Liebe Dinah,
wie lieb von Dir, nach meinem Befinden zu fragen
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Also, ich muss etwas ausholen.
Vergangene Woche sind wir also aufeinandergetroffen. Schlimm war es. Mein Herz hat mir während der gesamten Konferenz bis zum Hals geschlagen. Er sah unsagbar schlecht aus. Hat wieder abgenommen, war eingefallen und grau im Gesicht. Bei Gelegenheit bat er mich um ein Gespräch.
Das führten wir dann auch. Unter Tränen versicherte er mir seine Liebe und versprach, nun keinen weiteren Tag mehr zu versäumen und endlich für Klarheit zu sorgen, damit wir in ein gemeinsames Leben starten können. Ich sagte, ich würde ihn beim Wort nehmen und er bedankte sich tausendfach für die Chance, die ich ihm einräumen wollte.
Seitdem telefonierten wir wieder ständig und er beteuerte mir immer wieder seine endlose Liebe.
Ich fragte nicht nach den Schritten, die er nun plante. Ganz sicher war ich, dass er es JETZT durchzieht.
1,5 Wochen sind seit unserem Gespräch nun vergangen und wieder hörte ich nichts davon, wie weit seine Wohnungssuche gediegen sei. Mehrmals sprach er von Streit mit seiner EF, aber nie davon, dass er nun konsequent mitgeteilt hat, dass er nun auszieht.
Heute früh beschwerte er sich dann doch tatsächlich bei mir, dass er schlecht geschlafen hätte, weil er auf der Couch nächtigen musste
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Ich bin fast vom Stuhl gefallen und sagte ihm, dass ich davon ausgegangen bin, dass er mindestens schon seit unserer Aussprache nicht mehr in diesem Bett schlafen würde
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Ich erinnerte ihn an sein Versprechen und er brachte an, dass er aufgrund seiner derzeit überaus umfangreichen Arbeit gar keine Zeit für eine Wohnungsbesichtigung hat.
Ich meinte darauf, dass es das Eine sei, auszuziehen, jedoch das Andere, zumindest seiner EF gegenüber konsequent sein Vorhaben zu kommunizieren. Und dann "reicht" es als 1. Schritt und Beweis für seinen Willen durchaus schonmal, ins Gästezimmer zu ziehen. Einen Schritt nach dem anderen sozusagen.
Damit endete unser heutiges Telefonat und sicher wird er gleich anrufen, um sich ins WE zu verabschieden.