Affäre beide verliebt

P

PhilippX

Gelöschter User
Guten Morgen Delia,

anhand deiner Rückmeldungen sollten wir vielleicht einen Schritt zurückgehen und uns nochmal in Erinnerung rufen, wie die aktuelle Diskussion in deinem Strang in Gang kam:

wie seht ihr das?

Diese Frage impliziert ja das Einholen von Rückmeldungen, was hier auch geschehen ist. Diese Rückmeldungen fielen nun hinsichtlich OB, AM2 in Verbindung mit deiner Situation zuhause eher verhalten bis ablehnend aus. Und dies nicht einfach so, sondern begründet. Eine solche Rückmeldung von Nichtinvolvierten ist ja auch völlig in Ordnung, denn damit muss man rechnen, wenn man obige Frage in den Raum wirft.
Mein Eindruck ist nun, dass du eigentlich schon eine sehr gefestigte Meinung zu deinem Vorhaben hast. Dies mache ich anhand drei Dinge fest, zum einen nimmst du Sachkritik als Personenkritik auf. Wenn ich über die sachlichen Voraussetzungen hinsichtlich des Managen einer Affäre schreibe:

Wenn man sich auf eine Affäre einlässt, so wie es aus deiner Situation heraus geschieht, steht man meiner Meinung nach stets auch in der Verantwortung zu schauen, dass der Nichteingeweihte nicht zum Kollateralschaden wird, insbesondere nicht, wenn er ohnehin nicht gesund ist.

Man müsste also etwas nüchterner an das Ganze rangehen und immer schauen, dass die Primärbeziehung, nämlich die zu deinem EM, stets eben das ist: primär.
Kann man dies nicht einhalten, dann ist Leid immer vorprogrammiert, die Frage ist dann nur, wie weit breitet es sich aus.
Und ahnand des Affärenforums kannst du ja gut empirisch den Schluss ziehen, dass wir Männer bei allem Liebesgedöns, das wir loslassen, diese Nüchternheit eher besitzen, wenn unsere Primärbeziehung bedroht ist.

Dann kommt dies bei dir als Personenkritik an und so konterst du schließlich:

Ich verhalte mich gegenüber ihm genauso zuverlässig und sorgsam wie immer.

Aber es ging doch gar nicht um dich als Person.

Zweitens sehe ich, dass du auf Kritik nun mit Relativierung reagierst: Du hast ein Jahr (oder mehr?) wegen AM1 gelitten. Zur Erinnerung, dass war ein Mann, der dir nicht einmal seinen wirklichen Namen verraten hat (was vom Standpunkt einer Affärenbeziehung absolut nachvollziehbar und richtig ist). Unsere Warnungen vor einer Wiederholungen entgegnest du nun mit einer Relativierung deines Liebesschmerzes, indem du ihn mit Brandblasen verharmlost. Brandblasen schmerzen nicht ein Jahr, die sind in einer Woche vergessen. Du hast dich bereits bei AM1 gehörig verbrannt. Die nächste Relativierung findet hier statt:

Nur Sex ist mir zu wenig.

Zuvor hast du die emotionale Komponente, die dir bei EM fehlt, in den Vordergrund gestellt, und dann schreibst du auch ein paar Sätze später schon wieder:

Ich sage auch direkt, daß es mir nicht nur um Sex geht und was ich mir wünschen würde

Schließlich fällt mir ein Ausblenden der Paarebene auf. Auf die Kritik diesbezüglich schreibst du:

Wieso denkst Du, daß EM nicht primär bleibt oder unter der Affäre leiden würde. Ich verhalte mich gegenüber ihm genauso zuverlässig und sorgsam wie immer.

Nun, weil du ein paar Post weiter oben, dass hier schreibst:

Es soll dieses Jahr erstmal darum gehen was ich will.
vielleicht komme ich dann auch zum Entschluss, dass es besser wäre die erste Beziehung ganz zu beenden. Ich weiss es nicht

Und das lese ich aus deinem Post eben heraus: "Ganz viel, ich weiß es nicht", und genau in einer solchen Situation wäre es wichtig, bevor man die Sache mit AM2 vertieft, sich zunächst einmal Klarheit zu schaffen, was man eigentlich will. Denn auch wenn wir hier im Affärenforum sind, muss ich doch auf den Widerspruch hinweisen, wenn du schreibst, du verhälst dich gegenüber EM zuverlässig wie immer, hast aber parallel eine Affäre am Laufen. Beides passt nicht zusammen. Da gehört eben auch der Blick in den Spiegel, der einem vielleicht auch Dinge zeigt, die einem nicht gefallen.

Und jetzt könnte ich auf alle deine anderen Einwände noch eingehen, aber das wäre mühselig, denn a) haben andere und ich dies in deinem Strang bereits mehrmals getan und b) hast du dich ja schon entschieden, wenn du schreibst:

Wenn ich immer alles erst zerdenken und abwägen muss, werde ich nie wieder ein Risiko nehmen und somit auch nie wieder wunderschöne, warme Momente oder Verliebtheit erleben....das eine bringt das andere mit sich mit. Ich bin an einem Punkt, an dem ich nicht nur immer denken muss sondern auch einfach mal fühlen willen

Nicht nur steht diese Aussage in Widerspruch zu deinem Post oben:

Aber ihr hattet oh so recht und ich schreibe es mir hinter die Ohren und nehme mir auch nun und zukünftig die konstruktive Kritik zu Herzen. Weil es besser ist, wenn 6 Augen drauf schauen, weil die 4 anderen Augen mehr sehen, als man selbst.

Sondern mit dem "Einfach-nur-fühlen-wollen" verschließt du dich ja einer rationalen und kritischen Betrachtungsweise. Aber eben letzteres können wir dir hier in einem Strategie- und Beratungsforum nur anbieten.
Und mit den Gefühlen ist das so eine Sache, es gibt nämlich zweierlei von ihnen: rationale und irrationale Gefühle.

Alles lässt sich eigentlich auf eine Frage herunterbrechen:
Gibt es ein richtiges Leben im falschen?

Natürlich kann hier niemand diktieren, was das "Falsche" ist, da haben wir je nach Prägung bestimmt verschiedene Sichtweisen. D. h. aber nun auch nicht, dass man es sich zu einfach machen sollte. Die Goldene Regel kann einem hier helfen, das Falsche zu eruieren.

Damit es nicht als Personenkritik rüberkommt, beziehe ich es einfach mal auf mich. Vor der OB bin ich aufgrund sexueller Durststrecken fremd gegangen. Ich hätte den Satz auch anders schreiben können: Ich war in Seitensprünge verwickelt. Merkst du den Unterschied? Im ersten Satz bin ich aktiv, im zweiten passiv. Aber es gibt hier kein Passiv. Es ist eine Entscheidung und diese beinhaltete für mich folgendes in Bezug auf meine damalige Partnerin: ich habe das Vertrauen meiner damaligen Partnerin missbraucht, ich habe gelogen, betrogen, manipuliert.
All dies ist aber nicht die Person, die ich sein möchte. All dies finde ich nicht erstrebenswert. Nicht löblich, nicht rühmlich. Ich fand mein Spiegelbild sehr hässlich.
Verzweiflung führt einen zu dunklen Orten in der eigenen Persönlichkeit.
Für mich waren Seitensprünge nichts richtiges, sondern etwas Falsches im falschen Leben, was den Grad der Falschheit nur weiter erhöhte.
Ich wünschte, ich hätte damals die Courage von Leeloo gehabt:

Aber erst als ich bereit war für Veränderung, bereit war, auch aufzugeben, sind Möglichkeiten entstanden.

Natürlich ist eine Beziehung zu beenden hart. Aber rückblickend hätte ich meiner Ex gerne erklärt, dass ich unter diesen Bedingungen einfach nicht der Mann sein kann, der ich gerne sein will und den sie in mich sieht. Und das Letzteres zunehmend eine Maske ist, die ich in ihrer Gegenwart trage. Um also uns beiden Leid und Kummer zu ersparen, beende ich die Beziehung. Und wie Leeloo schreibt, wer weiß, welche Möglichkeiten dadurch entstanden wären.

Heute lebe ich im richtigen Leben und kann auch der Mann sein, der ich sein will.

Hinsichtlich des Kummers hat die Admina schon etwas oben geschrieben, was ich ursprünglich meinte war, dass eine Affäre auch auffliegen kann. Verantwortungsbewusst in eine Affäre zu gehen bedeutet für mich, dies auch einzukalkulieren und sich zu fragen, ist es mir wert, dafür die Partnerschaft zu gefährden. Und je nach Antwort zeigt es sich ja schon, welchen Stellenwert die Primärpartnerschaft einnimmt.

Also, im Rahmen dieses Forums und bezogen auf deine Ausgangsfrage sehe ich mich schon in der Verantwortung auf diese Diskrepanzen in deinen Posts hinzuweisen. Nicht um dich zu belehren oder moralisierend dir gegenüber aufzutreten, sondern um zu fragen, warum es diese Widersprüche gibt. Zugleich möchte ich dich nicht mit so einem Post in die Ecke drängen, eventuell wäre es gut, den ganzen Input der vergangenen Tage im Strang sacken zulassen.
 
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Leeloo

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Liebe Delia,

wieder muss ich die Zeit im Auge behalten, immer ein bisschen doof, dann schreibe ich manchmal nicht alles, was im Kopf ist in Worten raus. Naja. Mal sehen.

Ich denke immer wieder über diesen Absatz vor dir nach:
Liebe ist frei sagte ich. In meinem Kopf ist es so, dass ich EM liebe, irgendwann wahrscheinlich sogar ohne Sex noch bei ihm bin. Sex ganz ausschliessen aus meinem Leben will und kann ich nicht. Optimal wäre eben ein Langzeitverhältnis, vielleicht mit jemandem der in ähnlicher Situation ist und seine EF auch nicht verlassen wird......Ich denke nicht, dass meine Liebe zu EM weniger wird, weil es eine zweite Person gibt. Ich könnte mir sowas sogar mit mehreren Personen vorstellen die zusammenleben, wobei es neben der primären Beziehung eben einen Zweitpartner gibt. Polyamor.
Mein Mann sagte mal diesen Spruch mit Liebe und frei lassen.

Ich hätte den selbst nicht formuliert, denn ich kann diese Freiheit nicht fordern. Ich kann sie geschenkt bekommen.
Das ist nun mal in meinem Kopf der Deal, denn ich habe mich bewusst und gewünscht in eine monogame Beziehung begeben.
Ja, ich kannte bis dato nichts anderes, ich bin so sozialisiert.

Und nun hat also mein monogamer Partner mir diese Freiheit angeboten. Und wir haben uns dann beide befreit gefühlt von einem Korsett. Der Horizont sieht für uns weiter aus.

Dass dieser neue Deal schräg ist, sehe ich daran, dass eben nur ich ihn nutze. Denn der Gatte hat ja nun deutlich weniger Bedürfnisse als ich - und schon gar nicht mit anderen Menschen! Der ist sich selbst genug.

Ich kann verstehen, was dich an dem Poly-Bild anzieht!
Ich bin ja auch eher ein Beziehungsmensch. Und habe ziemlich hohe Ansprüche an meine Affären. Also an den jeweiligen Menschen. Sonst macht mich der Kerl halt nicht an.

Aber ich frage mich, auch: wo steht in dieser Vorstellung dein EM?
Wäre dann die Nebenbeziehung fürs glücklich sein, als Ausgleich zur Belastung in der Familie und Pflege?

Ich weiß nicht, wie schlecht es deinem Mann körperlich geht, stelle es mir aber als enorm belastend vor, eine Verantwortung zu haben, die mich doppelt bindet. Und so moralisch schwer wiegt.
"In guten wie in schlechten Zeiten". Puh.

Ich glaube dir, dass du sorgsam mit ihm bist! Warum sollte ich das anzweifeln!

Nur frage ich mich, wo sein Partnerwert rangiert.

Frauen zwischen 40 und 50 haben ein enorm krasses Potenzial! Damit hängen wir unsere gleichaltrigen oder ein paar Jahre älteren Partner eh schnell ab. Mein Empfinden im Umfeld.
Da muss ein Kerl einiges auffahren, um das (v.a. ohne Sex) zu kompensieren!
Ich hätte das dem Gatten ehrlich gesagt nicht zugetraut, was er in den letzten Jahren nochmal für Entwicklungsschübe hingelegt hat! Hat mich sehr beeindruckt.
Ohne diese seine Souveränität hätte ich gehen müssen.

Ich schreibe hier nicht, um dich zu "grillen"! Ganz im Gegenteil!
 

Delia77

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Herzlichen Dank ihr Lieben, dass ihr Euch die Zeit nehmt alles so detailliert zu erläutern......

Ich denke ich lehne mental viel mehr bei Leeloo an als bei PhilippX auch wenn ich seine Sichtweise verstehe, die mir aber eher konservativ vorkommt

Nur frage ich mich, wo sein Partnerwert rangiert.
Ich glaube unsere Partnerschaft hat ansich nach all den Jahren einen eigenen Wert, der nicht ersetzbar ist. Und so soll es auch sein. Wie gesagt haben wir auch unsere guten Momente.

Und ja genau das:

Frauen zwischen 40 und 50 haben ein enorm krasses Potenzial! Damit hängen wir unsere gleichaltrigen oder ein paar Jahre älteren Partner eh schnell ab. Mein Empfinden im Umfeld.
Absolut mein Problem momentan......Vor einigen Jahren waren wir uns als Paar da noch "näher" in allen Hinsichten..... man möchte aber dem Partner auch nicht das Gefühl geben, dass man ihn inzwischen abgehängt hat. Es geht dabei nicht nur ums Korperliche. Auch mental bin ich enorm gewachsen von einem jungen Mädchen zu einer Frau die ihre Wünsche und Sehnsüchte leben will. Ich würde sagen ich habe meine jungen Jahre an meine Ehe geschenkt und das war auch sehr schön. Ich bin geblieben, weil es schön war.

Nun bin ich aber in einer total anderen Phase in der ich egoistischer an mich denke. In meinem gesamten Handeln - auch beruflich, auch gegenüber der Familie. Ich habe immer gesorgt, für EM, seine Kinder, das Umfeld. Und nun sorge ich mich mal um mich. Das meinte ich auch mit: dieses Jahr soll es um mich gehen.

Aber ich frage mich, auch: wo steht in dieser Vorstellung dein EM?
Wäre dann die Nebenbeziehung fürs glücklich sein, als Ausgleich zur Belastung in der Familie und Pflege?
Ja, so würde ich es beinah sehen.

Ob das geht etc kann ich doch schwer beurteilen. Wie gesagt, bin ich nicht die Frau die das schon 100x durch hat, sondern die, die es 1x gemacht hat. Darum auch die vielen "weiss ich nicht"....man kann das doch erst wissen, wenn man es erfährt.....Man kann nicht erwarten, Philippx, das jemand mit einem komplett ausgearbeiten Plan an eine Affäre rangeht. Ich denke sogar, dass eine Affäre für Dich etwas total anderes ist als für mich.

Mir geht es dabei in erste Linie um die andere Person, das Band was man hat. Den Austausch, auch den mentalen. Es ist für mich ein sehr romantisches Bild.

EM wird nicht "besser" werden, es werden im Laufe der Zeit immer mehr Defizite geben an meiner Seite. Richtig oder falsch ist irrelevant, weil ich nur 1x lebe und nicht emotional ausgehungert dahin vegetieren möchte, durch unsere Situation.
 
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Delia77

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Dass dieser neue Deal schräg ist, sehe ich daran, dass eben nur ich ihn nutze. Denn der Gatte hat ja nun deutlich weniger Bedürfnisse als ich - und schon gar nicht mit anderen Menschen! Der ist sich selbst genug.
Ich würde sagen unsere Gatten sind sich da sogar ähnlich.
 

Leeloo

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Ich denke ich lehne mental viel mehr bei Leeloo an als bei PhilippX auch wenn ich seine Sichtweise verstehe, die mir aber eher konservativ vorkommt
Lach nicht, aber von außen war ich Philipp noch nie so nah, wie hier, in deinem Strang. :zwinkern:
Ich fühle mich nur näher an, weil ich über Gefühle und Erfahrungen schreibe.

"Poly", oder wie auch immer du ein Konstrukt mit Nebenbeziehungen nennen möchtest geht m. E. nur offen, mit dem Wunsch und Willen aller. Das geht nicht mit Arschbacken zusammen kneifen und leiden für einen Beteiligten.

Meinst du, du könntest so etwas heimlich führen?
 
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PhilippX

Gelöschter User
.Man kann nicht erwarten, Philippx, das jemand mit einem komplett ausgearbeiten Plan an eine Affäre rangeht.

Hier schreiben dir Menschen, die das alles schon kennen, aus diesem Erfahrungsschatz kann man etwas für sich herausziehen oder eben nicht - zumal eine Affäre für Männer und Frauen funktional etwas unterschiedliches ist. Und vielleicht sind gerade die Beiträge am wichtigsten, die piksen bzw. kritische Rückfragen beinhalten. Auch, weil du noch viele Seiten vorher geschrieben hast, du möchtest nie mehr Affärenfrau sein, möchtest keinen AM2. Siehe hierzu auch auf Seite 15 in deinem Strang die Diskussion und deine damalige Position zu Affären etc.

Es geht dabei nicht nur ums Korperliche. Auch mental bin ich enorm gewachsen von einem jungen Mädchen zu einer Frau die ihre Wünsche und Sehnsüchte leben will. Ich würde sagen ich habe meine jungen Jahre an meine Ehe geschenkt und das war auch sehr schön. Ich bin geblieben, weil es schön war.

Nun bin ich aber in einer total anderen Phase in der ich egoistischer an mich denke. In meinem gesamten Handeln - auch beruflich, auch gegenüber der Familie. Ich habe immer gesorgt, für EM, seine Kinder, das Umfeld. Und nun sorge ich mich mal um mich. Das meinte ich auch mit: dieses Jahr soll es um mich gehen.

Das kann man ja so machen, aber das ist eben keine partnerschaftliche Einstellung, denn du befindest dich ja in keinem reinen Ich-Konstrukt, bist kein Single, sondern in einer Paarbeziehung, die sich aus dir, dem Partner und dem Wir zusammen setzt. Deswegen verweisen Leeloo und ich dich immer darauf hin, dass dein Partner scheinbar nicht vorkommt. Eine Partnerschaft definiert sich eben auch über Grenzen. Man kann das auch auf unsere planetare Krise übertragen, da hat unser über die Grenzen hinaus leben dazu geführt, dass nachfolgende Generationen eine weniger lebenswerte Zukunft haben werden. Zurück zur Partnerschaft, auch hier muss man Grenzen akzeptieren. Das heißt, Verantwortung für die Partnerschaft übernehmen. Wenn man das nicht mehr möchte, dann wäre es mutig und der ideale Weg, die Partnerschaft aufzukündigen. Das ist etwas, was du nicht möchtest, auch in Ordnung. Aber wenn Äußerungen wie oben kommen, die sich im ständigen Widerspruch befinden, dann sollte man diesen auf den Grund gehen - und das hat nun nichts mit konservativ zu tun. Am Ende wäre es doch zumindest erstrebenswert, eine Wiederholung wie mit AM1 zu vermeiden, hierzu gehört aber ein Verständnis dafür, was eine Affäre funktional bedeutet und das ist eben etwas anderes als eine Poly-Beziehung. Andernfalls läuft man Gefahr sich romantische Luftschlösser zu bauen, die nur wieder in Leid münden. Nicht ohne Grund, und bestimmt nicht aus einem moralistischen, sagen wir immer hier im Forum, man soll Affären sein lassen.

"Poly", oder wie auch immer du ein Konstrukt mit Nebenbeziehungen nennen möchtest geht m. E. nur offen, mit dem Wunsch und Willen aller. Das geht nicht mit Arschbacken zusammen kneifen und leiden für einen Beteiligten.

Wunderbar auf den Punkt gebracht.
 
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Mod Sleepy

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Hey
ich muss sagen, dass es erfrischend ist zu lesen, dass Leeloo und Philipp (zwei von mir sehr geschätzte Berater) tatsächlich mal an einem Strang ziehen. Jede Meinung von euch beiden war für mich immer schon komplett nachvollziehbar, aber normalerweise triftet ihr ja meist etwas auseinander was eure Ansichten angehen :grins:

Liebe Delia,
ich bin ja selber eine sehr konservative Frau - allerdings mit genug Verständnis für die meisten Lebenslagen.
Das was dich wahrscheinlich an Philipp "stört", ist seine gewohnt nüchterne, faktenbasierte Darstellung.
Aber Leeloo gibt dir hier nahezu diesselben Denkanstöße, allerdings eben auf eine emotionalere, feminine Art und Weise, weswegen das bei dir eventuell auch nicht so "anklagend" rüberkommt.

Ich gehe da übrigens mit beiden komplett konform, auch mit der Admina.
Wie du ja weisst, war mir von Anfang an klar, dass das mit deiner Ehe zwangsläufig zu Problemen führen wird, du wirst dich entweder ewig aus Verantwortung deinem Mann gegenüber dem Schicksal lethargisch ergeben oder du wirst ausbrechen und dir noch einen AM zulegen.
Da hätte ich drauf gewettet, dass das wieder passieren wird. Ganz einfach weil ich mir gar keinen anderen Weg vorstellen kann, was du sonst machen willst, wenn du eben an der Ehe festhalten willst.
Du hast ja nach deinen Schilderungen immer viel gegeben und ich verstehe auch absolut, dass du jetzt auch mal "dran" sein willst.
Wenn du wieder einen Affärenmann haben willst kann ich das absolut nachvollziehen und verurteile das auch nicht. Im Gegenteil, wenn du erstmal in der Geschichte drin steckst (und ich nehme an das wird wieder zu Gefühlsverwicklungen kommen), dann werde ich dich auch weiter unterstützen. Weil ich dich verstehe.

Das "Problem" dass ich hier halt sehe ist, dass das alles im Geheimen passiert und damit passt es halt nicht in diese rosane Märchenwelt in der ich dich sehe. Eine Affäre ist eine Affäre. Wenn nicht alle Beteiligten eingeweiht sind, dann hat das immer ein "Geschmäckle", selbst wenn man das unter unbescholtenen Zielen wie Selbstverwirklichung, Leben, Freude am Leben etc. verkauft.

Leeloo zB hat meine größte Wertschätzung - allein schon aus dem Grund weil sie sich ihr Leben nimmt, wie sie es gerne will aber weil der Mann Bescheid weiß und das toleriert, sogar unterstützt. Das hat dann kein "Geschmäckle" mehr für mich.

Ich frage mich, ob es nicht eventuell möglich wäre, die Ehe mit Wissen aller Beteiligten zu öffnen. Ich glaube nicht, dass dein Mann nicht schon wissen wird, dass er dir aufgrund seines Alters und Gesundheitszustands nicht das geben kann, was du als relativ junge Frau eben noch zum Leben brauchst. Er wird ja nicht blöd sein.
Vielleicht ist er ja offen dafür. Ich kann mir das sogar recht gut vorstellen.

Ich für mich würde mir nur wünschen, dass du mit klarem Kopf in die Geschichte gehst. Und dir auch darüber im Klaren bist, dass das nicht ganz anständig ist, dem Mann gegenüber.

LG Sleepy
 
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Delia77

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Ich verstehe Eueren Standpunkt durchaus.....Monogamie und Affäre passt eben nicht und klar ist es so, dass man dem Partner etwas verheimlich, wenn man sowas heimlich führt und das nenne ich dann auch nicht Poly sondern einfach Fremdgehen.

Poly ist ein Konstrukt in meinem Kopf, den ich vielleicht leben könnte/wöllte. In einer anderen Beziehung, in einer anderen Partnerschaft.

Ich glaube Dinge werden hier vermischt. Wie gesagt kommt poly für meinen EM nicht in Frage und OB auch weniger, auch wenn ich denke, dass er da an einer Zweigung steht. Ich pushe hinsichtlich dem auch nicht.

Auch bleibe ich dabei, dass ich sowas wie mit AM1 nicht mehr möchte zudem sogar sage immernoch: Ich möchte keine Affärenfrau sein, im Sinne von einer Affäre wie wir es hier sehen, Fremdgehen von zweier vergebener Personen.

Irgendwie reden wir wohl ein wenig an einander vorbei, oder muss ich für mich selber die Richtung besser definieren. Vorallem was ich möchte und nicht, wie das dann aussehen soll und welchen Stellenwert meine Ehe darin einnimmt.

Vielleicht bin ich ja wirklich auf dem "Sprung", vielleicht ist es eine Lebensphase der Selbstverwirklichung? Vielleicht will ich mich einfach mal nicht für alles verantworten müssen?Vielleicht will ich mich rächen (an EM) für Dinge die früher geschahen? Dazu müsste hier aber jeder alle Details kennen, die ich auch nicht alle blosslegen möchte.

Rache ist auch kein guter Gedanke. Es ist vergeben, aber nicht vergessen. Und nein, er hat mich nie betrogen, aber er hat mir andere Dinge entnommen. Vielleicht sollte ich das Thema erstmal aufarbeiten?? Das ist ein guter Ansatz

Somit bin ich Euch dankbar für die konstruktive Kritik....denn sie tut mich denken wo das her kommt und warum ich EM gegenüber kein oder wenig Schuldbewusstsein habe......
 

Delia77

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Ich glaube nicht, dass dein Mann nicht schon wissen wird, dass er dir aufgrund seines Alters und Gesundheitszustands nicht das geben kann, was du als relativ junge Frau eben noch zum Leben brauchst. Er wird ja nicht blöd sein.
Vielleicht ist er ja offen dafür. Ich kann mir das sogar recht gut vorstellen.
Danke Dir Sleepy! Ja wie gesagt, es gab bezüglich OB schon Gespräche und ja EM sieht das vor seinen Augen, dass er mir das nicht mehr geben kann und es tut ihm weh. Und mir auch.....aber OB kommt vorläufig nicht in Frage für ihn

Wie im vorigen Post erwähnt sehe ich ihn da eher an der Abzweigung und muss er gerade selbe entscheiden ob er sich darin finden könnte oder nicht....sowas brauch Zeit die ich ihm gebe.....AM2 ist noch "weit weg" .....
 

Leeloo

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Vielleicht bin ich ja wirklich auf dem "Sprung", vielleicht ist es eine Lebensphase der Selbstverwirklichung? Vielleicht will ich mich einfach mal nicht für alles verantworten müssen?Vielleicht will ich mich rächen (an EM) für Dinge die früher geschahen? Dazu müsste hier aber jeder alle Details kennen, die ich auch nicht alle blosslegen möchte
Auch das kenne ich gut, Delia.

Ich habe vor ein paar Jahren mein Gewicht drastisch reduziert. Man liest das in allen schlechten Zeitschriften beim Friseur, und Ja, ich kann bestätigen: Veränderung bringt Veränderung voran/hervor.

Ich habe mich gepellt. Und dabei ganz viele "vergessene" Aspekte meiner Persönlichkeit wieder entdeckt.
Ich bin mit 40+ schrittweise jünger geworden. Und verspielter. Risikobereiter. Manchmal auch grimmiger.
Das war "meins!", "für mich!", das waren alles ""meine Geschichten, die mit der Beziehung, dem Gatten nichts zu tun haben!". Und schließlich habe ich ihm doch nichts weggenommen... ich habe nur mir etwas hinzugefügt, das er mir verwehrt hatte.
Wir hatten keinen s6 mehr. Also kann ich das doch wo anders haben. Und knutschen und so.

Glaub mir, in meinen 20 Jahren Beziehung lag nicht nur Sonnenschein. Es gab Jahre, die habe ich gefühlt eingefroren verbracht. Eine Freundin nennt das "während du schliefst". Dafür gab es Gründe. Es gibt Jahre, über die ich später dachte: ich will Wiedergutmachung!

Meine wirklich ganz wilde Findungsphase hat ca. 6 Monate gedauert. In der Zeit wollte ich flirten. Ich war mutwillig. Offensiv.
Und hatte meine erste Affäre.
Das ging ca. 3 Monate. 5 Treffen oder so, einmal mit S6. Dann Stress, Stress, Stress und Ghosting.

Ich habe etwas später einen anderen Mann kennengelernt. Viel geschrieben.
Dann kam der Urlaub. Im Urlaub "das Gespräch".

Anschließend war meine wilde Affären-Findungsphase! Denn das schüttele ich nicht eben mal aus dem Arm! Ich habe mich getestet: was fühlt sich wie an, wo stehe ich, was fühle ich, was macht das mit mir. Und sehr viel Austausch mit dem Gatten gehabt.

Affären sind eine emotionale Herausforderung! Ich nehme die aus Gründen gerne an, aber ich würde sie nicht empfehlen! Genauso sehe ich das mit alternativen Beziehungsformen. Lebe ich, auch sehr gerne, aber ich würde es nicht blind empfehlen.

Das ist eben in Beziehungen so: Menschen sind in ihren Wünschen und Möglichkeiten, in ihrem Wollen und ihren Verletzlichkeiten, ihren Stärken und Schwächen so unterschiedlich.

Aber so unterschiedlich wir sind: Affären sind shice und eine Herausforderung.
 
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Mod Sleepy

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Hat er da denn eine Meinung/Lösung dazu? Oder ist das : "Ich weiß das ja alles, ich weiß auch dass wir das nicht ändern können, aber ich will trotzdem nicht...".

Ich stelle mir solche Gespräche auch unglaublich schwer vor. Kann mir jetzt aber auch nicht vorstellen, dass du ihm da ein Brett vor den Kopf gehauen hast, sondern ich traue dir zu, dass du das sensibel angesprochen hast.

Denkst du denn, dass er es einfach nicht wissen will, dir aber keine Steine in den Weg legen würde? Er es halt tolerieren würde aber in seiner Blase leben will? Solche Menschen gibt es ja auch. Und auch das ist nachvollziehbar.

Ich finde es gut, dass du ihm die Zeit gibst. Besonders gut finde ich, dass du das Gespräch gesucht hast. Hier gehört schon Mumm dazu.

Vielleicht kommt ja irgendwas dabei raus. Zu wünschen wäre es dir.

Ich hab das jetzt vielleicht falsch in Erinnerung, aber der EM war so +20 Jahre rum, oder? Also da war schon ein deutlicher Altersunterschied bei euch?
 
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Admina Felis

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Ja wie gesagt, es gab bezüglich OB schon Gespräche und ja EM sieht das vor seinen Augen, dass er mir das nicht mehr geben kann und es tut ihm weh. Und mir auch.....aber OB kommt vorläufig nicht in Frage für ihn


ja eben, es er hat doch seine Position schon deutlich gemacht. Daher verstehe ich die Argumentation jetzt nicht so ganz, wieso es denn gut sein könnte, dass EM offen dafür ist und nur noch Zeit braucht ? - Genausogut könnte man doch argumentieren, dass du eben noch Zeit brauchst, um 'einzusehen', dass die OB EM verletzt und daher der Ehe schadet.
ich hab jetzt extra das Wort 'einzusehen' verwendet , weil du es vorher mal verwendet hattest bezüglich EM. Dass er eben einsehen muss, dass du mehr brauchst als er dir geben kann und deswegen die Beziehung geöffnet werden müsse.

Damit meine ich nicht, dass ich dein Dilemma nicht verstehe, Delia. Ich meine 'nur', dass beide Positionen schon gleichberechtigt zu sehen sind. Mir schwingt hier gerade zuviel mit, dass deine Position eher Berechtigung hätte durchgesetzt zu werden als seine.

Eure Gefühle wiegen aber gleich schwer. Nicht seine weniger, weil er sowieso aufgrund seiner mangelnden Gesundheit weniger bieten kann.
 

Mod Sleepy

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naja. Er hat jetzt halt ein Damoklesschwert über sich :D

Ja, das stimmt schon :nanu:
Ach, diese Situation ist aber auch einfach verfahren. Und das zu dem ich geraten hätte: nämlich eine saubere Trennung und ein Lebensneustart - das kommt auch für keinen Beteiligten in Frage.

Ich kann hier jedem Schreiberling absolut zustimmen, aber ich verstehe auch Delia und auch ihren EM.

Diese ganze Liaison mit dem Münchhausen Hans-Franz und die ganzen emotionalen Auswirkungen für Delia zeigen ja schon, dass hier seit Jahren ein hoher Leidensdruck bei Delia ist. (Sorry, für die dritte Person, liebe Delia).

Ich komm immer nur auf eine Trennung als Weg den ich vertreten kann und alles drum herum ist eine Art Schadensbegrenzung.
Verfahrene Geschichte. :cry
 

Admina Felis

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Und das zu dem ich geraten hätte: nämlich eine saubere Trennung und ein Lebensneustart - das kommt auch für keinen Beteiligten in Frage.


Es wäre aber möglich.
Delia, du wärest kein Unmensch, wenn du dich trennst - für deinem EM wäre es ja letztlich auch mehr Selbstbestimmung, schätze ich.

ich war mal für eine begrenzte Zeit in der Situation, meinen Partner zu pflegen, ausschließlich, weil seine gesamte Familie vor der Situation 'geflüchtet' war. Wir waren erst Mitte 20, lebten zusammen, er bekam einen Hirntumor.

Während dieser Zeit hatten wir durch seine Krankheit auch keine Liebesbeziehung mehr , ich habe an sowas auch gar nicht mehr gedacht, die Situation war extrem. Sie hat uns aber auch eine Art von Nähe gegeben wie ich sie sonst nie erfahren hätte. Und ich bin heute sehr dankbar für diese Zeit.

der Zeitraum war begrenzt, er ist daran verstorben. Ich weiß nicht, wie sich das entwickelt hätte, wäre das etwas Chronisches gewesen, was dazu geführt hätte, dass er immer meine Pflege benötigt hätte, aber mir keine Beziehung mit all diesen Dingen , die eine Liebesbeziehung füllen, hätte geben können. Meinen Kinderwunsch nicht hätte erfüllen können.

ich glaube nicht, dass ich mein eigenes Leben,also meine Lebensgestaltung der Pflege geopfert hätte - das hätte er auch sicher nicht gewollt. ich denke, ich hätte mich getrennt - und falls er das gewollt hätte, freundschaftlich und auch für seine Pflege sorgend ( die man auch hätte anders organisieren können) verbunden geblieben, die Gefühle waren ja da. Kann aber auch sehr gut sein, dass er das nicht gewollt hätte und als demütigend empfunden, dann hätte ich das akzeptieren müssen. Auch mein 'schlechtes Gewissen' bei mir behalten und selbst aufarbeiten, nicht kompensieren .
 
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PhilippX

Gelöschter User
das kommt auch für keinen Beteiligten in Frage.
Ich kann hier jedem Schreiberling absolut zustimmen, aber ich verstehe auch Delia und auch ihren EM.

Das tut ja jeder hier. Und da weder OB noch Trennung in Raum stehen, bleibt eben nur die Affäre. Aber nach dem Drama mit AM1 wäre es vielleicht gut, angeschnallt in die Affäre zugehen. Sleepy hat es ja gut beschrieben:

Das was dich wahrscheinlich an Philipp "stört", ist seine gewohnt nüchterne, faktenbasierte Darstellung.

Aber es ist genau dieser Frame, der uns Männer ganz anders auf eine Affäre schauen lässt als eine Frau und es uns viel leichter macht, die Affärenfrau abzustoßen - ich verwende das Wort ganz bewusst. Die AM, die sich hier im Forum tummeln kann man an einer Hand abzählen, dagegen steht eine Masse an AF. Und alle diese Geschichten ähneln sich, sodass man von einer Affäre von einem Tanz sprechen kann, der nach einem Muster geschieht. Ich weiß, super unromantisch, aber faktisch richtig. Es geht nicht darum, den Tanz zu verwehren, aber sich klar zu machen, dass er einen Anfang, eine Mitte und ein Ende hat. Leeloo beschreibt das ja schön.

Kenne ich den Tanz und verwechsle den Affärentanz nicht mit einem Beziehungstanz, verstehe ich auch, dass im ersteren immer die Komponente der Lüge, nicht nur gegenüber den jeweiligen Ehepartnern, sondern auch gegenüber den Affärenpartnern Teil dieses Tanzes ist, dann kann ich eine gewisse Distanz entwickeln, um emotional nicht zu sehr verwickelt zu werden.

Ich weiß, hier wurde AM1 ja ziemlich runtergeputzt, dass er seinen echten Namen nicht genannt hat. Aber sein Verhalten war absolut richtig. Denn er hat damit schon zu Beginn für sich eine Unterscheidung getroffen, zwischen der Primärbeziehung und der Affärenbeziehung. Letzteres hätte - gleichgültig was er sagte - niemals Primärbeziehung werden können. Und so hat er zum Schutz der Primärbeziehung sich eine andere Identität gegeben, denn es gibt ja auch Affärenfrauen, die plötzlich am Arbeitsplatz oder zuhause auftauchen - unabhängig Delia, dass du die wahre Identität von AM1 doch herausgefunden hast. Die Affärenfrau erfüllt eine Funktion, sie ist quasi für ein paar Stunden das Second Life, aber nach dieser Zeit ist dann auch gut und man kehrt in das Real Life zurück, dass man auch nicht aufgeben wird.

Ich glaube Dinge werden hier vermischt. Wie gesagt kommt poly für meinen EM nicht in Frage und OB auch weniger, auch wenn ich denke, dass er da an einer Zweigung steht. Ich pushe hinsichtlich dem auch nicht.

Auch bleibe ich dabei, dass ich sowas wie mit AM1 nicht mehr möchte zudem sogar sage immernoch: Ich möchte keine Affärenfrau sein, im Sinne von einer Affäre wie wir es hier sehen, Fremdgehen von zweier vergebener Personen.

Irgendwie reden wir wohl ein wenig an einander vorbei, oder muss ich für mich selber die Richtung besser definieren. Vorallem was ich möchte und nicht, wie das dann aussehen soll und welchen Stellenwert meine Ehe darin einnimmt.

Ich denke, dass das hier im Strang nicht vermischt wird, aber dass du aufgrund der Grenzziehung seitens EM eben nicht genau weißt, was du nun machen sollst, weil es bleibt nur noch die klassische Affäre, die du aber nicht haben magst. Du hättest tatsächlich lieber etwas mehr in Richtung Poly, oder anders ausgedrückt: etwas, dass sich echt anfühlt, was aber aufgrund EM nicht geht. Und da hakt es gerade, weil du selber nicht wissen kannst, was diese Sache dann ist. Und deswegen meinte ich, vielleicht erst einmal sacken lassen und sich neu sortieren. Mir fällt da auch kein vierter Weg ein. Manchmal gibt es im Leben nur die Straßen, die es eben gibt. Kein Trost, ich weiß.

Wäre ich in einer ähnlichen Situation wie du, ich würde es so machen, wie im letzten Post der Admina. Schließlich darf man eines auch nicht vergessen, eine Affäre bzw. mehrere machen auch etwas mit einem und das meine ich nicht im positiven Sinne.
 
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Angie

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20 Feb. 2020
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347
Liebe Delia,

ich lese bei dir hier mit und finde das alles sehr interessant. Also ich selbst bin in Beziehungsdingen wohl konservativ (wenn man es so nennen will), kann mir etwas anderes als monogame Beziehungen nicht vorstellen, einfach, weil ich selbst nicht teilen mag und da auch nicht „gönnen“ könnte.

Aber was ich schon nachvollziehen kann ist der Leidensdruck in einer Ehe, in der man sich aufgrund der Umstände zeitweise „gefangen“ fühlt. Bei dir ist es die Krankheit deines Mannes, bei mir die Verpflichtungen durch kleine Kinder. Und dass man da Lösungswege sucht, auch Fluchtwege. Affäre etc. Mir hilft ein Coaching sehr, das ich gemacht habe und mache. Mir klarzuwerden, was ich will, was nicht und wie ich es umsetzen könnte. Einfach da für mich eine Linie reinzubringen, hinter der ich dann fest stehen kann. Vllt. ja auch eine Idee für dich?

Liebe Grüße,
Angie
 
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Bimota444

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Beiträge
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Liebe Delia und liebe Angie

Ich lese hier auch gespannt mit.

Eine Frage:
Mir hilft ein Coaching sehr, das ich gemacht habe und mache. Mir klarzuwerden, was ich will, was nicht und wie ich es umsetzen könnte. Einfach da für mich eine Linie reinzubringen, hinter der ich dann fest stehen kann. V

Mit Coaching meinst du keine Therapie oder ? Wie kann ich mir das vorstellen? Kannst mir auch gern privat schreiben, aber das würde mich mal interessieren :smile:
 

Leeloo

Aktives Mitglied
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7 Sep. 2018
Beiträge
2.401
Mir hilft ein Coaching sehr, das ich gemacht habe und mache. Mir klarzuwerden, was ich will, was nicht und wie ich es umsetzen könnte.
Das ist ein super wertvoller Hinweis, Angie!
Ich habe mir auch Unterstützung bei einer Coach gesucht - und bin auch jetzt hin und wieder noch dort.
 

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