Fernbeziehung mit schlimmem Ende, hoffnungslos?

Christine

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Ich (43) war 5 ½ Jahre in einer Fernbeziehung mit ihm (61). Er lebt zwei Flugstunden entfernt im Ausland. Vor einigen Wochen kam es zu einem schlimmen Bruch zwischen uns.

Er hat mir am Anfang unserer Beziehung gesagt, dass er sehr schwierig sein kann, aber er wolle mir sagen, egal was passieren wird, er liebt mich. Er sagte auch, er wolle es nicht „wieder vermasseln“. Ich bin der engagiertere Part gewesen, bin sehr oft zu ihm geflogen, habe immer zu ihm gehalten. Als er während Corona keine Arbeit hatte, habe ich ihn unterstützt, auch finanziell und wir haben trotz 9 Monate uns nicht zu sehen, weiter eng zueinander gehalten. Wir haben jeden Tag zwei Stunden telefoniert. Er lebt ziemlich allein, hat keine engen Freunde und mit seiner Familie keinen guten Kontakt. Ich war seine engste Bezugsperson, Ratgeberin und Vertraute. Ich hatte einen Schlüssel zu seinem Haus und konnte dort ein und aus gehen. Jeder in seinem Umfeld kannte mich und er war sehr stolz auf mich. Wir haben uns gegenseitig Halt gegeben.

Unsere Beziehung war, trotz der Entfernung, meistens glücklich. Wir haben uns geliebt. Dennoch hat er oft sehr starke Ängste entwickelt, sich eingeredet, er sei nicht gut genug für mich, ich würde jemanden anderen suchen, war sehr eifersüchtig und besitzergreifend. Immer wieder kam der Vorwurf, er sei nicht wichtig für mich, was nicht stimmt. Mit diesen Ängsten hat er emotionale Distanz erzeugt, da er dann plötzlich ablehnend und kalt wurde. Wie ein anderer Mensch, das hat mir Angst gemacht. Ich musste jedes Mal Überzeugungsarbeit leisten, um diese emotionale Barriere abzubauen. Ich musste mich rechtfertigen, dass ich niemanden anderen treffen und niemanden haben will außer ihm. Erst nach viel Überzeugung hat er sich dann wieder beruhigt und war wieder zugänglich.

Es ist in den letzten 5 Jahren mehrmals vorgekommen, dass er plötzlich und ohne ein einziges Wort den Kontakt abgebrochen hat. Auslöser waren seine Ängste und unbegründete Eifersucht, mit denen er sich in die Vorstellung hineinsteigerte, es gäbe jemanden oder ich würde jemanden treffen. Sämtlich drei Male, endeten damit, dass ich aufgrund seines Silent Treatments zu ihm geflogen bin und in seinem Haus gewartet habe, bis er von der Arbeit kam. Dann haben wir uns wieder vertragen. Er hat dann später immer gesagt, dass es blöd war, wie er sich mir gegenüber verhalten hat, aber dass er dachte, ich wolle ihn verlassen (was ich nicht wollte).

Nun ist es ganz schlimm eskaliert. Ich war Ende April bei ihm. Im Mai bin ich mit meinem Bruder zum Wandern gegangen. Da gab es Streit, dass ich nicht zum komme, sondern Zeit mit meinem Bruder verbringe. ER verlangte von mir, Priorität zu bekommen und an erster Stelle zu sein. Es kamen wieder Vorwürfe, er sei nicht wichtig für mich. Ich habe ihm gesagt, dass meine Familie auch wichtig für mich ist und ihm versprochen, dass ich im Juni oder Juli wieder zu ihm komme. Mitte Juni war ich zu einem Vortrag in Augsburg, leider war mein Zug verspätet. Ich rief ihn um unsere ursprüngliche Telefonzeit an und als er merkte, dass ich noch unterwegs bin, hat er kalt und abweisend reagiert. Jedenfalls hatte ich in dem Moment keine Kraft, mich zu rechtfertigen, weil ich in dieser Woche eine schlimme Diagnose bekommen habe und es mir psychisch deswegen nicht gut ging. Ich habe ihm gesagt, ich melde mich später nochmal. Aus einem Impuls heraus habe ich eine Nachricht geschrieben, dass er nicht schon wieder so blöd zu mir sein soll. Nachdem die Zugverspätung sich weiter ausweitete, habe ich an dem Tag nicht mehr angerufen. Am nächsten Morgen habe ich ihm eine Nachricht geschrieben, dass ich die letzte Nachricht nicht so gemeint habe, es mir aber weh tut, wenn er so abweisend wird, ich traurig wegen dieser Missverständnisse bin, aber ihn liebe. Ich habe ihm Beweise von der Vortragsanmeldung und der Zugverspätung geschickt. Er hat die Nachricht gelesen, aber nicht geantwortet. Blockiert hat er mich nicht.

Ich habe dann sechs Wochen lang ihm geschrieben, versucht anzurufen...ohne Erfolg. Er hat kein einziges Wort von sich gegeben und nicht reagiert. Ich bin diesmal aber nicht sofort zu ihm geflogen. Zum einen, weil ich dachte, dass ist in Machtspiel und ich will das nicht so weiter führen. Zum anderen weil ich wegen der Diagnose viele Arzttermine wahrnehmen musste. Nach sechs Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten, wollte Klarheit und bin hingeflogen. Ich habe ihm vorher geschrieben, dass ich komme. Auch hier, keine Antwort auf meine Nachricht.

Als ich an seinem Haus ankam, habe ich festgestellt, dass er das Schloss von innen verriegelt hat und nicht zu Hause war. Ich stand also vor verschlossenen Türen. Habe mehrmals angerufen, er hat nicht geantwortet. Ich war so entsetzt, dass ich aus Verzweiflung erst einen Nachbarn und dann auf seiner Arbeit angerufen habe. Leider habe ich denen gesagt, dass er mich ausgesperrt hat und nicht mit mir redet. Ich wollte ihn nicht schlecht machen, ich wollte, dass mir jemand hilft, ihn zu erreichen :-( Seinen Haustürschlüssel habe ich in den Briefkasten geworfen, mit einem Zettel, warum er mir das antut, dass er sich bitte melden möchte und wir miteinander reden sollten. Nachmittags habe ich dann gesehen, dass er mich plötzlich überall blockiert hat. Abends bin ich zu seinem Haus, da hat er so getan, als sei er nicht zu Hause, aber sein Hund hat ihn verraten und Lärm gemacht, weil er zu mir wollte. Daraufhin kam er auf den Balkon und schrie, er wolle nicht mit mir reden, ich solle abhauen und er ruft die Polizei. Ich war total schockiert.

Drei Tage später ist es mir gelungen, ihn morgens am Auto zur Arbeit abzupassen. Da hat er nur gesagt, ich solle zurück in mein Leben gehen, er ist meine „Lügen“ satt und wolle Ruhe in seinem Leben. Dann ist er weggefahren. Ich habe beschlossen, abzufliegen. Später bin ich nochmal zu seinem Haus, um ein Spielzeug für den Hund, das ich mitgebracht hatte, dort abzustellen. Zu meiner Überraschung war er zu Hause und als ich ihn rief, kam er auf den Balkon und fragte mich, was ich möchte. Ich habe gesagt: „ich wollte dir nur sagen, dass ich heute Abend zurückfliegen werde“. Daraufhin hat er sich wortlos umgedreht und ist ins Haus zurückgegangen und kam nicht mehr raus. Bin abgeflogen, weil ich keine Energie mehr hatte, zu kämpfen und dachte, vielleicht braucht es Distanz, dass wir beide unser Verhalten reflektieren.

Das ist jetzt 3 Wochen her. Bin weiter überall von ihm blockiert. Habe ihm eine Postkarte geschrieben, dass es mir leid tut, dass ich Dritte involviert habe und ihn nicht blamieren wollte und es eine dumme Aktion von mir war, die ich bereue. Keine Reaktion. Ich fühle mich zu Unrecht verurteilt von ihm. Ich habe nicht gelogen. Ich habe ihm keinen Grund gegeben, so mit mir umzugehen. Ich bin erschrocken, wie weit er gegangen und es zwischen uns eskaliert ist. Dabei ist er eigentlich ein sehr direkter Mensch, d.h. er macht immer klare Ansagen und stößt Menschen oft vor den Kopf damit. Ich verstehe nicht, warum er mich dorthin fliegen lässt, ohne ein einziges Wort zu sagen, das Schloss wechselt und mich vor verschlossenen Türen stehen lässt.

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Am schlimmsten ist für mich, das "Wie" unseres letzten Kontakts. Ich verstehe nicht, dass ich ihm kein einziges Wort wert bin. Das ist alles sehr demütigend und unbegreiflich für mich. Die schlimmste Trennung meines Lebens.
 

Christine

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Ich würde gern verstehen, warum er sich so verhalten hat, warum er das macht, warum er mich plötzlich und ohne für mich objektiv erkennbaren Grund auf so eine Art entwertet hat. Für mich ist das unfassbar. Ich leider sehr unter der Trennung, am meisten unter der Art und Weise. Ich möchte ein Gespräch mit ihm und im Moment möchte ihn auch noch zurück, obwohl ich nicht sicher bin, ob ich ihm nach diesen Vorkommnissen wieder vertrauen kann. Ich liebe ihn noch trotz dieser Demütigung
 

Christine

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Wenn er sich hätte trennen wollen und die Konfrontation gescheut hätte, dann hätte er mir eine Mail schreiben und mich danach blockieren können. Hat er nicht. Er hat mich mit dem Flugzeug anreisen lassen, ohne irgendwas zu sagen oder zu schreiben und dann stand ich vor verschlossener Tür. Ich wusste nicht, wie ich sein Schweigen die Wochen zuvor deuten sollte, denn in der Vergangenheit hat er dieses Silent Treatment öfter gemacht aber dann immer gesagt, er wollte Aufmerksamkeit und er wollte sich nicht trennen. Also habe ich es diesmal auch nicht als Trennung verstanden, sondern als Versuch, mich dazu zu bringen, zu ihm zu kommen. Dann aber war, wie gesagt Türschloss blockiert und er hat vorher nichts gesagt.

Sein Verhalten passt nicht zu der direkten Art, wie er sich sonst verhält und es passt auch nicht zu dem, was er immer zu mir gesagt hat.

Ich vermute, dass er sich eingeredet hat, ich wolle mich trennen oder hätte jemanden anderen gefunden, dass er wieder auf diese schwierige Seite gekippt ist, wo er emotional dicht macht und ich mich rechtfertigen muss, dafür dass ich niemanden haben und nur ihn liebe. Ich bin aber diesmal nicht sofort zu ihm geflogen, sondern habe abgewartet. Wahrscheinlich hat er das als Bestätigung seiner Vermutungen gesehen, ich hätte jemanden, er sei nicht wichtig und ist dann der von ihm befürchteten Trennung zuvorgekommen. Wie komme ich in diesem Fall nochmal an ihn ran oder ist es aussichtslos?

Das ist aber nur eine Vermutung, wie ich ihn kenne. Vielleicht irre ich mich auch und er hat mich einfach nicht mehr geliebt und es war ihm alles egal.
 

Admina Hira Eth

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Hallo Christine,

diesen Begrüßungstext schreiben wir allen neuen Mitgliedern.

Herzlich willkommen im Beziehungskummer Forum.

Um einen möglichst reibungslosen Start für dich zu gewährleisten, verschaffe dir bitte zuerst eine Orientierung und lies dich in grundsätzliche Texte von Wolfgang, dem Forenbetreiber, ein, auf dessen Gedanken und Erkenntnissen die Beratung hier im Forum basiert: Dazu gehört der Mann-Frau-Konflikt, der Text über die Kristallisation und alle anderen Texte auf Wolfgangs Startseite. Als Starthilfe für dich als Neuling, dient dieser Link.

Beachte bitte zudem: Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen sondern eine Selbsthilfegruppe. Wenn Du ausreichend Feedback von den anderen willst, musst Du Dich auch in anderen Strängen an der Diskussion beteiligen.

Kommunikation zwischen dir und dem Ex oder OdB (= Objekt der Begierde) stelle bitte in Fettschrift ein; deine Berater können sich so schneller orientieren und somit effektiver bei einem Antworttext helfen.

Bei einem Ex-Back bietet sich in der Regel zuerst eine KS (Kontaktsperre ) an - das heißt, keine Kontaktaufnahme geht von dir aus. Die KS ist unter anderem für dich selbst da, um zur Ruhe zu kommen, Selbstvertrauen aufzubauen, zu reflektieren und evtl Baustellen anzugehen - gleichzeitig dient sie als strategisches Element. Mache Sport, geh mit Freunden aus, lasse alte Bekanntschaften /Freunde wieder aufleben, pflege deine Hobbys wieder richtig oder lass alte Hobbys wieder aufleben.
Denn es ist einerseits verständlich, wenn du dich in deinem Kummer intensiv mit deiner Liebesgeschichte beschäftigst. Jedoch löst diese intensive und oft sorgenvolle Beschäftigung mit deinem OdB dein Problem nicht automatisch. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich darüber hinaus ablenkst und unbedingt zu einem großen Teil den Fokus auf dein Wohlgefühl (unabhängig von deiner Liebesgeschichte) richtest. Hierzu eignet sich folgender Strang:
"Aktives 'Warten' - die Positivspirale".

Bitte achte darauf, dass du die Kommunikation deines Ex-Partners stehen lässt und nicht sofort editierst - denn dann hätte keiner was davon: Weder deine Berater im Strang können sich schnell orientieren, noch haben Mitleser die Gelegenheit, etwas zu lernen.

Und noch was: Bitte lege Dir einen Avatar zu, so dass du ein "Gesicht" für uns bekommst.

Für Deine Beziehungsgeschichte wünschen wir Dir viel Glück!

Hira aus dem Team

Ps.: Für alle die ein Ex back anstreben ist Wolfgang's E-book ein "Muß".
 

Anariel

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Hallo Christine,

man liest deine Erschöpfunh und Verzweiflung deutlich aus deinem Text raus. Es tut mir sehr leid, dass es dir gerade so schlecht geht, zumal du ja auch gesundheitlich noch einiges durchzumachen scheinst.

Beim Lesen deines Textes muss ich sagen: Ich habe schon einige Threads hier im Forum gelesen, bei denen Menschen von ihrem Expartner schlecht behandelt worden sind. Meiner hat mich auch auf sehr unwürdige Art abserviert. Und ja, auch ich bin trotz aller Wut noch nicht frei von dem Wunsch, ihn zurückzubekommen.

Aber ganz ehrlich: Ich habe noch nicht viele Geschichten gelesen, in denen jemand so schlecht behandelt worden ist wie du. Ich bin völlig schockiert über das Verhalten von deinem Ex und muss erstmal ganz direkt fragen:
Warum willst du ihn zurück? Ich meine, klar, es gab schöne Zeiten, er kann sich ganz anders, alles logisch. Aber allein, dass er dich vorher schon mehrmals mit Sxbweigen gestraft und dich zu sich hat fliegen lassen, und das wegen dummen Missverständnissen, die er samt und sonders selbst verschuldet hatte! Und jetzt antwortet er dir sechs Wochen lang nicht und lässt er dich kommen, lässt dich vor der Tür stehen - und das, während du gerade eine üble Diagnose bekommen hast. ER hätte sich um dich sorgen und bemühen sollen. DU hättest ihn gebraucht. Und stattdessen hat er nichts Besseres zu tun, als dich zu ghosten, weil er sich in ktgendeinen Blödsinn reingesteigert hat.

Sorry, aber sowas macht mich wirklich wütend. Du redest von Fehlern, die du gemacht hast und über die du mit ihm sprechen willst. Aber was für Fehler sollen das sein? Du warst immer loyal, du hast dich um ihn bemüht und dein schlimmster Verbrechen war, dass dein Zug Verspätung hatte!

Ich weiß, dass du dir hier bestimmt gerade eher andere Beiträge erhoffst. Aber ich finde ehrlich, ein bisschen Wut würde dir gut zu Gesicht stehen.

Bitte steiger dich nicht in den Gedanken an deine eigenen Fehler rein. Vermutlich hast du welche gemacht, ja. Bist auch nur ein Mensch. Mit Sicherheit ist nichts dabei, womit du das verdient hättest.
 
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Christine

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Denn Sinn und Grund einer Kontaktsperre verstehe ich zwar. Nur frage ich mich, ob das in meinem Fall nicht kontraproduktiv ist. Wenn es so ist, wie ich vermute, dass er sich wieder von seinen Ängsten, ich würde ihn nicht mehr lieben, ich sei ihm nicht wichtig und ich hätte angeblich jemand anderen, überrennen lassen hat, dann würde ich ihn doch mit einer Kontaktsperre darin bestätigen und er wird sich noch weiter entfernen, oder nicht? Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass bereits die sechs Wochen, in denen ich noch abgewartet habe und nicht zu ihm geflogen bin, ihn schon darin bestätigt haben. In den ersten vier Wochen habe ich noch blaue Haken bekommen. Danach nicht mehr. Ich glaube, er hat gehofft, ich komme und dann als ich nicht kam, dann hat er mich entwertet und komplett dicht gemacht. Ich habe Sorge, dass eine KS es mir unmöglich macht, an ihn heranzukommen und ich ihm eher jetzt zeigen müsste, dass er mir wichtig ist
 

Christine

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Hallo Christine,

man liest deine Ersxjöpfunh und Verzweiflung deutlich aus deinem Text raus. Es tut mir sehr leid, dass es dir gerade so schlecht geht, zumal dimz ja auch gesundheitlich noch einiges durchzumachen sxjeinst.

Beim Lesen deines Textes muss ich sagen: Ich habe schon einige Threads hier im Forum gelesen, bei denen Menschen von ihrem Exparhner schlecht behandelt worden sind. Meiner hat mich auch auf sehr unwürdige Art abserviert. Und ja, auch ich bin trotz aller Wut noch nicht frei von dem Wunsch, ihn zurückzubekommen.

Aber ganz ehrlich: Ich habe noch nicht viele Geschichten gelesen, in denen jemand so schlecht behandelt worden ist wie du. Ich bin völlig schockiert über das Verhalten von deinem Ex und muss erstmal ganz direkt fragen:
Warum willst du ihn zurück? Ich meine, klar, es gab schöne Zeiten, er kann sich ganz anders, alles logisch. Aber allein, dass er dich vorher schon mehrmals mit Sxbweigen gestraft und dich zu sich hat fliegen lassen, und das wegen dummen Missverständnissen, die er samt und sonders selbst verschuldet hatte! Und jetzt antwortet er dir sechs Wochen lang nicht und lässt er dich kommen, lässt dich vor der Tür stehen - und das, während du gerade eine üble Diagnose bekommen hast. ER hätte sich um dich sorgen und bemühen sollen. DU hättest ihn gebraucht. Und stattdessen hat er nichts Besseres zu tun, als dich zu ghosten, weil er sich in ktgendeinen Blödsinn reingesteigert hat.

Sorry, aber sowas macht mich wirklich wütend. Du redest von Fehlern, die du gemacht hast und über die du mit ihm sprechen willst. Aber was für Fehler sollen das sein? Du warst immer loyal, du hast dich um ihn bemüht und dein schlimmster Verbrechen war, dass dein Zug Verspätung hatte!

Ich weiß, dass du dir hier bestimmt gerade eher andere Beiträge erhoffst. Aber ich finde ehrlich, ein bisschen Wut würde dir gut zu Gesicht stehen.

Bitte steiger dich nicht in den Gedanken an deine eigenen Fehler rein. Vermutlich hast du welche gemacht, ja. Bist auch nur ein Mensch. Mit Sicherheit ist nichts dabei, womit du das verdient hättest.
Danke für die offenen Worte. Rational hast du recht. Für mich ist das so schlimm, weil ich in 5 1/2 Jahren mich für keinen Mann interessiert habe außer für ihn. Ich habe auf ihn gewartet. Ich wollte immer nur ihn. Ich war ihm treu und ich habe nichts falsch gemacht, aber er gibt mir mit diesen Eifersuchtsszenen und mit seinem letzten Verhalten das Gefühl, ich hätte was falsch gemacht. Das ist so schrecklich für mich, weil ich mich zu unrecht verurteilt fühle und zu unrecht so abgestraft und ich habe so ein starkes inneres Bedürfnis, mich wehren und verteidigen zu wollen.
 

Eisvogel100

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Hallo Christine,

Der Rat, rational zu sein schreibt sich immer leicht, wenn man nicht betroffen ist, ich will ihn dir trotzdem geben.

Ich hab mir deine Geschichte durchgelesen und sehe nur dich, die ständig gibt und nichts bekommt. Du läufst diesem
Mann nach und er behandelt dich wie ein Stück Dreck. So lese ich das raus. Du tanzt bei ihm an und er droht dir mit der Polizei? Und du entschuldigst dich auch noch dafür? Ich sehe rein gar nichts, was du falsch gemacht hast und du findest Entschuldigungen für ihn. Aus meiner Sicht ist aber er derjenige, der sich entschuldigen muss.

Was genau soll eure Partnerschaft sein, wenn das Aufrechterhalten ausschließlich von dir ausgeht? Du hast eine schlimme Diagnose bekommen, warum ist ER in diesem Moment nicht in der Lage, ein Flugzeug zu besteigen? Warum musst du ihm Belege senden, wenn sich ein Zug verspätet?ich finde das schwer unfassbar. Wo ist deine Wut? Er verhält sich doch maximal unterirdisch!

Und wenn du dir einmal Luft verschaffst, bestraft er dich mit Missachtung und Ghosting?! Das ist permanente Grenzüberschreitung in meinen Augen.

und ich habe so ein starkes inneres Bedürfnis, mich wehren und verteidigen zu wollen.

Du bist im Ex-Back Forum, aber mein Rat ist, deinem Impuls zu folgen und ihm ne rote Karte zu schicken. Und zwar, dass es dir jetzt reicht. Du musst raus aus diesem Bettel-Strudel.


Wenn dir deine beste Freundin diese Geschichte erzählt, was rätst du ihr?
 

Christine

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Zunächst vielen herzlichen Dank für eure Feedbacks, das hilft mir, das alles mehr zu objektivieren und kritischer zu betrachten.

Ich bin auch wütend, aber die Traurigkeit, der Schmerz und die Ohnmacht sind größer als meine Wut. Vielleicht könnte ich wütend sein, wenn ich wüsste, warum er das tut, aber ich kenne seine Beweggründe nicht. Ich kann nur spekulieren.

Er hat mir am Auto, als ich ihn abgepasst habe gesagt, er wäre "meine Lügen satt" und ich solle zurück in mein Leben gehen. Als ich ihn gefragt habe, warum er mir das nicht vor meiner Anreise gesagt hat, warum er mich hat herkommen lassen, hat er mir keine Antwort gegeben, sondern hat gesagt, er müsse zur Arbeit. Er hat sich aber von mir am Arm anfassen lassen und er hat auch nicht wütend ausgesehen, eher traurig.

Wir waren uns geistig und emotional sehr nah, daher bin ich so verzweifelt und verwirrt. Zwischen uns war viel Respekt und Verständnis. Ich verstehe nicht, warum er das getan hat. Ich habe nicht gelogen, sondern er hat sich immer wieder in die Vorstellung reingesteigert, ich könnte jemanden getroffen haben oder jemanden treffen wollen und ich musste ihn jedes Mal mit viel Energie vom Gegenteil überzeugen. Selbst wenn er sich zwischenzeitlich entschieden hätte, diese Fernbeziehung nicht fortzuführen oder eine andere kennengerlernt hat, so hätte er es aufgrund der Entfernung leicht gehabt, die Beziehung zu beenden. Er hätte mir eine respektvolle E-Mail schreiben können. Er hat aber nicht ein Wort gesagt oder geschrieben. Er hat mich während der 6 Wochen Silent Treatment sogar im Ungewissen darüber gelassen, ob er die Beziehung fortführen möchte oder nicht bzw., ob er damit meine erneute Ankunft erpressen wollte. Ich habe trotz dieses Silent Treatments ihm jeden Tag geschrieben, versucht anzurufen, nur bin ich nicht wie in der Vergangenheit sofort hingeflogen, sondern habe mich entschieden, erst einmal abzuwarten.

Er hat mich darüber im Dunkeln gelassen, was seine Motive sind, mich derart eiskalt abzuservieren. Er verweigert jegliches Gespräch, als ob es mich niemals gegeben hätte oder er mich mit der größtmöglichen Verachtung abstrafen und mir bewusst größtmöglichen Schaden zufügen will. Ich war, wie gesagt, seine einzige Bezugsperson. Ich habe immer gespürt, wie wichtig ich für ihn bin. Deshalb bin ich so dermaßen verzweifelt und kann nicht fassen, warum er mich so behandelt und mich auf so eine demütigende Weise stehen lassen hat, ohne mir eine Chance zu geben, das zu erklären und mich erklären zu lassen.

Ich verstehe nicht, dass er nicht in der Lage war, sich zu verabschieden, noch dazu, da ich unten vor verschlossenen Türen stand und er oben auf dem Balkon. Er kam ja raus und fragte mich, was ich möchte. Als ich ihm sagte, dass ich abfliegen werde, dreht sich wortlos um und geht ins Haus zurück. Mir kommt das alles vor, wie ein ganz schlechter Film, aus dem ich aufwachen möchte. Ich frage mich, ob er anders reagiert hätte, wenn ich in der Situation etwas anderes gesagt hätte.

Ich liebe ihn noch, obwohl der rationale Teil in mir fassungslos ist und sich sagt, dass das Vertrauen weg ist. Trotzdem vermisse ich ihn, würde so gern die Zeit zurückdrehen, denn wir hatten so viele glückliche und wunderschöne Momente. Ich wünsche mir, dass er alles reflektiert, dass er einsieht, wie schlecht er mich behandelt, dass er sich wenigstens entschuldigt.

Ich idealisiere ihn noch sehr, das stimmt und vielleicht habe ich wenig Selbstachtung/Stolz, aber ich glaube, der Schock, über das, was vorgefallen ist und der Wunsch, mein früheres Glück mit ihm zurückzuhaben, überlagert im Moment noch alles.
 

Anariel

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Hallo Christine, die Gefühle sind verständlich. Man hört halt mnicht von einem tag auf den anderen auf zu lieben - und vor allem, und da kann ich mich wirklich gut reinversetzen: Du stehst da vor einer Situation, die du nicht verstehst und in der nur er die Antworten kennt, zumindest fühlt sich das gerade so an. Seit Jahren versuchst du alles richtig zu machen, böse gesagt auch: ihm alles recht zu machen, und jetzt willst du wissen, wo du "versagt" hast, wofür du nun "bestraft" wirst. Was dein Fehler ist.

In diesem Fall scheint die traurige Wahrheit aber eben wirklich zu sein, dass der Fehler nicht bei dir liegt. Du hast nichts falsch gemacht, sondern seine Wahrnehmung ist falsch. Das, was hier nicht richtig läuft, spielt sich in seinem Kopf ab - das liegt nicht an dir und deinem Verhalten. Du scheinst da in eine Dynamik geraten zu sein, in der dir über Jahre hinweg immer und immer mehr signalisiert wurde, dass du allein dafür verantwortlich bist, ob er bei dir bleibt, und dass du dich permanent anstrengen musst, dir keine Fehler zu erlauben, weil du ohne diese Anstrengung eben nicht gut genug bist, um ihn zu halten. Du warst aber von Anfang an nicht das Problem! Und auch wenn du jetzt natürich keinen Schalter umlegen und ihn dir egal sein lassen kannst, so ist es doch wichtig, dass du merkst: Wenn du dich jetzt davon abhängig machst, dass er dir sein Verhalten erklärt, dann machst du dich weiterhin von IHM abhängig. Und ich möchte wetten, dass er das auch ganz genau weiß - dass sein Schweigen in dem Fall auch ein reines Machtspielchen ist, um die Oberhand zu behalten.

Ich möchte eigentlich ungern hier bei Strategien mitmachen, wie du ihn zurückbekommen kannst, denn ich finde, du solltest ihn so schnell wie möglich zum Teufel schicken und ohne ihn glücklich und frei werden. Aber was ich sagen kann, unabhängig von jeder Strategie: Der fühlt sich noch gut und bestätigt, wenn er dich betteln sieht. Gib ihm diese Genugtuung nicht.
 

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  13. Admina Hira Eth @ Admina Hira Eth: An alle Neumitglieder hier (oder die, die erwägen, es zu werden): bitte macht euch doch vorab mit den Forenregeln bekannt. Es wäre wirklich toll, würdet ihr berücksichtigen, dass ihr ohne eigenen aktiven Hilfestrang nicht in unseren Unterforen 1-5 kommentieren dürft. Außerdem wäre es toll, würdet ihr berücksichtigen, dass wir nicht in Affären hineinberaten - also euch weder sagen, ob ihr´s tun sollt oder wie oder euch in der Anfangsphase der Affäre begleiten oder betreuen. Lieben Dank! :-)
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