... und plötzlich ist es im Leerlauf

Waldwurzel

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Edit: *** Für eine grobe Kurzfassung bitte nach unten Scrollen***

Guten Tag,

Ich lese schon seit einer Weile als Gast mit und versuche immer, aus den Erfahrungen anderer User zu lernen. Jetzt schreibe ich einmal selbst etwas. Und freue mich über Antworten.

Ich bin ein recht nachdenklicher Typ Mensch und was Beziehungen angeht ein Kämpfer bis zur letzten Sekunde. Meistens helfe ich anderen Menschen gerne, wenn sie nicht weiterwissen, jedoch bin ich jetzt an einem Punkt angekommen, an dem auch ich nicht mehr weiter weiß und im Kreis zu denken scheine.

Ich würde mich also über Denkansätze und Anregungen von eurer Seite freuen. Da ich noch recht jung bin, fehlt mir vielleicht einfach die Erfahrung in solchen Dingen.

Zum Thema: Ich bin seit ca 3 Jahren in einer Beziehung mit einem Menschen, der eher ein Denker und Logiker ist und weniger die sensible Gefühlsperson. Ich weiß, dass dieser Mensch mich liebt, allerdings hat unsere Verschiedenheit - also im Grunde meine emotionale Art und seine Kühle - schon für viel Streit gesorgt.
Ich habe sehr viel an mir gearbeitet, immer versucht, meine Gefühle zu erklären, zu erklären, warum ich jetzt traurig reagiert habe, obwohl aus seiner Sicht nichts war und ihm auch möglichst konstruktive Vorschläge zu machen, wie wir aus solch angespannten Situationen herauskommen können.
Teilweise waren es Dinge, von denen ich dachte, sie sollten jedem klar sein, der eine liebevolle Beziehung führen möchte: sich entschuldigen, wenn mal etwas Böses im Streit herausgerutscht ist, absagen, wenn man doch keine Zeit hat, den Partner in den Arm nehmen, wenn man ihn verletzt hat (aber keine Wut vorhanden ist). Ich hab über Monate eine regelrechte Gebrauchsanweisung aufgestellt da einfaches Erklären von Gefühlen ihn nur noch mehr verwirrt hat und sich ihm nicht erschlossen hat und mir selber auch immer wieder gesagt, dass ich mich auf ihn zubewegen muss Kompromisse finden muss, damit jeder im Grunde so bleiben kann, wie er ist. Was ich auch getan habe.

Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, dass es zwischen uns wohl nie so funktionieren wird, dass es mich zu 100% glücklich macht. Ich nehme diesen Menschen so, wie er ist,- immerhin habe ich mich irgendwie in ihn verliebt, also muss ich auch das Komplettpaket akzeptieren. Und dieses Komplettpaket ist kein romantischer Liebhaber, sondern eben ein wenig seltsam, was ja auch charmant ist - jedoch auch oft kühl und ab und zu herablassend. Ich bin kein Mensch, der sich bei der Liebe Illusionen hingibt und bis jetzt hatte ich auch nie Probleme mit zu hohen Erwartungen. Die Beziehung, die ich vorher geführt habe, dauerte knapp 6 Jahre und ging im Guten auseinander, man hatte sich einfach auseinandergelebt.

Allerdings merkte ich vor einer Weile, dass ich mich zunehmend zurückziehe. Ich schlucke sehr oft verletztende Kommentare herunter, ärgere mich über Unzuverlässigkeit, über mangelnde Empathie. Ich fühle mich von oben herab behandelt, ab und zu scheint mein Partner an meiner Intelligenz zu zweifeln. Ich wurde mehrfach belogen - Lügen, die eigentlich nicht hätten gemacht werden müssen, da sie eine Wahrheit verdeckten, mit der ich prima hätte umgehen können. Durch das Lügen an sich wurde allerdings ein Thema draus, denn Wahrheit und Vertrauen ist mir wichtig, wichtiger als der ein oder andere Fehltritt.
Und es gab einen denkwürdigen Abend, bei dem es zu Handgreiflichkeiten kam. Es war Alkohol im Spiel, mein Partner kann sich nicht mehr daran erinnern, ich aber umso mehr, da er mir körperlich überlegen ist und ich seitdem bei Streits deutlich angespannter werde. Man rechnet mit einer Attacke, was komisch ist, da es wirklich nur ein einziges Mal vorgekommen ist. Über alles haben wir immer gesprochen - ich bin der Meinung, dass man immer ansprechen sollte, wenn etwas WIRKLICH stört, bevor man alles in sich hineinfrisst und die Beziehung kaputtgeht. Er sieht das anders. Mittlerweile mache ich das allerdings nicht mehr, da jedes Gespräch im Sand verlaufen ist und nie etwas gebracht hat. Er versteht es einfach nicht.

Eigentlich habe ich mir mal gesagt, dass ich so etwas nie mit mir machen lassen würde. Und ich habe in dieser doch recht kurzen Beziehung schon mehrfach den Schlussstrich ziehen wollen.
Und doch schaffe ich es nie. Jedes Mal, wenn ich es versuche, überlege ich es mir anders, halte an allem fest und denke "Das muss doch zu retten sein", so, wie ich es immer gedacht habe. Mittlerweile nimmt die Person meine Gedanken zum Thema Trennung nicht einmal mehr ernst und ich - ich fühle mich albern und feige. Seine Art, mit mir zu reden und seine Inkompetenz, meine Sicht der Dinge zu verstehen, bringen mich manchmal dazu, dass ich einfach nur laut schreien möchte. Aber er kann schließlich nichts dafür, dass er nun einmal anders denkt und tickt als ich. Ich kann ihm ja meine Perspektive nicht aufzwingen.

Auf der anderen Seite hat die Beziehung auch ihre guten Seiten. Wir teilen viele Hobbies, Grundansichten und Zukunftspläne, können ohne Probleme miteinander lachen und auf jeder noch so langen Autofahrt oder in einem Urlaub zu zweit stundenlang reden. Wir entdecken uns immer wieder neu - und das ist wunderbar. Eifersucht ist so gut wie kein Thema, wobei ich eher Tendenzen dazu habe, mistrauisch zu sein (beruhen auf schlechten Erfahrungen), worüber ich aber immer offen spreche. Jeder hat seine Privatsphäre.

Ich habe für diese Beziehung immer hart gekämpft, vieles auf sich beruhen lassen, mir viele Gedanken gemacht und hätte sogar fast meinen Job verloren, weil ich mich zu sehr auf sie konzentriert habe. Nächte um die Ohren hauen inklusive.

Aus beruflichen Gründen bin ich derzeit eine Weile nicht in der Stadt, weswegen wir uns kaum noch sehen und nur kurz voneinander hören. Seitdem das so ist, geht es mir irgendwie besser. Wenn wir uns mal sehen, erleben wir meist schöne Momente, die Streits sind selten und weniger intensiv.
Seltsamerweise habe ich dadurch einen recht gesunden Abstand gewonnen, Dinge, die er tut und sagt stören mich nicht mehr ganz so sehr und es gelingt mir, vieles einfach mit einem Kopfschütteln abzutun. Ich bin entspannter, konzentriere mich mehr auf mich selbst und meine Arbeit - verhalte mich also so, wie ich mich normalerweise immer in Beziehungen verhalten habe: Ich bin ich selbst, lebe mein Leben und das Leben des Partners läuft parallel zu meinem, verschlingt sich nur da ineinander, wo die Beziehung Fuß fasst. Ich bin also endlich auch mit dieser Beziehung an dem Punkt angekommen, den ich von Anfang an haben wollte.

Seltsamerweise habe ich jetzt keine Ahnung, ob ich das alles überhaupt noch will... Im Grunde war jede Diskussion umsonst, jede um die Ohren gehauene Nacht, jedes Erklären verschwendeter Atem - "Alles Runterschlucken" hätte vermutlich besser geklappt.
Der jetzige Zustand unserer Beziehung ist also aus einer tiefen Resignation entstanden, aus der Einsicht, dass es einfach nie besser werden wird.

Und was tut mein Partner? Er hängt sich glücklicher und fürsorglicher rein als jemals zuvor, gibt sich Mühe, soweit er kann. Lockt mich noch das ein oder andere Mal mit schönen Ideen und Worten hinter dem Ofen hervor, die er natürlich wieder nicht einhalten kann, weil ihm etwas dazwischen kommt. Aber er versucht es, und dafür sollte ich doch eigentlich dankbar sein. Eigentlich sollte ich jetzt, wo alles entspannt ist, einen Neuanfang innerhalb der Beziehung anstreben, altes vergessen usw...

Ich liebe ihn aus tiefstem Herzen. Trotzdem habe ich mehr denn je den Gedanken, alles zu beenden und irgendwo anders neu anzufangen.


Ich komme nicht weiter. Falls jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat und eine Richtung weisen kann, wäre ich sehr dankbar.

MfG
Waldi


Zuletzt modifiziert von Waldwurzel am 26.08.2014 - 16:22:20
 

Admin Wolfgang

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Hallo Waldwurzel,

diesen Begrüßungstext schreibe ich allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum. Ich bin Wolfgang, der Betreiber der Beziehungsdoktor Seiten.

Als unser Forum noch klein und überschaubar war, habe ich noch jedes neue Mitglied selber mit beraten. Das kann ich jetzt natürlich bei der Vielzahl der Stränge nicht mehr tun. Mein Einsatz gilt alten Mitgliedern und selektiv einigen wenigen neuen. Wahrscheinlich musst Du weitgehend auf meine Beratung verzichten.

Vorteilhaft wäre es, wenn Du Dir Stränge suchen würdest, die ich beratend begleite und wenn Du Dir daraus die passenden Ratschläge entnähmest.

Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Bitte lies Dir diesen Link genau durch, er ist eine Orientierungshilfe für Dich als Neuling hier.

Und noch was: Bitte lege Dir bei Gelegenheit einen Avatar zu!

Für Deine Beziehungsgeschichte wünsche ich Dir viel Glück!

Liebe Grüße
Wolfgang
 

Waldwurzel

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... um die "Wall of Text" oben mal zusammenzufassen, damit ihr schnell wisst, worum es geht:

Mein Partner und ich sind sehr verschieden, er der rationale Denker, ich eher emotional orientiert. Diese Unterschiedlichkeit hinterlässt bei mir ihre Spuren.

Mittlerweile gibt er sich allgemein mehr Mühe als vorher und wir haben weniger Probleme - letzteres liegt aber an Resignation und Abwesenheit meinerseits. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das alles so seinen Sinn hat.

Frage ist nun: Wie kann es weitergehen?

(genauere Infos dann oben)

MfG
Waldi
 

Klee

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Hallo Waldwurzel,

Danke für Deine Geschichte. Fühl Dich gedrückt, Du machst eine schlimme Zeit durch.

Du wirst hier vielen Menschen begegnen, denen es genauso oder ähnlich geht. Ich bin auch noch nicht lange hier und mir haben schon viele nette Leute geschrieben und mich durchaus auch kritisiert, was ich sehr gut finde.

Genauso wie Du es in Deiner Geschichte beschreibst, drehen sich meine Gedanken auch im Kreis, ob ich in meiner Beziehung etwas Grundlegendes falsch mache, sozusagen in einem sich selbst erfüllenden Muster routiere, und deshalb noch etwas zu retten ist, oder ob ich meine Beziehung beenden soll, am besten mit einem Kontaktabbruch.

Du empfindest Deinen Partner als kühl und abweisend, Dich aber als gefühlvoll und aufopfernd. Aus Deiner Geschichte kann man lesen, dass bereits Grenzen überschritten wurden, Du beschimpft und sogar angegriffen wurdest - glaub mir, ich weiß wovon Du schreibst. In einer normalen Beziehung gibt es solche Übergriffe nicht, jedenfalls habe ich es (außer in meiner aktuellen) noch nie erlebt. Ich könnte mir vorstellen, dass Dich der Artikel über das "Nähe-Distanz-Problem" interessieren könnte. Findest Du Dich da wieder?

Ist es die ganze Zeit Eurer Beziehung schon so, oder gibt es äußere Umstände, die dazu gekommen sind und vielleicht stören (Krankheit, Trauer u.ä.)?

Was erwartest Du von Deiner Beziehung? Welche Ziele hast Du (möchtest Du eine langfristige Beziehung, bleibende Werte schaffen z.B. Haus / gemeinsame Wohnungseinrichtung etc.)?
 

Waldwurzel

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Hallo Klee,

Zunächst einmal vielen Dank für die warmen und verständnisvollen Worte - und natürlich für die Antwort an sich. Es ist schon einmal ein gutes Gefühl, nicht ganz allein dazustehen.

Da ich deiner Antwort entnehme, dass auch du gerade die Kreiselrunde der Gedanken erlebst, gebe ich die Umarmung gleich zurück. Gerade das Thema "Kontaktabbruch" ist eine schwierige Sache - auch ich musste da schon durch, wobei es nur eine anbahnende Liebschaft, die aus einer Freundschaft entstanden ist, und keine Beziehung war. Ich wünsche dir nur das Beste!

Die "schlimme Zeit" scheine ich fast schon hinter mir zu haben - das waren die Momente, in denen ich noch wirklich versucht habe, Verständnis bei meinem Partner zu erhalten und leider kläglich gescheitert bin. Ich wollte ihn nie von irgendetwas überzeugen, wollte lediglich, dass er mich und meine Reaktionen nachvollziehen kann. Mittlerweile habe ich das aufgegeben und bin resigniert genug, um einigermaßen klar denken zu können.

Vielen Dank für deine Formulierung "Du empfindest deinen Partner als kühl" - du triffst damit genau ein Hauptproblem: Es ist meine Empfindung, er selbst sieht es nicht so und wundert sich (wirklich glaubhaft) darüber, wenn ich ihm sage, dass es aus meiner Sicht häufger so scheint. Dass ich mich als gefühlvoll auffasse ist allerdings an meinen oft hochkochenden Emotionen und meiner Art, ihm Aufmerksamkeit und kleine Aufmerksamkeiten zu schenken, fast messbar, also weniger subjektiv als auch von ihm und von unseren Freunden und Familien so empfunden.
In anderen Beziehungen - oder zumindest in meiner letzten und für mich mit ihren 6 Jahren relevantesten Beziehung - habe ich auch nie so empfunden und es ist auch nichts Vergleichbares passiert.

Zum Artikel über das Nähe-Distanz-Problem: Auf sexueller Ebene gab es nie Probleme und auch derzeit sind keine vorhanden. Ich weiß nicht, woran es liegt - vielleicht daran, dass ich beim Thema Sex von Beginn der Beziehung an wesentlich dominanter war (und immer noch bin) als mein Partner oder an meiner Fähigkeit, unterschiedliche emotionale Probleme in positiven Situationen auszublenden.
Falls du auf eine bestimmte Stelle des Artikels hinweisen wolltest, die ich gerade nicht mehr im Kopf habe und die somit aus dieser Antwort herausfällt, tut mir das Leid und ich würde mich über einen konkreteren Hinweis freuen.

Unsere Beziehung war von Anfang an relativ kompliziert, da sie für mich die erste richtige Beziehung nach Beenden meiner letzten Partnerschaft gewesen ist und unerwartet in einer Zeit entstand, in der viele befreundete Paare sich trennten oder Affären, Lügen etc. zugaben. Mich hat diese Zeit sehr geprägt. Da mir fast schon traditionelle Werte wie Treue und Ehrlichkeit wichtig sind, hat mich einiges in dieser Zeit sehr wütend gemacht, auch, wenn ich eigentlich weiß, dass in vielen Kreisen Affären und Ähnliches einfach dazugehören - und ich glaube, ich habe viel Misstrauen mit in die neue Partnerschaft gebracht, das sich hauptsächlich darin äußerte, dass ich schnell und häufig an den Punkt kam, alles lieber doch abzublasen. Ich bin mir nicht sicher, ob seine Distanz sich vielleicht als Antwort auf meine anfängliche Distanz aufgebaut hat - allerdings ist seine eher rationale Art einfach von Kind auf gegeben.
Hinzu kamen dann im Verlauf der Beziehung neue berufliche Perspektiven, Verluste geliebter Menschen und kleinere Episoden von Stress - anders als ich ist mein Partner weniger stressresistent und daher in arbeitsintensiven Wochen hochgradig launisch.
Man kann also sagen, dass es von Anfang an so war, allerdings noch viel emotional aufgeladener als mittlerweile, wo ich aber sicherlich auch gut zu beigetragen habe.

Wenn ich so schreibe, habe ich auch das Bedürfnis, die andere Seite zu erwähnen - die dazu geführt hat, dass es keine Trennung gegeben hat und die auch deine letzte Frage beantworten soll:
Die Beziehung hat die Qualität, dass sowohl er als auch ich beide gleiche Zukunftsvorstellungen haben - Eigenheim, beide berufstätig, mindestens einen Hund - und ähnliche Erwartungen an eine Beziehung an sich - Treue, ähnlicher Humor, gemeinsame Hobbies und Aktivitäten, tiefe Gespräche, genug Freiraum und Zeit für sich. Gleichzeitig ist er sehr liebevoll, wenn mich etwas bedrückt, was nicht mit ihm zu tun hat und er nicht unter Druck wegen seiner beruflichen Herausforderungen steht: Bei Krankheit werde ich umsorgt, bei Konflikten mit anderen wird ohne Aufforderung Tee gekocht und geredet, bei beruflichen Fragen oder andere Dingen, die einen im Leben so belasten können, versucht er, Hilfestellung zu geben.
Auch hat er mir nie das Gefühl gegeben, keine feste Beziehung zu wollen - wobei seine Einstellung zu mir in einigen Teilen seines Freundeskreises durchaus auf Unverständnis gestoßen ist. Ich kenne jedoch seine Familie und seine engen Freunde praktisch seit Beginn der Beziehung und er kennt auch meine Familie und Freunde - Weihnachtsessen inklusive. Auf sexueller Ebene - und auch optisch - sind wir beide für uns kompatibel, sozusagen.

Als Update zum Beziehungsverlauf:

Interessanterweise kommt jetzt, in meiner Abwesenheit, einiges bei ihm hoch und er denkt über unsere Vergangenheit nach, über das, was er getan hat und meine Reaktionen dazu. Hat er damals sein Verhalten in jeder Entschuldigung stets verteidigt (etwas, das ich als seltsam empfinde, da ich in unseren Gesprächen immer nur versucht habe, MEINE Reaktionen durch ein Erklären meiner Gefühle verständlich zu machen und ihm nie absichtlich konkrete Vorwürfe gemacht habe - er ist da sehr Ich-bezogen), so kommen nun häufiger Nachrichten, in denen er sich teilweise für sein früheres Verhalten entschuldigt.

Ich fürchte aber, dass er sich trotz allem niemals dazu "herablassen" wird, zu versuchen, meine Emotionen und Gedanken nachzuvollziehen, ohne sie oder meine allgemeine Intelligenz abzuwerten.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass es sich bei meinem Partner um einen hochintelligenten Mann handelt. Der typische Akademiker.

Ich bitte um Verzeihung für den erneuten langen Post - ich versuche immer, möglichst präzise zu schreiben und auf den Punkt zu kommen, werde aber immer von meiner Erzähllust und der therapeutischen Wirkung des Schreibens verführt.

MfG
Waldi
 

Klee

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Hallo Waldi,

es fällt mir etwas schwer, Deine Frage herauszulesen, über was Du im Forum diskutieren möchtest. Um es mal in meinen Worten zu sagen:

Du siehst Dich in einer Beziehung, in der Du den Partner als kühl empfindest. Er geht nicht auf Deine emotionalen Seiten ein, obwohl Du ihm immer wieder von Deinen Gefühlen erzählst. Zudem hast Du Dich (vor Eurer räumlichen Trennung) sehr um ihn bemüht und er war Zentrum Deiner Aufmerksamkeit. Jetzt, wo ihr nicht mehr jeden Tag (oder wie auch immer) engen Kontakt habt und Du Dich auf Dich selbst, Dein Leben, Beruf und Sport vermehrt konzentrierst, merkst Du, dass er etwas auf Dich zugeht und sich öffnet.

Ist das so im rough cut?

Na ja, deshalb hatte ich Dich gefragt, ob Du Dich in dem Artikel "Nähe-Distanz-Problem" wiederfindest. Es könnte ja sein, dass Du es nur empfindest und dass Dein Partner vor der Zäsur (will ich es jetzt mal nennen) sich kein bißchen anders verhalten hat als er es jetzt tut. Nur, dass bei Dir andere Dinge wieder stärker an Priorität gewonnen haben.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man manche Menschen mit zu viel emotionalen Dingen sehr verunsichert. Es ist nicht jeder mit der selben Portion an Empathie ausgestattet - das ist ganz unabhängig von Intelligenz. Manche Menschen sehen das nicht als wichtig, jede Gefühlsregung zu beschreiben und jedes veränderte Bild des Gegenübers gleich zu bewerten. Jedoch kann ich Dir auch keinen richtigen Rat geben, weil Du und ich vermutlich das selbe Problem haben. In meinem thread habe ich vorhin geschrieben, dass ich es mit Gelassenheit versuchen möchte. Nicht alles auf die Goldwaage legen, manchmal eben weghören und nicht jede Kleinigkeit hinterfragen (soll nicht das berühmte Herunterschlucken damit gemeint sein). Mal sehen, ob da was rauskommt.

Vielleicht kannst Du Situationen, die Du merkwürdig findest, hier mal beschreiben und mal fragen, wie die Leute das hier so empfinden? (Wenn Du das magst ...)

Bis bald
Klee
 

Waldwurzel

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Hallo Klee,

Danke für deine Antwort. Der Grund, warum ich das Ganze im Forum angesprochen habe, ist, weil ich nicht sicher bin, ob nicht mein Verhalten der Grund für all dies sein könnte - man selbst ist ja als involvierte Person nicht so objektiv.

Den Ansatz, den du beschreibst, scheine ich wirklich überlesen zu haben (vielleicht habe ich den falschen Artikel im Kopf gehabt?), aber ja, daran habe ich auch schon gedacht. Allerdings bin ich mir mit dieser Öffnung nicht so ganz sicher, denn die Grundprobleme bestehen immer noch. Natürlich sind sie weniger, aber ich vermute, dass das auch einfach daran liegt, dass wir weniger Kontakt haben... und ich befürchte, dass bei meiner Rückkehr wieder alles zum alten kommen wird.

Die Idee mit den Situationen finde ich gut, vielleicht bringt das etwas mehr Sinn in meine Postings :PP :smilie_denkt-angestrengt:

Ein recht junges Beispiel: Bei einem kurzen Wochenendbesuch hatte er nicht viel Zeit für mich. Das fand ich okay, da ich mich noch mit anderen Freunden treffen konnte. Schließlich kamen Nachrichten von ihm, in denen er mir versprach (mal wieder), sich den folgenden Abend nur Zeit für mich zu nehmen, wie sehr er mich vermissen würde, wie toll ich sei. Was soll ich sagen? Ich hab mich natürlich gefreut. Ich bin anfällig für solche Aussagen.

Er wollte sich im Laufe des kommenden Tages melden, spätestens Mittags, und wir beließen es bei diesem Plan. Als am nächsten Tag bis 20:30 Uhr keine Meldung eingegangen war, habe ich ihm geschrieben, dass ich es schade finde, dass es wohl doch nicht klappt. Dann schrieb er mir, er hätte alles anders geplant und es habe einfach nicht geklappt und wollte telefonieren. So weit, so gut. Kann ja mal passieren (auch, wenn sowas bei uns ständig passiert.). Beim Telefonieren, das ungefähr um 22:30 begann und gerade ca. 20 Minuten dauerte, flirtete er heftig, machte viele Anspielungen. Als ich gerade drauf und dran war, darauf einzugehen (aufgrund meiner derzeitigen Unsicherheit habe ich zuerst gezögert), kam keine Antwort mehr. Die Zeit verstrich. Ich legte auf, da ich nicht die ganze Zeit am Telefon warten wollte, wartete auf einen Rückruf. Ich schrieb ihm eine Nachricht. Keine Reaktion. Als ich gegen kurz nach 00Uhr ins Bett wollte, rief ich noch kurz einmal auf seinem Festnetztelefon an (vielleicht war es ein Fehler, allerdings wunderte mich die Situation, das Flirten, das Weglegen und das weg sein). Nichts. Ich rief dann einen guten Freund von ihm, der gleichzeitig sein Nachbar ist, an, da ich anfing, mir Sorgen zu machen (Vielleicht auch ein Fehler?). Es stellte sich heraus, dass die beiden sich "verquatscht" hatten. Auch da dachte ich zwar, kann ja mal passieren - und er entschuldigte sich auch knapp, als er mich zurückrief;Ich fühlte mich aber trotzdem nicht wohl mit der Situation, was er am Telefon merkte. Ich sagte, dass ich jetzt einfach nicht sofort wieder fröhlich mit ihm plaudern könne und dass mich diese Warterei den ganzen Tag einfach sauer gemacht hat, zumal wir mehrfach darüber gesprochen haben, dass eine kleine Nachricht oder ein "muss mal kurz weg" einfach höflich ist.
Und dann ging es los. Plötzlich schaukelte es sich wieder hoch, er beschwerte sich bei mir darüber, dass er sich ja schließlich entschuldigt habe und ich deswegen nichts dazu sagen dürfte. Ich erklärte nochmals, dass es mir nur darum geht, dass er versteht, dass es bei mir einfach nicht so schnell wieder auf normalem Level ist und vieles aufeinandergekommen ist, gerade auch das "Abhauen" ohne Kommentar oder das nicht einhalten von Versprechen -OHNE- kurze Absage. Danach ging die Ruhe aber weg - es folgten wieder die typischen Phrasen und fiesen Sätze. Er fragt z.B., ob er alles nochmal "langsam" für mich wiederholen solle, damit ich es auch verstehe. Er meint, er würde meine Vorschläge immer durchdenken und käme schließlich durch jeden davon zu dem Ergebnis, dass wir scheinbar alles gleich sein lassen sollten, denn nichts davon sei realistisch umsetzbar (wie er darauf kommt, weiß ich nicht). Führt einen Monolog, stellt eine These auf oder fragt etwas, und noch bevor ich etwas dazu erwiedern kann, schneidet er mein Wort jedes mal mit "Verstehst du das?! Verstehst du das?!" ab, obwohl ich ihm bereits bestätigt habe, dass ich ihn verstanden habe. Solche Gespräche enden meistens darin, dass ich versuche, ihn zu beschwichtigen während er mir entgegenschreit, er lege jetzt auf, was ich schon wieder habe, er versteht das alles nicht. Häufig ist seine Rede von ironischem Lachen durchzogen. Wenn ich ihm erkläre, dass meine Verstimmung zwar mit ihm zusammenhängt, ich ihm aber keine Vorwürfe machen will und er einfach nur verstehen soll, dass ich nicht so tun kann, als sei ich nicht verstimmt, begreift er das nicht.
Er wird laut, schreit ins Telefon. Wird wieder leise. Redet mit mir wie mit einem Kleinkind. Wird dann wieder laut. Ich sage so gut wie gar nichts mehr, denn nach jeder Erklärung setzt er wieder da an, wo er aufgehört hat so, als hätte ich nichts gesagt.
Wenn ich schließlich sage, er solle aufhören und sich bitte wieder beruhigen, kommt die Antwort "ICH?!", etwas, was mich wundert, weil ich spätestens zum Zeitpunkt dieser Bitte in jeden Streit wieder abgekühlt und beschwichtigend bin.

Ich versuche ja schon, meine emotionale Seite zu unterdrücken oder sie ihm zumindest sachlich zu erklären - denn jeder eher emotionale Mensch weiß, dass man oft gegen hochkochene Gefühle nicht viel tun kann, außer sich anzustrengen, dass sie schnell wieder geglättet werden. Aber ich kann mich was das angeht nicht komplett ändern.
Auch er würde das nicht wollen, bevorzugt er meine "gefühlvolle" Art doch zum Beispiel gegenüber der Art seines letzten Beziehungspartners...

Eine andere Situation: Als ich ihn ein Jahr bat, mit mir an meinem Geburtstag essen zu gehen (der zu diesem Zeitpunkt noch eine Woche hin war), da mir das sehr wichtig sei, willigte er ein, versprach mir, er würde definitiv da sein. Wir sprachen an dem Tag noch ein paar Stunden bevor ich mich meiner Arbeit widmete und er sich seiner Arbeit. Als schließlich mein Geburtstag war und ich frage, ob es bei den Plänen bleiben würde, sagte er mir "Er könne nichts versprechen". Es wurde immer später, also schrieb ich ihm noch einmal um Klarheit zu bekommen. Daraufhin wurde er sofort wütend und warf mir vor, wenn wir an dem Tag, an dem ich ihn gefragt hatte, nicht noch ein paar Stunden Zeit verbracht hätten, dann hätte er jetzt Zeit für mich. Er habe nur ein begrenztes Maß an Zeit und es sei meine eigene Schuld, wenn ich mein "Kontigent" für bereits aufgebraucht habe. Es warf mich aus allen Wolken, da von ihm an besagtem Tag überhaupt nichts dergleichen erwähnt worden ist. Hätte ich das gewusst, wäre ich natürlich sofort gegangen, die Chance hatte ich aber nicht. Als ich verwirrt antwortete - und auch etwas gekränkt über seine Einschätzung, es sei meine eigene Schuld, eskalierte es wieder. Er frage immer wieder, ob ich wirklich so blöd sei etc., warf mir viele Dinge an den Kopf, die auf mangelnde Intelligenz anspielten, darauf, dass ich klammern würde (was gerade in dieser Woche wirklich nicht der Fall gewesen sein könnte) und dass ihm alles zu viel würde. Immer wieder Sarkasmus, Lachen, gezielte Spitzen.

Ich bin ehrlich: Es gab viele solcher Situationen und sie alle beginnen damit, dass er agiert, ich reagiere und meine Reaktion nicht gut genug verbergen kann. Über schlimmere Eskalationen - die mit psychischer und physischer Gewalt einhergingen - möchte ich derzeit (noch) nicht reden, da ich sie teilweise verdrängt und abgehakt habe und tief buddeln müsste.

Ich habe auch immer noch Schwierigkeiten, die Situationen mit ihm in ihrer Ganzheit wiederzugeben, da ich mich immer noch schlecht dabei fühle, negative Dinge über ihn zu erzählen.
Ich glaube immer noch, dass ich ihn nicht richtig verstehe und es meine Schuld ist - was meine Freunde so nicht sehen. Daher hoffe ich, dass es hier vielleicht jemanden gibt, der mir erklären kann, was ich falsch mache.
Sollte ich ihn einfach noch mehr in Ruhe lassen? Bin ich zu fordernd, wenn ich z.B. noch einmal nachfrage? Sollte ich nicht mit ihm über meine Emotionen sprechen?
Aber wenn ich das alles nicht tun kann, was bringt mir dann diese Beziehung?

Ich bin mir nicht sicher, ob wir vielleicht einfach doch nicht zusammenpassen.

MfG
Waldi


Zuletzt modifiziert von Waldwurzel am 28.08.2014 - 16:11:35
 

Klee

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Oh je - mir steckt ein Kloß im Hals, wenn ich das lese ... das klingt leider sehr traurig

(Ich mach Dir jetzt ein Kompliment, das Du bitte nicht falsch verstehst: Du kann sehr gut schreiben - das ist richtig fesselnd!)

Ich hab zwar auch sehr viele schlimme Situationen überstehen müssen, aber bei einem bin ich mir sicher, dass mein Typ es im Grunde ernst meint und eine Beziehung will. Seine Ausbrüche und irrationalen Reaktionen kommen bei ihm aus vergangenen, verletzenden Situationen und aus einem tiefen Zwiespalt. Deshalb denke ich, Hoffnung haben zu dürfen, dass wir einen Umgang finden, mit dem wir beide glücklich werden.

So wie Du es beschreibst, bist Du total in einem Spinnennetz gefangen. Das erinnert mich an etwas: Ich hatte ja kurz in meinem thread ansprochen, dass mein Vater vor ein paar Monaten gestorben ist und sich eine verborgene Seite an ihm zeigte - er eigentlich süchtig war und je älter er wurde, scheinbar kaum noch echte Bezüge zur Realität besaß, außer eben, dass er uns manipulierte, damit wir den Abgrund nicht sehen. Warum ich das anspreche: Meine Mutter hatte mir danach immer mal wieder Situationen beschrieben, an die mich Deine Beschreibungen erinnern. Er hat sie manipuliert, damit sie in sein System passte - und entfernte sie von Freunden und Verwandten. Denn so konnte er sicher sein, dass sie (und meine Geschwister und ich auch) von seinen Machenschaften nichts mitbekommen.

Die Situationen, die Du beschreibst sind absurd. Sowas darf es nicht in einer Beziehung geben. Es klingt mir fast so, als würde Dein Partner mit aller Macht versuchen, Dich von ihm fern zu halten - vielleicht hat er auch was zu verbergen? (ganz vorsichtig gefragt - nimmt er vielleicht Drogen / trinkt zuviel?) Aber wahrscheinlich liebt er Dich und kann nicht ohne Dich. Und in diesem Zwiespalt ist er gefangen. Vielleicht kann er auch keine Emotionen zulassen - kennst Du seine Familiengeschichte? Er fürchtet sich vermutlich davor ... deshalb kann er auch nicht zu Deinem Geburtstag kommen, denn da stehst Du im Mittelpunkt und er muss Dich verwöhnen und Dir ein Geschenk kaufen ... und das geht eben nicht. Das macht ihm Stress, weil er das nicht im Griff hat ... und Dich wieder stärker an ihn binden würde ...

Eigentlich führt ihr so keine Beziehung - das ist wenn überhaupt eine Affäre, zudem eine sehr respektlose Dir gegenüber. Aber da ich weiß (auch aus anderen Konstellationen) wie verhängnisvoll das ist und wie hilflos man sich gefangen fühlt - weil solche Menschen eben auch leider sehr anziehend und interessant sein können -, wird es schwer werden, Verständnis bei Deinem Partner für Deine Situation zu erzeugen oder gar etwas zu ändern.

Mir kommt es auch so vor, dass Du gar nichts "falsch" machen kannst, weil Du gar keine Chance hast, überhaupt irgendwas zu machen. Der Rahmen ist vorgegeben und Du hast da irgendwie mitzuspielen. Und wenn nicht, dann hast Du Pech gehabt.

Ehrlich, wenn Du ehrlich bist weißt Du schon ganz genau: Das geht nicht. Anstatt an dieser verzerrten Beziehung herumzubasteln, solltest Du den kompletten Rückzug antreten.

--- Es sei denn, Du stehst darauf --- dann musst Du Dir aber überlegen, wo Deine Insel ist, in der die Welt richtig läuft. Dann ist das nicht Dein Partner, sondern ein "wildes Tier", was man sich ab und zu anschauen kommt, um sich an der Durchgeknalltheit zu berauschen.

(Hoffentlich nimmst Du mir das nicht übel ;)
 

Waldwurzel

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Hallo Klee,

Danke für deine erneute Antwort! Scheint sich hier ja ein regelrechter Dialog zu entwickeln. :)
Es freut mich, dass du meine Texte als gut lesbar empfindest - auf die Art langweilie ich dich und möglicherweise auch andere Leser vielleicht nicht allzu sehr mit dieser seltsamen Beziehungsgeschichte...

Aber zum Thema:
Beim Lesen deines Beitrags musste ich kurz innehalten und schlucken, da deine doch recht harten Worte mich an die Worte eines guten Freundes erinnert haben. Ich weiß, dass diese Erfahrungen nicht unbedingt das sind, was man in einer Beziehung erleben sollte.

Ich muss dazu aber auch einfach sagen: Ich habe hier die Momente beschrieben, die Probleme machen - solche Momente kommen immer wieder und sind auch regelmäßig (ich möchte das hier gar nicht schmälern) sind aber wie gesagt auch Kontrastprogramm zu komplett gegenteiligen Verhaltensweisen - was ja der Grund ist, warum ich mich bis jetzt nicht trennen konnte.
An einem anderen Geburstag zum Beispiel war er von morgens bis abends da und hat sich sogar die Mühe gemacht, einen Kuchen zu backen und mir ein Geschenk auszusuchen (was ihm schwer fällt, da er einfach nicht der kreative Typ ist). Er war auch bei der Feier dabei, redete mit meiner Familie und meinen Freunden. Gleichzeitig räumt er sich manchmal sogar eigentlich fest verplante Zeit frei, um sie mit mir zu verbringen. Zeit, die er eigentlich nicht hatte und die ich auch nicht von ihm brauchte, die er aber plötzlich nur für mich nehmen wollte. Es sind also wirklich schon fast widersprüchliche, inkonsequente Verhaltensweisen, die dieser Mann an den Tag legt. Man kann auch nicht sagen, dass irgendwie ein erkennbarer Lernprozess dahintersteckt - wie z.B. dass er mich zuerst in einer Situation verletzt und in einer vergleichbaren Situation anders handelt. Natürlich ist das auch schon so vorgekommen. Aber eben auch andersherum (Zuerst immer liebevoll, dann verletzend - wie beschrieben).

Ich weiß zu seiner Vergangenheit mehr oder weniger durch einen gemeinsamen guten Freund und einige von meinem Partner getroffene Aussagen, dass er vor der Beziehung mit mir eine Tendenz dazu hatte, Menschen "retten zu wollen", also Beziehungen mit Partnern anzufangen, die stattdessen lieber eine intensive psychologische Betreuung hätten gebrauchen können. In der letzten Beziehung vor mir war er emotional sehr belastet. Sein damaliges Gegenstück hatte ihn in die Enge getrieben, war psychisch labil und hochgradig nähebedürftig, weswegen er aus Selbstschutz eine Trennung anstrebte. Daraufhin wurden Anzeichen bei seinem Gegenüber sichtbar, die auf mögliche Selbstverletzung im Falle eines Beziehungsverlustes hindeuteten - und er? Hielt deswegen noch länger durch. Schließlich ging er aber doch - und musste schnell feststellen, dass er sofort ersetzt worden ist, binnen zwei Wochen. Danach begann eine eher rastlose Zeit für ihn, in der ich ihn kennenlernte, jedoch verliebten wir uns erst ein dreiviertel Jahr später. Er hat nie groß über diese Beziehung und die Zeit gesprochen - die Beziehung selbst dauerte nicht einmal ein Jahr- und ich habe auch nicht nachgefragt. Es war ja nunmal Vergangenheit - jeder hat sein Päckchen zu tragen. Wenn das Thema mal aufkam, wirkte er gefasst, zuckte mit den Schultern und sagte einfach, dass es nicht mehr ging. Damit hatte sich das Thema erledigt.

Seitdem wir eine feste Beziehung führen - zumindest ist das auch das, was es aus der Sicht meines Partners sein soll - hat er sich gewandelt, raucht und trinkt weniger als vorher. Von Drogenkonsum merke ich nichts - und ich halte mich da für relativ aufgeklärt (Erfahrung mit Konsumenten sowie Aufklärung durch einen befreundeten ehemaligen Drogenfahnder der Polizei).
Eine Entfernung von meinen Freunden oder Verwandten sehe ich bei mir auch nicht. Er befürwortet solche Treffen vielmehr und hat auch seinen eigenen Freundeskreis, wobei wir auch regelmäßig "mischen" - soll heißen, ich bringe ihn mit zu meinen Freunden und er nimmt mich mit zu seinen. Ich weiß meistens auch, was bei ihm los ist, auch, wenn der Kontakt durch die derzeitige Situation nicht hochintensiv ist. Oft drehen sich seine Gedanken nur um seine derzeitige Situation - wie auch immer diese jeweils geartet ist.
Da wir in der Zeit vor meiner vorübergehenden Abreise recht viel Zeit miteinander verbracht haben, auch insgesamt auf unsere gesamte Beziehung gerechnet - also gemeinsames Kochen, zeitweise zusammen wohnen, Reisen, Familienbesuche, etc. - kann ich mir schwer vorstellen, dass er etwas anderes vor mir verstecken könnte als irgendetwas in seinem Kopf... Seine Lügen sind bisher auch alle durch den Umstand aufgeflogen, dass er kein besonders guter Lügner ist und nicht einmal im Ansatz in der Lage, Spuren zu beseitigen.

Dieses Gefühl des "Fernhaltens" seinerseits habe ich auch, allerdings überwiegend auf emotionaler Ebene und auch nicht immer. Ab und zu bin ich "das Beste, was [ihm] je passiert ist", oder, wie auch seine Familie es beschrieb, "seine große Liebe", denn sie hätten ihn "noch nie so verliebt" gesehen wie mit mir. Seine Freunde sagen Ähnliches. Ein Grund, warum sie mich bisher immer nur müde und verständnislos anlächelten, wenn ich sie fragte, ob er ihnen gegenüber mal erwähnt habe, dass er ein tiefergreifendes Problem mit mir hat. Alle denken: Da wird jemand auf Händen getragen. Nur meine Seite des Freundeskreises weiß: Da wird auch ab und zu jemand mit Füßen getreten.


Ich frage mich gerade - jetzt, wo ich so schreibe - ob seine vorherigen Beziehungen doch weit mehr Schatten hinterlassen haben, als er zuzugeben bereit ist...

Ich weiß nicht, ob ich sagen könnte, dass wir keine Beziehung führen... ob es wirklich eher eine Affäre sein könnte? Ich fühle mich in sein Leben integriert, fühle mich auch oft geliebt - und ich glaube auch, dass ihm der Status "Beziehungspartner" wichtig ist.
Dass er mich nicht verlieren will, hat er mir schon das ein oder andere Mal verdeutlicht. Nach seiner letzten Lüge, die sofort herausgekommen ist und bei mir dazu führte, dass ich bereits meine Sachen packte (wir wohnen aktuell aus beruflichen Gründen nicht zusammen, haben aber sehr zusammengeworfene Haushalte), saß er zitternd und weinend da und konnte seine eigene Dummheit nicht fassen. Es war ehrliche Angst und Verzweiflung in seinen Augen. Kurze Zeit später - etwa einen Monat danach - kam es allerdings zu der ersten und einzigen eher gewaltätigen Auseinandersetzung. Es ist ein Auf und Ab.


Mich wundert dieser Zwiespalt... Ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch und bin mir sicher, dass ich nicht wirklich auf diese Art und Weise "stehe" - aber auf die andere Seite, die er mir zeigen kann, stehe ich. Auf den Menschen, der sich so sehr darüber freuen kann, dass ich ihm sage, er mache mich glücklich, dass er eine Viertelstunde lang seelig lächelt. Ein Mensch, der im nächsten Moment dafür sorgt, dass ich ganz unten bin. Ein Mann, der in einer Nachricht schreiben kann, dass ihn alles total nervt, nur um vier Zeilen danach zu schreiben, wie wunderbar er mich findet.


Könnte es sein, dass er vergangene Erfahrungen auf unsere Situation überträgt? Oder dass er hin- und hergerissen ist, welche Kompromisse er bereit ist, für diese Beziehung einzugehen? Sieht er in mir vielleicht noch die Fehler der anderen Partner? Ich habe das tatsächlich bis jetzt nicht für möglich gehalten, da er zu all seinen Expartnern eigentlich noch ein relativ entspanntes Verhältnis hat - wenn auch keinen direkten Kontakt - und ich gerade die letzte Beziehung persönlich kennenlernen konnte.

Vielen Dank noch einmal für deine anregenden Antworten!

MfG
Waldi


Zuletzt modifiziert von Waldwurzel am 29.08.2014 - 12:39:57
 

Waldwurzel

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Einfaches Update im Logbuch:

Noch 6 Tage bis ich wieder zurück in meine eigentliche Realität finden werde, 6 Tage, bis ich wenigstens den Ansatz einer Entscheidung getroffen haben muss, bevor ich einfach wieder in alte Muster verfalle und alles so weiterführe, wie gehabt.

Jetzt ist noch die Ruhe da, der Abstand, die Möglichkeit, sachlich zu denken. In 6 Tagen sehe ich das Gesicht wieder, hinter dem sich ein Geist verbirgt, der sich mir nicht erschließt.

Es wird Wiedersehensfreude geben, dessen bin ich mir sicher. Umso sicherer bin ich mir aber auch, dass ich ohne tiefere Erkenntnisse und ein deutliches Ziel vor Augen schnell auch wieder die andere Seite der Beziehung zu spüren bekommen werde.

Besteht die Möglichkeit, dass auch er in der Zeit des Abstandes nachgedacht hat? Bisher ist es noch nie vorgekommen, egal, wie lange die Zeit des Abstands andauerte.

Jede Theorie, die sein Verhalten irgendwie entschuldigen oder rechtfertigen könnte, ist bei genauerer Betrachtung zerbröckelt wie ein Klumpen trockener Erde unter dem leichten Druck von Daumen und Zeigefinger. Spätestens beim nächsten Streit.

Ich kann nicht mehr streiten.

Und ich kann nicht mehr denken.



Vielen Dank noch einmal, Klee. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.


Waldi


Zuletzt modifiziert von Waldwurzel am 30.08.2014 - 20:26:24
 

Klee

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Hallo Waldi,

tut mir leid, bin ich wohl mit meiner letzten Antwort ein bißchen über das Ziel hinausgeschossen. Das fällt doch sehr schwer, die Situation einschätzen zu können aus den wenigen Selbstbeschreibungen.

Ich denke, Du solltest Dir eine Strategie überlegen, wie Du bei solchen Verbalangriffen Dich selbst schützen kannst. Vielleicht kann man das sogar mit dem Partner zusammen überlegen oder, falls er nicht darauf eingeht, Dir eine Grenze ziehen. Wenn die Situation z.B. wieder unerträglich wird, laut "Stopp" rufen und unverzüglich die Kommunikation abbrechen. Das wird sicher am Anfang extrem wirken, doch kann es eine Möglichkeit sein, Deinen Partner zu sensibilisieren für Deine Grenzen. (Klingt vielleicht ein bißchen nach Hundetraining, hatte aber bei meinem Partner ab und an funktioniert. Es ist dabei wichtig, dass Du möglichst eindeutig in Deiner Aussage bist - also nicht z.B. sagst: Ich kann das ab hier nicht ertragen ... oder: Merkst Du nicht, dass Du mir weh tust. Das alles nicht, sondern einfach: Stopp und ruhig weggehen.)

Unsere :) Partner sind wahrscheinlich beide Charaktäre, die viel mit sich selbst zu tun haben und da fällt es schwer, sich in einen anderen einzufühlen. Aber Du solltest schon versuchen herauszubekommen, ob für ihn die Beziehung und Du auch wichtig genug ist, um etwas ändern zu wollen. Das wäre für den Anfang schon extrem wichtig. Habt ihr den jemals darüber gespochen, dass Du sein Verhalten grundsätzlich nicht akzeptabel findest?

Kannst Du Dir das vorstellen, so eine Strategie mal zu überlegen und durchzuziehen?
 

Klee

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Und: nicht so viel darüber nachdenken. Das macht auf Dauer sehr krank!

Dir alles Gute.
Grüße
Klee
 

Waldwurzel

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Liebe Klee,

Jetzt kommt hier doch noch eine Antwort, da ich dir dankbar bin, dass du dir trotz eigener Probleme die Mühe machst, hier querzulesen und zu antworten.

Es ist okay, ich empfand das nicht als über das Ziel hinausgeschossen. Es tut mir Leid, dass ich es irgendwie scheinbar nie so ganz hinbekomme, die Situation so zu beschreiben, dass sie ein ganzheitliches Bild ergibt. Ich denke, es ist auch viel Hemmung dabei (wie gesagt, etwas Schlechtes über ihn schreiben ist immer noch so eine Sache).

Zum Vorschlag: Die Strategie mit "Stop" und "Halt" habe ich auch schon versucht. Wenn er allerdings bereits über einen bestimmten Punkt hinaus ist, bringt das nichts mehr. Es macht ihn wütend, er sagt Dinge - und macht Anstalten, zu gehen. Oder geht einfach komplett. Dass er sich danach meldet ist unwahrscheinlich, er kann nach solchen Situationen abschalten. Ich bin dann der Teil dieses Paares, der sich die Nacht um die Ohren haut.

Durch deine Formulierung ist mir aber etwas aufgefallen, was ich so bis jetzt noch nie gesehen habe: Meine Grenzen zu zeigen bedeutet für ihn, dass ich ihm im Moment seines "Sieges" den Mund verbiete. Er sieht ein "Stop" als ein Eingeständnis dafür, dass ich mein Anliegen nicht weiter gegen seine Argumente verteidigen kann und empfindet daher einen Abbruch als ein feiges "Aussteigen" von meiner Seite, weil ich nicht "verlieren" kann. Auch ein "Das tut mir weh" wird entsprechend aufgenommen - als vorgeschoben. Auf ein "Merkst du nicht, dass du mir wehtust" kommt oft etwas wie "Ach, JETZT tu ich dir auf einmal weh wenn ich mal was sage". Dinge die ich nicht verstehe.

Manchmal glaube ich, dass mein Partner nicht von diesem Planeten kommt. Aber das mit dem "mit sich selbst zu tun" haben und dem "nicht einfühlen" kann ich so unterschreiben. :)

Und zur Wichtigkeit der Beziehung: Manchmal frage ich mich tatsächlich, ob es das alles wert ist, zumal ich schon viel verändert habe und für jedes Opfer bereit wäre. Nur merke ich jetzt, dass ich scheinbar meine Emotionalität opfern müsste - und was wäre ich dann noch? Aber - verdammt nochmal - irgendwie sehe ich in diesem Mann meine Zukunft. Ich kann nicht sagen, warum. Es ist einfach so ein Gefühl. Niemand hat es bisher geschafft, mich in schönen Momenten einer Beziehung mit absolut normalen, nichts sagenden Kleinigkeiten derart glücklich zu machen - aus diesem Grund ist ja auch die Fallöhe so riesig.

Über meine Probleme mit seiner Art haben wir schon mehrfach ruhig gesprochen, aber irgendwie sind die Gespräche in der Mitte einfach ohne Ergebnis verlaufen oder nur wieder eskaliert. Ich kann ihm kein Patentrezept geben, das ist wohl sein Problem. Die Dinge, die er allerdings verstanden hat, haben auch nachgelassen (Einige Wörter benutzt er nicht mehr). Nur habe ich glaube ich nur zwei mal erlebt, dass er mir direkt bestätigt hat, dass er etwas verstanden hat und es aktiv ändern will. Meistens ist es nur Grummelei.

Es gab einmal einen Moment, in dem er nach einer Erklärung von mir durchblicken ließ, dass er sich selbst so anders einschätzt, dass er meine Eindrücke irgendwie nicht ernst nimmt. Es hatte etwas damit zu tun, dass er nicht glauben konnte, dass er mit seiner Größe von über 2m in "wütend" wirklich respekteinflößend ist... er sagte damals etwas in der Richtung "Das ist absoluter Blödsinn, das bin nur ich." Das gab mir zu denken, ist aber so nie wieder in anderer Form aus ihm "herausgeplatzt".

Jetzt schreibe ich schon wieder so viel.

MfG
Waldi


Zuletzt modifiziert von Waldwurzel am 30.08.2014 - 20:56:21
 

Feuerlilie

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Liebe Waldwurzel,

nun habe ich mich auch in deinen Strang eingelesen - und bin selbst beim Lesen ganz konfus geworden - nein, nicht weil du die Situation verwirrend beschreibst, sondern weil ich dieses Hin und Her, Auf und Ab, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, so mitempfinden konnte.

Liebe Waldwurzel, ganz ehrlich, ich glaube, dieser Mann hat riesengroße Probleme mit sich selbst und mit dem Thema Nähe und Beziehung.
Vielleicht bist du wirklich seine erste und größte richtige Liebe - so scheint es mir zumindest - aber ich glaube, dass er darüber hinaus noch mehr Hilfe braucht, bzw. die Bereitschaft, bei sich selbst mal hinzuschauen und hinzufühlen.

Wie soll er dir gegenüber empathisch sein, wenn er nicht einmal seine eigene Gefühlswelt verstehen und ordnen kann ?

Deine Bemerkung, du wärest bereit, jedes Opfer für diese Beziehung zu bringen, hat mich ein wenig stocken lassen.
Denn deine Gefühle und dich immer wieder zurück zu stellen - das kann auf die Dauer nicht funktionieren, ohne DIR Schaden zuzufügen.

Es ist dir ja bereits gelungen, immer wieder einmal mit Abstand auf eure Beziehung zu schauen und du nimmst die Dinge wahr, die nicht stimmig sind.

Ihn kannst du nicht verändern - aber du kannst schauen, wie viel Opferbereitschaft für dich angemessen ist, wo du sofort dich abgrenzen musst (auch wenn er dies als "Sieg" für sich verbucht und dich dafür niedermacht).

Je klarer DU Grenzen setzt, und je größer seine Liebe und Bindung zu dir ist, desto eher kann das auch ihn dazu veranlassen, sich geeignete Hilfe zu suchen, um dir ein wirklicher Partner zu sein.

Viel Kraft wünsche ich dir, bei dir zu bleiben und in deiner Mitte !!

Liebe Grüße von der Feuerlilie
 

Waldwurzel

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Liebe Feuerlilie,

Danke für deine Antwort - und vorweg für das Lesen dieser wirklich langen Posts. :blush: Ich bekomme es nie wirklich hin, mich angemessen kurz zu fassen.

Durch das Lesen und Schreiben hier im Forum und dem immer näher rückenden Wiedersehensdatum ist auch mir klar geworden: Ja, dieser Mann scheint leider wirklich ein Problem mit sich selbst zu haben.

So schwer es mir fällt, die Fehler nicht bei mir oder meinem Umgang mit ihm zu suchen, wie ich es sonst immer getan habe - ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass nur ich und meine Emotionen Schuld an unseren Problemen sind.

Aus einer spontanen Eingebung heraus habe ich ihm bei unserem letzten telefonischen Kontakt gesagt, dass er etwas ändern muss, da ich ihn ansonsten verlassen werde.
Die Tatsache, dass ich dieses Mal wohl selbst sehr überzeugt von dieser Aussage klang und auf jede seiner Rechtfertigungen einfach nur beharrte, dass ich - trotz allem Verständnis für alle seine Probleme (sowohl mir bekannte als auch jene, die scheinbar noch im Verborgenen liegen) - mein Glück nicht mehr von ihm und seinen Launen abhängig machen kann, hat ihn letztendlich anders reagieren lassen als sonst.
Ich habe ihm gesagt, dass meine Kraft nicht mehr ausreicht, um ständig immer alles zu analysieren und entsprechend zu modifizieren, was ich tue, sage und fühle. Und ich habe ihm zu verstehen gegeben, dass er selbst in sich gehen sollte, um herauszufinden, was ihn stört - was ihn beschäftigt, was ihn wütend macht, was dafür sorgt, dass er reagiert, wie er reagiert. Ausreden lasse ich nicht mehr gelten.

Es ist überhaupt nicht meine Art, Härte zu zeigen. Es ist auch nicht meine Art, einem Menschen zu sagen, er sollte anders mit mir umgehen, sonst sei ich weg - denn diese Form von Wertzuspruch, dieses Stellen von Ansprüchen, fällt mir nach wie vor sehr schwer.

Ich kann ihn nicht verändern. Das kann er nur selbst tun, wenn er es wirklich will. Ich weiß, dass eine Veränderung nur kleinschrittig und auch nur bis zu einem bestimmten Grad möglich ist, aber ich denke, dass ich schon bei kleineren Veränderungen in der Streitkultur und in seiner Reaktion auf Gefühle ein wesentlich besseres Beziehungsgefühl haben würde.

Ich habe ihm nun Zeit gegeben, nachzudenken. Am Ende dieser Woche werden wir ein letztes Gespräch zu diesem Thema führen. Je nachdem, we es ausgeht, werde ich gehen oder abwarten und eine letzte Chance geben.

Jetzt ist bald auch mal "mein" Kontingent verbraucht - zwar nicht zeitlich, aber gefühlsmäßig.

Als kleiner Einknick: hm gegenüber zeige ich jetzt eine Art gefasste Härte. Euch gegenüber kann ich aber ehrlich sein:
Meint ihr, dass das die richtige Entscheidung war oder mache ich damit noch mehr falsch? Ich bin unschlüssig.

MfG
Waldi
 

Feuerlilie

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Liebe Waldi,

ich denke, du machst alles richtig und klingst sehr klar und bestimmt.

Und es ist gut, dass du in dieser Haltung in euer Gespräch gehst - mit dem Selbstbewusstsein, was du möchtest und wie viel du ertragen und auffangen kannst in einem Rahmen, der dich zufrieden und glücklich macht.

Und noch einmal(auch wenn das uns Frauen immer besonders schwer fällt einzufordern oder zu "erwarten") ... auch ihm muss es ein ernstes Anliegen sein, dich glücklich zu machen. Und dazu gehört auch, ab und zu über den eigenen Schatten zu springen.

Alles, alles Gute ... ich denk an dich ! Feuerlilie
 

Yasni

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Waldwurzel hat nun schon lange nichts mehr geschrieben, und ich würde gerne wissen, wie es weiter gegangen ist. Ich bin per Zufall in diesen Thread geraten und sehr erschrocken, weil auch ich mich mit meinem Partner in vielen Punkten hier wieder finde. Er ist wohl schon anders, ist eigentlich ganz anders, aber doch wieder ähnlich. Liebevoll, zärtlich und dann kommt der Hammer. Er ist absolut nicht kritikfähig, zieht sein Ding durch und ist beleidigt, wenn ich gewisse Dinge anders sehe.

Er hat unsere Beziehung vor gut einer Woche nach 5 Jahren beendet, weil ich nicht das bin, was er will. Ich bin ihm nicht weich genug. Noch weicher, und ich zerfließe inmitten seiner rüden und beleidigenden Aktionen.
Seine Vorwürfe mir gegenüber, die Gründe, hat er nach 2 Tagen alle wiederrufen, aber er beharrt darauf, dass er nicht mehr will. Er will alleine bleiben. Immerhin hatte er die Erkenntnis, dass er wohl nicht richtig lieben und keine Frau glücklich machen kann, denn seine Exfrau hatte nach 30 Jahren keine Kraft mehr, trotzdem sie ihn geliebt hat.

Was sind das für Männer? Was geht in ihnen vor? Ich betitele meinen als Dr. Jeykill und Mr. Hyde.
 

Waldwurzel

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Hallo ihr Lieben,

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die letzten Monate waren für mich sehr ereignisreich, weswegen ich es auch nicht geschafft habe, meinen Thread hier weiterzuführen oder überhaupt viel ins Forum zu schauen.

Ich versuche einmal, alles zu resümieren (Vorsicht, es wird wieder lang!)

Nach meinem letzten Eintrag hier bin ich wieder zu ihm gefahren - wir hatten uns eine Weile nicht gesehen, und auf meiner Seite mischte sich Wiedersehensfreude mit der Sorge, dass nun alles vorbei sein könnte. Auf der Autobahn merkte ich, dass ich mit jedem Kilometer, der mich näher an mein Ziel bringen sollte, langsamer wurde, sodass ich für die Strecke wesentlich länger brauchte als normalerweise.
Ich fragte mich während dieser Fahrt die ganze Zeit über, was ich tun sollte.

Sollte ich diesem Mann, den ich doch eigentlich liebe, die Stirn bieten? Sollte ich einfach alles beenden, weil es zu schwierig ist und ich bereits erfolglos alles versucht zu haben schien? Oder sollte ich dazu zurückkehren, die Fehler weiterhin bei mir zu suchen, einfach nur, damit ich bei ihm bleiben kann, auch, wenn mich das zu einer stimmlosen und traurigen Person machen würde?

Mich wunderte während all dieser Gedanken, wohin meine so wunderbar herangezüchtete Stärke und Selbstsicherheit, die Gefasstheit und der Rückhalt hier aus dem Forum, der mich in all dem unterstützt hatte, geblieben waren...
In dem Moment, in dem ich aus dem Auto stieg und auf dem Parkplatz seines Arbeitsplatzes auf ihn wartete, kehrte aber alles in einer unglaublichen Intensität zurück.
Ich wusste ja durch euch, dass es hier noch andere Menschen gibt, denen es auch so geht und konnte auch nachvollziehen, wohin mich das führen könnte, wenn ich weiter alles geschenen lasse. Also habe ich mich innerlich verhärtet und auf ihn gewartet.

Der Moment, als er schließlich durch die Tür trat - aus dem Gebäude auf den Parkplatz hinaus - war ... wie beschreibe ich das?
Es gab so viele Gefühle gleichzeitig. Wut, Freude, Verliebtheit, Distanz. Es war ein einziger Widerspruch, und es brachte mich dazu, einfach stehen zu bleiben - eine zögerliche Geste, die mein Partner so von mir nicht kannte.
Als er mich entdeckt hatte, sah ich allerdings auch einen undefinierbaren Ausdruck auf seinem Gesicht, und als er zu mir rüberkam, schien er sprachlos und irgendwie dankbar.

Wir umarmten uns, er gab mir einen Kuss - vor allen Leuten - wirkte stolz, dass ich dort mit ihm stand. Wir redeten sehr viel, wobei er fast schon nervös wirkte und ich nicht ganz einordnen konnte, was gerade eigentlich in ihm vorgeht.
Der Rest des Tages verlief eher oberflächlich - ich kann mich auch kaum noch daran erinnern, wie es ab dem Moment auf dem Parkplatz weiterging... Man hatte Smalltalk, sprach über die Arbeit, über Freunde und Familie, ich glaube, es mag sogar das Wetter dabeigewesen sein.
Es war seltsam. Ich fühlte mich an diesem Tag nicht dazu in der Lage, ernste Dinge anzusprechen und ich ließ einfach erst einmal alles laufen und wartete ab. Ich fuhr glaube ich am Abend zu einer Freundin, ließ den Tag ausklingen und ging in meinen eigenen kleinen Unterschlupf, um mich erst einmal wieder einzuleben.

Kurze Zeit später bekam ich von ihm einen Brief, mit Füller geschrieben. Er habe mich auf diesem Parkplatz gesehen und sich - und das ist ihm in diesem Moment klar geworden - praktisch neu in mich verliebt. Er schrieb, dass er sich immer wenn er mich sehe neu in mich verlieben würde, und je länger die Abschnitte seien, je länger ich fort bliebe, desto stärker würde ihm das auffallen.
Versteht das nicht falsch - das ist unglaublich! Dieser Mann war bisher nur sehr schwer dazu in der Lage, seine Gefühle zu artikulieren und dann kommt so ein Brief. Anbei war auch ein kleines "Willkommen zurück"-Paket mit Dingen, die ich gern esse oder solchen, die ich vielleicht brauchen würde, jetzt, wo ich erst einmal wieder vor Ort war.

Ich lud ihn ein, gemeinsam zu kochen und zu essen und wir hatten unser erstes längeres Gespräch, ruhig, sachlich, entspannt. Wir sprachen über die Beziehung und ihren Verlauf und über Dinge, die wir ändern wollten und sollten.
Er schien zum ersten Mal verstanden zu haben - wirklich verstanden zu haben - dass ich ihn verlassen kann, wenn es nicht funktioniert und dass er genau wie ich daran beteiligt ist, dieses Ende zu verhindern.

Es folgten stressige Wochen, in denen ich viel arbeiten musste und auch er sich auf wichtige berufliche Dinge konzentrieren musste, aber wir trafen uns regelmäßig und redeten immer wieder lange.

Irgendwann merkte ich, dass mir der Gesprächsstoff ausging. Ich fragte mich ersthaft: Hatte ich nicht vor ein paar Wochen noch so viel, was ich ändern wollte? So viele Dinge, die ich ansprechen wollte..? Was war eigentlich los?
Ich hatte Sorge, dass ich mich vielleicht wieder einlullen lassen würde, dass ich wieder nur die schönen Dinge sehen würde und sich bald der Alltag einstellt, den ich nur zu gut kenne.

... aber ich ließ es zu und wartete weiter ab, genoss die wunderbare Zeit, die immer schöner zu werden schien. Er behandelte mich gut, und irgendwie war an seiner Art etwas anders - ich kann es nicht beschreiben. Er war.. wärmer.

Der erste Streit ließ natürlich trotzdem nicht allzu lange auf sich warten. Doch irgendwie hatte sich auch hier etwas geändert.
Ich bin mir nicht mehr sicher, wie es angefangen hatte - ich glaube, es war aus einer Kleinigkeit heraus entstanden. Ich habe mich natürlich sofort erschrocken und dachte: "Na, wunderbar! Da hast du es ja wieder - das hätte man dir gleich sagen können, dass sich bei ihm nichts ändern wird." und ich glaube, ich habe das auch dummerweise ausgesprochen.
Was ich dann, als seine typische Reaktion auf mich einprasselte - Beleidigungen, laut werden, nachäffen, mich herunterstellen - jedoch bemerkte, war, dass er irgendwie verzweifelt wirkte, bei dem, was er tat. Ich weiß nicht, warum genau ich in diesem Moment so ruhig bleiben konnte, aber ich beobachtete ihn und mir fiel auf, dass er diese unsichere Art wohl irgendwie schon immer beim Streiten gehabt haben muss.
Ich habe mich an diesem Tag entschlossen, meine Taktik zu ändern - ich wollte nicht weiterhin der "kleine Partner" sein, wollte aber auch nicht dominieren oder sonst etwas - ich wollte einfach, dass eine Sache klar wird: Wir wollen das mit uns doch beide.

Also ließ ich ihn in Ruhe ausreden und sagte einfach nur, dass ich mich nicht von ihm trennen will und dass so ein Streit das auch nicht bedeutet - sondern dass das einfach passiert. Ich suggierte ihm mit allem, mit meiner ganzen Art, dass das mit uns mehr ist als dieser Streit und dass das Gezanke einfach wahnsinnig unwichtig ist angesichts all dessen, was wir schon gemeinsam erlebt und durchgestanden haben in dieser doch relativ kurzen Zeit. Ich habe selber während meines kurzen Einwurfs gedacht: "Diese Jahre mit dir sind erst der Anfang." - warum, weiß ich nicht. Es war einfach da.

Und siehe da, er entspannte sich. Es dauerte nicht lange, da ruderte er sogar zurück, entschuldigte sich für alles und redete normal mit mir. Wir klärten alles und der Abend war wirklich schön.

--------------------------

Hier muss ein Bruch folgen. Nachdem all das passiert war und ich merkte, dass diese Ruhe, die ich in unseren Streits behalten konnte, dazu beitrug, dass diese schneller und entspannter wieder vorbei waren - wenn sie auch ab und zu noch explodierten, wenn ich mal keinen so guten Tag hatte - begann ich, mich zu fragen, warum sie eigentlich überhaupt so heftig aufkamen.
Ich fing an, bei kleineren Auseinandersetzungen darauf zu achten, was eigentlich den Anlass gegeben hatte - versuchte einfach mal, so gut es geht von "außen" auf alles zu gucken.

Der Groschen ist im Grunde erst gestern Abend gefallen und ich bin mir noch nicht sicher, was ich von dem Ergebnis halten soll. Aber dazu werde ich beim nächsten Eintrag kommen, ich denke, ich muss noch einige Gedanken ordnen....

Das erstmal für heute

Liebe Grüße
Waldi
 

Waldwurzel

Aktives Mitglied
Registriert
26 Aug. 2014
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32
Liebe Yasni,

Ich muss dir noch einmal antworten, denn mir sprang eine Aussage bzw. ein Absatz aus deinem Post sehr ins Auge:

"Immerhin hatte er die Erkenntnis, dass er wohl nicht richtig lieben und keine Frau glücklich machen kann, denn seine Exfrau hatte nach 30 Jahren keine Kraft mehr, trotzdem sie ihn geliebt hat.
Was sind das für Männer? Was geht in ihnen vor? Ich betitele meinen als Dr. Jeykill und Mr. Hyde."

Diese Erkenntnis, die er dort hatte, wirkt für mich aus meiner derzeitigen Sicht wie etwas Vorgeschobenes, da er scheinbar nicht den Mut oder die Kraft aufbringen kann, tief in sich zu gehen und die wahren Gründe für seine Probleme herauszuarbeiten. Ich glaube mittlerweile fast, dass diese Unfähigkeit, in sich nach Ursachen und Lösungen zu suchen oder sich überhaupt vernünftig auszudrücken, stark für diesesn Jeykill und Hyde-Syndrom verantwortlich sein könnte.

Ich werde mich mal in deinen Strang einlesen um zu schauen, wie es nun bei dir steht!

Liebe Grüße
Waldi
 
S

sweety

Gelöschter User
Lieber Waldi,

ich hoffe irgendwo das du es laut ausgesprochen hast. Das Nachäffen den Partner klein machen wollen ist denke ich in der Kindheit entstanden er ist so lieblos aufgewachsen aber dafür kannst du nicht.

Er will doch auch mit Respekt behandelt werden geht aber respektlos mit dir als Partner um.

Wärme erwartet er von dir und das du weich bist sollte er dann nicht mit gutem Beispiel da herangehen?

Ich kann es sehr gut nachempfinden wie es dir in solchen Situationen ergeht.

LG
sweety
 

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