Hallo meine Lieben,
ich danke euch für den Support bzw. die Rückmeldungen! Mir ging es vorgestern sehr, sehr schlecht. Ich hatte einen Subi-Flash und habe mich auch geärgert, dass AM nun die Reißleine gezogen hat. Dagegen stehen jedoch drei Cuts meinerseits, immerhin.
Heute geht es mir bereits besser. Nach jedem Rückschlag setzt du weiter vorne auf weil du schon bestimmte Abnabelungs-Frames drauf hast, das wird jetzt nochmal deutlich.
Die Widersinnigkeit seiner Entscheidung zeigt deutlich, dass ich eher Nebensache und Begleiterscheinung einer Krise war (und bin). Mehr leider nicht. Damit meine ich: Er zieht zu Hause aus, was aber letztlich keinen Fortschritt, keine Chance für uns bedeutet. Ich gebe zu, in einigen wenigen Momenten hatte ich Hoffnungsschimmer, dass sich nun doch was bewegt. Ein langersehnter Schritt wurde Wirklichkeit. Meine Erfahrung hat das aber in den Tagen nach der Info immer wieder überstimmt.
Ich hatte noch nichts zum Inhalt des letzten Telefonats geschrieben. Er brachte vor, die Emotionen seien der Grund für den Abbruch. Damit meinte er vor allem das Auf und Ab zwischen uns - Die Dates waren der siebte Himmel, aber danach gab es häufig schlechte Stimmung. Er sagte, er hält die Emotionen nicht mehr aus. Es wird zuviel.
Dabei hatte er mir schon vor längerer Zeit das Kompliment ausgesprochen, dass wir die Dinge sehr, sehr schnell immer aus dem Weg räumen und nicht mitgeschleppt werden, und die Emotionen auch Teil der unnatürlichen Situation sind. Und ja, bei mir bekommt man immer direkte, offene Worte, aber ich bin fast nie nachtragend, wenn ich eine Klärung hatte. Und nach dem letzten Date war die Stimmung sehr gut.
Und ich frage euch: Kann man mir verübeln, dass ich häufig traurig und wütend war, dass ich ein Schattendasein führen sollte? Emotionen als Grund anzuführen ist eine ganz perfide und fiese Argumentation - hat er doch davon in den schönen Stunden genug profitiert. Dass er nicht unter den neuen Bedingungen weitermachen möchte, zeigt, dass die ausgesprochenen Zugeständnisse ("Ich würde eine Beziehung versuchen wollen.") eher Rhetorik waren. Er musste nun die Reißleine ziehen, weil er jetzt in die Pötte hätte kommen müssen.
Ich hatte dann in meinen Gedanken schon ganz vergessen, dass er 6 Mal in 1,5 Jahren Dates kurzfristig absagte. Es folgte nicht mal eine Entschuldigung, sondern er forderte immer indirekt Verständnis von mir. Und ich habe es bis auf die erste Absage sehr tapfer ertragen. Und nun sind also die zu starken Emotionen der Trennungsgrund? Klar darf ich mir den Schuh gar nicht anziehen. Aber es tut doch verdammt weh, weil es innerlich eine Schuldfrage in mir auslöst. Die kläre ich jetzt aber mit professioneller Beratung.
Ein wenig drängt sich mir der Verdacht auf, er musste jetzt auch mal als Sieger aus der Nummer aussteigen. Er will halt das letzte Wort haben. Ich glaube auch, ich bin ihm für eine Beziehung viel zu stark. Er braucht Unterordnung, Hierarchien. Für den Kick war es super, eine starke Frau mal zu bezwingen. Für den Alltag ist er möglicherweise zu schwach. Wie er sich im Berufsleben verhält spricht genau dafür. Auch EF erfüllte diese Funktion in guten Tagen.
Um nochmal zum Telefonat zu kommen: Er hat mich ungefähr eine 3/4 Stunde vollgelabert bevor er mit der Sprache rausrückte. Es war zunächst ein sehr tolles Gespräch und ich habe in dem Moment absolut nicht mit einem Cut gerechnet. Da alles schon sehr auf Sparflamme lief hätte eine SMS mit Auszeitankündigungen locker ausgereicht. Als wollte er sich nochmal bei mir mit seinen Baustellen präsentieren, wie geschmacklos.
Ich habe ein problemfreies Leben. Klar sollte ich mich nicht über seine Defizite definieren. Aber das hilft jetzt gerade sehr. Ich habe den besten Job der Welt, mit perfekten Kollegen. Meine Kinder sind super, sie machen kaum Probleme. Ich habe kaum Stress mit ExEM, wir haben unsere Fronten geklärt. Finanziell ging es mir noch nie so gut wie jetzt. AM hingegen ist beruflich unglücklich, privat unglücklich und mit den K gibt es wegen besonderer Umstände ganz viele Probleme, immer wieder. Damit möchte ich nicht tauschen. Ein Problem mit den K konnte mit meiner Beratung sogar behoben werden - Ich hatte einen guten Einfall, den er kürzlich umsetzte, mit großem Erfolg. Ich frage mich, was ich noch hätte bieten müssen, damit ich eine Aussicht auf eine Beziehung mit ihm gehabt hätte.
Dass es bei ihm jetzt endlich irgendwie vorangeht hat er auch mir zu verdanken. Ich habe ja vieles aufgewühlt und ans Tageslicht gebracht. Ich bin aber einer der Kollateralschäden und nicht vorgesehen für den neuen Abschnitt. Nun ja.
Ich werde mein Account hier nun nicht löschen lassen, habe ich mir überlegt. Wenn es mir besser geht, möchte ich euch in euren Strängen nochmal was zurückgeben. Noch reicht die Kraft nicht, aber ich möchte die Option gerne behalten.
lg an euch alle
Kelo