Hallo Sonnenkrümel,
erstmal auch von mir ein Willkommen im Forum.
In Deiner Geschichte finde ich es erstmal wichtig, dass Du Dir selbst auch zuhörst, denn Du sprichst ja im Prinzip schon davon, was passiert:
Das Problem mit der Sucht, und zwar mit jedweder Art von Such, ist "leider", dass man dann irgendwann nicht mehr selbstbestimmt, nicht mehr vernünftig ist und gefährlich handelt, alles um an den Stoff zu kommen. Allerdings gibt es immer Menschen, die auf Suchtmittel weniger start reagieren als andere. Nicht jeder, der Alkohol trinkt wird Alkoholiker, es ist unter anderem auch eine Frage des Maßes.
Was Dein AM im Prinzip macht im Moment, ist zu sagen: ich möchte nicht Alkoholiker werden. Denn das ist zwar schön im Moment des Rausches, aber: gefährlich für mein Leben. Was Du machst, überspitzt gesehen, ist zu sagen: Rausch ist geil, das gibt mir so ein Gutes Gefühl, alles macht damit mehr Spaß. Und auf der anderen Seit: ich hab das schon im Griff, dass ich trotzdem betrunken weiter mein Leben führen kann, das hat keine Auswirkung auf Arbeit, Familie, Kinder, Leistung.... was Kater? Hab ich nicht, dafür kann ich nicht, und außerdem hab ich die perfekte Lösung: ich muss ja einfach nur mehr trinken!
Ja, ich gebe zu ich bin ein Freund von Analogien, ich finde sie veranschaulichen so schön Parallelen, die man gerne nicht sehen möchte
Deshalb: eine Weile geht das auch in Affären, man konsumiert die Aufmerksamkeit, den Egoboost, man funktioniert auch im Alltag besser, denn man ist ja ständig gut drauf. Und dann braucht man immer mehr und mehr, es flasht einfach nicht mehr so, es muss erhöht werden und irgendwann funktioniert eben der Alltag nicht mehr, der Affärenalkohol auch nicht mehr, man will immer mehr und mehr und dann hast Du Situationen, wie sie viele hier haben oder zumindest schon hatten.
So, lange Rede kurzer Sinn: im Moment hast Du noch eine gute Möglichkeit, Dir zu überlegen ob Du die Sucht über das stellen möchtest, was Du hast. Kann sein, dass die Sucht gewinnt, aber dann würde ich zumindest sagen: animiere nicht jemand anderen zum Komasaufen, der sagt, er möchte das nicht. Es ist ja nicht so, dass ihm der Alkohol nicht schmeckt, das sollte vielleicht dem stänkernden Ego auch nochmal erklärt werden, er möchte nur die Gefahr damit nicht. Deshalb auch hier:
Ich wünsche mir schon, dass er mich weiterhin begehrt.
Das wird er sicherlich auch. Aber halt nicht um jeden Preis. Und muss es denn wirklich um jeden Preis sein, damit es Dir etwas wert ist?
Viele Grüße
Plouha