Iridaceae
Aktives Mitglied
- Registriert
- 23 Juli 2017
- Beiträge
- 1.240
Hallo liebe Forengemeinde,
ich wurde letzten Monat verlassen und leide noch sehr darunter. Ich möchte damit nicht immer meine Freunden und meine Familie belasten, deswegen versuche ich auf diesem Wege, meinem Kummer Raum zu schaffen und Rat zu erlangen.
Mein Ex-Partner und ich kennen uns seit 2003 durch das selbe Hobby (freiwillige Feuerwehr). Wir wohnen im selben Ort und teilen den selben Freundeskreis. Er ist bei uns im Freundeskreis eine ziemliche Persönlichkeit, unter anderem weil er häufiger Gastgeber für unsere Freunde ist, selber Partys ausrichtet und Hobby-DJ ist und damit auch fast überall auf Feiern um uns herum vertreten ist.
Er (29) und ich (26) haben schon einiges zusammen erlebt. Ich war das erste Mal mit 14 in ihn verknallt, dies ließ irgendwann wieder nach und vor einigen Jahren verknallte ich mich wieder in ihn - ich unternahm jedoch nichts, da er zu der Zeit in einer Beziehung war. Dennoch erlebten wir in dieser Zeit einige intensiven Momente miteinander, sei es bei tiefgründigen Gesprächen oder weil wir zwei auf so ziemlich jedem Fest zusammen tanzten - und das recht innig, allerdings ohne, dass es dabei zu einem Betrug gegenüber seiner Partnerin kam.
2015 kam es zur Trennung der Beiden - unser Kontakt verstärkte sich seitdem. Wir unternahmen mehr und mehr miteinander, traten irgendwann auf Festen und Veranstaltungen fast immer nur zu zweit auf, fingen an unseren Freundeskreis zu managen (wir planten Urlaube, Events, Ausflüge etc. zusammen) und funktionierten somit auch als perfektes Team. Ich hatte in der Zwischenzeit den Wunsch nach einer Beziehung allerdings eingeschränkt, da ich Angst hatte, dass es zur Trennung kommen könnte und sowas im selben Freundeskreis - das hatte ich schon einmal erlebt und wollte es eigentlich nicht nochmal erleben (tja, es ist wieder soweit). Die letzte Trennung hatte mir 2 Jahre voller Kummer bereitet.
Allerdings fing er irgendwann an, stark um mich zu werben. Ca. ein Jahr lang versuchte ich seinen Annäherungsversuchen zu widerstehen. Von allen Seiten wurden wir gefragt, ob wir endlich zusammen wären. Er machte mir immer hartnäckiger den Hof und nach einer sehr langen, einfühlsamen, süßen und herzerweichenden Nachricht von ihm, in der er mir seine Liebe gestand, entschied ich mich schließlich dazu, es mit ihm zu versuchen.
Der Anfang unserer Beziehung war perfekt. Vielleicht zu perfekt. Er tat alles für mich, in der ersten Woche bekam ich mein "Ich liebe dich" sowie ein Schrankfach im Kleiderschrank sowie im Bad. Er gravierte in seinen Ring meinen Namen, mit dem Motto "Das Beste oder nichts". Innerhalb von 2 Wochen nach Beziehungsstart wohnten wir zusammen. Er war anfangs der perfekte Freund, ich war überglücklich. Seine Wohnung ist jedoch sehr klein, man kann sich nicht aus dem Weg gehen - die Wohnung ist zudem noch in seinem Elternhaus. Das machte allerdings anfangs nichts, ich verstand und verstehe mich blendend mit seinen Eltern. Alles schien perfekt. Wir organisierten weiterhin alles für unseren Freundeskreis und waren einfach froh, uns zu haben. Irgendwann begann er jedoch, auf Distanz zu gehen. Im Nachhinein betrachtet und nach einigen Recherchen meinerseits ist dies jedoch ein recht normales Verhalten, die anfängliche Verliebtheitsphase kann ja zudem nicht ewig halten.
Allerdings begann ich, mich ab dem Zeitpunkt mehr um ihn zu bemühen. Anfangs musste er ja eigentlich die ganze Zeit mir hinterherlaufen. Der Spieß drehte sich um. Ich begann, alles für ihn zu tun. Holte ihn nachts ab, wenn er betrunken feiern war, half ihm, wo ich nur konnte, kochte für ihn, schenkte ihm andauernd etwas, war einfach immer omnipräsent und fing an zu klammern, weil ich seine Liebe wieder wollte. Er ging weiter auf Distanz. Wir gerieten in eine Abwärtsspirale. Ich fing an, ohne ihn nicht mehr glücklich sein zu können und jedesmal, wenn er was mit jemand anderem außer mir machen wollte, war ich unglücklich weil ich Angst bekam, ihn zu verlieren. Durch mein verändertes Verhalten fiel es ihm dann jedoch auch zusätzlich immer schwerer, mich noch zu lieben wie am Anfang.
Versteht mich nicht falsch, er hat trotzdem weiterhin versucht, ein guter Partner zu sein (unter anderem hat er mir monatelang sein Auto zur Verfügung gestellt für den Weg zur Arbeit und es extra dafür ganzjährig anmelden lassen) - jedoch standen ihm seine Gefühle mehr und mehr im Weg. Wir hatten weniger Sex, weniger Körperkontakt. Im Februar kam es fast zu einer Trennung, doch wir rappelten uns nochmal zusammen und machten weiter. Allerdings hatte er mir zu dem Zeitpunkt gesagt, dass er gerade Probleme mit unserer Beziehung hatte, und so fing ich an, weitere Probleme in mich hinein zu fressen und nicht anzusprechen, weil ich ihn nicht noch mehr belasten wollte. Ich wurde zunehmend unglücklicher, was ihn noch weiter von mir weg trieb. Wir sprachen allerdings nie wirklich über diese Probleme. So kam es schließlich zur Trennung, da er meinte, dass er mich nicht weiter verletzen wolle und er es einfach nicht mehr schafft, das Selbe wie am Anfang für mich zu empfinden. Ich warf ihm ein paar Vorwürfe an den Kopf und verließ zornig die Wohnung. Er bat um ein klärendes Gespräch - er wollte paar Tage später mit Arbeitskollegen in den Urlaub und davor nochmal mit mir reden - nach ein paar Tagen ohne Kontakt willigte ich ein.
Ich hatte in der Zwischenzeit versucht die Probleme unserer Beziehung zu erkennen und konfrontierte ihn damit. Er verstand sie angeblich. Danach reisten wir beide für ein paar Tage fort (er mit Kollegen ich mit einer Freundin) und trafen uns danach nochmal. Ich bat um eine zweite Chance. Ich erklärte ihm, dass ich mir eine Wohnung nehmen würde und wir einfach langsam nochmal von vorne beginnen sollten. Er sagte, er bräuchte noch etwas Zeit.
Ein paar Tage später holte ich meine Sachen bei ihm ab. Einen Tag vor seinem Geburtstag. Ab seinem Geburtstag begann bei uns im Ort ein Fest, das von Freitag bis Montag ging. In dieser Zeit sind wir normalerweise alle immer bei ihm und feiern dort. Er fragte mich, als ich meine Sachen abholte, ob ich zu seinem Geburtstag käme - ich verneinte. Er wirkte sehr geknickt. Seine Eltern bestätigten mir auch nochmal, dass er in der Zeit sehr durcheinander und traurig schien. An diesem Abend vor seinem Geburtstag redeten wir noch lange, zum Abschluss drückte er mich fest und sagte er brauche jetzt erst nochmal 2-3 Wochen, dann sehen wir weiter. Er sagte, ich solle gut auf mich aufpassen. Das war das letzte Mal (22.06) dass wir miteinander wirklich geredet haben.
Es folgten ein Dienst bei der Feuerwehr, ein Frühschoppen und ein Jugendfeuerwehrzeltlager, in denen wir uns sahen - ich hielt Abstand, wenn es der Umstand bedurfte redeten wir normal miteinander (organisatorisch und nüchtern). Er versuchte noch ein paarmal, auf mich zu zukommen, allerdings in einer Art, als ob nie was geschehen wäre. Ich blockte jedes Mal freundlich und höflich ab. Vor drei Wochen sagte er zu mir (allerdings war er betrunken) dass wir die Woche nochmal reden - ich schrieb ihm am nächsten Tag einen Terminvorschlag dafür. Es kam nie eine Antwort. Seitdem haben wir nicht mehr geschrieben.
Mittlerweile fährt er wie ein besessener Fahrrad haben mir seine Eltern erzählt und beschäftigt sich viel mit seinem DJ-Equipment und geht feiern. Seit 2 Wochen haben wir uns nicht mehr gesehen. Ich versuche gemeinsame Freundesaktionen, bei denen er dabei ist, zu meiden.
Insgeheim wünsche ich mir, dass er in der Zeit, in der wir uns nicht sehen, anfängt zu merken, wie sehr er mich vermisst. Aber er redet mit niemanden über seine Gefühle und so kann mir auch niemand sagen, was er gerade so denkt. Ich weiß jetzt absolut nicht mehr, wie ich mich weiter verhalten soll. Eine Paartherapeutin hat mir geraten, einen Brief an ihn zu schreiben, in dem ich nochmal die Fehler aufzähle und Lösungsvorschläge mache.
Richte ich mich nach im Internet kursierenden Ex-Zurück Kursen, muss ich jetzt noch paar Wochen Kontaktsperre halten und ihn dann nach einem Treffen fragen. Ich müsste in Zukunft auf Feste, einen Polterabend und eine Hochzeit verzichten, zu denen wir gemeinsam geladen waren.
Ich weiß einfach nicht mehr, ob ich ihm jetzt komplett aus dem Weg gehen soll oder einfach überall hingehen und ihm (ich arbeite in der Zwischenzeit viel an mir. Ich versuche zu meinem alten Ich zurück zu kommen, in das er sich mal verliebt hat und das eigentlich auch ich bin - ich habe in der Beziehung selber gemerkt, dass ich mich verändert habe. Ich habe ihn vor mich gestellt und mich für ihn aufgeopfert) mein altes ich vorführen soll in der Hoffnung, dass er seinen Fehler bemerkt. Inzwischen habe ich mir eine eigene Wohnung gesucht im selben Ort, die ich gerade renoviere. In der Hoffnung, dass wir einen Neustart wagen - sonst weiß ich nicht, ob ich in meinem Heimatort bleiben kann.
Inzwischen weiß ich nach Recherche und therapeutischen Gesprächen, was genau schief gelaufen ist in der Beziehung. Das waren keine Boshaftigkeiten oder Absichten, sondern fehlende Kommunikation. Der Verlauf hätte komplett verändert werden können. Bei einem Neustart haben wir echt gute Chancen. Aber wie bringe ich es ihm bei? Wie komme ich dazu, ihn zu überzeugen? Ich habe riesige Angst, durch mein Verhalten alles zerstört zu haben, was ich mir - was wir uns - die letzten Jahre aufgebaut haben. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich vermisse ihn so unglaublich. Ich verliere den Boden unter den Füßen und habe das Gefühl, in ein großes, schwarzes Loch zu fallen. Ich versuche zwar, mein Leben weiter zu leben, treffe mich mit Freunden, unternehme was, treibe Sport etc, aber er ist immer in meinem Kopf. Er und die Angst, die Hoffnung, die Verzweiflung und die Hilflosigkeit.
Ich habe die hier gegebenen Ratschläge mal genauer durchgelesen. Wenn ich das richtig verstehe, sollte ich jetzt 7 Wochen Kontaktsperre einhalten. Zählen die restlichen Wochen dazu, in denen wir uns zwar gesehen, aber nicht wirklich miteinander kommuniziert haben? Die Treffen gingen ja nie von einem von uns aus.
Soll ich jetzt wirklich komplett auf Freundeskreis-Aktionen verzichten, bei denen er involviert ist? Wie die Polterabende/Hochzeiten oder wenn Feste anstehen (von denen in nächster Zeit ziemlich viele anstehen). Oder ihn den Brief schreiben? Ich bin völlig ratlos. Jeder scheint was anderes zu raten ...
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!
Liebe Grüße,
Iris
ich wurde letzten Monat verlassen und leide noch sehr darunter. Ich möchte damit nicht immer meine Freunden und meine Familie belasten, deswegen versuche ich auf diesem Wege, meinem Kummer Raum zu schaffen und Rat zu erlangen.
Mein Ex-Partner und ich kennen uns seit 2003 durch das selbe Hobby (freiwillige Feuerwehr). Wir wohnen im selben Ort und teilen den selben Freundeskreis. Er ist bei uns im Freundeskreis eine ziemliche Persönlichkeit, unter anderem weil er häufiger Gastgeber für unsere Freunde ist, selber Partys ausrichtet und Hobby-DJ ist und damit auch fast überall auf Feiern um uns herum vertreten ist.
Er (29) und ich (26) haben schon einiges zusammen erlebt. Ich war das erste Mal mit 14 in ihn verknallt, dies ließ irgendwann wieder nach und vor einigen Jahren verknallte ich mich wieder in ihn - ich unternahm jedoch nichts, da er zu der Zeit in einer Beziehung war. Dennoch erlebten wir in dieser Zeit einige intensiven Momente miteinander, sei es bei tiefgründigen Gesprächen oder weil wir zwei auf so ziemlich jedem Fest zusammen tanzten - und das recht innig, allerdings ohne, dass es dabei zu einem Betrug gegenüber seiner Partnerin kam.
2015 kam es zur Trennung der Beiden - unser Kontakt verstärkte sich seitdem. Wir unternahmen mehr und mehr miteinander, traten irgendwann auf Festen und Veranstaltungen fast immer nur zu zweit auf, fingen an unseren Freundeskreis zu managen (wir planten Urlaube, Events, Ausflüge etc. zusammen) und funktionierten somit auch als perfektes Team. Ich hatte in der Zwischenzeit den Wunsch nach einer Beziehung allerdings eingeschränkt, da ich Angst hatte, dass es zur Trennung kommen könnte und sowas im selben Freundeskreis - das hatte ich schon einmal erlebt und wollte es eigentlich nicht nochmal erleben (tja, es ist wieder soweit). Die letzte Trennung hatte mir 2 Jahre voller Kummer bereitet.
Allerdings fing er irgendwann an, stark um mich zu werben. Ca. ein Jahr lang versuchte ich seinen Annäherungsversuchen zu widerstehen. Von allen Seiten wurden wir gefragt, ob wir endlich zusammen wären. Er machte mir immer hartnäckiger den Hof und nach einer sehr langen, einfühlsamen, süßen und herzerweichenden Nachricht von ihm, in der er mir seine Liebe gestand, entschied ich mich schließlich dazu, es mit ihm zu versuchen.
Der Anfang unserer Beziehung war perfekt. Vielleicht zu perfekt. Er tat alles für mich, in der ersten Woche bekam ich mein "Ich liebe dich" sowie ein Schrankfach im Kleiderschrank sowie im Bad. Er gravierte in seinen Ring meinen Namen, mit dem Motto "Das Beste oder nichts". Innerhalb von 2 Wochen nach Beziehungsstart wohnten wir zusammen. Er war anfangs der perfekte Freund, ich war überglücklich. Seine Wohnung ist jedoch sehr klein, man kann sich nicht aus dem Weg gehen - die Wohnung ist zudem noch in seinem Elternhaus. Das machte allerdings anfangs nichts, ich verstand und verstehe mich blendend mit seinen Eltern. Alles schien perfekt. Wir organisierten weiterhin alles für unseren Freundeskreis und waren einfach froh, uns zu haben. Irgendwann begann er jedoch, auf Distanz zu gehen. Im Nachhinein betrachtet und nach einigen Recherchen meinerseits ist dies jedoch ein recht normales Verhalten, die anfängliche Verliebtheitsphase kann ja zudem nicht ewig halten.
Allerdings begann ich, mich ab dem Zeitpunkt mehr um ihn zu bemühen. Anfangs musste er ja eigentlich die ganze Zeit mir hinterherlaufen. Der Spieß drehte sich um. Ich begann, alles für ihn zu tun. Holte ihn nachts ab, wenn er betrunken feiern war, half ihm, wo ich nur konnte, kochte für ihn, schenkte ihm andauernd etwas, war einfach immer omnipräsent und fing an zu klammern, weil ich seine Liebe wieder wollte. Er ging weiter auf Distanz. Wir gerieten in eine Abwärtsspirale. Ich fing an, ohne ihn nicht mehr glücklich sein zu können und jedesmal, wenn er was mit jemand anderem außer mir machen wollte, war ich unglücklich weil ich Angst bekam, ihn zu verlieren. Durch mein verändertes Verhalten fiel es ihm dann jedoch auch zusätzlich immer schwerer, mich noch zu lieben wie am Anfang.
Versteht mich nicht falsch, er hat trotzdem weiterhin versucht, ein guter Partner zu sein (unter anderem hat er mir monatelang sein Auto zur Verfügung gestellt für den Weg zur Arbeit und es extra dafür ganzjährig anmelden lassen) - jedoch standen ihm seine Gefühle mehr und mehr im Weg. Wir hatten weniger Sex, weniger Körperkontakt. Im Februar kam es fast zu einer Trennung, doch wir rappelten uns nochmal zusammen und machten weiter. Allerdings hatte er mir zu dem Zeitpunkt gesagt, dass er gerade Probleme mit unserer Beziehung hatte, und so fing ich an, weitere Probleme in mich hinein zu fressen und nicht anzusprechen, weil ich ihn nicht noch mehr belasten wollte. Ich wurde zunehmend unglücklicher, was ihn noch weiter von mir weg trieb. Wir sprachen allerdings nie wirklich über diese Probleme. So kam es schließlich zur Trennung, da er meinte, dass er mich nicht weiter verletzen wolle und er es einfach nicht mehr schafft, das Selbe wie am Anfang für mich zu empfinden. Ich warf ihm ein paar Vorwürfe an den Kopf und verließ zornig die Wohnung. Er bat um ein klärendes Gespräch - er wollte paar Tage später mit Arbeitskollegen in den Urlaub und davor nochmal mit mir reden - nach ein paar Tagen ohne Kontakt willigte ich ein.
Ich hatte in der Zwischenzeit versucht die Probleme unserer Beziehung zu erkennen und konfrontierte ihn damit. Er verstand sie angeblich. Danach reisten wir beide für ein paar Tage fort (er mit Kollegen ich mit einer Freundin) und trafen uns danach nochmal. Ich bat um eine zweite Chance. Ich erklärte ihm, dass ich mir eine Wohnung nehmen würde und wir einfach langsam nochmal von vorne beginnen sollten. Er sagte, er bräuchte noch etwas Zeit.
Ein paar Tage später holte ich meine Sachen bei ihm ab. Einen Tag vor seinem Geburtstag. Ab seinem Geburtstag begann bei uns im Ort ein Fest, das von Freitag bis Montag ging. In dieser Zeit sind wir normalerweise alle immer bei ihm und feiern dort. Er fragte mich, als ich meine Sachen abholte, ob ich zu seinem Geburtstag käme - ich verneinte. Er wirkte sehr geknickt. Seine Eltern bestätigten mir auch nochmal, dass er in der Zeit sehr durcheinander und traurig schien. An diesem Abend vor seinem Geburtstag redeten wir noch lange, zum Abschluss drückte er mich fest und sagte er brauche jetzt erst nochmal 2-3 Wochen, dann sehen wir weiter. Er sagte, ich solle gut auf mich aufpassen. Das war das letzte Mal (22.06) dass wir miteinander wirklich geredet haben.
Es folgten ein Dienst bei der Feuerwehr, ein Frühschoppen und ein Jugendfeuerwehrzeltlager, in denen wir uns sahen - ich hielt Abstand, wenn es der Umstand bedurfte redeten wir normal miteinander (organisatorisch und nüchtern). Er versuchte noch ein paarmal, auf mich zu zukommen, allerdings in einer Art, als ob nie was geschehen wäre. Ich blockte jedes Mal freundlich und höflich ab. Vor drei Wochen sagte er zu mir (allerdings war er betrunken) dass wir die Woche nochmal reden - ich schrieb ihm am nächsten Tag einen Terminvorschlag dafür. Es kam nie eine Antwort. Seitdem haben wir nicht mehr geschrieben.
Mittlerweile fährt er wie ein besessener Fahrrad haben mir seine Eltern erzählt und beschäftigt sich viel mit seinem DJ-Equipment und geht feiern. Seit 2 Wochen haben wir uns nicht mehr gesehen. Ich versuche gemeinsame Freundesaktionen, bei denen er dabei ist, zu meiden.
Insgeheim wünsche ich mir, dass er in der Zeit, in der wir uns nicht sehen, anfängt zu merken, wie sehr er mich vermisst. Aber er redet mit niemanden über seine Gefühle und so kann mir auch niemand sagen, was er gerade so denkt. Ich weiß jetzt absolut nicht mehr, wie ich mich weiter verhalten soll. Eine Paartherapeutin hat mir geraten, einen Brief an ihn zu schreiben, in dem ich nochmal die Fehler aufzähle und Lösungsvorschläge mache.
Richte ich mich nach im Internet kursierenden Ex-Zurück Kursen, muss ich jetzt noch paar Wochen Kontaktsperre halten und ihn dann nach einem Treffen fragen. Ich müsste in Zukunft auf Feste, einen Polterabend und eine Hochzeit verzichten, zu denen wir gemeinsam geladen waren.
Ich weiß einfach nicht mehr, ob ich ihm jetzt komplett aus dem Weg gehen soll oder einfach überall hingehen und ihm (ich arbeite in der Zwischenzeit viel an mir. Ich versuche zu meinem alten Ich zurück zu kommen, in das er sich mal verliebt hat und das eigentlich auch ich bin - ich habe in der Beziehung selber gemerkt, dass ich mich verändert habe. Ich habe ihn vor mich gestellt und mich für ihn aufgeopfert) mein altes ich vorführen soll in der Hoffnung, dass er seinen Fehler bemerkt. Inzwischen habe ich mir eine eigene Wohnung gesucht im selben Ort, die ich gerade renoviere. In der Hoffnung, dass wir einen Neustart wagen - sonst weiß ich nicht, ob ich in meinem Heimatort bleiben kann.
Inzwischen weiß ich nach Recherche und therapeutischen Gesprächen, was genau schief gelaufen ist in der Beziehung. Das waren keine Boshaftigkeiten oder Absichten, sondern fehlende Kommunikation. Der Verlauf hätte komplett verändert werden können. Bei einem Neustart haben wir echt gute Chancen. Aber wie bringe ich es ihm bei? Wie komme ich dazu, ihn zu überzeugen? Ich habe riesige Angst, durch mein Verhalten alles zerstört zu haben, was ich mir - was wir uns - die letzten Jahre aufgebaut haben. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter. Ich vermisse ihn so unglaublich. Ich verliere den Boden unter den Füßen und habe das Gefühl, in ein großes, schwarzes Loch zu fallen. Ich versuche zwar, mein Leben weiter zu leben, treffe mich mit Freunden, unternehme was, treibe Sport etc, aber er ist immer in meinem Kopf. Er und die Angst, die Hoffnung, die Verzweiflung und die Hilflosigkeit.
Ich habe die hier gegebenen Ratschläge mal genauer durchgelesen. Wenn ich das richtig verstehe, sollte ich jetzt 7 Wochen Kontaktsperre einhalten. Zählen die restlichen Wochen dazu, in denen wir uns zwar gesehen, aber nicht wirklich miteinander kommuniziert haben? Die Treffen gingen ja nie von einem von uns aus.
Soll ich jetzt wirklich komplett auf Freundeskreis-Aktionen verzichten, bei denen er involviert ist? Wie die Polterabende/Hochzeiten oder wenn Feste anstehen (von denen in nächster Zeit ziemlich viele anstehen). Oder ihn den Brief schreiben? Ich bin völlig ratlos. Jeder scheint was anderes zu raten ...
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!
Liebe Grüße,
Iris
Zuletzt bearbeitet: