Wieder da - Beziehungskrise - Trennung

diemaja

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Hallo Lupine,

Nur zur Info: Es sollen im Forum nicht mehrere Stränge zum gleichen Thema eröffnet werden. Das ist verwirrend für die User und einbringen kann man sich da auch nicht gut. Man müsste ja zwei weitere Stränge erstmal lesen, um bei dir zu wissen, wie der Verlauf war.

Bleibe am besten bei einem Strang. Das ist ja nun der dritte in Folge zum selben Mann.
 

Lupine

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Hallo Forengemeinde,

ich war eine ganze Weile hier aktiv. ich glaube fast über 1,5 Jahre. Ich muss sagen mir wurde hier von einigen lieben Menschen sehr geholfen @Moora @Engelin @ModWolf @Flowbob @lebenslaenglich und einige mehr. So was nenne ich wirklich tollen Beistand und das obwohl wir uns nicht persönlich kennen. Nochmals Danke, dass Ihr mir in meiner wirren Zeit zur Seite standet.

Nun ist Mai 2019 und ich muss im Nachhinein sagen, vieles von dem, was mir hier gespiegelt und und zu dem mir geraten wurde, war nahe an der Wahrheit.
Ich wollte ein kurzes Update geben (wahrscheinlich wird es eh länger, kennt man ja ;).

Wie Ihr Euch denken können, ist auch der zweite Beziehungsversuch zuende gegangen. Und zwar mehr als krachend. Er hat sich dann auch relativ schnell, nicht mal zwei Monate später, eine neue Frau angelacht, mit der er wohl jetzt noch zusammen ist.

Nach der 2. Trennung verlief alles ganz anders, als nach der 1. Diesmal hatte ich das Gefühl die Beziehung ist nun endgültig zuende und ich sollte Recht behalten. Er machte wieder aus ähnlichen Gründen schluss und ich verfiel in einen Panikmodus, der sich zu einer handfesten depressiven Verstimmung ausweitete.

Die Trennungsphase war heftig, da ich nicht loslassen wollte und er sich ziemlich schnell abnabelte. Wir hatten auch noch Sex, sogar einmal parallel zu der neuen Frau. Da kannte er sie bereits drei Wochen und wäre bereit gewesen mit mir eine Affäre zu beginnen, trotz Beziehungsaufbau.

Das ganze wurde noch sehr sehr hässlich. Ich lernte nochmals so richtig schön seine zweite Seite kennen. Seine letzte E-Mail war geprägt von tiefer Ablehnung meiner Person. Er sagte mir sogar, dass ich aufgrund meines Jähzorns jede weitere Beziehung an die Wand fahren würde. Ich müsse diese in den Griff bekommen.

Ich weiß nicht, welches Fazit ich im Nachhinein abgeben soll. Noch nie hat mich ein Mensch derart verletzt und mich so extrem negativ beurteilt. Er verließ mich in einer Phase, wo es ihm zusehends besser ging. Er hatte eine Therapie angefangen, die ihn darin bestätigte, dass er in unserer Beziehung nicht das findet wonach er sucht. Er drückte es mal so aus: eine warme, unruhige Superheldin, die seinen Drang nach stetigen Wandel mitträgt. Mit dem Akt mich radikal aus seinem und dem Leben seiner Kinder zu kicken, war quasi ein letzter Befreiuungsakt für ihn.

Mir hat das alles sehr sehr wehgetan, auch die fiesen Nachtritte, die er mir postum verpasste. Fast 6 Monate später frage ich mich immer noch, wie jemand so überheblich, egomanisch und unfair einem Menschen ggü. handeln kann. Seine endgültige Abnabelung, der noch eine 3-monatige Ambivalenzphase vorausging, wurde natürlich durch seine neue "bessere" Freundin und die Verliebtheit befeuert. Er hatte auch nach der Beziehung immer Oberwasser und zeigte das auch offensiv.

Ich bin zurückgeblieben und gehe gerade durch den schlimmsten Liebeskummer und durch die stärkste Krise meines Lebens. Ich habe meine Arbeit am Selbstwert und Selbstmitgefühl wieder aufgenommen. Aber es fällt mir schwer und ich falle immer wieder in tiefe schwarze Löcher. Manchmal denke ich, dass unsere Beziehung absolut toxisch war, vor allem für mich.

Er ist gut aus der Sache raugekommen, fühlt sich durch seine neue Beziehung bestätigt, dass mit ihm ja alles stimmig sein muss und ich die Schuldige/Gestörte war. Seine Neue ist jünger, schlanker und wahrscheinlich interessanter und intelligenter als ich. Ich denke nicht, dass er irgendetwas von dem, was ich ihm gesagt habe, annehmen konnte und nicht sieht, dass er Anteile einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufweist.

Ich nehme mittlerweile Johanniskraut und 5-htp gegen die depressive Verstimmung, habe mittlerweile eine gute Therapeutin gefunden, die mich bestärkt und versteht. Ich leide unter massiven Schlafstörungen, mein Schlafrhythmus ist vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten und ich war kurz davor in eine Akutklinik zu gehen. Zur Zeit bin ich noch krankgeschrieben, weil ich nicht mehr arbeitsfähig bin. Kein Ende in Sicht.

So schlimm kann es kommen. Ich habe angefangen zu schreiben, um verarbeiten zu können, was mir da eigentlich widerfahren ist. Ich halte mich für einen sehr reflektierten Menschen und auch für intelligent genug, um eigentlich solche Situationen zu meistern, aber was mir hier passiert ist, entbehrt jeglicher Logik.

Ich stelle mir immer noch viele Fragen. Vor allem, wie solch ein Mensch es schafft, so schnell jemand neues in seinen Bann zu ziehen. Er war dort ziemlich schnell dabei, schneller als bei uns. Und anscheinend mit mehr Invest. Ich nehme an, dass in seiner neuen Beziehung plötzlich alles möglich ist: Zusammenziehen und ein Kind. Das schmerzt mich sehr, da er mir das eindeutig verweigert hat. Es ist schon hart, wenn einem bewusst wird, dass man es dem anderen nicht wert war. Das man so abgewertet und einem vorgeführt wird, was dann doch alles möglich ist. Wie soll ich das nicht persönlich nehmen?

Natürlich ist es besser, dass ich mit diesem Mann kein Kind habe, aber die Vorstellung, dass er jetzt in dieser Beziehung ein vollkommen anderer Mensch ist, macht mich sprichwörtlich fertig.

Gibt es sowas, dass jemand seine alten Muster an einer Person abarbeitet und dann befreit in eine neue Partnerschaft geht und das nach so kurzer Zeit? Und kann jemand seine komischen negativen Eigenschaften, die er in unserer Beziehung so offensiv ausgelebt hat, einfach so ablegen?

Ich werde das nie verstehen. Der Typ nimmt sich doch immer selber mit. Grundsätzliche Strukturen lassen sich doch nicht einfach so unterdrücken. Vielleicht in der Verliebtheitsphase, aber das kommt doch wieder an die Oberfläche, irgendwann.

Was sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Ich brauche irgendwie meinen inneren Frieden. Ich weiß ich habe durch meine eigenen Ängste vieles zerstört, aber ich weiß auch, dass ich so falsch nicht sein kann. Ich habe mein Bestes gegeben, aber für diesen Menschen, war das nie gut genug. Ich habe ihn wirklich aufrichtig geliebt, er hat mich im Grunde benutzt und nachdem ich meine Funktion erfüllt habe, weggeworfen wie ein Stück Dreck.

Vielleicht mag sich hier einer noch äußern.

Danke,
Lupine
 

Schäin Sau

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Hallo Lupine,

das hört sich ja garnicht gut an. :shakehead:
Ich habe Deine ganze Geschichte von vor 1,5 Jahren noch nicht gelesen, aber bei Deiner aktuellen Zusammenfassung fällt mir eins auf:
Unterm Strich gibst Du Dir selber die Schuld an der ganzen miesere bzw. glaubst ihm, dass es "nur und ausschließlich" an Dir lag.
Das ist totaler Quatsch. Alleine diese Behauptung seinerseits zeigt ja schon, dass auch er einen Anteil an der ganzen Sache hat. Vorwürfe zu machen und die Schuld gänzlich bei anderen zu suchen ist immer ein Zeichen von Schwäche und Unsicherheit.

Die ganzen Fragen die Du Dir stellst sind natürlich verständlich. Aber, so einfach es klingen mag, es ist total egal.
Es geht jetzt nur um Dich. Jeder Gedanke an ihn ist waste of time. Jeder Gedanke an ihn hindert dich daran abzuschließen.

Ja, ich weiß... Es schreibt sich so leicht. Und ich kenne das, v.a. wenn man bei sich selbst die Schuld sucht, wenn man sich selbst in Frage stellt...
Aber genau DANN muss man versuchen sich wieder zu sammeln. Wieder sagen: "Hey, der Typ war es nicht wer, ein narzistischer Arsch!" und weiter geht's...

Ich kann Dir da jetzt auch keine besseren oder wirksamen Tipps geben, dafür sind die Profis hier.

Fühl dich einfach mal gedrückt :trost:
 

Engelin

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Hallo, Lupine,

schön, dass du hier wieder schreibst, welcome back, obwohl dies aus keinem schönen Grund geschieht und es dir grade sehr schlecht geht, wie du schreibst.
Weißt du, der Fokus ist nicht er, wie er ist, was er macht usw. Der Fokus bist du, wieso du machst oder gemacht hast, wieso du geblieben bist, Schmerzen ausgehalten hast, Demütigungen etc. Die Antwort ist meist, so kenne ich es von mir, weil es doch auch soooo schön mit ihm sein kann oder war. Die Aufgabe ist eben, das Schöne und das Schlechte gegenüberzustellen und gleichwertig stehenzulassen. Wir neigen oft dazu, das eine oder andere auszublenden, so ist es zumindest bei mir. Also, die Frage, die du dir stellen solltest meiner Meinung nach, ist nicht wieso hat er meinen Wert nicht erkannt, sondern wieso habe ich meinen Wert nicht erkannt. Wieso habe ich weitergemacht, obwohl es mir nicht gut getan hat, obwohl es mich verletzt hat, wieso war ich mir nicht Wert genug, mich selbst zu schützen. Wieso habe ich mir selbst nicht geholfen? Wieso bin ich über meine Grenzen gegangen? Wieso habe ich meine Grenzen nicht geachtet? Klingt einfach, ist aber mitunter verdammt schwer umzusetzen und muss man lernen. Ich glaub auch, dass man es lernen kann, wenn man es noch nicht weiß. Ich hoffe jedenfalls sehr, auch für mich selbst.

Und die Gedanken, die du dir machst, über ihn und die neue Beziehung, die tun dir weh! Und seine jetzige Beziehung hat auch nichts mit dir oder eurer Beziehung zu tun. Eure Geschichte war eine völlig andere. Was er jetzt hat, hat nichts mehr mit dir zu tun. Bitte versuche dich da abzugrenzen und dich nicht zu vergleichen und dir keine Gedanken darüber zu machen, er oder sie könnten jetzt haben, was du dir immer gewünscht hast. Noch dazu weißt du es nicht mit Bestimmtheit, es sind nur Vermutungen deinerseits und Befürchtungen.

Sieh es als Wachstum und Entwicklung an, was du erlebt hast. Es war ein Zeichen des Lebens, dass du dich mehr auf dich selbst konzentrieren solltest, auf das, was dir gut tut. Also in dem Sinne ist es, auch wenn es eine schreckliche, schmerzhafte Erfahrung war, eine Chance für dich, mehr auf dich selbst zu schauen, dich selbst mehr kennenzulernen, und vielleicht Seiten an dir aufzudecken, die dir selbst bisher verborgen waren. Frage dich, wieso habe ich das so lange mitgemacht? Wieso wollte ich nicht loslassen? Wieso habe ich immer wieder versucht? Wieso habe ich die Verantwortung für mein Wohlergehen nicht wahrgenommen? Weißt du, ich denke, der andere kann manchmal gar nichts dafür, er ist, wie er ist, und man selbst hat die Verantwortung für sich gut zu sorgen. Der andere handelt nur aus seinen persönlichen Fähigkeiten heraus und ist da in gewisser Weise limitiert, was deine persönlichen Grenzen anbelangt. Und wenn du über deine eigenen Grenzen hinweggehst, wie sollte der andere das wissen, wo deine Grenzen sind?

Und ein weiteres ist, versuche dich von schlechten Gefühlen ihm gegenüber zu befreien, für dich selbst. Ich weiß, das wird seine Zeit brauchen, weil man so viel Trauer, Wut und Ungerechtigkeit empfindet. Aber auf lange Sicht ist es besser, und es wird dir gelingen, das zu akzeptieren und zu verzeihen. Das dauert, aber diese Gefühle musst du letztendlich loslassen, um wieder frei zu sein, für dich. Weil sie binden dich nur in einer unschönen Gefühlslage. Gehe Schritt für Schritt und du wirst sicherlich mehr zu dir selbst finden und dich mit dir selbst aussöhnen und dadurch vollständiger werden und mehr mit dir selbst ins Reine kommen.

Ein bisschen ist es auch so, meiner Erfahrung nach, dass man im anderen eine Erfüllung sucht, die man in sich selbst nicht verspürt. Der andere hat also Seiten und Verhaltensweisen einem selbst gegenüber, die man an sich selbst nicht wahrhaben möchte. Damit meine ich, der andere behandelt einen schlecht, man regt sich zurecht darüber auf und möchte das der andere das lässt. Aber im Grunde sollte man schauen, ob der andere nicht etwas mit einem tut, was man eigentlich mit dich selbst schon längst getan hat, aber nicht sehen möchte und kann.

Ich wünsch dir alles Gute auf deinem Weg und dass du dich bald erholst und wieder Kraft schöpfst und wieder arbeiten kannst und voll im Leben stehen kannst.

Liebe Grüße
E.
 

Lady FlowerPower

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27 Sep. 2018
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424
Liebe Lupine,

ich habe gerade nicht so viel Zeit, möchte aber unbedingt los werden, dass ich den Post von Engeln aussergewöhnlich stimmig und 'schön' finde.
Meiner Ansicht nach findest du dort nämlich das Wesentliche gut zusammengefasst!
Was Engelin dir geschrieben hat, könnte dir als Kompass und zur Orientierung dienen.

Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser gehen möge.
:trost:
Alles Liebe,
Lady FlowerPower
 

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