Hey ihr Lieben
Danke erstmal für die schönen Worte, es hilft immer, wenn man sieht das sich wildfremde Menschen für meine Geschichte interessieren und mir helfen wollen. Danke dafür.
Ich versuche halt irgendwie weiterzukommen mit mir selbst, habe aber das Gefühl das es nur auf der mentalen Ebene funktioniert und der Rest meines Lebens mehr oder weniger unverändert bleibt, egal was ich mache. Ich meine: Ich ziehe gerade um, mach relativ viel mit Freunden, kümmer mich wieder mehr um meine Familie. Aber ich bin auch ungeduldig. Ich wäre gerne schon viel weiter, ich mach mir immer wieder selbst Druck. Ich komme damit nicht klar alleine zu sein.
Irgendwo ist es auch komisch. Seit der Trennung rede ich mit meinen Freunden viel mehr über Persönliches, versuche den Verlust wohl auch zu kompensieren indem ich mich anderen mehr öffne, offener auf andere Menschen zuzugehen und an ihrem Leben auch teilzuhaben, mich zu interessieren. Das tut gut, aber kein Mensch berührt mich auch nur ansatzweise wie sie das tut. Traurige Wahrheit.
Sie ist einfach unglaublich vielschichtig und nach 6,5 Jahren hab ich sie immer noch nicht verstanden. Sie ist nach wie vor ein Fragezeichen für mich, ich werd einfach das Gefühl nicht los, mehr wissen zu wollen, mehr von ihr zu erfahren. Das ist als würde man ein tolles, spannendes Buch mitten im Satz enden lassen.
Was mich auch fertigmacht: Sie kennt mich von allen Menschen auf dieser Welt am besten (in vielem kennt sie mich besser als ich mich selbst kenne). Das sie nicht mehr an meinem Leben teilhaben will, dass sie mich wahrscheinlich bereits "ersetzt" hat - was sagt das über mich aus? Und was über sie? Habe ich mich getäuscht oder hat sie sich getäuscht?
Ich weiss ja auch selbst, dass vieles was zur Trennung geführt hat eben nicht meine Schuld ist, viele Probleme einfach von ihr verursacht wurden. ABER: Ich habe sie immer so akzeptiert wie sie ist. Diese Probleme waren immer da, aber sie besserten sich mit der Zeit. Es war auch schön ihr dabei zuzusehen wie sie sich entwickelt, sich bessert, sich zum positiven verändert. Das ging allerdings nur solange gut, solange ich selbst ein erfülltes Leben hatte, auch abseits von ihr. In den letzten Jahren hat sich das leider ziemlich verändert, ich bin in ein Loch gefallen (Identitätskrise, was will ich eigentlich). Und ich hab mich fallen lassen, hab das Leben einfach so weitergelebt und mich nicht dazu aufgerafft etwas zu tun, etwas an meinem Leben zu ändern, bin frustriert gewesen, unzufrieden, unglücklich. Ich habe vieles an ihr ausgelassen. Sie hingegen hat sich weiterentwickelt, viele Dinge für sich endeckt hat sich verändert und ist gewachsen - das hab ich gesehen, ich habe mich für sie gefreut, auf der anderen Seite hat das meine unzufriedenheit mit mir selbst auch nur wieder gestärkt.
Wenn ich die Schuld bei mir suche hat das den Grund, dass ich einfach der Meinung bin, dass es hätte anders laufen können wäre ich nicht vor circa 3 Jahren in meiner persönlichen Entwicklung stehengeblieben. Wer weiss wie es sich entwickelt hätte - vielleicht wären wir heute auch getrennt, aber ganz wo anders, vielleicht wären wir aber auch in die gleiche Richtung gewachsen.
Ich habe einfach erwartet (so war es bei mir immer) dass sich alles von selbst entwickelt, ich nur warten brauche, dann kommt meine Chance von selbst.
Jetzt beginne ich langsam wieder damit (aktiv!) meinen Weg zu gehen, er liegt noch ziemlich im Nebel, aber klarheit lässt sich halt nicht erzwingen. Das ist auf jeden Fall der positive aspekt der Trennung: Ich habe erkannt dass ich wieder aktiv werden muss, dass ich Dinge ausprobieren muss, dass ich selbst gehen muss um eine Änderung zu erreichen.
Warum ich unglücklich war in der Beziehung? Weil ich mit mir selbst unglücklich war, und weil ich unglücklich war, weil sie mir nicht helfen konnte meinen Weg zu finden. Weil ich das aber unterbewusst von ihr gefordert hab (Unselbständig) und sie es nicht konnte und das unsere Beziehung massiv belastet hat. Ich hätte einfach mal tun müssen, wonach mir der Kopf steht, ohne alles hundertmal zu überdenken und es dann zu lassen oder zu sagen: Hilf mir dabei, ohne dich trau ich mich nicht. Verdammt nochmal, sie war schließlich nicht meine Mutter!
Warum ich sie bewundere? Sie schleppt einige Probleme mit sich herum, die sie aber mittlerweile konsequent aufarbeitet. Sie hat sich nicht (so wie ich) von der Orientierungslosigkeit in der sie mal steckte unterkriegen lassen, sondern Dinge ausprobiert, keine Angst gehabt auch einmal ein Scheitern einzugestehen. Klar das sind alles Dinge, die ich auch will. Aber bei ihr kommt halt auch ihr allgemeines Wesen dazu: Liebevoll, romantisch, witzig. Und es gibt soviele Dinge die uns verbinden, mehr als mit so ziemlich jeden anderen Menschen. So ein "perfect match" ist mir bisher nicht untergekommen eigentlich. Ein Beispiel: Wir waren einmal gemeinsam in Rom. Es gab keine Diskussionen was wir machen wollen, wir waren uns einfach einig. Sind Tagelang nur spazierengegangegn, haben
Wenn ich Fehler bei ihr suche, finde ich vorallem eines: Sie war nicht klar genug, sie hat mir nicht gesagt was sie will. Sie ist ebenso wie ich oft mal cholerisch - das war kein Problem, solange wie getrennt gewohnt haben. Mit ein bisschen Abstand zwischen uns harmonierten wir eigentlich super. Aber mit dem Zusammenwohnen, da ging der ofen langsam aus. Es wäre ja nicht so gewesen, dass wir uns nichts zu sagen gehabt hätten - wir haben es nur einfach nicht getan, weil wir ständig aufeinander hingen. Da vergeht einem auch mal die Lust dazu, mir wie ihr. Dazu ist sie äußerst unsicher, sie macht ihr Selbstwertgefühl von anderen abhängig - das hindert sie daran dauerhaft glücklich oder relaxt zu sein. Sie kann aus Mücken Elefanten machen, weil sie halt schnell etwas persönlich nimmt.
Das sind alles schlimme Punkte, die (nach "LdS") auf eine LSE-Persönlichkeit hinweisen und man sollte ja mit LSE-Menschen gar keine Beziehung führen und blabla. Der Punkt war nur: Solange es mir selbst gut ging (Schulzeit, erstes Studienjahr), kam ich damit klar, hab ihre Dramen und Selbstzweifel wenig ernstgenommen - das hat auch ihr geholfen, ich war irgendwo der, der sie an der Hand genommen hat und gesagt hat: Alles nicht so schlimm. Sie hat mich geliebt dafür.
Dann ging kamen meine Selbstzweifel - ich bin abgerutscht, wurde Subdomi. Darauf kam sie natürlich nicht auf Dauer klar. Aber eigentlich bin ich nicht so. Die letzten zwei Jahre haben mich leider so werden lassen, denn wenn man selbst grad orientierungslos herumstolpert, hält man sich halt an dem fest, was man vermeintlich sicher hat - der Beziehung.
Ich weiss ich muss da raus, aber es ist halt nicht so einfach - gerade wenn man einen solchen Dämpfer bekommt, was das Selbstwertgefühl angeht. Ich darf auch nicht erwarten, dass ich nach 2 Monaten ein anderer bin. Aber ich will mich verändern! Das wird nicht von heute auf morgen gehen und es ist schwer in so einer Situation nach vorne zu schaun. Aber ich muss es tun. Ich hab einfach viel an Entwicklung nachzuholen, der erste Schritt ist gerade in the Making (eigene Wohnung, raus aus der Komfortzone).
Aber mir geht's halt trotzdem scheisse. Ich hab an diesen Dingen zurzeit überhaupt keinen Spaß, obwohl ich endlich die Sachen mache die ich so lange vor mir hergeschoben hab, aus Angst. Jetzt ist die Angst so ziemlich weggeblasen.
Es ist auch so komisch...ich bekomme von meinem Umfeld viel Lob und aufbauende Worte. Aber ich kann es nicht annehmen. Ich fühle mich mehr denn je als hätte ich versagt. Und das obwohl das Beziehungsende nicht meine Schuld ist. Und alles andere nach Wunsch läuft.
Aber ich liebe diesen Menschen einfach. Ich schätze so viel an ihr. Ich will an einen Punkt kommen, wo ich mit mir selbst und meiner Person zufrieden sein kann. Das schaffe ich auch ohne sie, klar. Aber dann will ich SIE wieder haben. Und keine andere. Das ist einfach etwas, was mein Herz mir zurzeit mitteilt.
Heute hab ich wieder mit zwei Leuten Kontakt gehabt, die auch mit ihr befreundet sind. Ich frage nicht nach, aber keiner hat mir auch nur das geringste Anzeichen gegeben das mir Hoffnung geben würde.
Sie hat schon lange mit dem Gedanken gespielt sich zu trennen (ein Jahr sicher), aber es gab wohl nooch viele Gründe die sie haben zweifeln lassen. Ob es nur Angst vor dem alleinesein war, Angst vor veränderung oder ob sie doch noch irgendwo gefühle für mich hat, sich so lange an meinen Positiven Seten festgeklammert hat, dass weiss ich nicht. Sie war auch gegenüber anderen immer ambivalent ("Es geht nicht mehr mit ihm" am einen, "Ich liebe ihn so sehr" am anderen Tag).
Sie hat lange mit sich gehadert, dann hat sie Schluss gemacht. Weil sie es nicht mehr ausgehalten hat, weil sie unglücklich war, aus vielen Gründen (die wohl teils auch in meiner Person liegen und nicht nur an den Umständen). Und sie hat mich konsequent aus ihrem Leben verbannt. Das schmerzt am meisten, dass Gefühl das jemand der mich mal unglaublich geliebt hat nichts mehr mit mir zu tun haben will.
Dazu kommt das wir beide noch keine anderen Partner hatten, wir jung sind, keine gemeinsamen Verpflichtungen haben. Die Chancen stehen denkbar schlecht.
Ich kann nichts tun, ausser an mir selbst zu arbeiten. Aber sie abhaken - dass kann ich nicht und ich habe das Gefühl das vielleicht nie zu können. Eben weil sie sich in der Beziehung immer postitver entwickelt hat, ein immer "besserer" Mensch geworden ist, sie immer mehr eine Person geworden ist mit der ich mir vorstellen konnte: Für immer.
Ich will ihr zumindest irgendwann zeigen können: Das bin ich, so bin ich, ich kann lernen!
Sie glaubt nicht mehr daran, aber ich weiss dass ich dazu in der Lage bin. Ich will wenigstens diese Chance haben.