Guten Morgen, Ella
Mal kurz zwischen meinem "Mehrfachfrontenzahlenkrieg"
Mein erster Vorschlag lautete ja "Was ist denn nun mit dem Laptop für umme? Kommen wir ins Geschäft?"
Ich hätte es so gemacht, weil ich in so einem Fall voll auf Konfrontation bzw. Angriff, wie ich es formuliert habe, gegangen wäre, weil ich meine Grenzen viel enger setze, als Du es schon bereit bist zu tun.
Ich hätte ihn damit ganz bewusst "angerempelt". Und ich hätte das auch ausgesessen, wenn er darauf nicht reagiert hätte. Wobei ich nicht denke, dass die Chancen mit so einer Ansage schlecht stehen.
Nun kennt er solche Töne ja noch gar nicht von Dir. Das macht zwar nichts und auf Dauer sollte er sie auch kennenlernen! Aber dieser Ton bedingt auch, dass Du in eine "höhere Kampfklasse", ich will das 'mal so nennen, um es zu verdeutlichen, katapultiert wirst.
Und das ist leider mit jeder Antwort so, die ihm zeigt, Freundchen, ich bin genau so "stark" wie Du. Da zieht er sofort die Zügel an und der Ton wird härter und schärfer. (Du hast das ja mittlerweile auch schon erleben "dürfen".) Dann sprichst Du nämlich seine Sprache, die er sicherlich auch im Geschäftsleben anwenden wird.
Und dann wirst Du auch so behandelt. Und diese Behandlung kann, wie Du ja schon gemerkt hast, sehr sehr verletzend sein und nimmt keine Rücksicht auf Verluste. Und da interessiert dann überhaupt nicht, ob Du emotional mit ihm verbandelt bist oder nicht. Da fällt die Klappe sofort. Und was dann kommt, muss man verdauen können.
Wie Du weißt, wurde mir diese lieblose und überhaupt nicht wertschätzende bis kaltblütige und gefühllose Art und Weise nach 5 Jahren zu viel. Ich war zu dem Zeitpunkt so weit, dass schon mein Unterbewusstsein aus mir herausplatzte und ich laut zu mir sagte "Ich will das so nicht mehr. Ich will das nicht mehr!" Gott sei Dank habe ich es geschafft, mich von ihm emotional zu befreien.
Und in den weiteren 7 Jahren, die ich unter ihm gearbeitet habe, war ich dann noch viel härteren "Sperrfeuern" ausgesetzt, weil ich mich ihm ja nicht mehr hingab. Das hat mich natürlich im Umgang mit ihm trainiert. Aber das muss man auch aushalten können und das kann man auf Dauer nur, wenn man nicht mehr emotional drinhängt. Und natürlich hat er die Zügel im Laufe der Zeit immer fester angezogen, weil ich ihm Paroli geboten habe. Ich habe zwar seinen Respekt, aber Ella, für welch hohen Preis. Was musste ich dafür alles aushalten.
Es ist auf jeden Fall "harmloser", die freundliche Variante zu wählen, wenn man das von mir Beschriebene vermeiden möchte. Und dieser Mann, der so hart sein kann, lässt sich in der Regel immer davon "erweichen", wenn man ihn um Hilfe bittet. Da gibt es dann komischerweise so etwas wie "Welpenschutz". Hilfsbedürfnis gepaart mit Freundlichkeit und Aufrichtigkeit ziehen. In der Rolle kann er sich gut fühlen.
Und daher habe ich Dir dann die freundlichere Variante empfohlen. Und weil Du leider nicht mehr so lange abwarten willst.
Wohlwissend, dass er bei Eurer nächsten Konfrontation und die wird wohl leider auch kommen, weil es allein schon eine Herausforderung ist, seine Selbstherrlichkeit auf Dauer auszuhalten, einen Gang höher schalten wird.
Am liebsten wäre mir allerdings, Du wartest weiter.
LG Flausch