Nun, es wäre nicht ehrlich, würde ich sagen, alles bestens, ich bin über den Berg und habe alles abgeschlossen.
Nein, da ist noch eine Wunde, ein Loch in meinem Herzen. Aber ich versuche, es still heilen zu lassen.
Ich bin immer noch ratlos und weiß es nicht, wie meine Zukunft aussehen wird. Aber niemand weiß das, kann das überhaupt wissen. Auch weiß ich nicht, ob und wenn ja, welche Rolle er in meiner Zukunft haben wird.
Aber ich habe diesen Mann von Herzen und ganz aufrichtig geliebt. Vielleicht wird es eine Spur von dieser Liebe immer in meinem Herzen geben, ich kann das heute nicht einschätzen. Wir hatten eine gemeinsame Geschichte und einen Weg zusammen, den ich sehr intensiv erlebt habe. Ich weiß nicht was davon bleiben wird. Aktuell ist bei mir mit dieser Geschichte noch ein Stück Heimat verbunden, ein Stück Angekommen sein, was mir in der Weise nach wie vor fehlt. Aber ich weiß, dass mein Leben weitergeht und dass ich darin weitergehen muss. Schön wäre es, wenn ich eines Tages an diese Geschichte mit Dankbarkeit denken kann, für das Glück, das ich darin erleben durfte. Vielleicht werde ich auch immer eine kleine Enttäuschung damit verbinden, schwer zu sagen.
Meine Traurigkeit ist aktuell nicht mehr lähmend oder andauernd überwältigend. Sie ist eher still.
Meine Gedanken "Warum hat er mir das angetan? Wie konnte er mich so einfach ersetzen?" versuche ich einer reiferen Sichtweise weichen zu lassen. "Er ist frei. Er hat ein Recht darauf glücklich zu werden und nach seinem Glück zu suchen. Ich hätte es mir gewünscht, dass ich sein Glück bin, aber wenn ich es nicht war, musste er gehen. Und jemanden zu lieben, heißt auch, ihn zu respektieren und ihn frei zu lassen, damit er sein Glück findet."
Ja, das trifft es am besten. Ich wäre gerne sein "Glück" gewesen, aber auch wenn ich es nicht bin, ich wünsche ihm, dass er es, wo und wie auch immer findet.
Aber dennoch, ich weiß, ich bin noch verwund- und verletzbar, was meine Geschichte angeht und ich möchte mich da nicht "zu weit aus dem Fenster lehnen". Es gäbe bestimmt Dinge, die sein neues Leben anbetreffen, würde ich davon erfahren, würde es mich treffen und ich würde es ihm in dem Moment vielleicht nicht "gönnen". Das ist eben auch menschlich.
So trage ich dieses Gefühlsgemisch in meinem Herzen.
Und ich bin dankbar. Das Leben hat mir Wegbegleiter an die Seite gestellt, die mir sehr, sehr kostbar sind. Meine Familie, Freunde, aber auch neue Begegnungen. Manche so selbstlos und so liebend, dass, wenn ich darüber nachdenke, fast sprachlos davon werde. Menschen, wie man sie selten findet. Und manche Begnung ja auch hier im Forum, manche darüber hinaus.
Und bei allem weiß ich, es ist eben das Leben. Es sind die Geschichten, die das Leben schreibt. Durch die wir hindurchmüssen. Vielleicht daran wachsen. Vielleicht auch eine Narbe, einen wunden Punkt mehr haben.
Und vielleicht ist man auch dafür eines Tages dankbar, Teil dieses unendlich lebendigen Lebens gewesen zu sein.
Aber ich möchte jetzt nicht zu pathetisch werden, im Moment lass ich das Leben einfach auf mich zukommen und versuche, nicht nach morgen zu fragen.
Vielleicht klingt dieser Post ein wenig nach Abschied von der Vergangenheit. Aber so ganz habe ich mich davon noch nicht verabschieden können. Es ist mehr mein Versuch, dennoch weiterzugehen.
Liebe Grüße,
Klari