Versachlichung der Diskussion

Admin Wolfgang

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Hab jetzt keine Zeit richtig zum Lesen und Schreiben.

Danke KoC für Dein schön formuliertes Post, eine Wohltat für den Lesenden.

@Vendetta

Beziehungsdoktor=nonverbale Kommunikation
KoC=verbale Kommunkiation
Wo hast Du denn diese Vorstellung her Vendetta?
 
V

Vendetta

Gelöschter User
Ich habe mich fachlich falsch ausgedrückt.
Danke für ihren Hinweis Admina Felis.

Ich meine in diesem Bezug der Kommunikation die verbale Komponente als reines Gespräch, bei der die Mimik und Gestik im Informationsaustausch vorhanden ist.
Nonverbale Komponente habe ich dabei den reinen Austausch von Nachrichten als Kommunikationsmittel gemeint.

Die Differenzierung nach dem Deskriptiven Modell ist bei so einer Aufstückelung schwierig.
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Das hat jetzt nichts mit "Ködern & Warten" - nebenbei bemerkt eine weibliche Taktik - sondern damit, dass ich zuerst mal meine Gedanken sortieren muss.

Dieses Prinzip wirkt bei beiden Geschlechtern, weil es die Erwartungshaltung antreibt; das wirkt sogar bei Tieren.


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 08.12.2014 - 15:08:44
 
V

Vendetta

Gelöschter User
Hallo Herr Ittner,

mein Ausdruck in dem Kontext war falsch.
Meine Erläuertung finden Sie einen Post vorher.

Es ist sehr eindeutig, dass Ihre User sehr stark durch die Kommunkationsmittel von Internet, Smartphone und Mobiltelefon gesteuert werden.
Hier findet man zahlreiche Tipps wie man eine gute Antwort schreibt.

Jedoch vermisst man eine Unterstützung bei der direkten Konfrontation bzw. eine Vorbereitung auf solche.


Zuletzt modifiziert von Vendetta am 08.12.2014 - 15:15:27
 
V

Vendetta

Gelöschter User
Ich möchte aber nochmal auf meine Frage verweisen und wäre über eine Antwort sehr erfreut.
Den Hintergrund Ihres Anliegen würde ich gerne verstehen!
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Vendetta, wir sind hier doch alle per Du. :smile:

Ich bin der Wolfgang!

Jedoch vermisst man eine Unterstützung bei der direkten Konfrontation bzw. eine Vorbereitung auf solche.
Ja, sag einmal, liest Du denn nicht richtig in den Strängen? :)

Wie die Leute sich Mühe geben, den User auf die Konfrontation vorzubereiten. Und manchmal hat es sogar schon von der Toilette aus direkte Anweisungen gegeben, wie mit dem Date weiter zu erfahren ist.

Und wegen der anderen Sache: Les den Strang nochmals ausführlich, da steht alles drin, warum ich das Ding eröffnet hab. Ich mach hier nicht nocheinmal den Erklärbär.


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 08.12.2014 - 15:31:44
 
M

Mod Captn Welli

Gelöschter User
Auch von mir, Danke Koc, für den Beitrag.

Zu zwei Punkten möchte ich zunächst etwas sagen, da Du das Thema Alex angeschnitten hast. Auch wir waren "not amused" darüber, dass er verschiedene und sehr wichtige Details bei Euch nicht beschrieben hatte und haben es ihm ebenso gesagt, da es schlicht ein Gebot der Fairness ist, dass die Ratgebenden alle Informationen haben. Wenn alle, egal welcher Weg empfohlen wird, auf einem Informations-Level sind, kann man auch guten Gewissens Ratschläge geben.

Wir sind da absolut einer Meinung, auch, dass es egal ist in wie vielen Foren sich jemand anmeldet.

Zur Kommunikation an sich. Verbal im persönlichen Dialog, vs. SMS, WA oder Email. Ich wollte Trafo dazu schon antworten, der da meinte "wir wissen, dass wir nichts wissen" . Aber das ist eine Diskussion, die ich dann eher mit Trafo führen sollte, denn die Weltliteratur ist voll von Interpretationen, was der Autor damit sagen wollte. Alle die, die Interpretieren können es nie mit Gewissheit sagen, aber sich annähern.

So auch hier. Zunächst spricht nichts gegen das Analysieren von Nachrichten, Botschaften, auch wenn man es nie 100% wissen kann, kein Thema, doch es ist möglich. auch zwischen den Zeilen Dinge zu erkennen um daraus eine "Strategie" abzuleiten, wenn man weiß, wo der oder die EX steht., aber auch um zu "erahnen" ob es überhaupt noch eine Chance gibt, um den Ratsuchenden vielleicht schneller auf dem Weg des Loslassen zu unterstützen, als eine Hoffnung künstlich oben halten zu wollen. Darum geht es bei der Kommunikation auch, m.M. nicht nur um Organisatorisches.

Aber, das ist der springende Punkt, beide Foren empfehlen die KS. Wir nutzen ab und an das Instrument der Kommunikation auch nur dann, wenn wir das Gefühl haben, den Ratsuchenden nochmals zu unterstützen um dem EX die Grenze aufzuzeigen, dass auch er die Trennung akzeptiert, nicht dauerhaft nachbohrt und wir unsere "Ruhe" wollen. Auch das dient u.a. zur Stabilisierung .Nur Schweigen in der Zeit ist ebenso schwierig, wenn die Nachrichten der EXen eintrudeln.

Und in mir immer auch die Fragestellung, wie würden wir alle "menschlich" reagieren, wenn es all die Ratgeber und Foren nicht geben würde?

Die virtuelle Kommunikation ist m.M. ein wundervolles Instrument, nicht immer sofort reagieren zu müssen, sondern sich auch innere Sicherheit zu holen, die man dann hoffentlich in der 1:1 Kommunikation ebeno erlernt.

Das User einen aufgebauten Frame in der Realität nicht immer halten können, ist auch uns als Problem bekannt. Wenngleich es auch in unseren Empfehlungen enthalten ist, insbesondere die KS Zeit dafür zu nutzen um sich zu stabilisieren.


Zuletzt modifiziert von Mod Captn Welli am 08.12.2014 - 15:50:02
 
V

Vendetta

Gelöschter User
Die Stränge und deren Inhalt sind mir durchaus bekannt.
Aber KoC hat schon recht mit seiner Aussage, dass statt Nachrichten ebenfalls einen Anruf tätigen kann und sogar auch muss.

Ich habe deine Aussage bézüglich der Intention verstanden.
Doch sollte dein Fokus statt auf einem Forum, was dir Mitgliederzahlen und eventuell Kompetenzlastig nicht das Wasser reichen kann, eher auf den User als solches legen?
Warum vernachlässigst du und deine Moderatoren deine Gemeinde jetzt plötzlich nur weil ihr von jemand außenstehenden kritisiert wurdet?

Da stellt sich mir die Frage welche Beweggründe wirklich dahinter stecken.
Ähnlich dem eines Russlands, was nur schnell einen kleinen Gegner platt machen möchte?


Zuletzt modifiziert von Vendetta am 08.12.2014 - 16:04:00
 

Mod Welli

Moderator
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7.248
Vendetta, niemand vernachlässigt hier irgendwas, wie kommst Du auf so einen Schmarn?:lach:
Wir betätigen uns sogar noch zusätzlich in anderen Strängen wie diesem hier oder eben auch bei euch im Forum.:smile:
Wo siehst Du hier eine Vernachlässigung?
 
M

Mod Captn Welli

Gelöschter User
Eine Frage noch direkt an Dich Koc, die mir schon lange auf der Zunge liegt und das nur aus dem Wunsch des Wissen-Wollens, wie Du das siehst, nicht um zu provozieren.

Du sagst immer. Zuerst muss das Fass leer sein, sprich der User sich entlieben, um möglicherweise ein EX Back zu schaffen. Und ich denke auch, das ist ein wesentlicher Unterschiede zu dem Forum hier, wo es um die Gefühle des User geht, aber auch um Restgefühle beim EX.

Würde das bedeuten, dass Du, in Deiner Theorie, dem User beim loslassen hilfst, wir hingegen bei der Hoffnung?

Sicher kannst Du sagen, die Erfolgsquote ist gering, auch bei uns, doch wie gering ist sie, wenn ich mich komplett entliebt habe? Welchen Sinn macht dann noch ein EX Back, wenn ich keine Gefühle mehr habe.

Ist es nicht in der Natur des Menschen, solange man noch Gefühle hat, sich diesen zu stellen, auch darum zu kämpfen, daher auch um den EX zu kämpfen? Was letzendlich auch zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt? In mir immer das fade Gefühl, wenn ich schnell loslasse, schnell entliebe, dazu manchmal mit "Gewalt" hat es auch gerne was mit aufgeben zu tun.
 
B

Bingo

Gelöschter User
Mod Captn Welli schrieb:
Du sagst immer. Zuerst muss das Fass leer sein, sprich der User sich entlieben, um möglicherweise ein EX Back zu schaffen. Und ich denke auch, das ist ein wesentlicher Unterschiede zu dem Forum hier, wo es um die Gefühle des User geht, aber auch um Restgefühle beim EX.

Würde das bedeuten, dass Du, in Deiner Theorie, dem User beim loslassen hilfst, wir hingegen bei der Hoffnung?

Sicher kannst Du sagen, die Erfolgsquote ist gering, auch bei uns, doch wie gering ist sie, wenn ich mich komplett entliebt habe? Welchen Sinn macht dann noch ein EX Back, wenn ich keine Gefühle mehr habe?

Vorab mal eine Antwort von mir. Man wählt eine Partnerin immer nach gewissen Maßstäben aus. Charakterlich, wie optisch. Die Ex, auch wenn keine Gefühle mehr vorhanden sind, erfüllt diese Maßstäbe im Großen und Ganzen. Von daher macht ein Ex Back im entliebten Zustand schon Sinn. Zudem geht es ja nicht nur um Gefühle. Sind zum Beispiel Kinder im Spiel könnte man die Ex als bevorzugte pragmatische Wahl für eine Neuverliebung ansehen.

Das Koc Forum ist meiner Meinung nach in der Tat ein Loslass-Forum mit Ex-Back als Nebenschauplatz. Viele User wollen anschliessend ihre Ex nicht mehr zurück. Ein oft genannter Satz im Forum lautet: "Hoffnung ist das Seil auf dem die Narren tanzen"
 
M

Mod Captn Welli

Gelöschter User
Bingo schrieb:
"Hoffnung ist das Seil auf dem die Narren tanzen"

Nur kurz:

Und manchmal ist der Narr klüger als der Weise.

Wenngleich ich beide Varianten, die des Entliebens und die, auf Gefühlen aufbauend, als Möglichkeit sehe, wenn das Ziel ein EX Back ist und nicht nur ein Nebenkriegsschauplatz, als Goodie. Und daher wieder die Frage, warum die User hier sind, wie neulich in dem Post über die Erwartungshaltung und Bedürfnisse beschrieben. Aber der ging unter :)


Zuletzt modifiziert von Mod Captn Welli am 08.12.2014 - 17:19:02
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Bingo hat geschrieben:

"Hoffnung ist das Seil auf dem die Narren tanzen"
Ich hab verschiedentlich Erfahrungen mit Krebskranken gesammelt, auch mit solchen, deren Lebenserwartung nur noch Wochen bis Monate betrug.

Da spielt das mit der Hoffnung eine wichtige Rolle, es kann einmal so herum sein oder anders herum.

Ich kenne einen Fall aus meiner Nähe, aber nicht persönlich, da hatte einer eine infauste Prognose, also hoffnungslos. Der Mann war zwar erst total niedergeschmettert, aber, er hat es anscheinend genommen wie ein Mann; angefangen seine Sachen zu ordnen und seine Beerdigung zu organisieren usw.

Dabei vergaß er offensichtlich auch seinen Krebs immer mehr, bzw. hatte ihn so akzeptiert, dass er alles laufen ließ. Ab da ging es ihm unmerklich langsam besser, mehr und mehr. Im CT stellte man fest, dass seine Metastasen in Rückbildung begriffen waren... Es kann natürlich auch an was ganz anderem gelegen haben bei dieser Wendung, aber, seine Frau ist sich absolut sicher, dass es das war.

Man hat oft schon gesehen, dass ein widersinniges zwanghaftes Kämpfen und ein Verleugnen der Realität alles nur noch schlimmer macht, bei Schwerkranken.

Die andere Seite ist die: Wenn ein Krebskranker sich überhaupt keine Chance mehr ausrechnet, dass es nochmal aufwärts gehen könnte, wenn er keinerlei Hoffnung hat, bzw. ihm gesagt wird, dass es keine Chance mehr gibt, dann hat das in der Regel eine schwere Depression zur Folge, die die Abwehrkräfte unterminiert und den pathologischen Prozess weiter befördert. Die Leute klappen dann vom Selbstbewusstsein her zusammen und vom Lebenswillen, wo es gerade einer Ichstärke bedürfte, dass es vielleicht wieder aufwärts geht. Hoffnung ist hierbei der entscheidende Faktor.

Ähnlich, aber natürlich nur ähnlich, ist es mit diesen Liebesdingen:

Wenn jemand noch ein kleine Hoffnung hat, dass es ein Ex back geben könnte, dann hilft ihm das zuerst einmal sehr und verhindert möglicherweise den Sturz in ein tiefes Loch. Durch die Hoffnung motiviert, kann er versuchen, sich wieder auf Vordermann zu bringen und knappe 2 Monate Kontaktsperre kann er sich vorstellen gerade noch auszuhalten. Er weiß um seine Erfolgsaussichten, nämlich, dass sie eher niedrig sind; das steht hier überall zu lesen. Das ist die Intensivmedizien, im Trennungsschock.

Wenn ich ihm sage, dass er sich vorher erst entlieben muß, bis es wieder was werden könnte, empfindet er das als den Tod seiner Liebe, den er ja gerade verhindern will. Einen Tod, den er um seiner Liebe willen auf sich nehmen muss - um eben diese Liebe später wieder leben zu können.

Auf den Krebskranken bezogen hieße das: Verabschiede dich von Deinem Leben, nimm deinen Tod an, erst wenn du dein Leben nicht mehr willst, hast du es vielleicht noch viel länger als es jetzt möglich erscheint.

Obwohl es dieses Prinzip gibt, ist es nicht ratsam, es allgemeingültig auszulegen und anwenden zu wollen, weil es einen Widerspruch in sich trägt, den die meisten sofort verspüren - und dann verliert man eben diese User, weil sie sich mit dieser seltsamen Vorgabe nicht identifizieren können.

Und ein halbes Jahr KS auferlegen zu wollen, ist genauso unsinnig meiner Meinung nach, obwohl es von einer oberen Warte aus betrachtet schon Sinn machen würde.


Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 08.12.2014 - 20:08:34
 
B

Bella-Dina

Gelöschter User
Admin Wolfgang schrieb:
Und ein halbes Jahr KS auferlegen zu wollen, ist genauso unsinnig meiner Meinung nach, obwohl es von einer oberen Warte aus betrachtet schon Sinn machen würde.

Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 08.12.2014 - 20:08:34

Ich habe hier die Erfahrung gemacht, dass viele User sich an diese 7 Wochen ( wenn überhaupt) klammern, aber nicht 1 Tag mehr. Eher weniger.
Aber keiner dieser User hat in dieser Zeit reflektiert, was es überhaupt bedeutet bzw. worum es überhaupt geht.

0,5 Jahre KS wäre allenfalls die minimale Zeit überhaupt bei sich zu reflektieren und zu verstehen.
Selbst diese Zeit reicht nicht, um sich zu entlieben.
Manche hängen noch Jahre an einer verlorenen Liebe.
 
A

Admina Klari

Gelöschter User
Hallo KoC, hallo Bingo,

auch von mir noch einmal offiziell ein herzliches Willkommen in unserem Forum! Find ich gut, dass Ihr Euch hier der Diskussion "stellt" und die letzten posts von Euch fand ich vielleicht nicht inhaltlich in allem mit meiner Ansicht übereinstimmend, aber dennoch gut und argumentierend geschrieben.

Grundsätzlich sehe ich es ja auch so, jeder solle sich umschauen, wo er welche Hilfe und Anregungen findet und da bleiben, wo er das Gefühl hat, für sich weiterzukommen.

Dennoch haben wir ja nun die Betrachtung unserer unterschiedlichen Ansätze gestartet und die Diskussion finde ich spannend, so dass ich da gerne auch weiter mit einsteige.

Ich selbst habe mir nun angesichts der Diskussion die Frage gestellt, wieso schwappt zu uns in so nachhaltiger Weise der Eindruck rüber, dass dort mit Hilfesuchenden nicht so umgegangen wird, wie es angemessen wäre, wenn doch bei Euch die Persönlichkeitsentwicklung so eine bedeutsame Rolle spielt. Und daran schloss sich für mich die Frage an - habe ich auch bei uns das Gefühl, dass wir die "Selbstfindung" unbedingt mit im Auge haben - was genau versteht Ihr bei Euch eigentlich unter Persönlichkeitsentwicklung?

Eines ist sicherlich klar - das wurde ja auch schon herausgearbeitet - dass in unserem Forum sicherlich schon das Ex-Back im Vordergrund steht, bei Euch eben eher die "Persönlichkeitsentwicklung".

Und hier setzt bereits mein erster Gedanke ein - es schlagen in dem Forum Menschen auf, die gerade eine frische Trennung durchleben. Sie stehen neben sich, sind aufgewühlt und verzweifelt, aus der Situation heraus. Es ist ganz klar, dass sie (wieder) zu sich selbst finden müssen, aus dem Schmerz heraus. Und, da es zu einer Trennung kam, die von den Verlassenen nicht gewünscht war, deutet dies auch daraufhin, dass es zumindest in der letzten Zeit der Beziehung zu einer Schieflage kam, die eine Ursache gehabt haben muss.

Aber ich sehe da auch die Möglichkeit, dass es aufgrund bestimmter Beziehungsmechanismen - wenn man sie nicht kennt bzw. von ihnen falsche Vorstellungen hat - auch fast selbstläuferartig zu bestimmten Verhaltensaspekten kommen kann, in die man strudelartig hineingerissen wird, eben wenn man sie nicht kennt und so auch Menschen mit einem sehr guten Selbstwertgefühl und recht reifer Persönlichkeit vorrübergehend ausgeknockt werden können. Mir klingt die dann so in den Vordergrund gestellte Persönlichkeitsentwicklung für einige Fälle zu weitgreifend.

Die Menschen, die hier ankommen, müssen wieder mehr Selbstwertgefühl entwickeln, sollen sich selbst reflektieren, sich mit sich selbst beschäftigen - ganz klar. Aber diese Bezeichnung Persönlichkeitsentwicklung klingt so, als wäre die Persönlichkeit arg defizitär. Natürlich kann man immer an sich arbeiten, und bestimmte Aspekte an sich verbessern. Aber dieses grundsätzlich dem Hilfesuchenden gegenüber so sehr zu priorisieren, hm, da bin ich skeptisch. Weil man da schnell auch pathologisiert und einen Defizit-suchenden Blick einnimmt, wo nichts arg defizitär ist, es nur einer einfühlsamen Begleitung aus dem Schmerz zu sich selbst wieder hin benötigt und eine Aufklärung über destruktive Beziehungsmechanismen den Betroffenen sehr weiterbringt.

Aber dennoch - folgend einem Grundsatz: man kann immer an sich arbeiten und nun gerade diesen Anlass der Trennung dafür nutzen, zeigt er vielleicht wirklich auch eigene Defizite auf - habe ich mir angesehen, was genau die Persönlichkeitsentwicklung bei Euch enthält.

Mir schwebt bei dieser Begriffsnennung immer ein Ideal vor Augen, das auf ein gesundes Selbstwertgefühl abzielt, ein Mensch, der seine Stärken und Schwächen kennt, beides annimmt.
"Echt" sein kann, mit seinen ihm ganz eigenen Facetten keine Maske trägt und auch eine gute Sozialkompetenz aufweist, ebenso wie eine gute Beziehungskompetenz, mit sich selbst möglichst im Reinen ist und auch eine gesunde Beziehung auf verschiedenen Ebenen zu anderen Menschen pflegt, diese respektiert, wertschätzt. Aber auch ein gesundes Gefühl hat dafür, wenn andere Menschen ihm nicht gut tun und dann Grenzen ziehen kann.

Mit diesem Bild im Kopf habe ich mich in Eurem Forum umgesehen und geschaut, was Eure Persönlichkeitsentwicklung bedeutet.

Hm. Ich finde einiges gut. In der Anleitung zum Inner Game ist vieles, was sicherlich hilfreich und förderlich sein kann (Ängste überwinden, Erfahrungen sammeln, mit Bewusstsein/Präsenz leben etc.). Auch gibt es echt gute Texte, z.B. zum Thema Eifersucht etc.

Aber was ich weniger überzeugend finde, ist meinem Eindruck, dass über allem ein ganz bestimmtes Dogma bzw. Bild schwebt, wie man als Mann (als Frau?) zu sein hat (a la "Ich bin der Preis" ). Klar, ein gesundes Selbstwertgefühl ist wertvoll und wichtig. Aber ich finde da mehr so plakative Ansichten: verhalte Dich so bzw. so gegenüber Frauen, dies ist erfolgreich, jenes nicht, es wird ein ganz bestimmtes Bild gezeichnet, wie Mann/ Mensch sein soll (siehe die 15 Lehren des Pook). Da hätte ich dann das Gefühl, das sind dann in der Interaktion gar keine interessanten Persönlichkeiten mehr, sondern Personen, die einfach bestimmte Verhaltensweisen ausführen. Sicher ist an diesen "Lehren" etwas dran, aber insgesamt empfinde ich dies für das Label Persönlichkeitsentwicklung als zu einseitig und zu extrem.

Für mich würde eine gute Persönlichkeitsentwicklung mit der Frage starten: wer bin ich eigentlich und welche Facetten an mir lohnt es sich zu schleifen. Dabei ist es klug, eben auch ein gewisses Wissen im Hinblick auf Beziehungen im Kopf zu haben, wie es hier z.B. gelehrt wird.

Bei Euch habe ich das Gefühl, das Persönlichkeitsideal steht bereits fest und ist ziemlich uniform und heraus kommen dann gar keine spannenden, facettenreichen Persönlichkeiten, sondern Menschen, die versuchen,im Wesentlichen ganz bestimmte vorgezeichnete Masken zu tragen. Vielleicht ist hier noch die Praxisanleitung des Inner Games am ehesten die Individualität fördernd -da sind tolle Ansätze, keine Frage - aber es klingt auch recht "leistungsorientiert", getrieben und auf eine Weise "aktionistisch".
Hm - ich finde da eine Trauerphase, in der man einigermaßen in Ruhe zu sich selbst zurückfindet eher hilfreich.

Und so könnte auch dieses Gefühl zustande kommen, das wir hier haben, dass Menschen nicht da abgeholt werden, wo sie stehen, sondern dass man auch hier von Anfang an ein bestimmtes Verhalten erwartet/erreichen möchte.

So zumindest mein Eindruck. Ich diskutiere gerne hier weiter :)


Zuletzt modifiziert von Mod Klari am 08.12.2014 - 21:43:06
 

Admin Wolfgang

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57.178
Was willst Du uns mit diesem Post sagen Bella?

Dass man die KS auf ein Jahr ausdehnen sollte, oder auf zwei?

Oder, dass man so ein Ex back gleich sein lassen sollte, da würde ich Dir zustimmen.
 

Admin Wolfgang

Administrator
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Klari, mach mal bitte oben in Deinem langen Abschnitt ein, zwei Absätze. Du entwertest Deine tollen Texte etwas, weil sie ungünstig strukturiert sind. :)
 

Mod Banane

Moderator
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KoC schrieb:
Zum einen, weil ich SMS nicht für eine beziehungsgeeignete Art der Kommunikation halte ( ich habe noch keinen Weg gefunden, Stimme. Stimmung, Humor und/oder Ironie ) so effektiv in die 160 Zeichen einzubauen, wie ich es in einem Zwei-Minuten-Telefonat kann.
Dein und Wolfgangs Forum unterscheiden sich ja grundsätzlicher Natur, was die Herangehensweise betrifft. Dazu hat Klari ja schon einen tollen Post verfasst. Mich hat aber auch deine oben zitierte Kritik an dem isolierten Instrument "Schriftliche Botschaften" interessiert.

Das geschriebene Wort enthält zunächst weniger Botschaften als der Kontakt face to face. Das ist unbestritten, ganz einfach weil man zwei (drei) weitere Sinne zur Verfügung hat (Sehen, Hören und mit Abstufung Riechen). Der geschulte Beobachter wird der Körpersprache, der Gesichtsmimik und dem Klang der Stimme etc. noch einige Zusatzinformationen entnehmen können.

Genau dieses Informationsleck macht das geschriebene Wort aber auf der anderern Seite so unheimlich mächtig. Denn gut formulierte kurze Botschaften vermögen dem Empfänger trotz allem emotionale Botschaften zu vermitteln. Und grade weil der Empfänger keine zusätzlichen Interpretationsmöglichkeiten zur Hand hat, erhöht dies den Unsicherheitsfaktor, der für ein Neuverlieben zwingend erforderlich ist.

Darüber hinaus kann durch geschickte schriftliche Kommunikation das vorherrschende Machtungleichgewicht ein Stückweit nivelliert werden, so dass der Verlassene überhaupt erst in die Lage versetzt wird einen FtF Kontakt zu managen.

Was meinst du dazu Koc?

Banane
 

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