Die Liebe des Lebens... das perfekte Leben danach

Ava Gardner

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Ihr Lieben,

vielleicht kennen mich einige noch. Ich habe mich vor fast 6 Jahren in einen verheirateten Mann verliebt, habe viele Jahre um ihn und um unsere Beziehung gekämpft. Ich habe immer an unsere Liebe geglaubt und es hat sich tatsächlich mein größter, innigster Wunsch erfüllt.

Viele werden sich jetzt fragen "was hat sie nun für ein Problem?".

Nun ja, das ist auch gar nicht so einfach zu beschreiben. Ich weiss auch nicht, ob es wirklich ein "Problem" ist.

In den letzten zwei Jahren hat sich alles toll weiterentwickelt. Big hat sich voll und ganz für mich entschieden, Scheidung läuft und ist in den letzten Zügen, wird in den nächsten 1 bis 2 Monaten vollzogen. Big ist nie und nimmermehr überhaupt auch nur ansatzweise irgendwie von seiner Entscheidung abgerückt, seitdem wir wieder ein Paar sind hat er sich richtig ins Zeug gelegt, die Scheidung vorangetrieben usw. usw.

Und so wie mein Titel lautet, wir leben unsere Liebe, wir wissen wir sind "DAS" für uns beide, wir leben ein perfektes Leben, es läuft besser als es vorher lief, alles entwickelt sich einfach wundervoll.

Und das ist das was mich seltsamerweise umtreibt.
Zum Einen habe ich oft Ängste, dass weil es eben so perfekt ist, dass etwas Schlimmes passiert und dieses Glück irgendwie kaputt geht.

Auch jetzt bei der Erstellung des Stranges hier habe ich ein ungutes Gefühl, ich kann das so schwer beschreiben, aber es treibt mich eben um. Vielleicht kann ich das alles gar nicht fassen richtig, und viele werden sich denken, ich spinne total, habe alles was ich mir gewünscht habe und noch mehr und ich sehe Gespenster oder keine Ahnung.

Ich lasse mich in letzter Zeit auch immer von diesen Schlagzeilen einer großen, bunten Zeitung mit den vier Buchstaben total runterziehen wenn ich lese "Das perfekte Leben in einer Minute zerstört" oder "Sie waren so glücklich, jetzt ist sie tot" oder sowas. Ihr wisst sicher was ich meine.

Aus irgendwelchen Gründen machen mir solche Schlagzeilen einfach nur riesengroße Angst. Ich frage mich seit Monaten wieso das so auf mich wirkt und wieso ich mich davon so beeinflussen lasse.

Ich bin ja generell ein nachdenklicher, melancholischer Mensch, habe auch einen Hang zu kurzen depressiven Episoden. Somit kann ich mir das selbst schon ein wenig erklären und wie gesagt, ich denke auch darüber nach mir therapeutische Hilfe zu suchen, weil ich einfach nicht recht weiss ob ich "normal" bin.

Zum Anderen habe ich eine Mutter die seit Jahren depressiv ist und in den letzten Jahren die Diagnose manisch-depressiv hinzu kam, in Verbindung mit starker Alkoholsucht. Davon bin ich natürlich auch geprägt.


In der Beziehung zu Big ist es einfach schön. Er trägt mich weiterhin auf Händen. Er ist einfach perfekt. Unsere Beziehung ist perfekt. Wir haben ein perfektes Leben. Und doch hat sie sich natürlich verändert. Wir sind beide sehr verständnisvoll, sind richtig eingespielt, kennen uns sehr gut, der eine fängt was an, der andere beendet es, usw. usw. Er sagt mir sehr oft, dass er mich liebt, ich spüre seine Liebe auch ohne dass er es sagt. Somit alles super.

Sexuell sind wir auf einer Wellenlänge, auch wenn das jetzt nach den Jahren des Dramas natürlich nicht mehr das Ausmaß hat, wie es mal war. Beruflich sind wir beide auch sehr eingespannt, es bleibt einfach nicht mehr so wahnsinnig viel Zeit für Sex wie wir es gerne hätten. Sind wir aber im Urlaub und entspannt, ist es natürlich auch anders. Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, hat diese Anziehung auch ein wenig nachgelassen. Ich finde ihn nach wie vor total sexy, ich liebe seinen Körper, wir haben nach wie vor tollen, guten Sex, aber eben nicht mehr so häufig.

Und weil das alles eben so perfekt ist, frage ich mich seit einigen Wochen was es ist, dass mich umtreibt. Und heute Morgen im Bett wurde es mir klar, es ist alles so perfekt und gut, dass es ein bisschen "langweilig" ist.

Big ist ein sehr harmoniebedürftiger Mann. Er hat in seinem Beruf genug Reibungspunkte, da kann er streiten aber privat ist er einfach sehr ruhig, besonnen, unglaublich liebevoll. Gerade in der Erziehung mit den Kindern ist er sehr, sehr liebevoll, immer ruhig, es bringt ihn nichts aus der Fassung. Er ist auch in unserem Freundeskreis und am Arbeitsplatz als der total entspannte Typ bekannt. Er ist immer positiv, super gut gelaunt usw.

Aber die andere Seite ist eben, dass wir nie streiten. Es gibt eben keine Punkte worüber wir uns nicht einig sind. Das einzige ist dann doch die Erziehung der Kinder. Ich bin einfach schneller mal auf 180, bin temperamentvoller, bin schnell mal erhitzt. Das liebt Big ja auch an mir. Trotzdem, großen Streit gibt es bei uns nicht.


Es ist jetzt einfach so, dass ich mir schon Gedanken mache wo das hinführt.
Wird das einfach so für immer bleiben? Wird sich das irgendwann mal für uns beide langweilig anfühlen?

Nochmal zu den Kindern, die sind auch nicht diese Rabauken wo man ständig auf den Tisch hauen muss, der Sohn ist ein liebes, ruhiges, fast schon devotes Kind. Die kleine Tochter ist auch sehr entspannt, immer fröhlich, hat aber, obwohl jünger, schon ein paar Ecken und Kanten mehr als der Sohn. Da muss man auch öfter mal Grenzen aufzeigen, aber alles in allem total unkompliziert.

Ja und vielleicht ist das mein "Problem". Das ich nirgendwo eine Reibung habe, dass ich mein Temperament nicht so richtig ausleben kann.

Und ich befürchte eben auch, dass es vielleicht mal für Big langweilig sein könnte.


Nun ja, das sind meine Gedanken.
Es ist jetzt ein ewig langer Text, ich weiss auch nicht ob mir alle folgen können die das lesen was ich eigentlich will.

Im Grunde geht es mir ein bisschen um Austausch, andere Meinungen zu lesen/hören.


Vielen Dank fürs Lesen!

Ava
 
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Ava Gardner

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Als Information noch:

Ich war vor Big in einer langen Beziehung, insgesamt 10 Jahre, 4 Jahre davon verheiratet.

Diese Beziehung war eigentlich durchgehend bestimmt von Streit. Anfangs waren es kleine Streitigkeiten, der Mann hat mich dann aber so manipuliert über die Jahre, dass ich mich völlig vergessen hatte, nur noch für ihn funktionierte und als Mensch unterging. Innerlich wusste ich, dass das alles falsch ist und ich rebellierte auch immer, allerdings ging das einfach nicht. Ich ging an diesen Streitigkeiten einfach kaputt, weil die nichts mit Respekt oder konstruktivem Streit gemein hatten, sie waren einfach für mich immer sehr verletzend.

Trotzdem hielt diese Beziehung eben sehr lange, ich denke auch aufgrund dieser ständigen Streitereien und Reibungspunkte.

Ich habe mich Gott sei Dank gelöst, lösen können auch mit psychotherapeutischer Hilfe und habe mich scheiden lassen. Das Beste was ich tun konnte. Ich wurde wieder zu mir, und zu der Frau in die sich Big verliebt hat. Ich bin ich, er lässt mich auch mich selbst sein, versteht mich wie ich bin, nimmt mich wie ich bin, liebt auch wie er sagt, die melancholische, nachdenkliche Art. Das ist der grosse Unterschied zwischen uns.

Das hier nur als Nachtrag.
Ich habe so viele Gedanken im Kopf, es tut gut das mal nieder zu schreiben. Quasi als Selbsttherapie. :smile:
 
M

Mod Clara

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Liebe Ava,
wenn ich das lese, denke ich nur Oh Oh, bitte keine selbsterfüllende Prophezeiung. Dein Unterbewusstsein wird deinen negativen Gedanken folgen. Lass das! Bitte!
Oft erschrecken wir innerlich, gerade nach einem jahrelangen Kampf was eine Affaire so mit sich bringt, wenn das Glück da ist. Wir können es nicht fassen und suchen den Haken. Mir ging es ähnlich, auch nachdem ich meine Affaire geheiratet habe. Ich war so auf der Hut und meine unterbewussten Ängste haben dann vieles kaputt gemacht.
Ich kann dir nur ans Herz legen: bleib positiv, du hast dieses Glück verdient - suche nicht das Haar in der Suppe, wenn es keines gibt. Schreib nicht zuviel über deine Ängste und Sorgen. Bleib auf den Pfaden des Glücks und es wird dir weiter folgen. :herz:
 

Admina Felis

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Liebe Ava !

Ich kann dich sehr gut verstehen und deine Gedanken nachvollziehen


Und das ist das was mich seltsamerweise umtreibt.
Zum Einen habe ich oft Ängste, dass weil es eben so perfekt ist, dass etwas Schlimmes passiert und dieses Glück irgendwie kaputt geht.


ich kenne das auch, es war bei mir in der Anfangszeit, nachdem wir geheiratet hatten, ein zweites Kind bekommen hatten und einfach glücklich waren, auch so. ich war ein nervöses Hemd, obwohl es keinen Grund mehr gab.
und weil es eben keinen Grund mehr gab, habe ich mir dieses nervöse Befürchten, es könnte vielleicht doch wieder 'was passieren' selbst nicht zugestanden und unterdrückt.

dies ging so weit, dass ich nach einem banalen grippalen Infekt eine Herzmuskelentzündung entwickelte, was natürlich nicht nur psychisch begründet war, sondern eben einfach passieren kann. doch ich denke, meine Psyche spielte dabei eine Rolle, es kamen dann auch noch andere gesundheitliche Probleme dazu.
da erst fing ich an, mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen und auch nochmal die Zeit Revue passieren zu lassen, in der meine Beziehung zu Eros verloren war, kurz zuvor meine Mutter verstorben, und ich alleine mit Baby trotzdem alles stark meisterte. und mir ging es tatsächlich gut. ich glaube, irgendwie war es für meine Nerven schon zur Gewohnheit geworden, überstrapaziert zu sein (eine bessere Beschrebung fällt mir nicht ein. )
als 'alles gut' war, war es fast als ob etwas fehlte. obwohl ich, genau wie du es beschreibst, ja auch eine ständige leise Furcht hatte, es passiert wieder was.

ich habe mir dann mehr Zeit für mich genommen, wieder mehr meditiert und täglich eine Stunde Yoga gemacht. das hatte bei mir persönlich schon geholfen, mich wieder mehr zu erden und die Furcht auch einfach zu akzeptieren, nur dann auch wieder loszulassen, sie nicht so schwer zu nehmen und mich an der Gegenwart des Positiven zu erfreuen. bei mir waren dann ja auch meine Kinder, die - so empfinde ich das - einen schon alleine durch ihre Gegenwart dazu auffordern, lebensfroh und optimistisch in die Zukunft zu blicken. es geht gar nicht anders, wenn man sich auf sie einlässt. :)

als mein Vater dann Silvester 2015/2016 verstarb hatte ich einen kleinen Rückfall und hatte außer der Trauer auch über eine Zeit sehr starke Ängste entwickelt, jeden Moment bricht eine neue Katastrophe herein. doch aus dieser Phase habe ich mich dann ganz bewusst wieder heraus geholt - mit meinen oben beschriebenen Methoden, Bewegung, Natur, alles was mich lebendig präsent fühlen lässt und auch die Akzeptanz , dass natürlich immer irgendetwas passieren kann, bewusst in einem normalen Rahmen zu üben. also auch nicht einfach unterdrücken, diese Gedanken-

...übrigens, es fällt mir gerade ein, Wolfgang hatte mir zu der Zeit mit einer Traumdeutung eines jede Nacht wiederkehrenden Albtraums sehr geholfen. ich kenne den Traum noch genau, er hat mich aber seitdem nie wieder 'aufgesucht', bzw ich habe ihn nicht mehr kreiert.

----

von daher - was du geschildert hast, kann ich sehr gut verstehen.

was du mit deiner Mutter beschreibst, klingt, dass da noch Erlebnisse bei dir hinzukommen, die womöglich noch tiefer sitzen. da wäre eine Therapie/Beratung vielleicht tatsächlich eine gute Idee.


---

Und weil das alles eben so perfekt ist, frage ich mich seit einigen Wochen was es ist, dass mich umtreibt. Und heute Morgen im Bett wurde es mir klar, es ist alles so perfekt und gut, dass es ein bisschen "langweilig" ist.

Big ist ein sehr harmoniebedürftiger Mann. Er hat in seinem Beruf genug Reibungspunkte, da kann er streiten aber privat ist er einfach sehr ruhig, besonnen, unglaublich liebevoll. Gerade in der Erziehung mit den Kindern ist er sehr, sehr liebevoll, immer ruhig, es bringt ihn nichts aus der Fassung. Er ist auch in unserem Freundeskreis und am Arbeitsplatz als der total entspannte Typ bekannt. Er ist immer positiv, super gut gelaunt usw.

Aber die andere Seite ist eben, dass wir nie streiten.

das ist ja dann nochmal ein anderer Aspekt.
ich 'kenne' Big ja auch noch und würde mal sagen, so ganz ohne Drama ist er ja nun nicht :D
er brauchte damals ja auch den Widerstand, das Leiden, das Kämpfen, ums sich selbst und seinen Gefühlen wirklich nahe zu kommen, sich auch zu reflektieren und sich dann zu entscheiden.

jetzt ruht der Löwe sich wahrscheinlich aus. es ist wohl auch so, dass du nicht nur wegen dir die Befürchtung hast, es wäre dir langweilig, sondern eben auch die Ahnung hast, es könnte bei ihm auch so kommen.

ich glaube, so ganz falsch liegst du damit nicht. und es betrifft nicht nur Big, sondern Beziehungen generell. Bei Big kommt dann noch hinzu, dass er halt auch ein bisschen für Shakespeare gemacht ist und du vielleicht ein bisschen auch :D (entschuldige bitte,falls ich das zu salopp formuliert habe).

es ist aber sehr wichtig, denke ich, dass du das von den obigen Katastrophen Gedanken differenzierst.


denn diese Gedanken, ein bisschen mehr Spannung kann eure Beziehung brauchen ,haben meiner Meinung nach auch eine Berechtigung, weiter gedacht zu werden.
nur eben nicht so: oh, es wird langweilig = alles ist bald aus.

du kannst auch dafür sorgen, dass etwas Spannung und Reibung entsteht, indem du so Dinge tust wie ein paar Tage alleine zu verreisen oder einfach auch mal ein bisschen herumzuzicken, so dass ihr euch über euer Urlaubsziel streiten könnt, du beleidigt ist, er dann gewinnen darf usw.
das klingt jetzt vielleicht etwas albern - ich habe mir das bei der Neuauflage unserer Beziehung bei meiner neuen italienischen Familie richtig abgeschaut. :D
oder auch, wenn du dir ein Hobby außer Haus zulegst, mit dem er nichts zu tun hat, sorgt das schon für Spannung.
 

Ava Gardner

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Liebe Clara,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich fühle mich von Dir verstanden, das tut gut.

Mir ist das durchaus bewusst, das beschreibe ich auch in meinem ersten Post, dass ich ein ungutes Gefühl habe überhaupt darüber zu schreiben, ich weiss schon, dass damit etwas ins Rollen kommen kann, das ich nicht will. Ich habe mit mir gerungen, aber es musste raus.

Ganz am Anfang als endlich alles in trockenen Tüchern war, hatte ich auch unglaubliche Ängste, dass Big etwas zustossen könnte, er war und ist viel unterwegs beruflich. Da hatte ich das kaum im Griff. Es beruhigte sich Gott sei Dank wieder.

Ich weiss, dass ich ja das Problem bin. Versuche mich da nicht hineinzusteigern.

Ich muss das einfach in den Griff kriegen...
 

Admina Felis

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Ganz am Anfang als endlich alles in trockenen Tüchern war, hatte ich auch unglaubliche Ängste, dass Big etwas zustossen könnte, er war und ist viel unterwegs beruflich. Da hatte ich das kaum im Griff. Es beruhigte sich Gott sei Dank wieder.

ja genau das kenne ich auch von damals.
 
H

Hibiscus

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Hallo liebe Ava,

auch ich verstehe deine Ängste, vielleicht sogar besser als du glaubst.
Und ich verstehe auch, dass es raus muss.
Es tut einfach gut, das ganze niederzuschreiben.

Hast du mal überlegt, ein Tagebuch zu führen ? Du könntest zum Beispiel die positive Dinge festhalten und sie dir vor dem Einschlafen noch einmal durchlesen, denn so dringen sie in dein Unterbewusstsein und am nächsten Morgen wachst du hoffentlich ein bisschen weniger zweifelnd auf :smile:
 
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Ava Gardner

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Meine liebe Felis,
schön Dich zu lesen!

Dass ich nicht ganz alleine bin mit meinen Gedanken war mit klar, aber sie mal zu lesen und zu wissen, dass es anderen Menschen auch so ging/geht, tut unheimlich gut.

In meinem Freundeskreis habe ich leider keinen Ansprechpartner. Entweder verstehen die Leute nicht was ich sagen will oder ich sage nichts weil ich eben keinen richtigen Ansprechpartner habe bzw. keinen habe der da mit mir auf Augenhöhe ist, dem ich vertraue. Da mir das Forum hier, Wolfgang, Ihr als Admins und Mods mir sehr, sehr geholfen habt, dachte ich mir, dass ich mich an Euch wende.

Mit Big kann ich sprechen, aber er ist so ein positiver Mensch, und so glücklich und immer fröhlich, versteht mich zwar, ich kann mit ihm über alles reden, tue ich auch aber er kann mir da irgendwie nicht recht weiterhelfen.

Hier sind so viele verschiedene Menschen, mit verschiedenen Erlebnissen und Ansichten, dass es gut tut sich damit auseinander zu setzen.

Heute ist auch mein letzter Urlaubstag, ich hatte einfach viel zu viel Zeit nachzudenken. Das ist wohl Fakt und ich muss wieder zur Arbeit, dann habe ich diese Gedanken nicht. :lach:

Mir ist schon auch klar, dass ich das einfach so laufen lassen soll, aber ich bin da so ein komisch verkopfter Mensch, dass ich alles zerdenken muss.

Es ist auch so, dass ich wohl noch vieles aus den letzten Jahren aufarbeite. Es kommen immer wieder so Flashbacks. Gestern z.B. habe ich nochmal die Zeit der letzten, langen Trennung aufgearbeitet, diese alten Nachrichten gelesen, mich hat das alles richtig mitgenommen, musste auch noch weinen... das alles war schon schlimm für mich und ich habe manchmal das Gefühl ich werde das noch ewig aufarbeiten. Unterbewusst.

Du siehst das schon richtig mit Shakespeare, das passt schon. Jetzt ist es eben sehr, sehr ruhig. Aber wahrscheinlich ist es wirklich so, für Big war das alles ja auch recht strapazierend, er wird sich jetzt eher einfach wieder mit Kraft volltanken.


Das mit der Spannung/Reibung habe ich mir auch schon mal überlegt, ich müsste das natürlich auch am Anfang ein bisschen bewusst einstreuen, klar, wenn die Kinder da sind, dann ist es immer lebendiger und man hat mehr Möglichkeiten.

Im Großen und Ganzen weiss ich das alles ja auch selbst, ich denke ich habe eher nach Bestätigung gesucht.



In den letzten Wochen sind auch noch zwei Sachen mit Bigs Ex passiert:

Zum einen hat sie ihm auf eine teils organisatorische, teils persönliche Nachricht so geantwortet: "... vielleicht hast du ja jetzt deinen richtigen Weg gefunden, jedenfalls hast du einen sehr hohen Preis dafür bezahlt."

Ich bin nach wie vor für sie die Schuldige, die Böse.
Hat mich schon getroffen.

Heute morgen rief sie an, da Sohn krank geworden ist und sie wissen wollte, ob Big frei hätte um ihn zu holen. Er verneinte, sagte aber, dass ich zuhause wäre und auf ihn aufpassen könnte. Sie lehnte ab.

Naja, das tut auch weh. Der Sohn mag mich wirklich sehr, sehr gerne. Für die Kinder bin ich sogar die "Mamakatze" weil sie oft mal Mama zu mir gesagt haben und das wollte ich ja nicht, somit haben wir uns das ausgedacht.

Da ist mein Bedürfnis nach Aufregung dann auch schnell gesättigt.
Big gegenüber war ich ruhig und gefasst, habe mir nichts anmerken lassen, aber ich weiss, dass er weiss, dass es mich getroffen hat. Naja, egal. Es wird sicherlich noch zu der ein oder anderen blöden Situation kommen.


Ich bin jetzt abgeschweift.
Es geht mir jetzt wirklich etwas besser, ich konnte es mir von der Seele schreiben.

Es ist halt auch so, ich weiss ganz genau, was für ein Glück ich habe, ich bin unglaublich dankbar dafür es erleben zu dürfen, ich muss irgendwie lernen damit umzugehen.

Und vielleicht wird es, wenn es wieder Zeit ist, von selbst zu Reibungen und Spannungen zwischen Big und mir führen... bis dahin versuche ich ein bisschen nachzuhelfen. :coolwink:
 

Mod Nouvelle Vague

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Hallo Ava,

Ich möchte kurz meine Gedanken hier lassen...

Zunächst:
Was Du beschreibst, ist dass der "Alltag" in Eure Beziehung Einzug gehalten hat und was ist passiert? Nichts Schlimmes. Alles hat sich eingespielt, Dein Big kämpft an der Arbeitsfront, kommt dann zu Dir, steht zu Dir...liebt Dich.
Dass sich das alles nicht mehr sooo intensiv anfühlt, ist wohl auch noch der Affärenzeit geschuldet, in der ja alles als sehr, sehr zugespitzt wahrgenommen wird. Na ja und gerade ihr hattet ja wirklich eine extreme Zeit. Dieses "Level" lässt sich ja nicht halten und das ist bestimmt auch gut so.

Jetzt einige Gedanken zu dem, was Du über Dich selbst schreibst:

Ich bin ich, er lässt mich auch mich selbst sein, versteht mich wie ich bin, nimmt mich wie ich bin, liebt auch wie er sagt, die melancholische, nachdenkliche Art.

Kannst Du das, nach all dem, was Du vorher erlebt hast, Kindheitserlebnisse, Vorbeziehung, nicht so recht fassen (glauben), dass jemand (Big), so für Dich empfindet, verunsichert Dich das innerlich, so dass Du denkst, das kann nicht sein...jemand liebt mich, liebt genau das, was mich ausmacht...ganz einfach so...?

Fehlen Dir tatsächlich Reibungspunkte oder kannst Du einfach nur nicht fassen, dass Du Dich hier nicht mehr selbst verlierst, sondern angenommen wirst, mit Deiner Melancholie und mit deinem Temperament, so dass es Dir einfach nur so "vorkommt", als wäre alles zu glatt, ganz einfach weil es mal stimmt in Eurer Beziehung.

Ich weiß nicht so ganz, wie ich es in Worte fassen soll, aber ich selbst schau´selbst ganz oft in meinen ganz eigenen "Zerrspiegel"...ich bekomme quasi eine positive Resonanz aus meinem Umfeld, was mich als Persönlichkeit betrifft und kann das nur ganz kurz annehmen, dreh´mich um, schau´in den Zerrspiegel und denke: "Nein, dass kann nicht sein...das ist nicht so...da ist ´was faul...". Ich kann´s einfach nicht annehmen, weil ich ganz ähnliche Erfahrungen gemacht habe wie Du...

Deswegen von mir:
Ich glaube nicht, dass hier irgendwas zu perfekt ist, dass es langweilig werden könnte.
Hier wirken offenbar Deine Ängste, die Du mit Dir trägst...
Aber Ava, ich glaube, das sind wirklich nur Deine Ängste, mit denen Du Dir selbst die Sicherheit entziehst.

Eine Gesprächstherapie würde Dir ganz bestimmt gut tun, um Dir das Rüstzeug abzuholen, Dein Glück endlich fassen zu können.:herz:

lg
NV
 

Ava Gardner

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Liebe Hibiscus,
vielen lieben Dank auch für Deine Antwort.

Du hast Recht, man hängt immer viel zu sehr an den negativen Sachen. Die schönen Dinge die passieren lässt man irgendwie nur so vorbeiziehen und dann sind sie weg.

Tagebücher habe ich eine lange Zeit geschrieben. Aber natürlich habe ich immer nur das Negative vermerkt, die sind ganz schön niederschmetternd meine geistigen Ergüsse, allerdings auch schon lange Zeit her, da war ich noch ein Teenager. :PP Ich könnte versuchen, mich vor dem Einschlafen ganz bewusst an die schönen Momente des Tage zu erinnern. Das könnte ich hinkriegen.

Oder ich versuche es wirklich mit dem Tagebuch. Ich muss mir mal überlegen war für mich am Besten wäre.
 
H

Hibiscus

Gelöschter User
Du hast Recht, man hängt immer viel zu sehr an den negativen Sachen. Die schönen Dinge die passieren lässt man irgendwie nur so vorbeiziehen und dann sind sie weg.
Genau das ist das Problem....:nanu:

Ich selber bin auch von großen - manchmal äußerst irrationalen- Ängsten geplagt und ich habe zum Beispiel ein Buch in das (mehr oder weniger regelmäßig - Asche auf mein Haupt) meine Ängste niederschreibe und hinterher daneben notiere, wie die Situation ausgegangen ist. Quasi um mir zu "beweisen", dass meine Angst unbegründet war...

Das ist natürlich bei dir ein bisschen Schwieriger, weil du von "generellen" Ängsten geplagt bist, aber vielleicht kannst du das dennoch irgendwie auf dich ummünzen? :smile:
 
M

Mod Clara

Gelöschter User
Heute morgen rief sie an, da Sohn krank geworden ist und sie wissen wollte, ob Big frei hätte um ihn zu holen. Er verneinte, sagte aber, dass ich zuhause wäre und auf ihn aufpassen könnte. Sie lehnte ab.

Naja, das tut auch weh. Der Sohn mag mich wirklich sehr, sehr gerne. Für die Kinder bin ich sogar die "Mamakatze" weil sie oft mal Mama zu mir gesagt haben und das wollte ich ja nicht, somit haben wir uns das ausgedacht.
Das dir das weh tut, kann ich voll und ganz verstehen. Meine Freundin wurde vor zwei Jahren wegen einer Affaire verlassen und sie tut alles, damit das Kind nicht die andere sieht. Ganz furchtbar, sie ist regelrecht verbittert und sieht nicht, dass auch sie schon lange nicht mehr glücklich in der Ehe war. Ein Betrug tut weh, ja sehr sogar... aber es gehören immer zwei dazu und irgendwann sollte auch mal gut sein... zum Wohle aller. Ich hoffe das erkennt sie irgendwann.
 

Admina Felis

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Es ist halt auch so, ich weiss ganz genau, was für ein Glück ich habe, ich bin unglaublich dankbar dafür es erleben zu dürfen, ich muss irgendwie lernen damit umzugehen.


das ist auch ein wichtiger Punkt, finde ich, liebe Ava -
Dankbarkeit . das habe ich auch sehr hilfreich empfunden, mich in allen möglichen Situationen auf Dankbarkeit zu fokussieren '' was ich bin ich glücklich, dass ich genau das jetzt hier gerade alles so erlebe'' .
damit schafft man ein großes Gegengewicht zu den negativen Befürchtungen. daher finde ich Hibis Idee mit dem Tagebuch auch sehr gut ! :smile:
 
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Ava Gardner

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Kannst Du das, nach all dem, was Du vorher erlebt hast, Kindheitserlebnisse, Vorbeziehung, nicht so recht fassen (glauben), dass jemand (Big), so für Dich empfindet, verunsichert Dich das innerlich, so dass Du denkst, das kann nicht sein...jemand liebt mich, liebt genau das, was mich ausmacht...ganz einfach so...?

Fehlen Dir tatsächlich Reibungspunkte oder kannst Du einfach nur nicht fassen, dass Du Dich hier nicht mehr selbst verlierst, sondern angenommen wirst, mit Deiner Melancholie und mit deinem Temperament, so dass es Dir einfach nur so "vorkommt", als wäre alles zu glatt, ganz einfach weil es mal stimmt in Eurer Beziehung.


Ja, liebe NV, diese Fragen stelle ich mir auch. Genau dieselben.
Was es ist, warum ich zweifle. Und ich habe keine Antwort gefunden.

Ich habe ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Gerade, dass mich Big so nimmt wie ich bin, hat mir mehr von dem -gefühl und -bewusstsein gegeben. Dass da jemand ist, der einen pusht, aufbaut usw. tut unheimlich gut und lässt mich natürlich stärker und stärker werden.

Ich denke, ich werde mir tatsächlich nochmal "Hilfe" suchen, es hat mich weiter gebracht, hat mich stärker werden lassen und zu der Frau werden lassen, die ich war und wieder sein wollte.

Es wird wohl noch dauern, bis ich Antworten auf meine Fragen bekomme.
Aber das ist ja auch spannend.
 

Admin Wolfgang

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Es ist halt auch so, ich weiss ganz genau, was für ein Glück ich habe, ich bin unglaublich dankbar dafür es erleben zu dürfen, ich muss irgendwie lernen damit umzugehen.
Schau, Ava, Du bist eine Kämpferin, das haben wir hier alle erlebt. Und welchen Herzschmerz hast Du durchlitten und welches Drama hast Du erlebt.

Was bleibt von einem Wildwasser, das schäumend aus dem Gebirge strömt und mit wilder Gischt ins Tal rauscht, wenn es sich in weiter Ferne in der Ebene in ein zahmes Bächlein verwandelt? Nicht viel mehr ist übrig vom einst schäumenden Getöns.

So in etwa geht es Dir, wenn sich alles in geordnete Bahnen lenkt. Noch zwei Jahre, dann fängt Deine Libido an richtig zu stottern und wenn sich dann der Biggerich verzweifelt ins Zeug legt, ist der Ofen ganz aus. <schlechterprognosemodusaus> :PP
 

Admina Felis

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Was bleibt von einem Wildwasser, das schäumend aus dem Gebirge strömt und mit wilder Gischt ins Tal rauscht, wenn es sich in weiter Ferne in der Ebene in ein zahmes Bächlein verwandelt? Nicht viel mehr ist übrig vom einst schäumenden Getöns.


ja, aber es wird ein schöner glitzender klarer Bach, mit Fischlein, mit Gräsern, Blumen, Schmetterlingen am Rand, und man kann seine selbst gebauten Boote dort schwimmen lassen und sich des Lebens freuen :lach::PP:smile:
und sich nen Gartenhaus auf der Wiese bauen.
 

Ava Gardner

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Oh weh Wolfgang, Du machst mir ja Hoffnung. :cry

Kann ich dem vorbeugen? Dann ist diese Beziehung ja auch schon zum Scheitern verurteilt?
 

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