Freifrau
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- 13 Apr. 2024
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Hallo Ihr
ich bin die Freifrau, also eigentlich leider nicht wirklich. In keinerlei Hinsicht. Aber ich habe vor 13 Jahren mal bei einem Firmenausflug auf einer Burg ein Ritterturnier gewonnen. Ich unsportliches 160 cm Moppelchen gewann den ersten Platz der ca. 50 weiblichen Mitarbeiter. Und glaubt mir, keiner hat damit weniger gerechnet als ich. Irgendwie hab ich beim Armbrustschießen inclusive Probeschuss viermal in die Mitte geballert, obwohl ich so ein Ding noch nie in der Hand hatte. Wahrscheinlich gibt es wirklich sowas wie Wiedergeburt und ich konnte das schon.
Ich wurde jedenfalls deswegen bei einer wirklich peinlichen Zeremonie vor meinen Vorgesetzten kniend zur Freifrau geschlagen. Eine entsprechende Urkunde könnte ich vorlegen. Wäre ich ein Mann, hätte man mich zum Ritter geschlagen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, ob eine Freifrau wirklich das Pendant zum Ritter ist. Google sagte man wurde eigentlich nur durch Heirat mit einem Freiherrn zur Freifrau. Das ist ja mal wieder typisch...
Aber ich schweife ab. Um zum Punkt zu kommen, ich bin hier, weil ich nicht weiß, ob ich mich trennen soll oder nicht. Ich werde im September 50 Jahre alt und bin seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 7 Jahren sind wir verheiratet. Er ist sehr ordentlich, diszipliniert und strukturiert. Und ich bin ziemlich chaotisch, spontan und auch manchmal unvernünftig.
Es gibt so viel zu erzählen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Meine Mutter ist psychisch sehr krank und ich hatte einen schweren Start ins Leben. Ich bin mit viel Lebenswillen gesegnet, habe viel Therapie gemacht und wirklich Jahre gekämpft und ich habe auch das Glück, dass meine Mutter vieles im Alter eingesehen hat, sich bei mir entschuldigt hat und sie ist mittlerweile medikamentös gut eingestellt und wir haben nach einigen Jahren Abstand wieder guten Kontakt. Trotzdem habe ich leider PTBS und das geht nicht komplett weg, aber ich kann inzwischen gut damit leben. Nach jahrelanger Therapie und 3 Monaten knallharter Traumakonfrontation fühle ich mich manchmal ehrlich gesagt nicht viel gestörter als viele andere, die das ein oder andere vielleicht kleinere Päckchen jedoch gar nicht angeschaut oder bearbeitet haben. Ich betone das deswegen, weil mein Mann mir das manchmal unterschwellig zum Nachteil macht, dass ich traumatisiert bin und ich deswegen im Unrecht bin oder überreagiere. Daher möchte ich mich hier mit Euch austauschen. Es wäre schön, eine ehrliche Sicht von Außen zu bekommen und ich wäre sehr dankbar auch für ehrliche Kritik.
Bevor ich meinen Mann kennen gelernt habe, hatte ich einen gut bezahlten Job, ich kam zurecht, auch wenn ich manchmal unbeholfen war und für manche Dinge etwas länger gebraucht habe. Ich habe viel ausprobiert, habe Familienaufstellungen gemacht, viel Tantra (seriöses Institut und wirklich sehr heilsam), habe sehr viel gelesen und war sehr begeisterungsfähig und spontan.
Anfangs haben wir beide voll gearbeitet, wegen der PTBS bin ich dann in ein burnout gekommen, hatte mehrere Hörstürze, dann lange Krankenhaus und seit 10 Jahren in Frührente. Ich hatte dann weniger Geld zur Verfügung, habe aber weiterhin Miete und Haushaltskasse die Hälfte gezahlt. Kinder wollte er nicht, ich war irgendwie nie ganz sicher, hatte aber mit 38 so eine Phase, in der ich es gerne probiert hätte. Aber da wollte er schon keinen Sex mehr so richtig. Das war von Anfang an eher schleppend mit ihm, viel Unsicherheit und Handarbeit, besonders gern wollte er Mundarbeit von mir, wovon man ja leider nicht schwanger wird.
Eigentlich war Sex aber nie so seins, er fand das immer unnötig und meinte, Sex wäre ja nun wirklich nicht so wichtig. Ich habe das dann irgendwann so akzeptiert. Einmal hatte ich noch in einem Anflug von Unzufriedenheit gefragt, wie er damit klar kommt und teilte mit, dass ich mir da schon mehr Intimität wünschen würde. Er zog mich dann lächelnd an der Hand ins Badezimmer und ich dachte jetzt geht’s ab. Er hielt sein Gemächt über die Wanne und legte meine Hand an, na ihr wisst schon. Ich dachte nur oh Gott, das ist die Antwort darauf, wie er klar kommt, was frag ich auch. Um mich geht es da gar nicht, möchte aber erwähnen Baden da drin macht mir jetzt keine Freude mehr so richtig.
Ich bin viel zu Hause und arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich im Tierschutz. Seit Corona ist er im Homeoffice und wir hocken eigentlich nur aufeinander. Ihn stör das nicht, mich macht das wahnsinnig.
Fortsetzung folgt, es ist spät. Ich danke Euch fürs Lesen bis hierher.
ich bin die Freifrau, also eigentlich leider nicht wirklich. In keinerlei Hinsicht. Aber ich habe vor 13 Jahren mal bei einem Firmenausflug auf einer Burg ein Ritterturnier gewonnen. Ich unsportliches 160 cm Moppelchen gewann den ersten Platz der ca. 50 weiblichen Mitarbeiter. Und glaubt mir, keiner hat damit weniger gerechnet als ich. Irgendwie hab ich beim Armbrustschießen inclusive Probeschuss viermal in die Mitte geballert, obwohl ich so ein Ding noch nie in der Hand hatte. Wahrscheinlich gibt es wirklich sowas wie Wiedergeburt und ich konnte das schon.
Ich wurde jedenfalls deswegen bei einer wirklich peinlichen Zeremonie vor meinen Vorgesetzten kniend zur Freifrau geschlagen. Eine entsprechende Urkunde könnte ich vorlegen. Wäre ich ein Mann, hätte man mich zum Ritter geschlagen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, ob eine Freifrau wirklich das Pendant zum Ritter ist. Google sagte man wurde eigentlich nur durch Heirat mit einem Freiherrn zur Freifrau. Das ist ja mal wieder typisch...
Aber ich schweife ab. Um zum Punkt zu kommen, ich bin hier, weil ich nicht weiß, ob ich mich trennen soll oder nicht. Ich werde im September 50 Jahre alt und bin seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 7 Jahren sind wir verheiratet. Er ist sehr ordentlich, diszipliniert und strukturiert. Und ich bin ziemlich chaotisch, spontan und auch manchmal unvernünftig.
Es gibt so viel zu erzählen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Meine Mutter ist psychisch sehr krank und ich hatte einen schweren Start ins Leben. Ich bin mit viel Lebenswillen gesegnet, habe viel Therapie gemacht und wirklich Jahre gekämpft und ich habe auch das Glück, dass meine Mutter vieles im Alter eingesehen hat, sich bei mir entschuldigt hat und sie ist mittlerweile medikamentös gut eingestellt und wir haben nach einigen Jahren Abstand wieder guten Kontakt. Trotzdem habe ich leider PTBS und das geht nicht komplett weg, aber ich kann inzwischen gut damit leben. Nach jahrelanger Therapie und 3 Monaten knallharter Traumakonfrontation fühle ich mich manchmal ehrlich gesagt nicht viel gestörter als viele andere, die das ein oder andere vielleicht kleinere Päckchen jedoch gar nicht angeschaut oder bearbeitet haben. Ich betone das deswegen, weil mein Mann mir das manchmal unterschwellig zum Nachteil macht, dass ich traumatisiert bin und ich deswegen im Unrecht bin oder überreagiere. Daher möchte ich mich hier mit Euch austauschen. Es wäre schön, eine ehrliche Sicht von Außen zu bekommen und ich wäre sehr dankbar auch für ehrliche Kritik.
Bevor ich meinen Mann kennen gelernt habe, hatte ich einen gut bezahlten Job, ich kam zurecht, auch wenn ich manchmal unbeholfen war und für manche Dinge etwas länger gebraucht habe. Ich habe viel ausprobiert, habe Familienaufstellungen gemacht, viel Tantra (seriöses Institut und wirklich sehr heilsam), habe sehr viel gelesen und war sehr begeisterungsfähig und spontan.
Anfangs haben wir beide voll gearbeitet, wegen der PTBS bin ich dann in ein burnout gekommen, hatte mehrere Hörstürze, dann lange Krankenhaus und seit 10 Jahren in Frührente. Ich hatte dann weniger Geld zur Verfügung, habe aber weiterhin Miete und Haushaltskasse die Hälfte gezahlt. Kinder wollte er nicht, ich war irgendwie nie ganz sicher, hatte aber mit 38 so eine Phase, in der ich es gerne probiert hätte. Aber da wollte er schon keinen Sex mehr so richtig. Das war von Anfang an eher schleppend mit ihm, viel Unsicherheit und Handarbeit, besonders gern wollte er Mundarbeit von mir, wovon man ja leider nicht schwanger wird.
Eigentlich war Sex aber nie so seins, er fand das immer unnötig und meinte, Sex wäre ja nun wirklich nicht so wichtig. Ich habe das dann irgendwann so akzeptiert. Einmal hatte ich noch in einem Anflug von Unzufriedenheit gefragt, wie er damit klar kommt und teilte mit, dass ich mir da schon mehr Intimität wünschen würde. Er zog mich dann lächelnd an der Hand ins Badezimmer und ich dachte jetzt geht’s ab. Er hielt sein Gemächt über die Wanne und legte meine Hand an, na ihr wisst schon. Ich dachte nur oh Gott, das ist die Antwort darauf, wie er klar kommt, was frag ich auch. Um mich geht es da gar nicht, möchte aber erwähnen Baden da drin macht mir jetzt keine Freude mehr so richtig.
Ich bin viel zu Hause und arbeite zweimal die Woche ehrenamtlich im Tierschutz. Seit Corona ist er im Homeoffice und wir hocken eigentlich nur aufeinander. Ihn stör das nicht, mich macht das wahnsinnig.
Fortsetzung folgt, es ist spät. Ich danke Euch fürs Lesen bis hierher.