Die Zeit heilt alle Wunden?

sweedy

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Liebe Malve

Wie geht es dir?
Dieses loslassen ist ein sehr harter und langwieriger Prozess. Aber die guten phasen werden dabei immer länger. Und du bist do eine starke Frau. ...

Ich finde es unfassbar toll wie du es schaffst damit umzugehen und anderen hier im forum dabei noch so viel kraft zu schenken.

Ich drücke dich mal ganz fest
 

malve

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Liebe Maracuja,

vielen Dank für Deine Gedanken.
Das loslassen verläuft bei mir so in Wellen hab ich den Eindruck. Es geht viele Tage gut und dann merke ich plötzlich, wie sich ein paar verborgene Erinnerung einschleichen und mich mit voller Wucht treffen. Dann denke ich wieder viel an ihn und muss dann jede Erinnerung für sich ziehen lassen.

Ich werde sicher nicht auf ihn zu gehen und ihm auch keine Abschiedsnachricht von mir schicken. Das mache ich nur für mich.


Liebe Audrey,

oha, die meisten Gedanken kann ich hier gar nicht aufschreiben, weil viele wirklich mit übelsten Beschimpfungen und ganz viel Kraftausdrücken versehen sind:lach:.
Ich lass wirklich alles raus, was mir so in den Sinn kommt und wenn es geht, schreib ich es gleich auf. Neulich habe ich plötzlich im Job wieder so einen Gedankendurchfall gehabt und hab es schnell aufgeschrieben. Das war echt befreiend.

Ich habe auch gar keine Fragen an ihn. Mir ist schon klar, warum er sich so verhält. Er "braucht" scheinbar auch das Leiden und das Dramatische in seinem Leben. So ist er schon gestrickt. Jetzt hat er sich wieder in seinen Alltagskokon verwickelt und leidet still vor sich hin. Und dafür bekommt er eben verbal in meinem Kopf immer mal wieder ein paar Ansagen!


Liebe Sweedy,

mir geht es ganz gut im Moment, vielen Dank der Nachfrage. Hin und wieder gibt es Tage, an denen ich mich schon noch wie ein geprügelter Hund fühle. Und alles kommt dann wieder hoch. Aber es ist besser geworden und ich lenke mich auch ganz gut ab.
Sicherlich hilft mir auch, dass ich wegen meinem Kind ein stückweit gar nicht so die Zeit habe zum Grübeln. Dennoch gestatte ich mir aber manchmal die Gedanken an ihn und unserer Zeit bewusst, denn immer verdrängen bringt ja auch nix.


Liebe Grüße an Euch alle
Malve
 

Leonida

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Liebe Malve,

Ich habe mich jetzt durch Deinen Strang durchgelesen und Deine Geschichte berührt mich sehr.
Aus verschiedensten Gründen kann ich Dein Empfinden sehr gut nachvollziehen und habe sozusagen Deinen eigenen Prozess im Zeitraffer gelesen. Du bist eine sehr starke Persönlichkeit. Deine Konsequenz finde ich bewunderswert und ich finde es sehr schön zu lesen, wie Du Schritt für Schritt immer mehr und auch immer wieder bei Dir selber ankommst.
Man kann lesen, wie tief Eure Gefühle waren und sind und es ist traurig, dass er nicht den Mut hatte. Aber Du hattest den Mut Dich zu lieben und für Dich zu sorgen, auch wenn das bedeutet ihn zu lassen. Das hat mich bewegt und hallt noch immer in mir nach.

Ich fühle mich Dir sehr nah und kann Dir nur sagen, dass ich großen Respekt vor Deiner Haltung, Selbstreflexion und Deiner Gefühlstiefe habe.

Ich lasse Dir einfach einen Drücker und viel Herzenskraft da, liebe Malve. Dein Strang rührt etwas ihn mir drin, das lasse ich sich jetzt mal ausbreiten.

Alles Liebe
Leo
 

Terry

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Liebe Malve,
deine posts hier und anderswo treffen mich immer mitten ins Herz.
Vermutlich weil ich den Eindruck habe, dass sich unsere AMs so sehr ähneln, gerade in ihren Schwächen.
Nun bist du dabei abzuschliessen, ganz sicher kannst du ihn niemals so ganz vergessen, einfach ein Stück Normalität zurückgewinnen das hilft ja auch schon.
Wenn nicht mehr ständig freie Kapazitäten in Kopf und Herz für AM verwandt werden müssen. Er kann sich nicht für ein Leben mit dir entscheiden, das ist es wohl was hängen bleibt, und was -finde ich- den Abschied leichter macht.
Ein Gespräch oder auch ein Brief hattest du dir gewünscht ( und dann auch wieder nicht). Ich hatte das für meine Geschichte auch überlegt. Weil ich dachte, Mensch AM, wir kennen uns jetzt 15 Jahre, da wird man doch mal reden können.
Aber, nein es geht nicht! Warum ist letztlich egal. Er möchte glaub ich nicht hören was ich zu sagen habe, vielleicht weil er weiß, dass ich Recht habe mit meiner Bitte nach Aufrichtugkeit und Wahrhaftigkeit. Vielleicht weil ihm seine Schwäche vor Aufen geführt würde. Vielleicht nervt es ihn auch einfach.
Immerhin hat er sich -wie dein AM- für einen Weg entschieden, den geht er. Ob er dabei froh, glücklich oder sonstwas ist? Keine Ahnung.
Auch ein Brief in dem du deine Meinung sagst, dein Herz ein letztes Mal öffnest würde wohl auch ohne Taten verklingen. Und letztlich sind ja genug schöne Worte gesagt worden, irgendwann reichen sie nicht mehr aus.
Was mir bleibt ist trotzdem ein flaues Gefühl im Magen, im Herzen. Ich habe nach 15 Jahren seine Nummer gelöscht, alle Nachrichten, WA-Chats. Ich habe sie zu oft gelesen und mich daran geklammert. Seine Nachrichten nehme ich hin, lösche sie aber sofort.
Jetzt wird es besser, nicht viel, aber stetig!
Die Hoffnung ist, dass man irgendwann mal abschliessen kann, ohne Groll und ohne schlechte Gefühle.
Wie weit bist du heute, morgen, übermorgen?
Liebe Grüsse Terry
 

malve

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Liebe Luder-Gemeinde,

ich habe sehr lange hier nicht mehr in meinem eigenen Strang geschrieben und war meistens nur lesend im Forum.

Dennoch möchte ich heute meine Geschichte zu Ende schreiben. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Mut dazu aufbringen konnte, aber es ist mir wichtig, das Ende dieses einen Weges hier zu schreiben.

Er kam nach seinem Cut wieder an und suchte vorsichtig den Kontakt zu mir. Weil er nach eigener Erkenntnis nicht ohne mich sein kann. Das glaube ich ihm sogar, denn er hat auch in Jahren absoluter Kontaktlosigkeit und Nicht-Wissen was aus mir geworden ist, niemals vergessen, wer und was ich für ihn war.

Während unserer Affaire kam ich irgendwann für mich selbst zu dem Schluss, dass ich ihn in absehbarer Zeit gar nicht für eine Beziehung haben wollte. Mir wurde einfach klar, dass ich selbst in einer Phase bin, in der ich keine Beziehung führen kann. Für mich war es eigentlich perfekt so, ihn nicht immer zu sehen, den nötigen Abstand zu haben und mein eigenes Leben zu leben. Ich hatte auch kein Bedürfnis, z.B. ihn jeden Tag zu sehen, eine gemeinsame Wohnung zu haben etc...eben alles was eine „normale“ Paarbeziehung in den meisten Fällen ausmacht.

Nach dieser Erkenntnis fiel ein enormer Druck von mir ab und ich merkte, dass ich mich mal wieder selbst in eine Richtung bugsiert habe, die mir eigentlich nicht gut tut – ich dachte, ich muss es wie die meisten machen und eine Beziehung nach den üblichen Vorstellungen anstreben. In diese Falle bin ich öfter in meinem Leben getappt und war dann dementsprechend unglücklich irgendwann.

Nachdem ich also meine Erkenntnis gewonnen hatte, entspannte sich vieles in mir und ich konnte mit der ganzen Situation viel besser umgehen. Ich vermisste ihn selten, freute mich, wenn ich etwas von ihm hörte oder wir uns alle paar Wochen gesehen haben, aber mein Leben funktionierte auch gut in Phasen in denen wir oberflächlichen Kontakt hatten.

Da ich von Natur aus in Gefühlsdingen ein zurückhaltender Mensch bin, gerne auch alleine meine Zeit verbringe und letztlich auch eine Kind großzuziehen habe, fiel es mir nie schwer, „strategisch“ zu sein. Wobei das gar nicht beabsichtigt passierte, sondern ich ganz automatisch meistens so gehandelt habe. Die inneren Kämpfe, welche viele von Euch mit sich austragen mussten, blieben mir oft aufgrund meiner Persönlichkeit erspart. Ich war nie in Versuchung von mir aus auf ihn zuzugehen oder gefühlsbetont zu reagieren. Distanz zu halten zu einem Menschen, auch wenn er mir viel bedeutet, fiel mir nicht schwer. Das liegt sicherlich größtenteils an meiner eigenen Bindungsproblematik. In diesem Fall war sie mir eine große Hilfe. Ansonsten ist sie eher ein Kreuz.

Es plätscherte also alles weiter vor sich hin bis zu einem Tag vor 4 Monaten. Zeitweise war ich sogar genervt von seinen Stimmungsschwankungen, seiner grässlichen Laune und Intoleranz, seiner Meckereien und seiner Arschkälte. Diese Seite an ihm trat in regelmäßigen Abständen hervor. Immer dann, wenn er seine eigene Machtlosigkeit, Feigheit und den enormen inneren Druck verspürte. Er weiß genau, was er eigentlich will, aber er schafft es nicht, sein altes Leben hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Zu groß sind seine Ängste, seine depressiven Züge und sein absolut übersteigertes Gewissen.

An diesem besagten Tag und dem darauf folgenden Treffen brachen bei mir Dämme und ich konfrontierte ihn erstmals mit meinen Gedanken zu ihm als Mensch und seinem manchmal ätzenden und vor allem rechthaberischen Verhalten. Ich war einfach so angenervt von seiner Art, dass mir alles egal war und ich es endgültig satt hatte, die ruhige verständnisvolle zu sein. Mir war auch egal, was passieren wird. Und natürlich hat er sich in eine ätzende, kalte Art geflüchtet und sich damit geschützt.

Gottseidank hatte ich in dieser Zeit ganz wunderbare Mädels an meiner Seite – nochmals ein riesen Dankeschön an Flausch, La Traviata, Jula und Sunshine – sie haben sich die Mühe gemacht, und den letzten Schriftverkehr gelesen und mir gesagt, wie ich was zu verstehen habe. Ich war so wütend, sauer, verwirrt und was sonst noch alles, da war ich gar nicht in der Lage zu verstehen, was da gerade passiert.

Letztlich habe ich ihm gesagt, dass ich aufgrund seiner beschissenen Art, die er jedes Mal, wenn er sich selbst mal wieder unter Druck gesetzt hat, nicht klarkomme und meine Gefühle für ihn darunter leiden und ich letztlich gar nicht mehr weiß, was ich für ihn fühle.
Ich erhielt natürlich prompt die Retourkutsche. Vermeintlich sachlich und nüchtern schrieb er, dass er Verständnis dafür hat, blablabla und er letztlich auch nicht weiß, wie es weitergeht und es ihm genauso gehen würde wie mir und er glaubt, dass es besser ist zu gehen.

Darauf habe ich nicht mehr geantwortet. Vielleicht hat er gedacht, er lockt mich damit aus der Reserve und ich sage wieder, hey seh es doch nicht so negativ, geh nicht, wir schaffen das, etc..... Dann wären wir wahrscheinlich immer noch in der Affaire. Letztlich war ich auch immer diejenige, die das Positive hochgehalten hat, die das Gute gesehen hat, wenn er mal wieder nur alles schwarz sah. Ich kam mir zeitweise wie so ein Lilalaune-Bär vor. :lach:

Klar liegt vieles in seiner depressiven Persönlichkeit begründet. Das weiß ich nur zu gut. Aber in diesem Moment konnte ich das nicht mehr. Zu oft hatten wir die ähnliche Situation. Ich kannte sie schon.

Was hab ich getan: ich schwieg. Keine Zeile, nix mehr kam von mir. Und was tat er? 3 Wochen lang dauerte das gegenseitige Schweigen. Aus seiner Sicht war ich wohl am Zug. Aber nachdem nichts von mir kam, löschte er mich komplett aus unserem Kommunikationskanal. Das hatte er noch nie getan. Bei allen Cuts blieb dieser immer offen.

Als ich das feststellte, zog es mir kurzzeitig nochmal den Boden unter den Füßen weg. Ich war wirklich geschockt darüber. Das tut unendlich weh und genau wie bei Euch allen, tobten die Fragen in meinem Kopf: hat er mich je geliebt? Wie konnte er das tun?

Der Fassungslosigkeit folgte Wut und dann unendliche Traurigkeit. Durch dieses Tal bin ich gewandert und habe den einen oder anderen ganz dunklen Tag gehabt. Die Erkenntnis, dass Liebe allein manchmal nicht ausreicht, war bitte und schmerzvoll für mich. Aber auch reinigend. Ich wusste irgendwann, dass es nicht an mir lag. Seine Liebe wird immer bei mir sein. Aber er kann nicht aus seiner Haut.

Er war immer ein entscheidungsunfähiger Mensch, angstgesteuert und depressiv. Anstatt den Ursachen dafür auf den Grund zu gehen, schwimmt er einfach weiter an der Oberfläche, duckt sich weg, wenn es stürmischer wird, versteckt sich und hält still. Er opfert sein Leben, seine Bedürfnisse für die Vorstellungen und Wünsche seiner Familie. Das hat er immer getan. Er sagt es sogar selbst. Er hat Angst, Angst, Angst und glaubt fest daran, dass es ein Kind zerstören würde, wenn er geht. Er ist so in seiner Sturheit und seinen Vorstellungen gefangen, dass er den Weg raus aus seiner Depression, welche ihn sein halbes Leben schon begleitet, nicht erkennen kann. Wenn man daran kratzt, dann wird er zum arschkalten, emotionslosen Krüppel. Das ist sein Haltung, sein Schutzwall. Er kann nicht anders.

Und ich habe den toten Gaul künstlich beatmet - wie meine liebe Flausch mir so treffend gesagt hat. :lach:

Warum liebe ich ihn trotzdem? Weil ich auch seine andere Seite erleben konnte. Die Seite, welche er mit Sicherheit meistens ganz selbstverständlich zeigen würde, wenn er aus seinem eigenen Teufelskreis ausgebrochen wäre. Wenn er so leben würde, wie es ihm entspricht und wie es ihm gut tun würde. Ich dachte lange, ich könnte ihm dabei helfen. Aber ich kann es nicht. Niemand kann das. Er kann es nur selbst. Aber meine Bereitschaft, immer wieder mit seiner negativen Seite konfrontiert zu werden, war irgendwann zu Ende. Ich konnte und wollte das nicht mehr.

Seit 4 Monaten herrscht absoluter Funkstille. So lange gab es das noch nie. Und dabei wird es bleiben. Selbst wenn er sich melden würde, ich würde nicht mehr darauf reagieren. Aber er wird sich auch nicht mehr melden. Das Löschen seinerseits unseres einzigen Kommunikationskanals war ein deutliches Zeichen an mich.

Manchmal, an unsicheren Tagen, wenn ich wieder an seinen Gefühlen zweifle, wünsche ich mir, dass er sich melden würde. Und zwar nur, damit ich einen Beweis hätte, dass er nicht von mir lassen kann. Seltsam, welche Gedankengänge man manchmal hat.

Zur Ablenkung habe ich mich vor einiger Zeit auf einer Singlebörse angemeldet. Alter Schwede, da tummeln sich Gestalten.
Ich sehe es mit viel Humor und habe mich auch mit dem ein oder anderen schon mal getroffen. Es gab auch einen, der richtig Gas gegeben hat. Was mir an all den Typen aber aufgefallen ist: boah sind die Männer kompliziert!!! :lach::PP

Die haben ja richtige Listen im Kopf, wie sie sich eine Beziehung vorstellen. Und am besten gleich und sofort. Mitsamt dem Wäschekorb am liebsten gleich bei Muddi einziehen. Mit selbständigen Frauen, die ihr Leben im Griff haben und gerne auch mal ohne den Partner was unternehmen, haben die alle ein mega-Problem. Und wenn man nicht zusammenziehen will, dann ist man praktisch schon raus. Sehr lustig und interessant das Ganze. Das coolste war bisher, dass ich von einem gefragt wurde, ob ich mir eine Affaire vorstellen könnten – haha. Is klar, nee:lachtsichtot:?


Mir geht es gut. Es gibt Tage, an denen hänge ich in Gedanken viel bei meinem Ex-AM fest. Aber es wird besser. Stück für Stück. Und manchmal erwischt es mich doch eiskalt und plötzlich – dann weine ich, vermisse ihn unendlich und trauere um das wunderbare Leben, was wir zusammen hätten führen können, wenn....... ja wenn......:cry

Und dann richten mich die Mädels aus dem Forum hier wieder auf mit Ihrer liebevollen, freundlichen, ehrlichen und oftmals witzigen Art! Ich danke Euch sehr dafür, Blä...f....m!!!

Mittlerweile habe ich erkannt, dass irgendwie alle Kerle in meinem Leben „schwache“ Männer waren. Als starke und unabhängige Frau ziehe ich die wahrscheinlich an. Das ist irgendwie die Krux an der ganzen Sache. Ich bin zwar stark, aber auch ich habe schwache Momente. Nur war für meine schwachen Momente der Kerl nie der richtige. Die waren so mit ihrem eigenen Schwachsein beschäftigt dass für mich nichts übrigblieb.

Und genau das muss ich im Auge behalten, wenn mir wieder ein Mann begegnet. Ich hab schon damit angefangen. Bei den SB-Typen bisher waren auch alle ausnahmslos Männer, die einen Haufen Probleme am Hals haben und sie nicht gelöst bekommen. Dafür soll dann die Frau der Ausgleich sein für das so stressige Leben. Und wenn möglich immer dann zur Verfügung stehen, wenn sie aufgerichtet werden müssen und es nicht gebacken kriegen. Meine Feldstudie läuft also prima. Ich erkenne meine Muster und tappe nicht mehr in die Falle. Das ist doch schon mal ein Erfolg.:lach:

Liebe Grüße
Die Malve
 

Isabell

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Hallo liebe Malve, wie schön von dir zu lesen!!!!:moin:

Ich habe oft an dich gedacht und mich gefragt wie es dir wohl in der Zeit so ergangen ist.
Um so mehr freut es mich, dich hier so aufgeräumt zu lesen.
Deine "Explosion " gegenüber deinem (ex) AM kann ich gut verstehen und es ist ja manchmal auch eine Art Befreiungsschlag. Was sich über die Jahre bei dir angestaut hat musste einfach raus und das ist auch gut so. Irgendwann ist das Maß voll und muss mal auf den Tisch, sonst leidet die eigene Seele und das hat sie ja über die Jahre wohl genug getan.
Du hast danach einige Täler durchschritten, aber du hast dein Gesicht gewahrt. Da bist du ihm um Längen voraus, warst du doch immer schon der starke Part in eurer Geschichte.
Ihn wird niemand ändern können und ich glaube sogar das er selbst es auch nicht kann. Er hat sich arrangiert mit seiner Schwäche, lebt in seiner eigenen Welt mit seinen eigenen düsteren Gedanken. Du hast versucht ihm einen Weg aufzuzeigen, ihm zu zeigen wie schön eine harmonische Partnerschaft sein kann. Er hat sich hingegen immer wohl gefühlt und sich auch noch als das Opfer gesehen. Schließlich opfert er sich für sein Kind auf und stellt all seine Bedürfnisse hinten an. Zu welchem Preis.....das will er gar nicht sehen. Was wird dem Kind da nur vorgelebt?

Bei aller Stärke glaube ich dir gerne, das dich sein löschen aus eurem Kanal dich nochmal getroffen hat. Das hat irgendwie was entgültiges, zumal es das vorher nie gegeben hat. Aber he, sieh es als Schwäche seinerseits. Wahrscheinlich brauchte er das ganz allein für sich und vielleicht um dir ohne Worte zu zeigen das er damit klar kommt. Für mich zeigt es das ganze Gegenteil, sehe es eher als Trotzreaktion.
Sicher hast du danach einige Täler durchschritten, aber nach jedem Tal kommt ein Berg und du als starke Frau wirst sie alle meistern.

Bei deinen Schilderungen über die SB musste ich herzhaft lachen. Seit einiger Zeit bin ich da auch unterwegs und ich habe da auch so einiges erlebt. Was sich da alles tummelt ......im übrigen hätte ich dort auch mehrere Affären haben können, aber neee Danke, kein Bedarf.
Mit starken Frauen hat das angeblich starke Geschlecht so seine Probleme. Mir geht's da ja wie dir, eine ganz enge Beziehung mit ständigem aufeinanderhocken ist auch nicht so meins. Ist bei mir sicherlich ein Überbleibsel der Affäre, weil vorher konnte ich mir das schon vorstellen. Nun ja irgend einen Schaden werden wir wohl alle genommen haben, aber ich denke das wir auch viel gelernt haben.
Also liebe Malve, lass mal die Typen mit den Wäschekörben schön vor der Tür, zum Socken waschen und betüddeln lassen sollen sie sich mal andere Opfer suchen.
Ich wünsche dir, das du weiterhin auf deinem Weg bleibst und immer so eine taffe, authentische Frau bleibst wie du bist. Du hast so viel Stärke und Größe gezeigt, da ziehe ich meinen Hut.

Als kleine Anmerkung von mir: Ich überlege auch schon seit einiger Zeit hier mal wieder aufzutauchen. In mir brodelt es seit längerem gewaltig, für die Explosion reicht es zwar noch nicht ganz, aber die Zündschnur ist gelegt.

Sei ganz lieb gegrüßt und gedrückt
Isabell
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
malve schrieb:
Mittlerweile habe ich erkannt, dass irgendwie alle Kerle in meinem Leben „schwache“ Männer waren. Als starke und unabhängige Frau ziehe ich die wahrscheinlich an. Das ist irgendwie die Krux an der ganzen Sache. Ich bin zwar stark, aber auch ich habe schwache Momente. Nur war für meine schwachen Momente der Kerl nie der richtige. Die waren so mit ihrem eigenen Schwachsein beschäftigt dass für mich nichts übrigblieb.

Meine liebe süße Malve,

*heul, hast du wieder soooo schön geschrieben! Knutsch!
Ich muss aber auch gerade so sehr grinsen, weil ich eine Idee habe. *lach

Es ist ja nun alles geklärt. Du weisst, weshalb du so und so reagierst, kennst deine Schatten, das Licht und kennst die Männer. Du bist tatsächlich viel zu stark für manch einen Mann und genau deshalb ziehst du wohl auch tatsächlich die schwachen Männer an. Ich würde sagen, wir arbeiten jetzt mal gemeinsam an deiner Weiblichkeit. Hab ich mit Flausch auch schon gemacht. :-) Weiblichkeit ist Passivität. Wenn du jetzt diese SB-Dates hast, kannst du üben. :-) Weiblichkeit üben. :-) Du bist hilflos, musst beschützt werden. Kannst keine Autotüren und schon gar keine Restauranttüren allein aufbekommen, Koffer und Einkaufsbeutel kannst du auch nicht schleppen, Auto fahren kannst du auch nicht und Geld hast du auch keins. Du bist eine Frau und lässt dich bedienen! Die Kerle sollen ruhig mal Türen aufhalten, dich einladen, abholen, nach Hause fahren, Koffer schleppen. Du bist eine Frau, die Männer bewundert. Du lässt dir mal erzählen, was sie alles so machen. Lobst sie für ihre Taten. Im beruflichen wie im privaten. So nach dem Motto:"Wow, was du alles schon gemacht hast. Ganz toll!" "Was das kannst du auch?" Wir kaufen dir in nicht mal mehr 2 Wochen ein Blümchenkleid und ich lerne dir Unschuld und Passivität. :-) Dann ziehst du auch andere Männer an, Malve, denn dann bist du diejenige, die beschützt werden muss.

Also so ganz von außen betrachtet, denke ich, der Rocker aus dem Z. ist ein Mann der beschützen kann oder?

deine La Traviata, die sich schon sehr auf dich freut

P.S. das mit dem Blümchenkleid war ein Joke... aber Unschuld kann ich dir beibringen! grins


Zuletzt modifiziert von La Traviata am 15.08.2016 - 13:15:38
 

malve

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Liebe Isabell,

das ist aber schön, wieder etwas von Dir zu hören!! Ich freue mich sehr.

Du begleitest meine Geschichte ja schon so lange und kennst das Drama nur zu gut aus Deiner eigenen Erfahrung. :lach:

Ich glaube schon, dass man sich weiterentwickelt, selbst wenn man in der Affaire noch eine Weile verbleibt. So ist es mir zumindest ergangen. Es hat gedauert und mit jeder Schleife wurde ich dann doch irgendwie stärker. Könnte mir gut vorstellen, dass es Dir auch so ergeht.

Vielleicht hast Du irgendwann Muse bei Dir mal ein Update zu schreiben. Da war doch auch noch der "Doc" im Spiel, nicht wahr? Und da es so brodelt in Dir, tut vielleicht ein abkotzen in Form von hier schreiben ganz gut.

Ich habe in der ersten Zeit seit dem Ende fast täglich an einem Brief an meinen AM geschrieben. Dieser Brief wird natürlich nie abgeschickt, aber ich hab so richtig die Sau rausgelassen und immer wenn mir wieder etwas eingefallen ist, habe ich es aufgeschrieben. Es hat mir wirklich gut getan, diese vielen Gedanken und damit auch viel Wut und Trauer auf Papier zu bringen und aus mir rauszuschmeißen. Es war tageweise sogar so, dass ich erst zur Ruhe kam, wenn ich meine Gedanken zu Papier gebracht habe.

Liebe Isabell, ich drück Dich und freue mich sehr, dass Du hier wieder "online" bist und mir Deine Gedanken hast zukommen lassen!


Meine liebe La Traviata!!!

wunderbar, Deine Ideen. :lach: Ich musste richtig lachen. Ja, ich glaube ich kann von Dir wirklich noch etwas lernen in puncto Unschuld. Und das meine ich ganz positiv. Das bewundere ich auch so sehr an Dir, dass Du so eine weibliche und erfrischende mädchenhafte Art hast.
Du hast schon recht, ich muss auch mal die Frau raushängen lassen. :lach: Ich bin meistens so sehr bemüht, die toughe, coole zu spielen, dass mir das schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. Da kann man noch so weiblich aussehen, spätestens wenn man den Mund aufmacht und wieder über Unabhängigkeit, Freiheit, Bier und Rockmusik philosophiert, ist man unnahbar für die richtigen Helden!:lach::lach: Wer will einem da noch vom Gaul runterhelfen oder die Tür aufhalten "Kann ich alles selbst, grummel, motz..."

Hey, das Blümchenkleid würde ich sogar anziehen, aber nur, wenn ich drunter eine Jeans tragen darf!

Dicken Knutscha für Dich, LT!!


Zuletzt modifiziert von malve am 16.08.2016 - 14:18:59
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Meine Malve,

... und ich bewundere deine Selbstständigkeit! Was du alles so allein wuppst, ist schon irre. Ich weiß nicht, ob ich das so könnte. Welche Größe hast du denn? Ich kaufe dir eine Mädchenbluse über die Jeans :-). Trägst du eigentlich Kleider? Falls ja, kauf ich dir ein Kleid. Das würde ich echt gern tun!
Ich hatte eigentlich immer Typen, die mich retten wollten. *grins
Immer Typen, die beruflich erfolgreich waren. Nur der Vater meiner Tochter hat gleich die Karre in den Dreck gefahren, aber da hab ich ihn auch schnell verlassen. lach
Obwohl mein EM auch ein Fall für sich ist. Da konnte ich mein Rettergen auch ausspielen. ;-) Aber er sorgt ja komplett für mich und er sorgt sich um mich, das muss ich einfach so sagen.

Ich glaube, ich habe auch so ein tolles Buch über die Weiblichkeit, das bring ich dir mit.

Ach ich würde jetzt gern am See liegen mit dir und labern. Ich trinke auch Bier! :smile:

deine La Traviata
 
M

Mod La Traviata

Gelöschter User
Ich habe das Buch. Ich bringe es mit.
Die Raffinesse einer Frau.:lach:
 

malve

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Meine liebe LT:smile:

das Buch klingt klasse - bin sehr gespannt!!!

Lustig, wie Du schreibst, dass Du meistens an Männer geraten bist, die Dich retten wollen. Auf mich machst Du so jetzt nicht den Eindruck, als ob Du dringend einen Retter brauchst. Aber ich bin ja auch kein Kerl!!!!
Musst Du mir unbedingt nächstes WE erzählen, warum die Typen denn denken, dass Du so hilflos bist und sie die Rüstung anlegen um Dich aus dem Turm zu befreien:lach:


Liebe Gemeinde,

heute habe ich mich aus der SB gelöscht. Meine Feldstudie neigte sich dem Ende zu und ich denke, es ist an der Zeit, dass ich aus diesem Haifischbecken raus bin. :lach:

Es war eine interessante Erfahrung. Stellenweise echt lustig, manchmal zum Kopfschütteln und hin und wieder total nervig.
Quintessenz an der Sache war, dass die Männer, mit denen ich Kontakt hatte, allesamt nicht so anspruchsvoll waren, was eine Partnerin angeht. Ich hatte den Eindruck, dass wenn eine zumindest halbwegs normal aussieht, diese sofort rangekarrt werden muss und es kann losgehen. Wir Frauen scheinen da doch etwas mehr zu erwarten was Gefühle angeht.

Erschreckend war für mich, dass gleich beim ersten Date die Herren mit ihren Listen im Kopf loslegten. So vonwegen erstmal kennenlernen und schauen, ob die Chemie überhaupt stimmt - Fehlanzeige. Außerdem haben die sofort mit ihren Problemen losgelegt - Exfrau-Stress, finanzielle Probleme, etc. Wow - das sind bestimmt Themen die man doch gerne bespricht beim ersten Date.

Ein anderer war noch so gebeutelt von der Trennung seiner Frau, dass er eher einen Psychotherapeuten als ein Date gebraucht hätte. Gruselig. Der nächste kam beim ersten Date gleich mit seinen Hunden zusammen und ein anderer wollte gleich wissen, ob ich damit einverstanden bin, wenn man dann nur noch ein Auto hat in der Beziehung - würde ja Geld sparen.:lach::lach:

Freaks ohne Ende. Und für meine Begriffe sehr intolerante Menschen. Eine Frau, die auf eigenen Beinen steht und für die sie nicht der Nabel der Welt sind, kommt für sie nicht in Frage. Das "Frauchen" - hat echt einer gesagt - soll doch bitte permanent im Kuschelmodus sein, für ihn da sein, alles gemeinsam mit ihm machen und stets dann zur Verfügung stehen, wenn es bei ihm terminlich passt.

Puh, also mir ist das nun mittlerweile zu doof. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Männer Klammeraffen sind und null mit selbständigen Frauen umgehen können. Da herrschen echt noch seltsame Rollenbilder in deren Köpfen vor. Fürchterlich.

Egal. Es hat abgelenkt, so manche Einsicht gebracht und stellenweise zu herzlichen Lachern geführt.

Ach ja, der Mann weswegen ich hier aufgeschlagen bin, ist nach wie vor ganz tief in meinem Herzen. Ich vermisse ihn sehr - seine wunderbare und mir zugewandte Seite. Die andere könnte ich immer noch zum Mond schießen - der Vollidiot.

Meine Gedanken für ihn sind mittlerweile sehr warm und freundlich. Ich bin ihm nicht böse und verstehe, dass er nicht anders kann. Er leidet sich manchmal. Aber er hat sich entschieden, dass es uns nicht geben darf, nicht geben kann. Diese Entscheidung habe ich nun annehmen können.

Ich bin nach wie vor manchmal sehr traurig und bedauere unendlich, dass aus uns nie mehr geworden ist. Wenn zwei Menschen eigentlich zusammengehören und beide es wissen, dann ist es doppelt hart loszulassen. So kommt es mir zumindest vor.

Liebe Grüße
Malve


Zuletzt modifiziert von malve am 21.08.2016 - 15:56:58
 
F

Flausch

Gelöschter User
La Traviata schrieb:
Ich habe das Buch. Ich bringe es mit.
Die Raffinesse einer Frau.:lach:

Guten Morgen, liebe malve,

also irgendetwas läuft da schief. Mir hat LT das Buch
"Wer hat Angst vorm bösen Mann. -Warum uns Täter faszinieren.-"
mitgegeben.;):smile:

Das kann ja 'was werden nächstes Wochenende. Ich bin gespannt.:smile:

Ich bin bisher noch nicht dazu gekommen, aber ich wollte auch noch anmerken, dass ich von der Idee, Dich im Blümchenkleid zu sehen, ganz angetan bin. :smile:

malve schrieb:
Ich bin nach wie vor manchmal sehr traurig und bedauere unendlich, dass aus uns nie mehr geworden ist. Wenn zwei Menschen eigentlich zusammengehören und beide es wissen, dann ist es doppelt hart loszulassen. So kommt es mir zumindest vor.

Deine SB Erfahrungen kann ich weitgehend teilen, wenngleich ich über dieses Medium meinen jetzigen Lebensgefährten kennengelernt habe, der für meine Begriffe tatsächlich aus dem "Einheitsbrei" herausstach. Was man auf jeden Fall lernen kann, ist Konsequenz zu üben und schonungslos auszusortieren oder auf sein Gefühl zu hören, wenn einem schon relativ früh etwas aufstößt. Ich denke, wir AF sind gegenüber unseren AM's häufig viel zu großzügig und das kann man sich in so einer SB richtig abgewöhnen. Für diesen Zweck ist sie gut und auch für die Erkenntnis, was man in Zukunft sicherlich überhaupt nicht mehr erleben möchte.

Unabhängig von dem "künstlich beatmeten toten Gaul" möchte ich Dir zu Deiner Aussage noch Folgendes ans Herz legen. Weißt Du, meine Liebe, Ihr habt nie die Möglichkeit gehabt, Eure Liebe auszuleben und dafür gibt es Gründe. Gründe, die vor allem in der jeweiligen Person begründet liegen. Gründe, die dazu geführt haben, dass das gewünschte "Ereignis" nicht eingetreten ist. Die scheinbare Unerreichbarkeit dessen macht aber das Ganze noch begehrenswerter. Selbst wenn de facto das Zusammenleben mit dem jeweiligen Menschen gar nicht stattgefunden hat und man auch gar nicht weiß, ob dieses überhaupt funktioniert hätte. Also haben wir alle, die solche Gefühle schon einmal gehabt haben, diese "Lücke" mit unseren Projektionen gefüllt. Unseren Wunschvorstellungen dieser unerfüllten Liebe, die, hättest Du in Deinem Fall jeden Tag die "Beatmungsmaschinen" warten müssen, vielleicht bzw. höchstwahrscheinlich gar nicht unserer Wunschvorstellung entsprochen hätten. Es war ja nicht nur der Partner der Affäre, der zwischen Euch stand. Es war in erster Linie die Person selbst. Und dieses Verhalten und alles, was dazu gehört, ist an seine Persönlichkeit gebunden. Es wäre auch in einer gemeinsamen Beziehung nicht verschwunden. Und wenn die in Summe wenigen Tage, die ihr zusammen verbringen durftet und die im Verhältnis zu den Tagen, die Ihr Euch kennt, schon dazu geführt haben, dass Ihr keinen Konsens gefunden habt, warum sollte dies mit einer Chance zu einem gemeinsamen Leben anders werden. Daran, meine liebe malve, glaube ich nicht.

Und an das Zusammengehören zweier Menschen in diesem Zusammenhang glaube ich dann auch nicht. Denn würden sie tatsächlich zusammen gehören, dann wären sie auch zusammen. Dann gebe es kein Hindernis. Wir sind ja nicht in Verona und heißen auch nicht Romeo und Julia. Keiner hat Euch davon abgehalten, Euer Schicksal zu leben. Dafür seid Ihr Beide selbst zuständig gewesen.

Im Übrigen denke ich auch, dass es "den Partner" nicht gibt. Alles hat seine Zeit und die hat auch ihre Partner. Und je komplizierter es wird, desto weiter ist genau dieser Mensch von uns entfernt. Aber das sind Erkenntnisse, die ich erst im Laufe meines Lebens gewonnen habe. Und gerade in der Zeitspanne, vor der Du jetzt stehst, hatten diese Erkenntnisse einen geradezu sprunghaften Anstieg. Heute frage ich mich tatsächlich, warum das ganze "Theater", wo es doch so einfach sein kann, wenn man es sich einfach macht. Du kennst mich, bei mir steht Vieles zwischen den Zeilen. ;) Wir können das Thema gern dieses Wochenende vertiefen, wenn Du Dir dann das Blümchenkleid gekauft hast.

In diesem Sinn freue ich mich auf Freitag!

Alles Liebe, Deine Flausch.


Zuletzt modifiziert von Flausch am 22.08.2016 - 16:15:22
 

Fischlein

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28 Aug. 2014
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Liebe Malve,

ich bin schon seit langer Zeit nur noch lesend im Forum, da mir der Antrieb und der Mut fehlt, meine (Endlos)Geschichte weiter zu erzählen. Umso mehr habe ich mich gefreut, Deine Zeilen zu lesen, da mich Deine Geschichte ja immer interessiert hat und ich bekennender Fan Deiner Beiträge bin, da sie immer soviel Wahrheit und gleichzeitig Wärme haben.

Dass Dein AM alle Deine Kontaktdaten gelöscht hat, ist sicher hart, und kann mal kurzfristig aus der Bahn werfen. Aber irgendwie passt es auch wieder zu ihm. Dass Du mittlerweile warm und freundlich an ihn denkst, zeichnet Dich aus. So von meinem AM zu denken, ist ein erstrebenswertes Ziel.

Ich hab ja auch mal mit dem Gedanken geliebäugelt, mich in einer SB anzumelden. Nachdem was ich bei Dir und auch vielen anderen hier lese, lasse ich das lieber. Das ist mir echt zu stressig.

Liebe Malve, ich wünsch Dir nur das Beste und würde mich freuen, trotz allem den ein oder anderen Beitrag von Dir zu lesen.

Alles Liebe Dir, Fischlein
 

malve

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Liebe Flausch,

Du hast absolut Recht, was die SB angeht. Ich habe mich da auch von einer anderen, gesunden, Seite erlebt. Nämlich so wie Du sagst, dass ich mittlerweile sofort die Reißleine ziehe, wenn mir etwas auffällt, was mich stresst bzw. wo ich merke, dass ich wieder in eine für mich ungesunde Position abrutschen würde.

Ich bin nicht mehr bereit, Kompromisse einzugehen bei denen ich merke, dass ich mich selbst und meine Bedürfnisse völlig hinten anstelle. Das mag sich egoistisch anhören und den Eindruck vermitteln, dass ich nur auf mich fixiert bin. Aber dem ist nicht so. Ich war und bin nach wie vor ein absolut zuverlässiger Mensch, der für die Menschen, die ihm am Herzen liegen auch durchs Feuer geht. Kompromisse gehe ich immer noch in meinem Leben ein – sei es im Job oder bei meinem Kind. Aber ich bin mir viel mehr bewusst jetzt, wo die Grenzen liegen und verfalle nicht mehr in die Rolle derjenigen, die für andere alle Probleme wuppt und sich aufreibt, wenn ich nicht das Gefühl habe, dass mein Gegenüber auch stark sein kann, wenn ich mal schwach bin.

Ich lasse mir nicht mehr alles gefallen – sogar im Job bin ich mittlerweile „härter“ geworden und melde mich frühzeitig, wenn mal wieder irgendeiner meint, sein Gemüt an mir austoben zu müssen.

Die Affairenzeit hat mich einiges an Lehrgeld gekostet, aber sie ist einer der wichtigen Gründe, warum ich heute da bin wo ich bin – ich bin mehr bei mir, habe meistens ein Ohr für meine Empfindungen und setze viel schneller Grenzen – in vielen Bereichen.
Was mich alles in allem die letzten Jahre hat enorm „wachsen lassen“ innerlich sind folgende Eckpunkte: meine überstanden Erkrankung, die Affaire und der Austausch hier im Forum. Allen voran die schöne und wertvolle Freundschaft, welche sich aus dem Blä…f…m mit Euch entwickelt hat. Dafür danke ich Euch sehr.:herz:

Was diesen einen Menschen, diese eine besondere Liebe angeht, bin ich anderer Meinung als Du. Ich habe mich oft gefragt, ob ich in meinen Ex-AM etwas hineinprojeziere, kann dies aber für mich verneinen.

Warum ich mich ihm so verbunden fühle hängt u.a. damit zusammen, dass wir uns schon immer sehr nah waren. Auch in den beinahe 20 Jahren, die wir keinen Kontakt hatten. Wir teilen in den grundlegenden Dingen die gleiche Einstellung, haben gleich Interessensgebiete, teilen sogar die gleiche Krankheitserfahrung. Ebenso sind unsere Gedankengänge unabhängig voneinander meistens dieselben gewesen und auch das was uns schwerfällt, womit wir hadern und zu kämpfen haben in dieser Welt ist ganz ähnlich.

Auch wenn ich Beziehungen mit anderen Männern geführt habe, für die ich ebenso eine Form der Liebe empfunden habe, ist diese besondere Liebe zu meinem EX-AM immer in meinem Herzen gewesen und nie vergangen. All dies ist ihm ebenso ergangen und auch hier teilen wir wieder eine Gemeinsamkeit.

Was auch ein wichtiger Aspekt ist: wenn ich hier so lese, was andere AMs sich geleistet haben, wie offenkundig mies, feige und auch verbal niederträchtig sie ihrer AF mitgespielt haben – das hat meiner nie getan. Er blieb immer fair in seiner Ausdrucksweise, er hat mich in dem Sinne nie schlecht behandelt als das er ausfallend, manipulierend, beherrschend oder beleidigend geworden wäre. Wir beide haben es immer irgendwie geschafft, miteinander niemals ausfallend und absichtlich verletzend zu kommunizieren. Und das ist verdammt viel wert und mehr als manch „normale“ Paare schaffen.

Daher bin ich mir auch sicher, dass wir ein gutes gemeinsames Leben hätten führen können, wenn er ebenso wie ich „frei“ gewesen wäre. Er ist der Mensch, der das Beste in mir zum Vorschein gebracht hat und gleichzeitig der Mensch, auf den so wütend wie nie zuvor war. :lach::lach:

Tatsache war und ist aber, dass er seit vielen Jahren verheiratet ist und ein Kind hat. Er hat während unserer Affaire stets extrem darunter gelitten, seine Familie zu hintergehen. Gleichzeitig wollte er mich nie loslassen. Dieser Zwiespalt hat ihn so manches Mal beinahe zerrissen und an seine psychische Grenze gebracht. Vom Kopf her wusste er immer, dass er das falsche Leben lebt. Aber sein Gewissen, seine Moralvorstellungen und letztlich die vielen Jahre der Erkrankung haben ihn zu dem werden lassen, was er ist: ein angepasster Mann, der versucht, keine Höhen und keine Tiefen im Leben mehr zuzulassen, weil seine Angst zu groß ist, jemanden anderen zu verletzen und selbst wieder in den Abgrund der Depression und Angstzustände zu rutschen, die ihn viele Jahre seines Lebens gekostet haben. Er hat sich entschieden, dort zu bleiben wo er ist.

Ich kann ihn sogar verstehen, denn ich weiß wie sich seine Erkrankung anfühlt und welche Qualen sie ihm bereitet hatte. Meine Gesundung hat einen anderen Verlauf genommen und ich hatte die Kraft und den Mut, mein Leben zu ändern, weil ich wusste, dass die jahrelange Anpassung an meine Umwelt mit ein Grund war, warum ich überhaupt so krank geworden bin. Und genau diesen Schritt hat er nicht mehr getan, nachdem er aus dem Schlimmsten raus war. Er ist stehengeblieben und will den Status Quo um jeden Preis so halten, wie er ist – weil er sich von seiner Angst steuern lässt. Und die Angst ist ein fieser Begleiter. Da ist ein selbstbestimmtes Leben kaum möglich.

Er kann nicht anders als so zu leben wie er es jetzt tut. Mehr Möglichkeiten hat er nicht und ich habe das akzeptiert.

Mir geht es gut mit dem Gedanken, dass er die eine besondere Liebe ist und bleiben wird. Es fühlt sich gut an. Friedlich und ruhig. Mir tut es gut, dass einfach so anzunehmen. Es ist nicht belastend und nicht rückwärtsgerichtet. Es gehört so in dieser Weise zu mir.

Und trotzdem freue ich mich auch auf das was noch vor mir liegt. Und sicher wird es irgendwann auch wieder einen anderen Mann in meinem Leben geben, den ich auch lieben werde. Anders eben. Aber trotzdem schön.


Liebes Fischlein,

ach Mensch, wie schön Dich hier zu lesen. Keine Sorge, ich kann sehr gut verstehen, dass Du nur lesend hier unterwegs bist. Manchmal ist es nicht die Zeit um hier zu schreiben und sich „offen zu legen“.
Ich hoffe sehr, es geht Dir soweit gut – auch wenn Deine AM-Geschichte noch läuft. Oder gerade weil sie noch läuft:lach:?

Würde mich sehr freuen, hier wieder von Dir zu lesen. Egal wo.

Ganz liebe Grüße
Malve
 

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