Liebe Wühlmaus,
nun komme ich endlich einmal dazu bei Dir zu schreiben.
Du hast mit Kellerkatze und May schon die besten Berater bei Dir im Strang, dennoch wollte ich Dir auch ein paar persönliche Worte dalassen.
Da Du Dir ja meine Geschichte "angetan" hast, weißt Du auch, dass ich mit meinem Ex-AM schon so einiges durch habe und ich bin kein Beispiel dafür wie man sich strategisch richtig verhält.
Ich habe immer mein Herz auf der Zunge getragen, war da, für ihn, habe ihm zugehört, meine Empfindungen kund getan. Das war zum Einem gut (dabei bleibe ich trotz Strategie auch), aber zum anderen eben auch nicht. Denn: Sie bekommen dadurch einfach immer Sicherheit.
Auch mein Ex-AM hat irgendwann angefangen von seiner Ehe zu erzählen. Auch hier habe ich zugehört, war da, war seine Freundin. Gebracht hat es mir nichts. Ich verstehe zu 100 % das Du Gespräche mit ihm führen möchtest, über Euch, wie geht's weiter, geht es weiter, was bedeutet das zwischen uns etc.
Aber: Mit dem Wissen von heute möchte ich Dir davon wirklich abraten.
Bei meinem Ex-AM hat sich erst ein Prozess in Gang gesetzt als ich ihn wie meinen Toy Boy behandelt habe. Er hat sich auch so gefühlt und hat mir oft gesagt, dass er eher den Eindruck hat, dass er mein Geliebter ist und ich den Takt vorgebe.
Erst als ich ihm nicht mehr aktiv geschrieben habe, erst als ich mich nicht immer verfügbar und präsent gezeigt habe, hat sich etwas in ihm verändert.
Solche Veränderungen brauchen lange. Und: Sie müssen aus der jeweiligen Person selbst herauskommen. Ich habe immer gedacht, ich könnte ihn mit Worten überzeugen, dass seine Ehe nicht mehr gut läuft. Aber das hat gar nichts gebracht. Er muss es selbst erkennen, sonst ist es nicht nachhaltig.
Gespräche über uns und die Zukunft haben wir zu Genüge geführt. Heute weiß ich, dass man niemanden in eine Beziehung/Affäre "hineindiskutieren" und überzeugen kann. Auch wenn es hart ist und unendlich schwer durchzuhalten.
Jeder hier kennt die Leiden einer Affäre, das Warten, das Hoffen, aufs Handy schauen, warum schreibt er nicht, bin ich ihm egal, hat das nichts bedeutet zwischen uns.
Mir hat mal eine ganz tolle Userin, ich glaube es war May geschrieben, dass man in den gemeinsamen Momenten spürt, ob da mehr ist oder nicht. Du wirst es für Dich sicher auch gespürt haben. Die Frage ist, ob die Gefühle ausreichen eine Veränderung einzuleiten.
Er klingt sehr ambivalent in seinen Gefühlen, wie die meisten AMs hier. Du kannst Deine Leidenszeit, egal in welche Richtung, verkürzen indem Du wirklich auf Tauchstation gehst.
Die kontaktlose Zeit ist die wichtigste Zeit, auch wenn sie am schwersten durchzuhalten ist. Aber da passiert bei den Betreffenden am meisten.
Er MUSS die Gelegenheit haben, Dich zu vermissen. Nur dadurch wirst Du erkennen (und er auch) was das zwischen Euch ist, ob er es weiter möchte oder nicht.
Du hast super Voraussetzungen Dich immer wieder ins Gedächtnis zu bringen. Sexy, flirty, gut drauf. ABER: Keinen Kontakt zu ihm suchen. Soll er doch grübeln und sich fragen: Interessiert sie sich jetzt gar nicht mehr für mich?
Das klingt einfach, ist zum Durchhalten natürlich schwer. Mir fehlt es da auch teilweise an Konsequenz. Aber nur so kannst Du etwas bewirken.
Ich habe immer gedacht, ich muss für ihn da sein, seine Hand halten (im übertragenen Sinne), ihn auf diesem Weg, in seinen Entscheidungen begleiten. Aber das geht nicht.
Jeder muss für sich seinen Weg alleine gehen und auch seine Entscheidung alleine treffen.
Schau auf Dich und das was Du möchtest.
Mit dem Wissen von heute wäre ich schon viel früher konsequent und nicht mehr verfügbar gewesen, daher möchte ich Dir diesen Rat ans Herz legen.
Wenn es Dir schwer fällt - wie allen hier die sich in der Situation befinden - schreibe hier rein. Die tollen Mädels hier helfen Dir dann darüber hinweg für den Moment.
Ich lese weiter bei Dir mit und wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
Alles Liebe,
Lottchen