@ All
Einige kritische Anmerkungen von mir, zur Schrift „
Lob des Sexismus“, die ich an einem Zitat von Gauloises festmache:
Gauloises hat im Strang vom Knaller geschrieben:
Frauen versuchen nicht durch Tests zu betaisieren (jemanden zum Beta machen), sondern sie wollen wissen ob Du Beta bist. Dabei hoffen sie, dass Du es nicht bist!
Das ist eine sehr interessante Aussage Gauloises! Aber sie stimmt nur zur Hälfte...
Um den Hintergrund dazu etwas auszuleuchten, muss ich jetzt einmal einiges zum "Lob des Sexismus" sagen, etwas theoretisches; etwas, das der Autor falsch darstellt...
Dieses besagte Buch beschreibt sehr gut, wenn auch in plakativer Weise, wie es Gauloises so treffend gesagt hat, die psychologischen Abläufe zwischen Mann und Frau. Der Autor nimmt dabei etwas einseitig Bezug auf die menschliche Evolution, aber er hat richtig erkannt, dass sehr viele Verhaltensmuster von uns Menschen nicht anerzogen sind, sondern in unseren Genen schlummern und oft eine viele Jahrmillionen währende Entwicklungsgeschichte auf dem Buckel haben..
So weit so gut! Das Buch suggeriert aber mit seinem evolutionären Ansatz, dass unsere menschliche Fortpflanzungsstrategie identisch mit jenen Modellen ist, wie wir sie bei den heute lebenden Primaten vorfinden. Das heißt, dass ein Alphatier an der Spitze der Gruppe den Zugriff auf alle Weibchen des Clans hat.
Der Autor macht in seinen Ausführungen Glauben, dass so ein Lebensmodell den tiefsten Wünschen von Frauen und Männern entspricht. Er akzeptiert zwar die Existenz monogamer Lebensgemeinschaften, aber man hat den Eindruck, dass er solche "Verirrungen" menschlichen bzw. männlichen Verhaltens insgeheim belächelt.
Nun, was er übersieht ist die Tatsache, dass das favorisierte Fortpflanzungsmodell des Homo sapiens die familiäre Gemeinschaft ist. Das heißt, dass der Mann zusammen mit der Frau die Kinder betreut. Ein rein polygames Verhalten, bei dem der Mann sich nicht um familiäre Belange kümmert, hätte unserer Spezies unter urzeitlichen Bedingungen keine großen Überlebenschancen eingeräumt; weil ein viel Nachwuchs produzierender Alpha sich ja nicht um alle seine Frauen und Kinder gleichermaßen gut hätte kümmern können.
Nun "kennt" die Evolution bei der Entwicklung von Verhaltensweisen manchmal den Unterschied zwischen schwarz und weiß nicht, sondern produziert irgendetwas dazwischen, was eine Kompromisslösung darstellt. Das Fortpflanzungsverhalten des menschlichen Mannes ist so etwas: Jeder Mann ist seinen Genen nach vielleicht zu 70% der Typ des treusorgenden Vaters und zu 30% der des polygamen Alphas. Erziehung und Sozialisation tragen dazu bei, welche dieser Anlagen im späteren Leben favorisiert wird…
Man(n) kann sich auch in einer Art Selbstdressur konditionieren und dadurch für sich ein Lebensmodell festlegen, das die polygame Ausrichtung bevorzugt…
Ein kühles Elternhaus, mit einer wenig liebevollen Mutter, erste unglückliche Verliebtheiten in der Pubertät und ein aufkeimendes Talent, Menschen mit Sprüchen und spontanen Aussagen zu begeistern, können die Wegbereiter sein, sein Leben fortwährend der Jagd nach interessanten Frauen zu widmen.
Das dürfte in einfachen Worten skizziert der psychosoziale Hintergrund sein, der Männer zu lebenslänglichen Verführern prädestiniert. Aber dies entspricht
nicht der „normalen“ menschlichen bzw. männlichen Natur. Was der Autor von „Lob des Sexismus“ vergisst, ist etwas ganz Wichtiges unseres menschlichen Wesens: die Sehnsucht nach Liebe.
Die Sehnsucht nach Liebe, nach romantischer Liebe, nicht nach Sex, ist ein eigenes Triebsystem beim Menschen, zugegeben eines eher evolutionär jüngeren Datums, aber trotzdem: die Liebe ist eine Himmelsmacht…
Dieses Bedürfnis nach Liebe wird in dem Buch „Lob des Sexismus“, negiert, bzw. teils als „Oneitis“ pathologisiert. Obwohl diese monokausale Betrachtungsweise hilfreich sein kann, sich aus einer obszessiven Verbindung zu lösen, suggeriert sie doch auch, dass es besser wäre diesen ganzen Quatsch mit der Liebe einfach sein zu lassen…
Und das ist das Gefährliche an dieser Schrift - sie trägt zur Dehumanisierung der Gesellschaft bei.
Kommen wir noch einmal zurück, was Gauloises über die Shittests der Frauen sagt:
Frauen versuchen nicht durch Tests zu betaisieren (jemanden zum Beta machen), sondern sie wollen wissen ob Du Beta bist. Dabei hoffen sie, dass Du es nicht bist!
Diese „Shit-Strategien“ der Frauen haben vor allem den Sinn, Männer zu verblüffen und zu verunsichern, um dadurch ihre Gefühle zu aktivieren…
Liebesgefühle sind der Kitt, der die menschliche Paarbeziehung für eine gewisse Zeit zusammenhält. Ich habe auf vielen Stellen meiner Seiten darauf hingewiesen, wie Liebe „funktioniert“. Nur, wenn sie einmal da ist, muss Frau sie auf der männlichen Seite auch weiter aufrecht erhalten. Über viele Jahrmillionen hat die Evolution Frauengenerationen herausselektioniert, die es geschickt verstanden haben, Männer zu manipulieren und an sich zu binden. Diese Frauen wurden gut versorgt (Nahrung) und ihre Kinder hatten top Überlebenschancen, was die Gene für „männliche Manipulation“ über die Töchter weiter verbreitet haben dürfte…
Wie wir inzwischen ja wissen, sind Gefühle meist nur dann sehr stark, wenn eine Person nicht so ganz die Kontrolle über eine Situation hat. Etwas im Griff zu haben und zu beherrschen, schaltet die Gefühle aus und den Ratiomodus ein.
Um den Verwirrmodus im männlichen Gehirn zu aktivieren, dazu sind die Shittests der Frauen da. Shittests haben demnach den Sinn, die Liebe beim Mann in Gang zu halten; wahrscheinlich sollte man besser von Abhängigkeit sprechen…
Die Betaisierung des Mannes geht immer auch mit einer Initialisierung und Konsolidierung seiner Abhängikeit einher… Wie gesagt, dies sind evolutionäre Tricks beim weiblichen Geschlecht, um Männer unter Kontrolle zu bringen und zu dienstbaren Geistern zu machen. Ohne dieses weibliche Geschick, würden wir alle nicht existieren…
Dazu steht nicht im Widerspruch, dass manche Frauen diese „Tests“ übertreiben bzw. auch katastrophal ungeschickt darin sind.
Erst wenn Männer auf diese Tests zu „gut“ reagieren, kommt der Nebeneffekt dieser Manipulationsversuche zum Tragen. Denn - an besonders gut dressierbaren Männern erkennt das weibliche Unterbewusstsein den Schwächling. Der einsetzende Respektverlust, der hier Betaisierung genannt wird, schaltet die Anziehungskraft dieses Mannes aus und die Frau kickt ihn daraufhin aus ihrem System.
Es ist wichtig, dass Männer und Frauen über diese unbewussten Abläufe Bescheid wissen, aber es ist genauso wichtig, zu erkennen, dass der unter Pseudonym schreibende Autor von „Lob des Sexismus“, da etwas die Realitäten verzerrt.
LG
Wolfgang
Zuletzt modifiziert von Admin Wolfgang am 12.03.2012 - 16:44:40