SunnyDream
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Hallo, schön dass ich hier sein darf.
Kurz fassen liegt mir leider nicht. Ich danke also schonmal fürs Lesen
Ich bin Sunny (36). Mein aktueller Ex, um den es hier geht, ist gleichalt.
Ich hatte mich letzten Herbst von einer über 7-jähringen Beziehung getrennt. Sie war schon viele Jahre eher durch aber ich hab irgendwie nicht aufgeben wollen. Als die Einsicht kam, war die
Trennung jedoch sehr befreiend.
Meinen aktuellen EX habe ich 3 Wochen nach der Trennung kennengelernt. Wir sprachen darüber was wir suchen und ich sagte ihm ehrlich, dass ich im Moment nichts festes wolle, weil ich frisch single sei…
…aber dass man nunmal nie weiß was das Herz will.
Er selbst hatte mal eine 2-jähringe Beziehung und sonst nur Kurzgeschichten in denen er meist getrennt wurde.
Man könnte nun meinen er war mein Rebound. Aber er war mehr als das.
Ich habe ihn in einer DatingApp gefunden. Joar und dort war ich bewusst um was Kurzfristiges zu finden, da ich nach der langen Durststrecke endlich mal wieder Sex wollte. Ich kann euch sagen, da muss man als Frau wirklich nicht lange suchen…
Aber zurück zum Objekt der Begierde.
Er war angenehm höflich und zurückhaltend. Freundlich, unterhaltsam und es gab viele Gemeinsamkeiten. Ich betone das, da die männliche Spezies in der Regel sehr schnell Dick-Pics schickt und sexuelle Vorlieben austauscht.
Jedenfalls machten wir an dem Wochenende, wo wir das erste mal schrieben auch ein Date für Samstags drauf aus. Und ich dachte mir „fuck, wie bekomme ich die Zeit bis dahin rum“
Montags war ich bei einem Freund. Plötzlich meinte er spontan, ich sollte doch zu Ihm kommen.
Da sein Wohnort zwischen meinem Freund (das klingt komisch aber ich habe viele männliche Freunde) und meinem Zuhause lag, sagte ich dann so „also ich bin nicht geschminkt, ich habe Knoblauch gegessen aber wenn Du die Hardcore-Variante des ersten Dates willst, dann musst Du mir nur sagen, wo Du wohnst.“
Er sagte dann „Bestes Date“, räumte fix die Bude auf und wir waren beide sehr nervös.
Die erste Begegnung war toll. Wir redeten allerdings nicht viel. Er brauchte nur etwa 5 Minuten um mich zu Küssen. Das war ein sehr kuscheliger Abend. Wir schauten auch einen Film, aber ich erinnre mich Null
Wir schliefen an dem Abend nicht miteinander. Aber das ließ auch nicht lange auf sich warten.
So zügig wie das anfing, ging es auch weiter.
Das ursprünglich geplante Samstags Date, endete Sonntags nachmittags in seiner Wohnung.
Er war abends noch mit Freunden verabredet und so verwirrt, dass er zwei verschiedene Schuhe anzog. Auf die Frage warum er so spät sei und ob er noch bei seiner Freundin gewesen wäre, antwortete er mit „ja“
Da war er dann, der ungefragte Beziehungsstatus. Nach nicht mal einer Woche.
Fürs zweite Wochenende fragte er, ob er nicht zu mir kommen soll. Ich fragte wie wichtig ihm das wäre und erklärte, dass mein Ex noch einige Sachen bei mir hätte und dass ich ihn gerne in mein Leben lassen würde und nicht in ein vergangenes mit meinem Ex. War ok für Ihn.
Wir sprachen auch grundsätzlich viel über Emotionen. Ich warnte vor, dass ich da manchmal etwas unsensibel bin und Empathie nicht zu meinen Stärken gehört, dass er also bitte was sagen soll, wenn was blöd bei ihm ankommt. Im Gegenzug dazu erklärte er mir, dass er auch schwierig im Empfinden wäre, weil er unter Depressionen leiden würde. Zudem hatte er viel Gewalt in seiner Kindheit erfahren.
Mir versetze das einen ziemlichen Dämpfer. Ich wusste nicht, ob ich dafür in meiner derzeitigen Situation stark genug wäre. Ich habe selbst eine PTBS (zum Glück seit über 10 Jahren verarbeitet) und weiß auch was Depressionen sind. Dann habe ich in der Familie noch Menschen die ähnliche Krankheitsbilder haben. Von Ritzen bis Suizidgedanken alles dabei. Die Therapie und Klinik-Ralley war in den letzten Jahren schon sehr krass bei uns.
Ich erzählte ihm davon aber zunächst nichts. Das letzte was ein Depressiver braucht ist jemand, der ihm sagt, dass er ganz genau weiß, wie er sich fühlt. Denn das weiß man nicht. Jede Depression ist anders.
Stattdessen fragte ich, ob er in der Lage ist sich mitzuteilen. Man muss nicht zwingend über alles reden aber wenn man es gegenüber dem Partner überspielt, ist das sehr kontraproduktiv.
In der Woche drauf war er morgens nicht gut drauf. Er setze sich auf die Bettkannte, mit dem Rücken zu mir und sagte leise: „zum Ritzen reichts halt noch nicht“ … nicht witzig. so gar nicht witzig. Da war dann der Moment wo ich einen Teil meiner Familie erzählte.
Nach drei Wochen, kurz vor Nikolaus, war er beim Frühstück total hibbelig. dann holte er ein Kuscheltier aus der Kammer „ich kann nicht warten“ schenkte es mir und sagte „hab dich lieb“. er wusste nicht ob er mich an Nikolaus sehen würde.
Ich erwiderte diese 3 Worte nicht an diesem morgen. Aber ich nahm ihn in den Arm.
Ansich war ich mega glücklich. Ich hab noch 2 Stunden lang um die Wette gestrahlt.
So war das. Ich hatte nichts festes gesucht und mir ging das stellenweise auch echt zu schnell, aber ich war unfassbar verliebt. Ich kannte das gar nicht von mir. Ich hätte am liebsten jede Minute mit ihm verbracht.
Gleichzeitig war ich aber unsicher, wenn ich nicht wusste, wann wir uns das nächste mal sehen.
Wo war eigentlich meine Souveränität? Aber gut, ich versuchte mich drauf ein zu lassen. Es fühlte sich gut an.
Auf einer kleinen Feier lernte ich seine Freunde kennen. (in der Woche, nach der Arbeit)
Ich war eher platt und still. Eine Freundin erzählte mir abends von seiner Mutter und dass er heute noch zusammenzucken würde, wenn jemand die Hand erhebt. Ich war ziemlich schockiert. Ok, ich wusste von der Gewalt zuhause aber dass er damit heute noch so sehr kämpft nicht.
Am nächsten morgen fragte ich ihn im Bett danach, ob das wirklich so sei. Er sagte ja. Ich nahm ihn in den Arm und sagte, dass ich gar nicht weiß ob ich ihm so viel Liebe geben kann, wie er braucht.
Er sagte, dass es ok ist, wenn er es zurück geben kann. Und ja, das konnte er! Ich fühlte mich sehr wohl und geborgen in seinen Armen. Ich fühlte mich geliebt und begehrt. Mir fehlte nichts. Ich war glücklich!
Das einzige, was mich nervte, war diese krasse Verliebtheit, ihn ständig zu vermissen und irgendwie anhänglich zu sein. Ich kannte das von mir nicht. Am folgendem Wochenende sahen wir uns nicht. Ich hatte Konzerte.
An dem Wochenende sah ich viele Freunde und ich wurde natürlich nach ihn gefragt. Man fragte mich ob es etwas ernstes wäre. Ich war ehrlich gesagt immernoch unsicher. Aber es fühlte sich ernst an.
Grundsätzlich war aber meine Einstellung während der ersten Wochen: „Genießen solange es dauert“
Nach 4 Wochen hatte er Geburtstag und ich überraschte ihn mit einem Lichter-Event in meiner Stadt. An dem Abend schief er auch das erste mal bei mir. Er tauschte dafür sogar seine Schicht, damit er am nächsten Tag nicht zu früh los musste.
Freitags fuhr ich mit dem Zug auf eine Weihnachtsfeier in die nächste Großstadt. Er war sehr besorgt, wie ich wieder nach Hause käme. Das war schon süß. Wir sahen uns noch an dem Wochenende und dann fuhr er für eine Woche seine Eltern besuchen.
Eine Woche in der wir uns nicht sahen, aber jeden Tag Kontakt hatten. Er fragte mich ob ich ihn auf ein Konzert im Juni begleiten würde. Im Juni! Ich war froh, dass wir Silvester geplant hatten!
So langsam wuchs ein Gefühl von Sicherheit in mir. Dann lud er mich heilig Abend mit zu seinem Bruder ein.
Ich meine, das ist Weihnachten. Ein Familienfest. Da nimmt man Mädels in der Regel nur mit, wenn man sie länger behalten möchte, oder? Der Abend war schön. Im Anschluss waren wir noch im Pub Karaoke und ich sah ihn zum ersten mal live singen. Ich hatte etwas viel getrunken aber der Abend war toll. Am nächsten morgen sah ich aus wie ein Zombie, weil ich bin dahin nichts weiter als eine Zahnbürste in seiner Wohnung hatte.
(er hatte wohlgemerkt beim ersten Besuch bei mir 2x Wechselunterwäsche, und ausreichend Kondome und Medikamente in meiner Wohnung platziert, sowie das WLAN-Passwort erfragt, was ich bei Ihm nie hatte)
Jedenfalls sah ich aus wie ein Zombie und fragte ob er mir etwas Platz im Regal machen würde, damit ich so ein paar Sachen im Bad unterbringen könnte. Dieser Platz war abends freigeräumt.
Ihr seht, von 0 auf 100. Ich konnte keine Distanzierung entdecken.
Am 2. Weihnachtsfeiertag waren wir bei meiner Familie eingeladen. Am morgen war er plötzlich komisch. Sagte er müsste seine Bude machen und zum Sport. Ich fragte dann ob er nicht mit käme. Er sagte, dass wenn es ok wäre, dann nicht. Ich war traurig aber es war ok für mich. Ich dachte mir, dass es ihm vielleicht zu viel ist.
Der Abschied an diesem morgen war kühl. Er meldete sich auch den ganzen Tag nicht.
Am Tag drauf kam dann ein „Hey ich muss heut Abend mit dir reden“ und „du hast deine Ohrringe noch bei mir“
Ganz schlechte Kombination. Das hieß nichts Gutes. Er meinte er wäre um 9 zuhause oder wann sonst ich das nächste mal in der Stadt wäre. Ich arbeitete zwar in seiner Stadt aber ich war erkältet. Ich war nicht arbeiten und ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung wäre und bat ihn zu mir zu kommen.
Das wollte er dann auch machen. Plötzlich brach er dann aber doch mit der Sprache raus. Er bräuchte Abstand und er könnte nicht mehr. Ich gab ihm Recht, da ich das super nachvollziehen konnte. Das alles hatte auch ein krasses Tempo und war sehr intensiv. Ich fragte ob er es mir erklärt. Damit meinte ich eigentlich abends.
Aber auch das kam per Whatsapp. Ich würde ihm alles geben was ich an Liebe und Zuneigung zu geben hätte. Mehr als das. Aber er könnte es nicht zurück geben. Es wäre nicht fair, er fühlt sich nicht gut dabei und er würde es schon seit 2 Wochen merken und hatte gehofft, dass es sich legt.
Da war ich sprachlos.
Er merkt das seit 2 Wochen?
Genau die 2 Wochen in denen ich mir sicher wurde?
Die 2 Wochen in denen er mich für ein Konzert im Juni fragt und heilig Abend mit zur Familie nimmt?
Ich hatte für alles Verständnis. Aber diese "2 Wochen" hatten mich verletzt.
Hatte ich ihn nicht gebeten, sich mir mitzuteilen? Ja, ich wusste, dass es ihm bei seinen Eltern nicht gut ging, weil er nicht gerne verreist und weil er seine fixen Abläufe braucht. Das hatte ich mitbekommen und auf dem Schirm, dass sich da im neuen Jahr etwas ändern muss. Auch dass er wieder zum Sport geht. Der ist wichtig für ihn.
Aber ich hatte null damit gerechnet, dass er Schluss machen würde. Null!
Ich antwortete erstmal gar nicht.
Vier Stunden später fragte er, ob er denn noch kommen solle.
So, und da wären wir bei Fehler Nummer 1:
Ich lud einen ziemlich langen Wortstau bei Ihm ab, indem ich die 6 Wochen reflektierte. Ich zeigte zwar Verständnis, warf ihm aber auch indirekt vor, dass er das Tempo vorgelegt hatte und halb so viel mehr als genug gewesen wäre.
Ich beendete den Wortstau damit, dass er gerne kommen darf, wenn er reden möchte, dass ich meine Ohrringe aber nicht sofort zurück brauche. Bei diesem einen Satz hätte ich es vielleicht belassen sollen.
Er kam nicht. Er sagte auch nicht ab.
Am folgendem Tag schrieb ich ihm nicht. Samstags fragte ich, wie es ihm geht und es ging im besser.
Ich fragte ihn ob es ok wäre, wenn ich noch etwas Wortstau los würde.
Es ging darum, dass wir uns gegenseitig zu sehr gepuscht haben. Er hat das Tempo zwar vorgelegt, aber ich hab auch versucht mich drauf einzulassen. Und niemand hat die Bremse gezogen. Aber es ist nun, wie es ist.
Das war kein, „ich will dich zurück“-Gejammer oder so. Aber die Antwort war, dass er alleine bleiben möchte. Er entschuldigte sich und bedankte sich für die schöne Zeit. Ich erwiderte dies.
Am nächsten Tag entschuldigte ich mich für den Wortstau. Sagte, dass ich es verstehen wollte, aber nun akzeptieren muss und dass es nunmal ist, wie es ist. Ich fragte noch ob wir uns am nächsten Tag sehen, um unsere Sachen auszutauschen. Damit war das dann ausgemacht.
Silvester, bevor ich zur Party von Freunden bin, wo wir zusammen hin sollten, war dann also Übergabe.
Weil ich fürchtete emotional zu werden, wenn ich ihn sehe, ließ ich vorher noch eine Sprachnachricht los.
Ich bedankte mich für die Zeit und sagte, dass ich alles bekommen habe, was ich wollte. Denn ich hatte zu Anfangs nichts Festes gesucht. Ok, es war intensiver als geplant und darum war ich auch erstmal ziemlich durch und ein wenig neben der Spur aber es sei alles gut so, wie es ist. Ich bedankte mich noch dafür, dass ich endlich nicht mehr untervögelt wäre und für die schöne Zeit, die wir hatten. Eine Zeit in der es mir sehr gut ging.
Die Voice war gut. Denn das Treffen zum Tauschen war sehr entspannt. Er entschuldigte sich nochmal und ich nahm ihn in den Arm. Kurz kam noch das Thema 10kg Challenge auf, die wir uns für neue Jahr vorgenommen hatten und er wollte mich auf dem Laufendem halten. Als ich schon die Treppe runter ging, sagte ich noch, dass ich das nicht erwarten würde…
So ging ich dann also als Single ins neue Jahr.
In der ersten Januarwoche schrieben wir uns hin und wieder. Mal er, mal ich. Es war sehr entspannt aber nicht viel.
Seine Schwägerin addete mich bei Facebook. Oh, die wusste wohl noch nichts. Ich gab ihr einen kurzen Abriss und sie wirkte sehr überrascht und glaubte an Überforderung bei ihm.
Sie sagte, dass sie mal versucht das heraus zu finden. Das war ihr Angebot. Ich meinte zwar, dass das interessant wäre, aber dass wenn nicht, sollen sie einfach gut auf ihn aufpassen.
Ich wollte sie nicht einspannen oder verzweifelt wirken.
Freitags schickte ich meinem EX einen Kinotrailer und fragte ob er sich grundsätzlich vorstellen kann irgendwann mal wieder mit mir ins Kino zu gehen. Kein Date, Kein Sex, Keine Freunde, Keine Familie, Nur wir und dass er sich Zeit lassen soll mit der Antwort. (ich befürchtete eine Abfuhr) aber die Antwort ließ nicht lange auf sich warten „ja, kann ich“
Ich antwortete erst Samstags mittags mit "das ist schön"
Plötzlich schaltete er seine blauen Haken wieder an, die er nach der Trennung deaktivierte. Wollte wohl wissen wann ich seine Nachricht gelesen hatte
Sonntags schrieb er mich an und war mega redseelig. Ich hatte das Gefühl, dass er sich wieder öffnet. Das war gut.
Dadurch wusste ich aber auch, dass er Sonntags nicht bei seiner Schwägerin war.
Mit der schrieb ich montags und sie sagte, dass das erklärte, warum er die Trennung verheimlicht. Ok, nun war ich ein wenig schockiert. Verheimlicht? Wurde von denen explizit nach mir gefragt? Ja, man fragte wie Silvester gewesen wäre und er hat sie im Glauben gelassen, dass Silvester mit mir und meinen Freunden gut gewesen wäre.
Er war Silvester aber gar nicht mit mir zusammen. Sie bezeichnete es als gutes Zeichen…
Kommen wir zu Fehler Nummer 2:
Mein Standpunkt war: Er braucht Abstand. Wir sehen uns im Moment nicht. Ist in Zukunft aber nicht ausgeschlossen.
Wir kommunizieren entspannt. Er kränkelte und es ging ihm nicht gut. Was machte ich also?
Ja, genau. Ich warf ihm Abends eine Tafel Schokolade in den Briefkasten. Ich schrieb noch drauf „Für die Seele“
Hintergrund: Beim Thema Depressionen fragte ich ihn was ihm hilft: Ablenkung, Sport und Schokolade. Und da ich wusste, dass er noch immer nicht zum Sport ging, hielt ich das für eine gute Idee. Was es nicht... Fand er creepy...
Er bedankte sich zwar auch und blieb höflich aber danach brach der Kontakt ab.
Ich respektierte das. 2 Wochen lang schrieb er mir nicht. Schaute sich aber jeden einzelnen Whatsapp-Status von mir an.
Und nicht abends einmal alle durch. Nein, ich poste so etwa 5x am Tag (das war vorher auch nicht weniger) und jeder einzelne wurde zeitnah angeschaut. Morgens, mittags, abends…
Mir ging es gut in diesen 2 Wochen. Ich kümmerte mich um mich. Reaktivierte 2 alte Hobbys, ließ ihn nachtürlich über meinen Status davon wissen, war in der Arbeit Leistungsfähig.
Ich war entspannt. Er meldete sich zwar nicht, interessierte sich aber offensichtlich noch für mich.
In diesen 2 Wochen habe ich auch viel reflektiert.
Dann hatte hatte ich Geburtstag. Ich hatte gehofft, dass er mir gratuliert. Ich wollte ihm noch was sagen. Aber ich wollte das Gespräch nicht von mir selbst aus suchen. Ich wusste inzwischen, dass ich für diese Beziehung selbst noch nicht bereit war. Ich war zu kurz single. Ich war zwar entliebt, aber ich hatte mein Leben noch nicht zurück. Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich ihm dieses Tempo vorgeworfen habe, aber ich hab mich ja genauso drauf gestürzt.
Aber wie gesagt, ich wollte, dass er zuerst schreibt.
Es war also mein Geburtstag. Foto mit Familie und Torte, Foto mit Sektgläsern usw. Er sah sich jeden einzelnen Status an.
Aber er gratulierte mir nicht. Sonntags meldete er sich auch nicht.
Und dann war Montag. Fehler Nummer 3:
Ich habs nicht mehr ausgehalten und schrieb ihm meine Gedanken. Seine Aussagen waren so ziemlich, ob er mir mit dem Schlussmachen zuvor gekommen sei, dass doch jetzt alles besser wäre und irgendwie kam so gar nicht rüber, was ich sagen wollte.
Dann sagte ich ihm noch, dass es mich verletzt, dass er sich jeden Tag meinen Status ansieht, dass ihn ihn nicht blockieren möchte aber erstmal aus der Sichtbarkeit entferne.
Tja, auch das falsche Medium. Schreiben ist eh immer Kacke, wenn man Missverständnisse vermeiden will.
Ich schickte abends noch eine ruhige Voice dazu und wollte es dann auch auf sich beruhen lassen. Ruhe war jetzt wichtig!
So, und zu guter letzt gabs dann noch freudsche Fehlleistungen, mit denen ich dann noch so richtig verkackt habe.
Kennt ihr Whatsapp-Web? Sehr nettes Tool. Es spiegelt den ganzen Chat auf den Rechner. Anders als am Handy, wo man entweder in der Kontaktliste ist oder im Chatfenster, hat man dort aber beides gleichzeitig offen.
Und so hab ich dienstags in Erinnerungen gestöbert. Ja, ich weiß dass auch das nicht gut ist, aber ich lese oft alte Chatverläufe um zu reflektieren… und hab dann versehentlich eine Nachricht, die an die Kollegin sollte, an ihn geschickt. Ich sah sie in der Kontaktliste ganz oben, hatte aber nicht darauf geachtet, dass er aktiv war. Ich hab mich sehr geärgert. Er hat nicht reagiert.
Das war gut so.
Donnerstags ist mir der ganze Scheiß dann allerdings nochmal passiert. Ich hab so geflucht. Ich wollte in den Tisch beißen. Das konnte er nicht mehr als Versehen verstehen. Hat er auch nicht. Abends wurde ich blockiert.
Und ich möchte wetten, dass er auch meine Nummer gelöscht hat.
Das ist nun auch wieder 2,5 Wochen her. Ich bin noch immer blockiert. Ich hätte zwar unzählig andere Wege um mit Ihm zu kommunizieren, aber ich weiß ganz genau, dass ich das nicht sollte und tue das auch nicht.
Problem ist nur, dass bei ihm nicht ankommen kann, dass ich den Abstand respektiere, sondern dass er jetzt Ruhe hat, weil er mich blockiert hat. Und ich kann ihn so verstehen.
Ich bin auch letzte Woche nicht auf ein Konzert gegangen, weil ich wusste, dass Freunde von Ihm da sind. Ich war Ende Dezember schon wegen der Trennung nicht hin. Und ich frage mich ob ich mir die Band wohl im Juni mal ansehen kann…
Ich hatte mal überlegt ihm ein Mixtape zu machen, was für unsere Beziehung steht und in dem ich so ein paar Sachen verarbeite.
Halt wie ein Abschiedsbrief. Nur musikalisch. Musik war unser Ding. Wenn wir uns nicht gesehen haben, haben wir uns auch immer Youtube-Links hin und her geschickt.
Seine Profilbilder vor und nach der Trennung lassen auch echt guten Interpretationsspielraum. Kurz vor der Trennung war der Album-Titel "A dramatic turn of Events" und nach ein paar Wochen später war eines der Songtitel "A tale that wasnt right"
Er kann nicht gut kommunizieren und ich glaube, dass er das tatsächlich über die Musik tut.
Auch hatte ich überlegt ihn darüber in Kenntnis zu setzen, wenn ich die 10kg-Challenge geschafft habe und unser letztes „uns“ abgeschlossen ist.
Aber inzwischen ist mir klar, dass jede, wirklich jede Kontaktaufnahme kontraproduktiv ist und dass ich es nur schlimmer machen kann. Er fühlt sich vermutlich gestalked von mir. Das tut mir so leid, aber ich kann ihm dieses Gefühl nicht nehmen.
Es tut mir besonders weh, weil er mit diversen Ängsten und Zwängen zu kämpfen hat und ich das nun auslöse. Alternativ bin ich ihm einfach nur auf den Sack gegangen und ich interpretiere zu viel in die Krankheit. Da würde mich eure Meinung interessieren.
Aber was will ich eigentlich? Will ich ihn zurück? Nein, das will ich schon länger nicht mehr. Denn mir ist klar, dass solange er sich nicht mitteilen kann, und mir Sonnenschein gibt, wenn ihn ihm ganz dunkel ist, dann werde ich ewig Verlustängte haben, dass die Karre von heute auf morgen wieder gegen die Wand fährt.
Was will ich also? Frieden. Am liebsten so ein MIB Blitzdings, was uns an den Sonntag vor der Schokolade zurück bringt. Da war alles so entspannt zwischen uns.
Er ist ein wundervoller Mensch, der mich sehr berührt hat, ich würde ihn gerne besser kennenlernen. Ich kann auch eine neue Beziehung nicht ausschließen. Aber die müsste diesmal definitiv langsamer angegangen werden. In die alte will ich wirklich nicht zurück.
Ich wäre ihm aber auch gerne ein Freund. Ja, Freundschaften zwischen Exen sind keine gute Idee? Ihr habt ja keine Ahnung mit wievielen Exen ich befreundet bin. Ich bin da vielleicht auch verwöhnt. Sowas geht halt nicht immer.
Das muss ich respektieren. Aber das Gefühl zu haben, dass er mich nicht furchtbar nervig findet, das wäre toll.
Und warum brauche ich das eigentlich? Normalerweise ist es mir scheiß egal was andere von mir denken. Aber halt nicht bei Menschen, die mir etwas bedeuten. Und da sind wir am Schlüssel. Er muss mir egal werden.
Das wird vermutlich nie passieren. Ich hab versucht sauer zu sein. Klappt nicht. Ich hab gedatet, klappt nicht.
Warum musste er mir auch so den Kopf verdrehen, wenn er selbst nicht drauf klar kommt. Ich könnte heulen.
Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so krass für jemanden empfunden habe.
Ich frage mich halt auch, warum es inzwischen schon länger weh tut als es überhaupt gedauert hat.
Das waren 6 Wochen. Warum empfinde ich das so heftig?
Eine Freundin hat dazu eine Pflastertheorie. Ich bin mit einigen Wunden aus der letzten Beziehung raus und er war ein Pflaster, dass diese Wunden abgedeckt hat. Das Pflaster so krass ab zu ziehen, hat aber alles wieder aufgerissen.
Doch für mich war er kein Pflaster! Er war ein rosa wattierter Verband. Nichts konnte mich erschüttern. Es war alles vergessen, wenn ich bei ihm war.
Und da wären wir bei ungesunden Beziehungen und Abhängigkeitsverhältnissen und so weiter.
Wie gesagt, ist mir inzwischen ja auch klar, dass ich noch nicht so weit war. Ich muss erst wieder auf mich selbst klar kommen.
Aber "the damage is done". Der Schmerz ist da. Und er fehlt mir so sehr.
Ich hätte wirklich gerne eine Aussicht auf Kontakt.
Hab überlegt ob ich ihn nach Karneval anplinge und nach einem Rezept frage was er für mich gekocht hat. (dann waren 6 Wochen KS)
Hat das noch eine Chance? Gestritten haben wir nie.
In meinem Kopf sind viele Gedanken und Ideen. Aber ich hab inzwischen so viel verbockt, dass ich auch echt verunsichert bin.
Hallo Souveränität, wo steckst Du?
Ich danke euch fürs lesen. Das war viel.
LG
Sunny
Kurz fassen liegt mir leider nicht. Ich danke also schonmal fürs Lesen
Ich bin Sunny (36). Mein aktueller Ex, um den es hier geht, ist gleichalt.
Ich hatte mich letzten Herbst von einer über 7-jähringen Beziehung getrennt. Sie war schon viele Jahre eher durch aber ich hab irgendwie nicht aufgeben wollen. Als die Einsicht kam, war die
Trennung jedoch sehr befreiend.
Meinen aktuellen EX habe ich 3 Wochen nach der Trennung kennengelernt. Wir sprachen darüber was wir suchen und ich sagte ihm ehrlich, dass ich im Moment nichts festes wolle, weil ich frisch single sei…
…aber dass man nunmal nie weiß was das Herz will.
Er selbst hatte mal eine 2-jähringe Beziehung und sonst nur Kurzgeschichten in denen er meist getrennt wurde.
Man könnte nun meinen er war mein Rebound. Aber er war mehr als das.
Ich habe ihn in einer DatingApp gefunden. Joar und dort war ich bewusst um was Kurzfristiges zu finden, da ich nach der langen Durststrecke endlich mal wieder Sex wollte. Ich kann euch sagen, da muss man als Frau wirklich nicht lange suchen…
Aber zurück zum Objekt der Begierde.
Er war angenehm höflich und zurückhaltend. Freundlich, unterhaltsam und es gab viele Gemeinsamkeiten. Ich betone das, da die männliche Spezies in der Regel sehr schnell Dick-Pics schickt und sexuelle Vorlieben austauscht.
Jedenfalls machten wir an dem Wochenende, wo wir das erste mal schrieben auch ein Date für Samstags drauf aus. Und ich dachte mir „fuck, wie bekomme ich die Zeit bis dahin rum“
Montags war ich bei einem Freund. Plötzlich meinte er spontan, ich sollte doch zu Ihm kommen.
Da sein Wohnort zwischen meinem Freund (das klingt komisch aber ich habe viele männliche Freunde) und meinem Zuhause lag, sagte ich dann so „also ich bin nicht geschminkt, ich habe Knoblauch gegessen aber wenn Du die Hardcore-Variante des ersten Dates willst, dann musst Du mir nur sagen, wo Du wohnst.“
Er sagte dann „Bestes Date“, räumte fix die Bude auf und wir waren beide sehr nervös.
Die erste Begegnung war toll. Wir redeten allerdings nicht viel. Er brauchte nur etwa 5 Minuten um mich zu Küssen. Das war ein sehr kuscheliger Abend. Wir schauten auch einen Film, aber ich erinnre mich Null
Wir schliefen an dem Abend nicht miteinander. Aber das ließ auch nicht lange auf sich warten.
So zügig wie das anfing, ging es auch weiter.
Das ursprünglich geplante Samstags Date, endete Sonntags nachmittags in seiner Wohnung.
Er war abends noch mit Freunden verabredet und so verwirrt, dass er zwei verschiedene Schuhe anzog. Auf die Frage warum er so spät sei und ob er noch bei seiner Freundin gewesen wäre, antwortete er mit „ja“
Da war er dann, der ungefragte Beziehungsstatus. Nach nicht mal einer Woche.
Fürs zweite Wochenende fragte er, ob er nicht zu mir kommen soll. Ich fragte wie wichtig ihm das wäre und erklärte, dass mein Ex noch einige Sachen bei mir hätte und dass ich ihn gerne in mein Leben lassen würde und nicht in ein vergangenes mit meinem Ex. War ok für Ihn.
Wir sprachen auch grundsätzlich viel über Emotionen. Ich warnte vor, dass ich da manchmal etwas unsensibel bin und Empathie nicht zu meinen Stärken gehört, dass er also bitte was sagen soll, wenn was blöd bei ihm ankommt. Im Gegenzug dazu erklärte er mir, dass er auch schwierig im Empfinden wäre, weil er unter Depressionen leiden würde. Zudem hatte er viel Gewalt in seiner Kindheit erfahren.
Mir versetze das einen ziemlichen Dämpfer. Ich wusste nicht, ob ich dafür in meiner derzeitigen Situation stark genug wäre. Ich habe selbst eine PTBS (zum Glück seit über 10 Jahren verarbeitet) und weiß auch was Depressionen sind. Dann habe ich in der Familie noch Menschen die ähnliche Krankheitsbilder haben. Von Ritzen bis Suizidgedanken alles dabei. Die Therapie und Klinik-Ralley war in den letzten Jahren schon sehr krass bei uns.
Ich erzählte ihm davon aber zunächst nichts. Das letzte was ein Depressiver braucht ist jemand, der ihm sagt, dass er ganz genau weiß, wie er sich fühlt. Denn das weiß man nicht. Jede Depression ist anders.
Stattdessen fragte ich, ob er in der Lage ist sich mitzuteilen. Man muss nicht zwingend über alles reden aber wenn man es gegenüber dem Partner überspielt, ist das sehr kontraproduktiv.
In der Woche drauf war er morgens nicht gut drauf. Er setze sich auf die Bettkannte, mit dem Rücken zu mir und sagte leise: „zum Ritzen reichts halt noch nicht“ … nicht witzig. so gar nicht witzig. Da war dann der Moment wo ich einen Teil meiner Familie erzählte.
Nach drei Wochen, kurz vor Nikolaus, war er beim Frühstück total hibbelig. dann holte er ein Kuscheltier aus der Kammer „ich kann nicht warten“ schenkte es mir und sagte „hab dich lieb“. er wusste nicht ob er mich an Nikolaus sehen würde.
Ich erwiderte diese 3 Worte nicht an diesem morgen. Aber ich nahm ihn in den Arm.
Ansich war ich mega glücklich. Ich hab noch 2 Stunden lang um die Wette gestrahlt.
So war das. Ich hatte nichts festes gesucht und mir ging das stellenweise auch echt zu schnell, aber ich war unfassbar verliebt. Ich kannte das gar nicht von mir. Ich hätte am liebsten jede Minute mit ihm verbracht.
Gleichzeitig war ich aber unsicher, wenn ich nicht wusste, wann wir uns das nächste mal sehen.
Wo war eigentlich meine Souveränität? Aber gut, ich versuchte mich drauf ein zu lassen. Es fühlte sich gut an.
Auf einer kleinen Feier lernte ich seine Freunde kennen. (in der Woche, nach der Arbeit)
Ich war eher platt und still. Eine Freundin erzählte mir abends von seiner Mutter und dass er heute noch zusammenzucken würde, wenn jemand die Hand erhebt. Ich war ziemlich schockiert. Ok, ich wusste von der Gewalt zuhause aber dass er damit heute noch so sehr kämpft nicht.
Am nächsten morgen fragte ich ihn im Bett danach, ob das wirklich so sei. Er sagte ja. Ich nahm ihn in den Arm und sagte, dass ich gar nicht weiß ob ich ihm so viel Liebe geben kann, wie er braucht.
Er sagte, dass es ok ist, wenn er es zurück geben kann. Und ja, das konnte er! Ich fühlte mich sehr wohl und geborgen in seinen Armen. Ich fühlte mich geliebt und begehrt. Mir fehlte nichts. Ich war glücklich!
Das einzige, was mich nervte, war diese krasse Verliebtheit, ihn ständig zu vermissen und irgendwie anhänglich zu sein. Ich kannte das von mir nicht. Am folgendem Wochenende sahen wir uns nicht. Ich hatte Konzerte.
An dem Wochenende sah ich viele Freunde und ich wurde natürlich nach ihn gefragt. Man fragte mich ob es etwas ernstes wäre. Ich war ehrlich gesagt immernoch unsicher. Aber es fühlte sich ernst an.
Grundsätzlich war aber meine Einstellung während der ersten Wochen: „Genießen solange es dauert“
Nach 4 Wochen hatte er Geburtstag und ich überraschte ihn mit einem Lichter-Event in meiner Stadt. An dem Abend schief er auch das erste mal bei mir. Er tauschte dafür sogar seine Schicht, damit er am nächsten Tag nicht zu früh los musste.
Freitags fuhr ich mit dem Zug auf eine Weihnachtsfeier in die nächste Großstadt. Er war sehr besorgt, wie ich wieder nach Hause käme. Das war schon süß. Wir sahen uns noch an dem Wochenende und dann fuhr er für eine Woche seine Eltern besuchen.
Eine Woche in der wir uns nicht sahen, aber jeden Tag Kontakt hatten. Er fragte mich ob ich ihn auf ein Konzert im Juni begleiten würde. Im Juni! Ich war froh, dass wir Silvester geplant hatten!
So langsam wuchs ein Gefühl von Sicherheit in mir. Dann lud er mich heilig Abend mit zu seinem Bruder ein.
Ich meine, das ist Weihnachten. Ein Familienfest. Da nimmt man Mädels in der Regel nur mit, wenn man sie länger behalten möchte, oder? Der Abend war schön. Im Anschluss waren wir noch im Pub Karaoke und ich sah ihn zum ersten mal live singen. Ich hatte etwas viel getrunken aber der Abend war toll. Am nächsten morgen sah ich aus wie ein Zombie, weil ich bin dahin nichts weiter als eine Zahnbürste in seiner Wohnung hatte.
(er hatte wohlgemerkt beim ersten Besuch bei mir 2x Wechselunterwäsche, und ausreichend Kondome und Medikamente in meiner Wohnung platziert, sowie das WLAN-Passwort erfragt, was ich bei Ihm nie hatte)
Jedenfalls sah ich aus wie ein Zombie und fragte ob er mir etwas Platz im Regal machen würde, damit ich so ein paar Sachen im Bad unterbringen könnte. Dieser Platz war abends freigeräumt.
Ihr seht, von 0 auf 100. Ich konnte keine Distanzierung entdecken.
Am 2. Weihnachtsfeiertag waren wir bei meiner Familie eingeladen. Am morgen war er plötzlich komisch. Sagte er müsste seine Bude machen und zum Sport. Ich fragte dann ob er nicht mit käme. Er sagte, dass wenn es ok wäre, dann nicht. Ich war traurig aber es war ok für mich. Ich dachte mir, dass es ihm vielleicht zu viel ist.
Der Abschied an diesem morgen war kühl. Er meldete sich auch den ganzen Tag nicht.
Am Tag drauf kam dann ein „Hey ich muss heut Abend mit dir reden“ und „du hast deine Ohrringe noch bei mir“
Ganz schlechte Kombination. Das hieß nichts Gutes. Er meinte er wäre um 9 zuhause oder wann sonst ich das nächste mal in der Stadt wäre. Ich arbeitete zwar in seiner Stadt aber ich war erkältet. Ich war nicht arbeiten und ich hatte das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung wäre und bat ihn zu mir zu kommen.
Das wollte er dann auch machen. Plötzlich brach er dann aber doch mit der Sprache raus. Er bräuchte Abstand und er könnte nicht mehr. Ich gab ihm Recht, da ich das super nachvollziehen konnte. Das alles hatte auch ein krasses Tempo und war sehr intensiv. Ich fragte ob er es mir erklärt. Damit meinte ich eigentlich abends.
Aber auch das kam per Whatsapp. Ich würde ihm alles geben was ich an Liebe und Zuneigung zu geben hätte. Mehr als das. Aber er könnte es nicht zurück geben. Es wäre nicht fair, er fühlt sich nicht gut dabei und er würde es schon seit 2 Wochen merken und hatte gehofft, dass es sich legt.
Da war ich sprachlos.
Er merkt das seit 2 Wochen?
Genau die 2 Wochen in denen ich mir sicher wurde?
Die 2 Wochen in denen er mich für ein Konzert im Juni fragt und heilig Abend mit zur Familie nimmt?
Ich hatte für alles Verständnis. Aber diese "2 Wochen" hatten mich verletzt.
Hatte ich ihn nicht gebeten, sich mir mitzuteilen? Ja, ich wusste, dass es ihm bei seinen Eltern nicht gut ging, weil er nicht gerne verreist und weil er seine fixen Abläufe braucht. Das hatte ich mitbekommen und auf dem Schirm, dass sich da im neuen Jahr etwas ändern muss. Auch dass er wieder zum Sport geht. Der ist wichtig für ihn.
Aber ich hatte null damit gerechnet, dass er Schluss machen würde. Null!
Ich antwortete erstmal gar nicht.
Vier Stunden später fragte er, ob er denn noch kommen solle.
So, und da wären wir bei Fehler Nummer 1:
Ich lud einen ziemlich langen Wortstau bei Ihm ab, indem ich die 6 Wochen reflektierte. Ich zeigte zwar Verständnis, warf ihm aber auch indirekt vor, dass er das Tempo vorgelegt hatte und halb so viel mehr als genug gewesen wäre.
Ich beendete den Wortstau damit, dass er gerne kommen darf, wenn er reden möchte, dass ich meine Ohrringe aber nicht sofort zurück brauche. Bei diesem einen Satz hätte ich es vielleicht belassen sollen.
Er kam nicht. Er sagte auch nicht ab.
Am folgendem Tag schrieb ich ihm nicht. Samstags fragte ich, wie es ihm geht und es ging im besser.
Ich fragte ihn ob es ok wäre, wenn ich noch etwas Wortstau los würde.
Es ging darum, dass wir uns gegenseitig zu sehr gepuscht haben. Er hat das Tempo zwar vorgelegt, aber ich hab auch versucht mich drauf einzulassen. Und niemand hat die Bremse gezogen. Aber es ist nun, wie es ist.
Das war kein, „ich will dich zurück“-Gejammer oder so. Aber die Antwort war, dass er alleine bleiben möchte. Er entschuldigte sich und bedankte sich für die schöne Zeit. Ich erwiderte dies.
Am nächsten Tag entschuldigte ich mich für den Wortstau. Sagte, dass ich es verstehen wollte, aber nun akzeptieren muss und dass es nunmal ist, wie es ist. Ich fragte noch ob wir uns am nächsten Tag sehen, um unsere Sachen auszutauschen. Damit war das dann ausgemacht.
Silvester, bevor ich zur Party von Freunden bin, wo wir zusammen hin sollten, war dann also Übergabe.
Weil ich fürchtete emotional zu werden, wenn ich ihn sehe, ließ ich vorher noch eine Sprachnachricht los.
Ich bedankte mich für die Zeit und sagte, dass ich alles bekommen habe, was ich wollte. Denn ich hatte zu Anfangs nichts Festes gesucht. Ok, es war intensiver als geplant und darum war ich auch erstmal ziemlich durch und ein wenig neben der Spur aber es sei alles gut so, wie es ist. Ich bedankte mich noch dafür, dass ich endlich nicht mehr untervögelt wäre und für die schöne Zeit, die wir hatten. Eine Zeit in der es mir sehr gut ging.
Die Voice war gut. Denn das Treffen zum Tauschen war sehr entspannt. Er entschuldigte sich nochmal und ich nahm ihn in den Arm. Kurz kam noch das Thema 10kg Challenge auf, die wir uns für neue Jahr vorgenommen hatten und er wollte mich auf dem Laufendem halten. Als ich schon die Treppe runter ging, sagte ich noch, dass ich das nicht erwarten würde…
So ging ich dann also als Single ins neue Jahr.
In der ersten Januarwoche schrieben wir uns hin und wieder. Mal er, mal ich. Es war sehr entspannt aber nicht viel.
Seine Schwägerin addete mich bei Facebook. Oh, die wusste wohl noch nichts. Ich gab ihr einen kurzen Abriss und sie wirkte sehr überrascht und glaubte an Überforderung bei ihm.
Sie sagte, dass sie mal versucht das heraus zu finden. Das war ihr Angebot. Ich meinte zwar, dass das interessant wäre, aber dass wenn nicht, sollen sie einfach gut auf ihn aufpassen.
Ich wollte sie nicht einspannen oder verzweifelt wirken.
Freitags schickte ich meinem EX einen Kinotrailer und fragte ob er sich grundsätzlich vorstellen kann irgendwann mal wieder mit mir ins Kino zu gehen. Kein Date, Kein Sex, Keine Freunde, Keine Familie, Nur wir und dass er sich Zeit lassen soll mit der Antwort. (ich befürchtete eine Abfuhr) aber die Antwort ließ nicht lange auf sich warten „ja, kann ich“
Ich antwortete erst Samstags mittags mit "das ist schön"
Plötzlich schaltete er seine blauen Haken wieder an, die er nach der Trennung deaktivierte. Wollte wohl wissen wann ich seine Nachricht gelesen hatte
Sonntags schrieb er mich an und war mega redseelig. Ich hatte das Gefühl, dass er sich wieder öffnet. Das war gut.
Dadurch wusste ich aber auch, dass er Sonntags nicht bei seiner Schwägerin war.
Mit der schrieb ich montags und sie sagte, dass das erklärte, warum er die Trennung verheimlicht. Ok, nun war ich ein wenig schockiert. Verheimlicht? Wurde von denen explizit nach mir gefragt? Ja, man fragte wie Silvester gewesen wäre und er hat sie im Glauben gelassen, dass Silvester mit mir und meinen Freunden gut gewesen wäre.
Er war Silvester aber gar nicht mit mir zusammen. Sie bezeichnete es als gutes Zeichen…
Kommen wir zu Fehler Nummer 2:
Mein Standpunkt war: Er braucht Abstand. Wir sehen uns im Moment nicht. Ist in Zukunft aber nicht ausgeschlossen.
Wir kommunizieren entspannt. Er kränkelte und es ging ihm nicht gut. Was machte ich also?
Ja, genau. Ich warf ihm Abends eine Tafel Schokolade in den Briefkasten. Ich schrieb noch drauf „Für die Seele“
Hintergrund: Beim Thema Depressionen fragte ich ihn was ihm hilft: Ablenkung, Sport und Schokolade. Und da ich wusste, dass er noch immer nicht zum Sport ging, hielt ich das für eine gute Idee. Was es nicht... Fand er creepy...
Er bedankte sich zwar auch und blieb höflich aber danach brach der Kontakt ab.
Ich respektierte das. 2 Wochen lang schrieb er mir nicht. Schaute sich aber jeden einzelnen Whatsapp-Status von mir an.
Und nicht abends einmal alle durch. Nein, ich poste so etwa 5x am Tag (das war vorher auch nicht weniger) und jeder einzelne wurde zeitnah angeschaut. Morgens, mittags, abends…
Mir ging es gut in diesen 2 Wochen. Ich kümmerte mich um mich. Reaktivierte 2 alte Hobbys, ließ ihn nachtürlich über meinen Status davon wissen, war in der Arbeit Leistungsfähig.
Ich war entspannt. Er meldete sich zwar nicht, interessierte sich aber offensichtlich noch für mich.
In diesen 2 Wochen habe ich auch viel reflektiert.
Dann hatte hatte ich Geburtstag. Ich hatte gehofft, dass er mir gratuliert. Ich wollte ihm noch was sagen. Aber ich wollte das Gespräch nicht von mir selbst aus suchen. Ich wusste inzwischen, dass ich für diese Beziehung selbst noch nicht bereit war. Ich war zu kurz single. Ich war zwar entliebt, aber ich hatte mein Leben noch nicht zurück. Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich ihm dieses Tempo vorgeworfen habe, aber ich hab mich ja genauso drauf gestürzt.
Aber wie gesagt, ich wollte, dass er zuerst schreibt.
Es war also mein Geburtstag. Foto mit Familie und Torte, Foto mit Sektgläsern usw. Er sah sich jeden einzelnen Status an.
Aber er gratulierte mir nicht. Sonntags meldete er sich auch nicht.
Und dann war Montag. Fehler Nummer 3:
Ich habs nicht mehr ausgehalten und schrieb ihm meine Gedanken. Seine Aussagen waren so ziemlich, ob er mir mit dem Schlussmachen zuvor gekommen sei, dass doch jetzt alles besser wäre und irgendwie kam so gar nicht rüber, was ich sagen wollte.
Dann sagte ich ihm noch, dass es mich verletzt, dass er sich jeden Tag meinen Status ansieht, dass ihn ihn nicht blockieren möchte aber erstmal aus der Sichtbarkeit entferne.
Tja, auch das falsche Medium. Schreiben ist eh immer Kacke, wenn man Missverständnisse vermeiden will.
Ich schickte abends noch eine ruhige Voice dazu und wollte es dann auch auf sich beruhen lassen. Ruhe war jetzt wichtig!
So, und zu guter letzt gabs dann noch freudsche Fehlleistungen, mit denen ich dann noch so richtig verkackt habe.
Kennt ihr Whatsapp-Web? Sehr nettes Tool. Es spiegelt den ganzen Chat auf den Rechner. Anders als am Handy, wo man entweder in der Kontaktliste ist oder im Chatfenster, hat man dort aber beides gleichzeitig offen.
Und so hab ich dienstags in Erinnerungen gestöbert. Ja, ich weiß dass auch das nicht gut ist, aber ich lese oft alte Chatverläufe um zu reflektieren… und hab dann versehentlich eine Nachricht, die an die Kollegin sollte, an ihn geschickt. Ich sah sie in der Kontaktliste ganz oben, hatte aber nicht darauf geachtet, dass er aktiv war. Ich hab mich sehr geärgert. Er hat nicht reagiert.
Das war gut so.
Donnerstags ist mir der ganze Scheiß dann allerdings nochmal passiert. Ich hab so geflucht. Ich wollte in den Tisch beißen. Das konnte er nicht mehr als Versehen verstehen. Hat er auch nicht. Abends wurde ich blockiert.
Und ich möchte wetten, dass er auch meine Nummer gelöscht hat.
Das ist nun auch wieder 2,5 Wochen her. Ich bin noch immer blockiert. Ich hätte zwar unzählig andere Wege um mit Ihm zu kommunizieren, aber ich weiß ganz genau, dass ich das nicht sollte und tue das auch nicht.
Problem ist nur, dass bei ihm nicht ankommen kann, dass ich den Abstand respektiere, sondern dass er jetzt Ruhe hat, weil er mich blockiert hat. Und ich kann ihn so verstehen.
Ich bin auch letzte Woche nicht auf ein Konzert gegangen, weil ich wusste, dass Freunde von Ihm da sind. Ich war Ende Dezember schon wegen der Trennung nicht hin. Und ich frage mich ob ich mir die Band wohl im Juni mal ansehen kann…
Ich hatte mal überlegt ihm ein Mixtape zu machen, was für unsere Beziehung steht und in dem ich so ein paar Sachen verarbeite.
Halt wie ein Abschiedsbrief. Nur musikalisch. Musik war unser Ding. Wenn wir uns nicht gesehen haben, haben wir uns auch immer Youtube-Links hin und her geschickt.
Seine Profilbilder vor und nach der Trennung lassen auch echt guten Interpretationsspielraum. Kurz vor der Trennung war der Album-Titel "A dramatic turn of Events" und nach ein paar Wochen später war eines der Songtitel "A tale that wasnt right"
Er kann nicht gut kommunizieren und ich glaube, dass er das tatsächlich über die Musik tut.
Auch hatte ich überlegt ihn darüber in Kenntnis zu setzen, wenn ich die 10kg-Challenge geschafft habe und unser letztes „uns“ abgeschlossen ist.
Aber inzwischen ist mir klar, dass jede, wirklich jede Kontaktaufnahme kontraproduktiv ist und dass ich es nur schlimmer machen kann. Er fühlt sich vermutlich gestalked von mir. Das tut mir so leid, aber ich kann ihm dieses Gefühl nicht nehmen.
Es tut mir besonders weh, weil er mit diversen Ängsten und Zwängen zu kämpfen hat und ich das nun auslöse. Alternativ bin ich ihm einfach nur auf den Sack gegangen und ich interpretiere zu viel in die Krankheit. Da würde mich eure Meinung interessieren.
Aber was will ich eigentlich? Will ich ihn zurück? Nein, das will ich schon länger nicht mehr. Denn mir ist klar, dass solange er sich nicht mitteilen kann, und mir Sonnenschein gibt, wenn ihn ihm ganz dunkel ist, dann werde ich ewig Verlustängte haben, dass die Karre von heute auf morgen wieder gegen die Wand fährt.
Was will ich also? Frieden. Am liebsten so ein MIB Blitzdings, was uns an den Sonntag vor der Schokolade zurück bringt. Da war alles so entspannt zwischen uns.
Er ist ein wundervoller Mensch, der mich sehr berührt hat, ich würde ihn gerne besser kennenlernen. Ich kann auch eine neue Beziehung nicht ausschließen. Aber die müsste diesmal definitiv langsamer angegangen werden. In die alte will ich wirklich nicht zurück.
Ich wäre ihm aber auch gerne ein Freund. Ja, Freundschaften zwischen Exen sind keine gute Idee? Ihr habt ja keine Ahnung mit wievielen Exen ich befreundet bin. Ich bin da vielleicht auch verwöhnt. Sowas geht halt nicht immer.
Das muss ich respektieren. Aber das Gefühl zu haben, dass er mich nicht furchtbar nervig findet, das wäre toll.
Und warum brauche ich das eigentlich? Normalerweise ist es mir scheiß egal was andere von mir denken. Aber halt nicht bei Menschen, die mir etwas bedeuten. Und da sind wir am Schlüssel. Er muss mir egal werden.
Das wird vermutlich nie passieren. Ich hab versucht sauer zu sein. Klappt nicht. Ich hab gedatet, klappt nicht.
Warum musste er mir auch so den Kopf verdrehen, wenn er selbst nicht drauf klar kommt. Ich könnte heulen.
Ich weiß nicht wann ich das letzte mal so krass für jemanden empfunden habe.
Ich frage mich halt auch, warum es inzwischen schon länger weh tut als es überhaupt gedauert hat.
Das waren 6 Wochen. Warum empfinde ich das so heftig?
Eine Freundin hat dazu eine Pflastertheorie. Ich bin mit einigen Wunden aus der letzten Beziehung raus und er war ein Pflaster, dass diese Wunden abgedeckt hat. Das Pflaster so krass ab zu ziehen, hat aber alles wieder aufgerissen.
Doch für mich war er kein Pflaster! Er war ein rosa wattierter Verband. Nichts konnte mich erschüttern. Es war alles vergessen, wenn ich bei ihm war.
Und da wären wir bei ungesunden Beziehungen und Abhängigkeitsverhältnissen und so weiter.
Wie gesagt, ist mir inzwischen ja auch klar, dass ich noch nicht so weit war. Ich muss erst wieder auf mich selbst klar kommen.
Aber "the damage is done". Der Schmerz ist da. Und er fehlt mir so sehr.
Ich hätte wirklich gerne eine Aussicht auf Kontakt.
Hab überlegt ob ich ihn nach Karneval anplinge und nach einem Rezept frage was er für mich gekocht hat. (dann waren 6 Wochen KS)
Hat das noch eine Chance? Gestritten haben wir nie.
In meinem Kopf sind viele Gedanken und Ideen. Aber ich hab inzwischen so viel verbockt, dass ich auch echt verunsichert bin.
Hallo Souveränität, wo steckst Du?
Ich danke euch fürs lesen. Das war viel.
LG
Sunny
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