Yllin
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- 13 Apr. 2012
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Hallo liebes Forum!
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich meine Geschichte nicht auch mal in einem Forum wie diesem erzählen soll und hab mich lange nicht getraut, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte.
Ich bin heute durch Zufall auf diese Seite gestoßen, nachdem ich nach Erfahrungsberichten anderer Trennungen gesucht habe. Es gibt viele Beziehungen, die ein ähnliches Ende nehmen und dennoch ganz anders sind. Aber vielleicht hilft es mir ja doch, mir das alles einmal von der Seele zu schreiben. Und vielleicht gibt es für mich und meine erste große Liebe doch noch Hoffnung?
Mein (Ex)Freund (20) und ich (18) haben uns vor über zwei Jahren – ganz untypisch – über das Onlinespiel World of Warcraft kennengelernt. Damals war ich noch unerfahren, ich hatte noch nie einen Freund und war einige Male schrecklich unglücklich verliebt gewesen. Damals habe ich mich über jede nette Bemerkung gefreut, die ich von männlichen Spielern erhielt, war jedoch immer zurückhaltend, weil ich von mir selbst nicht besonders überzeugt war.
Als ich ihn kennenlernte – über Teamspeak – war er mir zuerst unsympathisch. Er hatte einen merkwürdig primitiven Humor und hatte eine große Klappe. Er fand mich offensichtlich ganz toll, machte mir Komplimente, suchte Kontakt, irgendwann ging ich auf seine Flirtversuche ein. Es war riskant und viele rieten mir davon ab mich mit ihm einzulassen, aber als ich dann Bilder sah und wir uns das erste Mal über Webcam unterhielten, war es um mich geschehen. Und auch er, der er von Grund auf ein wahnsinnig sensibler Mensch ist, auch wenn er es nicht gerne zeigt, schien mich wirklich WIRKLICH! zu mögen.
Nach vielen, stundenlangen Telefonaten nahmen wir beide unseren Mut zusammen und trafen uns in einer Stadt, die seinem Heimatort recht nahe lag und in der ich eine Freundin besuchte. Man könnte fast sagen, es war Liebe auf den ersten Blick (: Wir haben uns in die Arme geschlossen, gezittert und ich hatte das Gefühl endlich angekommen zu sein. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag miteinander. Am Ende des Tages entschieden wir, dass wir es mit einer Beziehung versuchen wollten.
Die Beziehung hielt knapp 2 Jahre. Er war gefühlvoll, liebevoll, zuversichtlich, sensibel. Ein wenig faul, was sich dann mit dem Beginn seiner Ausbildung legte. Wir hatten sehr verschiedene soziale Hintergründe. Seine Familie ist arm, sein Vater ein Draufgänger, seine Mutter ist eine sehr liebe Person und schafft das Geld für alle mit Putzstellen heran. Er hat die Hauptschule abgeschlossen und war froh eine Ausbildung zu finden. Mein Vater verdient sehr viel, wir sind wohlhabend, haben ein Haus, ich war/bin noch auf dem Gymnasium, steuerte auf das Abitur zu. Mir machte es nie etwas aus, fürchtete aber, dass es für ihn einen Unterschied machte. Er gestand mir einmal – nach einem Jahr – dass er zu Beginn etwas Neid empfunden hatte, sich das jedoch inzwischen gelegt hätte. Immer wieder brachte er Anspielungen wie „Lass mich, ich bin eben nicht so schlau wie du!“, doch auch wenn sie nur im Spaß gesagt wurden, wurde ich dadurch immer traurig.
Zuerst hatte ich Angst vor der Fernbeziehung (ca. 250 km) und davor was meine Eltern dazu sagen würden. Er sagte immer wieder „Wenn man sich nur wirklich liebt und es auch wirklich will, dann schafft man das!“ Wider Erwarten lief alles gut: Sie akzeptierten ihn bald und nahmen ihn gerne auf und auch ich war bei seiner Familie ein sehr gern gesehener Gast. Wir sahen uns im Durchschnitt alle 3 Wochen, mal verging mehr Zeit, mal weniger. Doch wenn wir uns wiedersahen war es jedes Mal ein Fest der Gefühle. Wir sagten uns oft, dass wir uns neu verliebten, wenn der andere durch die Tür kam. Es war immer wunderschön und intensiv. Zwischen unseren Treffen telefonierten wir beinahe jeden Tag; wir konnten immer ehrlich zueinander sein und haben uns alles erzählt – jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass es so war (:
Wir haben beide geträumt. Selbst Themen wie „Zusammenziehen“, „Heiraten“, „Verreisen“, „Kinder“ wurden manchmal thematisiert. Oft von ihm aus. Einmal sagte er zu mir „Du bist meine größe Liebe. Irgendwann heirate ich dich.“ Ich habe ihm nicht geglaubt – doch es hat mich glücklich gemacht. Wir träumten von der gemeinsamen Wohnung, von einem gemeinsamen Hund. Er sagte „Ich liebe dich; ich werde dich nie verlassen.“ Und wenn ich nach einem gemeinsamen Wochenende den Abschied fürchtete sagte er „Wir sehen uns wieder, das weißt du. Hab keine Angst.“
Zu Weihnachten – besser gesagt zu Sylvester, da ich nicht früher anreisen konnte – schenkte er mir zwei Ringe mit Gravierung. Den einen würde er tragen, er war mit meinem Namen und unserem Datum graviert und den anderen würde ich tragen, er war mit seinem Namen und dem Datum graviert. Ich habe mich unglaublich gefreut – ich habe ihn niemals abgenommen!
Ich hatte ein wahnsinnig schweres Frühjahr. Das Abitur kam in Sicht, ich hatte mit 3 schweren Krankheiten zu kämpfen, die direkt nacheinander einsetzen, weil mein Immunsystem schlapp machte. Eine Freundin von mir hatte sich umgebracht, meine beste Freundin hatte es versucht. Ich war da für sie und ihren Verlobten, stützte sie, war da. Meine Nerven lagen zunehmend blank.
In den Faschingsferien fuhr ich wieder zu meinem Freund. Alle Sorgen und Nöte waren ein weiteres Mal wie weggeblasen. Er gab mir Liebe, Sicherheit und Geborgenheit. Wir verliebten uns neu ineinander, hatten Spaß. Leider lag er mit einem gebrochenen Fuß flach, der ihn 6-8 Wochen an das Bett fesselte, doch noch war alles in Ordnung – bis auf die Langeweile (:
Die kommenden 4 Wochen waren die Hölle für mich und ich verlor aus den Augen, dass es auch für ihn nicht leicht war. Die Abiprüfungen rückten näher, Woche für Woche quälte uns ein Klausurenplan, der Klassenarbeiten bis eine Woche vor dem Abitur vorsah. Ich hatte keine Zeit für mich, geschweigedenn für irgendwas. Meine Nerven lagen blank. Ich wurde bissig, unausstehlich, manchmal weinerlich. Ich wollte viel telefonieren, trotzdem wir uns nichts zu erzählen hatten. Wie auch? Ich paukte den ganzen Tag und er lag mit gebrochenem Fuß im Bett und lernte für seine Berufsschule. Ich war beleidigt, wenn er keine Zeit hatte, wenn ich mal Zeit hatte. Ich warf ihm dumme Sprüche an den Kopf, wenn er den ganzen Tag zuhause vor der Playstation lag, war beleidigt wenn er lernte, war beleidigt wenn er mit Freunden wegging. Er sagte mir oft, dass ich meinen Stress nicht an ihm auslassen sollte. Ich verstand ihn, bat ihn um Verzeihung und begründete es mit der Ausnahmesitutation des Abiturs und wies ihn darauf hin, dass „ich nicht immer so bin und ich mich nur bemühen“ könne. Trotzdem schaffte ich es nicht mich zu bessern.
Er distanzierte sich zunehmend von mir und ich bekam Panik. Ich begann zu klammern, wollte mehr telefonieren, um diese Distanz zu überbrücken, doch er wurde immer kühler. Ich beging den Fehler, der auf dieser Seite sehr gut beschrieben wird – Ich suchte Nähe, forderte Erklärungen, fragte ihn, warum er so merkwürdig sei. Doch wirklich Angst hatte ich nie. Ich war glücklich ihn zu haben und war blind für das, was zwischen uns stand. Ich hatte den Kopf in den Wolken!
Endlich war es soweit! Die letzte Prüfung war geschrieben und ich fuhr, direkt nach der Schule los, um ihn zu sehen. Mein Herz war schwer, die Anspannung noch voll da. Ich war ausgelastet und gestresst – Dass ich es geschafft haben sollte, war in meinem Kopf noch nicht angekommen.
Ich betrat sein Zimmer und war froh da zu sein. Er lächelte mich an, war dennoch mit seiner Playstation beschäftigt. Ich legte mich neben ihn aufs Bett, kuschelte mich an ihn und wartete. Er nahm mich in den Arm. Fünf Minuten verstrichen und er spielte immer noch. Zwar redete er mit mir, kraulte mich, fragte, wie es mir ginge, doch ich sah nur, dass er noch „zockte.“ Also wies ich ihn darauf hin, „dass wir uns seit 4 Wochen nicht gesehen haben und dass er bitte aufhören solle zu spielen.“ Er spielte die Runde zu Ende und wir legten uns nebeneinander. Irgendwie war ich unglücklich – doch das lag nicht an ihm! Es war diese allgemeine Beklemmung, die ich seit Wochen mit mir herumtrug. Zukunftsangst, Stress, Reisemüdigkeit. Und ich sagte „Ich bin irgendwie unglücklich.“ Und ich sah, wie sich in seinem Gesicht etwas veränderte. Ich sah, dass er sorgen hatte. Also hakte ich nach. Einmal. Zweimal. Dreimal. Beim dritten Mal rückte er mit der Sprache heraus.
Er wisse nicht mehr, ob er noch Gefühle für mich habe. Er habe mit seinem gebrochenen Bein sehr viel Zeit gehabt zu grübeln und sei sich unsicher. Wenn ich wirklich nach Japan ginge, würde er das nicht aushalten (Was sich widerspricht, wenn er keine Gefühle für mich hat! Zumal es hierbei um den Wunsch nach einem Auslandssemester ging, das noch 2 Jahre entfernt liegt). Dass alles sehr schwer für ihn sei. Er begann sogar zu weinen. Ich fragte ihn, ob er mich noch liebe und er antwortete, dass es ihm schwer falle, das über die Lippen zu bringen. Er weinte. Und ich tröstete ihn. Und dann weinte ich. Ich habe ihn gefragt, ob es eine andere Frau gäbe, doch das wies er von sich. Er traue sich nicht eine Beziehungspause vorzuschlagen, tat es jedoch. Ich war so wütend, dass ich weinte und wollte weg und wollte doch nicht weg. Er bot mir an mir ein Ticket für die Rückreise zu bezahlen, wenn ich es wünschte. Er nahm mich in den Arm, wiegte mich, tröstete mich. Und ich flehte ihn an und begab mich in die niedere Position. Ich wollte nicht gehen, weil ich Angst hatte ihn das letzte Mal zu sehen – also blieb ich. Wir kuschelten, spielten zusammen, gingen ins Kino. Ich weinte oft, bekam kaum einen bissen runter. Mal war er zärtlich und sah mich mit diesem liebenden Blick an, mal war er kühl und abweisend. Mal drückte er im Kino meine Hand, mal ließ er mich am Getränkestand, trotz überfüllter Arme, einfach stehen. Ich wollte mit ihm schlafen, um Zuneigung zu bekommen und er wies mich zurück, weil „er nicht das Arschloch sein wolle, wenn unsere Beziehung nicht mehr funktionierte und er mich sozusagen ausnutzte.“ Ich fragte ihn, ob er mich küssen kann. Er tat es. Ich fragte, ob es ihm schwer fiele und er nickte. Doch dann küsste er mich wieder und wieder, immer leidenschaftlicher. Und wird schliefen miteinander. Wir schliefen Arm in Arm ein.
Ich drängte ihn, eine Entscheidung zu fällen. Mal wollte ich es am Sonntag wissen, mal wollte ich warten. Er konnte mir nicht versprechen, dass wir uns wiedersehen und sagte oft, „du wirst jemanden neuen finden.“. Ein andermal nahm er mich in die Arme und sagte, „dass ich keine Sorgen haben bräuchte. Heute nicht, morgen nicht, übermorgen auch nicht. Dass ich ihn nicht so schnell los würde.“ Es war wie ein Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche. Zum Abschied fragte er mich, ob ich ihn küssen möchte. Wir küssten uns mehrmals. Dann stieg ich in den Zug.
Als ich abends zuhause ankam, rief er mich an, um sich zu erkundigen, wie es mir ginge und um mir eine gute Nacht zu wünschen. Die nächsten Tage waren nicht schön. Ich weinte viel, hatte Angst. Ich rief ihn an und knallte ihm weinend an den Kopf, dass er mich quäle. Er antwortete immer wieder, „Wenn es nicht anders geht und es dich so sehr quält muss ich wohl …“ Ich wusste, dass er „Schluss machen“ sagen würde, also machte ich einen Rückzieher und versprach erneut zu warten.
Er hatte mir angekündigt, dass er die nächsten vier Tage übers Wochenende nicht da sein würde. Er sollte mit seinem Chef und seinen Kollegen nach Hessen auf eine Messe fahren. Ich dachte mir nichts dabei, denn schließlich glaubte ich jedes Wort. Da er kein Geld auf dem Handy hatte würde er sich nicht melden können. Auch ich versprach erst einmal Funkstille einzuhalten, damit er einen klaren Kopf kriegen würde. Ich sagte ihm auch – ich war an dem Tag ruhiger und klarer – dass ich seine Entscheidung akzeptieren würde und, dass ich auch ohne ihn sein könne.
Was ich nicht wusste war, dass er wohl nur nach Hessen fuhr, um eine alte Kollegin von früher zu besuchen. Als er sonntags nach Hause kam versuchte er mich zu erreichen. Ich hatte mein Handy ausgestellt, da ich mich abends auf einem Konzert befand. Als ich das Handy nach dem Konzert anmachte, traf mich der Schlag. Er hatte tatsächlich per SMS Schluss gemacht! „Er könne es nicht mehr länger mit sich tragen, es würde ihn auch zu sehr quälen. Er wolle es beenden. Außerdem habe er wohl Gefühle für eine Andere. Er hoffe, dass es mir bald besser gehe.“ Wie ein Fausthieb. Er! Und eine andere! Wo er es so sehr abgestritten hatte, dass es eine andere gab!
Als ich zuhause ankam rief ich ihn sofort an. Er hatte schon geschlafen, hatte aber damit gerechnet, dass ich noch anrufen würde. Er war kalt und abweisend. Ich fragte ihn, wieso. Er antwortete „damit er es selbst ertragen könne.“ Auf die Fragen nach der anderen Frau reagierte er erst abweisend, sagte dann jedoch, dass sie eine alte Kollegin sei, mit der sich der Kontakt einfach aufgebaut habe und die er in Hessen getroffen habe. Ich war so wütend und verletzt! Als ich sagte, dass ich all seine Nummern, seine Bilder, alle Kontakte zu ihm löschen würde wirkte er zuerst niedergeschlagen. Er sagte „Ja, darüber habe ich mir auch den ganzen Tag Gedanken gemacht, aber wenn es dir dann besser geht.“ Wir haben uns alles Gute gewünscht und ich habe aufgelegt.
Die nächsten Tage herrschte Funkstille. Ich hatte alles von ihm gelöscht, nur ICQ und Skype hatte ich vergessen, da er dort nur selten online war. Drei Tage nach der Trennung sah ich ihn online in der Liste und beging den Fehler ihn anzuschreiben. Ich wollte es auf freundschaftlicher Basis versuchen – Vollkommener Schwachsinn! Natürlich begann er bald seine neue Ische ins Spiel zu bringen. Seitenhiebe wie „kennst du Game of Thrones? Solltest du dir anschauen. Ich habe das ganze Wochenende mit N. Game of Thrones geschaut. So cool! Sie leiht mir all ihre Bücher aus!“ (Er HASST BÜCHER! Er hat noch nicht eines gelesen!). Tat ganz schön weh. Doch in meiner Verzweiflung hakte ich nach, was sie habe und wie sie so sei. Das was dann kam, war eine Beschreibung jener Eigenschaften, die ihn an mir in letzter Zeit gestört hatten. „Sie ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat mich rauchen sehen und findet es okay, weil jeder seine eigene Entscheidung treffen muss (dazu muss man sagen, dass er VOR unserem ersten Date freiwillig aufgehört hatte, um mir zu imponieren. Als er einen Rückfall hatte und ich etwas gekränkt war, hörte er erneut auf), dass sie nicht so mit den Themen um sich schmeißen würde und auch nicht ständig telefonieren müsse. Sie würde viel lesen. Und wisse genau wie er nicht, was sie den ganzen Tag machen solle. Sie würde viel zocken.“ Es tat so weh. Als ich ihm das sagte, schrieb er nur „tut mir leid, ich wollte nur ehrlich zu dir sein.“ Als wir dann auf unsere Beziehung zu sprechen kamen, kam ein weiterer Seitenhieb: „Also N. meinte, dass sie auch, wenn sie verliebt ist, nicht genug von jemandem bekommen kann. Aber das finde ich okay, solange man seine Grenzen kennt.“ N.! Immer dieser Name! Er hat doch tatsächlich jeden Respekt vor mir verloren?
Ich brach den Kontakt ab. Am nächsten Morgen sah ich, dass mein Ex zufälligerweise wieder im Facebook war, denn er wurde mir unter „kennen Sie schon?“ angezeigt. Ich klickte auf sein Profil und sah, dass die beiden schon in einer Beziehung waren! Aber nicht erst seit dem Sonntag, an dem er Schluss gemacht hatte, sondern schon seit FREITAG vor unserem aus. Es brach mir das Herz. Und in mir brannte eine Sicherung durch: Ich schrieb ihm ein paar böse Nachrichten, woraufhin ER den Kontakt kündigte.
Seitdem sind jetzt ca. 2 Wochen vergangen. Seit unserem letzten Wochenende sind jetzt 3 Wochen vergangen. Nur zu seinem Bruder und dessen Freundin habe ich Kontakt. Dieser erkundigt sich regelmäßig nach mir und steht voll auf meiner Seite. Er erzählte mir, dass es nicht das erste Mal sei, dass sein Bruder eine Frau so in den Wind schießt und dass er genauso sei, wie sein Hurenbock-Vater. Und, dass er der Meinung sei, dass es diese „Messe“ nie gegeben habe, sondern mein Ex das als Ausrede nutzte, um nach Hessen zu N. zu fahren. Es tat so unglaublich weh.
Ich packte alles Sachen, die mein Ex noch hier hatte in eine Kiste; den Ring, die Kette, ein Kissen, etc. Hinzu legte ich einen Brief indem ich mich für MEINE Fehler entschuldigte, die ich während der Abitursphase gemacht hatte und in der ich ihm alles Gute wünschte, egal mit wem und meine Handynummer beilegte, falls er reden wolle. Ich legte auch ein Bild von uns beiden dazu – eines aus glücklichen Zeiten. Dann schickte ich das Paket letzten Dienstag ab. Das ist jetzt 4 Tage her. Über seinen Bruder erfuhr ich, dass N. ihn jetzt oft besucht und ER so tut, als sei nie etwas gewesen. Als sei ICH nicht gewesen. Und wenn sein Bruder versucht ihn auf mich anzusprechen, reagiere er zickig und abweisend.
Das ist meine Geschichte. Ich habe nicht nur meinen besten Freund sondern auch meine erste große Liebe verloren. Er, von dem ich glaubte, dass er mich NIE belügen würde, hat mich belogen, betrogen und enttäuscht. Trotzdem verspüre ich nur manchmal Wut. Ich wünschte mir, dass er zu mir zurück käme. Ich versuche es jetzt mit der „kämpfen, indem man nicht kämpft“-Strategie, denn ich glaube nicht, dass ich ihm egal bin. Er sagte mir oft, dass er mich noch lieb habe und, dass ich ihm noch etwas bedeute. Ich GLAUBE ihm einfach nicht, dass es von jetzt auf gleich einfach aus ist. Nicht, nachdem auch er weinte. Er meinte am Wochenende, da seien ab und zu noch Gefühle, aber nicht groß genug, als dass er mir Hoffnungen machen will und dass er sich häufig „zu Gefühlen hatte zwingen müssen“…
Ich vermisse ihn schrecklich ): Was sollten die Ringe, die Planungen, was sollten die Hoffnungsmacher am Wochenende, wenn die Gefühle einfach weg seien? Vielleicht merkt er, dass die Neue nichts für ihn ist, vielleicht vermisst er mich. Vielleicht auch nicht.
Ganz schön lang (: Das tut mir Leid. Ich fände es schön, wenn jemand einen Rat hätte. Ich kann ihn so schwer vergessen. Ich habe nur gute Erinnerungen an ihn und ich werde nachts von bösen Träumen gequält, wie er es mit seiner Neuen treibt. Ich fühle mich so hilflos. Ich möchte mich frei machen von ihm, aber ich möchte ihn auch zurück haben …
Danke für eure Aufmerksamkeit (:
Zuletzt modifiziert von Yllin am 14.04.2012 - 12:31:25
Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich meine Geschichte nicht auch mal in einem Forum wie diesem erzählen soll und hab mich lange nicht getraut, weil ich Angst vor der Wahrheit hatte.
Ich bin heute durch Zufall auf diese Seite gestoßen, nachdem ich nach Erfahrungsberichten anderer Trennungen gesucht habe. Es gibt viele Beziehungen, die ein ähnliches Ende nehmen und dennoch ganz anders sind. Aber vielleicht hilft es mir ja doch, mir das alles einmal von der Seele zu schreiben. Und vielleicht gibt es für mich und meine erste große Liebe doch noch Hoffnung?
Mein (Ex)Freund (20) und ich (18) haben uns vor über zwei Jahren – ganz untypisch – über das Onlinespiel World of Warcraft kennengelernt. Damals war ich noch unerfahren, ich hatte noch nie einen Freund und war einige Male schrecklich unglücklich verliebt gewesen. Damals habe ich mich über jede nette Bemerkung gefreut, die ich von männlichen Spielern erhielt, war jedoch immer zurückhaltend, weil ich von mir selbst nicht besonders überzeugt war.
Als ich ihn kennenlernte – über Teamspeak – war er mir zuerst unsympathisch. Er hatte einen merkwürdig primitiven Humor und hatte eine große Klappe. Er fand mich offensichtlich ganz toll, machte mir Komplimente, suchte Kontakt, irgendwann ging ich auf seine Flirtversuche ein. Es war riskant und viele rieten mir davon ab mich mit ihm einzulassen, aber als ich dann Bilder sah und wir uns das erste Mal über Webcam unterhielten, war es um mich geschehen. Und auch er, der er von Grund auf ein wahnsinnig sensibler Mensch ist, auch wenn er es nicht gerne zeigt, schien mich wirklich WIRKLICH! zu mögen.
Nach vielen, stundenlangen Telefonaten nahmen wir beide unseren Mut zusammen und trafen uns in einer Stadt, die seinem Heimatort recht nahe lag und in der ich eine Freundin besuchte. Man könnte fast sagen, es war Liebe auf den ersten Blick (: Wir haben uns in die Arme geschlossen, gezittert und ich hatte das Gefühl endlich angekommen zu sein. Wir verbrachten einen wunderschönen Tag miteinander. Am Ende des Tages entschieden wir, dass wir es mit einer Beziehung versuchen wollten.
Die Beziehung hielt knapp 2 Jahre. Er war gefühlvoll, liebevoll, zuversichtlich, sensibel. Ein wenig faul, was sich dann mit dem Beginn seiner Ausbildung legte. Wir hatten sehr verschiedene soziale Hintergründe. Seine Familie ist arm, sein Vater ein Draufgänger, seine Mutter ist eine sehr liebe Person und schafft das Geld für alle mit Putzstellen heran. Er hat die Hauptschule abgeschlossen und war froh eine Ausbildung zu finden. Mein Vater verdient sehr viel, wir sind wohlhabend, haben ein Haus, ich war/bin noch auf dem Gymnasium, steuerte auf das Abitur zu. Mir machte es nie etwas aus, fürchtete aber, dass es für ihn einen Unterschied machte. Er gestand mir einmal – nach einem Jahr – dass er zu Beginn etwas Neid empfunden hatte, sich das jedoch inzwischen gelegt hätte. Immer wieder brachte er Anspielungen wie „Lass mich, ich bin eben nicht so schlau wie du!“, doch auch wenn sie nur im Spaß gesagt wurden, wurde ich dadurch immer traurig.
Zuerst hatte ich Angst vor der Fernbeziehung (ca. 250 km) und davor was meine Eltern dazu sagen würden. Er sagte immer wieder „Wenn man sich nur wirklich liebt und es auch wirklich will, dann schafft man das!“ Wider Erwarten lief alles gut: Sie akzeptierten ihn bald und nahmen ihn gerne auf und auch ich war bei seiner Familie ein sehr gern gesehener Gast. Wir sahen uns im Durchschnitt alle 3 Wochen, mal verging mehr Zeit, mal weniger. Doch wenn wir uns wiedersahen war es jedes Mal ein Fest der Gefühle. Wir sagten uns oft, dass wir uns neu verliebten, wenn der andere durch die Tür kam. Es war immer wunderschön und intensiv. Zwischen unseren Treffen telefonierten wir beinahe jeden Tag; wir konnten immer ehrlich zueinander sein und haben uns alles erzählt – jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass es so war (:
Wir haben beide geträumt. Selbst Themen wie „Zusammenziehen“, „Heiraten“, „Verreisen“, „Kinder“ wurden manchmal thematisiert. Oft von ihm aus. Einmal sagte er zu mir „Du bist meine größe Liebe. Irgendwann heirate ich dich.“ Ich habe ihm nicht geglaubt – doch es hat mich glücklich gemacht. Wir träumten von der gemeinsamen Wohnung, von einem gemeinsamen Hund. Er sagte „Ich liebe dich; ich werde dich nie verlassen.“ Und wenn ich nach einem gemeinsamen Wochenende den Abschied fürchtete sagte er „Wir sehen uns wieder, das weißt du. Hab keine Angst.“
Zu Weihnachten – besser gesagt zu Sylvester, da ich nicht früher anreisen konnte – schenkte er mir zwei Ringe mit Gravierung. Den einen würde er tragen, er war mit meinem Namen und unserem Datum graviert und den anderen würde ich tragen, er war mit seinem Namen und dem Datum graviert. Ich habe mich unglaublich gefreut – ich habe ihn niemals abgenommen!
Ich hatte ein wahnsinnig schweres Frühjahr. Das Abitur kam in Sicht, ich hatte mit 3 schweren Krankheiten zu kämpfen, die direkt nacheinander einsetzen, weil mein Immunsystem schlapp machte. Eine Freundin von mir hatte sich umgebracht, meine beste Freundin hatte es versucht. Ich war da für sie und ihren Verlobten, stützte sie, war da. Meine Nerven lagen zunehmend blank.
In den Faschingsferien fuhr ich wieder zu meinem Freund. Alle Sorgen und Nöte waren ein weiteres Mal wie weggeblasen. Er gab mir Liebe, Sicherheit und Geborgenheit. Wir verliebten uns neu ineinander, hatten Spaß. Leider lag er mit einem gebrochenen Fuß flach, der ihn 6-8 Wochen an das Bett fesselte, doch noch war alles in Ordnung – bis auf die Langeweile (:
Die kommenden 4 Wochen waren die Hölle für mich und ich verlor aus den Augen, dass es auch für ihn nicht leicht war. Die Abiprüfungen rückten näher, Woche für Woche quälte uns ein Klausurenplan, der Klassenarbeiten bis eine Woche vor dem Abitur vorsah. Ich hatte keine Zeit für mich, geschweigedenn für irgendwas. Meine Nerven lagen blank. Ich wurde bissig, unausstehlich, manchmal weinerlich. Ich wollte viel telefonieren, trotzdem wir uns nichts zu erzählen hatten. Wie auch? Ich paukte den ganzen Tag und er lag mit gebrochenem Fuß im Bett und lernte für seine Berufsschule. Ich war beleidigt, wenn er keine Zeit hatte, wenn ich mal Zeit hatte. Ich warf ihm dumme Sprüche an den Kopf, wenn er den ganzen Tag zuhause vor der Playstation lag, war beleidigt wenn er lernte, war beleidigt wenn er mit Freunden wegging. Er sagte mir oft, dass ich meinen Stress nicht an ihm auslassen sollte. Ich verstand ihn, bat ihn um Verzeihung und begründete es mit der Ausnahmesitutation des Abiturs und wies ihn darauf hin, dass „ich nicht immer so bin und ich mich nur bemühen“ könne. Trotzdem schaffte ich es nicht mich zu bessern.
Er distanzierte sich zunehmend von mir und ich bekam Panik. Ich begann zu klammern, wollte mehr telefonieren, um diese Distanz zu überbrücken, doch er wurde immer kühler. Ich beging den Fehler, der auf dieser Seite sehr gut beschrieben wird – Ich suchte Nähe, forderte Erklärungen, fragte ihn, warum er so merkwürdig sei. Doch wirklich Angst hatte ich nie. Ich war glücklich ihn zu haben und war blind für das, was zwischen uns stand. Ich hatte den Kopf in den Wolken!
Endlich war es soweit! Die letzte Prüfung war geschrieben und ich fuhr, direkt nach der Schule los, um ihn zu sehen. Mein Herz war schwer, die Anspannung noch voll da. Ich war ausgelastet und gestresst – Dass ich es geschafft haben sollte, war in meinem Kopf noch nicht angekommen.
Ich betrat sein Zimmer und war froh da zu sein. Er lächelte mich an, war dennoch mit seiner Playstation beschäftigt. Ich legte mich neben ihn aufs Bett, kuschelte mich an ihn und wartete. Er nahm mich in den Arm. Fünf Minuten verstrichen und er spielte immer noch. Zwar redete er mit mir, kraulte mich, fragte, wie es mir ginge, doch ich sah nur, dass er noch „zockte.“ Also wies ich ihn darauf hin, „dass wir uns seit 4 Wochen nicht gesehen haben und dass er bitte aufhören solle zu spielen.“ Er spielte die Runde zu Ende und wir legten uns nebeneinander. Irgendwie war ich unglücklich – doch das lag nicht an ihm! Es war diese allgemeine Beklemmung, die ich seit Wochen mit mir herumtrug. Zukunftsangst, Stress, Reisemüdigkeit. Und ich sagte „Ich bin irgendwie unglücklich.“ Und ich sah, wie sich in seinem Gesicht etwas veränderte. Ich sah, dass er sorgen hatte. Also hakte ich nach. Einmal. Zweimal. Dreimal. Beim dritten Mal rückte er mit der Sprache heraus.
Er wisse nicht mehr, ob er noch Gefühle für mich habe. Er habe mit seinem gebrochenen Bein sehr viel Zeit gehabt zu grübeln und sei sich unsicher. Wenn ich wirklich nach Japan ginge, würde er das nicht aushalten (Was sich widerspricht, wenn er keine Gefühle für mich hat! Zumal es hierbei um den Wunsch nach einem Auslandssemester ging, das noch 2 Jahre entfernt liegt). Dass alles sehr schwer für ihn sei. Er begann sogar zu weinen. Ich fragte ihn, ob er mich noch liebe und er antwortete, dass es ihm schwer falle, das über die Lippen zu bringen. Er weinte. Und ich tröstete ihn. Und dann weinte ich. Ich habe ihn gefragt, ob es eine andere Frau gäbe, doch das wies er von sich. Er traue sich nicht eine Beziehungspause vorzuschlagen, tat es jedoch. Ich war so wütend, dass ich weinte und wollte weg und wollte doch nicht weg. Er bot mir an mir ein Ticket für die Rückreise zu bezahlen, wenn ich es wünschte. Er nahm mich in den Arm, wiegte mich, tröstete mich. Und ich flehte ihn an und begab mich in die niedere Position. Ich wollte nicht gehen, weil ich Angst hatte ihn das letzte Mal zu sehen – also blieb ich. Wir kuschelten, spielten zusammen, gingen ins Kino. Ich weinte oft, bekam kaum einen bissen runter. Mal war er zärtlich und sah mich mit diesem liebenden Blick an, mal war er kühl und abweisend. Mal drückte er im Kino meine Hand, mal ließ er mich am Getränkestand, trotz überfüllter Arme, einfach stehen. Ich wollte mit ihm schlafen, um Zuneigung zu bekommen und er wies mich zurück, weil „er nicht das Arschloch sein wolle, wenn unsere Beziehung nicht mehr funktionierte und er mich sozusagen ausnutzte.“ Ich fragte ihn, ob er mich küssen kann. Er tat es. Ich fragte, ob es ihm schwer fiele und er nickte. Doch dann küsste er mich wieder und wieder, immer leidenschaftlicher. Und wird schliefen miteinander. Wir schliefen Arm in Arm ein.
Ich drängte ihn, eine Entscheidung zu fällen. Mal wollte ich es am Sonntag wissen, mal wollte ich warten. Er konnte mir nicht versprechen, dass wir uns wiedersehen und sagte oft, „du wirst jemanden neuen finden.“. Ein andermal nahm er mich in die Arme und sagte, „dass ich keine Sorgen haben bräuchte. Heute nicht, morgen nicht, übermorgen auch nicht. Dass ich ihn nicht so schnell los würde.“ Es war wie ein Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche. Zum Abschied fragte er mich, ob ich ihn küssen möchte. Wir küssten uns mehrmals. Dann stieg ich in den Zug.
Als ich abends zuhause ankam, rief er mich an, um sich zu erkundigen, wie es mir ginge und um mir eine gute Nacht zu wünschen. Die nächsten Tage waren nicht schön. Ich weinte viel, hatte Angst. Ich rief ihn an und knallte ihm weinend an den Kopf, dass er mich quäle. Er antwortete immer wieder, „Wenn es nicht anders geht und es dich so sehr quält muss ich wohl …“ Ich wusste, dass er „Schluss machen“ sagen würde, also machte ich einen Rückzieher und versprach erneut zu warten.
Er hatte mir angekündigt, dass er die nächsten vier Tage übers Wochenende nicht da sein würde. Er sollte mit seinem Chef und seinen Kollegen nach Hessen auf eine Messe fahren. Ich dachte mir nichts dabei, denn schließlich glaubte ich jedes Wort. Da er kein Geld auf dem Handy hatte würde er sich nicht melden können. Auch ich versprach erst einmal Funkstille einzuhalten, damit er einen klaren Kopf kriegen würde. Ich sagte ihm auch – ich war an dem Tag ruhiger und klarer – dass ich seine Entscheidung akzeptieren würde und, dass ich auch ohne ihn sein könne.
Was ich nicht wusste war, dass er wohl nur nach Hessen fuhr, um eine alte Kollegin von früher zu besuchen. Als er sonntags nach Hause kam versuchte er mich zu erreichen. Ich hatte mein Handy ausgestellt, da ich mich abends auf einem Konzert befand. Als ich das Handy nach dem Konzert anmachte, traf mich der Schlag. Er hatte tatsächlich per SMS Schluss gemacht! „Er könne es nicht mehr länger mit sich tragen, es würde ihn auch zu sehr quälen. Er wolle es beenden. Außerdem habe er wohl Gefühle für eine Andere. Er hoffe, dass es mir bald besser gehe.“ Wie ein Fausthieb. Er! Und eine andere! Wo er es so sehr abgestritten hatte, dass es eine andere gab!
Als ich zuhause ankam rief ich ihn sofort an. Er hatte schon geschlafen, hatte aber damit gerechnet, dass ich noch anrufen würde. Er war kalt und abweisend. Ich fragte ihn, wieso. Er antwortete „damit er es selbst ertragen könne.“ Auf die Fragen nach der anderen Frau reagierte er erst abweisend, sagte dann jedoch, dass sie eine alte Kollegin sei, mit der sich der Kontakt einfach aufgebaut habe und die er in Hessen getroffen habe. Ich war so wütend und verletzt! Als ich sagte, dass ich all seine Nummern, seine Bilder, alle Kontakte zu ihm löschen würde wirkte er zuerst niedergeschlagen. Er sagte „Ja, darüber habe ich mir auch den ganzen Tag Gedanken gemacht, aber wenn es dir dann besser geht.“ Wir haben uns alles Gute gewünscht und ich habe aufgelegt.
Die nächsten Tage herrschte Funkstille. Ich hatte alles von ihm gelöscht, nur ICQ und Skype hatte ich vergessen, da er dort nur selten online war. Drei Tage nach der Trennung sah ich ihn online in der Liste und beging den Fehler ihn anzuschreiben. Ich wollte es auf freundschaftlicher Basis versuchen – Vollkommener Schwachsinn! Natürlich begann er bald seine neue Ische ins Spiel zu bringen. Seitenhiebe wie „kennst du Game of Thrones? Solltest du dir anschauen. Ich habe das ganze Wochenende mit N. Game of Thrones geschaut. So cool! Sie leiht mir all ihre Bücher aus!“ (Er HASST BÜCHER! Er hat noch nicht eines gelesen!). Tat ganz schön weh. Doch in meiner Verzweiflung hakte ich nach, was sie habe und wie sie so sei. Das was dann kam, war eine Beschreibung jener Eigenschaften, die ihn an mir in letzter Zeit gestört hatten. „Sie ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat mich rauchen sehen und findet es okay, weil jeder seine eigene Entscheidung treffen muss (dazu muss man sagen, dass er VOR unserem ersten Date freiwillig aufgehört hatte, um mir zu imponieren. Als er einen Rückfall hatte und ich etwas gekränkt war, hörte er erneut auf), dass sie nicht so mit den Themen um sich schmeißen würde und auch nicht ständig telefonieren müsse. Sie würde viel lesen. Und wisse genau wie er nicht, was sie den ganzen Tag machen solle. Sie würde viel zocken.“ Es tat so weh. Als ich ihm das sagte, schrieb er nur „tut mir leid, ich wollte nur ehrlich zu dir sein.“ Als wir dann auf unsere Beziehung zu sprechen kamen, kam ein weiterer Seitenhieb: „Also N. meinte, dass sie auch, wenn sie verliebt ist, nicht genug von jemandem bekommen kann. Aber das finde ich okay, solange man seine Grenzen kennt.“ N.! Immer dieser Name! Er hat doch tatsächlich jeden Respekt vor mir verloren?
Ich brach den Kontakt ab. Am nächsten Morgen sah ich, dass mein Ex zufälligerweise wieder im Facebook war, denn er wurde mir unter „kennen Sie schon?“ angezeigt. Ich klickte auf sein Profil und sah, dass die beiden schon in einer Beziehung waren! Aber nicht erst seit dem Sonntag, an dem er Schluss gemacht hatte, sondern schon seit FREITAG vor unserem aus. Es brach mir das Herz. Und in mir brannte eine Sicherung durch: Ich schrieb ihm ein paar böse Nachrichten, woraufhin ER den Kontakt kündigte.
Seitdem sind jetzt ca. 2 Wochen vergangen. Seit unserem letzten Wochenende sind jetzt 3 Wochen vergangen. Nur zu seinem Bruder und dessen Freundin habe ich Kontakt. Dieser erkundigt sich regelmäßig nach mir und steht voll auf meiner Seite. Er erzählte mir, dass es nicht das erste Mal sei, dass sein Bruder eine Frau so in den Wind schießt und dass er genauso sei, wie sein Hurenbock-Vater. Und, dass er der Meinung sei, dass es diese „Messe“ nie gegeben habe, sondern mein Ex das als Ausrede nutzte, um nach Hessen zu N. zu fahren. Es tat so unglaublich weh.
Ich packte alles Sachen, die mein Ex noch hier hatte in eine Kiste; den Ring, die Kette, ein Kissen, etc. Hinzu legte ich einen Brief indem ich mich für MEINE Fehler entschuldigte, die ich während der Abitursphase gemacht hatte und in der ich ihm alles Gute wünschte, egal mit wem und meine Handynummer beilegte, falls er reden wolle. Ich legte auch ein Bild von uns beiden dazu – eines aus glücklichen Zeiten. Dann schickte ich das Paket letzten Dienstag ab. Das ist jetzt 4 Tage her. Über seinen Bruder erfuhr ich, dass N. ihn jetzt oft besucht und ER so tut, als sei nie etwas gewesen. Als sei ICH nicht gewesen. Und wenn sein Bruder versucht ihn auf mich anzusprechen, reagiere er zickig und abweisend.
Das ist meine Geschichte. Ich habe nicht nur meinen besten Freund sondern auch meine erste große Liebe verloren. Er, von dem ich glaubte, dass er mich NIE belügen würde, hat mich belogen, betrogen und enttäuscht. Trotzdem verspüre ich nur manchmal Wut. Ich wünschte mir, dass er zu mir zurück käme. Ich versuche es jetzt mit der „kämpfen, indem man nicht kämpft“-Strategie, denn ich glaube nicht, dass ich ihm egal bin. Er sagte mir oft, dass er mich noch lieb habe und, dass ich ihm noch etwas bedeute. Ich GLAUBE ihm einfach nicht, dass es von jetzt auf gleich einfach aus ist. Nicht, nachdem auch er weinte. Er meinte am Wochenende, da seien ab und zu noch Gefühle, aber nicht groß genug, als dass er mir Hoffnungen machen will und dass er sich häufig „zu Gefühlen hatte zwingen müssen“…
Ich vermisse ihn schrecklich ): Was sollten die Ringe, die Planungen, was sollten die Hoffnungsmacher am Wochenende, wenn die Gefühle einfach weg seien? Vielleicht merkt er, dass die Neue nichts für ihn ist, vielleicht vermisst er mich. Vielleicht auch nicht.
Ganz schön lang (: Das tut mir Leid. Ich fände es schön, wenn jemand einen Rat hätte. Ich kann ihn so schwer vergessen. Ich habe nur gute Erinnerungen an ihn und ich werde nachts von bösen Träumen gequält, wie er es mit seiner Neuen treibt. Ich fühle mich so hilflos. Ich möchte mich frei machen von ihm, aber ich möchte ihn auch zurück haben …
Danke für eure Aufmerksamkeit (:
Zuletzt modifiziert von Yllin am 14.04.2012 - 12:31:25