2. Chance vertan wegen Verhalten - 3. Chance nach Therapie möglich?

S

stoney07

Gelöschter User
Hallo liebes Forum, ich lese seit ein paar Tagen hier mit und habe mich nun entschlossen meine Geschichte zu teilen um vl den ein oder anderen Input/Ratschlag von euch zu erhalten.


Mein Ex und ich haben eine etwas komplizierte Geschichte, ich versuche das Ganze so einfach wie mgl darzustellen. Wir haben uns vor 10 Jahren kennengelernt und wurden enge Freunde. Ich war damals in einer Beziehung. Nach Abschluss unserer Ausbildung bin ich umgezogen, der Kontakt blieb über all die Jahre bestehen. Im Herbst 2016 ist er aus beruflichen Gründen in meine Stadt gezogen und die Freundschaft wurde wieder intensiver. Meine Beziehung war damals schon ziemlich am Ende, und nachdem sie endgültig in die Brüche ging hat er mir geholfen das alles anfangs durchzustehen. Bis wir im Juli 2017 nach dem Fortgehen im Bett gelandet sind. Für mich im ersten Moment ein einmaliger Ausrutscher, der sich jedoch relativ schnell wiederholte. Ich sah das anfangs als eine eher lockere „Freundschaft +“ Geschichte, v.a. weil ich meine damalige Trennung definitiv noch nicht verarbeitet hatte und noch nicht so weit war mich auf etwas Neues einzulassen. Mir war aber klar dass es für ihn mehr war, er beteuerte dass er mir alle Zeit der Welt geben würde, mich nicht unter Druck setze usw. Ich zog ihn immer wieder zu mir heran um ihn im nächsten Moment wegzustoßen, hielt die ganze Sachen vor Freunden und Familie geheim etc. Er tat mir einerseits so gut, andererseits konnte ich mit der Gesamtsituation nicht umgehen. Langsam veränderte sich unsere „Beziehung“ dann aber auch für mich, und nach Silvester 17/18 kam für mich der Knackpunkt, ich war mir sicher dass ich das wollte. Ich stand zu ihm, wir gaben uns nun auch in der Öffentlichkeit als Paar, flogen auf Urlaub, unternahmen Ausflüge mit Freunden & Familie, redeten über eine gemeinsame Zukunft. Dennoch standen einige Themen zwischen uns. Meine Arbeit war immer wieder ein Diskussionspunkt (zum Einen arbeitete ich sehr viel, auch am WE, Eventbranche, er musste sich also sehr viel nach mir richten; zum Anderen arbeitete ich mit meinem Exfreund und seiner Neuen zusammen und sah die beiden jeden Tag). Ich stand unter Dauerstress und ließ meine schlechte Laune ständig an ihm aus. Er wollte dass ich kündige, weil er sich Sorgen um mich machte und die Arbeit sowohl mich als auch uns als Paar belastete. Er misstraute mir auch, da er mitbekam dass mir mein Exfreund noch hin und wieder schrieb und auch ein Arbeitskollege, zu dem ich aber ein rein freundschaftliches Verhältnis hatte. Fand dass ich noch immer nicht genug zu ihm stehe.
Irgendwann eskalierte eine betrunkene Diskussion und wir hatten einen riesen Streit, danach 1 Woche Funkstille. Als wir uns dann zur Aussprache trafen wollte er eigentlich Schluss machen, aber wir redeten viel und gut und was sich ändern muss damit es funktioniert und entschlossen uns dem Ganzen noch eine Chance zu geben. Was genau 3 Wochen funktionierte bis es wieder mit riesen Streits eskalierte und er dann endgültig Schluss machte. (Juli 2018) Er könne so nicht mehr und hat keine Energie mehr, ich trage noch so viel „Altlasten“ mit mir rum und er glaubt nicht dass ich mein Verhalten in den Griff kriegen kann. Ich flehte ihn an, versuchte ihn zu überzeugen, hatte zu diesem Zeitpunkt schon den Entschluss gefasst zu kündigen und auch mit Therapie wollte ich wieder beginnen. Ich war überzeugt davon alles in den Griff zu bekommen, doch er blieb bei seinem Standpunkt. Er meinte, dass wir uns jetzt erstmal nicht sehen könnten (im gemeinsamen Freundeskreis) weil wir eine zu starke Anziehung aufeinander hätten und dann alles von vorne losgehen würde, aber es vl in ein paar Monaten schaffen könnten wieder befreundet zu sein.


Ich fiel in ein riesen Loch, konnte es anfangs nicht glauben, beschloss dann zu kämpfen. Kündigte, ging wieder in Therapie, suchte mir neue Hobbies. Nach 3 Monaten Kontaktsperre schrieb ich ihn an, rein freundschaftlich, (ich wusste dass er eine Rebound-Beziehung hatte), fragte ob wir uns mal treffen wollten. Mit seiner Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Er wolle nicht, er habe damit abgeschlossen und sei nicht an einer Freundschaft mit mir interessiert. Er sei froh nur mehr positive Menschen in seinem Leben zu haben. Ich würde mir die Dinge noch immer so drehen wie ich sie sehen wolle aber er wünsche mir dass das mit meiner Reflexion nochmal irgendwann werden würde. Das saß und daraufhin habe ich mich nicht mehr gemeldet. Ich wusste, dass dies reiner Selbstschutz seinerseits ist, Verdrängung, auch die neue Beziehung.


Trotz allem war ich nach wie vor überzeugt davon, dass es das nicht gewesen ist. Tja, und tatsächlich trafen wir uns Anfang Jänner 2019 beim Geburtstag unseres Freundes wieder und alles Negative war von beiden Seiten wie weggewischt. Wir waren anfangs etwas befangen, aber irgendwann lockerte sich die Stimmung, wir redeten viel darüber was vorgefallen ist, er entschuldigte sich auch für seine Nachrichten, ich erzählte ihm von der Kündigung etc. Wir lachten, tanzten und alles war wie früher. Am Ende des Abends wieder gemeinsam im Bett. Ich meldete mich bewusst danach nicht (er hatte zu diesem Zeitpunkt noch seine Beziehung), bis er sich 1 Woche darauf meldete. Er wollte mich unbedingt noch sehen, bevor ich meine Reise antrat (6 Wochen Childcare-Volunteering in Sri Lanka). Wir unterhielten uns richtig gut, alles war wie immer und passte einfach. Zum Schluss nahm er mich lange in den Arm und wir vereinbarten, dass ich mich ab und zu melden würde.
So schrieben wir während der 6 Wochen ab und zu, ich wusste auch von meiner Freundin dass er seine Beziehung mittlerweile beendet hatte. Für mich war klar dass wir über kurz oder lang wieder zusammenkommen würden wenn ich retour bin. Ein paar Tage nach meiner Rückkehr trafen wir uns im Freundeskreis. Wir redeten wieder viel über uns, und irgendwann küsste er mich. Sosehr wir beide Angst davor hatten uns wieder aufeinander einzulassen und sosehr all unsere Freunde ihre Zweifel äußerten, so sehr waren wir uns sicher dass es einfach richtig ist. Wir verbrachten anfangs eine total unbeschwerte Zeit, alles war großartig, stressbefreit, leicht. Wir waren zu diesem Zeitpunkt beide daheim da auch er mittlerweile gekündigt hatte. Zu diesem Zeitpunkt brach ich leider auch meine Therapie wieder ab. Im Mai fuhren wir gemeinsam auf Urlaub, im Juni fing ich meinen neuen Job an. Und irgendwie fingen wir – oder v.a. ich – langsam wieder an in alte Verhaltensmuster zu fallen. Obwohl ich weit weniger arbeitete als in meinem alten Job, stresste es mich nun so viel Freizeit zu haben und ich hatte das Gefühl ständig die Zeit mit ihm zu verbringen die ich ihm früher nicht geben konnte. Auch hatte ich das Gefühl, mit seinem Mitbewohner um ihn konkurrieren zu müssen, wobei dieser auch ein sehr guter Freund von mir ist. Teilweise hatte ich das Gefühl in einer Dreiecksbeziehung zu stecken. Ich fing wieder vermehrt an mich über Kleinigkeiten zu ärgern und Stress zu machen, teilweise eskalierten die Situationen wieder.
Vor allem ein riesen Streit über seinen Mitbewohner Ende August, was ihn dann wieder dazu veranlasste das Ganze zu beenden. Da dies aus dem Affekt heraus geschah, vereinbarten wir, uns ein paar Tage darauf nochmal zu treffen und in Ruhe über alles zu reden. Es ging ihm dann richtig schlecht, und er beteuerte wie leid es ihm tue, wie sehr er sich wünschen würde dass es funktioniert und wir es schaffen. Wir redeten sehr gut über alles, ich sagte ich wolle wieder mit der Therapie anfangen da ich selbst merke dass ich wieder einen Rückschritt mache in meinem Verhalten und so nicht mehr sein will, mich über alles ärgern, nicht unter Kontrolle haben, wegen Kleinigkeiten eskalieren. Da es nicht nur unsere Beziehung, sondern meine anderen sozialen Kontakte beeinflusste, das war mir bewusst. Fazit: wir haben es wieder nicht geschafft, waren nach 3 Wochen wieder an dem Punkt. Es war eine Kleinigkeit die das Fass dann endgültig zum Überlaufen brachte und er sich Mitte September endgültig trennte. Er habe mich so unglaublich gern und wir verstehen uns so gut und können über alles reden und haben Spaß zusammen und finden uns anziehend, und eigentlich würde alles passen aber er kann mit meiner Art bzw mit meinem Verhalten nicht klarkommen. Er hat keine Kraft mehr, hat aufgegeben, glaubt nicht dass ich mich ändern kann (wobei er schon merke dass sich im Gegensatz zu früher schon viel zum Positiven verändert hat) sosehr ich auch sage ich will das selbst, und er kann nicht für etwas kämpfen an das er nicht glaubt. Er müsse jetzt auf sich schauen, einen Job finden (was ihn auch sehr belastet), gesundheitlich wieder fit werden (hatte seit Sommer Schwindelanfälle, Taubheitsgefühl in Armen und Beinen etc,. organisch aber alles ok). Es tue ihm selbst so weh und er vermisse mich, wir hatten eine wahnsinnig schöne und intensive Zeit und es macht ihn traurig weil er sich wirklich gewünscht hätte dass wir das schaffen. Wir könnten auch keinen Kontakt mehr haben und uns nie wieder sehen, weil es immer wieder passen würde und wir wieder darauf reinfallen würden. Ich war erstaunlich ruhig, flehte, bettelte nicht. Wir haben uns dann noch lange in den Armen gehalten und uns alles Gute gewünscht. Die ganze Situation, seine Beteuerungen wie sehr er mich mag und sich wünschen würde dass es funktioniert, die Art wie er mich ansieht und in den Arm nimmt, macht es fast noch schlimmer.

2 Tage danach hat er mir noch eine WA geschrieben, ein Bild von einem Zitat „Veränderung ist am Anfang schwer, in der Mitte chaotisch und am Ende großartig“ mit den Worten das habe er gesehen und wolle er mir noch schicken, er hoffe er war am Sonntag teils nicht zu heftig aber dass bei ihm einige Situationen und Emotionen mitspielen die ihn einfach schwer dran glauben lassen dass ich mich wirklich ändern kann, aber natürlich kann ich das, und er wünscht mir von Herzen dass ich es schaffe. Ich habe nie geantwortet, wir haben jetzt seit 5 Wochen Kontaktsperre.


Ich befinde mich seit 6 Woche in Psychotherapie und arbeite hart an mir. Ich weise Züge einer emotional instabilen Persönlichkeit auf (Stimmungsschwankungen, Gefühlsausbrüche, Schwierigkeit meine Gefühle und Emotionen zu benennen, zu steuern und unter Kontrolle zu halten) und lerne langsam, was die Auslöser dafür sind, diese rechtzeitig zu erkennen und entsprechend damit umzugehen. Ich stehe erst am Anfang und es ist sicherlich noch ein schwieriger Weg, aber meine Therapeutin ist sehr ermutigend und auch ich bin davon überzeugt, dass ich das gut in den Griff bekommen kann.


Ich glaube noch immer fest daran, dass wir zusammengehören und es schaffen können. Weil es nicht daran scheitert, dass wir keine Gefühle füreinander haben, uns nicht mehr gut verstehen oder was auch immer. Sondern an meinem Verhalten, für das ich jetzt durch die neue Therapie endlich einen Namen habe und entsprechend an mir arbeiten kann. Ich weiß, dass ich die Kontaktsperre weiterhin für einige Wochen durchziehen muss, da auch er sein Leben erstmal wieder in den Griff bekommen muss (Job etc) und ich zur Zeit auch keine Kraft hätte ihn zu kontaktieren. Außerdem muss ich die Zeit auch nutzen um weiterhin an mir zu arbeiten. Doch irgendwann möchte ich ihm gerne mitteilen was ich durch die Therapie erfahren und gelernt habe, dass ich nicht einfach so bin sondern dass mein Verhalten Ursachen, Gründe und einen Namen hat und ihm zeigen, dass ich mich Schritt für Schritt ändere. Das geht nicht von heute auf morgen und es würde für ihn zum jetzigen Zeitpunkt auch unglaubwürdig erscheinen. Aber vielleicht würde es ihm helfen mein Verhalten aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und zu verstehen dass das therapierbar ist.

Aber wie kann ich ihm das irgendwann vermitteln? Wenn er so vehement keinen Kontakt mehr wollte und meinte wir könnten uns nie wiedersehen…?


Sorry für den langen Text, aber da es doch etwas kompliziert ist wollte ich alles so gut wie möglich darstellen. Ich würde mich sehr über ein paar Inputs/Ratschläge/Meinungen freuen!
 
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Admina Felis

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Hallo stoney07,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.

Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!


Felis aus dem Team
 

Casandra80

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Hallo Stoney,

puh da ist viel Drama in eurer Beziehung, viele on und offs. Aber es ist wie es ist, du möchtest ihn zurück und ihm beweisen, dass du an dir arbeitest und dich ändern kannst. Ich kann dich gut verstehen, ich weiß aus eigener Erfahrung was es bedeudet, unter einer emotional instabilen PS zu leiden. Gut dass du dieses Thema anpackst.

Weiß dein Ex, dass du die Therapie erneut aufgenommen hast?

Offenbar war er nicht stark genug, deinen Schwankungen und Ausrastern stand zu halten. Dafür braucht es als Gegenpart eine emotional starke Persönlichkeit. Nicht jeder Mann ist dafür gemacht. Aber du kannst dich ändern, es braucht nur Zeit. Die Zeit der KS solltest du dafür verwenden.

Wie lange möchtest du die KS durchziehen und gibt es einen Pling als Vorwand, sich bei ihm zu melden? Könntest du ihn wieder irgendwo zufällig treffen?
 

LadyJ

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292
Hallo Stoney,

Die KS dauert in der Regel 8 Wochen seit dem letzten Kontakt. Angesichts eurer Situation würde ich an deiner Stelle aber eine längere KS in Betracht ziehen - schon bei der ersten Trennung hat er dir nach 3 Monaten nicht abgenommen, dass du dich geändert hast. Jetzt, nach dem erneuten Scheitern, wird es noch schwieriger werden, ihn eines Besseren zu belehren.

Er hat ja jederzeit die Möglichkeit, von sich aus den Kontakt aufzubauen, in dem Fall stelle einfach die Nachricht hier rein und wir formulieren zusammen eine passende Nachricht.

Die KS dient außerdem vor allem dir selber. Denn von diesem Gedanken:

Ich glaube noch immer fest daran, dass wir zusammengehören und es schaffen können

Musst du weg kommen. Das klingt paradox, aber erst, wenn du deinen Ex NICHT mehr auf das Podest der "einzig wahren Liebe" stellst, bist du in einem guten Frame. Dann würdest du Selbstsicherheit ausstrahlen bei einem Treffen und das könnte ihn evtl. anheizen.

Jetzt ist aber erst mal KS angesagt. Nutze die Zeit, um Stoney 2.0 zu werden! :smile:
 

Purple_Rain

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Liebe Stoney,

für mich klingt das so, dass dein Ex sehr unter deiner instabilen PS leidet. Deshalb hat er vermutlich auch gesagt, dass er sich nicht mehr sehen will - er hat starke Gefühle zu dir, er weiß, dass diese vermutlich wieder hochkommen würden, sobald er dich wieder sieht - aber er weiß eben auch, dass er in der Beziehung leidet.
In deinem Text kommt es nun so rüber, dass es "nur an dir lag" - aber welchen Teil hat er zu der Trennung beigetragen? Hat er dich vielleicht auch mit seinem Verhalten dazu gebracht, dass du dich nicht mehr "unter Kontrolle" hattest? Überleg mal, wie es zu manchen Situationen gekommen ist und wer welchen Anteil daran hatte. Ich denke, das wäre dann gut, dies auch mit in die Therapie zu nehmen - nicht nur, im Sinne eines EB sondern auch für die Zukunft.

Ich denke, dass es in deinem Fall sehr wichtig ist, eine komplette KS weiterhin aufrecht zu erhalten, denn im Moment, wird er sich vor Kontakt "fürchten", eben weil er nicht von dir los kommt, aber eben auch keine Beziehung mit dir führen kann.

Daher denke ich, dass das wichtigste nun ist, an dir zu arbeiten. Es muss dir wieder besser gehen, du sollst glücklich und stabil sein und andere Verhaltensmuster entwickeln können für Situationen, in denen du dich bislang so verhalten hast, dass ich dich im Nachhinein belastet hat.

Erst, wenn du wirklich soweit bist, dass es dir wieder gut geht und du - auch mit ihm - etwas erabeiten könntest, dass es nicht wieder und wieder eskaliert, erst dann kannst du ihn auch spüren lassen, dass sich etwas geändert hat. Erst dann wird es ihm möglich sein Vertrauen fassen zu können, dass ihr beide gemeinsam daran arbeiten könntet und nicht wieder in die alten Probleme zurückrutscht. Ich lese aus deinem Text heraus, dass er diese "Sicherheit" bräuchte, um überhaupt darüber nachdenken zu können, es nochmal zu versuchen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute und hoffe, dass dir die Therapie hilft und du für dich ganz viel daraus mitnehmen kannst!
 
S

stoney07

Gelöschter User
Ihr Lieben, war die letzten Tage Land unter in der Arbeit und habe es nicht geschafft zu antworten, aber jetzt. Vielen Dank für eure tollen Beiträge!

@Cassandra:
ich weiß aus eigener Erfahrung was es bedeudet, unter einer emotional instabilen PS zu leiden.
Darf ich dich fragen was genau deine Erfahrungen damit sind? Bist du selbst betroffen, wie äußert sich das bei dir bzw. wie hast du gelernt damit umzugehen?

Weiß dein Ex, dass du die Therapie erneut aufgenommen hast?
Prinzipiell ja, ich habe eine Woche vor der Trennung wieder damit begonnen. Aber er weiß nichts von der "Diagnose", diese hatte ich zum Zeitpunkt der Trennung noch nicht, sondern erst nach einigen Sitzungen gestellt bekommen. Mein erster Impuls war dann natürlich ich müsste es ihm sofort mitteilen dass das Ding jetzt einen Namen hat damit er mein Verhalten versteht, aber da ich selbst er langsam lerne es zu verstehen hätte ich ihn damit ws nur noch mehr abgeschreckt.

Wie lange möchtest du die KS durchziehen und gibt es einen Pling als Vorwand, sich bei ihm zu melden? Könntest du ihn wieder irgendwo zufällig treffen?
Ich habe mir nicht wirklich ein Zeitlimit gesetzt, da ich für mich selbst schauen möchte wann ich mich stabil genug fühle um evtl. wieder Kontakt aufzunehmen. Ich denke aber auf alle Fälle noch ein paar Wochen, auch je nach Therapieverlauf. Vorwand gibt es nicht wirklich, ich habe nur mehr eine Kleinigkeit von ihm von der wir vereinbart haben dass ich sie mal einem gemeinsamen Freund mitgebe. Zufälliges Treffen vorerst eher nicht, evtl. Anfang Jänner, da feiert unser gemeinsamer Freund (sein Mitbewohner, mit dem ich den Streit hatte, mit dem ich aber jetzt wieder auf dem richtigen Weg bin) seinen 30er, evtl. dort, wobei ich mir nicht sicher bin ob ich eingeladen werde da mein Ex ja meinte wenn jemand was macht müsse er sich zwischen uns entscheiden...
 
S

stoney07

Gelöschter User
@LadyJ
Angesichts eurer Situation würde ich an deiner Stelle aber eine längere KS in Betracht ziehen - schon bei der ersten Trennung hat er dir nach 3 Monaten nicht abgenommen, dass du dich geändert hast. Jetzt, nach dem erneuten Scheitern, wird es noch schwieriger werden, ihn eines Besseren zu belehren.
Ja, das sehe ich eben auch so... Ich denke an noch mind. 6-8 Wochen aber wie gesagt ich muss mich auch selbst erst wieder stabil genug fühlen, zur Zeit hätte ich keine Kraft dafür. Aber genau das bereitet mir eben so Kopfzerbrechen, da er es letztes Mal anfangs schon so sehr abgeblockt hatte, wird er dies bestimmt jetzt noch rigoroser durchziehen sodass ich vl gar nicht mehr an ihn rankomme bzw. eine Möglichkeit bekomme

Er hat ja jederzeit die Möglichkeit, von sich aus den Kontakt aufzubauen
Ich denke nicht dass er das machen wird, er ist da ziemlich stur was das betrifft... Aber sollte es der Fall sein lasse ich es euch natürlich wissen!

Wobei ich glaube dass er nicht damit gerechnet hat dass ich die KS diesmal so durchziehe und auch nichts auf seine letzte Nachricht geantwortet habe und mich nun gar nicht mehr melde, also komplettes Gegenteil zu letztem Mal (anfängliches Hinterherlaufen, schreiben, anrufen etc.) Denke dass er sich sicher war "die meldet sich eh wieder..."

Nutze die Zeit, um Stoney 2.0 zu werden! :smile:
Ja, das mache ich definitiv, und das werde ich schaffen, vielen Dank!! ;)
 
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S

stoney07

Gelöschter User
@Purple_Rain
In deinem Text kommt es nun so rüber, dass es "nur an dir lag" - aber welchen Teil hat er zu der Trennung beigetragen? Hat er dich vielleicht auch mit seinem Verhalten dazu gebracht, dass du dich nicht mehr "unter Kontrolle" hattest? Überleg mal, wie es zu manchen Situationen gekommen ist und wer welchen Anteil daran hatte. Ich denke, das wäre dann gut, dies auch mit in die Therapie zu nehmen - nicht nur, im Sinne eines EB sondern auch für die Zukunft.
Genau das bin ich gerade dabei herauszufinden und aufzuarbeiten - ich habe dafür eine Übung/Aufgabenstellung meiner Therapeutin bekommen die mir sehr hilft und die ich gerne mit euch teilen möchte - vl hilft es ja auch dem Ein oder Anderen von euch, gewisse Situationen aufzuarbeiten bzw. zu verstehen. Ich muss mich dazu in die unterschiedlichen Situationen zurückversetzen, in denen es Streit, Vorwürfe, Eskalation etc. gab. Dann nehme ich ein Blatt Papier und unterteile es in 4 Spalten: Situation / Trigger / Reaktion / was ich jetzt anders machen würde. Und alles niederschreiben. Es ist sehr anstrengend, da viele (auch teils verdrängte oder als nicht so dramatisch angesehen) Situationen und Emotionen dabei hochkommen und ich auch teils in den WA-Konversationen nachlesen muss etc. aber es hilft mir unheimlich, die Gründe für mein Verhalten und Handeln zu verstehen und die Emotionen die wirklich dahinterstecken. Natürlich hat auch er sich nicht immer 100% nur korrekt verhalten, aber viele Diskussionen und Streits sind dann auf meine Fehlinterpretation bzw. falsche Reaktion zurückzuführen. Ich mache dies nicht nur für Situationen mit meinem Ex, sondern auch mit Freunden etc. Und es ist langsam ein Muster zu erkennen für die eigentlichen Gefühle die dann Auslöser für mein Verhalten sind. Es ist wichtig dass ich daran jetzt mit meiner Therapeutin gezielt arbeiten kann, eben nicht nur im Bezug auf meinen Ex sondern auch für meine Freunde und mein gesamtes soziales Umfeld. Denn wenn ich mir das alles im Nachhinein betrachtet vor Augen halte und umgekehrt vorstelle - ich an seiner Stelle hätte das alles irgendwann auch nicht mehr aushalten können und mich nur mehr trennen können, um mich selbst zu schützen.

Leider komme ich auf all das erst im Nachhinein drauf, aber ohne die Trennung hätte ich es vermutlich nie so ernsthaft in Angriff genommen und dann wäre es ewig so weitergegangen, und so darf ich mir keine Vorwürfe machen weil ich damals nicht anders konnte. Aber das Wichtigste ist, dass ich es JETZT erkenne und an mir arbeite, in erster Linie für mich selbst, und was sich dann daraus ergibt wird sich mit der Zeit zeigen.
 

Zwirbel

Aktives Mitglied
Registriert
31 Okt. 2019
Beiträge
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Liebe Stoney

In einer ähnlichen Situation befinde ich mich ebenfalls..
Stark, wie Du damit umgehst!

Leider komme ich auf all das erst im Nachhinein drauf, aber ohne die Trennung hätte ich es vermutlich nie so ernsthaft in Angriff genommen und dann wäre es ewig so weitergegangen, und so darf ich mir keine Vorwürfe machen weil ich damals nicht anders konnte. Aber das Wichtigste ist, dass ich es JETZT erkenne und an mir arbeite, in erster Linie für mich selbst,

Hab auch eine Weile gebraucht, dies zu realisieren.....

Ich wünsche Dir viel Kraft und Ausdauer!
 

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