran gewöhnen.Allerdings wird er noch mehr Fallen und Spiele auffahren um dich wieder in die Knie zu zwingen.

Mach dich auf einen Slalom gefasst.Zeig ihm aber immer wieder das du zu ihm stehst.Ist natürlich verdammt schwer

Aber diese Herren sind nicht einfach

Wünsche dir Kraft und fühl dich gedrückt

LG Cinderella


Zuletzt modifiziert von cinderella am 09.07.2012 - 11:18:54

 

[Mod May]

Danke, Cinderella...

das beschäftig mich wieder so sehr - diese geballte Emotionalität der letzten Woche (zuerst mein Mann, dann ein Gespräch mit meiner Schwiegermutter und jetzt das....) da verpufft mein ganzes Glücksgefühl und meine Resourcen natürlich schnell.

Na gut.

Ich gehe meinen Weg, den ich eingeschlagen habe. Das ist meiner und ich bin froh darum. Und genau das werde ich ihm auch vermitteln.

Er weiss genau, dass meine Gefühle für ihn sehr stark sind. Er kann es manchmal nicht ganz glauben... aber Garantien kann ich ihm keine geben, wie auch. Er versucht etwas logisch zu erfassen, was man nicht logisch erfassen kann. Für Liebe gibt es keine Garantien - und "Handlungsmuster" hat einfach jeder. Das macht ihm Angst. Er führt dann immer wieder die Beziehung seiner Eltern ins Feld, die sich 10 Jahre lang furchtbar gestritten hätten, und sehr miteinander gekämpft.... da hat er Angst davor, obwohl seine Eltern seiner Aussage nach sich noch immer sehr gerne haben.
Aber irgendetwas beschäftigt ihn da...

Er sagte gestern dann ganz verzweifelt, dass es so viele Leute gäbe, bei denen es "einfach läuft", obwohl sie nicht so viel denken - oder gerade deswegen. Er versteht das nicht, warum das bei uns so anders wäre... dass man als reflektierter Mensch wahrscheinlich als logische Konsequenz einfach alleine bleiben sollte. Ich habe dann gesagt, dass ich grundsätzlich auch alleine bleiben könnte, das aber nicht mein Wunsch und Lebenskonzept ist und das ich das aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bleiben werde. Seins sei das auch nicht, überhaupt nicht, aber alles sei so schwierig...



AAAAHHHHHH!!!!!!!!!!!


Jetzt habe ich wieder nur über ihn geschrieben... ich fokussiere dann immer zu stark auf ihn, das ist mein größtes Problem, glaub ich langsam.
Ich fühl mich ja auch nicht gut dabei.

Ich wünsche mir JETZT IM MOMENT eine lockere Beziehung mit Perspektive auf mehr, mit Vertrauen und gewissen Verbindlichkeiten, etwa, dass man sich in regelmässigen Abständen trifft, dass man Interesse am anderen zeigt und dass man den anderen am eigenen Leben teilhaben lässt.
Ich will aber meinen Freiraum und meine Unabhängigkeit JETZT IM MOMENT nicht aufgeben und verlange das auch nicht vom anderen. Ich genieße meine Freiheit sehr und meine Rückzugsfläche.
Das würde uns beiden doch momentan ganz gut entsprechen, finde ich.

WAS IST ALSO SEIN PROBLEM? WAS WILL ER DENN?????

Ich lasse ihm seine Arbeit, seine Tonnen von Überstunden, seine verplanten Dienstwochenenden, seine Ruhephasen... aber was will denn er, ich verstehe gar nicht, warum er immer von Perspektive spricht, wenn jetzt NOCH GAR NICHT DER ZEITPUNKT IST, VON PERSPEKTIVE ZU SPRECHEN.

Wir haben ja nicht mal drüber gesprochen, was denn jetzt ist... wahrscheinlich weiss er das auch nicht und fürchtet sich vor der erneuten "Beziehung", die wir ja eigentlich schon längst begonnen haben... will sich nicht auf mich einlassen, er hätte das alles noch nicht ganz verarbeitet... gestern konnte er kaum lachen mit mir. Ein paar mal, da hat er sich dann gehen lassen, aber ganz schnell wieder zurückgezogen...

Das ist so schwierig.

Und ich schwanke wieder zwischen Freude über das Gespräch und über ihn, Optimismus, weil wir überhaupt geredet haben, Resignation, weil sich nichts verändert hat und auch nicht wird, Trauer, weil ich mich auf mehr Stabilität eingestellt hatte und wir so viele schöne Erlebnisse miteinander hatten, Angst, weil ich unsere Nähe jetzt nicht wieder verlieren will...


V.a.: er wollte mit mir reden - hat aber nichts gesagt. Ich weiss gar nicht, ob er überhaupt mit mir geredet hätte, wenn ich nicht angefangen hätte.
Und da beschwert er sich, dass wir uns schwer tun würden... das war anscheinend schon lang überfällig, so ein Gespräch, mir liegt's ja auch so auf dem Herzen... am meisten ärgert es mich, dass ich mir vor ihm dann so unzureichend vorkommen, wenn er so argumentiert. Wie gewinne ich denn Stärke? Indem ich Gelassenheit demonstriere und Geradlinigkeit, wahrscheinlich... aber das ist so schwer, wenn innerlich wieder alles durcheinanderpurzelt. Wahrscheinlich bin ich wirklich noch nicht so weit - aber jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen, wir haben uns wieder angenähert, das wollte ich auch - aber jetzt ist wieder so ein Punkt erreicht... ich weiss nicht.... ich habe Angst.

Ich bin so durcheinander. Jetzt knallt schon wieder alles auf mich ein... ich würde am liebsten ein Schwert nehmen und diesen gordischen Knoten zerhacken, und zwar alles. Meine Ehe, meine schwierige Auseinandersetzung mit ihm, meine stressige Arbeit... zerhacken und zerstückeln und dann Ruhe. Zurück auf LOS.

Geht ja nicht...

Vielen Dank Euch für's lesen - ist auch nicht so einfach, denk ich...

 

[Sky]

Hallo Liebe Mayflower,

lass dich auch mal in den Arm nehmen

Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir momentan geht und auch deine Angst verstehen, da gerade in dir wieder alles zusammengebrochen ist und du einfach nur einen Cut machen willst mit allem.

Auch den Wunsch nach einer unfänglichen Beziehung und das du Ihm eigentlich alle Freiheiten lässt und somit trifft es auch bei mir auf unverständis wovor er sich so ziehrt. Ich vermute wirklich auch das er sehr große Angst hat, das es wieder schief gehen könnte wenn er sich zuweit einlässt auf dich. (Aber wie du geschrieben hast garantie gibt es für nichts)

Leider bin ich gerade sehr sehr schlecht in Ratschläge geben, ich wollte dich nur wissen lassen, das ich da bin, mitlese und manchmal meinen Senf dazu gebe.

Lg

 

[Mod May]

Ich bin jetzt einfach nur so traurig... es ist schwer einzusehen, dass es einfach nichts bringen wird. Aber so geht das nicht mehr, immer vor und zurück.
Ich kann ihm seine Zweifel nicht nehmen, wie soll das gehen...

manchmal könnte ich vor Wut gegen die Wand schlagen, vor Wut auf ihn, auf mich, auf meinen Mann...

Ich kann doch auch nichts gegen meine Gefühle tun. Sie ausrotten, vielleicht. Weg damit, totschweigen, totignorieren, alles, alles, alles...

Alles umsonst.

Einfach alles umsonst.

Eine bittere Lektion für mich.

 

[Admina Ruby]

Liebe Mayflower,

es ist zermürbend, dieses Hin und Her, und es kostet fürchterlich viel Energie.
Auch diese ewige Diskutiererei über die Beziehung und die Defizite dieser sind auf Dauer nicht sinnvoll und eher das Ende vom Lied.

Es ist ein schwieriger Spagat, einem Menschen sowohl die Sicherheit zu geben, die er benötigt als auch die Distanz zu wahren, die die Liebe benötigt. Das ist auch bei meinem ein grosses Thema und ich habe keinen Plan, wie das zu bewerkstelligen ist.

Ich nehme Dich jetzt einfach in den Arm und wünsche Dir ein wenig Ruhe!

Ruby

 

[Mod May]

Liebe Ruby,

die werd ich sicher haben, diese Ruhe - ich denke, das war's jetzt erstmal wieder. Wir treffen uns nochmal um 10. Er hat einen inneren emotionalen Konflikt, er weiss, dass der nächste Schritt so schwer werden wird, in Richtung Beziehung.... er ist ja schon einmal den Schritt gegangen, dass wir uns in Ruhe lassen müssen, sagt er...

das ist wieder voll gegen die Wand gefahren.
Da hilft nichts mehr, scheinbar. Ich könnte so weinen.

Bitte, bitte denkt an mich.

Was kann ich denn blos machen? Wohl gar nichts, nur akzeptieren...

Danke

 

[cinderella]

Liebe Mayflower,

fühl dich einfach nur mal gedrückt.Ich verstehe dich so gut.Versuche jetzt bitte wieder zu dir zu finden und mach nicht dein Seelenheil völlig von ihm abhängig.

Du wirst es ihm nie recht machen können.Von dem Gedanken musst du dich verabschieden.Auch eine Beziehung mit Geben und Nehmen wird nie so möglich sein,wie mit einem Normalo

Er will immer viel Bestätigung und kann andererseits kaum etwas geben.Bewahre dir auch weiterhin deine autonomen Bereiche.Natürlich wird er dich genau das momentan spüren lassen.Deshalb beschwert er sich lauthals.Aber du bist auf dem richtigen Weg.

Im Prinzip praktizierst du das,was er sich auch rausnimmt.Indem er arbeitet und andere Aktivitäten vor die Beziehung schiebt.Jetzt nimmst du das für dich in Anspruch und schon beschwert er sich.

Du bist auf dem richtigen Weg.Du musst nur noch diese Abhängigkeit überwinden und ihm nicht mehr erlauben ,darüber zu entscheiden wie es dir geht.

Er wird dein Verhalten immer wieder in Frage stellen,aber du wirst dir Freiräume im Denken schaffen müssen.Nicht nur im Handeln.

Denke auch daran,dass diese Herren gern provozieren,auf die Probe stellen und Spielchen lieben.

Lass dich nicht in Frage stellen lieb Mayflower.Du machst es genau richtig

Wünsche dir alle Kraft der Welt diesen Grenzgang zu bewältigen!

LG Cinderella

 

[Admina Ruby]

Ich denke an Dich!

 

[Mod May]

wir haben GAR NICHTS besprochen. Wir sind spazieren gegangen, er hat mich mit Kosenamen überschüttet und in den Arm genommen. Wir haben dann festgestellt, dass wir zu müde sind für Gespräche... Er hat mich dann noch ins Bett gebracht.



Der will ja gar nicht, dass das wieder aufhört - sonst hätte er weniger Skrupel, ich kenne ihn ja... Ich war ja heute so fertig und habe ihm gesagt, dass ich irgendwann nicht mehr kann, wenn das so weiter geht - woraufhin er von inneren Konflikten angefangen hat... aber jetzt - kein Ton davon. Nur Augenblicksmentalität. Das können wir gut. Wie ein ganz normales Paar. Er war nicht mehr so distanziert, wie gesagt und konnte sich entspannen. Viel zugänglicher als gestern.

Ausgesprochen hat er nichts. ich auch nicht. Ich war auch wieder ziemlich gelassen, hab mich ganz gut in der Hand gehabt. War eigentlich paradoxerweise guter Laune.

Aber das ist wie auf einem Pulverfass - da muss ich mich zurückziehen, hilft nichts. Dem geht das zu schnell. Der spinnt wirklich.

Mein Gott, wenn das noch lange so geht lande ich in der Psychiatrie.

Ob das irgendwann eine solide Basis werden kann...

Über Langeweile kann ich mich immerhin nicht beklagen, wirklich nicht...

Danke für's drandenken. Es geht weiter...


Zuletzt modifiziert von mayflower am 10.07.2012 - 12:48:51

 

[Mod May]

Im Prinzip praktizierst du das,was er sich auch rausnimmt.Indem er arbeitet und andere Aktivitäten vor die Beziehung schiebt.Jetzt nimmst du das für dich in Anspruch und schon beschwert er sich.

Du bist auf dem richtigen Weg.Du musst nur noch diese Abhängigkeit überwinden und ihm nicht mehr erlauben ,darüber zu entscheiden wie es dir geht.

Er wird dein Verhalten immer wieder in Frage stellen,aber du wirst dir Freiräume im Denken schaffen müssen.Nicht nur im Handeln.

Liebe Cinderella,

vielen Dank! Das könnte schon so sein... da waren jetzt ein paar Dinge, mit denen er nicht zurecht kommt. Einmal die Trauer um meinen Mann, die immer noch da ist und dann meine selbstständigen Aktionen - dieser Istanbul-Ausflug hat ihm gar nicht gepasst, irgendwie... einerseits hat er sich schon gefreut, aber dann ist wieder irgendetwas hochgekocht in ihm.

Das ist bei ihm immer so, dass kenne ich schon. Da bricht dann auf einmal alles heraus und es endet in einem Desaster, meistens in Trennungen, weil irgendein innerer Konflikt auf einmal aufbricht. Unsere ganzen Trennungen liefen so ab. Meistens hat er mich dann manipuliert (unbewusst oder bewusst), dass ich quasi die Trennung verbalisieren musste ("dann sollten wir es besser lassen, wenn das so ist... hältst du es für besser, wenn wir uns trennen... ect.") Er selbst hat das nie getan - nur das letzte Mal direkt. Aber da hat er auch quasi nur eine Nachricht von mir aufgenommen, die ich ihm vorher geschickt hatte.
Die hatte die Trennung prinzipiell impliziert.

Jetzt gestern - wollte er deeskalieren, wollte nichts riskieren, das hab ich schon gemerkt. Steilvorlagen hab ich ihm am Sonntag schon geliefert. Die hätte er aufnehmen können, wenn er sich wirklich trennen wollen würde.

Diese Ambivalenz ist das Schlimme. Dabei liebt mich der! Das spür ich doch! Der liebt mich doch! Ich hab ihm gestern schon gesagt, dass ich irgendwann nicht mehr kann, dass er ein Fass ohne Boden ist, dass ich einfach nichts tun kann und kreuzunglüclich und sehr frustriert bin, weil ich Stabilität brauche. Das hat ihn schon getroffen, da ist er dann ganz ausser sich, wenn er sieht, dass es mir nicht gutgeht - sagt aber auch knallhart, dass es dann besser ist, dass wir uns in Ruhe lassen, wenn wir uns beide nur runterziehen... und bekommt dann wieder Panik.

Aber diese Leichtigkeit will sich auch nicht einstellen, obwohl die Treffen zwanglos, harmonisch und interessant sind - er meinte, dass er trotzdem immer über den "nächsten Schritt"nachdenken muss, der IRGENDWANN fällig wäre und dass er weiss, dass der ihm aufgrund eines inneren Konfliktes sehr schwer fallen wird... deshalb sind auch Treffen ohne Druck für ihn mit Druck verbunden und es ist nicht entspannt, in der Gesamtheit. Und überhaupt, wir würden ja nur "belangloses" tun, bei diesen Treffen... was will denn dieser Spinner???? Jedesmal eine Krise durchstehen, um die Krisenfestigkeit zu überprüfen?????

Wenn ich das so aufschreibe, merke ich erst, wie pervers das alles ist. Und das das Problem tatsächlich ER hat. Nicht ich. Er schiebt mir zwar immer alles in die Schuhe (z.B. das mit dem Fass ohne Boden, das sei nicht er, sondern im Gegenteil ich )- aber das eigentliche Problem hat er.

Ich überlege mir, dass ich mich jetzt 1. zurückhalten muss... und 2. vielleicht manche Dinge doch eher ansprechen sollte? Um diese Ausbrüche zu vermeiden... ich weiss es nicht...

Danke euch allen!!!!!

 

[cinderella]

Zur Trennung kommts vorwiegend aufgrund der aufsteigenden Angst in ihm.

Aber diese Spielchen sind typisch,da du ihn nie genug lieben kannst.Er wird alles anzweifeln,einen Streit provozieren und dann Angst bekommen,dass du die Beziehung beendest.Und ehe das passiert macht er Schluss.So ist die Trennung bei mir auch zustande gekommen.

Wenn er Streiten will dann zieh nicht mit.Geh einen Schritt zurück und distanzier dich.Mach ihm klar ,dass du zu ihm stehst.

Aber ändern wirst du ihn nicht.Forderungen sind auch tabu.

Geniesse einfach,was er dir zu bieten hat.Das ist doch sicher sehr viel.schliesslich sind diese Herren auch sehr schillernd und spannend.

LG Cinderella