100 rote Flaggen
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- 15 März 2024
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Nachdem ich mir nun einige Stränge hier im Forum durchgelesen habe, möchte ich meine eigene "Affärengeschichte" erzählen.
Aus folgenden Gründen:
Ich liebe meinen AM und möchte einerseits erstmal loslassen, weil es für mich selbst und für ihn wichtig ist, um unsere Leben zu sortieren. Für mich auch deshalb, weil die Zukunft (mit ihm) ungewiss ist und ich nicht nur "warten" möchte.
Andererseits erhoffe ich mir zumindest aktuell noch langfristig (für mich dürfte es auch relativ kurzfristig sein, aber ich denke, dass er länger brauchen würde) eine gemeinsame Zukunft bzw. den Versuch, eine solche aufzubauen. "Zumindest aktuell noch" deswegen, weil ich nicht weiß, wann der "Punkt" für mich überschritten ist...wenn lange von ihm nichts kommen sollte, mein Stolz irgendwann überwiegt...er sich zu viel Zeit lässt...mir die "Wertschätzung" langfristig fehlt...vielleicht ändert das dann irgendwann alles. NOCH wäre ich bereit, zu warten.
Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder, 8 und 11 Jahre alt.
Mein AM ist einige Jahre älter als ich und hat ein Kind im gleichen Alter wie mein Großer.
Eine Kurzfassung ist sehr schwierig, da das 1. Jahr wahnsinnig intensiv war und so viel passiert ist:
Unsere Kinder sind im gleichen Verein und spielen in einem Team in einer Sportart, in der es sehr regelmäßige Trainings, aber auch Wettkämpfe/Turniere am WE gibt.
Hier haben wir uns kennen gelernt. Sympathie war von Anfang an da (wir kennen uns seit 2021), wir standen immer schon bei Trainings/Turnieren/Spielen viel beieinander und haben geredet. Ohne Hintergedanken. Dann fingen wir im November 2022 aufgrund eines "Themas bzgl. des Vereins" an zu schreiben. Und hörten einfach nicht mehr auf. Bis hin zu mehrmals täglich.
Wir trafen uns erstmalig im März 2023 allein, um "zu reden" und "eine Lösung" zu finden.
Danach regelmäßig, wobei es erst weitere 2 Monate später "richtig intim" wurde.
Für uns Beide war es: WOW.
Wir redeten Beide davon, dass es anders wäre als bisher mit der Anziehung, Verbundenheit, dem "matchen". Fast magisch. Sehr intensiv. Wir Beide redeten im Wechsel von einer möglichen gemeinsamen Zukunft und der "großen Liebe". Es hat uns völlig aus der Bahn geworfen. Kein normaler Alltag war mehr möglich. Wir lebten nur noch für die Treffen und funktionierten ansonsten mehr schlecht als recht in unseren Leben, vor allem der Familie und mit Partnern, die uns trotz vorheriger Harmonie immer "fremder" wurden. Die Eifersucht war schlimm auf die jeweils anderen Partner. Die Urlaube ein Graus. Die Spiele/Turniere/Trainings halb schön, weil wir uns sahen, halb schlimm wegen dem schlechten Gewissen den anderen gegenüber, vor allem gegenüber unseren Partnern, und auch schlimm, weil wir uns nicht berühren durften. Wir Beide hatten wahnsinnige Verlustängste, von Anfang an. Es war Liebe auf beiden Seiten. Nie war ich mir bei einem Mann so schnell sicher, dass es Liebe ist.
Bisher hatte ich immer die Kontrolle über mich und meine Gefühle, auch wenn ich verliebt war...war also unabhängig, hab nicht geklammert, hatte keine Verlustängste, hab nicht so schnell vermisst...diesmal war das alles völlig anders. Ich erkannte mich selbst nicht wieder.
Dennoch haben uns die möglichen Folgen so Angst gemacht, dass wir natürlich nicht direkt alles hinwerfen wollten. Vor allem wegen der KInder.
Wir haben uns eine "Deadline" gesetzt von einem halben Jahr, die lief im August/September 2023 aus.
Bis zum August waren wir uns Beide einig, dass wir eine Tendenz hatten, es miteinander zu versuchen, also nicht als Affärenpartner, sondern als Paar.
Dann kam alles anders:
Mit meinem AM ging es stetig "bergab". Er bekam massive Schlafstörungen, hatte einen Infekt nach dem anderen, obwohl er sonst nie krank war. Er wirkte plötzlich sehr deprimiert, pessimistisch, sah alles nur noch negativ, was uns und unsere mögliche Zukunft betraf. Ich erhöhte dennoch den Druck, dass unsere "Entscheidung" überfällig war, was im Nachhinein vielleicht der falsche Moment war, aber ich litt unter der Situation und dem ständigen schlechten Gewissen und der Sehnsucht und dem ständigen Vermissen. Ich wollte eine "Lösung".
Heute weiß ich: Anstatt den Druck zu erhöhen, hätte ich eine "Trennung auf Zeit zum Sortieren" anordnen sollen.
Im September gestand er mir dann, dass er aktuell nicht mehr die Kraft habe, eine gemeinsame Zukunft anzugehen. Er schockierte mich damit, dass er wegen "uns" im Job hohe Verluste eingefahren habe (er ist selbstständig in einem Strukturvertrieb). Da er sich ständig "terminfrei" gehalten hatte, um gemeinsame Treffen zu ermöglichen und weil er sich wegen uns nicht konzentrieren konnte, hatte er viel Erspartes aufgebraucht und bekam nun aber richtig Stress "von oben". Eine Scheidung war plötzlich undenkbar aufgrund der finanziellen Auswirkungen. Auch hatte er große Angst, dass seine Frau ihm den Sohn vorenthalten würde, da er merkte, dass sich seine Frau immer mehr von ihm entfernte und den Sohn negativ beeinflusste. Die Angst, ihn seltener zu sehen, schmerzte ihn sehr. Die 2 haben eine sehr enge Bindung.
Für mich ging die mentale Abwärtsspirale so nun richtig los. Ich war immer wieder drauf und dran, zu gehen aufgrund seiner "Entscheidung", jedoch liebte ich ihn zu sehr und kam nicht von ihm los. Die Treffen war nicht mehr so unbeschwert wie früher, da wir wussten, das das Ende immer präsent war. Ich war immer auf dem Absprung und er hatte ständige Angst, dass er mich verliert. Immer im Wechsel zogen wir uns mental gegenseitig runter. Eine Lösung war in unerreichbare Ferne gerückt, es war nur noch eine Frage des "Wann" mit unserem Abschied.
Gerade als ich beschlossen hatte, nun wirklich "zu gehen", wurde ich schwanger von meinem AM. Das war Ende Oktober. Wir trieben gemeinsam ab. Medikamentös. Das war Mitte Dezember.
Mein AM stand mir bei und unterstützte mich, so gut es ging und wir nahmen noch gemeinsam "Abschied". Der Tag, an dem ich die Tabletten nahm, war dann unser letztes gemeinsames heimliches Date. Danach war alles anders. Für meinen AM war es genauso ein Trauma wie für mich. Vielleicht noch mehr. Zwar musste ich es körperlich durchstehen, aber ich hatte bereits 2 Fehlgeburten gehabt und so war die Situation für mich nicht völlig unbekannt. Diesmal war es jedoch viel schlimmer. Es gab Komplikationen. Die Blutungen sollten 3 Monate lang nicht aufhören. Durchgehend. Bis zum März hielten sie an.
Aufgrund der Schwangerschaft hatten wir beschlossen, etwas zu ändern. Den Kontakt herunter zu fahren, nicht mehr körperlich zu werden. Uns seltener zu treffen und nur noch zum Reden und Spazieren gehen. In Kontakt zu bleiben, aber nicht mehr so, dass es unseren Alltag bestimmen würde, nicht mehr als "Affäre". Zu schauen, wie es uns gehen würde, wenn wir zurück in unsere Familien gehen würden und uns nicht mehr hätten. Dies war der Plan, den wir uns für 2024 zurecht gelegt hatten. Denn aufgrund seiner Entscheidung gab es aktuell keine andere Option. Was die Zukunft bringen würde, wollten wir auf uns zukommen lassen.
Dann kam wieder alles anders. Mein AM war zum Jahresende tatsächlich "am Ende". Beruflich stand er als Versager da und die Führung übte immens Druck auf ihn aus wegen der schlechten Jahresergebnisse, die nun "öffentlich" wurden. Die Schlafstörungen hielten an. Er wurde noch deprimierter. Bekam Druck auf's Herz. Sprach sogar einmal von Selbstmordgedanken.
Mir wurde klar, er war beinahe depressiv.
Er kontaktierte dann aus Hilflosigkeit eine alte Bekannte, die er nur flüchtig kannte, die aber Psychotherapeutin ist. Er wusste sich nicht anders zu helfen.
Diese riet ihm Ende Dezember (sie redeten nur 2x und es war ein Freundschaftsdienst !), als allererste Maßnahme, den Kontakt zu mir komplett abzubrechen.
Sofortiger Cut ohne weiteren Kontakt in jedweder Art.
Dies setzte er um. Er teilte mir seine Entscheidung mit und war plötzlich gefühlskalt und "knallhart". Seine Worte waren sehr verletzend.
Er schmetterte auch jede Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft ab, selbst WENN er sich je von seiner Ehefrau trennen würde. Alles mit uns hätte so wahnsinnig viel Schmerz zur Folge gehabt, dass er sich eine Zukunft niemals wieder vorstellen könnte. Er errichtete plötzlich eine hohe Mauer und sagte Dinge, die sicherlich so nicht gemeint waren, mich aber lange beschäftigt haben. Er war einfach nicht mehr der Mann, den ich kannte.. Erst im Nachhinein habe ich vermutet, dass er die Worte so hart wählen musste, weil er den Abschied eigentlich selbst nicht wollte.
Die Worte waren wie Messerstiche. Ich sagte ihm noch, dass ich ihn sicher noch lange lieben würde, mir eine andere Entscheidung gewünscht hätte, ich sie aber zwangsläufig akzeptieren würde, ich aber trotz seiner verletzenden Worte den Weg zu mir zurück nicht zumauern würde. Ich gab ihn Silvester frei. Ich nahm an diesem Tag Abschied von ihm UND von unserem "Baby". Ich beerdigte es an diesem Tag.
Der Schmerz aufgrund der Abtreibung war zwar da, aber kaum spürbar, da der akute Schmerz über den Verlust von meinem AM alles überlagerte. Es war einfach ein Abschied zu viel auf einmal und ich hatte ja zu der Zeit immer noch täglich Krämpfe und Blutungen und wusste nicht, ob noch eine OP im Nachgang nötig werden würde.
Noch nie im Leben habe ich aufgrund des Verlustes eines Mannes so gelitten. Ich war drauf und dran, Panikattacken zu bekommen und mir etwas einzuwerfen, da der Schmerz unerträglich war.
Die Leere. Eigentlich bin ich ein stabiler, resilienter Mensch. Ich war schockiert über mich selbst.
Nun sind 2,5 Monate vergangen. Ich habe seine Entscheidung seitdem akzeptiert und wir hatten bis auf wenige Ausnahmen kaum Kontakt.
Es war eine Gefühlsachterbahn. Die ersten 4 Wochen ganz akut, dann jede Woche neue Emotionen: Trauer, Hoffnungsschimmer, Verzweiflung, Zukunftsängste, wieder tiefe Trauer...
Erst seit ca. 2 Wochen wird es so wirklich besser und ich fühle mich langsam stabiler. Die Arbeit lenkt mich sehr ab.
Mit meinem Mann habe ich gleich Anfang des Jahres geredet. Er wusste schon seit Juni von den Gefühlen für einen anderen Mann und ich habe ihm dann nun gesagt, dass ich nicht zurück in die Ehe mit ihm kann. Die Trennung ist vollzogen und inzwischen öffentlich, auch die Kinder wissen Bescheid. Jedoch wohnen wir zunächst noch bis ca. Ende des Jahres weiter zusammen, mit getrennten Betten. Wir wollen, dass mein Mann eine Wohnung in unserem Viertel findet, damit die Kinder jederzeit zu mir oder zu ihm können und wir weiterhin mal zusammen frühstücken, Abendessen können...für die Kinder.
Mein Mann ist wahnsinnig toll mit der ganzen Angelegenheit umgegangen und es herrscht Harmonie und keinerlei Groll/Streit bei uns. Natürlich nimmt ihn die Trennung dennoch sehr mit. Aber er war seit Juni schon etwas "vorbereitet". Die Trennung fühlt sich befreiend an, hatte ich mich doch schon vor ca. 15 Monaten angefangen zu "entlieben".
Folgende Besonderheit besteht bei mir und meinem AM:
Ich habe zwar die Entscheidung meines AM akzeptiert und umgesetzt, d.h. ich habe ihm nicht mehr (grundlos) geschrieben und halte mich fern.
Ich habe noch Stolz in mir und außerdem hier viel im Forum gelesen, Podcasts zum Thema Loslassen gehört etc. Das hat mir sehr geholfen. Gelitten habe ich dennoch fürchterlich.
Aber: Wir sehen uns weiterhin regelmäßig bei den Spielen/Turnieren unserer Jungs.
Das 1. Mal gleich Anfang Januar war eine "mittlere Katastrophe". Nachdem wir bisher wie ein Herz und eine Seele immer beieinander gestanden hatten (das war allen anderen Eltern natürlich längst aufgefallen!), war plötzlich Eiseskälte zwischen uns und wir kommunizierten kein Wort. Dies fiel einigen anderen Eltern auf. Wir sind da eine sehr eingeschweißte, fast schon familiäre Gemeinschaft. Bei diesem ersten Aufeinandertreffen hatte ich mir vorgenommen, mir Mühe zu geben. Aber er saß/stand nur depressiv am Rand und sah fürchterlich aus und redete kaum ein Wort mit Niemandem. Und wir nicht miteinander.
Den uns sehr eng stehenden Personen fiel auf, dass "etwas" passiert sein musste. Und das eine solche Art von "Bruch/Verletztheit" da war, die für "Freunde/reine Bekannte" nicht normal war.
Eine andere Mutter/Freundin sprach mich darauf an. Sie war aber nicht die Einzige, der es auffiel.
An diesem Abend schrieb ich ihm und brach sein angeordnetes "Kontaktverbot" das einzige Mal. Ich forderte ihn auf, dass er sich entweder beim nächsten Spiel/Turnier für unsere Verhältnisse "normal" verhalten müsse oder aber fernbleiben, da wir uns ansonsten unsere "Geschichte" auch direkt für die anderen Eltern auf die Stirn schreiben könnten. Er schob seinen Zustand auf zu viel Alkohol, versprach aber, dass er sich ab jetzt Mühe geben würde.
Ab da rissen wir uns Beide zusammen. Standen wieder regelmäßig "wie früher" bei den Spielen/Turnieren beieinander. Der Austausch ging eher von seiner Seite aus. Ich sagte wenig, hörte mehr zu. Denn er wollte ja keinen Kontakt mehr und so kam es mir "falsch" vor, etwas von mir zu erzählen. Wenn dann ging es um das Spiel oder ich antwortete auf Dinge, die er von sich erzählte. Es war teilweise auch wieder Humor da und wir saßen oder standen eng zusammen. Auch dann gleich wieder die überwiegende Zeit. Es war vertraut und distanziert zugleich, total seltsam. Die Turniere gehen teilweise sehr lang, so dass man auch mal 3-7 Stunden Zeit zusammen verbringt. In den ersten Wochen war es eine Mischung aus "Anspannung" und schön, beisammen zu sitzen oder zu stehen. Aber niemand schöpfte mehr Verdacht, da das Beisammensein bei uns ja "normal" war. Wobei es vielen Kindern auffiel, wie "traurig" mein AM in diesen Wochen aussah. Er war immer, genau wie ich, ein fröhlicher und kommunikativer Mensch gewesen.
Ab Mitte Februar wurde der Sohn meines AM krank, so dass er nicht mehr an den Spielen teilnehmen konnte. Mein AM kam teilweise trotzdem mit seinem Sohn (als er nicht mehr akut krank war, aber nicht fit genug zum Mitspielen), um zuzuschauen. Und stand dann nur bei mir. Mein AM hatte auch offenbar Redebedarf. Fragte aber NIE, wie es mir ging. Vermutlich aus Selbstschutz.
Dann vergingen 2 volle Wochen, an denen wir uns gar nicht sahen, da der Sohn meines AM weiter krank war.
Diese Zeit war "heilsam" im Sinne eines weiteren Schrittes in Richtung Loslassen. Ich merkte, wie ich ihn zwar vermisste, aber der Abstand auch gut tat.
Genau in den 2 Wochen hörten meine Blutungen auf. Das war sicher kein Zufall. Ich kam zur Ruhe.
Ich machte mir zwischenzeitlich schon Gedanken, ob es besser wäre, wenn wir uns gar nicht mehr sehen würden..
Dann kam er plötzlich ca. 2 Wochen später zu einem Training. Ich war völlig unvorbereitet, da ich nur bei Turnieren/Spielen fest mit ihm rechne.
Ich habe mich dann nicht zu ihm gestellt. Er kam jedoch gleich zu mir. Nahm häufig Blickkontakt auf. War sehr zugewandt und redselig und fragte erstmalig wieder, wie es MIR ginge.
Die "Schwingungen", die rüber kamen, waren plötzlich wieder viel "wärmer", nicht mehr so kühl/abweisend...er sah auch etwas fröhlicher/stabiler aus. Sein Blick war "wärmer".
Ich habe deutlich gemerkt, dass er mich die 2 Wochen über "vermisst" hatte, denn er hatte sehr viel zu erzählen.
Gleich 3 Tage später stand ein langes Turnier an. Dieses ging 6-7 Stunden. Wir standen die ganze Zeit über beieinander und es war "fast" so unbeschwert wie früher zu unserer Anfangszeit. Er war weiter sehr zugewandt, hatte sehr viel zu erzählen. Das war vor 8 Tagen.
An diesem Abend schrieben wir kurz, weil er Fotos gemacht hatte von seinem Sohn und meinen Jungs und mir diese zuschickte. Wir haben dann 3-4 x kurz hin- und her geschrieben, dann habe ich ihm einen schönen Abend gewünscht (aus Selbstschutz - ich wollte nicht Diejenige sein, die am Ende vielleicht irgendwann keine Antwort mehr bekommt und wollte meine aufgebaute Stärke nicht wieder aufgeben).
Ich erfuhr über eine andere Mama (die auch eine Freundin und eingeweiht ist), dass man wohl über uns geredet hatte. Die Trennung von mir und meinem Mann ist inzwischen manchen Eltern bekannt. Und nun finden Einige an, 1 und 1 zusammen zu zählen. Wohl war unser nahes Beeinander stehen (etwas abseits) über so viele Stunden offensichtlich auch zu auffällig gewesen und wir hätten Niemand anderen beachtet. Das war mir gar nicht bewusst gewesen, ihm wohl auch nicht.
Nun gab es am letzten WE erneut ein Spiel. Hier standen wir aber nur teilweise zusammen, da er zufällig einen Bekannten traf und ich mich bewusst nicht dazu stellte, um die Gerüchteküche nicht weiter anzuheizen.
Zu der Ehe meines AM:
Ich denke, dass er inzwischen auch mit seiner Frau eine Art Trennung vollzogen hat oder sie zumindest "geredet" haben. Ich frage aber bewusst nicht nach. Beide kommunizieren nicht mehr, wenn sie zusammen am Platz sind, sind aber sowieso fast nie mehr zusammen dort. Seit Beginn des Jahres bis auf einmal nur getrennt. Beide tragen keinen Ehering mehr. Mein AM weiß seit ca. 10 Tagen von der Trennung von mir und meinem Mann. Von "uns" weiß seine EF sicher nichts, denn sie verhält sich völlig normal, eher kontaktsuchend mir gegenüber, was für mich sehr belastend ist.
Trotzdem: Das mein AM sich eventuell getrennt hat, heißt aber nicht, dass ich mir deswegen "Hoffnungen" machen werde.
Denn er hatte u.a. im letzten, sehr verletzenden Telefonat gesagt, dass er jetzt nur noch an sich und seine Arbeit denken und dafür "frei" sein müsse und er selbst, wenn er seine Ehe je beenden würde, er dennoch aufgrund des erlebten Schmerzes und der tiefen Gefühle, die ihn offenbar in so eine Krise gestürzt hätten, er eine Zukunft mit uns nicht mehr sehen würde. Er würde immer Angst haben, dass sich dies alles wiederholt. Das ganze Chaos.
Er würde eher irgendwann "eine neue Liebe" suchen, mich müsse er "in eine Schublade stecken, abschließen und den Schlüssel wegwerfen".
So fühlte es sich auch anfangs an, aber bei den letzten 2 Treffen nach den 2 Wochen Distanz fühlte es sich ganz und gar nicht mehr nach "wegsperren" an.
Nach dem Spiel am WE hat er mir einen Screenshot geschickt (er hat einen Karton Papp-Kaffeebecher "für mich" bestellt, da er seit eh und je von mir Kaffee bekommt bei den Turnieren/Spielen; ich hatte ihm am WE gesagt, dass es nun keinen Kaffee mehr geben würde, da seine letzten Becher (er hatte mir bereits einmal 1000 Stück bestellt) nun alle seien).
Wir haben dann wieder 3-4 x hin- und her geschrieben, dann habe ich es beendet, indem ich ihm geschrieben habe, dass ich nun los müsse, da ich zum Essen verabredet sei und ich ihm einen schönen Abend wünsche (wieder Selbstschutz!).
Ab und zu schaut er nun in meinen Status, entweder zufällig, weil er eigentlich mein Profilbild anschauen will und man so ja nun in den Status gelangt. Oder aber absichtlich. Auf jeden Fall ist dies sehr untypisch für ihn. Er mag den Status nicht und auch keinerlei sonstige Social Media-Seiten. Er ist auch nirgends angemeldet. Das er nun in den Status schaut, ist daher für ihn "ungewöhnlich"...er hat dies nicht mal getan, als wir noch "zusammen" waren.
Was ich mir vom Forum erwarte:
Es war absolut richtig, aus dieser "Abhängigkeit" erstmal raus zu gelangen. Es ist, als wäre ich unter Drogen gewesen in den letzten Monaten und könnte erst jetzt, da ich durch den Schmerz gegangen bin und den Entzug überstanden habe, wieder klar sehen. Das ich ihn liebe und "will", weiß ich aber nachwievor. Jedoch nicht mehr um jeden Preis!
Ich habe wahnsinnig an Stärke gewonnen durch den Abstand und die Vogelperspektive!
Es ist ein wirklich tolles Forum und eine tolle Gemeinschaft!
DANKE!
Aus folgenden Gründen:
Ich liebe meinen AM und möchte einerseits erstmal loslassen, weil es für mich selbst und für ihn wichtig ist, um unsere Leben zu sortieren. Für mich auch deshalb, weil die Zukunft (mit ihm) ungewiss ist und ich nicht nur "warten" möchte.
Andererseits erhoffe ich mir zumindest aktuell noch langfristig (für mich dürfte es auch relativ kurzfristig sein, aber ich denke, dass er länger brauchen würde) eine gemeinsame Zukunft bzw. den Versuch, eine solche aufzubauen. "Zumindest aktuell noch" deswegen, weil ich nicht weiß, wann der "Punkt" für mich überschritten ist...wenn lange von ihm nichts kommen sollte, mein Stolz irgendwann überwiegt...er sich zu viel Zeit lässt...mir die "Wertschätzung" langfristig fehlt...vielleicht ändert das dann irgendwann alles. NOCH wäre ich bereit, zu warten.
Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder, 8 und 11 Jahre alt.
Mein AM ist einige Jahre älter als ich und hat ein Kind im gleichen Alter wie mein Großer.
Eine Kurzfassung ist sehr schwierig, da das 1. Jahr wahnsinnig intensiv war und so viel passiert ist:
Unsere Kinder sind im gleichen Verein und spielen in einem Team in einer Sportart, in der es sehr regelmäßige Trainings, aber auch Wettkämpfe/Turniere am WE gibt.
Hier haben wir uns kennen gelernt. Sympathie war von Anfang an da (wir kennen uns seit 2021), wir standen immer schon bei Trainings/Turnieren/Spielen viel beieinander und haben geredet. Ohne Hintergedanken. Dann fingen wir im November 2022 aufgrund eines "Themas bzgl. des Vereins" an zu schreiben. Und hörten einfach nicht mehr auf. Bis hin zu mehrmals täglich.
Wir trafen uns erstmalig im März 2023 allein, um "zu reden" und "eine Lösung" zu finden.
Danach regelmäßig, wobei es erst weitere 2 Monate später "richtig intim" wurde.
Für uns Beide war es: WOW.
Wir redeten Beide davon, dass es anders wäre als bisher mit der Anziehung, Verbundenheit, dem "matchen". Fast magisch. Sehr intensiv. Wir Beide redeten im Wechsel von einer möglichen gemeinsamen Zukunft und der "großen Liebe". Es hat uns völlig aus der Bahn geworfen. Kein normaler Alltag war mehr möglich. Wir lebten nur noch für die Treffen und funktionierten ansonsten mehr schlecht als recht in unseren Leben, vor allem der Familie und mit Partnern, die uns trotz vorheriger Harmonie immer "fremder" wurden. Die Eifersucht war schlimm auf die jeweils anderen Partner. Die Urlaube ein Graus. Die Spiele/Turniere/Trainings halb schön, weil wir uns sahen, halb schlimm wegen dem schlechten Gewissen den anderen gegenüber, vor allem gegenüber unseren Partnern, und auch schlimm, weil wir uns nicht berühren durften. Wir Beide hatten wahnsinnige Verlustängste, von Anfang an. Es war Liebe auf beiden Seiten. Nie war ich mir bei einem Mann so schnell sicher, dass es Liebe ist.
Bisher hatte ich immer die Kontrolle über mich und meine Gefühle, auch wenn ich verliebt war...war also unabhängig, hab nicht geklammert, hatte keine Verlustängste, hab nicht so schnell vermisst...diesmal war das alles völlig anders. Ich erkannte mich selbst nicht wieder.
Dennoch haben uns die möglichen Folgen so Angst gemacht, dass wir natürlich nicht direkt alles hinwerfen wollten. Vor allem wegen der KInder.
Wir haben uns eine "Deadline" gesetzt von einem halben Jahr, die lief im August/September 2023 aus.
Bis zum August waren wir uns Beide einig, dass wir eine Tendenz hatten, es miteinander zu versuchen, also nicht als Affärenpartner, sondern als Paar.
Dann kam alles anders:
Mit meinem AM ging es stetig "bergab". Er bekam massive Schlafstörungen, hatte einen Infekt nach dem anderen, obwohl er sonst nie krank war. Er wirkte plötzlich sehr deprimiert, pessimistisch, sah alles nur noch negativ, was uns und unsere mögliche Zukunft betraf. Ich erhöhte dennoch den Druck, dass unsere "Entscheidung" überfällig war, was im Nachhinein vielleicht der falsche Moment war, aber ich litt unter der Situation und dem ständigen schlechten Gewissen und der Sehnsucht und dem ständigen Vermissen. Ich wollte eine "Lösung".
Heute weiß ich: Anstatt den Druck zu erhöhen, hätte ich eine "Trennung auf Zeit zum Sortieren" anordnen sollen.
Im September gestand er mir dann, dass er aktuell nicht mehr die Kraft habe, eine gemeinsame Zukunft anzugehen. Er schockierte mich damit, dass er wegen "uns" im Job hohe Verluste eingefahren habe (er ist selbstständig in einem Strukturvertrieb). Da er sich ständig "terminfrei" gehalten hatte, um gemeinsame Treffen zu ermöglichen und weil er sich wegen uns nicht konzentrieren konnte, hatte er viel Erspartes aufgebraucht und bekam nun aber richtig Stress "von oben". Eine Scheidung war plötzlich undenkbar aufgrund der finanziellen Auswirkungen. Auch hatte er große Angst, dass seine Frau ihm den Sohn vorenthalten würde, da er merkte, dass sich seine Frau immer mehr von ihm entfernte und den Sohn negativ beeinflusste. Die Angst, ihn seltener zu sehen, schmerzte ihn sehr. Die 2 haben eine sehr enge Bindung.
Für mich ging die mentale Abwärtsspirale so nun richtig los. Ich war immer wieder drauf und dran, zu gehen aufgrund seiner "Entscheidung", jedoch liebte ich ihn zu sehr und kam nicht von ihm los. Die Treffen war nicht mehr so unbeschwert wie früher, da wir wussten, das das Ende immer präsent war. Ich war immer auf dem Absprung und er hatte ständige Angst, dass er mich verliert. Immer im Wechsel zogen wir uns mental gegenseitig runter. Eine Lösung war in unerreichbare Ferne gerückt, es war nur noch eine Frage des "Wann" mit unserem Abschied.
Gerade als ich beschlossen hatte, nun wirklich "zu gehen", wurde ich schwanger von meinem AM. Das war Ende Oktober. Wir trieben gemeinsam ab. Medikamentös. Das war Mitte Dezember.
Mein AM stand mir bei und unterstützte mich, so gut es ging und wir nahmen noch gemeinsam "Abschied". Der Tag, an dem ich die Tabletten nahm, war dann unser letztes gemeinsames heimliches Date. Danach war alles anders. Für meinen AM war es genauso ein Trauma wie für mich. Vielleicht noch mehr. Zwar musste ich es körperlich durchstehen, aber ich hatte bereits 2 Fehlgeburten gehabt und so war die Situation für mich nicht völlig unbekannt. Diesmal war es jedoch viel schlimmer. Es gab Komplikationen. Die Blutungen sollten 3 Monate lang nicht aufhören. Durchgehend. Bis zum März hielten sie an.
Aufgrund der Schwangerschaft hatten wir beschlossen, etwas zu ändern. Den Kontakt herunter zu fahren, nicht mehr körperlich zu werden. Uns seltener zu treffen und nur noch zum Reden und Spazieren gehen. In Kontakt zu bleiben, aber nicht mehr so, dass es unseren Alltag bestimmen würde, nicht mehr als "Affäre". Zu schauen, wie es uns gehen würde, wenn wir zurück in unsere Familien gehen würden und uns nicht mehr hätten. Dies war der Plan, den wir uns für 2024 zurecht gelegt hatten. Denn aufgrund seiner Entscheidung gab es aktuell keine andere Option. Was die Zukunft bringen würde, wollten wir auf uns zukommen lassen.
Dann kam wieder alles anders. Mein AM war zum Jahresende tatsächlich "am Ende". Beruflich stand er als Versager da und die Führung übte immens Druck auf ihn aus wegen der schlechten Jahresergebnisse, die nun "öffentlich" wurden. Die Schlafstörungen hielten an. Er wurde noch deprimierter. Bekam Druck auf's Herz. Sprach sogar einmal von Selbstmordgedanken.
Mir wurde klar, er war beinahe depressiv.
Er kontaktierte dann aus Hilflosigkeit eine alte Bekannte, die er nur flüchtig kannte, die aber Psychotherapeutin ist. Er wusste sich nicht anders zu helfen.
Diese riet ihm Ende Dezember (sie redeten nur 2x und es war ein Freundschaftsdienst !), als allererste Maßnahme, den Kontakt zu mir komplett abzubrechen.
Sofortiger Cut ohne weiteren Kontakt in jedweder Art.
Dies setzte er um. Er teilte mir seine Entscheidung mit und war plötzlich gefühlskalt und "knallhart". Seine Worte waren sehr verletzend.
Er schmetterte auch jede Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft ab, selbst WENN er sich je von seiner Ehefrau trennen würde. Alles mit uns hätte so wahnsinnig viel Schmerz zur Folge gehabt, dass er sich eine Zukunft niemals wieder vorstellen könnte. Er errichtete plötzlich eine hohe Mauer und sagte Dinge, die sicherlich so nicht gemeint waren, mich aber lange beschäftigt haben. Er war einfach nicht mehr der Mann, den ich kannte.. Erst im Nachhinein habe ich vermutet, dass er die Worte so hart wählen musste, weil er den Abschied eigentlich selbst nicht wollte.
Die Worte waren wie Messerstiche. Ich sagte ihm noch, dass ich ihn sicher noch lange lieben würde, mir eine andere Entscheidung gewünscht hätte, ich sie aber zwangsläufig akzeptieren würde, ich aber trotz seiner verletzenden Worte den Weg zu mir zurück nicht zumauern würde. Ich gab ihn Silvester frei. Ich nahm an diesem Tag Abschied von ihm UND von unserem "Baby". Ich beerdigte es an diesem Tag.
Der Schmerz aufgrund der Abtreibung war zwar da, aber kaum spürbar, da der akute Schmerz über den Verlust von meinem AM alles überlagerte. Es war einfach ein Abschied zu viel auf einmal und ich hatte ja zu der Zeit immer noch täglich Krämpfe und Blutungen und wusste nicht, ob noch eine OP im Nachgang nötig werden würde.
Noch nie im Leben habe ich aufgrund des Verlustes eines Mannes so gelitten. Ich war drauf und dran, Panikattacken zu bekommen und mir etwas einzuwerfen, da der Schmerz unerträglich war.
Die Leere. Eigentlich bin ich ein stabiler, resilienter Mensch. Ich war schockiert über mich selbst.
Nun sind 2,5 Monate vergangen. Ich habe seine Entscheidung seitdem akzeptiert und wir hatten bis auf wenige Ausnahmen kaum Kontakt.
Es war eine Gefühlsachterbahn. Die ersten 4 Wochen ganz akut, dann jede Woche neue Emotionen: Trauer, Hoffnungsschimmer, Verzweiflung, Zukunftsängste, wieder tiefe Trauer...
Erst seit ca. 2 Wochen wird es so wirklich besser und ich fühle mich langsam stabiler. Die Arbeit lenkt mich sehr ab.
Mit meinem Mann habe ich gleich Anfang des Jahres geredet. Er wusste schon seit Juni von den Gefühlen für einen anderen Mann und ich habe ihm dann nun gesagt, dass ich nicht zurück in die Ehe mit ihm kann. Die Trennung ist vollzogen und inzwischen öffentlich, auch die Kinder wissen Bescheid. Jedoch wohnen wir zunächst noch bis ca. Ende des Jahres weiter zusammen, mit getrennten Betten. Wir wollen, dass mein Mann eine Wohnung in unserem Viertel findet, damit die Kinder jederzeit zu mir oder zu ihm können und wir weiterhin mal zusammen frühstücken, Abendessen können...für die Kinder.
Mein Mann ist wahnsinnig toll mit der ganzen Angelegenheit umgegangen und es herrscht Harmonie und keinerlei Groll/Streit bei uns. Natürlich nimmt ihn die Trennung dennoch sehr mit. Aber er war seit Juni schon etwas "vorbereitet". Die Trennung fühlt sich befreiend an, hatte ich mich doch schon vor ca. 15 Monaten angefangen zu "entlieben".
Folgende Besonderheit besteht bei mir und meinem AM:
Ich habe zwar die Entscheidung meines AM akzeptiert und umgesetzt, d.h. ich habe ihm nicht mehr (grundlos) geschrieben und halte mich fern.
Ich habe noch Stolz in mir und außerdem hier viel im Forum gelesen, Podcasts zum Thema Loslassen gehört etc. Das hat mir sehr geholfen. Gelitten habe ich dennoch fürchterlich.
Aber: Wir sehen uns weiterhin regelmäßig bei den Spielen/Turnieren unserer Jungs.
Das 1. Mal gleich Anfang Januar war eine "mittlere Katastrophe". Nachdem wir bisher wie ein Herz und eine Seele immer beieinander gestanden hatten (das war allen anderen Eltern natürlich längst aufgefallen!), war plötzlich Eiseskälte zwischen uns und wir kommunizierten kein Wort. Dies fiel einigen anderen Eltern auf. Wir sind da eine sehr eingeschweißte, fast schon familiäre Gemeinschaft. Bei diesem ersten Aufeinandertreffen hatte ich mir vorgenommen, mir Mühe zu geben. Aber er saß/stand nur depressiv am Rand und sah fürchterlich aus und redete kaum ein Wort mit Niemandem. Und wir nicht miteinander.
Den uns sehr eng stehenden Personen fiel auf, dass "etwas" passiert sein musste. Und das eine solche Art von "Bruch/Verletztheit" da war, die für "Freunde/reine Bekannte" nicht normal war.
Eine andere Mutter/Freundin sprach mich darauf an. Sie war aber nicht die Einzige, der es auffiel.
An diesem Abend schrieb ich ihm und brach sein angeordnetes "Kontaktverbot" das einzige Mal. Ich forderte ihn auf, dass er sich entweder beim nächsten Spiel/Turnier für unsere Verhältnisse "normal" verhalten müsse oder aber fernbleiben, da wir uns ansonsten unsere "Geschichte" auch direkt für die anderen Eltern auf die Stirn schreiben könnten. Er schob seinen Zustand auf zu viel Alkohol, versprach aber, dass er sich ab jetzt Mühe geben würde.
Ab da rissen wir uns Beide zusammen. Standen wieder regelmäßig "wie früher" bei den Spielen/Turnieren beieinander. Der Austausch ging eher von seiner Seite aus. Ich sagte wenig, hörte mehr zu. Denn er wollte ja keinen Kontakt mehr und so kam es mir "falsch" vor, etwas von mir zu erzählen. Wenn dann ging es um das Spiel oder ich antwortete auf Dinge, die er von sich erzählte. Es war teilweise auch wieder Humor da und wir saßen oder standen eng zusammen. Auch dann gleich wieder die überwiegende Zeit. Es war vertraut und distanziert zugleich, total seltsam. Die Turniere gehen teilweise sehr lang, so dass man auch mal 3-7 Stunden Zeit zusammen verbringt. In den ersten Wochen war es eine Mischung aus "Anspannung" und schön, beisammen zu sitzen oder zu stehen. Aber niemand schöpfte mehr Verdacht, da das Beisammensein bei uns ja "normal" war. Wobei es vielen Kindern auffiel, wie "traurig" mein AM in diesen Wochen aussah. Er war immer, genau wie ich, ein fröhlicher und kommunikativer Mensch gewesen.
Ab Mitte Februar wurde der Sohn meines AM krank, so dass er nicht mehr an den Spielen teilnehmen konnte. Mein AM kam teilweise trotzdem mit seinem Sohn (als er nicht mehr akut krank war, aber nicht fit genug zum Mitspielen), um zuzuschauen. Und stand dann nur bei mir. Mein AM hatte auch offenbar Redebedarf. Fragte aber NIE, wie es mir ging. Vermutlich aus Selbstschutz.
Dann vergingen 2 volle Wochen, an denen wir uns gar nicht sahen, da der Sohn meines AM weiter krank war.
Diese Zeit war "heilsam" im Sinne eines weiteren Schrittes in Richtung Loslassen. Ich merkte, wie ich ihn zwar vermisste, aber der Abstand auch gut tat.
Genau in den 2 Wochen hörten meine Blutungen auf. Das war sicher kein Zufall. Ich kam zur Ruhe.
Ich machte mir zwischenzeitlich schon Gedanken, ob es besser wäre, wenn wir uns gar nicht mehr sehen würden..
Dann kam er plötzlich ca. 2 Wochen später zu einem Training. Ich war völlig unvorbereitet, da ich nur bei Turnieren/Spielen fest mit ihm rechne.
Ich habe mich dann nicht zu ihm gestellt. Er kam jedoch gleich zu mir. Nahm häufig Blickkontakt auf. War sehr zugewandt und redselig und fragte erstmalig wieder, wie es MIR ginge.
Die "Schwingungen", die rüber kamen, waren plötzlich wieder viel "wärmer", nicht mehr so kühl/abweisend...er sah auch etwas fröhlicher/stabiler aus. Sein Blick war "wärmer".
Ich habe deutlich gemerkt, dass er mich die 2 Wochen über "vermisst" hatte, denn er hatte sehr viel zu erzählen.
Gleich 3 Tage später stand ein langes Turnier an. Dieses ging 6-7 Stunden. Wir standen die ganze Zeit über beieinander und es war "fast" so unbeschwert wie früher zu unserer Anfangszeit. Er war weiter sehr zugewandt, hatte sehr viel zu erzählen. Das war vor 8 Tagen.
An diesem Abend schrieben wir kurz, weil er Fotos gemacht hatte von seinem Sohn und meinen Jungs und mir diese zuschickte. Wir haben dann 3-4 x kurz hin- und her geschrieben, dann habe ich ihm einen schönen Abend gewünscht (aus Selbstschutz - ich wollte nicht Diejenige sein, die am Ende vielleicht irgendwann keine Antwort mehr bekommt und wollte meine aufgebaute Stärke nicht wieder aufgeben).
Ich erfuhr über eine andere Mama (die auch eine Freundin und eingeweiht ist), dass man wohl über uns geredet hatte. Die Trennung von mir und meinem Mann ist inzwischen manchen Eltern bekannt. Und nun finden Einige an, 1 und 1 zusammen zu zählen. Wohl war unser nahes Beeinander stehen (etwas abseits) über so viele Stunden offensichtlich auch zu auffällig gewesen und wir hätten Niemand anderen beachtet. Das war mir gar nicht bewusst gewesen, ihm wohl auch nicht.
Nun gab es am letzten WE erneut ein Spiel. Hier standen wir aber nur teilweise zusammen, da er zufällig einen Bekannten traf und ich mich bewusst nicht dazu stellte, um die Gerüchteküche nicht weiter anzuheizen.
Zu der Ehe meines AM:
Ich denke, dass er inzwischen auch mit seiner Frau eine Art Trennung vollzogen hat oder sie zumindest "geredet" haben. Ich frage aber bewusst nicht nach. Beide kommunizieren nicht mehr, wenn sie zusammen am Platz sind, sind aber sowieso fast nie mehr zusammen dort. Seit Beginn des Jahres bis auf einmal nur getrennt. Beide tragen keinen Ehering mehr. Mein AM weiß seit ca. 10 Tagen von der Trennung von mir und meinem Mann. Von "uns" weiß seine EF sicher nichts, denn sie verhält sich völlig normal, eher kontaktsuchend mir gegenüber, was für mich sehr belastend ist.
Trotzdem: Das mein AM sich eventuell getrennt hat, heißt aber nicht, dass ich mir deswegen "Hoffnungen" machen werde.
Denn er hatte u.a. im letzten, sehr verletzenden Telefonat gesagt, dass er jetzt nur noch an sich und seine Arbeit denken und dafür "frei" sein müsse und er selbst, wenn er seine Ehe je beenden würde, er dennoch aufgrund des erlebten Schmerzes und der tiefen Gefühle, die ihn offenbar in so eine Krise gestürzt hätten, er eine Zukunft mit uns nicht mehr sehen würde. Er würde immer Angst haben, dass sich dies alles wiederholt. Das ganze Chaos.
Er würde eher irgendwann "eine neue Liebe" suchen, mich müsse er "in eine Schublade stecken, abschließen und den Schlüssel wegwerfen".
So fühlte es sich auch anfangs an, aber bei den letzten 2 Treffen nach den 2 Wochen Distanz fühlte es sich ganz und gar nicht mehr nach "wegsperren" an.
Nach dem Spiel am WE hat er mir einen Screenshot geschickt (er hat einen Karton Papp-Kaffeebecher "für mich" bestellt, da er seit eh und je von mir Kaffee bekommt bei den Turnieren/Spielen; ich hatte ihm am WE gesagt, dass es nun keinen Kaffee mehr geben würde, da seine letzten Becher (er hatte mir bereits einmal 1000 Stück bestellt) nun alle seien).
Wir haben dann wieder 3-4 x hin- und her geschrieben, dann habe ich es beendet, indem ich ihm geschrieben habe, dass ich nun los müsse, da ich zum Essen verabredet sei und ich ihm einen schönen Abend wünsche (wieder Selbstschutz!).
Ab und zu schaut er nun in meinen Status, entweder zufällig, weil er eigentlich mein Profilbild anschauen will und man so ja nun in den Status gelangt. Oder aber absichtlich. Auf jeden Fall ist dies sehr untypisch für ihn. Er mag den Status nicht und auch keinerlei sonstige Social Media-Seiten. Er ist auch nirgends angemeldet. Das er nun in den Status schaut, ist daher für ihn "ungewöhnlich"...er hat dies nicht mal getan, als wir noch "zusammen" waren.
Was ich mir vom Forum erwarte:
- Austausch; Hilfe beim weiteren Loslassen, denn ich kann und will mir aus Selbstschutz nicht zu viele Hoffnungen machen. Ich will weiter Abstand erlangen.
- Ich möchte definitiv keine Affäre mehr haben. Ich habe mich von meinem Mann getrennt und wäre, wenn überhaupt, nur noch für eine "Beziehung" zu haben
- Eine Einschätzung der Situation: Soll ich mich eher bei den Turnieren distanzieren oder nun aktuell gerade nicht, weil sich etwas tut?
- Schreiben werde ich ihm definitiv von meiner Seite her NIX; wie gesagt, ich habe meinen Stolz. Gestern hatten wir "Jahrestag" seit unserem 1. Treffen und ich habe ihm NIX geschrieben. Ich bin stattdessen wandern gegangen, um mit mir selbst klar zu kommen. Darauf bin ich stolz.
- Aber sollte ich auch ansonsten "ausweichen", wenn er sich zu mir stellt, obwohl wir gerade offenbar "auf einem guten Weg" sind und er eventuell auch bereits getrennt ist...? Er ist sehr sensibel und es ist sicher eine Gradwanderung. Er weiß nämlich genau, dass er mich sehr verletzt hat, denkt, er sei nicht gut genug für mich, mein Mann wäre besser für mich...ich habe nun bewusst über die ganzen Wochen meine "Verletztheit" NICHT gezeigt und dies hat ihn, wie ich gemerkt habe, mehr als überrascht, weil er ein anderes Verhalten erwartet hat. Es könnte daher sein, wenn ich auf Abstand gehe, gerade jetzt, wo es sich wieder "richtiger" anfühlt und mehr Wärme da ist, er sich dann weggestoßen fühlt oder er denkt, dass ich wegen ihm "leide und noch verletzt bin"...und das will ich keinesfalls !!!
- Die Angelegenheit ist eben deshalb so schwierig, weil er zwar den Wunsch nach dem "Cut" klar ausgedrückt hat, ich aber nun nicht weiß, ob er nicht doch bereits getrennt ist (ich bin mir da ziemlich sicher aus diversen Gründen), er sich nun ambivalent verhält, also den Kontakt eher sucht als mich zu meiden, was ja problemlos möglich wäre, da ich nie auf ihn zugehe...ich will also seinen Wunsch nach "Kontaktabbruch" einerseits auch weiterhin respektieren, ihn aber nicht völlig abblocken...da ich nicht weiß, wie es inzwischen in ihm aussieht.
Es war absolut richtig, aus dieser "Abhängigkeit" erstmal raus zu gelangen. Es ist, als wäre ich unter Drogen gewesen in den letzten Monaten und könnte erst jetzt, da ich durch den Schmerz gegangen bin und den Entzug überstanden habe, wieder klar sehen. Das ich ihn liebe und "will", weiß ich aber nachwievor. Jedoch nicht mehr um jeden Preis!
Ich habe wahnsinnig an Stärke gewonnen durch den Abstand und die Vogelperspektive!
Es ist ein wirklich tolles Forum und eine tolle Gemeinschaft!
DANKE!