Wie man einen dickköpfigen (und depressiven) Sarden zurückbekommt

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Sasarda

Gelöschter User
Hallo ihr Lieben,
der Titel klingt, als hätte ich es schon geschafft, meinen Ex zurückerobern, doch in Wahrheit liegt das Ganze noch vor mir - und es wäre schön, wenn ihr mich auf dem Weg dorthin, ob nun Richtung Erfolg oder Richtung Scheitern, begleitet.
 
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Sasarda

Gelöschter User
-Also, ich kürze den Teil über die Beziehung mal ab:
Waren 3 1/2 Jahre zusammen, er Sarde, ich Deutsche in Italien. Haben bis zur Trennung in einer mittelitalienischen Stadt zusammengewohnt, mit Hund. Eine sehr symbiotische Beziehung, bei allen galten wir als als Traumpaar. Es gab Auf und Abs, ein grosses Problem sind seit 1 1/2 Jahren seine Depressionen, die sehr die Beziehung beeinträchtigten. Er hat (beim Streiten) leicht narzistische Züge und gibt gern mal mir die Schuld an allem (über seine tollen Seiten kann man oben nachlesen). Es gab im September einzelne Streitereien, Thema wie Heiraten. Und nun der Rest:

Mitte November meldete er dann plötzlich Zweifel an, ob wir noch „kompatibel“ seien. Er warf mir an den Kopf, ich wolle keine Kinder haben, wir wären kulturell zu unterschiedlich, er könne sich da nicht auf mich verlassen, der Sex sei langweilig, ich sei so hart und unflexibel im Leben usw. Ich verstand die Welt nicht mehr. Am Abend sagte ich ihm richtig die Meinung (ich werde nie wütend, es war eines der ersten Male) und er machte sofort einen Rückzieher. Er nahm mich in die Arme, wir sollten nichts überstürzen, er wolle doch auch, dass alles besser wäre. Es ging dann etwa 2 Wochen auch wirklich besser, der Sex wurde besser (er bezeichnete ihn, als er sich dann von mir trennte als „wunderschön“, aber das wäre ja nur, weil mir gemerkt hätten, dass es vorbei war), wir hatten wieder sehr nahe Momente. Ich gab mir Mühe, kam auf ihn zu. Dann bekam ich eine Absage nach einem Vorstellungsgespräch, was mich sehr bedrückt machte. Er war anfangs noch lieb und verständnisvoll, doch am gleichen Tag wurde er kalt und unnahbar. Er vermied es Zeit mit mir zu verbringen, machte seltsame sarkastische Aussagen über sich selbst (er hasse sich selbst ecc.), war abweisend oder betont vorsichtig. Einen Abends kam er betrunken um 3 Uhr nachts nach Hause (was er nie getan hatte), den nächsten Abend wieder spät. Und den Abend danach trennte er sich von mir. Er habe nachgedacht, er sähe keine Zukunft mehr. Wir seien zu verschieden. Er würde sich lieber jetzt trennen, als dass wir uns irgendwann hassen und dann nicht befreundet bleiben könnten. Er habe mich sehr lieb, doch empfinde er nicht mehr soviel Liebe – es sei furchtbar, das merken zu müssen. Er fing dann fast an zu weinen, fragte was ich davon halte, ich sei ja so gefasst. Doch kaum begann ich, meine Meinung zu äußern, bekam er einen Wutanfall und warf mir erneut die schlimmsten Dinge an den Kopf. Ich würde mich ja nie in Frage stellen. Ich hätte ihn nie bei seinen Depressionen unterstützt, ihn nicht genug umarmt, ich wäre frigide und anaffektiv. Seine Depressionen kämen von meiner anaffektiven Haltung ihm gegenüber. Ich war tränenüberströmt, konnte kaum noch etwas erwidern.

Er stürmte dann aus dem Haus, um mit dem Hund zu gehen, ich ging duschen. Er brachte den Hund zurück und ging sofort wieder weg, um sich bei seinen Freundinnen auszuheulen.

Ich nahm instinktiv meine Koffer, liess mich von einer Freundin abholen und verliess das Haus, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Ich kam erst am folgenden Nachmittag zurück, um einige Sachen zu holen. Er war aggressiv, fragte mich, wo ich denn gewesen sei. Als er mich mit den Koffern sah, kam er in den Flur und wurde wieder sentimentaler. Er wisse nicht, was er sagen solle, es tue ihm leid, dass es so zu Ende geht. Dann unter Tränen, er könne es selbst noch gar nicht wissen. Ob ich den wirklich einen Ausweg gesehen hätte? Warum ich denn dann nichts getan hätte, um es aufzuhalten. Ich antwortete auf alles mit der Antwort, dass alles die Liebe und das Vertrauen von Beiden brauche, was nicht mehr da sei. Er bejahte das. Wir verabschiedeten uns mit einer langen Umarmung. Er war am Boden zerstört, küsste mir den Kopf, er werde mich immer lieb haben und ähnliches. Dann bin ich gegangen. Ich buchte einen Zug, um zu meinem Onkel und meiner Tante nach Frankreich zu flüchten. Wir verabredeten uns am Tag vorher – ich brauchte noch einige Sachen aus der Wohnung, um uns endgültig zu verabschieden. Er war liebevoll, machte das Mittagessen für Beide, doch war noch immer überzeugt, es sei die richtige Entscheidung. Er hoffe, am Wochenende würde ihn jemand besuchen, damit er nicht so allein sein müsse. Ich meinte, er hätte doch nie Probleme mit dem Alleinsein gehabt, worauf er meinte:“Ja, aber solange du da warst.“ Er werde zudem versuchen, nicht zuzunehmen, obwohl ihm das ja so schwer falle. Er meinte, für ein paar Wochen sollten wir uns überhaupt nicht hören, dann versuchen, uns freundschaftlich zu hören und darüber zu sprechen, wie wir das mit der Wohnung machen sollen.

So bin ich gegangen. Bis Ende des Jahres, also über 3 Wochen versuchte weder ich ihn zu kontaktieren, noch er mich. Die ersten Tage hatte er kaum den Mut, jemanden über die Trennung zu informieren. Nach und nach erfuhr unser Umfeld davon, dass das Traumpaar, als das uns alle sahen, sich getrennt hatte. Das er sich getrennt hatte. Die Schockwellen waren riesig. Ihm schlägt von praktisch allen Freunden Unverständnis entgegen. Ob er sich das denn gut überlegt habe? Ob er sich sicher sei? So eine wie sie verlassen, bist du noch bei Trost? Was für ein Idiot, das wird der bald bereuen. Nach und nach erreichten mich in Frankreich Nachrichten der Solidarietät sämtlicher seiner Journalisten-Kollegen und unserer Freunde – alle waren auf meiner Seite. Das könne doch alles gar nicht wahr sein, was der sich eigentlich denke. (Ja, ich habe nur 2 enge Freundinnen und meine Familie kontaktiert, alle anderen kamen spontan auf mich zu). Die Meinung des gesamten Umfeldes: Der hat doch den Verstand verloren, der ist nicht mehr ganz dicht. Seine eigene Schwester zeigte sich eher mit mir solidarisch als mit ihm. Zu mir und dem gesamten Freundeskreis in Sardinien sagte sie: „Ich hoffe nur, dass der wieder zu Verstand kommt und seine Meinung ändert.“ Sein Freund aus Kindheitstagen (seit Jahren mit seiner Schwester zusammen), sagte mir am Telefon: „Der hat es nicht verdient, dass es dir so schlecht geht. Er hat dich nicht verdient.“ Von einem seiner besten Freunde wurde mir die Nachricht übermittelt, er sei genervt vom ständigen Selbstmitleids meines Ex (dass auch allen anderen Kollegen auffiel), man habe keine Lust mehr, ihm gross beizustehen, er höre ja sowieso nicht auf den Rat, den man ihm gebe. Seine Mutter rief mich an und meinte, er sei verwirrt, es ginge ihm schlecht, er sei unter der Last zusammengebrochen, das habe doch alles nichts mit mir zu tun.

Ich wurde von den gemeinsamen Freunden in Italien bestens über alles informiert, während ich im fernen Frankreich (später bei meinen Eltern in Deutschland) meinen Kummer ausweinte. Auffallend ist, dass er bei allen, die ihn über die Gründe ausfragten, nicht ins Detail ging. Er weiss wohl, dass seine Begründungen keinen Sinn haben. Er redet bei allen von Problemen, die wir schon so lange gehabt hätten, er könne nicht mehr, er glaube nicht mehr an eine Zukunft. Seine Masche, ich sei daran schuld, zieht jedoch bei keinem, in Augen aller Freunde gilt er nun als der Unreife, der „einen Schatz gefunden hatte, und ihn verspielt hat“ (O-Ton einer gemeinsamen Freundin). Wenn jemand nachbohrt, igelt er sich ein. Oder will er sich dadurch ein toller Typ fühlen, dass er es sogar fertigbringt, so eine wie mich zu verlassen? Weihnachten und Sylvester hat er mutterseelenallein verbracht, nur an Neujahr hat er eine Freundin in Rom besucht.

Am 1. Januar schickte ich ihm mutig eine Audio-Nachricht, ich stehe bereit um über die Wohnung zu reden, wann er wolle, könne man telefonieren. Wir würden das schon auf die beste Art und in Freundschaft regeln. Meine Stimme zitterte leider etwas. Antwort: „Gib mir noch ein paar Tage, ich bin noch nicht sehr bereit.“ Ok. 3 Tage später übermittelte er mir eine Nachricht von jemanden, der an ihn für mich geschrieben hatte. Dann schrieb er noch: „Nicht mehr lange und wir reden auch über den Rest, versprochen.“ Ich antwortete erst in Bezug auf die übermittelte Nachricht, dann: „Was den Rest betrifft, keine Sorge. Ich die Erste, die sich nicht bereit fühlt (und ich fürchte, ich werde es nie sein), aber wenn es so sein soll, kannst du auf mich zählen, dass wir alles auf die beste Art regeln können.“

Das ist nun eine Woche her. Er findet nicht den Mut. Ich habe von unserer Mitbewohnerin erfahren (8. Januar), dass er schon an Weihnachten mit dem Vermieter gesprochen hatte, und eigentlich alles geregelt ist. Unser Doppelzimmer wird ein Einzelzimmer, für das er weniger zahlt. Ohne mir ein Wort zu sagen. Wo immer noch meine Sachen sind, wo er in meinem (!) Bett, in meiner Bettwäsche, neben meinem Kissen schläft. Dass es ihm so schlecht gehe (8. Januar), dass er sich kaum auf den Füssen halten könne, dass er nicht den Mut fände, mit mir zu reden, weswegen er sich so furchtbar fühlen würde. Dabei geht es doch um Formalitäten, es geht doch nur um die Wohnung! Einer anderen Freundin hat er nach Weihnachten anvertraut, er habe Angst davor, mich zu hören. Angst, dass er seine Meinung ändern könnte. Aber das wäre ja falsch, er sei sicher, dass wir keine Zukunft hätten, auch wenn ich ihm so furchtbar fehlen würde.

Nun, die Frage an euch alle? Was soll sein Verhalten? Was soll ich, der es inzwischen etwas besser geht, tun, um ihn wiederzubekommen? An das Herz appellieren (KS und Stärke zeigen) oder an den Kopf, mit einem gefühlvollen und überlegten Brief? Und wer von uns ist hier überhaupt der Dominante? Das scheint ja eigentlich er, aber er benimmt sich gerade gar nicht so. Ist es gut, dass ihn eventuell bald seine Schwester besucht uns ins Gewissen redet? Sollte man ihn zur Therapie überreden? Hoffentlich kann ich bald mit Wolfgang reden, bis dahin freue ich mich über jeden Ratschlag!
 
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Sasarda

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:(
 
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Himmelblau

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Ich hab mir deinen Text durchgelesen, kann aber gerade nichts dazu sagen, weil ich aktuell seit gestern selbst in meinem eigenen Kopfkino gefangen bin.

Ich wollte dich nur schnell willkommen heissen und dich wissen lassen, dass dir hier auf jeden Fall geholfen wird.

Auch wenn der Grund für deine Anmeldung kein schöner ist: schön, dass du da bist!
 

Salidos

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Oha.
Versuch mal deinen Text zu kürzen.
Natürlich versucht man alles reinzubringen.
Nur schreckt das doch erstmal vom Lesen ab.
Wir ziehen dir schon alles nach und nach aus der Nase. ;)
 
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Sasarda

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:titanic:
 
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Joan

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Liebe Sasarda, herzlich willkommen im Forum :)
Sasarda, ntb hat es schon angemerkt, versuche bitte deinen Eingangspost zu überarbeiten, er ist eindeutig zu lang und dann auch noch dreiteilig. :coolwink:

Das schreckt wirklich viele ab, ich habe deinen Eingangspost angefangen zu lesen, habe jedoch sehr wenig Zeit, würde mich vielleicht auch zu deiner Situation äußern. Bitte um Nachsicht, aber lange Eingangspost sind für Einsteiger ungünstig. :)
 
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Sasarda

Gelöschter User
Ok, ich habe den Eingangspost gekürzt - wie lösche ich denn die anderen wieder, die ich ausversehen doppelt gepostet hatte? :/
 

Joan

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Auf bearbeiten gehen und einfach den Inhalt löschen und stattdessen z.B. ein Smiley oder so einfügen. :smile:
 
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Sasarda

Gelöschter User
Ok, alles gekürzt und die Wiederholungen raus. Ich hoffe, dass mir jemand schon mal einen Rat geben kann und mir bei einer Strategie helfen kann. Der Post klingt zwar ziemlich abgebrüht, aber ich bin wirklich am Ende. Es ist jetzt 1 Monat und 1 Woche her und es geht mir immer noch sehr schlecht.
 

Joan

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Sasarda, musst du noch was klären mit der Wohnung? Stehst du im Mietvertrag? Hast du noch deine Sachen bei ihm, die du demnächst brauchst? Wo wohnst du denn eigentlich bzw. wo willst du demnächst wohnen?
Ich finde, ein Brief bringt es nicht, du solltest in die KS und keinen Kontakt, bis was von ihm kommt. Er scheint verwirrt zu sein, lass ihn, er fängt sich schon wieder.

Achte nicht besonders auf sein Gerede, alles Verlasser-Blabla. Positiv finde ich, dass er anscheinend seiner Entscheidung nicht sicher ist, negativ ist dennoch natürlich, dass er sich trotzdem getrennt hat. Bist du dir ganz sicher, dass keine andere Frau im Spiel ist?
 

Joan

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Lass dich drücken, ich weiß genau, wie es dir zur Zeit geht, es wird besser, versprochen! :smile:
 

Joan

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-


Nun, die Frage an euch alle? Was soll sein Verhalten? Was soll ich, der es inzwischen etwas besser geht, tun, um ihn wiederzubekommen? An das Herz appellieren (KS und Stärke zeigen) oder an den Kopf, mit einem gefühlvollen und überlegten Brief? Und wer von uns ist hier überhaupt der Dominante? Das scheint ja eigentlich er, aber er benimmt sich gerade gar nicht so. Ist es gut, dass ihn eventuell bald seine Schwester besucht uns ins Gewissen redet? Sollte man ihn zur Therapie überreden? Hoffentlich kann ich bald mit Wolfgang reden, bis dahin freue ich mich über jeden Ratschlag!

Sasarda, ja, KS und Stärke zeigen. Nein, kein Brief. Er ist natürlich zur Zeit Dom und hat mächtig Oberwasser, weil er anscheinend weniger fühlt als du. Seine Schwester sollte sich heraus halten, wenn sie von allein mit ihm reden möchte, dann ja, aber ohne deine Beteiligung im Hintergrund. Die Gefühle, die er für dich verloren hat bzw. die gesunken sind, kann man nicht herbeireden, er muss sie wieder spüren, von ganz allein, dazu müsste er dich vermissen und das könnte sich nur dann einstellen, wenn du aus seinem Leben komplett verschwindest und in die KS gehst, die du logischerweise nicht ankündigst.

Du bis einfach weg, hast die Trennung akzeptiert, bist weiterhin freundlich zu ihm, aber sachlich und distanziert, keine Emotionen mehr und auch keine Beziehungsgespräche.

Zu welcher Therapie soll er genau überredet werden? Gibt es eine gesicherte medizinische Diagnose? Nimmt er Medikamente?
 
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Sasarda

Gelöschter User
Vielen Dank für die liebe Antwort! Es war der erste Gedanke von allen, dass da eine Andere wäre, aber sowohl meine höchst verlässlichen Informationsquellen, sowohl sein Charakter (ich kenne ihn da doch), als auch, dass es ihm wohl so beschissen geht, schliessen das aus.
Ja, mit der Wohnung ist noch alles zu klären. Ich stehe noch im Mietvertrag und er hat mich ja noch nichtmal darüber informiert, wie er das mit unserem Zimmer geregelt hat. Das Dumme ist nun, dass ich dieses Wochenende anfangen würde, meine Sachen zu packen und zu holen (ich bin nun in Rom bei - gemeinsamen Freunden -habe schon Arbeit) und werde wohl hierhin auch umziehen. Es liegt nur 2 Stunden von unserem bisherigen Wohnsitz und zudem hat auch er als baldiger Journalist hier auch die besten Jobchancen (alles schon miteingerechnet). Dafür müsste ich ihn aber vorher kontaktieren, und die schon 5 Wochen dauernde Kontaktsperre unterbrechen. Ich weiss ungefähr wie ich mich bei einem Treffen verhalten sollte, aber sollte ich dann wieder in die KS?
Ja, er ist sich scheinbar ja so sicher mit seinen Gründen für die Trennung, aber warum verhält er sich dann so, als wäre er sich gar nicht sicher?
 
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Sasarda

Gelöschter User
Ich habe ihn nach einem Jahr mit depressiven Anzeichen, als er sich in einem akuten Schub gar nicht mehr bewegen konnte, zum Arzt geschleppt, der ihm leichte Antidepressiva verschrieben hat, mit denen er sich dann besser fühlte. Er hat aber leider nie eine Therapie gemacht (obwohl er zeitweise dazu bereit schien), weshalb er die Gründe nie bearbeitet hat. Seine Schwester will auch zu ihm fahren, weil sie sich deswegen Sorgen macht.
 
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Joan

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Liebe Sasarda, du unterbrichst die KS nicht, wenn es um Orga geht, das ist ok, es gibt nun mal Sachen, die muss man klären. Emotionen sollten da nicht fließen, wenn du aber freundlich distanzierst bleiben kannst, ist das sehr gut. Das heißt auch, du kannst ihn kontaktieren, wenn etwas geregelt werden muss . Alles, was du selbst erledigen kannst, würde ich auch selbst machen.

Er verhält sich so, weil er wahrscheinlich ambivalent ist und selbst nicht genau weiß, wie es ihm geschieht. Wäre er sicher, würdest ein ganz anderes Verhalten erleben. Man kann jetzt noch nicht sagen, wie das weiter gehen wird, das muss man abwarten. Die Zeit wird es zeigen. Das ist noch positiv, aber du solltest in die KS und er sollte dich vermissen. Wenn seine Restgefühle ausreichen, würde sich dieses Gefühl bei ihm einstellen.

Ich finde, eine Therapie müsste er selbst wollen. Die Medikamente wird er wahrscheinlich nehmen, oder? Ja, lass seine Schwester zu ihm fahren, aber instruiere sie bitte nicht. Das ist nicht mehr deine Sache, auch seine Krankheit nicht mehr. Es ist brutal, aber er hat sich getrennt und steht ab sofort auf eigenen Füßen und leider ohne dich.

Ich würde mir auch keine Gedanken über die Zukunft machen, man weiß nie, wie es kommt. Was ich auf jeden Fall machen würde - mein Leben ab nun selbst in die Hand nehmen und nur für mich planen. Je schneller du es kannst, desto schneller wirst du es auch ausstrahlen, und dann hat man sowieso die besten Chancen, selbst glücklich zu werden und vielleicht auch auf ein EB. :smile:
 
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Sasarda

Gelöschter User
Er scheint mich ja jetzt schon sehr zu vermissen - mal sehen, zu was das dann noch führt. Noch eine Frage: Wie ich ihn kenne, wird er versuchen, anfangen über die Beziehung zu reden, wird meine Meinung wissen wollen, oder sogar die Meinung meiner Verwandten. Wie soll ich mich da verhalten? Ihm meine Meinung sagen, dass ich mit seinen Gründen nicht einverstanden bin, aber die Trennung annehme?

Er wird auch wissen wollen, was mein Onkel in Frankreich (Ex-Korrespondent, für ihn eine Person, die er sehr bewundert) gesagt hat. Soll ich das ausnutzen? Mein Onkel war auch lange depressiv und hat mir zudem Artikel für ihn über Depressionen mitgegeben, die er lesen kann (ein guter Journalist muss sich immer informieren ecc., was ja auch sein Ego streicheln könnte). Könnte das ein Weg sein, ihn Richtung Therapie zu bringen? (Ich weiss, ich soll mich raushalten, aber die Gelegenheit würde sich zu perfekt anbieten.)
 

SaMa

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Hallo Sarsada!

Wow, dein Text ist ja nachwievor irre lang....

Meine Meinung (ich bin kein Experte):

Hole alsbald deine Sachen ab und dann verschwinde aus seinem Leben. Seine Depressionen und auch seine zukünftigen Jobchancen haben in deiner Lebensplanung eigtl nichts mehr verloren. Denn so versuchst eigtl nur DU dir Hintertürchen offen zu halten, bzw Anknüpfpunkte zu schaffen, um den Kontakt weiterhin halten zu können.
Lass es. Denn sowas spürt er und wird sicher in irgendeiner Form in den Gesprächen zutage kommen... Nicht gut!!

Halte weiterhin KS und warte bis er auf dich zukommt. Mehr kannst du eh nicht tun. Je mehr man versucht ihn zu etwas anderem zu überreden, desto mehr wird er sich verkriechen und deine Chancen sinken dadurch stetig...
Lasst ihn alle in Ruhe. Wenn er reden mag, dann kommt er schon. Alles andere wäre hier wirklich kontraproduktiv. Denn es wäre nie seine eigene Entscheidung. Er würde sich dazu genötigt/ gezwungen fühlen dich zurückzunehmen, um es allen anderen recht zu machen.... Das ist nicht das was du möchtest. Denn da würde permanent unterschwellig der Gedanke mitschwingen, wie es wohl gelaufen wäre, wenn er aus freien Stücken zurück gekommen wäre...

Ich weiß, es ist unglaublich schwer. Aber mehr kann ich dir grad auch nicht raten.

Fühl dich mal gedrückt

LG SaMa
 

Joan

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Liebe Sasarda, wenn er anfängt, über die Beziehung zu reden, würde ich mich diesem Gespräch entziehen. Ich würde sagen, dass ich die Trennung akzeptiert habe und mich nun um mein eigenes Leben kümmere. Ich würde sagen, dass ich den jetzigen Zustand ok finde, auch wenn nicht alles leicht ist. Wichtig ist, dass du die Überzeugung ausstrahlst, dass es für dich ok ist, auch wenn der Weg nicht einfach ist.

Sollte er davon anfangen, wie es ihm geht, kannst du sagen, z.B. 'Ach, das schaffst du schon', Themenwechsel, 'aha, ja, nicht leicht, aber machbar', Themenwechsel. Es würde bei eurem Treffen um Orga gehen und nicht um eure Beziehung, die ja so nicht mehr existent ist, also was soll man da groß bereden.

Dein Frame sollte sein: nichts sagend freundlich, ihm wohlgesonnen, milde, dennoch distanziert und sachlich. Speichere dir ab: Er ist nicht mehr dein Partner. Ich würde ihn wie einen guten Kollegen behandeln, vielleicht noch weniger, wie deinen Paketlieferanten, zu dem du auch freundlich bist, weil du möchtest, dass deine Pakte dich erreichen.

Was die Infos zu deinem Onkel anbelangt: Ich würde die Infos zur Krankheit weiterleiten und deinen Ex vielleicht auch loben, wie gut er mit seiner Krankheit umgeht, wenn es der Fall sein sollte, wenn er die Media brav einnimmt usw. Als Mensch kannst du ihn schon loben und positiv sein, aber als Mann spielt er für dich keine Rolle mehr.

'Ausnutzen' würde ich gar nichts, Sasarda, seine Gefühle zu dir muss er selbst spüren, das Zureden von außen bewirkt keine nachhaltige Wirkung, und du willst bestimmt ein EB, bei dem seine Gefühle im Falle so ansteigen, dass er es ohne dich nicht mehr aushalten kann. Gerade jetzt, wo er anscheinend so ambivalent und unsicher ist,würde ich mich stark zurückziehen und keine Hilfe von außen einsetzen.

Auch zur Therapie muss er sich selbst entscheiden, daher Infos - ja, neutral gehalten, aber nicht überreden, es sei denn, dein Onkel oder seine Schwester machen es sowieso, aber dann ist das nicht mehr deine Sache. :smile:
 
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Sasarda

Gelöschter User
Hallo ihr Lieben, denen ich schon mal sehr dankbar bin für die bisherigen Ratschläge.
Ich bringe euch mal auf den neuesten Stand, mal sehen, was ihr davon haltet.
Ich habe ihn also vor 10 Tagen (ein Freitag) kontaktiert, nachdem er für 2 Wochen, und generell seit der Trennung nie den Mut gefunden hatte, mich nur wegen der organisatorischen Sache mit der Wohnung zu kontaktieren (über seinen fehlenden Mut heulte er sich dann bei Freunden aus, die Opferrolle gefällt ihm ganz wunderbar). Ich schickte ihm eine Audionachricht (da ihn meine Stimme ja immer so schön aufrüttelt). Erst bekam ich eine "professionelle" Sprachnachricht zurück (er arbeitet zurzeit im Radio, und man hörte, dass er gerade die Nachrichten gemacht hatte): Ja, alles ok. Dann reden wir auch über die gemeinsamen Sachen, den Netflix-Account (er könnte doch von selbst drauf kommen, sich einen eigenen anzulegen). Er erklärte mir auch, wie es mit der Wohnung geregelt worden ist (hat er alles längst geregelt, sah es aber nicht als notwendig an, mir das mal mitzuteilen). 1 1/2 Stunden später bekam ich eine weitere Sprachnachricht, mit ganz anderer Stimme, flehend und fast gebrochen: "Sag mir bitte Bescheid, wann du in die Wohnung musst, ich werde versuchen, nicht dazusein. Ich schaffe das nicht, zu sehen, wie du packst. Ich muss lernen (für seine Journalistenprüfung am 2. Februar) und kann es mir nicht erlauben, dass es mir schlecht geht. Und ich habe niemanden, der mich dann hinterher vom Boden aufhebt. Ich will lieber kommen, wenn du fertig bist und nur damit umgehen müssen. Ich hoffe, du wirst mir verzeihen, aber ich kann es nicht." Ich habe auf verständnisvolle Art reagiert, ich könne verstehen, dass er das gerade schlecht könne, ansonsten nur sachlich und organisativ. (Meine italienischen Freundinnen sagten einstimmig, sie hätten ihn für solch ein Verhalten in Stücke gerissen.) Ich habe also mit einer Freundin meine Sachen gepackt (am ersten Tag) und den Großteil bei einer Freundin untergestellt (2. Teil). Einige Kartons sind noch bei ihm geblieben, aus Platzmangel bei der Freundin. Sowie alle gemeinsamen Dingen: über die bat er mich, dass wir nach seiner Prüfung reden (wahrscheinlich per Telefon). Ich stimmte zu, wofür er sehr dankbar schien. Er werde sich dann nach der Prüfung melden, wie sie gelaufen ist. Er sei nicht sicher, ob er es schaffen würde usw.

Auf Rat von Wolfgang (sonst hätte ich es nicht gemacht), habe ich ihm eine Art Abschiedsbrief dagelassen, der aus der Vogelperspektive unsere Beziehung betrachtet. Warum es, meiner Meinung nach, zur Krise kam, was Missverständnisse waren (Thema ich wolle keine Kinder), wie es für mich mit seinen Depressionen war und warum ich ihn nicht verlassen hätte, was ich an ihm schätzte. Habe sein Ego etwas gestreichelt, auch auf Raten Wolfgangs. Dazu 2 Artikel über Depressionen (und ihre Auswirkung auf die Beziehung), die ihm mein Onkel rausgesucht hat, mitsamt einer Nachricht, die sein Journalisten-Ego streicheln soll (als gute Journalisten müssen wir uns über alles informieren). Nach Informationen meiner Freundin (mit der er Kontakt hat) war es für ihn furchtbar, in unser leeres Zimmer zu kommen (der Großteil der Sachen war von mir). Den Brief hat er einen Tag später gelesen, laut meiner Informatin. Von den Artikeln hat er niemandem etwas gesagt (interessant...). Er wird sich dazu aber erstmal nicht äussern, sicher erst nach seiner Prüfung am 2. Februar.

Nun, wer bestimmt hier eigentlich die Kontaktsperre, er oder ich? Es ist ja immer er, der nie den Mut findet, der bestimmt, dass wir erst nach der Prüfung sprechen. Klar würde ich die Funkstille nicht brechen, aber verliert sie so nicht ihre Wirkung? Muss ich eine erneute KS beginnen, wenn wir dann Anfang Februar über die gemeinsamen Sachen geredet haben?
Und überhaupt, was soll dieses Opferverhalten? Nur Heischen nach Mitleid und Aufmerksamkeit (sogar mir, der Verlassenen, gegenüber)? Ist er wirklich ambivalent? Verdrängt er die Sache einfach? Oder ist er sich (wie seine Schwester) meint, sicher über die Trennung und will sich die Sache nur einfach machen?
 

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Milantra
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