So, jetzt hab ich eine Freistunde und kann mal bisschen ausholen. Wobei ich alles am Handy schreiben muss
Also erstmal zum Telefonat mit meiner Mum:
Einerseits mega süß von ihr. Schrieb mich gestern an, ob ich Zeit hätte kurz zu telefonieren. Dachte erst, was denn nun passiert ist, stellte sich aber raus, dass sie mal abchecken wollte, wie es mir so geht SO ALLEIN OHNE XY.
Gut so Mum, in my face
Sie holte dann nochmal richtig aus und meinte, wie sehr sie sie mochte und dass es ja vielleicht doch nochmal wird und sie wisse ja nicht, ob ich noch darum Kämpfe.
Ich musste dann lachen und fragte, wie sie das meint. Sie meinte dann, dass sie ja nicht wisse, was ich falsch gemacht habe, aber wenn ich wirklich wollte, könnte ich das ja wieder umbiegen und guten Willen zeigen.
NEEEEEEIN!
Da sprach die ganz alte Schule zu mir
Ich wollt ihr dann aber nicht die Dynamiken der Liebe näher erläutern und war immer zwischen Belustigung und leichter Gereiztheit, weil sie nicht aufhörte zu erwähnen, dass XY schon toll gewesen sei.
Ich erklärte ihr dann in aller Ruhe, wo die Probleme lagen und sie meinte, dass man da doch eine Lösung finden könne, wenn man wollte.
Heidanei Mutter
Letztlich vermittelte ich ihr aber, dass sie abschließen und einsehen müsse, dass es vorbei sei und es auch richtig so ist, dass es vorbei ist.
Zum Glück bin ich so gefestigt, denn sonst hätte die mir, ohne böse Absicht, dermaßen an die Glocke gehauen, dass ich drei Tage nicht geschlafen hätte
Will gar nicht wissen ob und was die Exi geschrieben hat, hab dann aber auch nicht gefragt. Sie meint es ja nur gut
Sie sollte aber jetzt dringend mal in die KS gehen
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Was aber viel wichtiger ist, sind die Erkenntnisse der Therapie.
Normalerweise kann ich mit meiner Mum nicht länger als zehn Minuten telefonieren, selbst wenn es nur um Alltag geht, weil mir da der Puls platzt. Sie meint es immer besonders gut.
Beispielsweise wenn ich zu Hause bin kommt fünf mal die Frage ob ich was essen möchte. Selbst wenn ich vier mal "Nein, danke" sag kommt fünf Minuten später ein ruf aus der Küche, dass es noch Brezeln hätte. Da fängt dann mein Auge ganz leicht an zu zucken
Auch ein Thema der Therapie, warum ich da nicht cool bleiben kann.
Das Gespräch gestern ging eine halbe Stunde, war ein kritisches Thema und trotzdem verstanden wir uns super, weil ich absolut keinen Puls bekam. Egal wie oft sie Anspielungen auf die Ex machte.
Die Ansätze der Therapie wirken.
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Wichtigster Punkt zum Thema Ex Back:
Nachdem ich den Teufelskreis feststellte, durch die letzte Email, dachte ich anfangs, dass es zwar auf die letzten zwei Jahre passt, dass ich grummelig war, nicht aber auf die Zeit davor, bevor sie skeptisch war.
Ich stellte nun aber erstaunliches fest warum sich das durch die ganze Beziehung zog
Zu Beginn der Beziehung war noch alles gut. Schwierig wurde es erst, als ich mein Studium beendete.
Ich sagte damals mehrfach, dass wir wohl ein Ablaufdatum hätten, weil ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, dass jemand für einen anderen die Heimat aufgibt.
Für meine Ex war das damals selbstverständlich und normal, für mich völlig utopisch.
Ich brauchte fast ein Jahr um zu realisieren, dass sie diesen Schritt wirklich geht und wir eine Zukunft hatten.
Und bis ich das tat, war sie nicht mehr von diesem Schritt überzeugt und ruderte zurück.
Ich war eigentlich fast die ganze Beziehung über unsicher und dadurch unzufrieden.
Erst, weil ich lange nicht daran glaubte, dass es funktioniert und später weil ich daran glaubte, aber merkte, dass sie es nicht mehr tat.
Das heißt, dass wir beide daran Schuld hatten, dass es so kam und dass es funktioniert hätte, wenn ich entweder schneller mich darauf eingelassen hätte, oder sie länger darauf vertraut hätte, dass ich es kann.
Wichtig für mich dabei ist, dass ich seit der Trennung keinerlei Grummeligkeit mehr gehabt habe, obwohl ich jetzt eher Grund dazu hätte.
Bedeutet also, dass die Beziehung und die unzufriedene Situation dafür verantwortlich waren.
Bedeutet also, und das ist ganz wichtig für mich, dass wenn ich wieder grummelige Phasen haben sollte, etwas in meinem Unterbewusstsein nicht so ist, wie ich es mir wünsche und etwas im Argen ist.
Ich muss dann größer denken und nicht wie bisher die Situation selbst betrachten. Sondern etwas in meinem Leben ist in Schieflage geraten und sorgt dafür, dass ich unzufrieden bin.
Na das ist doch mal ein Ansatz
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Nursy hat übrigens gestern erzählt, dass sie in ihrer letzten Beziehung nach zwei Jahren feststellte, dass der Typ eine Affäre hat.
Sie hat die Affäre dann ein Jahr geduldet, weil sie sagte, dass sie der Meinung ist, die Beziehung nicht gleich hinzuwerfen, sondern zu versuchen sie zu retten. Sie entscheide sich ja bewusst für eine Person und ist der Ansicht, dass man oftmals noch etwas retten kann, wenn beide wollen.
Sie duldete also die Affäre ein Jahr und dann hatte ihr Freund ein Jobangebot in einer anderen Stadt und sie wäre mit ihm gegangen und hätte dort einen Neuanfang gewagt.
Er beendete es dann aber an diesem Punkt.
Ich weiß nun nicht ob ich davor Respekt haben soll, oder ich das naiv finde. Aber sie würde auf jeden Fall überall Fuß fassen können, wenn die Beziehung stimmt und sie wirkt sehr reif und erwachsen, so wie sie das alles schilderte.