Ich bin seit 15 Jahren verheiratet, wir haben zwei Kinder, unsere Ehe hat einige Höhen und Tiefen mitgemacht, in den letzten Jahren wohl eher Tiefen und wir haben uns infolge dessen auseinandergelebt. Zumindest empfinde ich das so, mein Mann sieht das anders.
Die ersten Jahre haben wir in Deutschland gelebt, bis wir nach der Geburt unseres zweiten Kindes in das Heimatland meines Mannes gezogen sind. In einem fremden Land neu zu starten – auch wenn der Partner dorther kommt und man es von Urlaubsreisen und Familienbesuchen kennt – ist nicht einfach. Ich konnte die Sprache recht gut, aber auch nicht mehr und alleine das hat Anfangs dazu geführt, dass ich viel Hilfe gebraucht hätte. Ja, hätte, denn die habe ich von meinem Mann nicht unbedingt bekommen.
Ich bin sehr selbständig und habe in D meinen Kram immer alleine geregelt. Da kannte ich mich mit den Sachen und Zuständigkeiten aus und es war von daher kein Problem. Wenn man aber keine Ahnung hat wie der Hase läuft, wen man fragen muss und vom Partner hört, „Du schaffst das schon“, ist das zunächst positiv hinsichtlich des Vertrauens in meine Fähigkeiten, auf Dauer war es aber ermüdend und nicht minder frustrierend.
Ich hole hier so weit aus, weil ich meine, dass unsere Probleme mit dem Umzug angefangen haben, oder ich muss wohl sagen, sich deutlicher gezeigt haben. Keiner von uns hat sein Wesen grundlegend verändert. Mein Mann hat sich wohl immer schon gerne auf mich verlassen, besonders im Umgang mit Behörden und offiziellen Stellen und in D ist das nie aufgefallen. Hier aber war alles anders und ich fühlte mich von ihm mehr als alleine gelassen, zusätzlich zu der Situation, dass ich auch sonst keinen kannte, den ich hätte fragen können, mit dem ich hätte reden können – wenn es denn mit der Sprache geklappt hätte …
Ich bin ein sehr sozialer Mensch und das wir hier anfangs – natürlicherweise – sehr isoliert waren, hat die Sache nicht gerade verbessert. Mein Mann war meine einzige Anlaufstelle, hat sich aber in der Zeit sehr zurückgezogen. Ich muss dazu sagen, dass er sehr verantwortungsbewusst ist und immer bemüht, es allen (privat und Arbeit) recht zu machen und mind. 150% zu geben. Das schlaucht und auch für ihn war die Situation entsprechend anstrengend. Dafür habe und hatte ich vollstes Verständnis und ich habe, da ich anfangs noch nicht gearbeitet habe, versucht, ihm den Rücken so gut es geht frei zu halten.
Im Nachhinein betrachtet war der Umzug der Anfang vom Ende. Auch wenn wir und ich mittlerweile gut integriert sind, fühle ich mich immer noch oft alleine. Mein Mann und ich haben uns immer weiter auseinandergelebt, reden kaum noch miteinander oder wenn nur über die Kinder, haben keinen körperlichen Kontakt und auch keinen Sex mehr. Ich will ihm gar nicht die Schuld dafür zuschieben, mir ist durchaus klar, dass wir beide dazu beigetragen haben. Das macht die Situation aber nicht einfacher. Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht, versucht mit ihm über unsere Ehe / Partnerschaft oder fehlende Partnerschaft zu reden, aber es hat nie zu etwas geführt. Bei meinem letzten Versuch hat er konkret gesagt, er verstehe mein Problem nicht und das wir nun eben im Elternmodus/Arbeitsmodus wären und die Partnerschaft da hintenanstehen müsste. Wenn die Kinder in ein paar Jahren aus dem Haus wären, wäre dann wieder Zeit für die Partnerschaft.
Das hat mich ziemlich geschockt und ich war wirklich sprachlos. Ich kann nicht verstehen, wie er sich das vorstellt. Auf den Pauseknopf drücken und in ein paar Jahren – wir reden hier über weitere ca. 8 Jahre – wieder Start drücken und dann sollen wir wieder da anknüpfen wo wir vor ein paar Jahren waren? Dann sollen wir auf einmal wieder miteinander reden, uns nahe sein, kuscheln und Sex haben? Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass man nach so langer Zeit einfach wieder da anknüpfen kann.
Seit diesem Gespräch bin ich noch frustrierter und war mehrmals kurz davor alles hinzuschmeißen. Das ist sowieso nicht einfach, und in unserem Fall nochmal schwieriger. Nicht nur, weil es für die Kinder sowie schwierig wäre, sondern auch weil ich nicht alleine hier wohnen bleiben würde. Ich würde dann wieder nach D zurückgehen wollen und das würde bedeuten, dass meine Kinder noch mehr zerrissen werden. Entweder nehme ich ihnen ein Elternteil, was sie nur sehr selten sehen oder reiße sogar die beiden auseinander, falls der Eine hier und der andere i D leben möchte.
Deswegen versuche ich mich mit der Situation zu arrangieren. Wir haben es bis auf die fehlende Nähe gut miteinander, viele gleiche Interessen und wären eine tolle WG. Soweit so gut, wäre da nicht der körperliche Aspekt, der mir immer mehr zu schaffen macht. Ja, ich habe Bedürfnisse, möchte wieder als Frau gesehen werden, fühlen und auch Sex haben. Diese Bedürfnisse zu ignorieren funktioniert gut – zeitweise – aber ich immer mehr, wie sehr es mich frustriert und wie sehr ich es brauche. Leider gibt es dafür keinen angemessenen Ersatz … es sei denn ich suche mir eine Affäre.
So weit ist es gekommen, ich hätte nie gedacht, dass ich darüber überhaupt nachdenken könnte, dass ich es in Erwägung ziehen könnte und habe alle immer auf das Härteste verurteilt. Jetzt stehe ich selber an diesem Scheidepunkt und freunde mich mehr und mehr mit dem Gedanken an.
Falls jemand die Gleichen oder ähnliche Erfahrungen, Gedanken hat, wäre ich dankbar über einen Austausch.
Die ersten Jahre haben wir in Deutschland gelebt, bis wir nach der Geburt unseres zweiten Kindes in das Heimatland meines Mannes gezogen sind. In einem fremden Land neu zu starten – auch wenn der Partner dorther kommt und man es von Urlaubsreisen und Familienbesuchen kennt – ist nicht einfach. Ich konnte die Sprache recht gut, aber auch nicht mehr und alleine das hat Anfangs dazu geführt, dass ich viel Hilfe gebraucht hätte. Ja, hätte, denn die habe ich von meinem Mann nicht unbedingt bekommen.
Ich bin sehr selbständig und habe in D meinen Kram immer alleine geregelt. Da kannte ich mich mit den Sachen und Zuständigkeiten aus und es war von daher kein Problem. Wenn man aber keine Ahnung hat wie der Hase läuft, wen man fragen muss und vom Partner hört, „Du schaffst das schon“, ist das zunächst positiv hinsichtlich des Vertrauens in meine Fähigkeiten, auf Dauer war es aber ermüdend und nicht minder frustrierend.
Ich hole hier so weit aus, weil ich meine, dass unsere Probleme mit dem Umzug angefangen haben, oder ich muss wohl sagen, sich deutlicher gezeigt haben. Keiner von uns hat sein Wesen grundlegend verändert. Mein Mann hat sich wohl immer schon gerne auf mich verlassen, besonders im Umgang mit Behörden und offiziellen Stellen und in D ist das nie aufgefallen. Hier aber war alles anders und ich fühlte mich von ihm mehr als alleine gelassen, zusätzlich zu der Situation, dass ich auch sonst keinen kannte, den ich hätte fragen können, mit dem ich hätte reden können – wenn es denn mit der Sprache geklappt hätte …
Ich bin ein sehr sozialer Mensch und das wir hier anfangs – natürlicherweise – sehr isoliert waren, hat die Sache nicht gerade verbessert. Mein Mann war meine einzige Anlaufstelle, hat sich aber in der Zeit sehr zurückgezogen. Ich muss dazu sagen, dass er sehr verantwortungsbewusst ist und immer bemüht, es allen (privat und Arbeit) recht zu machen und mind. 150% zu geben. Das schlaucht und auch für ihn war die Situation entsprechend anstrengend. Dafür habe und hatte ich vollstes Verständnis und ich habe, da ich anfangs noch nicht gearbeitet habe, versucht, ihm den Rücken so gut es geht frei zu halten.
Im Nachhinein betrachtet war der Umzug der Anfang vom Ende. Auch wenn wir und ich mittlerweile gut integriert sind, fühle ich mich immer noch oft alleine. Mein Mann und ich haben uns immer weiter auseinandergelebt, reden kaum noch miteinander oder wenn nur über die Kinder, haben keinen körperlichen Kontakt und auch keinen Sex mehr. Ich will ihm gar nicht die Schuld dafür zuschieben, mir ist durchaus klar, dass wir beide dazu beigetragen haben. Das macht die Situation aber nicht einfacher. Ich habe immer wieder das Gespräch gesucht, versucht mit ihm über unsere Ehe / Partnerschaft oder fehlende Partnerschaft zu reden, aber es hat nie zu etwas geführt. Bei meinem letzten Versuch hat er konkret gesagt, er verstehe mein Problem nicht und das wir nun eben im Elternmodus/Arbeitsmodus wären und die Partnerschaft da hintenanstehen müsste. Wenn die Kinder in ein paar Jahren aus dem Haus wären, wäre dann wieder Zeit für die Partnerschaft.
Das hat mich ziemlich geschockt und ich war wirklich sprachlos. Ich kann nicht verstehen, wie er sich das vorstellt. Auf den Pauseknopf drücken und in ein paar Jahren – wir reden hier über weitere ca. 8 Jahre – wieder Start drücken und dann sollen wir wieder da anknüpfen wo wir vor ein paar Jahren waren? Dann sollen wir auf einmal wieder miteinander reden, uns nahe sein, kuscheln und Sex haben? Ich halte es eher für unwahrscheinlich, dass man nach so langer Zeit einfach wieder da anknüpfen kann.
Seit diesem Gespräch bin ich noch frustrierter und war mehrmals kurz davor alles hinzuschmeißen. Das ist sowieso nicht einfach, und in unserem Fall nochmal schwieriger. Nicht nur, weil es für die Kinder sowie schwierig wäre, sondern auch weil ich nicht alleine hier wohnen bleiben würde. Ich würde dann wieder nach D zurückgehen wollen und das würde bedeuten, dass meine Kinder noch mehr zerrissen werden. Entweder nehme ich ihnen ein Elternteil, was sie nur sehr selten sehen oder reiße sogar die beiden auseinander, falls der Eine hier und der andere i D leben möchte.
Deswegen versuche ich mich mit der Situation zu arrangieren. Wir haben es bis auf die fehlende Nähe gut miteinander, viele gleiche Interessen und wären eine tolle WG. Soweit so gut, wäre da nicht der körperliche Aspekt, der mir immer mehr zu schaffen macht. Ja, ich habe Bedürfnisse, möchte wieder als Frau gesehen werden, fühlen und auch Sex haben. Diese Bedürfnisse zu ignorieren funktioniert gut – zeitweise – aber ich immer mehr, wie sehr es mich frustriert und wie sehr ich es brauche. Leider gibt es dafür keinen angemessenen Ersatz … es sei denn ich suche mir eine Affäre.
So weit ist es gekommen, ich hätte nie gedacht, dass ich darüber überhaupt nachdenken könnte, dass ich es in Erwägung ziehen könnte und habe alle immer auf das Härteste verurteilt. Jetzt stehe ich selber an diesem Scheidepunkt und freunde mich mehr und mehr mit dem Gedanken an.
Falls jemand die Gleichen oder ähnliche Erfahrungen, Gedanken hat, wäre ich dankbar über einen Austausch.