Liebe Vino
ich versuche es jetzt noch einmal
Auch ich gab mit für alles die schuld.
Er drehte alles so , Entzug mit jegliche Liebe Beachtung , wenn es nicht nach ihm ging, er beschimpfte mich gab mir die schuld wenn er seine Anfälle bekam.
Allein durch dieser Entzug , bekam ich höllische Angst ihn zu verlieren , und drehte im Endeffekt dann mir selber alles so ihm Kopf , das ich ja schuldig bin...denn warum würde er mich sonst so behandeln...
Wenn ich heute daran denke , was er mir so manchmal an den Kopf warf...wie er mich provozierte , solange bis ich denn auch durch drehte...um dann mir die schuld zu geben...dann stehen mir echt alle Haare zu berge.
Wir haben ja gestern schon das Thema "Schuld" angerissen- und das ist etwas an dem ich ganz ganz ehrlich arbeiten muss. "Schuld" zu sein, ist das schlimmste, was es für mich gibt. Ich weiß wieso und warum ich immer das Gefühl habe Schuld zu sein, ich habe in 12 Jahren Therapie lang und breit darüber diskutiert und ich WEISS, dass ich als kleines Kind keine Schuld hatte, wenn meine Eltern sich die Köpfe eingeschlagen haben, oder mein Vater sich den Strick zum Aufhängen aus dem Arbeitskeller geholt hat.
Ich weiß das. Aber, jedesmal, wenn ich denke etwas falsch gemacht zu haben, kommen diese Ängste wieder ho. Das macht es so schwer. Es fühlt sich dann wirklich EXISTENZBEDROHEND an, auch wenn ich weiß, dass es das nicht ist. Ich möchte um alles in der Welt "nicht schuld sein", was auch ein Grund ist, warum ich immer und immer wieder nachgebe. Manchmal ist gar nicht die eventuelle Konsequenz das, wovor ich Angst habe, die mich bedroht, sondern mit dem Gefühl leben zu müssen, daran SCHULD zu sein.
Mit Piko ist das eine ganz gefährliche Konstellation, er gibt mir nicht, oder seltenst, Schuld für Dinge, an denen ich keine Schuld habe. Ich habe IMMER Mitschuld- nicht gefühlte Mitschuld, sondern komplett rational gesehen bin ich an der Situation maßgeblich mitbeteiligt.
Nur seine Reaktionen triggern mich dann unfassbar.
Er verfährt nach dem Motto "wer mich abfuckt, wird ignoriert" - das ist sogar ein Zitat.
Er macht das aber weniger um mich zu bestragen, sondern um sich selbst zu schützen - ich weiß das rational. Nur ist es eben keine besonders schöne Umgangsweise in einer Beziehng und es fühlt sich FÜR MICH nach Bestrafung an.
Wegen meiner Geschichte, wegen meiner Erfahrungen, weil meine Eltern mich nach einem Streit, wenn ich heulend da saß und versucht habe zu erklären, dass ich doch keine alleinige Schuld haben kann, weil der GRUND für die Streitigkeiten in der Familie doch nicht bei mir lag, sondern zwischen meinen Eltern, auf mein Zimmer geschickt haben und mit dem Rest der Familie ein Eis essen gegangen sind.
Und ICH bin dann alleine zurück geblieben und wusste nich wohin mit meinen Gedanken.
Und so fühlt es sich für mich dann immer an, als würde er mich in das Zimmer einschließen und ich stehe da und hämmere wie eine Irre an die Tür und versuche zu erklären warum ich was gesagt habe, weil ich doch eigentlich auch nur ein Eis essen möchte.
Er machte es ganz anders...sprach nicht davon das ich mich trennen sollte.
Sondern er zeigte mir immer wieder auf, was der auslöser bei mir ist und eben auch bei ihm.
Ich kenne bereits alle Auslöser, liebe Vino.
"Austherapiert"
Vino, ich weiß so genau warum ich so bin wie ich bin. Und es gibt Phasen, in denen ich das akeptiere, annehme und weiß, dass es ein Teil von mir ist und Phasen in denen ich mich dafür hasse.
Aber ich weiß eben, dass es meine Geschichte ist und mit PiKo an sich, also mit ihm als Ursprung, nichts zu tun hat.
Er ist nicht der jenige, der meine Wunden verursacht, sondern derjenige, der immer wieder unbewusst die Pflaster abzieht.
Nur... man sagt, dass Wunden am Besten an der Luft heilen. Und wisst ihr was ? Bitte holt die Bratpfannen, aber manchmal denke ich daran, was für ein Geschenk PiKo doch eigentlich ist.
Nicht weil er so ein super Partner ist und alles richtig macht und mich heilt.
Nein.
Weil er immer und immer und fucking- immer wieder dafür sorgt, dass Luft an meine Wunden kommt. Er zeigt mir immer wieder, welche Wunden IMMERNOCH nicht abgeheilt sind und wo ich weiter arbeiten muss.
Auf eine ganz perverse Art kann man sagen, dass Piko der beste Therapeut ist, den ich jemals hatte.
Es ist als ob er mich mit meiner Letizia in einen Raum sperrt und sag : Kämpf Baby!
Und was mir noch wichtig ist, zu erwähnen: Sobald ich Drama in meinem Leben habe, dass nicht zwischen ihm und mir abläuft, ist er da.
Sei es, dass mein Onkel gerade im Sterben liegt, ich Ärger mit einer Freundin oder auf der Arbeit habe - er redet dann mit mir. Und baut ich auf und zeigt mir seine Piko-Blickwinkel, die oft hilfreich sind.
Vino, ich danke dir, für deinen lieben Text!
Und Keller, Kartoffel, Phi, Dex, Stripes : Danke euch allen für eure tolle Hilfe und Unterstützung gestern ! Auch wenn ich immernoch unsicher bin, wie es nun weitergeht