Lieber Marsch,
Dir wurden hier ja bereits ganz viele gute Ratschläge gegeben. Auch was die grundsätzliche Problematik angeht (zu lieb, zu "unterwürfig" wegen der Verlustangst, Grenzen setzen etc.).
Mittel- bis langfristig wünsche ich dir, dass du an einen Punkt kommen kannst, an dem du diesen Kern der Problematik annehmen und daran arbeiten kannst, damit du in die nächste Beziehung (mit wem auch immer das dann sein wird) gestärkt hineingehen kannst. Dieses an sich arbeiten ist ja auch nichts, was man von einem auf den anderen Tag bewerkstelligen kann.
Das ist jetzt wirklich (!) überhaupt nicht böse oder maßregelnd gemeint, aber mein Gefühl beim Lesen ist, dass du - ich glaube Philipp hatte das gut ausgearbeitet - noch nicht akzeptiert hast, dass es eben keine Formel oder eine festgelegte Vorgehensweise gibt, mit der garantiert ist, dass du sie an dich binden kannst. Aus vielen deiner Beiträge lese ich eine starke Abhängigkeit heraus. Die - das haben dir die vielen tollen User hier ja auch schon versucht näher zu bringen - auf Verlustangst basiert.
Wie man die unter Kontrolle bekommen könnte, da gab es hier ja auch schon sehr gute Ratschläge. Aber auch das ist ein langer Prozess, und nichts was in die Richtung "Erst drückt man hier den Knopf, dann sagt man dies, dann dreht man den Knopf nach rechts und *zack* hat man keine Ängste mehr. " geht. Und das ist irgendwie so der Eindruck, den ich beim Lesen deiner Beiträge bekomme, dass da das Verständnis für die eigentliche Problematik noch nicht gänzlich vorhanden ist.
Natürlich wollen hier alle nur das Beste für dich. Weshalb dir auch so viele gute Ratschläge gegeben werden. Der Drang sie um jeden Preis zurück zu bekommen, ist bei dir aber so extrem groß, dass du dabei offenbar vergisst dich mit den grundsätzlichen Fragen auseinanderzusetzen. Wie zb du dich positionieren würdest, was die Sache mit der SB angeht. Diese substanziellen Fragen anzugehen (für dich selbst), dich da zumindest innerlich zu positionieren, wären meines Erachtens gute erste Schritte auf dem Weg innerlich stärker zu werden.
Sollte es am Samstag zum Spaziergang kommen, es toll laufen, und ihr euch wieder annähern, dann ist das nur der erste Mini-Schritt. Und ich weiß nicht, ob dir das gänzlich klar ist wieviel Arbeit da noch auf dich wartet danach, damit du eine Beziehung mit so einem Feuer speienden Drachen führen kannst. Ich sag das nochmal ganz deutlich: Wenn du glaubst, dass danach alles gut sein wird, dann kommst du so sicher wie das Amen in der Kirche schneller wieder unter die Räder, als du denkst. Und dann bist du wieder an dem Punkt, an dem du jetzt bist. Aber eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe wirst du so nie führen können.
Ich hab heute deinen alten Strang im EB Forum gefunden und ihn komplett gelesen. Auch das ist nicht böse wertend gemeint(!): Die "Baustellen", die dich hier in diese Situation gebracht haben, existierten damals irgendwie auch schon, wenn ich deine Beiträge richtig interpretiert habe. Ich finde es schade, dass so ein netter Typ wie du es zu sein scheinst, so lange nicht das Optimum aus sich holen kann, weil ihn diese Baustellen dabei behindern.
Mal ne (vielleicht) doofe Frage bzw ein Ratschlag: Hast du schon mal darüber nachgedacht zu erforschen, woher deine Baustellen kommen? Also ggf auch mit therapeutischer Hilfe? (Nur zur Info, damit du jetzt nicht denkst ich erkläre dich für verrückt: Ich hab auch Therapien hinter mir wegen meiner Baustellen
) Ich glaube das könnte dir wirklich sehr weiterhelfen.
Ich drücke dir so oder so die Daumen für Samstag!