franken schrieb:
Das ist mehr als heavy.
Ich bin damals wirklich davon ausgegangen, dass sich die Beziehung der Beiden etwas normalisieren würde.
Weit gefehlt. Die Beziehung wurde enger als jemals zuvor. Es ist gerade so als ob sie etwas kompensieren wollte ala "ich habe es dir angetan dass wir zusammengezogen sind, nun muss ich nur noch für dich da sein." Ich habe wirklich keine Ahnung wie ein solcher Mensch tickt.
Lieber Franken,
in deiner Freundin tickt ein unbewusstes, großes Schuldgefühl.
Du weisst selbst, das hier die Gefühle die wir so entwickeln, oftmals schlechte Berater sind.
Dies bedeutet; Deine Freundin hat ein Gefühl -Schuld- tief in sich drin, sie wird es vermutlich selbst nicht so nennen. Aber dieses Gefühl sagt ihr, dass sie sich "besser" um ihre Tochter kümmern muss, da sie ja "gefühlt", ihr weniger Aufmerksamkeit gibt.
Die Begründung für ihr Schuldgefühlhast du hier geschrieben:
franken schrieb:
War es früher so, dass wir zumindest ein paar Sekunden am Tag alleine hatten, uns einmal drückten oder was auch immer, so tut sie dies nun ausschliesslich mit ihrer Tochter. Alleine die Aussagen lassen mir die Haare zu Berge stehen, ich hätte schon längst weglaufen müssen. "Dann such dir doch eine, die ständig für dich da ist." So einen Scheiss habe ich noch nie gehört. Wir haben ja überhaupt kein gem. Leben, das hat sie ausschliesslich mit ihrer Tochter.
Oder auch: "Ich brauche nicht soviel streicheln, küssen oder Berührungen" - KLAR (!!!!!) dies tut sie ja ausschliesslich mit ihrer Tochter.
Oder auch die Aussage, dass wir doch viel Zeit miteinander verbringen würden - das stimmt doch gar nicht. Wir machen ja gar nichts zusammen. Wir sind gem. im Haus, aber jeder macht sein Ding. Ich dränge mich nicht mehr zwischen die beiden, für was auch? Das nervt nur noch wenn man die beiden stundenlang bei kuscheln sieht (ungelogen).
Oder auch dass ich eifersüchtig auf die Tochter wäre. So ein Schwachsinn, nix Eifersucht - ich will eine normale Beziehung führen, das begreift die NULL.
Du weisst auch, wie stark Gefühle die Wahrnehmung beeinflussen!
Es geht nicht um eine "objektivierende" Haltung, die du oder jemand anderes einnehmen könntet. Sie lässt es nicht zu, weil ihr Gefühl ein Anderes ist. Dem folgt sie. Sie folgt ihm, weil es sich für sie "richtig" anfühlt!
Alles andere was ausgelöst wird, ist Widerstand und den bekommst du zu spüren, wenn du ihr mitteilst, dass es für dich nicht in Ordnung ist.
So wie hier:
franken schrieb:
...
Das TRAURIGE ist ja auch dass sie denkt dass dies normal wäre. Ich habe sie ja einmal darauf angesprochen und sie meinte, dass sie ihr Kind mit Liebe und Hingabe erziehen will. Das ist keine Hingabe, sondern vielmehr gestört. Dann meint sie dass es normal für eine Mutter wäre ihr Kind so aufzuziehen und es vielmehr kalt von mir wäre wie ich meinen Sohn erziehe. Sorry, das ist nicht kalt, ich helfe ihm vielmehr eine Persönlichkeit, eine eigenständige Persönlichkeit zu entwickeln. Mein Gott, wenn er krank ist, dann ist er krank - ich muss doch nicht eine Pflegestation aufbauen nur weil er schnupfen hat. Heute, ein gutes Beispiel, mein Sohn hatte Kopfweh - was macht er? Er legt sich hin, wir brauchen da keine Mittel. Was ist bei ihrer Tochter? Kopfschmerztabletten, dann legt sich ihre Mutter neben sie, weil die Kleine nicht ohne ihre Mutter schlafen will und und und (das mir auffällt ist die Tatsache, dass die Tochter dann ihre Stimme verändert, hin zu leidend und die Mutter darauf sofort anspringt).<<klar macht die Kleine das, die Mutter verlangt das von ihr! Es gehört zum Spiel mit den verschobenen Rollen und wenn gerade klein sein dran ist, ist die Tochter gaaaaanz klein und bedürftig!
Mein Sohn weiss dass er das nicht machen braucht, ich kann da differenzieren, sie offenbar nicht.
Wie gesagt, ihr fehlt die Einsicht dass etwas gewaltig schief läuft. Vielmehr bin ich dann der Schuldige, hätte keine Ahnung, sie würde alles richtig machen und und und. Sie glaubt ja nicht einmal der Sozialpädagogin, die hätten alle keine Ahnung und wären nur auf das Geld aus.
Da deine Freundin bereits ein verschobenes Modell durch ihre unreife Persönlichkeitsentwicklung verinnerlicht hat, dreht es sich weiterhin im Kreis:
franken schrieb:
Was ich mich aber frage ist warum es so weit kam, eben dass die Beiden noch enger zusammen gewachsen sind seit wir in einem Haus leben. Der Witz ist ja dass die Tochter das gar nicht bräuchte. Wir kommen sehr gut zurecht mitlerweile. Es ist meine Freundin die diese extreme Nähe benötigt, nicht die Tochter. Klar, die Tochter will dann am Abend die Mutter auch nicht teilen und am liebsten immer im Bett haben. Kann sie nun auch gerne haben. Ich spreche das nicht mehr an, dieses infantile Verhalten nervt mich nur noch.
Unreife Persönlichkeit der Mutter +Schuldgefühle + kompensatorisches Verhalten in der Erziehung = symbiotische Mutter-Kind Beziehung
Und nun franken?
Das ist keine einfache Gleichung, die mal eben durch die Formel:
Verändertes Modell + professionelle Hilfe + Partner mit klaren Erziehungs/Partnerschaftsvorstellungen = Ausgewogenheit zwischen Kindern und Erwachsenen in einer Patchworksituation führt.
Und wenn du noch tausende Beispiele aus deinem Alltag anführst.... Es bleibt wie es ist.
Du kannst es dir betrachten und den Kopf schütteln, sagst du etwas, gibts Widerstand.
Professionelle Hilfe wird auch abgelehnt...
Auflösen wie bei Jeopardy wirds nicht geben.
Du brauchst einen Plan für dich und jemanden der dich coacht, nach wie vor!
In fast jedem deiner Posts hier kann man so eine Musteranalyse machen...
Zuletzt modifiziert von Hobbienchen am 05.05.2014 - 23:18:23