Hallo ihr Lieben,
ich muss hier leider meinen Strang noch einmal hoch holen.
So richtig weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
F. und ich treffen uns noch immer. Wir haben eine sehr schöne Zeit miteinander gehabt. Dachte ich zumindest. Weihnachten und der Jahreswechsel waren wunderschön. Mitte November hat er mir sogar das erste mal gesagt, dass er mich liebt.
Wir hatten beide den Wunsch entwickelt uns einen schönen Date-Tag zu machen und da zusammen zu kommen, einfach um dem eine schöne Bedeutung zu geben. Das ging sogar mehr von ihm aus, als von mir. Bis heute ist das nicht passiert. Vor zwei oder drei Wochen habe ich angefangen das aufzugreifen bzw hab zweimal etwas dazu gesagt, dass wir das jetzt vielleicht tatsächlich mal tun sollten. Locker und leicht. Ich erzähle das, weil ich glaube ihm damit viel Druck gemacht zu haben. Und ich frage mich langsam, ob ich es mit einem bindungsängstlichen Menschen zu tun habe. Wir treffen uns ja schon 7 Monate
Er äußert öfters den Wunsch meine Eltern kennen zu lernen, aber er weiß auch, dass ich da zuerst eine Beziehung haben möchte. Die haben wir ja... nur nennen wir es nicht so. Wegen dem Lockdown ist das eh schwierig.
Leider gibt es momentan viel Stress in seiner Wohnung. Da ist ein Wasserschaden in der Küche, die musste nun freigegraben werden, der komplette Raum - bis zum Gewölbe runter. Da er sich momentan nicht so recht frei nehmen kann und ich eh im HO bin war ich in den letzten 14 Tagen (bis letztem Donnerstag) fast durchgehend bei ihm, weil die Arbeiter da waren, ein Gutachter für die Versicherung und so weiter. Das war wohl viel zu viel für ihn, obwohl ich denke, dass das nach 7 Monaten auch mal sein darf.
Zusätzlich haben wir nichts zusammen unternommen, nur einmal waren wir bei seiner Schwester - da hat er mich so schlecht behandelt. Das war nicht angenehm. Er hat sich danach dafür entschuldigt und gesagt, dass er sich sehr schämt. Überwiegend ist er ein sehr höflicher Mensch.
Ich möcnhte gerne mit zumindest alle zwei Wochen einen Ausflug machen, wenigstens für 2 oder 3 Stunden. Nur leider kann das nur am Wochenende klappen. Genauer gesagt nur Samstags. Sonntag will er meistens einfach nur Zuhause chillen. Ist ja auch okay. Auf jeden Fall war er vor zwei Wochen am Freitag bei seiner Schwester mit seinem Bruder und hat sich dort komplett voll laufen lassen, ich habe ihn dann da abgeholt und er hat mir noch weiß machen wollen, dass er ja eh nüchtern ist - so hat er den Samstag dann komplett verschlafen hat.
Hier fühlte ich mich sehr abhängig davon, weil ich dort dann auch nicht weg kann und einfach sein Auto nehmen wollte ich auch nicht. Es gab einen großen Streit.
Das Wochenende danach ging es eh nicht.
So hatten wir wieder für den jetzt letzten Samstag etwas geplant. Ich vermute, dass hier unter anderem der Druck in ihm wuchs, das als Anlass nehmen zu müssen, dass wir es zwischen uns offiziell machen. Aber das ist nur eine Vermutung von mir.
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Eskaliert ist es dann letzte Woche am Donnerstag, wir hatten da schon einige Zickereien und sind uns eher aus dem Weg gegangen und haben kaum ein Wort gewechselt, aber er war dennoch sehr kuschelig und sagte mir noch am Mittwoch Abend, dass er mich über alles liebt und für immer bei sich haben möchte.
Er machte sich für Freitag etwas für seinen Freund aus, soweit okay, sofern die beiden sich vorher testen lassen. Dann sagte er, dass er dort fünf oder sechs Bier trinken wird. Ich habe dann gefragt ob das sein muss, denn dann ist er am Samstag wieder komplett fertig. Zwischendurch fragte er mich, ob ich samstags seine Wäsche waschen kann - ähm nein.
Er warf mir dann vor, dass ich ihm verbiete seine Freunde zu treffen etc.
Ein Wort ergab das andere.
Und dann kam aus ihm heraus:
"Du erdrückst mich", "Ich will schöne Momente in meinem Leben haben, aber mit anderen Menschen (als dir)", "Wegen dir fühle ich mich nur noch schlecht" - da waren noch ein paar mehr Sätze, die habe ich scheinbar schon gekonnt verdrängt.
Ich bin dann aufgesprungen und habe geschrien, dass wir sofort mein Auto holen (das kann ich bei meiner Mama abstellen, so dass er mich auf halbem Weg einsammelt, damit ich nicht zahlen muss fürs Parken bei ihm), ich dann meinen Krempel bei ihm ins Auto lade und anschließend sofort nach Hause fahre.
Als wir dann wieder bei ihm waren und ich meine Wäsche und Arbeitssachen eingepackt habe und ins Auto geladen habe, meinte er, dass ich ja nicht alles mit nehmen muss. Ich fragte ihn dann, was ich denn sonst tun soll.
Er meinte, dass er halt einfach nur ein oder zwei Tage für sich alleine braucht, weil ich ihn erdrücke. (der zweite Tag fällt dann ja schön wieder auf den Samstag). Auf jeden Satz von ihm fügte er ein
"Aber keine Ahnung" an.
Mir hat das so weh getan, mich zu fühlen, als wäre ich eine unliebsame Zecke - wohl gemerkt, ich war wegen SEINER Baustelle dort, um die Arbeiter rein zu lassen etc. Es war fast jeden Tag jemand da. Manchmal auch nur für 30 Minuten, aber irgendwer muss die ja rein lassen.
Ich habe dann gesagt, dass ich das alles sehr verletztend und wenig wertschätzend finde.
Er starrte mich dann böse an und zischte
"Wieso muss ich der sein, der Zeit braucht, wieso bist das nicht du?" und "Außerdem habe ich kein Vertrauen in dich um zu sagen, dass ich Zeit für mich brauche." Ich halte das für einen Schlüsselsatz. Hat er echt ein schlechtes Gewissen, wenn er Zeit für sich braucht und macht dann mich verantwortlich? Ich sagte ihm auch, dass ich kein Problem damit habe, wenn er es sagt und dass ich hier gerade nur das "wie" absolut daneben finde.
Dann sagte er noch, ob ich nicht verstehen würde, dass er Zeit braucht, damit er sich wieder auf mich freuen kann und dass wenn wir uns unter der Woche weniger sehen, er dann auch lieber seine Zeit mit mir verbringt, als mit seinen Freunden. Das verstehe ich auf der einen Seite, auf der anderen Seite hat er ja dann noch weniger Zeit für seine Freunde, wenn er dann das Wochenende komplett mit mir verbringen möchte?! Noch dazu haben wir noch immer Lockdown.
Er sagte zwischendurch auch, dass ich gerne die Nacht noch bleiben kann und er ja die Zeit für sich nicht sofort braucht - nach den Sätzen von weiter oben, war es in meinen Augen aber schon ziemlich dringend für ihn. Ich erwiederte auf das nur, dass ich mich nicht mehr willkommen fühle.
Ich fügte dann noch hinzu, dass es vielleicht besser ist, wenn wir eine zeitlang auf Abstand gehen und machte die Tür hinter mir zu und ging.
Und dann bin ich heulend nach Hause gefahren. Ich glaube am meisten tut mir der Satz mit den schönen Momenten weh, weil wir einfach wiedermal nichts zusammen unternommen haben in letzter Zeit und er dann einfach lieber mit anderen Menschen seine freie Zeit verbringt.
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Freitag schrieb er mir: Hey, wie geht es dir?
Ich: Sehr gut, danke der Nachfrage
Er: Das ist schön zu hören Sonnenglitzer
Der Tag war die Hölle für mich, ich fand das alles so gemein und ich fühle mich bis jetzt in die "Du bist eine unangenehme Klette"-Ecke gesetzt. Er ist ja eigentlich viel anhänglicher als ich, was Körperkontakt und häufiges Treffen angeht.
Samstags fragte er mich dann ob wir einen kleinen Ausflug machen wollen, ich ignorierte das für ein paar Stunden, fuhr zu meiner Mama und zitierte ihn Abends dorthin, falls er spazieren gehen will für eine Stunde. Das Treffen war angenehm. Er wollte mich küssen zur Begrüßung, ich hielt ihm die Wange hin. Wir plauderten ein bisschen, ich redete eher zu viel, war aber gut und absolut locker gelaunt. Bei der Verabschiedung fragte er mich wieder wie es mir geht, ich sagte gut, er sagte, dass es ihm nicht so gut geht und der gestrige Tag für ihn nicht schön war und er erst ganz spät zu dem Freund gefahren ist und sie sich nicht testen waren,
dabei stiegen ihm merklich die Tränen in die Augen. Da war ich dann doch etwas verstimmt. Er fragte dann ob wir uns morgen (Sonntag) auch sehen und ob wir einen Ausflug machen. Ich sagte, ja okay, aber nur wenn er und sein Freund sich testen gehen (wenigsten nachträglich), er stimmte dem zu und sagte, dass er mich um 10 Uhr anruft. Verabschiedung gab es keine.
Er schrieb mir dann noch, dass er es sehr schön fand, ich ließ das stehen.
Sonntag rief er nicht wie abgemacht um 10 an, aber okay. Er schrieb mir dann um halb 11, dass sie sich nun testen lassnen gehen. Irgendwann später schrieb er, dass sie fertig sind. Ich war irgendwie nicht in der Lage mit ihm zu kommunizieren und meldete mich erst kurz nach 14 Uhr. da hatte er aber auch schon zwei mal angerufen. Nur bin ich dazwischen in meinem Sumpf versackt, ihm habe ich nur gesagt, dass ich am Soga eingepennt bin.
Er holte mich dann ab und wir fuhren bisschen raus und gingen schön spazieren. Er jammerte ein bisschen, dass er heute Vormittag ja in meiner Nähe war um sich testen zu lassen und mich ja dann nicht gemeldet habe und er dann extra noch heim fahren musste. Armer Mann.
Er fragte mich dann bei einer Bank, ob wir uns etwas setzen wollen und reden. Das wollte ich nicht, mir war zu kalt und ich wollte mir meine Lockerheit nicht verbauen.
Er hat mich dann nach Hause gefahren, da rief meine Mama an ob sie das Auto am Dienstag ausleihen kann und ob ich es ihr bringe. Bringen am Dienstag in der Früh musste ich verneinen, aber ich sagte, dass ich es eventuell Montag Abend bringe. Da sagte er ganz leise, dass er mich ja von meiner Mama holen kann und ich bei ihm übernachten könne. Ich sagte nur, dass ich lieber von Zuhause am Dienstag arbeite und nicht in der Früh dann heim fahren kann. Zum Abschied küssten wir uns und er fragte ob es mir gefallen hat, was ich bejahte. Ansonsten gab es keine körperlichen Annäherungen, außer dass er kurz meine Hand nahm, beim Autofahren.
Er schickte mir dann Abends noch Screenshots von irgendwelchen Sachen, schichte Kusssmileys und Herzen und fragte dann später auch ob ich schon schlafe, weil ich nicht mehr antwortete.
Darauf habe ich ihm dann
heute morgen geschrieben:
Ich: "Guten Morgen *Sonne* Ja genau, hab mich recht früh hingelegt. Schönen Tag wünsche ich dir!"
Er: "Guten Morgen *ksmh* danke mein Schatz, wünsche ich dir auch *roteBäckchen*
Etwas später er: "In meinem Online Seminar kenne ich mich gar nicht mehr aus"
und dann zu Mittag: "Bringst du heute dein Auto zu deiner Mama?"
Und zwei Stunden später ein Bild, dass sie jetzt doch geprüfte FFP2 Masken bekommen haben in der Arbeit
Ich kommentierte das nur kurz angebunden und dass ich meiner Mama das Auto nicht bringen muss.
Er: Hast du jetzt schon ausreichend FFP2 Masken? Sonst brauchst du die ja von mir
(wir hatten welche bestellt, die sind jetzt bei ihm angekommen)
Ich: Nee, hab eigentlich nur eine
Er: Soll ich dir deine einfach vorbei bringen?
Ich: Können wir so machen, aber es eilt jetzt nicht total, muss eh nirgends hin eigentlich
Er: irgendein blabla über neue Verordnungen
Ich: blabla
Er: blabla + Überlegungen über geprüfte Masken
Ich: Keine Ahnung...
Er: Nerv ich dich heute irgendwie
Ich: Nein, wie kommst du darauf?
Er: Ich weiß nicht, war mir unsicher
Ich: Okay, alles gut
und jetzt kommts...
Er: Hast du Lust demnächst mal wieder bei mir zu bleiben? Ich weiß, dass es dir mega unangenem sein muss nach unserem Streit, würde mich aber freuen. Also sobald du dich halt halbwegs wohlfühlst
Das werde ich erst morgen beantworten, aber wie?
Und jetzt bin ich irgendwie überfragt. Ja mir ist das unangenehm, ich wünsche mir, dass er das irgendwie "auflöst" bzw mir sagt, dass er wirklich einfach nur Zeit für sich gebraucht hat. Oder zeigt er mir das eigentlich nicht eh schon?
Was soll das alles? Mich macht das so traurig und ich will ihn nicht verlieren, gleichzeitig bin ich so verletzt. Die Treffen am Wochenende habe ich eher nur wahrgenommen, damit er nicht mehr als letztes das Bild von mir hat, bei dem ich nur traurig und enttäuscht bin. Ich war jetzt wirklich locker und lustig, habe mein Wildpferd wieder raus geholt.
Übrigens, ich habe zurück geblettert, heute vor einem Jahr hat er mich damals "abblitzen" lassen mit dem Zusatz, dass er ja eigentlich eine Freundin hat. Ein Jahr später bin ich es, die ja nur eigentlich seine Freundin ist. Oder so.
Übrigens hat er mir am Mittwoch gestanden, dass er mich da etwas angeflunkert hat über die ganze Zeit und dass er seinem Bruder sehr wohl von mir erzählt hat. Übrigens auch schon gleich nach unserer aller ersten Begegnung damals (Vor bald drei Jahren) und er seit dem "mindestes ein bisschen auf mich steht, aber niemals dachte überhaupt eine Chance bei mir zu haben, weil ich immer so unnahbar wirke (Wildpferd halt )" Vor bald drei Jahren.
Und was will ich eigentlich jetzt vom Forum? Ich wünsche mir eine Einschätzung.. wie ernst soll ich das von Donnerstag nehmen? Und was soll ich tun? Hat das noch eine reelle Chance, wenn man sich die lange Zeit anschaut oder sollte ich mich distanzieren bzw ganz raus gehen aus der Sache? Und vor allem habe ich Angst, dass ich das nicht verzeihen kann, also seine Worte, und immer mehr in meine Höhle gehe und dann da drinnne stecken bleibe.
LG Sonnenglitzer, danke fürs lesen an alle die sich das angetan haben