Ihr Lieben,
heute konnte ich mit unserem Wolfgang telefonieren
Wieder was gelernt!!!
Kurz:
Das Ding mit der Exklusivität ist halt nicht ergründbar. Das kann ich glauben - oder nicht. Es ist sicherlich ein schweres Pfund, das ein Kerl auf die Waagschale werfen kann, um Bindung herzustellen. Kann so sein, kann auch Methode sein.
Kann sein, dass er nur "zum Spaß" in der Wischapp wischt und ggf. plänkelt. Vielleicht auch nicht. Fragen hilft nicht. Ergründen kann mans nicht. Bleibt nur Frieden machen (oder nicht).
Grundsätzlich gilt eben auch, dass Männer ohnehin eher polygame Tendenzen haben. Wir leben ja nun auch beide nicht-monogam.
Auch in Affären ist der Anfang, das Kennenlernen viel mehr aufgeladen mit Endorphinen, mit emotionalen Inhalten.
Das lässt automatisch irgendwann nach. So wie ja auch monogame Beziehungen häufig schon im Kennenlernen nach 4-8 Monaten stagnieren oder scheitern, wenn "der Rausch" nachlässt.
Wenn es gut läuft, folgt im Kennenlernen eben auch Stück für Stück Alltag, von erotisch-romantischen Erlebnissen hin zu einer Kameradschaftlichkeit.
Sex kittet Menschen in den ersten Monaten zusammen. Bei geheimen Affären durch eine übersteigerung der Aufregung sicherlich noch länger.
Bei Singles, die sich finden wollen, sorgen dann auch gemeinsame Themen und Hobbies für Gemeinsamkeit, die sie aneinander kleben bleiben lässt oder sogar zusammenschweißt.
Hier kommen tatsächlich die Themen ins Spiel, über die ich in den letzten Wochen und Monaten ein wenig mit den Augen gerollt habe. Wolfgang hat mir das in einem völlig anderen Licht erklärt!
Sage ich: Texten über Ausflüge auf den Spielplatz, das Mittagessen etc. ... wenig sexy. Bin ich jetzt ein Kumpel?
Sagt Wolfgang: Diese Themen schaffen eine verbindende Struktur!
Sage ich: ich ziehe mich dann zurück, antworte darauf nichts oder kurz etc., wenn er so uninspiriert und -inspirierend schreibt!
Sagt Wolfgang: Gerade andersrum! Wenn die Reaktion nicht adäquat ist - erlahmt die Beziehung! Gerade wenn der erste Dampf aus der Erotik raus ist, sich Gewohntes entwickelt, muss der kameradschaftlich-partnerschaftliche Anteil bedient werden und sich steigern! Schrumpft ein Anteil, muss dieses Ungleichgewicht durch einen anderen kompensiert werden (z. B. Sextalk runter - Alltags-Talk hoch).
Sonst entsteht ein Mangel, das Ding schrumpft und blutet aus.
Je mehr Bindung, desto mehr Sicherheit.
Wenn ich mich also entziehe, während diese Dynamik stattfindet, unterminiere ich die Bindung! Diese Bindung fördert aber auch ein Stückchen Kristallisation!
Mein Job: Nach wie vor Push & Pull, aber besonnen!
Im Moment eher Zuwendung!
Wenn ich den Mann lobe, mache ich ihn größer - aber ich verliere dadurch nicht Macht, weil ich doch seine Gefühlswelt damit mit bestimme.
Wenn ich ihn regelmäßig unterstütze, wird ihm das Verständnis gefallen.
Also darf er erst mal wieder ein bisschen mehr mein Held sein. Mit dem ich über Themen spreche, die wir teilen, mir manchmal von ihm Aspekte erklären lassen. Wieder offener auf seinen Alltag reagieren, auf ihn eingehen.
Das mache ich doch gerne! Ohnehin viel lieber als ihn auflaufen zu lassen! Ich unterstütze so gerne und sage Menschen gerne, was sie toll machen, und Gespräche über gemeinsame Themen mag ich auch!
Vielleicht ist das hier auch der Anfang vom Ende, der Anfang des Auslaufens. Wir werden sehen.
Oder die Affäre geht in ein ruhigeres Fahrwasser. Vielleicht eher gen Zweitbeziehung.
Wir wisssen es nicht.
Das hat Spaß gemacht, Wolfgang und war wirklich lehrreich und interessant!
Ich bin halt echt eine Strategie-Niete